DE19510281C1 - Transportvorrichtung für eine bewegte Materialbahn, insbesondere eine Reckanlage für Kunststoff-Folienbahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für Mate­ rialbahnen, insbesondere eine Reckanlage für Kunststoff- Folienbahnen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Insbesondere bei der Kunststoffolien-Herstellung werden Vorrichtungen zum Strecken einer bewegten Materialbahn eingesetzt.

Bei der Kunststoffolien-Herstellung sind sowohl Quer-, Längs- als auch simultane Reckanlagen bekannt, bei welchen die Materialbahn, d. h. die Kunststoffolienbahn, gleichzei­ tig einer Längs- und Querreckung unterzogen wird.

Dazu werden sog. Kluppen oder Kluppenwagen verwendet, die längs einer Führungseinrichtung, in der Regel einer Füh­ rungsschiene verfahren werden.

Eine Vorrichtung zum simultanen biaxialen Strecken einer bewegten Materialbahn, insbesondere Kunststoffbahn ist beispielsweise aus der DE 37 41 582 C2 bekannt geworden. Beidseitig der zu behandelnden Materialbahn laufen dabei längs von Führungsschienen eine Vielzahl von Kluppen oder Kluppenwagen um, die mittels Kettenscherenhebeln mitein­ ander verbunden sind. Durch die spezifische separate Füh­ rung der Kettenhebel läßt sich dabei in der Reckzone ge­ zielt der Abstand der einzelnen Kluppenwagen vergrößern, so daß sich darüber das Längs- und Querreckverhältnis einstellen läßt. Auf den Kluppenwagen sind dabei bekann­ termaßen Spanneinrichtungen vorgesehen, mittels derer der Rand der zu behandelnden Materialbahn ergriffen und fort­ bewegt werden kann.

Eine Vorrichtung zum Breitstrecken sowie Fixieren von Folienbahnen ist beispielsweise aus der DE 40 06 440 C2 bekannt geworden, bei welcher die einzelnen Ketten- oder Kluppenwagen mittels einer umlaufenden Transportkette fortbewegt werden, wobei der Abstand der einzelnen Klup­ penwagen im wesentlichen unverändert bleibt.

Auch wenn aus der DE 33 33 938 A1 bekannt ist, die Kluppen­ kette beispielsweise über drei versetzt zueinander lie­ gende und ortsfeste Gleitführungen abzustützen und auch aus der DE 33 39 150 A1 zu entnehmen ist, die darin be­ schriebene Kluppenkette mit einem lösbaren Gleitstück zu versehen, so haben sich in der Praxis gleichwohl entspre­ chende Transportvorrichtungen mit Kluppenwagen durchge­ setzt, die über mehrere in Längsrichtung der Führungsbahn auf dem Kluppenwagen beabstandet sitzende und den Kluppen­ wagen in Vertikal- und Horizontalrichtung abstützende Rollen geführt sind.

Um die Produktionsleistung zu erhöhen, nehmen dabei stän­ dig auch die Bahngeschwindigkeiten zu. Bahngeschwindigkei­ ten von mehr 300 m/min sind keine Seltenheit. Insbesondere auch im Hinblick auf die nicht zu vernachlässigende Masse der einzelnen Kluppenwagen nimmt dabei naturgegebenermaßen die Beanspruchung der Rollen und Lager sowie der Führungs­ schienen zu.

So wird beispielsweise für Simultanreckanlagen gemäß der US 5 072 493 u. a. auch zur Erhöhung der Bahngeschwindig­ keiten und zur Minimierung der Störanfälligkeit vorge­ schlagen, einen ebenfalls mittels Laufrollen längs einer Führungsschiene verfahrbaren Kluppenwagen mittels eines Linearmotors anzutreiben. Dieser eröffnet die Möglichkeit, daß grundsätzlich die Kluppenwagen einzeln angesteuert und beschleunigt werden können, und daß beispielsweise abwei­ chend zu der Simultan-Reckanlage gemäß der DE 37 41 582 C2 auf die die einzelnen Kluppenwagen verbindenden Kettenhe­ bel verzichtet werden kann.

