DE19509049A1 - Verfahren zum Herstellen einer Brennstoffhülle mit einer Sperrschicht aus legiertem Zirkonium - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Brennstoffhülle mit einer Sperrschicht aus legiertem ZirkoniumInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zum Herstellen einer Brennstoffhülle mit drei
Schichten: einem äußeren Substrat, einer Zirkonium-Sperr
schicht und einer inneren Auskleidung. Mehr im besonderen
bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zum Herstellen
einer solchen Dreischichthülle, bei der die Zirkonium-
Sperrschicht Legierungselemente enthält, um eine Schutz
maßnahme vor beschleunigter Korrosion zu schaffen.
Kernreaktoren enthalten ihren Brennstoff in abgedich
teten Hüllen zur Isolation des Kernbrennstoffes vor dem
Moderator/Kühlmittel-System. Der Begriff "Hülle", wie er
hier benutzt wird, bezieht sich auf ein Rohr aus einer
Legierung auf Zirkoniumbasis. Häufig wird die Hülle aus
verschiedenen Schichten zusammengesetzt sein, die ein Sub
strat aus einer Zirkoniumlegierung und eine Sperrschicht
aus unlegiertem Zirkonium einschließen.
Die Hülle - nominell in der Größenordnung von etwa
0,76 mm (0,030 inches) dick - wird in der Form eines Rohres
gebildet, wobei der Kernbrennstoff typischerweise in Pel
letform darin enthalten ist. Diese Pellets sind in Kontakt
miteinander über fast die gesamte Länge jedes Hüllrohres
aufgestapelt, wobei das Hüllrohr eine Länge in der Größen
ordnung von etwa 406 cm (160 inches) hat. Typischerweise
ist das Hüllrohr mit Federn versehen, um die axiale Positi
on der Füllstoffpellets und sogenannter "Getter" zum Absor
bieren überschüssiger Feuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Die
inneren Abschnitte des Brennstabes stehen unter Helium
druck, um das Leiten der Wärme vom Brennstoffmaterial zur
Hülle zu unterstützen.
Zirkonium und seine Legierungen sind unter normalen
Umständen ausgezeichnet für eine Kernbrennstoffhülle, da
sie geringe Neutronenabsorptionsquerschnitte aufweisen und
bei Temperaturen unter etwa 350°C fest, duktil, außeror
dentlich stabil und relativ unreaktiv in Gegenwart von ent
mineralisiertem Wasser oder Dampf sind. "Zircaloys" sind
eine Familie korrosionsbeständiger Zirkoniumlegierungen für
Hüllmaterialien. Sie sind aus 98-99 Gew.-% Zirkonium, Rest
Zinn, Eisen, Chrom und Nickel, zusammengesetzt. "Zircaloy-
2" und "Zircaloy-4" sind zwei im weiten Rahmen eingesetzte
Legierungen auf Zirkoniumbasis für Hüllen. Zircaloy-2 ent
hält auf Gewichtsbasis 1,2 bis 1,7% Zinn, 0,13 bis 0,20%
Eisen, 0,06 bis 0,15% Chrom und 0,05 bis 0,08% Nickel.
Zircaloy-4 enthält im wesentlichen kein Nickel und etwa
0,2% Eisen, ist aber ansonsten im wesentlichen ähnlich
Zircaloy-2.
Fehler an der Zircaloy-Hülle können aufgrund ver
schiedener Ursachen auftreten, die durch Bruchstücke indu
zierte Reibung (Fretting) und Wechselwirkung zwischen Pel
let und Hülle einschließen. Beim ersten von diesen lagern
sich Bruchstücke nahe der Hülle ab und vibrieren oder rei
ben unter dem Einfluß der hindurchströmenden Dampf/Wasser-
Mischung gegen die Hüllwand. Eine solche Vibration setzt
sich fort, bis die Hüllwand durchdrungen ist. Die Pellet-
Hülle-Wechselwirkung wird durch die Wechselwirkungen zwi
schen dem Kernbrennstoff, der Hülle und den während der
Kernreaktion erzeugten Spaltprodukten verursacht. Es wurde
festgestellt, daß diese unerwünschte Wirkung lokalisierten
mechanischen Spannungen auf die Brennstoffhülle zuzuschrei
ben ist, die sich aus der unterschiedlichen Ausdehnung und
Reibung zwischen dem Brennstoff und der Hülle zusammen mit
korrosiven Spaltprodukten ergeben, die Spannungsrißkorro
sion verursachen.
Um Defekte aufgrund der Wechselwirkung zwischen Pel
let und Hülle zu bekämpfen, schließen einige Hüllen Sperr
schichten aus reinem Zirkonium ein, das metallurgisch mit
der inneren Oberfläche des Rohres verbunden ist. Die Pio
nierarbeit hinsichtlich Sperrschicht-Hüllen ist in den US-
PS 42 00 492 und 43 72 817 von Armÿo und Coffin, 46 10 842
von Vannesjo und 48 94 203 von Adamson beschrieben, die
durch die Bezugnahme für alle Zwecke hier aufgenommen wer
den. Sperrschichten verhindern wirksam eine Beschädigung
der Hülle aufgrund der Wechselwirkung mit dem Pellet. Wird
die Hüllwand jedoch irgendwie beeinträchtigt (zum Beispiel
aufgrund von Reibung durch Bruchstücke perforiert oder ge
spalten) und Wasser tritt in das Innere des Brennstabes
ein, dann kann der durch die Sperrschicht geschaffene
Schutz verringert werden. Dies ist der Fall, weil der durch
Wasser innerhalb des Brennstabes erzeugte Dampf die Sperr
schicht sehr schnell oxidieren kann. Wegen der Geschwindig
keit, mit der diese Art von Korrosion auftritt, wird sie
manchmal als "beschleunigte" Korrosion bezeichnet.
Um die Zirkoniumsperre beim Auftreten eines Hüllen
bruches vor Oxidation zu schützen, kann eine Dreischicht-
Struktur benutzt werden. Siehe zum Beispiel die US-Patent
anmeldung Serial Nr. 08/091 672 mit dem Titel "Method for
Making Fuel Cladding Having Zirconium Barrier Layers and
Inner Liners" und die US-Patentanmeldung Serial Nr.
