DE19509021A1 - Röntgenuntersuchungsgerät - Google Patents
RöntgenuntersuchungsgerätInfo
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Description
Es sind Röntgenuntersuchungsgeräte bekannt, bei denen das
Untersuchungsobjekt durch ein fächerförmiges Röntgenstrahlen
bündel abgetastet wird, welches mit Hilfe einer Primärstrah
lenblende eingeblendet wird. Synchron mit dem Röntgenstrah
lenbündel wird eine filmnahe Blende bewegt, so daß der Film
streifenweise belichtet wird.
Die Vorteile eines derartigen Röntgen-Schlitzverfahrens sind:
- a) sehr geringe Streustrahlenartefakte im Bild
- b) reduzierte Patientendosis, da kein Streustrahlenraster nötig ist.
Demgegenüber bestehen folgende Nachteile:
- a) niedrige Geräte-Lebensdauer durch hohe Röhrenbelastung,
- b) Bewegungsartefakte aufgrund der relativ langen Aufnahme zeit,
- c) relativ hohe Kosten der Mechanik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Röntgenunter
suchungsgerät, das nach dem Röntgen-Schlitzverfahren arbei
tet, zu schaffen, das gegenüber dem Stand der Technik ein
facher und kostengünstiger ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Patentanspruches 1. Bei dem erfindungsgemäßen Röntgen
untersuchungsgerät werden beim vollflächigen a-Si:H-Bildsen
sor unterschiedliche Teilmatrizen ausgelesen und andernorts,
nämlich im Rechenspeicher, gespeichert, so daß eine Überlage
rung durch Streustrahlung von früher oder später belichteten
Streifen ausgeschlossen werden kann. Zuviel übermittelte In
formation kann im Speicher überschrieben werden. Zusätzlich
wird der Bildsensor streifenweise sensibel/unempfindlich
gegen Belichtung gemacht. Damit erübrigt sich eine Abdeckung
durch eine mechanisch bewegbare Spaltblende vor dem Bildsen
sor. Diese Technik kann beim vollflächigen Bildsensor als
Modus neben der normalen Belichtungsart im selben Gerät ange
boten werden (zusammen mit oder ohne Streustrahlenraster).
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 das Prinzip der Auslesung des Bildsensors bei einem
Röntgenuntersuchungsgerät nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Detaildarstellung des Bildsensors zur Erläute
rung der Fig. 1,
Fig. 3 Zeitdiagramme für die Fig. 1 und 2,
Fig. 4 ein Blockschaltbild für die Steuerung eines Röntgen
untersuchungsgerätes nach der Erfindung, und
Fig. 5 und 6 eine Variante zu der Auslesung des Bildsensors
gemäß Fig. 2.
Die Auslesung von Bildstreifen, die aus n benachbarten Bild
zeilen bestehen, ist anhand von Fig. 1 erklärt. Der a-Si:H-Bild
sensor 1 wird durch eine Steuerschaltung 2 zeilenweise
angesteuert und durch eine Steuerschaltung 3 zeilenweise
parallel ausgelesen. Auf den Zuleitungen 4, 5, 6 usw. der
Zeilen sind die Pulsfolgen aufgetragen. Nach einer Rücksetz
belichtung des ganzen Bildsensors 1 (ca. 2,5 ms) werden die
Pixeldioden Dp nur des auszulesenden Streifens (oder des gan
zen Panels) durch VP1 auf die Spannung von VP1 aufgeladen. Es
folgt die Belichtung des Streifens während eines 100 ms lan
gen Zeitfensters, durch die die Dioden Dp lichtabhängig ent
laden werden. Die Auslesung geschieht durch Aufladung auf VP2
(ca. 50 µs) Zeile für Zeile. Wegen der Amplitude VP2 < VP1
werden die Schaltdioden Ds gut leitend und die Ladungsver
stärker in der Steuerschaltung 3 erhalten neben einer Vor
spannungsladung die Restladungen der Pixeldioden Dp als Nutz
information.
Wie der Bildsensor 1 streifenweise durch VP1 empfindlich ge
macht, belichtet und ausgelesen wird, veranschaulicht Fig. 2.