Gleichwohl nehmen aber mit den zunehmenden Transport- und Bahngeschwindigkeiten der vorbewegten Bahn und damit der Kluppenwagen die an dem Kluppenwagen ansetzenden Kräfte derart zu, daß aufgrund der auftretenden Belastungen und insbesondere auch Lagerbelastungen die Lebensdauer des gesamten Transportsystems beschränkt ist und häufig auf­ grund von Ausfällen Reparaturen notwendig sind.

Bei der aus der US 5 072 493 vorbekannten Simultan-Reckan­ lage fehlen also die die einzelnen Kluppenwagen verbinden­ den und diese in vertikaler Richtung stabilisierenden Ketten, da die Kluppenkörper auf dem Führungssystem un­ abhängig voneinander bewegt werden. Dabei stellen sich an das Rollensystem und die Rollenlager besonders hohe Anfor­ derungen bezüglich der Führungsgenauigkeit. Insbesondere bei Bahngeschwindigkeiten von über 300 m/min erfordert dies extrem hohe Fertigungstoleranzen, was natürlich zu einer beachtlichen Kostenerhöhung beiträgt. Aber selbst die Einhaltung hoher Fertigungstoleranzen führt zu einer vergleichsweise begrenzten Lebensdauer der Rollenschienen und Laufrollen und/oder zu einer deutlichen Einschränkung der maximal zulässigen Geschwindigkeit, um die Beanspru­ chung zu verringern. Verursacht wird dies zum einen durch die hohe Flächenpressung beim Rollkontakt und zum anderen durch die Grenzen der Lagerlebensdauer, die durch Versa­ gensmechanismen des tribologischen Systems bei den auf­ tretenden hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten, Lagerkräften und Temperaturen verkürzt wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher, aus­ gehend von dem zuletzt genannten Stand der Technik eine verbesserte Transportvorrichtung für eine bewegte Materi­ albahn, insbesondere eine Reck-Anlage für Kunststoff-Fo­ lienbahnen zu schaffen, die insbesondere hohe Umlaufge­ schwindigkeiten bei vergleichsweise niedrigen Belastungen für die Kluppenwagen ermöglicht.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im An­ spruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Aus­ gestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Mit der vorliegenden Erfindung lassen sich mehrere ent­ scheidende Vorteile realisieren.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere für eine Simultan-Reckanlage umfaßt Kluppenkörper, die längs eines Führungssystems unter Verwendung von Linearmotoren ange­ trieben werden. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß im oder am Linearmotor eine Führungsschiene oder ein Füh­ rungsschienenabschnitt (sog. Dual-Rail) zum Einsatz kommt, wodurch eine besonders günstige Aufteilung der Kräfte auf die Führungseinrichtung ermöglicht wird. Desweiteren wird durch diese Anordnung eine geringe Bauhöhe des Transport­ systems gewährleistet, weshalb die zur Aufheizung benötig­ te Luftströmung im Falle der Reckung von Kunststoffolien­ bahnen näher an die Folie herangeführt werden kann. Da­ durch ergibt sich insgesamt eine verkürzte Bauweise der Anlage und somit vor allem geringere Investitionskosten.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß dabei die Kluppenkör­ per zumindest teilweise mittels einer Gleitlagerung an dem Führungsschienensystem verfahrbar abgestützt sind. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Lagerung ausschließlich mittels einer Gleitlagerung. Insbesondere durch die optimale Verteilung der Kräfte im Hinblick auf die erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anordnung der Füh­ rungsschiene am bzw. im Linearmotorantrieb integriert ergibt sich durch die Verwendung der Gleitlagerung eine besonders optimale Verteilung der Kräfte. Dadurch läßt sich die Lebensdauer insgesamt deutlich erhöhen und die Ausfallrisiken für derartige Kluppenanordnungen vermin­ dern. Für den Betreiber einer Anlage bedeutet dies eine höhere Ausstoßleistung bei geringeren Stillstandszeiten.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorge­ sehen, daß sich die ein oder mehreren Gleitkörper nicht oder nicht nur an dem eigentlichen Führungsschienenab­ schnitt gleitend abstützen, sondern daß die Wirkfläche und Gehäusewandung des Linearmotors selbst (oder eine den Linearmotor schützenden Abdeckwand) als Gleitfläche dient.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist es dabei möglich, den zwischen dem Linearmotor und dem auf dem Kluppenkörper vorgesehenen Magneten (Permanentmagneten) gebildete Luft­ spalt durch das Material des Gleitkörpers auszufüllen.

