DE19509388A1 - Gegen Hydridbeschädigung beständige Kernbrennstäbe - Google Patents
Gegen Hydridbeschädigung beständige KernbrennstäbeInfo
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung betrifft eine Hülle für in Kernreakto
ren eingesetzte Brennstäbe. Mehr im besonderen betrifft die
Erfindung eine Dreischicht-Hülle mit Facetten bzw. Seiten
flächen auf der inneren Oberfläche. Die Erfindung betrifft
auch Brennstäbe, deren Brennstoff einen stöchiometrischen
Sauerstoffüberschuß aufweist.
Kernreaktoren enthalten ihren Brennstoff in abgedich
teten Hüllen zur Isolation des Kernbrennstoffes vor dem Mo
derator/Kühlmittel-System. Der Begriff "Hülle", wie er hier
benutzt wird, bezieht sich auf ein Rohr aus einer Legierung
auf Zirkoniumbasis. Häufig wird die Hülle aus verschiedenen
Schichten zusammengesetzt sein, die ein Substrat aus einer
Zirkoniumlegierung und eine Sperrschicht aus unlegiertem
Zirkonium einschließen.
Die Hülle - nominell in der Größenordnung von etwa
0,76 mm (0,030 inches) dick - wird in der Form eines Rohres
gebildet, wobei der Kernbrennstoff typischerweise in Pel
letform darin enthalten ist. Diese Pellets sind in Kontakt
miteinander über fast die gesamte Länge jedes Hüllrohres
aufgestapelt, wobei das Hüllrohr eine Länge in der Größen
ordnung von etwa 406 cm (160 inches) hat. Typischerweise
ist das Hüllrohr mit Federn versehen, um die axiale Positi
on der Füllstoffpellets aufrechtzuerhalten, und einige Aus
führungsformen schließen sogenannte "Getter" zum Absorbie
ren von Wasserstoff ein. Die inneren Abschnitte des Brenn
stabes stehen unter Heliumdruck, um das Leiten der Wärme
vom Brennstoffmaterial zur Hülle zu unterstützen.
Zirkonium und seine Legierungen sind unter normalen
Umständen ausgezeichnet für eine Kernbrennstoffhülle, da
sie geringe Neutronenabsorptionsquerschnitte aufweisen und
bei Temperaturen unter etwa 350°C fest, duktil, außeror
dentlich stabil und relativ unreaktiv in Gegenwart von ent
mineralisiertem Wasser oder Dampf sind. "Zircaloys" sind
eine Familie korrosionsbeständiger Zirkoniumlegierungen für
Hüllmaterialien. Sie sind aus 98-99 Gew.-% Zirkonium, Rest
Zinn, Eisen, Chrom und Nickel, zusammengesetzt. "Zircaloy-
2" und "Zircaloy-4" sind zwei im weiten Rahmen eingesetzte
Legierungen auf Zirkoniumbasis für Hüllen.
Defekte von Zircaloy-Hüllen können aufgrund ver
schiedener Ursachen auftreten, die durch Bruchstücke indu
zierte Reibung (Fretting) und Wechselwirkung zwischen Pel
let und Hülle einschließen. Beim ersten von diesen lagern
sich Bruchstücke nahe der Hülle ab und vibrieren oder rei
ben unter dem Einfluß der hindurchströmenden Dampf/Wasser-
Mischung gegen die Hüllwand. Eine solche Vibration setzt
sich fort, bis die Hüllwand durchdrungen ist. Die Pellet-
Hülle-Wechselwirkung wird durch die Wechselwirkungen zwi
schen dem Kernbrennstoff, der Hülle und den während der
Kernreaktion erzeugten Spaltprodukten verursacht. Es wurde
festgestellt, daß diese unerwünschte Wirkung lokalisierten
mechanischen Spannungen auf die Brennstoffhülle zuzuschrei
ben ist, die sich aus der unterschiedlichen Ausdehnung und
Reibung zwischen dem Brennstoff und der Hülle zusammen mit
korrosiven Spaltprodukten ergeben, die Spannungsrißkorro
sion verursachen.
Um Defekte aufgrund der Wechselwirkung zwischen Pel
let und Hülle zu bekämpfen, schließen einige Hüllen Sperr
schichten aus reinem Zirkonium ein, das metallurgisch mit
der inneren Oberfläche des Rohres verbunden ist. Die Pio
nierarbeit hinsichtlich Sperrschicht-Hüllen ist in den US-
PSn 4,200,492 und 4,372,817 von Armÿo und Coffin, 4,610,842
von Vannesjo und 4,894,203 von Adamson beschrieben. Sperr
schichten verhindern wirksam eine Beschädigung der Hülle
aufgrund der Wechselwirkung mit dem Pellet. Wird die Hüll
wand jedoch irgendwie beeinträchtigt (zum Beispiel aufgrund
von Reibung durch Bruchstücke perforiert oder gespalten)
und Wasser tritt in das Innere des Brennstabes ein, dann
kann der durch die Sperrschicht gebotene Schutz verringert
werden, weil die Sperrschicht durch den durch das Wasser im
Brennstab gebildeten Dampf oxidiert werden kann.
Um die Zirkoniumsperre beim Auftreten eines Hüllen
bruches vor Oxidation zu schützen, kann eine Dreischicht-
Struktur benutzt werden. Siehe zum Beispiel die US-Patent
anmeldung Serial Nr. 08/091,672 mit dem Titel "Method for
Making Fuel Cladding Having Zirconium Barrier Layers and
Inner Liners" und die US-Patentanmeldung Serial Nr. 08/
092,188 mit dem Titel "Inner Liners for Fuel Cladding
Having Zirconium Barrier Layers" beschrieben, die beide am
14. Juli 1993 eingereicht und auf die vorliegende Anmelde
rin übertragen wurden. Beide Anmeldungen werden durch Be
zugnahme für alle Zwecke hier aufgenommen. Solche Struk
turen schließen eine korrosionsbeständige innere Ausklei
dung ein, die mit der dem Brennstoff zugewandten Seite der
Sperre verbunden ist. Unglücklicherweise unterliegen solche
Auskleidungen einem lokalisierten Hydrieren, das zu sekun
dären Defekten in der Hülle führen kann.
Nachdem ein Brennstab einen primären Bruch erlitten
hat, kann er manchmal noch für eine gewisse Zeitdauer in
einem Reaktor benutzt werden. Wenn jedoch als Ergebnis von
durch den primären Bruch eintretenden Kühlmittels ein "se
kundärer Defekt" auftritt, dann muß der Brennstab außer
Dienst gestellt werden. Es wurde beobachtet, daß solche
sekundären Defekte sind häufig viel schlimmer als die pri
mären Defekte sind. Nach dem Einsatz ausgeführte Untersu
chungen von Brennstäben zeigen, daß die Sekundärdefekte
häufig einem lokalisierten Hydrieren der Hülle zuzuschrei
ben sind.
