DE19505060C2 - Magnetfeldempfindliche SQUID-Einrichtung mit Leiterteilen aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterialien - Google Patents
Magnetfeldempfindliche SQUID-Einrichtung mit Leiterteilen aus Hoch-T¶c¶-SupraleitermaterialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine magnetfeldempfindliche
SQUID-Einrichtung mit Leiterteilen aus einem Hoch-Tc-Supra
leitermaterial, wobei die Einrichtung ein SQUID mit einer ein
Koppelloch umschließenden SQUID-Schleife und mit mindestens
einem Josephson-Element sowie einen Flußtransformator ent
hält, der eine Schleifenanordnung zum Empfang von magneti
schen Feldsignalen und eine flache Einkoppelspule mit mehre
ren sich gegenseitig umschließenden Windungen zum induktiven
Einkoppeln entsprechender magnetischer Flußsignale in die
SQUID-Schleife aufweist. Eine derartige SQUID-Einrichtung
geht z. B. aus der EP 0 433 482 A1 hervor.
Mit supraleitenden Quanten-Interferometern, die auch als
"SQUIDs" bezeichnet werden, lassen sich bekanntlich äußerst
schwache magnetische Felder oder Feldgradienten detektieren.
Als bevorzugtes Anwendungsgebiet für SQUIDs wird deshalb die
medizinische Diagnostik angesehen, da die dort zu detektie
renden biomagnetischen Feldsignale zur Feldstärken im pT-Be
reich hervorrufen. Ferner ist auch an einen Einsatz von
SQUID-Einrichtungen auf dem Gebiet der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung gedacht, insbesondere wenn metalloxidisches
Hoch-Tc-Supraleitermaterial eingesetzt werden soll.
Eine entsprechende SQUID-Einrichtung zur Erfassung und Aufbe
reitung derartig schwacher Magnetfelder oder entsprechender
Feldgradienten weist mindestens einen Meß- oder Detektions
kanal auf. Dieser Kanal enthält auf seiner Eingangsseite als
Antenne eine feldsensitive Schleifenanordnung mit mindestens
einer Detektionsschleife. Die in dieser Schleife hervorgeru
fenen magnetischen Flüsse oder Feldgradienten werden dann dem
SQUID zugeführt. Dies kann insbesondere induktiv über eine
Einkoppelspule in eine SQUID-Schleife erfolgen.
Seit Bekanntwerden von metalloxidischen Supraleitermateria
lien mit hohen Sprungtemperaturen (Hoch-Tc-Supraleitermate
rialien), die eine Kühltechnik mit flüssigem Stickstoff (LN2)
erlauben, wird auch versucht, SQUID-Einrichtungen mit Leiter
teilen aus diesen Materialien auszubilden. Hierzu sind wegen
der strombegrenzenden Wirkung von Kristallkorngrenzen in die
sen Materialien epitaktische Herstellungsverfahren praktisch
unvermeidlich. Dann besteht jedoch die Gefahr, daß bei mehr
lagigen Topographien in Leiterteilen am Übergang von einer
Ebene in eine andere Ebene Korngrenzen ausgebildet werden,
die die Stromtragfähigkeit (kritische Stromdichte) erheblich
beeinträchtigen.
Zur Herstellung von magnetfeldempfindlichen SQUID-Einrichtun
gen mit den eingangs genannten Merkmalen wurde bisher ver
sucht, von den klassischen (metallischen) Supraleitermate
rialien mit Flüssig-Helium(LHe)-Kühltechnik her bekannte Ge
staltungsmerkmale analog auf Hoch-Tc-Supraleitermaterialien
mit LN2-Kühltechnik zu übertragen (vgl. z. B. die genannte EP-A1).