08/092 188 mit dem Titel "Inner Liners for Fuel Cladding
Having Zirconium Barrier Layers", die beide am 14. Juli
1993 eingereicht und auf die vorliegende Anmelderin über
tragen wurden. Beide Anmeldungen werden durch Bezugnahme
für alle Zwecke hier aufgenommen. Zusätzlich zum Substrat
und der Zirkoniumsperre schließt die Dreischicht-Hülle ei
ne sehr dünne, korrosionsbeständige innere Auskleidung ein,
die an die Brennstoffseite der Sperre gebunden ist. Typi
scherweise wird die innere Schicht aus einer Zircaloy oder
modifizierten Zircaloy hergestellt. Ist die Hülle gebrochen
und bildet sich Dampf im Inneren des Brennstabes, dann
schützt die innere Auskleidung die Sperre vor rascher Oxi
dation. Obwohl diese Dreischicht-Struktur einen deutlichen
Fortschritt darstellt, kann es schwierig sein, Verfahren
zum Herstellen der Dreischicht-Hülle perfekt auszuführen.
Manchmal treten während der Herstellung Risse in der sehr
dünnen inneren Auskleidung auf.
Während die Verfahren zum Herstellen von Dreischicht-
Hüllen, die in der Us-Patentanmeldung Serial Nr. 08/091 672
gelehrt werden, eine Hülle mit einem beträchtlichen Schutz
gegen Beschädigung aufgrund von Pellet-Hülle-Wechselwirkung
und beschleunigter Korrosion schaffen, ist es doch noch im
mer erwünscht, andere Verfahren zum Herstellen von Hüllen
zu entwickeln, die die gleichen oder verbesserte Eigen
schaften aufweisen.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum
Herstellen eines Dreischicht-Hüllrohres, bei dem die Sperr
schicht aus Zirkonium (die zwischen einem äußeren Substrat
und einer inneren Auskleidung angeordnet ist) zumindest
teilweise mit Legierungselementen legiert ist, die Korrosi
onsbeständigkeit verleihen. Die Sperrschicht hat vorzugs
weise eine Diffusionsschicht, die korrosionsbeständige Le
gierungselemente enthält und sich von der inneren Oberflä
che (die dem Brennstoff zugewandt ist) zum Inneren der
Sperrschicht erstreckt (wobei das Innere zwischen der in
neren und äußeren Oberfläche der Sperrschicht liegt). Die
Konzentration von Legierungselementen bildet einen Gradien
ten über der Diffusionsschicht. An der Innenkante der Diffu
sionschicht gibt es im wesentlichen keine Legierungselemen
te über die hinaus, die normalerweise in Zirkonium vorhan
den sind. Die Sperrschicht behält daher genügend Nachgie
bigkeit bei, um gegen durch Pellet-Hülle-Wechselwirkung
verursachte Beschädigung zu schützen.
Die Verfahren dieser Erfindung haben als ihr Ziel die
Bildung von Rohren mit der obigen Struktur und den obigen
Eigenschaften. Die Verfahren schließen ein Diffusionsglühen
einer Dreischicht-Hülle im Bereich von 650 bis 1000°C (be
vorzugter 650 bis 825°C) für Zeiten zwischen etwa 1 Minute
und 20 Stunden ein. Dieses Glühen treibt einen Teil der Le
gierungselemente von der inneren Auskleidung in die Zirko
nium-Sperrschicht, um die Diffusionsschicht zu bilden. Die
genaue Zeit und Temperatur hängen von der Herstellungsstufe
ab, bei der die Wärmebehandlung stattfindet. In der norma
len Praxis wären verschiedene Stufen für die Anwendung des
Diffusionsglühens geeignet: (1) nachdem ein Rohrmantel ge
bildet wurde, aber vor dem Ausführen von Kaltumformungs
durchgängen zur Rohrreduktion und (2) nach irgendeinem der
drei oder mehr Kaltumformungsdurchgänge, die nach der Rohr
mantel-Stufe ausgeführt werden.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Herstellen eines Hüll
rohres gemäß der vorliegenden Erfindung schließt die fol
genden Stufen ein: (a) Verbinden einer Zirkonium-Sperr
schicht mit der inneren Oberfläche des Substrates; (b) Ver
binden einer inneren Auskleidung mit der inneren Oberfläche
der Zirkonium-Sperrschicht und (c) Ausführen eines Diffusi
onsglühens nach den Stufen (a) und (b) zu einer Zeit und
bei einer Temperatur, die genügen, um Legierungselemente
von der inneren Auskleidung in die Sperrschicht diffundie
ren zu lassen, um eine Diffusionsschicht zu bilden, die ei
ne Konzentration von Legierungselementen enthält, die von
der inneren Oberfläche der Sperrschicht zu einer Stelle im
Inneren der Sperrschicht abnimmt, wo es im wesentlichen
keine Legierungselemente gibt. Im allgemeinen wird das Dif
fusionsglühen bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und
1000°C und für eine Zeit von etwa 1 Minute bis 20 Stunden
ausgeführt. Wird es zur Rohrmantel-Stufe ausgeführt (bevor
die Kaltumformungsdurchgänge zur Rohrreduktion ausgeführt
wurden), dann wird das Glühen vorzugsweise bei einer Tempe
ratur zwischen etwa 650 und 825°C für eine Dauer zwischen
etwa 4 bis 20 Stunden ausgeführt. Wird jedoch das Diffusi
onsglühen nach einem Enddurchgang der Kaltumformungsstufe
ausgeführt, dann wird es vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen etwa 650 und 825°C für etwa 5 Minuten bis 10 Stun
den ausgeführt.
Diese und andere Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden detaillierter in der folgenden Beschreibung und den
Figuren dargestellt.
Fig. 1 ist eine Phasenkarte für eine typische zirko
niumhaltige Legierung und
Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht eines Kernbrenn
stabes dieser Erfindung mit einem Substrat, einer Sperr
schicht und einer inneren Auskleidung.
Der Ausdruck "α-kristalline Struktur" oder "α-Phase",
wie er hier benutzt wird, bedeutet die hexagonal dicht ge
packte Kristallgitterstruktur von Zirkonium und zirkonium
haltigen Legierungen, die bei tieferen Temperaturen stabil
ist. Der Temperaturbereich, in dem die α-Phase stabil ist,
wird als der α-Bereich bezeichnet. Für Zircaloy-2 existiert
die reine α-Phase bei Temperaturen unter etwa 820°C.