Der primäre Bruch in der Hüllwand führt zum Eindrin
gen von Wasser, das augenblicklich verdampft. Etwas von dem
Dampf reagiert höchstwahrscheinlich mit dem Zirkonium auf
der inneren Oberfläche der Hülle unter Abgabe von Wasser
stoff. Dies ist der Wasserstoff, der zur Bildung von Sekun
därbeschädigungen durch Hydrid führt.
Normalerweise ist Zirkoniummetall mit einer dünnen
Schutzschicht aus Zirkoniumoxid bedeckt, das gegen Hydrid
bildung schützt. Wird diese Schutzschicht aus Zirkoniumoxid
beeinträchtigt (zum Beispiel durch einen Kratzer), dann re
generiert der Sauerstoff und/oder Dampf in der umgebenden
Atmosphäre augenblicklich das schützende Zirkoniumoxid über
dem beschädigten Bereich. Wird aus einem Grunde die Schutz
schicht aus Zirkoniumoxid nicht regeneriert, dann kann die
beschädigte Stelle die Bildung eines Hydrides unterstützen.
Tritt dies auf, dann kann eine Schutzschicht aus Zirkonium
oxid nicht mehr über der Hydridstelle gebildet werden. Das
Hydrid wird also weiter wachsen und die Hülle beschädigen,
solange genügend Wasserstoffgas in der Umgebung vorhanden
ist.
In der Umgebung innerhalb einer Brennstoffhülle tritt
nach einem primären Bruch manchmal ein als "Sauerstoffver
armung" bekannter Zustand auf. Dieser Zustand kommt am häu
figsten dann zustande, wenn das Verhältnis von Wasserstoff
zu Dampf über ein "Sauerstoffverarmungs"-Niveau hinaus er
höht wird. An diesem Punkt gibt es ungenügend Sauerstoff in
der Umgebung, um die Schutzschicht aus Zirkoniumoxid zu re
generieren, wenn sie beschädigt wird, oder wenn ein Bereich
aus bloßem Zirkonium freigelegt wird. Danach wird der Was
serstoff durch das fehlerhafte Oxid dringen oder mit der
Stelle bloßen Zirkoniums unter Erzeugung von Hydriden rea
gieren. Das spröde Zirkoniumhydrid nimmt mehr Volumen ein
als das reine Zirkonium. Dies führt zur Bildung von Forma
tionen auf der Hülle, die in verschiedener Weise als Hy
drid-"Beulen",-"Blasen", "Sonnendurchbrüche" charakteri
siert werden.
Wenn daher ein hohes Verhältnis von Dampf zu Wasser
stoff im Inneren der Hülle entlang der axialen Länge des
Brennstabes aufrechterhalten werden könnte (d. h. wenn die
Bedingungen der Sauerstoffverarmung verhindert oder verzö
gert werden könnten), dann würde die Sekundärbeschädigung
durch Hydrid und die resultierende Brennstoffbeeinträchti
gung vermindert werden. Es besteht daher ein Bedarf an Hül
len, die den Nutzen der Zweischicht-Hülle aufweisen und im
Falle eines primären Hüllenbruches der Bildung von Hydrid
defekten widerstehen.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Hüllrohr mit
einer Achse und einem Querschnitt senkrecht zur Achse. Der
Querschnitt schließt ein (1) ein den Außenumfang bildendes
Substrat, das eine innere Oberfläche aufweist, (2) eine mit
der inneren Oberfläche des den äußeren Umfang bildenden
Substrates verbundene Zirkonium-Sperrschicht und (3) eine
den inneren Umfang bildende Auskleidung, die mit der inne
ren Oberfläche der Zirkonium-Sperrschicht verbunden ist.
Die innere Auskleidung schließt mehrere Facetten bzw. Sei
tenflächen ein, die im wesentlichen parallel mit der Achse
des Hüllrohres ausgerichtet sind. Die Facetten - die die
Geometrie des Inneren der Hülle bilden - erleichtern das
Vermischen der Gase im Inneren der Hülle. Tritt Dampf in
das Innere der Hülle durch einen Primärdefekt ein, dann
fördert die Hülle dieser Erfindung das Vermischen von Dampf
und Wasserstoff und minimiert das Auftreten von eine Sauer
stoffverarmung verursachenden, hohen lokalen Verhältnissen
von Wasserstoff zu Dampf.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die innere
Auskleidung in einer solchen Weise mit Facetten bzw. Sei
tenflächen versehen, daß das Innere der Hülle durch ein
mehrseitiges Polygon gebildet wird. In alternativen Ausfüh
rungsformen kann die innere Auskleidung jedoch Rillen oder
andere Kanäle aufweisen, die den Transport des Dampfes ent
lang der Länge des Hüllrohres gestatten.
Ein Aspekt der Erfindung schafft einen Brennstab mit
(1) einem Hüllrohr mit einer Facetten bzw. Seitenflächen
aufweisenden inneren Auskleidung, wie oben beschrieben, (2)
Kernbrennstoffmaterial, das in einem Brennstoffbereich in
nerhalb des Hüllrohres angeordnet ist und (3) einem oder
mehreren Hohlräumen an einem oder beiden Endbereichen (jen
seits des Kernbrennstoffbereiches) innerhalb des Hüllroh
res. Im Falle von in das Hülleninnere eintretendem Dampf
dient der bzw. dienen die Hohlräume als ein Reservoire zum
Verdünnen von Bereichen mit hohem Wasserstoff/Dampf-Ver
hältnis. In bevorzugten Ausführungsformen ist mindestens
ein Teil des Kernbrennstoffes Urandioxid mit einem stöchio
metrischen Überschuß an Sauerstoff, wobei das Molverhältnis
von Sauerstoff zu Uran zwischen etwa 2 und 2,2, vorzugs
weise zwischen etwa 2,02 und 2,06 liegt.
Ein anderer Aspekt dieser Erfindung schafft einen
Brennstab, bei dem der Brennstoffbereich des Hülleninneren
in drei Bereiche entlang der Hüllenachse unterteilt ist,
einschließlich zwei Brennstoff-Endbereichen, die mit Kern
brennstoff mit einem stöchiometrischen Überschuß an Sauer
stoff gefüllt sind und einem zentralen Bereich, der mit
stöchiometrischem Kernbrennstoff gefüllt ist. Vorzugsweise
ist der stöchiometrische Kernbrennstoff vom Kernbrennstoff
mit einem stöchiometrischen Sauerstoffüberschuß durch ein
oder mehrere Sperren getrennt, die eine Diffusion zwischen
dem Kernbrennstoff im zentralen Bereich und dem Kernbrenn
stoff in beiden Brennstoff-Endbereichen blockieren. Eine
geeignete Sperre ist Aluminiumoxid.