Bei den SQUID-Einrichtungen mit klassischen Supraleitern
und LHe-Kühltechnik wird im allgemeinen ein sogenannter Fluß
transformator mit einer Einkoppelspule vorgesehen, deren Win
dungen um das von einer SQUID-Schleife umschlossene Koppel
loch herum angeordnet sind. Infolgedessen kreuzen supralei
tende Leiterteile sehr viele Male einander in unterschiedli
chen Dünnfilm-Ebenen. Bei den klassischen Supraleitermate
rialien mit LHe-Kühltechnik, die bekanntlich eine verhältnis
mäßig große Kohärenzlänge aufweisen, führen durch entspre
chende Topographien entstandene Korngrenzen nicht zu einer
Strombegrenzung in den Leiterteilen und nicht zu einem Fluß
kriechen durch die Korngrenzen. Überkreuzungen sind aus die
sem Grunde bei diesen Materialien unproblematisch. Hingegen
stellen derartige Korngrenzen bei einer Verwendung von Hoch-
Tc-Supraleitermaterialien mit LN2-Kühltechnik, die bekannt
lich wesentlich kleinere Kohärenzlängen besitzen, Barrieren
für einen Stromtransport und zugleich Öffnungen für ein uner
wünschtes Flußeindringen (-penetrieren) dar. Man sieht sich
deshalb gezwungen, bei Verwendung dieser Materialien eine
Korngrenzenbildung an Überkreuzungen weitestmöglich zu ver
meiden.
Aus diesem Grunde kann eine sogenannte Flip-Chip-Technik vor
gesehen werden, bei der die SQUID-Schleife und die Einkop
pelspule jeweils auf einem eigenen Träger (Chip) gefertigt
werden. Die beiden Träger werden dann so aneinandergefügt,
daß das Koppelloch der SQUID-Schleife von den Windungen der
Einkoppelspule umschlossen wird (vgl. z. B. "Appl. Phys.
Lett.", Vol. 64, No. 25, 1994, Seiten 3497 bis 3499).
Auch bei dieser bekannten Ausführungsform ist in der Einkop
pelspule eine der Anzahl ihrer Windungen entsprechende zahl
von Überkreuzungen unvermeidlich, so daß auch hier die ge
nannten Korngrenzenprobleme immer noch auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die SQUID-
Einrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend
auszugestalten, daß bei ihr die Probleme einer unerwünschten
Korngrenzenausbildung aufgrund von Überkreuzungen zumindest
großenteils zu vermeiden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein an
das Koppelloch angrenzender, außerhalb des Bereichs des min
destens einen Josephson-Elementes befindlicher Teilbereich
der SQUID-Schleife zu einer Koppelfläche mit ringähnlicher
Gestalt erweitert ist und daß wenigstes ein Teil der Windun
gen der Einkoppelspule so über diese ringähnliche Koppelflä
che gelegt ist, daß in dieser Koppelfläche unmittelbar an
einem Randteil des Koppelloches verlaufende, die magnetischen
Flußsignale zur induktiven Einkoppelung hervorrufende Ströme
zu induzieren sind.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß für eine
induktive Einkopplung eines magnetischen Flusses oder eines
Flußgradienten in die SQUID-Schleife nicht unbedingt erfor
derlich ist, daß die Einkoppelspule das Koppelloch der SQUID-
Schleife unmittelbar umschließt. Vielmehr reicht es aus, daß
von der Einkoppelspule in einem Teil der SQUID-Schleife für
eine Kopplung ausreichend starke Ströme hervorgerufen werden,
die nur längs eines Teils des Koppellochrandes verlaufen. Un
ter Ausnutzung dieser Tatsache läßt sich dann vorteilhaft die
Einkoppelspule wenigstens teilweise auf einem vergleichsweise
großflächig gestalteten Teilbereich der SQUID-Schleife anord
nen, der an den vorerwähnten Teil des Koppellochrandes unmit
telbar angrenzt. Auf diesem großflächigen, als eine Koppel
fläche dienenden Teilbereich der SQUID-Schleife können zumin