Die Fig. 2 zeigt einen durch VP1 empfindlich gemachten Strei
fen 7 und die Streifenbelichtung 8 für eine Auslesung von 50
Zeilen und 20 Auslesestreifen bei 1000 Zeilen und 1000
Spalten. Um z. B. bei 0,2 mm × 0,2 mm Pixelgröße 1 cm breite
Streifen auszulesen, sind N=50 Zeilen pro Streifen nacheinan
der anzusprechen. Bei 1000 Zeilen pro Panel (20 cm × 20 cm)
sind im Beispiel 20 Streifen anzusteuern. Wenn VP1 nur strei
fenweise appliziert wird, ist der Bildsensor 1 auch nur in
diesem Streifen empfindlich. Es kann der nächste Streifen
auch ohne erneut es Rücksetzlicht nun genauso behandelt werden
(VP1, Röntgenfenster, VP2-Auslesung usw.), obwohl der Belich
tungsstreifen für homogene Bildhelligkeit wegen des Hellig
keitsabfalls zu den Streifenrändern (endliche Fokusgröße)
breiter als 50 Zeilen ist. Würde VP1 auf das ganze Panel an
gewendet, so würden Rand- und Streustrahlung empfangen, die
für optimale Bildqualität vor VP1 optisch gelöscht werden
sollten. Dann wäre die Rücksetzung für jeden Streifen erneut
erforderlich.
Die Belichtung und Auslesung für ein Bild erfordert mit ein
maliger Rücksetzung 20 × (0,5 ms + 100 ms + 2,5 ms) + 2,5 ms
= 2062,5 ms. Fast eine Halbierung auf ca. 1 sec. Gesamtzeit
erreicht man mit zwei gleichzeitig belichteten, im Abstand
von ca. 10 cm liegenden Streifen, die nacheinander ausgelesen
werden: 10 × 105,5 ms + 2,5 ms = 1057,5 ms. Man kann vier
solcher Bildsensoren zusammenstellen, um eine Fläche von
40 cm × 40 cm zu erfassen.
Diese Möglichkeiten gelten auch für a-Si:H-Bildsensoren, die
mit FET-Schaltern anstelle von Diodenschaltern betrieben wer
den.
Das Zeitdiagramm zeigt Fig. 3. In der Fig. 3 zeigt die
Impuls folge a die Verhältnisse für Bereitschaft (Auto-Dunkel
bildauslese) und die Kurve b für den Betrieb (streifenförmige
Abtastung). Auf den Rücksetz- und Vorbereitungspuls 9 folgen
das Röntgenfenster 10, die Auslesung 11 und der Vorberei
tungspuls 12. Im Pulsverlauf b ist der Startzeitpunkt 13, der
Zeitpunkt für das Auftreten von Strahlung 14, der Zeitpunkt
15 für die Einschaltung eines Motors zur Verstellung einer
schlitzförmigen Primärstrahlenblende und der Zeitpunkt 16
eingezeichnet, in dem die Primärstrahlenblende ihre Position
erreicht hat. Beim Zeitpunkt 17 beginnt der nächste Zeilen
block, d. h. der nächste Streifen 7 gemäß Fig. 2. Die Zeit 18
ist eine Toleranzzeit für die Mechanik. In den Betriebspausen
arbeitet der Bildsensor 1 im selbsterzeugten Bereitschafts
modus, um die Temperierung stabil zu halten und um Permanent
aktuelle Dunkelbilder zu aquirieren, die zur Kompensation des
Offset notwendig sind (Pulsfolge a). Dieser Bereitschafts
modus ist dem Betriebsmodus möglichst ähnlich gemacht (z. B.
Licht-Reset nach jeweils 20 Streifen).