Diese und andere Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung detaillierter dargestellt.
Fig. 1 ist eine Querschnittsansicht eines Brennsta
bes dieser Erfindung mit einem Substrat, einer Sperrschicht
und einer facettierten inneren Auskleidung;
Fig. 2 ist eine teilweise weggeschnittene perspekti
vische Ansicht eines Brennelementes, das Kernbrennstäbe
enthält und
Fig. 3 ist eine teilweise weggeschnittene Quer
schnittsansicht eines Brennelementes, die das Innere eines
Brennstabes zeigt.
Der Begriff "Rohr", wie er hier benutzt wird, bezieht
sich auf ein Metallrohr mit verschiedenen Einsatzmöglich
keiten, und der Begriff "Brennstab-Behälter" oder einfach
"Behälter" bezieht sich auf ein Rohr, das bei Brennstäben
benutzt wird, um Brennstoffpellets einzuschließen. Manchmal
wird der Brennstab-Behälter als "Hülle" oder "Hüllrohr" be
zeichnet.
In Fig. 1 ist ein Brennstoffelement 14 (üblicherwei
se als Brennstab bezeichnet) gezeigt. Der Brennstab 14
schließt einen Kern 16 aus Brennstoffmaterial und einen
umgebenden Behälter 17 ein. Der Brennstab 14 weist einen
ausgezeichneten Wärmekontakt zwischen dem Behälter 17 und
dem Kern aus Brennstoffmaterial, eine minimale parasitäre
Neutronenabsorption und eine Beständigkeit gegenüber Biegen
und Vibration auf, die gelegentlich durch die Strömung des
Kühlmittels bei hoher Geschwindigkeit verursacht wird. Der
Kern aus Brennstoffmaterial ist typischerweise aus mehreren
Brennstoffpellets aus spaltbarem und/oder Brutmaterial zu
sammengesetzt. Es können verschiedene Kernbrennstoffe be
nutzt werden, einschließlich Uran-, Thoriumverbindungen und
deren Mischungen. Ein bevorzugter Brennstoff ist Urandioxid
oder eine Urandioxid und Plutoniumdioxid umfassende Mi
schung.
Das Behälter 17 ist eine Verbundhülle mit einer
Struktur, die ein Substrat 21, eine Zirkoniumsperre 22 und
eine Innenschicht oder Auskleidung 23 einschließt. Das Sub
strat bildet den äußeren Umfangsbereich eines Hüllrohres,
die innere Schicht bildet einen inneren Umfangsbereich, und
die Zirkoniumsperre ist zwischen dem Substrat und der inne
ren Auskleidung angeordnet. Die innere Auskleidung weist
mehrere Facetten bzw. Seitenwände 25 auf, um das Vermischen
von Gasen im Inneren der Hülle zu unterstützen, sollte
Kühlmittel durch einen primären Defekt in die Hüllwand ein
treten. Wie ersichtlich, bilden die Facetten Kanäle benach
bart dem Brennstoffmaterial 16, wodurch axiale Kanäle zum
Verbessern des Vermischens geschaffen werden. Durch Ver
bessern des Vermischens der inneren Gase verhindert die mit
Facetten bzw. Seitenwänden versehene Ausführungsform die
Bildung lokaler Taschen mit hohem Verhältnis von Wasser
stoff zu Dampf, die, wie ausgeführt, zur Sauerstoffverar
mung und zu sekundären Hydriddefekten in der Hüllwand füh
ren können.
Das Substrat kann aus einem konventionellen Hüllmate
rial, wie korrosionsbeständigem Stahl oder vorzugsweise
einer Zirkoniumlegierung, hergestellt sein. Geeignete Zir
koniumlegierungen für das Substrat schließen vorzugsweise
mindestens etwa 98% Zirkonium, bis zu etwa 0,25% Eisen, bis
zu etwa 0,1% Nickel, bis zu etwa 0,2% Chrom und bis zu etwa
1,7% Zinn (alles in Gew.-%) ein. Andere Legierungselemente
können Niob, Wismut, Molybdän sowie verschiedene andere im
Stand der Technik eingesetzte Elemente einschließen. Im
allgemeinsten kann eine Zirkoniumlegierung mit geeigneter
Korrosionsbeständigkeit gegenüber Wasser eines Siedewasser
reaktors ("SWR") und/oder Druckwasserreaktors ("DWR") mit
genügender Festigkeit und Duktilität eingesetzt werden. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung ist das
Substrat Zircaloy-2 oder Zircaloy-4. Andere geeignete Mate
rialien sind in der oben genannten US-Patentanmeldung, Se
rial Nr. 08/092,188 beschrieben.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen hat das Sub
strat ein Gefüge (d. h. eine Größenverteilung der Ausschei
dung), das der Korrosion und/oder Rißausbreitung wider
steht. Es ist bekannt, daß das Gefüge von Zircaloys und an
deren Legierungen durch die Glühtemperatur und -zeit sowie
andere Herstellungsparameter kontrolliert werden kann. Es
ist auch bekannt, daß in Siedewasserreaktoren (SWRs) klei
nere Ausscheidungen im allgemeinen eine hervorragende Kor
rosionsbeständigkeit verleihen, während in Druckwasserreak
toren (DWRs) größere Ausscheidungen im allgemeinen eine
hervorragende Beständigkeit gegenüber Korrosion verleihen.
In jeder dieser Umgebungen schaffen grobe Ausscheidungen
eine verbesserte Beständigkeit gegen axiale Rißausbreitung.
In einer bevorzugten Ausführungsform hat das Substrat eine
dichte Verteilung feiner Ausscheidungen (zum Beispiel zwi
schen etwa 0,01 und 0,15 µm Durchmesser) in den Außenberei
chen (radial) des Substrates und eine weniger dichte Ver
teilung grober Ausscheidungen (zum Beispiel zwischen 0,2
und 1 um Durchmesser) in den inneren Bereichen des Substra
tes. Detaillierte Diskussionen des Zircaloy-Gefüges und von
Verfahren zum Herstellen von Hüllen mit einem erwünschten
Gefüge finden sich in der US-Patentanmeldung Serial Nr. 08/
052,793 mit dem Titel "Zircaloy Tubing Having High Resi
stance to Crack Propagation" und der US-Patentanmeldung
Serial Nr. 08/052,791 mit dem Titel "Method of Fabricating
Zircaloy Tubing Having High Resistance to Crack Propaga
tion", die beide am 23. April 1993 eingereicht und auf die
vorliegende Anmelderin übertragen wurden. Diese Anmeldungen
werden für alle Zwecke durch Bezugnahme hier aufgenommen.