Insbesondere die um 90° quer zu der am Linearmotor ausge­ bildeten Gleitfläche wirkenden Abstützkräfte können an dem den Linearmotor überragenden separaten Führungsschienen­ abschnitt abgestützt werden, wobei hier bevorzugt ebenfalls eine Gleit- oder aber auch eine separate Rollenlagerung möglich ist.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend aus den anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im ein­ zelnen:

Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung senkrecht zur Längsrichtung einer Füh­ rungsschiene und eines darauf längs ver­ fahrbaren mittels eines Linearmotors an­ treibbaren Kluppenwagens;

Fig. 2a eine schematische geschnittene Perspektiv­ darstellung eines an dem Führungsschienen­ system gehaltenen Kluppenkörpers;

Fig. 2b eine entsprechende perspektivische Dar­ stellung des in Fig. 2a gezeigten Klup­ penkörpers;

Fig. 3 eine vergrößerte schematische Detaildar­ stellung des in Fig. 1 gezeigten obenlie­ genden Linearmotors;

Fig. 4 eine schematische Seitenansicht teilweise im Schnitt des Linearmotors mit der inte­ grierten Führungsschiene;

Fig. 5 eine zu Fig. 1 abgewandelte Querschnitts­ darstellung eines weiteren Ausführungsbei­ spieles.

In Fig. 1 ist in scheinatischer Frontansicht ein Kluppen­ körper 1 gezeigt, der längs eines Führungsschienensystems 3 - also senkrecht zur Zeichenebene - mittels eines Line­ armotorantriebes 5 verfahrbar ist.

Der Kluppenkörper 1 umfaßt einen um eine Schwenkachse 7 verschwenkbaren Einspann- oder Kluppenhebel 9.

Längs der strichpunktierten Materialbahn-Ebene 11 wird eine Materialbahn, im Falle der Kunststoffolien-Herstel­ lung eine zu reckende Kunststoffolienbahn am Rand zwischen der unteren Einspannstelle 9′ des Kluppenhebels 9 und dem sog. Kluppentisch 13 während der Fortbewegung der Materi­ albahn und insbesondere während des Reckvorganges einge­ spannt gehalten. Dadurch werden längs der Pfeildarstellung über die Materialbahn Kräfte auf den Kluppenkörper 1 eingeleitet. An der gegenüberliegenden Seite der Material­ bahn läuft symmetrisch eine entsprechende Kluppenanordnung an einem weiteren Führungsschienensystem.

Das Führungsschienensystem 3 besteht aus einer oberen Füh­ rungsschiene 3′ und einer unteren Führungsschiene 3′′, die im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 überein­ ander in einer gemeinsamen Führungsschienenebene liegen, die senkrecht zur Materialbahn-Ebene 11 und damit senk­ recht zu den Materialbahn-Zugkräften ZK ausgerichtet ist.

Die beiden Führungsschienen 3′ und 3′′ sind Teil eines im Querschnitt C-förmigen Führungsschienenträgers 21. Der obere und untere Führungsschienenträgerabschnitt 21′ bzw. 21′′ dienen gleichzeitig als Motorhalterung für die Linear­ motoren 5. Der obere und der untere Linearmotor 5′ bzw. 5′′ umfassen ein Blechpaket 25 mit einer Vielzahl von ferroma­ gnetischen Blechen (Eisen), die beispielsweise unter Auf­ bringung einer Isolierschicht zur Vermeidung oder Verrin­ gerung von Wirbelstromeffekten voneinander elektrisch isoliert sind.