dest großenteils die Windungen der Einkoppelspule einlagig,
d. h. ohne Überkreuzungen angeordnet werden, wobei lediglich
an einem Windungsende ein Durchkontakt mit der darunterlie
genden, normalerweise auf Null- (bzw. Erd)Potential befindli
chen, auch die SQUID-Schleife bildenden planaren Leiterstruk
tur erforderlich ist. Der Übergang der mindestens einen su
praleitenden Leiterbahn der Einkoppelspule in die Ebene über
dem vorerwähnten Teilbereich der Leiterstruktur mit der
SQUID-Schleife kann dabei vorteilhaft an einem Rand dieses
Teilbereichs so allmählich erfolgen, daß dort die Gefahr
einer Ausbildung von Korngrenzen praktisch auszuschließen
ist. Da ferner der die Einkoppelspule zumindest teilweise
tragende Teilbereich der SQUID-Schleife als eine Koppelfläche
mit einer ringähnlichen Gestalt und somit mit einer zentralen
Aussparung (Loch) ausgeführt ist, werden die in dieser Kop
pelfläche von der Einkoppelspule hervorgerufenen Abschirm
ströme vorteilhaft gezwungen, definiert um die Aussparung
herum zu fließen, wobei der Fluß in der Aussparung zwangsläu
fig konstant bleibt. Somit sind diese induzierten Ströme de
finiert und mit hinreichender Stärke an dem Koppellochrand
der SQUID-Schleife vorbeizuführen. Ein hoher Koppelfaktor ist
die Folge.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen SQUID-Ein
richtung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung noch weiter erläutert. Dabei zeigen jeweils schema
tisch als Aufsicht
deren Fig. 1 eine SQUID-Schleife einer erfindungsgemäßen
SQUID-Einrichtung,
deren Fig. 2 eine Einkoppelspule auf dieser SQUID-Schleife,
deren Fig. 3 eine SQUID-Einrichtung mit der SQUID-Schleife
gemäß Fig. 1 und der Einkoppelspule gemäß
Fig. 2
und
deren Fig. 4 von einer weiteren SQUID-Einrichtung deren
SQUID-Schleife mit einer Einkoppelspule.
In den Figuren sind sich entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Die supraleitenden Teile der SQUID-Einrichtung nach der Er
findung sollen aus einem der bekannten Hoch-Tc-Supraleiter
materialien nach hierfür geläufigen Verfahren der Dünnfilm-
Technik auf einem geeigneten Substrat unter Berücksichtigung
der Kristallstruktur dieser Materialien hergestellt sein.
Beispiele entsprechender Supraleitermaterialien sind insbe
sondere Cuprate mit Hoch-Tc-Phasen auf Basis der aus den
Stoffsystemen Y-Ba-Cu-O oder Bi(Pb)-Sr-Ca-Cu-O bekannten
Grundtypen wie YBa2Cu3O7-x oder Bi2Sr2CaCu2O8+y oder
(Bi,Pb)2Sr2Ca2Cu3O10-z. Diese Materialien sollen eine LN2-
Kühlung ermöglichen.
Gemäß Fig. 1 werden mit einem solchen Hoch-Tc-Supraleiterma
terial auf einem eine geordnete Kristallstruktur dieses Mate
rials ermöglichenden Substrat 2, beispielsweise einem Chip
aus SrTiO3 oder MgO, zunächst ein SQUID 3 und gegebenenfalls
daran angeschlossene, in der Figur nicht näher ausgeführte
Leiterteile insbesondere als einlagige planare Leiterstruktur
ausgebildet. Gemäß dem Ausführungsbeispiel sei von einer Aus
führungsform als Gleichstrom (DC)-SQUID ausgegangen. Die Lei
terstruktur mit dem SQUID 3 kann dann vorteilhaft symmetrisch
bezüglich einer gestrichelt angedeuteten Symmetrielinie S
gestaltet sein. Die Leiterstruktur weist eine ein Koppelloch
4 umschließende SQUID-Schleife 3a auf, in welche wegen der
Ausführung als DC-SQUID in bekannter Weise symmetrisch zur
Symmetrielinie S zwei Josephson-Elemente 5a und 5b integriert
sind. Ferner ist die SQUID-Schleife 3a über längs der
Symmetrieebene S verlaufende Zuleitungen 7a und 8a mit
Kontaktflächen 7 bzw. 8 verbunden, an denen das SQUID insbe
sondere für einen Biasstrom Ib elektrisch angeschlossen wird.