Mit der inneren Oberfläche des Substrates 21 ist die
Sperrschicht 22 aus Zirkonium metallurgisch verbunden (sie
he die oben erwähnten US-PSn 4,200,492 und 4,372,817 von
Armÿo und Coffin; 4,410,842 von Vannesjo und 4,894,203 von
Adamson). Die Zirkoniumsperre schirmt das Substrat vor dem
innerhalb der Verbundhülle befindlichen Kernbrennstoffmate
rial ab. Die Zirkoniumsperre verformt sich plastisch, um
durch Pellets induzierte Spannungen im Brennstab während
des Quellens zu beseitigen. Die Sperre verhindert auch
Spannungskorrosionsrisse und schützt die Hülle vor dem Kon
takt und der Umsetzung mit Verunreinigungen und Spaltpro
dukten. In bevorzugten Ausführungsformen liegt die Dicke
der Sperrschicht zwischen etwa 50 und 130 µm (etwa 2-5
mils) und zwischen etwa 5% bis etwa 30% der Dicke oder des
Querschnittes der Hülle.
Im allgemeinen kann die Zirkonium-Sperrschicht aus
nicht legiertem Zikonium oder einer die erwünschten struk
turellen Eigenschaften aufweisenden, verdünnten Zirkonium
legierung hergestellt werden. Geeignete Sperrschichten wer
den aus "Schwamm"-Zirkonium geringen Sauerstoffgehaltes,
Schwamm-Zirkonium von "Reaktorqualität" und "Kristallstab"-
Zirkonium höherer Reinheit hergestellt. In alternativen
Ausführungsformen ist die Sperrschicht mit geringen Konzen
trationen von Legierungselementen, wie Chrom, Nickel und
Eisen, legiert, die im Substrat benutzt werden. Die Legie
rungselemente und die Konzentrationen, in denen sie er
scheinen, sollten so ausgewählt sein, um der Sperrschicht
zusätzliche Korrosionsbeständigkeit zu verleihen, während
sie deren Nachgiebigkeit genügend aufrechterhalten, um eine
Beschädigung aufgrund einer Wechselwirkung zwischen Pellet
und Hülle zu verhindern.
Mit der inneren Oberfläche der Zirkoniumsperre 22 ist
die innere Auskleidung 23 metallurgisch verbunden. Wie ge
zeigt ist die innere Auskleidung der Abschnitt der Ver
bundhülle, der dem Kernbrennstoff-Material 16 am nächsten
ist. Diese Schicht schützt die Zirkoniumsperre vor einer
Oxidation, sollte das Innere des Brennstabes mit Dampf in
Berührung kommen. Die innere Auskleidung sollte daher aus
einem relativ korrosionsbeständigen Material, wie Zircaloy,
bestehen. Es können jedoch auch modifizierte Zircaloys und
andere korrosionsbeständige Materialien eingesetzt werden.
So kann die innere Auskleidung zum Beispiel weicher sein
als konventionelle Zircaloy, so daß die Rißeinleitung und
-ausbreitung auf der inneren Oberfläche des Hüllrohres mi
nimiert sind. Siehe die US-Patentanmeldung Serial Nr. 08/
092,188, die oben genannt ist. In einer alternativen Aus
führungsform kann die innere Auskleidung aus einer Legie
rung hergestellt sein, die stark Wasserstoff absorbierende
Eigenschaften aufweist. Ein solches Material ist eine Zir
koniumlegierung mit einer hohen Nickelkonzentration (zum
Beispiel bis zu 15% Nickel).
Wie ausgeführt, können Sekundärdefekte aufgrund von
Hydridbildung in einer Hülle dadurch erzeugt werden, daß
Dampf durch einen Primärdefekt in das Innere der Hülle ein
tritt. Unterstützt die innere Hüllenumgebung danach lokale
Bereiche der Sauerstoffverarmung, dann kann sich ein Zirko
niumhydrid-Keim bilden und unter Erzeugung eines Sekundär
defektes wachsen. Diese Erfindung verhindert die lokalen
Bereiche der Sauerstoffverarmung in mindestens zwei ver
schiedenen Weisen. Erstens schafft sie eine gut gemischte
innere Umgebung in der Hülle, so daß Dampf zum Verdünnen
von Taschen mit einem hohen Verhältnis von Wasserstoff zu
Dampf zur Verfügung steht. Dies erfolgt durch eine facet
tierte innere Auskleidung, die das Vermischen fördert. Es
wird auch durch Schaffen von Dampfreservoiren an den Enden
der Stäbe ermöglicht. Zweitens schafft die Erfindung einen
Kernbrennstoff, der Sauerstoff verfügbar hat, um die innere
Umgebung in der Hülle von einem chemischen Gleichgewicht zu
verschieben, das eine Sauerstoffverarmung gestattet. Diese
beiden Arten des Herangehens werden im folgenden erläutert.
Wie in Fig. 1 gezeigt, hat die innere Oberfläche der
inneren Schicht die Form eines vielseitigen Polygons. Es
ist bekannt, daß solche Strukturen das Vermischen im Inne
ren eines Hüllrohres fördern. Dies ist der Fall, weil wäh
rend des Betriebes die etwa dreieckigen Kanäle, die zwi
schen den Scheiteln der polygonalen inneren Oberfläche der
Hülle und den zylindrischen Brennstoffpellets erzeugt wer
den, offen bleiben. Diese Kanäle, zusammen mit den ringför
migen Volumina der Pelletabschnitte bilden ein ununterbro
chenes Gas-Verbindungsgitter entlang des Brennstoffes,
selbst wenn sich Brennstoff und Hülle in festem Kontakt
befinden.
In Fig. 2 ist eine weggeschnittene Ansicht eines
Brennelementes 10 gezeigt. Das Brennelement ist eine dis
krete Brennstoffeinheit, die viele einzelne abgedichtete
Brennstäbe R enthält, die jeder ein Hüllrohr dieser Erfin
dung aufweisen. Zusätzlich weist das Brennelement einen
Strömungskanal C auf, der an seinem oberen Ende mit einem
oberen Hebebügel 12 und an seinem unteren Ende mit einen
Nasenstück L und einem unteren Hebebügel 11 versehen ist.