Wie aus der schematischen Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 3 und 4 hervorgeht, sind in den deckungsgleich auf­ einander liegenden ferromagnetischen Bleche 39 gegenüber­ liegend zu den als Motorhalterung dienenden Führungsschie­ nenträgerabschnitten 21′ bzw. 21′′ in Längsrichtung beab­ standete Ausnehmungen 41 eingebracht, in welche eine Viel­ zahl von Einzeldrähten hindurch verlegt ist, die die Wick­ lungsköpfe 42 bilden.

In der Mitte des jeweiligen Linearmotors 5, 5′′, d. h. in der Mitte des jeweiligen Blechpaketes 25, ist die zugeord­ nete Führungsschiene 3′ bzw. 3′′ der als Dual-Rail ausge­ bildeten Schienenanordnung 3 integriert eingebaut.

Aus der Seitendarstellung gemäß Fig. 4 ist auch ersicht­ lich, daß die betreffende obere oder untere Führungsschie­ ne 3′, 3′′ mit einer Vielzahl von Ausnehmungen 43 versehen ist. Diese Ausnehmungen 43 sind von dem freien Rand 45 (der dem Kluppenkörper zugewandt liegt) in die Führungs­ schienen 3′, 3′′ eingebracht, wobei die Ausnehmungen 43 quer zur Materialbahn und dabei deckungsgleich zu den Ausnehmungen 41 in den Blechen 39 eingearbeitet sind. Damit stehen entsprechende fingerförmige Abschnitte 47 über den unteren Rand des Blechpaketes über. Diese Anord­ nung bietet eine leichtere Möglichkeit, die Windungsköpfe 42 durch Einlegen der Wicklungsdrähte in die betreffenden Ausnehmungen herzustellen. Zur Erzielung einer durchgängi­ gen Laufschiene wird dann über die fingerförmigen Ab­ schnitte 47 das jeweilige in Fig. 3 und 4 gezeigte U- förmige Laufschienenprofil 49 aufgesteckt und z. B. mit­ tels Nieten 51 gesichert, die die in den fingerförmigen Abschnitten 47 eingebrachten Bohrungen 53 durchsetzen.

Die Höhe des Laufschienenprofils 49 ist dabei so gewählt, daß es bis zu der das Blechpaket 25 begrenzenden Wand­ fläche reicht, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Gleitfläche 59 dient.

Wie nämlich aus Fig. 1 ersichtlich ist, werden in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 im wesentlichen winkel­ förmige Gleitkörper 17 verwendet, die einmal mit einem Gleitkörperschenkel 17a auf der den Linearmotor begrenzen­ den Gleitfläche 59 und zum anderen mit ihrem senkrecht dazu ausgerichteten Gleitkörperschenkel 17b an der be­ treffenden seitlichen Anlagefläche 63 der Führungsschienen 3′, 3′′ anliegt, die durch die Seitenwand des die Führungs­ schiene überdeckenden Laufflächenprofils 49 gebildet ist. Die Gleitkörper 17 können aber auch so gebildet sein, daß sie sich ergänzend oder alternativ zur Abstützung an der Gleitfläche 59 am Blechpaket 25 der Linearmotoren an dem nach unten bzw. nach oben ausgerichtet liegenden (also quer zur Materialbahn ausgerichteten) Führungsschienenrand abstützen.

Die erwähnten Gleitkörper 17 sind durch geeignete Weise am Kluppenkörper 1 gehalten und befestigt (beispielsweise mittels einer Formschlußverbindung, also unter Ausbildung von ineinander greifenden, am Gleitkörper und/oder am angrenzenden Abschnitt der Führungsausnehmungen 19 am Kluppenkörper 1 ineinander greifen; ebenso ist aber alter­ nativ oder ergänzend auch eine kraftschlüssige Verankerung des Gleitkörpers 17 beispielsweise durch Anwenden einer Klebe- oder Vulkanisierungstechnik möglich).