Der Begriff "β-kristalline Struktur", oder "β-Phase",
wie er hier benutzt wird, bedeutet die raumzentrierte kubi
sche Kristallgitterstruktur von Zirkonium und zirkoniumhal
tigen Legierungen, die bei höheren Temperaturen stabil ist.
Der Temperaturbereich, in dem die β-Phase stabil ist, wird
als der β-Bereich bezeichnet. Für Zircaloy-2 existiert die
reine β-Phase bei Temperaturen oberhalb von etwa 960°C.
Der Begriff "α- plus β-kristalline Strukturen oder
"α- plus β-Phasen", wie er hier benutzt wird, bezieht sich
auf Mischungen der α- und β-Phasen, die bei einigen Tempe
raturen in einigen Zirkoniumlegierungen, aber nicht in rei
nem Zirkonium, existieren. In reinem Zirkonium ist die α
kristalline Struktur bis zu etwa 860°C stabil. Bei etwa
dieser Temperatur tritt eine Phasenänderung unter Bildung
einer β-kristallinen Struktur auf, die bei Temperaturen
oberhalb von etwa 860°C stabil ist. Zirkoniumlegierungen
haben im Gegensatz dazu einen Bereich von Temperaturen,
über den die Änderung von der α- zur β-Phase stattfindet.
In diesem Bereich ist eine Mischung der α- und β-kristalli
nen Struktur stabil. Der spezifische Temperaturbereich, in
dem die Mischung stabil ist, hängt von der spezifischen Le
gierung ab. Zircaloy-2, zum Beispiel, weist eine stabile
Mischung der α- und β-kristallinen Strukturen von etwa
825°C bis etwa 965°C auf. Unterhalb von etwa 850°C bilden
sich intermetallische Ausscheidungen (in der Fig. 1 abge
kürzt als "ppt" bezeichnet). Fig. 1 zeigt die verschiede
nen Phasenbereiche für Zircaloy-2.
Der Begriff "Rohr", wie er hier benutzt wird, bezieht
sich auf ein Metallrohr mit verschiedenen Einsatzmöglich
keiten, und der Begriff "Brennstab-Behälter" oder einfach
"Behälter" bezieht sich auf ein Rohr, das bei Brennstäben
benutzt wird, um Brennstoffpellets einzuschließen. Manchmal
wird der Brennstab-Behälter als "Hülle" oder "Hüllrohr" be
zeichnet.
In Fig. 2 ist ein Brennstoffelement 14 (üblicherwei
se als Brennstab bezeichnet), das nach der vorliegenden Er
findung hergestellt ist, gezeigt. Der Brennstab 14 schließt
einen Kern 16 aus Brennstoffmaterial und einen umgebenden
Behälter 17 ein. Der Brennstab 14 weist einen ausgezeichne
ten Wärmekontakt zwischen dem Behälter 17 und dem Kern aus
Brennstoffmaterial, eine minimale parasitäre Neutronenab
sorption und eine Beständigkeit gegenüber Biegen und Vibra
tion auf, die gelegentlich durch die Strömung des Kühlmit
tels bei hoher Geschwindigkeit verursacht wird. Der Kern
aus Brennstoffmaterial ist typischerweise aus mehreren
Brennstoffpellets aus spaltarm und/oder Brutmaterial zu
sammengesetzt. Der Brennstoffkern kann verschiedene Gestal
ten haben, wie zylindrische Pellets, Kügelchen oder kleine
Teilchen. Es können verschiedene Kernbrennstoffe benutzt
werden, einschließlich Uran-, Thoriumverbindungen und deren
Mischungen. Ein bevorzugter Brennstoff ist Urandioxid oder
eine Urandioxid und Plutoniumdioxid umfassende Mischung.
Das Hüllrohr 17 ist eine Verbundstruktur, die ein
Substrat 21, eine Zirkoniumsperre 22 und eine Innenschicht
oder Auskleidung 23 einschließt. Das Substrat bildet den
äußeren Umfangsbereich eines Hüllrohres, die innere Schicht
bildet einen inneren Umfangsbereich des Hüllrohres, und die
Zirkoniumsperre ist dazwischen angeordnet.
Das Substrat ist aus einem konventionellen Hüllmate
rial, wie korrosionsbeständigem Stahl oder Zirkoniumlegie
rung, hergestellt. Geeignete Zirkoniumlegierungen für das
Substrat schließen vorzugsweise mindestens etwa 98% Zirko
nium, bis zu etwa 0,25% Eisen, bis zu etwa 0,1% Nickel, bis
zu etwa 0,25% Chrom und bis zu etwa 1,7% Zinn (alles in
Gew.-%) ein. Andere Legierungselemente können Niob, Wis
muth, Molybdän sowie verschiedene andere im Stand der Tech
nik eingesetzte Elemente einschließen. Im allgemeinsten
kann irgendeine Zirkoniumlegierung mit einer geeigneten
Korrosionsbeständigkeit gegenüber Wasser und genügender
Festigkeit und Duktilität eingesetzt werden. Bei einer be
vorzugten Ausführungsform dieser Erfindung ist das Substrat
Zircaloy-2 der Zircaloy-4.
Mit der inneren Oberfläche des Substrates 21 ist die
Zirkoniumsperre 22 metallurgisch verbunden (siehe die oben
erwähnten US-PS 42 00 492 und 43 72 817 von Armÿo und
Coffin; 44 10 842 von Vannesjo und 48 94 203 von Adamson).
Da die Zirkoniumsperre bei den Verfahren der vorliegenden
Erfindung zumindest teilweise legiert wird, widersteht sie
im Falle eines Hüllenbruches und des nachfolgenden Eindrin
gens von Dampf der beschleunigten Korrosion. In der vorlie
genden Erfindung wird ein solcher Schutz dadurch erreicht,
daß der Sperrschicht durch eine Diffusionsglühstufe eine
signifikante Konzentration an Legierungselementen verliehen
wird. Diese Stufe treibt eine gewisse Menge der Elemente
aus dem Substrat und der inneren Auskleidung in die Zirko
nium-Sperrschicht, wo sie eine Beständigkeit gegenüber be
schleunigter Korrosion schaffen.