Das obere Ende des Kanales C ist bei 13 offen, und das un
tere Ende des Nasenstückes ist mit Öffnungen für die Kühl
mittelströmung versehen. Die Anordnung von Brennstäben R
ist in dem Kanal C eingeschlossen und mittels einer oberen
Gitterplatte U und einer (nicht gezeigten) unteren Gitter
platte darin abgestützt. Gewisse Brennstäbe dienen dazu,
die Gitterplatten zusammenzuhalten, so daß sie häufig als
"Haltestäbe" (nicht gezeigt) bezeichnet werden. Zusätzlich
können ein oder mehrere Abstandshalter S innerhalb des
Strömungskanales angeordnet sein, um die Brennstäbe in Aus
richtung miteinander und dem Strömungskanal zu halten. Wäh
rend des Einsatzes des Brennelementes tritt üblicherweise
flüssiges Kühlmittel durch die Öffnungen im unteren Ende
des Nasenstückes ein, strömt um die Brennstäbe R herum nach
oben und tritt am oberen Auslaß 13, in teilweise verdampf
tem Zustand, aus.
In Fig. 3 ist gezeigt, daß die Brennstäbe R an ihren
Enden durch Endstopfen 18 abgedichtet sind, die an den
Brennstab-Behälter 17 geschweißt sind und die Stifte 19
einschließen können, um die Montage des Brennstabes im
Brennelement zu erleichtern. Eine Einrichtung 24 zum Halten
des Kernbrennstoffmaterials, in Form eines Spiralteiles,
ist innerhalb des Raumes 20 angeordnet, um eine Sperre ge
gen axiale Bewegung der Pelletsäule während der Handhabung
und des Transportes des Brennstabes zu schaffen. In bevor
zugten Ausführungsformen befindet sich die Brennstoff- oder
Pelletsäule in einem zentralen Bereich des Hülleninneren
zwischen den beiden Endbereichen oder Hohlräumen.
Ein Hohlraum 20 ist an einem Ende des Elementes ge
zeigt. In bevorzugten Ausführungsformen haben beide Enden
des ,Elementes Hohlräume. In konventionellen Brennstäben
wurde der einzelne Hohlraum vorgesehen, um die Längsausdeh
nung des Brennstoffmaterials 16 und die Ansammlung von vom
Brennstoffmaterial abgegebenen Gasen zu gestatten. In die
ser Erfindung dient der Hohlraum (oder die Hohlräume) auch
als Dampfreservoire für den Fall eines Hüllenbruches, bei
dem Dampf in das Innere der Hülle eintritt. Im Sinne der
Verringerung des molaren Verhältnisses von Wasserstoff zu
Dampf schafft die Anwesenheit von Dampfreservoiren einen
Puffer nahe den Enden des Brennstoffbereiches, um eine Pro
duktion von überschüssigem Wasserstoff in diesen Bereichen
auszugleichen. Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu
Dampf ist häufig am größten nahe den Endbereichen des Hüll
rohrinneren, weg von dem typischen Bereich des Primärdefek
tes nahe dem Zentrum der Hülle. Die Dampfreservoire werden
daher in den Bereichen geschaffen, in denen sie am meisten
benötigt werden.
In einigen Brennstäben ist ein Getter in dem Hohlraum
vorgesehen, um zufällig während der Herstellung in den
Brennstab eingeführten Wasserstoff zu entfernen. Üblicher
weise ist der Getter eine Zirkoniumlegierung, die hohe Kon
zentrationen von Legierungselementen, wie Nickel und Titan,
enthält. Typischerweise ist der Getter innerhalb des Ple
nums vorhanden und in einem Rohr enthalten, in dem er mit
Gasestopfen gehalten wird. In bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung wird kein Getter benutzt, da er Raum ein
nehmen würde, der vorteilhafterweise zum Aufnehmen von Was
serstoff verdünnendem Dampf benutzt werden sollte. Es ist
auch bevorzugt, keine Getter zu benutzen, weil sie im Falle
eines Primärdefektes, bei dem Dampf in das Innere der Hülle
eindringt, zu Erzeugern von Wasserstoff werden können.
Die bisher diskutierten erfindungsgemäßen Merkmale
haben sich auf die Förderung des Vermischens von Wasser
stoff und Dampf im Inneren der Hülle konzentriert. Ein an
derer Aspekt dieser Erfindung macht mehr Sauerstoff che
misch im Inneren der Hülle verfügbar und verringert dadurch
das Auftreten von Sauerstoffverarmung. Dies erfolgt durch
Schaffen eines Kernbrennstoffes mit einem stöchiometrischen
Überschuß an Sauerstoff. Normalerweise enthalten Uranoxid-
oder gemischte Uran/Plutoniumoxid-Brennstoffe (um nur zwei
Beispiele zu nennen) ein molares Verhältnis von 2 : 1 an Sau
erstoff zu Metall. In anderen Worten haben diese Brennstof
fe chemische Formeln von UO₂ bzw. (U,Pu)O₂. Enthalten diese
Brennstoffe zusätzlichen Sauerstoff (über die "normale"
Stöchiometrie von 2 : 1 hinaus), dann ist der zusätzliche
Sauerstoff im Inneren der Hülle chemisch verfügbar, um die
Gefahr der Sauerstoffverarmung zu verringern. Es wurde
festgestellt, daß eine für diese Erfindung geeignete Brenn
stoff-Stöchiometrie etwa 2 bis 2,2 Sauerstoff zu Uran be
trägt.
Die Wirksamkeit des Brennstoffes ist jedoch bei der
normalen 2 : 1-Stöchiometrie optimal. Wenn die Brennstoff-
Stöchiometrie mehr dem Sauerstoff zuneigt, nimmt die Brenn
stoff-Wirksamkeit ab. Ein Grund hierfür ist die negative
Auswirkung, die überschüssiger Sauerstoff auf die thermi
sche Leitfähigkeit eines Brennstoffes hat. Ein anderer
Grund ist die negative Auswirkung von überschüssigem Sauer
stoff auf den Schmelzpunkt eines Brennstoffes. Brennstoffe
mit einem stöchiometrischen Sauerstoffüberschuß haben ge
ringere thermische Leitfähigkeiten und geringere Schmelz
temperaturen als stöchiometrische Brennstoff-Zusammenset
zungen. In Anbetracht dieser Beobachtungen liegt eine be
vorzugte Brennstoff-Stöchiometrie zwischen etwa 2,02 bis
2,06 Sauerstoff zu Uran. Bevorzugter ist die Stöchiometrie
etwa 2,04. Vergleichbare Stöchiometrieen können bei anderen
Kernbrennstoffen benutzt werden, wie gemischtem Uran/Pluto
nium-Oxid und gemischtem Uran/Gadolinium-Oxid (um nur zwei
Beispiele zu nennen).