Wie sich aus Fig. 1 und Fig. 2a bzw. 2b nur ansatzweise ergibt, können die Gleitkörper 17 bzw. einzelne Gleitkör­ perabschnitte in der Regel in bezug auf die parallel zur Führungsschiene 3 verlaufende Länge des Kluppenkörpers 1 kürzer dimensioniert sein. Dadurch ist es möglich, daß am jeweiligen Kluppenkörper in dessen Längsrichtung versetzt liegend mehrere Gleitkörper oder Gleitkörperabschnitte ausgebildet sind.

Wie aus der Darstellung aus Fig. 2a und 2b auch ersicht­ lich ist, liegen aufgrund der Geometrie des Kluppenkörpers die zur betreffenden Führungsschiene 3′ bzw. 3′′ jeweils gegenüberliegenden Gleitkörper 17 oder Gleitkörperab­ schnitte 17 in Längsrichtung der Führungsschiene versetzt, um einen möglichst optimalen Führungsabstand des Kluppen­ wagens 1 gegenüber der Führungsschiene zu gewährleisten.

Wie sich insbesondere aus Fig. 1 ferner ergibt, sind die am Kluppenkörper sitzenden Magneten 29, d. h. die Perma­ nentmagneten 29, jeweils in den betreffenden Schenkeln 17a der Gleitkörper 17 eingegossen. Mit anderen Worten wird dadurch der zwischen den Magneten 29 und der angrenzenden Wandfläche der Blechpakete 25 der Linearmotoren 5′, 5′′ gebildete Luftspalt durch das Material des Gleitkörpers 17 überbrückt. Dadurch kann auch ein vordefinierter Abstand zwischen Permanentmagneten 29 und der betreffenden Gleit­ fläche 59 am Linearmotor optimal eingehalten werden.

Aus dem erläuterten Aufbau geht auch hervor, daß das Füh­ rungsschienensystem 3 zur Abstützung des jeweiligen Klup­ penkörpers 1 nicht nur die zentral angeordneten beiden Führungsschienen 3′ und 3′′, sondern gleichzeitig auch die Blechpakete 25, mit anderen Worten also die Linearmotoren selbst umfaßt. Denn die Gleitkörper stützen sich in senk­ rechter Richtung zur Materialbahn der zu reckenden Kunst­ stoffolie direkt an den Linearmotoren und in Parallelrich­ tung zur Materialbahn an den entsprechenden Seitenwänden der Führungsschienen 3′ und 3′′ ab.

Nur der Vollständigkeit halber wird noch erwähnt, daß in den als Motorhalterung dienenden oberen und unteren Füh­ rungsschienenträger 21′, 21′′ Kühlbohrungen 65 eingebracht sind, durch welche hindurch Kühlmittel strömt. Dazwischen liegend ist die rückwärtige Längsseite der Führungsschiene in einer entsprechenden U-förmigen Ausnehmung mittels Schrauben 67 lösbar verankert. Gleichzeitig sind kluppen­ seitig noch eine obere und eine untere Abschirmung 69′ und 69′′ vorgesehen, wobei die obere Abschirmung 69′ den Klup­ penhebel 9 materialbahnseitig überdeckt und sich etwa bis in Höhe zur Schwenkachse 7 des Kluppenhebels 9 erstreckt, wohingegen die untere Abschirmung 69′′ rückwärtig vom Klup­ pentisch angeordnet ist und sich bis in etwa zu einer Höhe erstreckt, die bevorzugt oberhalb der Einspannebene 11 der Materialbahn liegt.