Die Legierungselemente in der Sperrschicht sollten
einfach in Konzentrationen vorhanden sein, die genügen, um
ein gewisses Maß des Schutzes gegen beschleunigte Korrosion
zu schaffen, ohne die Nachgiebigkeit des Zirkoniums merk
lich zu beeinträchtigen. Es ist besonders wichtig, daß die
Legierungselemente an der inneren Oberfläche der Zirkonium-
Sperrschicht (benachbart der inneren Auskleidung) vorhanden
sind. Dies stellt sicher, daß beim Aussetzen der Sperr
schicht gegenüber einer korrosiven Umgebung als Ergebnis
eines Defektes in der inneren Auskleidung an ihrer inneren
Oberfläche ein gewisses Maß des Korrosionsschutzes auf
weist. Geeignete Überschußkonzentrationen von Legierungs
elementen in der inneren Oberfläche der Zirkoniumsperre
sind (auf einer auf das Gewicht bezogenen Grundlage) min
destens etwa 0,03% Eisen, mindestens etwa 0,01% Chrom und
mindestens etwa 0,01% Nickel (wobei alle Konzentrationen
über die "nicht legierten" Konzentrationen für die Legie
rungselemente hinausgehen). Mehr im besonderen sollten
diese Konzentrationen zwischen etwa 0,03 bis 0,40% Eisen,
zwischen etwa 0,01 bis 0,20% Chrom und zwischen 0,01 bis
0,20% Nickel liegen (wiederum über die nicht legierten Kon
zentrationen hinaus).
In der vorliegenden Beschreibung wird verschiedent
lich auf "Legierungselemente" in der Zirkonium-Sperrschicht
oder auf eine "legierte" Zirkonium-Sperrschicht Bezug ge
nommen. Solche Bezugnahmen sollen Hüllrohre einschließen,
bei denen die Konzentration der Legierungselemente (zum
Beispiel Eisen und Nickel), die absichtlich hinzugegeben
ist, über die Konzentration solcher Elemente in einer kon
ventionellen "unlegierten" Zirkonium-Sperrschicht hinaus
geht. Wie oben erläutert, haben konventionelle Sperrschich
ten, die gemäß der Spezifikation hergestellt sind, nur eine
endliche Reinheit (d. h. sie enthalten typischerweise ge
wisse geringe Konzentrationen der Legierungselemente). Alle
hier angegebenen Werte für Konzentrationen von Legierungs
elementen beziehen sich auf über diese konventionellerweise
in Zirkonium-Sperrschichten gefundenen Konzentrationen hin
ausgehende Konzentrationen. Wenn, zum Beispiel, Zirkonium,
das in "unlegierten" Sperrschichten eingesetzt wird, gemäß
einer Spezifikation mit 500 ppm Eisen hergestellt wird,
dann enthält eine legierte Zirkonium-Sperrschicht mit 0,1
Gew.-% Eisen diese Gew.-% plus die 500 ppm des konventio
nellen Zirkoniums.
Die Sperrschicht weist eine Diffusionsschicht auf,
die sich von der inneren Oberfläche (dem Brennstoff zuge
wandt) der Sperrschicht bis zum Inneren der Sperrschicht
erstreckt (wobei das Innere als zwischen der inneren und
äußeren Oberfläche der Sperrschicht liegend definiert ist).
An der inneren Kante der Diffusionsschicht gibt es im we
sentlichen keine Legierungselemente über die hinaus, die
normalerweise in Zirkonium vorhanden sind (zum Beispiel
Chrom - 70 ppm oder weniger; Eisen - 500 ppm oder weniger
und Nickel - 70 ppm oder weniger). Vorzugsweise erstreckt
sich die Diffusionsschicht von der Grenzfläche der Sperr
schicht mit der inneren Auskleidung in das Innere der
Sperrschicht über höchstens etwa 10% der Gesamtdicke der
Sperrschicht. Dies entspricht etwa 8 um einer konventio
nellerweise 75 µm betragenden gesamten radialen Dicke der
Sperrschicht. In bevorzugteren Ausführungsformen hat die
Sperrschicht eine Dicke von höchstens etwa 5% der Gesamt
dicke der Sperrschicht.
Mit der inneren Oberfläche der Zirkoniumsperre 22 ist
die innere Auskleidung 23 metallurgisch verbunden. Diese
Schicht schafft einen gewissen Schutz für die Zirkonium
sperre vor einer schnellen Oxidation, sollte das Innere des
Brennstabes mit Dampf in Berührung kommen. Die innere Aus
kleidung sollte daher ein relativ korrosionsbeständiges Ma
terial, wie Zircaloy, sein. Es können jedoch auch modifi
zierte Zircaloys und andere korrosionsbeständige Materia
lien eingesetzt werden. Zum Beispiel kann die innere Aus
kleidung weicher als konventionelle Zircaloy sein, so daß
die Rißeinleitung und -ausbreitung auf der inneren Oberflä
che des Hüllrohres minimiert sind (siehe US-Patentanmeldung
Serial Nr. 08/092 188). In einer anderen Ausführungsform
kann die innere Auskleidung aus einer Legierung hergestellt
sein, die stark wasserstoffabsorbierende Eigenschaften auf
weist. Ein solches Material ist eine Zirkoniumlegierung mit
einer hohen Nickelkonzentration (zum Beispiel bis zu 15%
Nickel).
In einigen Ausführungsformen ist die innere Ausklei
dung so dünn, daß sie bei einem Diffusionsglühen vollstän
dig durch gegenseitige Diffusion mit der Sperrschicht ver
braucht wird. Die resultierende Hülle enthält eine Sperr
schicht mit einer signifikanten Beständigkeit gegenüber be
schleunigter Korrosion aufgrund der erhöhten Legierungs
element-Konzentration am inneren Bereich (wo sie für Kor
rosion am empfindlichsten ist) der Sperrschicht. Das Dif
fusionsglühen homogenisiert auch die Konzentrationsvertei
lung über die innere Oberfläche der Sperrschicht. Dieser
Vorteil ergibt sich auch, wenn die innere Auskleidung bei
der fertigen Hülle erhalten bleibt. Wenn es daher irgend
welche Risse oder anderen Defekte in der inneren Ausklei
dung gibt (die eine Stelle für eine beschleunigte Korrosion
schaffen könnten), dann verursacht das Diffusionsglühen das
Bewegen der Legierungselemente in die Sperrschicht an die
sen Defektstellen, um gegen beschleunigte Korrosion zu
schützen. Außer bei vollständigem Verbrauch der inneren
Auskleidung beim Diffusionsglühen, ist das Hüllrohr struk
turell ähnlich dem Dreischicht-Hüllrohr, das oben beschrie
ben ist.