Es ist bekannt, daß die Brennstoff-Leistungsfähigkeit
am kritischsten von der Qualität des Brennstoffes nahe dem
zentralen axialen Bereich der Brennstoffsäule abhängt.
Brennstoff, der näher an den Enden der Pelletsäule angeord
net ist, hat eine weniger ausgeprägte Auswirkung auf die
Brennstoff-Leistungsfähigkeit, und er kann tatsächlich na
türliches oder verarmtes Uranoxid sein. Wenn der Brenn
stoffbereich im Inneren der Hülle (d. h. wo sich die Brenn
stoffpellets befinden) entlang der Achse des Hüllrohres in
drei Unterbereiche unterteilt wird - zwei Brennstoff-Endbe
reiche und einen -Mittelbereich - dann sollte der mittlere
Bereich mit dem Brennstoff höchster Qualität gefüllt wer
den. Ein Aspekt dieser Erfindung schafft daher einen Brenn
stoffbereich, bei dem die beiden Endbereiche mit einem
Brennstoff mit überschüssigem Sauerstoff und der mittlere
Bereich mit einem Brennstoff normaler Stöchiometrie gefüllt
ist. Während dieses Herangehen vom Standpunkt der Brenn
stoff-Leistungsfähigkeit sensibel ist, ist es auch vom
Standpunkt der Hydrid-Verhinderung sensibel.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen wird es er
wünscht sein, Diffusionssperren oder -Abstandshalter zwi
schen dem Brennstoff mit überschüssigem Sauerstoff in den
beiden Brennstoff-Endbereichen und dem Brennstoff mit nor
maler Stöchiometrie im mittleren Bereich anzuordnen. Diese
Sperren verhindern, daß überschüssiger Sauerstoff des nicht
stöchiometrischen Kernbrennstoffes zum stöchiometrischen
Kernbrennstoff diffundiert und diesen dadurch beeinträch
tigt. Materialien mit geeigneten Sperreigenschaften sind
dem Fachmann bekannt. Ein solches Material ist ein aus
Aluminiumoxid gebildeter Keramikstopfen bzw. eine solche
Keramikscheibe.
Es können verschiedene Verfahren benutzt werden, um
die Hüllrohre dieser Erfindung herzustellen. Geeignete Ver
fahren sollten metallurgische Bindungen zwischen dem Sub
strat und der Zirkoniumsperre und zwischen der Zirkonium
sperre und der inneren Auskleidung erzeugen. Typischerweise
werden die Sperre und die innere Auskleidung als zylindri
sche Rohre oder Hülsen geschaffen, die mit der inneren
Oberfläche eines hohlen Knüppels aus Zirkonium-Legierung
(der bei der fertigen Hülle das Substrat bildet) verbunden
werden. Vorzugsweise werden die Komponenten durch Koextrusi
on miteinander verbunden, obwohl auch andere Verfahren be
nutzt werden können. Zum Beispiel können die Komponenten
mit dem Knüppel durch heißisostatisches Pressen oder Explo
sionsverbinden verbunden werden. Nach einem anderen Verfah
ren werden die Hülsen für die Sperre und die innere Aus
kleidung mit der inneren Oberfläche des Knüppels durch Er
hitzen (wie 8 Stunden auf 750°C) verbunden, um ein Diffusi
onsverbinden zwischen den Rohren und dem Knüppel zu erhal
ten. Vor dem Verbinden (zum Beispiel durch Strangpressen)
werden die Hülsen für die Sperre und die innere Auskleidung
vorzugsweise an ihren Enden durch ein Verfahren mit dem
Knüppel verbunden, wie Elektronenstrahlschweißen in hohem
Vakuum. Das Elektronenstrahlschweißen ist ein konventionel
les Verfahren, bei dem ein Elektronenstrahl zum Erhitzen
der Enden der zylindrischen Rohre benutzt wird, bis diese
schmelzen.
Das Strangpressen erfolgt durch Hindurchführen des
Rohres durch einen Satz sich verjüngender Werkzeuge unter
hohem Druck bei etwa 538° bis 760°C (1000° bis 1400°F). Ge
eignete Vorrichtungen zum Strangpressen sind von Mannesmann
Demag, Coreobolis, Pennsylvania, erhältlich. Nach dem
Strangpressen wird das Verbundmaterial konventionellen Ver
fahren zum Glühen und zur Rohrreduktion unterworfen, um ein
als "Rohrmantel" bekanntes Produkt herzustellen, das in
spezifischen Abmessungen und Zusammensetzungen von ver
schiedenen Verkäufern, wie Teledyne Wahchang (Albany Ore
gon, USA), Western Zirconium (einer Westinghouse Company in
Ogden, Utah) und Cezus (Frankreich) erhältlich ist.
Um das fertige Rohr der erforderlichen Abmessungen zu
erhalten, können verschiedene Herstellungsstufen benutzt
werden, wie Kaltumformen, Wärmebehandeln und Glühen. Die
zum Ausführen der verschiedenen Stufen erforderlichen Vor
richtungen und Betriebsbedingungen sind dem Fachmann be
kannt, und sie sind in der oben genannten US-Patentanmel
dung Serial Nr. 08/091,672 beschrieben. Ein geeignetes Ver
fahren der Rohrreduktion schließt 3 Durchgänge von etwa 65
bis 80% des Kaltumformens (ausgeführt mit einem Pilgerwalz
werk) ein, gefolgt in jedem Falle von einem Entspannungs-
oder Rekristallisationsglühen.
Es wird im folgenden ein spezifisches bevorzugtes
Verfahren gemäß dieser Erfindung beschrieben. Es sollte
jedoch klar sein, daß, obwohl die Bedingungen, die in
diesem Beispiel angegeben sind, sehr spezifisch sind, jede
Stufe des Verfahrens unter einem Bereich von Bedingungen
ausgeführt werden könnte. Das Verfahren beginnt mit einem
hohlen Zircaloy-Knüppel von etwa 15 bis etwa 25 cm (6 bis
10 inches) Durchmesser und etwa 60 cm (2 feet) Länge. Der
Knüppel wird am Ende des Verfahrens das Substrat einer
Struktur bilden. Dann wird der Knüppel in ein etwa 12,2 m
(400 feet) langes Rohr mit einem Außendurchmesser von etwa
1,25 cm (1/2 inch) umgewandelt sein.
Als erstes wird der Knüppel rasch abgeschreckt. All
gemein schließt das Abschrecken das Erhitzen des Knüppels
auf über etwa 1.000°C und dann das schnelle Abkühlen von
1.000°C auf etwa 700°C durch Eintauchen in einen Wassertank
ein. Das Aufrechterhalten einer richtigen Abschreckrate ist
wesentlich im Temperaturbereich zwischen 1.000°C und 700°C;
nachdem 700°C erreicht sind, kann die Abkühlgeschwindigkeit
nach Wunsch erhöht oder verringert werden.