Das Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 5 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch, daß die Gleitlagerung lediglich in Vertikalrichtung gegen­ über den linearmotorseitigen Gleitflächen 59 wirksam ist und die im wesentlichen in Parallelrichtung zur Material­ bahn wirkende Abstützung über Laufrollen 71 erfolgt, die sich an den beiden gegenüberliegenden Seiten- oder Anla­ geflächen 63 an der jeweiligen Führungsschiene 3′, 3′′ abstützen.

Diese Ausführungsform bietet Vorteile insbesondere im Falle der Verstreckung von dickeren Kunststoffolien oder solchen Materialien, die höhere spezifische Reckkräfte erfordern, wie z. B. Polyamid, wobei insbesondere in dem zuletzt genannten Fall größere Kräfte für die Gleitlage­ rung entstehen. Insbesondere durch den zwischen der Mit­ tellinie des Führungssystems und der Folieneinspannvor­ richtung gebildeten Hebelarm entstehen zusätzliche Lager­ kräfte. Diese zusätzlichen Lagerkräfte werden gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 über die erwähnten Lauf­ rollen 71 abgestützt, während die vertikalen Kräfte, die durch die Anziehungskräfte der für den Linearantrieb benö­ tigten Permanentmagnete 29 entstehen, weitgehend ausbalan­ ciert und über die großflächige Gleitlagerung abgestützt wird.

Schließlich können aber auch abweichend von dem Ausfüh­ rungsbeispiel gemäß Fig. 1 Gleitkörper 17 oder Gleitkör­ perabschnitte verwendet werden, die sich nicht nur an den Seitenflächen in zur Materialbahn paralleler Richtung, sondern darüber hinaus auch an der stirnseitigen, horizon­ tal ausgerichteten Seitenwand 75 (Fig. 3) der Führungs­ schienenabschnitte 3′, 3′′ abstützen. Damit könnte die ent­ sprechend Abstützung in Vertikalrichtung an den Blechpake­ ten 25 der Linearmotoren wegfallen. Es würde dann der erwähnte Luftspalt zwischen dem Permanentmagneten 29 und der angrenzenden Wand der Blechpakete 25 verbleiben.

Die Gleitkörper oder Gleitkörperabschnitte 17 können in diesem Fall in Querschnittsdarstellung entsprechend Fig. 1 U-förmig gestaltet sein und das erwähnte Laufflächenprofil 49 übergreifen. Ebenso können auch nicht U-förmige, sondern jeweils winkelförmige Gleitabschnitte verwendet werden, die sich jeweils an der Seitenwand 75 der Führungsschie­ nenabschnitte 3′, 3′′ und jeweils an der einen oder gegen­ überliegenden Anlagefläche 63 des Laufschienenprofils 49 abstützen und dabei in Längsrichtung des Kluppenwagens versetzt liegen.

Claims (15)

1. Transportvorrichtung für eine bewegte Materialbahn, insbesondere eine Reckanlage für Kunststoff-Folienbahnen, mit einem zumindest eine Führungsschiene (3′, 3′′) umfas­ senden Führungsschienensystem (3), längs welchem sich Kluppenkörper (1) zum Einspannen und Halten einer bewegten Materialbahn (11) mittels eines Linearmotor-Antriebes (5) verfahrbar sind, gekennzeichnet durch die folgenden Merk­ male