Weitere Einzelheiten der gemäß den Verfahren dieser
Erfindung gebildeten Struktur, finden sich in der am glei
chen Tage eingereichten deutschen Patentanmeldung mit dem
Titel "Kernbrennstoffhülle mit einer Sperrschicht aus le
giertem Zirkonium", für die die Priorität der US-Patent
anmeldung mit der Serial Nr. 08/215 458 vom 21. März 1994
in Anspruch genommen ist (internes Kennzeichen 20 253-24NT-
05492). Diese andere Anmeldung wird durch Bezugnahme für
alle Zwecke hier aufgenommen.
Die Verfahren dieser Erfindung haben als Ziel die
Bildung von Rohren mit der obigen Struktur und den obigen
Eigenschaften. Die Verfahren schließen ein Diffusionsglühen
einer Dreischicht-Hülle im Bereich von 650 bis 1000°C (be
vorzugter von 650 bis 825°C) für Zeiten zwischen etwa 1 Mi
nute und 20 Stunden ein. Die genaue Zeit und die genaue
Temperatur hängen von der Herstellungsstufe ab. Bei der
normalen Praxis wären verschiedene Stufen für das Anwenden
des Diffusionsglühens geeignet: (1) nachdem der Rohrmantel
gebildet wurde, aber vor irgendwelchen Kaltumformungsdurch
gängen zur Rohrreduktion und (2) nach irgendeinem der drei
oder mehr Kaltumformungsdurchgänge, die nach der Rohrman
tel-Stufe ausgeführt werden. Eine Übersicht über das Ver
fahren, die die Rohrmantel- und Kaltumformungs-Stufen dis
kutiert, wird im folgenden gegeben.
Da die Erfindung von der Diffusion von Legierungsele
menten (insbesondere Eisen und Nickel) durch die Zirkonium-
Sperrschicht abhängt, sind die mit dem Diffusionsglühen
verbundenen relevanten Variablen Zeit, Temperatur und
Sperrschichtdicke. In Stufen des Verfahrens, bei denen die
Sperrschicht dünn ist (zum Beispiel nach dem letzten Durch
gang zum Kaltumformen), sollten relativ geringe Temperatu
ren und/oder relativ kurze Zeiten benutzt werden. In Stu
fen, bei denen die Sperrschicht relativ dicker ist (zum
Beispiel in der Rohrmantel-Stufe), sollten relativ hohe
Temperaturen und/oder relativ lange Zeiten benutzt werden.
In der Rohrmantel-Stufe schließen geeignete Temperaturen
etwa 650 bis 825°C und Zeiten zwischen etwa 4 und 20 Stun
den ein. Bei 825°C sollte die Zeit näher bei 4 Stunden
liegen, während bei 650°C die Zeit zwischen etwa 10 und 20
Stunden liegen sollte. In der Endrohr-Stufe (nach dem letz
ten Durchgang der Kaltumformung) schließen geeignete Tempe
raturen etwa 650 bis 825°C und Zeiten zwischen etwa 5 Minu
ten und 10 Stunden ein. Bei sich 825°C nähernden Tempera
turen sollte sich die Diffusionszeit 5 Minuten nähern. In
allen Fällen sollte sorgfältig darauf geachtet werden, si
cherzustellen, daß das Diffusionsglühen nicht zu einem sol
chen Ausmaß ausgeführt wird, daß die Konzentration der Le
gierungselemente über die gesamte Zirkonium-Sperrschicht
erhöht wird. Das Glühen sollte eine Diffusionsschicht er
zeugen, die eine Konzentration von Legierungselementen ent
hält, die von der inneren Oberfläche der Sperrschicht bis
zu einer Stelle im Inneren der Sperrschicht abnimmt, wo es
im wesentlichen keine Legierungselemente gibt. In einigen
Fällen wird das Glühen unter Bedingungen ausgeführt werden,
bei denen die innere Auskleidung vollständig in der Sperr
schicht aufgenommen wird.
Dem Fachmann wird klar sein, daß das Diffusionsglühen
mit verschiedenen kommerziell erhältlichen Vorrichtungen
ausgeführt werden kann, wie einem Vakuumofen, einem Inert
gasofen oder einer Induktionsspule. Geeignete Vakuum-Glüh
öfen sind von Centorr Vacuum Industries, Nashua, New Hamp
shire, erhältlich.
Im allgemeinen beginnt das Verfahren mit einem
Schmelzblock aus einer Zircaloy oder einer anderen geeigne
ten Legierung, der geschmiedet, durchstoßen und zur Her
stellung eines dickwandigen Knüppels bzw. Stranges gedehnt
wird. Der Knüppel wird dann aus der β-Phase abgeschreckt.
Nach einer Strangpreßstufe und möglicherweise einigem Kalt
umformen werden Glüh- und andere, die Oberfläche konditio
nierende Stufen, die zur Abmessungsstabilität vorgesehen
sind, benutzt. Dies führt zu einem rohrförmigen Abschnitt,
der als Rohrmantel bezeichnet wird, und der nachfolgend
verschiedenen Glüh-, Kaltumformungs- und anderen Stufen un
terworfen wird, um die fertige Brennstabhülle herzustellen.
An einem gewissen Punkt nach dem Abschrecken aus der β-Pha
se werden die Sperrschicht und die innere Auskleidung mit
dem Inneren des Substrates verbunden (tatsächlich wird die
äußere Oberfläche der inneren Auskleidung mit der inneren
Oberfläche der Sperrschicht verbunden). Diese beiden Schich
ten werden als Hülsen geschaffen, die in einer oder mehre
ren Stufen aus Knüppeln des geeigneten Materials - Zirko
nium für die Sperrschicht und eine Zirkoniumlegierung für
die innere Auskleidung - gebildet werden.