Nach dem Abschrecken wird ein als Zirkoniumsperre
ausgewähltes Metallrohr und ein Rohr aus dem als innere
Auskleidung ausgewählten Material konzentrisch in den hoh
len Knüppel eingeführt. Die Enden des Knüppels, Sperr- und
inneren Auskleidungs-Rohres werden dann durch Elektronen
strahl-Schweißen verbunden. Das geschweißte Rohr wird bei
einer Rohrtemperatur von etwa 570°C stranggepreßt, um ein
Rohr mit einem Durchmesser von etwa 7,6 cm (3 inches) her
zustellen. Das stranggepreßte Rohr wird weiter geglüht und
kaltumgeformt, um einen Rohrmantel von etwa 6,35 cm (2,5
inches) Durchmesser herzustellen.
Der Rohrmantel - der nun eine darin gebundene Zirko
niumsperre und innere Auskleidung aufweist - wird drei
Durchgängen zur Kaltumformung in einem Pilgerwalzwerk un
terworfen. Der Leser wird verstehen, daß Pilgerwalzwerke
allgemein erhältliche, obwohl recht komplizierte Vorrich
tungen sind. Während des Kaltumformens mit einem Pilger
walzwerk wird die Außenseite des Rohres mit einem geformten
Werkzeug gewalzt, während ein harter verjüngter Dorn die
Innenseite des Rohres abstützt. Auf diese Weise werden
Wandstärke und Durchmesser des Rohres gleichzeitig verrin
gert.
Die erste Durchgangsstufe beim Kaltumformen erfolgt
typischerweise bis zu etwa 69%. Dieser Prozentwert ist
analog der prozentualen Reduktion der Wandstärke des Roh
res. Wird das Rohr in einem einzelnen Durchgang ohne Ent
spannung zu stark kaltumgeformt, dann wird es während der
Herstellung wahrscheinlich reißen. Um die durch das Kalt
umformen verursachte Spannung zu entfernen, wird das Rohr
etwa 2 Stunden in einem großen Vakuumglühofen, wie er von
Centorr Vacuum Industries, Nashua, New Hampshire) erhält
lich ist, bei 593°C geglüht.
Als nächstes wird das Rohr bei etwa 927°C auf den äu
ßeren 30% der Wandung wärmebehandelt. Dies erfolgt durch
Erhitzen des Rohrmantels mit einer hohen Energie oder Fre
quenz (von einer Induktionsspule), die höchstens etwa 33%
der Wandung durchdringt. Während des Induktionserhitzens
strömt Wasser durch das Innere des Rohres. Dies dient zwei
Zwecken: erstens hält es das Innere des Rohres bei einer
geringeren Temperatur, während der äußere Bereich erhitzt
wird, und zweitens schreckt es das gesamte Rohr sehr
schnell ab, wenn die Heizenergie abgeschaltet wird. Es ist
wichtig, zu erkennen, daß der innere Abschnitt des Rohrman
tels nicht beträchtlich erhitzt wird. Weitere Einzelheiten
des Induktions-Heizverfahrens finden sich in der US-PS
4,576,654 von Eddens, die durch Bezugnahme für alle Zwecke
hier aufgenommen wird. Diese selektive Heizstufe verleiht
dem Außenbereich des Substrates Korrosionsbeständigkeit,
indem es darin feine Ausscheidungen erzeugt.
Zu diesem Zeitpunkt wird ein zweiter Durchgang des
Kaltumformens mit einem Pilgerwalzwerk (diesmal bis zu 74%)
ausgeführt. Um die durch diese zweite Durchgangsstufe der
Kaltumformung induzierte Spannung zu entfernen, wird ein
weiteres Glühen (wieder etwa 2 Stunden bei 593°C) ausge
führt. Schließlich wird ein dritter Durchgang des Kaltum
formens wie oben ausgeführt. Dies verringert das Rohr zu
seiner Endgröße, etwa 1,25 cm (1/2 inch) Außendurchmesser
mit einer nominellen Wandstärke von grob 0,75 mm (30 mils).
Hüllrohre mit einer facettierten inneren Oberfläche
gemäß dieser Erfindung könnten nach Verfahren hergestellt
werden, die den Einsatz eines facettierten harten verjüng
ten Dornes beim letzten Durchgang des Pilger-Verfahrens
einschließen. Während dieses Durchganges würde das Indexie
ren der Winkelrotation des Rohres während des Pilger-Durch
ganges so einzustellen sein, daß es der Anzahl der Facetten
bzw. Seitenflächen auf dem Dorn angepaßt ist, um kontinu
ierliche Facetten bzw. Seitenflächen entlang der inneren
Oberflächen der Hülle zu bilden.
Dieses Rohr wird in Längen für Brennstäbe [d. h. etwa
427 cm (14 feet) lang] zerschnitten und abschließend rekri
stallisationsgeglüht für etwa 2 Stunden bei 577°C. Alterna
tiv könnte das Endglühen ein Entspannungsglühen sein, das
bei irgendeiner Temperatur zwischen etwa 480 bis 577°C aus
geführt wird. Nach dem Endglühen ist das Rohr fertig zum
Einsatz im Reaktor.
Der Fachmann wird erkennen, daß verschiedene Stufen
zusätzlich zu den oben aufgeführten ausgeführt wurden. So
wird zum Beispiel ein chemisches Ätzen angewandt, um Ober
flächenfehler, die durch das Rohrreduktions-Walzwerk verur
sacht werden, zu entfernen. Weiter wird häufig ein Begradi
gen von Rohren mit für diesen Zweck vorgesehenen Vorrich
tungen ausgeführt. Zusätzlich werden verschiedene zerstö
rungsfreie Tests, wie Korrosionstests und Ultraschalltests,
auf Rißfehler in der Oberfläche ausgeführt. Dies ist keine
erschöpfende Liste, sondern dient nur der Beschreibung ei
niger Schritte, die benutzt werden können.