• - die zumindest eine Führungsschiene (3′, 3′′) ist im zugeordneten Linearmotor (5′, 5′′) integriert eingebaut,
• - der jeweilige Kluppenkörper (1) ist mittels eines Gleit- oder eines kombinierten Gleit- und Rollenlagers gegenüber dem Führungsschienensystem (3) abgestützt, und
• - der Kluppenkörper (1) stützt sich an der Führungsschie­ ne (3′, 3′′) oder an der Führungsschiene (3′, 3′′) und dem jeweils zugeordneten Linearmotor (5′, 5′′) zumindest mittelbar ab.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem Linearmotor- Antrieb (5) , welcher einen oberen und einen unteren Line­ armotor (5′, 5′′) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienensystem (3) jeweils zwei dem zugehörigen Linearmo­ tor (5′, 5′′) zugeordnete Führungsschienen (3′, 3′′) umfaßt, wobei die Führungsschienen′ (3′, 3′′) im wesentlichen quer zur Materialbahn beabstandet liegen, und der Kluppen­ körper (1) zwischen dem oberen und unteren Linearmotor (5′, 5′′) und der oberen und unteren Führungsschiene (3′, 3′′) abgestützt geführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungsschienen (3′, 3′′) in der Mitte des jeweiligen Linearmotors (5′, 5′′) integriert eingebaut sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Führungsschiene (3′, 3′′) in Richtung Kluppenkörper (1) den jeweils zugeordneten Linearmotor (5′, 5′′) überragt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsschienensystem (3) neben den Führungsschienen (3′, 3′′) und den daran ausgebildeten Gleit- oder Gleit- und Laufflächen auch eine am jeweiligen Linearmotor (5′, 5′′) gebildete weitere Gleit- oder Lauf­ fläche (59) umfaßt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Kluppenkörper (1) Gleitkörper (17) gehalten sind, die sich mit ihrem einen vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Materialbahn (11) ausgerichteten Schenkel (17a) an der den Linearmotor (5′, 5′′) begrenzen­ den Wand unter Ausbildung einer Gleitfläche (59) abstüt­ zen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dicke des sich linearmotorseitig abstüt­ zenden Schenkels (17a) des Gleitkörpers (17) der Dicke des ansonsten zwischen dem Linearmotor (5′, 5′′) und dem klup­ penkörperseitig befindlichen Permanentmagneten (29) gebil­ deten Luftspaltes entspricht.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der sich linearmotorseitig abstützende Schenkel (17a) des Gleitkörpers (17) taschenförmig gebil­ det ist und im Inneren den Permanentmagneten (29) umfaßt.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitkörper (17) zumindest einen weiteren, vorzugsweise rechtwinklig zum ersten Schenkel (17a) ausgerichtet liegenden zweiten Schenkel (17b) um­ faßt, der sich an der jeweils angrenzenden Seiten- und Anlagefläche (63) der Führungsschiene (3′, 3′′) abstützt.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kluppenkörper (1) sich an den aufeinanderzu ausgerichtet liegenden Führungsschienenrän­ dern (74) abstützt.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kluppenkörper (1) im wesentlichen in Querrichtung zur Materialbahn (11) mittels einer Gleit­ lagerung und parallel zur Ebene der Materialbahn (11) mittels einer Rollenlagerung gestützt und gehalten ist, wobei sich die Laufrollen (71) an den seitlichen Anlage­ flächen (63) der den Linearmotor (5′, 5′′) überragenden Führungsschiene (3′, 3′′) abstützen.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitkörper (17) bezogen auf die Gesamtlänge des Kluppenkörpers (1) kürzer ausgebildet sind und bevorzugt jeweils an einem vor- und einem nachlaufen­ den Ende des Kluppenkörpers sitzen.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der einen Seite der Führungs­ schiene (3′, 3′′) sitzenden Gleitkörper (17) zu den jeweils auf der anderen Seite dazu angeordneten Gleitkörper (17) oder Gleitkörperabschnitten in Längsrichtung des Kluppen­ körpers (1) versetzt und in Seitenansicht überlappungsfrei angeordnet sind.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (5′, 5′′) eine Viel­ zahl von mit kluppenseitig eingebrachten Ausnehmungen (41) versehenen Blechen (39) umfassen, und daß die vorzugsweise mittig in dem aus den Blechen (39) gebildeten Blechpaket (25) angeordnete Führungsschiene (3′, 3′′) mit zu den Aus­ nehmungen (41) in den Blechen (39) deckungsgleich einge­ brachten Ausnehmungen (43) versehen ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf den den Linearmotor (5′, 5′′) überragenden Ab­ schnitt der Führungsschiene (3′, 3′′) ein Laufflächenprofil (49) aufgesetzt und an der betreffenden Führungsschiene (3′, 3′′) befestigt ist.