Es können verschiedene Verfahren benutzt werden, um
diese drei Komponenten miteinander zu verbinden. Da die
Strangpreßstufe ungeachtet irgendwelcher anderen Techniken,
die zum Verbinden der Komponenten benutzt werden, ausge
führt werden muß, ist das Strangpressen das bevorzugte Ver
bindungsverfahren. Bei diesem Herangehen schafft das
Strangpreß-Verfahren selbst die erforderliche Energie (in
Form von Zusammenpressen bzw. Kompression), um die drei
Schichten zu verbinden. Andere geeignete Bindeverfahren
sind in der US-Patentanmeldung Serial Nr. 08/091 672 be
schrieben. Es ist zu bemerken, daß die drei Komponenten ty
pischerweise in einer einzigen Stufe miteinander verbunden
werden, doch ist dies nicht erforderlich. So könnte zum
Beispiel die Zirkonium-Sperrschicht mit dem Substrat in ei
ner Stufe und die innere Auskleidung mit Substrat/Sperr
schicht in einer zweiten Stufe verbunden werden.
Das Strangpressen erfolgt durch Hindurchführen des
Rohres durch einen Satz sich verjüngender Werkzeuge unter
hohem Druck bei etwa 538° bis 760°C (1000° bis 1400°F). Ge
eignete Vorrichtungen zum Strangpressen sind von Mannesmann
Demag, Coreobolis, Pennsylvania, erhältlich. Nach dem
Strangpressen wird das Verbundmaterial konventionellen Ver
fahren zum Glühen und zur Rohrreduktion unterworfen, um ein
als "Rohrmantel" bekanntes Produkt herzustellen, das in
spezifischen Abmessungen und Zusammensetzungen von ver
schiedenen Verkäufern, wie Teledyne Wahchang (Albany, Ore
gon, USA), Western Zirconium (einer Westinghouse Company in
Ogden, Utah) und Cezus (Frankreich) erhältlich ist.
Die durch Verbinden gebildete Dreischichtstruktur
wird normalerweise durch Kaltumformen bis zu einem Stan
darddurchmesser [zum Beispiel etwa 6,35 cm (2,5 inches)]
geglüht und reduziert. Eine Glühstufe nach dem Kaltumformen
und ein gewisses Konditionieren der Oberfläche können auch
ausgeführt werden. Das resultierende Rohr wird als ein
Rohrmantel bezeichnet.
Der Rohrmantel wird mehreren Durchgängen des Kaltum
formens unterworfen, üblicherweise mit einem Pilgerwalz
werk, um die für eine bestimmte Anwendung erforderlichen
Abmessungen zu erhalten. Nach jeder Kaltumformungsstufe
wird ein Glühen für etwa 2 bis 4 Stunden ausgeführt, um die
Spannung zu beseitigen und Duktilität zurückzugewinnen.
Vorzugsweise werden die Kaltumformungsdurchgänge jeweils
zwischen etwa 30 und 80% ausgeführt, obwohl dies für die
Erfindung nicht kritisch ist. Der Prozentwert der Kaltum
formung ist grob gesprochen analog der prozentualen Reduk
tion der Wandstärke während des Verfahrens. Der Leser wird
verstehen, daß Pilgerwalzwerke allgemein erhältliche, wenn
auch recht komplizierte Vorrichtungen sind. Während des
Kaltumformens mit einem Pilgerwalzwerk wird die Außenseite
des Rohres mit einem Werkzeug mit einer besonderen Form ge
walzt, während ein harter, verjüngter Dorn die Innenseite
des Rohres stützt. Auf diese Weise werden Wandstärke und
Durchmesser des Rohres gleichzeitig reduziert. Weitere Ein
zelheiten zum Kaltumformungsverfahren finden sich in der
oben erwähnten US-Patentanmeldung mit der Serial Nr.
08/091 672.
Um dem äußeren Umfangsteil des Substrates zusätzliche
Korrosionsbeständigkeit zu verleihen, kann eine Stufe des
selektiven Erhitzens und raschen Abschreckens des Außentei
les vom α- plus β-Bereich oder dem reinen β-Bereich unter
Halten des inneren Teiles bei einer geringeren Temperatur
vorzugsweise während des nachfolgenden Rohrreduzierens aus
geführt werden. Dies erzeugt einen metallurgischen Gradien
ten, bei dem der Außenbereich feine Ausscheidungen enthält,
während der innere Bereich grobe Ausscheidungen enthält.
Diese Wärmebehandlungsstufe kann nach verschiedenen Verfah
ren ausgeführt werden, die ein Erhitzen mit der Induktions
spule einschließen, wie unten beschrieben. Es mag auch er
wünscht sein, grobe Ausscheidungen im inneren Bereich des
Rohres zu erzeugen oder zu bewahren, indem man mindestens
ein Glühen bei hoher Temperatur und/oder Rekristallisations
glühungen bei relativ hohen Temperaturen ausführt. Ein
Glühen bei hoher Temperatur, wie es hier benutzt wird, be
zieht sich auf ein zwischen 650 und 825°C für etwa 1 bis
100 Stunden ausgeführtes Verfahren. Ein Gefüge mit grober
Ausscheidung widersteht im allgemeinen der Rißausbreitung.
Eine detailliertere Diskussion des Verfahrens zum Herstel
len dieses Gefüges ist in der US-Patentanmeldung Serial Nr.
08/052 793 mit dem Titel "Zircaloy Tubing Having High Re
sistance to Crack Propagation" und der US-Patentanmeldung
Serial Nr. 08/052 791 mit dem Titel "Method of Fabricating
Zircaloy Tubing Having High Resistance to Crack Propaga
tion", die beide am 23. April 1993 eingereicht und auf die
vorliegende Anmelderin übertragen wurden, enthalten. Diese
Anmeldungen werden für alle Zwecke durch Bezugnahme hier
aufgenommen.
In einigen Ausführungsformen wird es erwünscht sein,
eine Ätz- oder andere Oberflächen-Konditionierungsstufe zur
Entfernung der inneren Auskleidung von der Hülle auszufüh
ren. Dies ergibt eine Hülle, bei der die Zirkonium-Sperr
schicht die innere Umfangsoberfläche bildet. Chemische und
mechanische Oberflächen-Konditionierungsstufen werden der
zeit bei der Hüllenherstellung benutzt. Diese schließen Ho
nen, Schleifen, Sandstrahlen, maschinelles Bearbeiten mit
einer Drehbank, Aufrauhen, chemisches Ätzen und chemisch
mechanisches Polieren ein.