Das Verbundrohr dieser Erfindung kann benutzt werden
zur Herstellung von Kernbrennstäben, indem man erst einen
Verschluß an einem Ende des Hüllrohres befestigt, so daß
nur ein offenes Ende verbleibt. Der fertige Brennstab wird
dann hergestellt durch Füllen des Hüllbehälters mit Kern
brennstoffmaterial (wobei Diffusionssperren und nicht stö
chiometrische Brennstoffe nach Bedarf eingefügt werden),
zwischen das Kernbrennstoffmaterial zurückhaltenden Ein
richtungen, um Hohlräume an den Endbereichen der Hülle zu
bilden, Evakuieren des Inneren des Hüllrohres, Unterdruck
setzen des Inneren mit Helium, Aufbringen eines Verschlus
ses auf das offene Ende des Behälters und Verbinden der
Enden des Hüllbehälters mit dem Verschluß, um eine feste
Dichtung dazwischen zu bilden.
Obwohl die vorliegende Erfindung zum klaren Verstehen
in einigen Details beschrieben worden ist, wird klar sein,
daß gewisse Änderungen und Modifikationen innerhalb des
Rahmens der beigefügten Ansprüche ausgeführt werden können.
Obwohl zum Beispiel in der Beschreibung nicht-stöchiometri
sches Urandioxid als Brennstoffmaterial beschrieben wurde,
können ebensogut andere, nicht-stöchiometrische Brennstoff
materialien eingesetzt werden, wie zum Beispiel gemischte
Uran/Plutonium-dioxide, gemischte Uran/Thorium-dioxide und
gemischte Uran/Gadolinium-dioxide, die jeweils überstöchi
ometrisch Sauerstoff enthalten.
Claims (10)
1. Hüllrohr mit einer Achse und einem Querschnitt, das
umfaßt:
ein den äußeren Umfang bildendes Substrat mit einer inneren Oberfläche;
eine mit der inneren Oberfläche des den äußeren Um fang bildenden Substrates verbundene Zirkonium-Sperr schicht, die ihrerseits eine innere Oberfläche aufweist und
eine mit der inneren Oberfläche der Zirkonium-Sperr schicht verbundene, den inneren Umfang bildende innere Aus kleidung, wobei die innere Auskleidung eine Vielzahl von im wesentlichen parallel mit der Hüllrohr-Achse ausgerichteten Seitenflächen aufweist.
ein den äußeren Umfang bildendes Substrat mit einer inneren Oberfläche;
eine mit der inneren Oberfläche des den äußeren Um fang bildenden Substrates verbundene Zirkonium-Sperr schicht, die ihrerseits eine innere Oberfläche aufweist und
eine mit der inneren Oberfläche der Zirkonium-Sperr schicht verbundene, den inneren Umfang bildende innere Aus kleidung, wobei die innere Auskleidung eine Vielzahl von im wesentlichen parallel mit der Hüllrohr-Achse ausgerichteten Seitenflächen aufweist.
2. Hüllrohr nach Anspruch 1, worin die innere Ausklei
dung eine Vielzahl von Rillen umfaßt.
3. Hüllrohr nach Anspruch 1, worin die innere Ausklei
dung eine Zircaloy oder modifizierte Zircaloy umfaßt.
4. Brennstab, umfassend:
- (a) ein Hüllrohr mit einer Achse und einem Inneren,
wobei das Innere zwei Endbereiche und einen Brennstoffbe
reich aufweist, der zwischen den beiden Endbereichen ange
ordnet ist und die Hülle auch das folgende einschließt:
- (i) ein den äußeren Umfang bildendes Substrat mit einer inneren Oberfläche;
- (ii) eine mit der inneren Oberfläche des den äußeren Umfang bildenden Substrates verbundene Zirkonium sperrschicht, die ihrerseits eine innere Oberfläche aufweist und
- (iii) eine mit der inneren Oberfläche der Zirkonium- Sperrschicht verbundene, den inneren Umfang bildende innere Auskleidung, wobei die innere Auskleidung eine Vielzahl von im wesentlichen parallel mit der Hüll rohr-Achse ausgerichteten Seitenflächen aufweist;
- (b) im Brennstoffbereich innerhalb des Hüllrohres an geordnetes Kernbrennstoffmaterial und
- (c) einen in einem der Endbereiche innerhalb des Hüllrohres angeordneten Hohlraum, der für den Fall, daß Dampf in das Innere des Hüllrohres eintritt, als Dampf reservoir dient.
5. Brennstab nach Anspruch 4, wobei mindestens ein Teil
des Kernbrennstoffmaterials ein Urandioxid mit einem stö
chiometrischen Sauerstoffüberschuß umfaßt.
6. Brennstab nach Anspruch 5. worin der Teil des Kern
brennstoffes mit dem stöchiometrischen Sauerstoffüberschuß
ein Molverhältnis von Sauerstoff zu Uran von höchstens etwa
2,2 hat.
7. Brennstab nach Anspruch 6, worin der Brennstoffbe
reich im Inneren der Hülle in drei Bereiche entlang der
Hüllenachse unterteilt ist, die zwei mit einem Kernbrenn
stoff mit stöchiometrischem Sauerstoffüberschuß gefüllte
Brennstoff-Endbereiche und einen zwischen den beiden End
bereichen angeordneten Mittelbereich einschließen, der mit
stöchiometrischem Kernbrennstoff gefüllt ist.
8. Brennstab, umfassend:
- (a) ein Hüllrohr mit einer Achse und einem Inneren, wobei das Innere zwei Endbereiche und einen in einem axia len Sinne zwischen den beiden Endbereichen angeordneten Brennstoffbereich aufweist, wobei der Brennstoffbereich weiter in zwei Brennstoff-Endbereiche und einen zentralen Bereich unterteilt ist, der in einem axialen Sinne zwischen den beiden Brennstoff-Endbereichen angeordnet ist und
- (b) Kernbrennstoffmaterial, das im Inneren des Hüll rohres im Brennstoffbereich derart angeordnet ist, daß Kernbrennstoff mit einem stöchiometrischen Sauerstoffüber schuß die beiden Brennstoff-Endbereiche füllt und stöchio metrischer Kernbrennstoff den zentralen Bereich füllt, wobei Kernbrennstoff mit einem stöchiometrischen Sauer stoffüberschuß ein Verhältnis von Sauerstoff zu Metall von höchstens etwa 2,2 : 1 aufweist.
9. Brennstab nach Anspruch 8, worin das Kernbrennstoff
material mit dem stöchiometrischen Sauerstoffüberschuß ein
molares Verhältnis von Sauerstoff zu Uran zwischen etwa
2,02 : 1 und 2,06 : 1 aufweist.
10. Brennstab nach Anspruch 8, worin der stöchiometrische
Kernbrennstoff vom Kernbrennstoff mit stöchiometrischem
Sauerstoffüberschuß durch ein oder mehrere Sperren getrennt
ist, die die Diffusion von Sauerstoff zwischen dem Kern
brennstoff im zentralen Bereich und dem Kernbrennstoff in
den beiden Brennstoff-Endbereichen blockieren.
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