Im Betrieb (Pulsfolge b) wird die selbsterzeugte Aktivität
abgeschaltet (evtl. eine Licht-Rücksetzung gemacht) und VP1
für den ersten Streifen angelegt. Die Primärstrahlenblende
steht zur Belichtung des ersten Streifens bereit. Mit dem An
fang des Röntgenfensters wird der Generator getriggert, um
einen Strahlungspuls auszulösen. Am Ende des Röntgenfensters
wird dann der Motor zur Weiterbewegung der Blende ange
steuert. Danach läuft noch die Auslesung (im Beispiel 2,5 ms
bzw. 5 ms bei Doppelstreifen) und die Vorbereitung (Preset)
0,5 ms. Das nächste Röntgenfenster wird erst geöffnet, wenn
vom Positionsgeber der Blende das Erreichen der neuen Posi
tion bestätigt wird. Dieser Zustand darf nicht vor Ende des
letzten Preset eintreten, kann aber später erfolgen, wenn die
mechanischen Trägheiten dies erfordern. Der Takt für den Be
reitschaftsmodus entspricht dem Takt, der sich mit den mecha
nischen Trägheiten im Betriebsmodus ergibt, um vergleichbare
Betriebszustände zu haben. Mit dem Preset wird der neue
Streifen (Zeilenblock von im Beispiel 50 Zeilen) gewählt.
Die Einziehung des Bildsensors 1 in ein Gesamtsystem veran
schaulicht Fig. 4. Den eben beschriebenen Ablauf veranlaßt
die Steuerung 19 mit den jeweiligen Sollpositionen pro Strei
fen. In der Fig. 4 ist eine Röntgenröhre 20 dargestellt, aus
deren Röntgenstrahlung mit Hilfe einer Primärstrahlenblende
21 ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel 22 ausgebildet
wird, dessen Fächerebene senkrecht zur Zeichenebene liegt und
das den Bildsensor 1 abtastet. Die Röntgenröhre 20 ist an ei
nem Röntgengenerator 23 angeschlossen, dem ein Regler 24 mit
einem Istwertgeber 25 für die Quellendosis zugeschaltet ist.
Die Verstellung der Primärstrahlenblende 21 zur Bewegung des
Röntgenstrahlenbündels 22 über den Bildsensor 1 erfolgt durch
einen Motor 26, der den Istwert über einen Positionsgeber 27
der Steuerung 19 meldet. Am Eingang 28 liegen Signale, die
den Sollpositionen entsprechen. Die Steuerung 19 steuert über
den Block 29 die Röntgenstrahlung, und zwar deren Ende am
Ausgang 30 und deren Start am Ausgang 31 sowie über den Block
32 und den Block 33 die Auslesung und das Preset.
Die Dosisregelung kann folgendermaßen geschehen: Der zu be
lichtende Anfangsstreifen liegt in Bildmitte (Dominante). Ein
detektorseitiger Strahlungssensor 34 mißt die laufende Strah
lungsintensität und vergleicht sie mit einem Vorgabewert der
Systemdosis. Bei Erreichen des Sollwertes am Eingang 35 des
Reglers 36 wird die Strahlung abgeschaltet. Bei entsprechen
der Stabilität der Röntgenstrahlung von Schuß zu Schuß kann
nun mit den dabei gefundenen festen Einstellwerten des Gene
rators 23 für die restlichen (im Beispiel 19) Streifen gear
beitet werden. Da die Strahlungsmenge von Schuß zu Schuß aber
nicht exakt konstant ist, erfolgt eine Stabilisierung durch
den Regler 24. Der Strahlungssensor 37 (quellennah, seitlich
des Blendenschlitzes) mißt die Dosis jedes Schusses auf der
Röhrenseite und speichert den Wert für den ersten Streifen
als Quellendosis. Für alle restlichen Streifen wird der Reg
ler 36 abgeschaltet und der gleichartige Regler 24 mit der
Quellendosis als Sollwert betrieben, so daß alle Streifen
derselben Aufnahme gleiche Dosis erhalten.
Wenn der erste Streifen, der die Belichtung definiert, als zu
schmal für die Dominante erachtet wird, können mehrere be
nachbarte Streifen in Bildmitte auch mit geringer Dosis und
kürzeren Röntgenfenstern gebildet werden. Der Strahlungssen
sor 34 muß dann integrierend arbeiten. Aus dem Ergebnis für
die geringe Dosis wird in bekannter Weise auf die Röhrenein
stellung für die gewünschte Systemdosis hochgerechnet. An
schließend wird das gesamte Bild im Schlitzverfahren ausge
lesen. Wird die bei geringer Dosis entstehende Bildinforma
tion in einen Speicher 38 gelesen und mit der nachfolgenden
im richtigen Verhältnis gemittelt, so wird keine Strahlung
verschenkt.