Um die Verfahren dieser Erfindung leicht zu verste
hen, wird im folgenden ein spezifisches bevorzugtes Verfah
ren gemäß dieser Erfindung beschrieben. Es sollte jedoch
klar sein, daß, obwohl die Bedingungen, die in diesem Bei
spiel angegeben sind, sehr spezifisch sind, jede Stufe des
Verfahrens unter einem Bereich von Bedingungen ausgeführt
werden könnte. Das Verfahren beginnt mit einem hohlen Zirc
aloy-Knüppel von etwa 15 bis etwa 25 cm (6 bis 10 inches)
Durchmesser und etwa 60 cm (2 feet) Länge. Der Knüppel wird
am Ende des Verfahrens das Substrat einer Struktur bilden.
Dann wird der Knüppel in ein etwa 12,2 m (400 feet) langes
Rohr mit einem Außendurchmesser von etwa 1,25 cm (1/2 inch)
umgewandelt sein.
Als erstes wird der Knüppel rasch abgeschreckt. All
gemein schließt das Abschrecken das Erhitzen des Knüppels
auf über etwa 1000°C und dann das schnelle Abkühlen von
1000°C auf etwa 700°C durch Eintauchen in einen Wassertank
ein. Das Aufrechterhalten einer richtigen Abschreckrate ist
wesentlich im Temperaturbereich zwischen 1000°C und 700°C;
nachdem 700°C erreicht sind, kann die Abkühlgeschwindigkeit
nach Wunsch erhöht oder verringert werden.
Nach dem Abschrecken wird ein als Zirkoniumsperre
ausgewähltes Metallrohr und ein Rohr aus dem als innere
Auskleidung ausgewählten Material konzentrisch in den hoh
len Knüppel eingeführt. Die Enden des Knüppels, Sperr- und
inneren Auskleidungs-Rohres werden dann durch Elektronen
strahl-Schweißen verbunden. Das geschweißte Rohr wird bei
einer Rohrtemperatur von etwa 570°C stranggepreßt, um ein
Rohr mit einem Durchmesser von etwa 7,6 cm (3 inches) her
zustellen. Das stranggepreßte Rohr wird weiter geglüht und
kaltumgeformt, um einen Rohrmantel von etwa 6,35 cm (2,5
inches) Durchmesser herzustellen.
Bei dieser Stufe wird ein Diffusionsglühen bei etwa
800°C für etwa 4 Stunden ausgeführt, um eine Dreischicht-
Hülle herzustellen, die eine wie oben beschriebene Diffusi
onsschicht aufweist. Diese Stufe kann den zusätzlichen Vor
teil der Vergröberung der Ausscheidungen im Knüppel haben,
wodurch die Beständigkeit gegenüber axialer Rißausbreitung
verbessert wird. Beim nachfolgenden Bearbeiten werden der
Rohrdurchmesser und die Wandstärke verringert, doch
schließt das Konzentrationsprofil der Sperrschicht noch
immer eine korrosionsbeständige Diffusionsschicht ein.
Der Rohrmantel wird drei Durchgängen zur Kaltumfor
mung in einem Pilgerwalzwerk unterworfen. Der Leser wird
verstehen, daß Pilgerwalzwerke allgemein erhältliche, ob
wohl recht komplizierte Vorrichtungen sind. Während des
Kaltumformens mit einem Pilgerwalzwerk wird die Außenseite
des Rohres mit einem geformten Werkzeug gewalzt, während
ein harter verjüngter Dorn die Innenseite des Rohres ab
stützt. Auf diese Weise werden Wandstärke und Durchmesser
des Rohres gleichzeitig verringert.
Die erste Durchgangsstufe beim Kaltumformen erfolgt
typischerweise bis zu etwa 69%. Dieser Prozentwert ist grob
analog der prozentualen Reduktion der Wandstärke. Wird das
Rohr in einem einzelnen Durchgang zu stark kaltumgeformt,
dann kann es während der Herstellung reißen. Um die durch
das Kaltumformen verursachte Spannung zu entfernen, wird
das Rohr etwa 2 Stunden in einem großen Vakuumglühofen, wie
er oben beschrieben ist (erhältlich von Centorr Vacuum In
dustries, Nashua, New Hampshire), bei 593°C geglüht.
Als nächstes wird das Rohr bei etwa 927°C auf den äu
ßeren 15% der Wandung wärmebehandelt. Dies erfolgt durch
Erhitzen des Rohrmantels mit einer hohen Energie oder Fre
quenz (von einer Induktionsspule), die höchstens etwa 33%
der Wandung durchdringt. Während des Induktionserhitzens
strömt Wasser durch das Innere des Rohres. Dies dient zwei
Zwecken: erstens hält es das Innere des Rohres bei einer
geringeren Temperatur, während der äußere Bereich erhitzt
wird, und zweitens schreckt es das gesamte Rohr sehr
schnell ab, wenn die Heizenergie abgeschaltet wird. Es ist
wichtig, zu erkennen, daß der innere Abschnitt des Rohrman
tels nicht beträchtlich erhitzt wird. Weitere Einzelheiten
des Induktions-Heizverfahrens finden sich in der US-PS
45 76 654 von Eddens, die durch Bezugnahme für alle Zwecke
hier aufgenommen wird. Diese selektive Heizstufe verleiht
dem Außenbereich des Substrates Korrosionsbeständigkeit,
indem es darin feine Ausscheidungen erzeugt.
Zu diesem Zeitpunkt wird ein zweiter Durchgang des
Kaltumformens mit einem Pilgerwalzwerk (diesmal bis zu 74%)
ausgeführt. Um die durch diese zweite Durchgangsstufe der
Kalturformung induzierte Spannung zu entfernen, wird ein
weiteres Glühen (wieder etwa 2 Stunden bei 593°C) ausge
führt. Schließlich wird ein dritter Durchgang des Kaltum
formens wie oben ausgeführt. Dies verringert das Rohr zu
seiner Endgröße, etwa 1,25 cm (1/2 inch) Außendurchmesser
mit einer nominellen Wandstärke von grob 0,75 mm (30 mils).
Dieses Rohr wird in Längen für Brennstäbe [d. h. etwa
427 cm (14 feet) lang] zerschnitten und abschließend rekri
stallisationsgeglüht für etwa 2 Stunden bei 577°C. Alterna
tiv könnte das Endglühen ein Entspannungsglühen sein, das
bei irgendeiner Temperatur zwischen etwa 480 bis 577°C aus
geführt wird. Nach dem Endglühen ist das Rohr fertig zum
Einsatz im Reaktor.
Der Fachmann wird erkennen, daß verschiedene Stufen
zusätzlich zu den oben aufgeführten ausgeführt wurden. So
wird zum Beispiel ein chemisches Ätzen angewandt, um Ober
flächenfehler, die durch das Rohrreduktions-Walzwerk verur
sacht werden, zu entfernen. Weiter wird häufig ein Begradi
gen von Rohren mit für diesen Zweck vorgesehenen Vorrich
tungen ausgeführt. Zusätzlich werden verschiedene zerstö
rungsfreie Tests, wie Korrosionstests und Ultraschalltests,
auf Rißfehler in der Oberfläche ausgeführt. Dies ist keine
erschöpfende Liste, sondern dient nur der Beschreibung ei
niger Schritte, die benutzt werden können.
Das Verbundrohr dieser Erfindung kann benutzt werden
zur Herstellung von Kernbrennstäben, indem man erst einen
Verschluß an einem Ende des Hüllrohres befestigt, so daß
nur ein offenes Ende verbleibt. Der fertige Brennstab wird
dann hergestellt durch Füllen des Hüllbehälters mit Kern
brennstoffmaterial, Einführen einer das Kernbrennstoffma
terial zurückhaltenden Einrichtung in den Hohlraum, Evaku
ieren des Inneren des Hüllrohres, Unterdrucksetzen des In
neren mit Helium, Aufbringen eines Verschlusses auf das of
fene Ende des Behälters und Verbinden der Enden des Hüllbe
hälters mit dem Verschluß, um eine feste Dichtung dazwi
schen zu bilden.
Obwohl die vorliegende Erfindung für ein klares Ver
stehen in einigen Details beschrieben worden ist, wird klar
sein, daß gewisse Änderungen und Modifikationen innerhalb
des Rahmens der beigefügten Ansprüche ausgeführt werden
können. Obwohl die Beschreibung drei oder vier Durchgänge
des Kaltumformens erwähnt hat, können andere geeignete Ver
fahren mit mehr oder weniger Kaltumformungs-Durchgängen
ebenso benutzt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Hüllrohres mit einem
äußeren Substrat, einer Zwischensperrschicht aus Zirkonium
und einer inneren Auskleidung auf Zirkoniumgrundlage mit
Legierungselementen, wobei das Substrat, die Sperrschicht
und die innere Auskleidung jeweils innere und äußere Um
fangsoberflächen aufweisen, und das Verfahren die folgenden
Stufen umfaßt:
- (a) Verbinden der äußeren Umfangsoberfläche der Zir konium-Sperrschicht mit der inneren Umfangsoberfläche des Substrates;
- (b) Verbinden der äußeren Umfangsoberfläche der in neren Auskleidung mit der inneren Umfangsoberfläche der Zirkonium-Sperrschicht und
- (c) Ausführen eines Diffusionsglühens nach den Stu fen (a) und (b) für eine Zeitdauer und eine Temperatur, die genügen, um das Diffundieren der Legierungselemente aus der inneren Auskleidung in die Sperrschicht zu verursachen, um eine Diffusionsschicht zu bilden, die eine Konzentration von Legierungselementen enthält, die von der inneren Ober fläche der Sperrschicht bis zu einer Stelle im Inneren der Sperrschicht abnimmt, wo es im wesentlichen keine Legie rungselemente gibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Stufe des Diffu
sionsglühens bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und
1000°C für eine Zeitdauer zwischen etwa 1 Minute und 20
Stunden ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Diffusionsglühen
nach der Bildung eines Rohrmantels ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, worin das Diffusionsglühen
bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und 825°C für etwa 4
bis 20 Stunden ausgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Diffusionsglühen
nach einem letzten Durchgang zum Kaltumformen ausgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin das Diffusionsglühen
bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und 825°C für etwa 5
Minuten bis 10 Stunden ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Stufen (a) und
(b) als eine einzige Stufe ausgeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, weiter umfassend die Stufe
des Entfernens der inneren Auskleidung durch ein Oberflä
chenkonditionierungs-Verfahren.
9. Verfahren zum Herstellen eines Hüllrohres mit einem
äußeren Substrat, einer Zwischensperrschicht aus Zirkonium
und einer inneren Auskleidung auf Zirkoniumgrundlage mit
Legierungselementen, wobei das Substrat, die Sperrschicht
und die innere Auskleidung jeweils innere und äußere Um
fangsoberflächen aufweisen, und das Verfahren die folgenden
Stufen umfaßt:
- (a) Verbinden der äußeren Umfangsoberfläche der Zir konium-Sperrschicht mit der inneren Umfangsoberfläche des Substrates und Verbinden der äußeren Umfangsoberfläche der inneren Auskleidung mit der inneren Umfangsoberfläche der Zirkonium-Sperrschicht zur Bildung eines Rohrmantels;
- (b) Ausführen eines Diffusionsglühens nach den Stu fen (a) und (b) für eine Zeitdauer und eine Temperatur, die genügen, um das Diffundieren der Legierungselemente aus der inneren Auskleidung in die Sperrschicht zu verursachen, um eine Diffusionsschicht zu bilden- die eine Konzentration von Legierungselementen enthält, die von der inneren Ober fläche der Sperrschicht bis zu einer Stelle im Inneren der Sperrschicht abnimmt, wo es im wesentlichen keine Legie rungselemente gibt;
- (c) Ausführen von zwei oder mehr Kaltumformungsstu fen, denen jeweils ein Entspannungs- oder Rekristallisa tions-Glühen folgt und
- (d) Erhitzen höchstens der äußeren 33% des äußeren Substrates in den Bereich der α- plus β- oder der β-Phase und Abkühlen zum Herstellen einer Verteilung feiner Aus scheidungen im Außenbereich des Substrates.
10. Verfahren nach Anspruch 9, worin das Diffusionsglühen
bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und 825°C für eine
Dauer zwischen etwa 4 und 20 Stunden ausgeführt wird.
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