Selbstverständlich können in bekannter Weise auch Dosiswerte
aus einer vorangegangenen Durchleuchtung (ohne Streifenblen
de) hochgerechnet werden und eine Generatoreinstellung defi
nieren.
Die klassische Schlitztechnik verfährt den Streifen kontinu
ierlich über das Bildfeld, so daß durch die Aufintegration
kein streifiges Bild entstehen kann. Bei der Erfindung wird
in Sprüngen vorangegangen, so daß der genannte streifenaus
gleichende Effekt entfällt. Dies kann zu der Notwendigkeit zu
großer Überbreite der Belichtungsstreifen führen, wobei Dosis
verschenkt wird. Als Abhilfe kann das kontinuierliche Verfah
ren auch hier übernommen werden, wie in den Fig. 5 und 6
im einfachsten Fall einer Verdoppelung der Zahl der Schritte
gezeigt ist.
Der erste Schritt unterscheidet sich nach Fig. 5 vom bisheri
gen (Fig. 2) nur darin, daß nur die obere Hälfte der Zeilen
eines Streifens (oberste 25 Zeilen) ausgelesen wird. Im näch
sten Schritt (Fig. 6) wird durch VP1 nur eine halbe Streifen
breite (25 Zeilen) nach unten zusätzlich empfindlich geschal
tet und der Belichtungsstreifen nur halb so weit geschoben
wie vorher. Die nächste Auslesung bezieht sich erst jetzt,
nachdem die gesamte Belichtung auf die untere Hälfte des
ersten Streifens (Zeilen 26 bis 50) aufgelaufen ist, auf
diese untere Hälfte. Der Vorgang wiederholt sich sinngemäß
bis zum unteren Bildrand.
Die Gesamtzeit muß sich dadurch nicht verdoppeln, weil pro
Röntgenpuls nur halbe Dosis und damit nur halbe Zeit für das
Fenster notwendig ist.
Die Dosisregelung muß den Faktor 2 berücksichtigen, wenn be
reits mit dem ersten Puls geregelt werden soll. Eine Verfei
nerung in noch mehr Zwischenschritte ist sinngemäß möglich.
Claims (4)
1. Röntgenuntersuchungsgerät mit einem a-Si:H-Bildsensor (1)
aus einer Matrix von Detektorelementen, über dem mindestens
ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel (22) bewegt wird,
nachdem es einen Untersuchungsraum durchdrungen hat, so daß
der Bildsensor (1) streifenförmig belichtet wird, und mit
einer Steuerung (19) zum Auslesen unterschiedlicher Teil
matrizen, wobei die so erhaltenen Bildpunktinformationen in
einem Rechenspeicher (38) gespeichert werden, wobei der Bild
sensor (1) streifenweise sensibel gegen Belichtung gemacht
wird.
2. Röntgenuntersuchungsgerät nach Anspruch 1, bei dem mehrere
parallele Streifen (7) gleichzeitig belichtet und nacheinander
ausgelesen werden.
3. Röntgenuntersuchungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
in einem ersten Schritt die obere Hälfte der Zeilen eines be
lichteten Streifens (7) ausgelesen wird, bei dem im nächsten
Schritt eine halbe Streifenbreite nach unten zusätzlich emp
findlich geschaltet und der Belichtungsstreifen (8) entspre
chend weitergeschoben wird, und bei dem die nächste Auslesung
sich auf die untere Hälfte des ersten Streifens (7) bezieht,
nachdem die gesamte Belichtung auf die untere Hälfte des er
sten Streifens (7) eingewirkt hat.
4. Röntgenuntersuchungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei dem zur Dosisregelung ein detektorseitiger Strahlungs
sensor (34) die Strahlungsdosis jedes Schusses mißt und mit
einem Sollwert vergleicht, wobei die Strahlung beim Erreichen
des Sollwertes abgeschaltet wird und wobei der gemessene Wert
für den ersten Streifen (7) als Sollwert gespeichert wird.
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- 1995-03-13 DE DE19509021A patent/DE19509021C2/de not_active Expired - Fee Related
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