Die Josephson-Elemente 5a und 5b können vorteilhaft soge
nannte Korngrenzen-Elemente sein. Beispielsweise kann die
Korngrenze in einem solchen Element dadurch ausgebildet wer
den, daß man an einer entsprechenden Grenzlinie Leiterbahn
bereiche mit unterschiedlicher kristalliner Orientierung an
einanderstoßen läßt (vgl. z. B. DE 41 41 228 A1).
Oder aber man erzeugt eine Korngrenze nachträglich in einer
Leiterbahn aus dem Hoch-Tc-Supraleitermaterial dadurch, daß
man in diese Leiterbahn mechanisch eine entsprechende Stör
zone einarbeitet (vgl. z. B. EP 0 364 101 A2 oder DE 43 15 536 A1).
Ferner ist es auch möglich, eine Korngrenze in
einer über die Kante einer Stufe hinwegführenden Leiterbahn
auszubilden (vgl. z. B. DE 42 19 006 A1). In der Figur ist eine
entsprechende Kante 10 durch eine gestrichelte Linie ange
deutet. Im allgemeinen sollte für das SQUID eine kritische
Stromdichte an entsprechend ausgebildeten Korngrenzen-Joseph
son-Elementen von 500 A/cm2 ausreichen.
Statt Korngrenzen-Josephson-Elemente können für die Elemente
5a und 5b vorzugsweise auch an sich bekannte Josephson-Ele
mente mit künstlicher Dünnfilm-Barriere verwendet werden. Bei
solchen Elementen läßt sich vorteilhaft über die Dicke der
Dünnfilm-Barriere die Stromdichte vorgeben. Außerdem ist vor
teilhaft die Ausbildung entsprechender Elemente an weitgehend
frei wählbaren Stellen der Substratoberfläche möglich.
Erfindungsgemäß soll ein an einen Randteil 4a des Koppello
ches 4 angrenzender, die Josephson-Elemente 5a und 5b galva
nisch verbindender Teilbereich der SQUID-Schleife 3a gegen
über den übrigen Teilen der SQUID-Schleife verhältnismäßig
großflächig und ringähnlich gestaltet sein. Die Abmessungen
dieses in der Figur mit 11 bezeichneten, durch eine Schraffur
verdeutlichten Teilbereichs sind dabei so gewählt, daß über
ihn wenigstens ein Teil der Windungen einer in der Figur
nicht dargestellten Einkoppelspule in bestimmter Weise ge
führt werden kann. Die besondere Anordnung einer solchen Ein
koppelspule geht aus Fig. 2 hervor. Der großflächige, ring
ähnliche Teilbereich 11 ist als eine Koppelfläche für diese
Einkoppelspule anzusehen. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 läßt sich der ringähnliche Teilbereich 11 so anord
nen, daß sich das SQUID 3 im wesentlichen innerhalb seiner
zentralen Aussparung 12 befindet. Dabei wird im Bereich des
Randteiles 4a des Koppelloches 4 die SQUID-Schleife 3a von
dem ringähnlichen Teilbereich 11 mit gebildet.
Um ein geordnetes, insbesondere epitaktisches kristallines
Wachstum der supraleitenden Leiterteile einer in Fig. 2 ge
zeigten Einkoppelspule 15 aus dem gewählten Hoch-Tc-Supralei
termaterial gewährleisten zu können, wird der in Fig. 1 ver
anschaulichte Aufbau zumindest im Bereich der Leiterteile
dieser Einkoppelspule mit einer ein solches Wachstum fördern
den, isolierenden Zwischenschicht versehen. Als Schichtmate
rial kommt insbesondere SrTiO3 in Frage. Auf diese Zwischen
schicht wird dann die Einkoppelspule 15 mit ihren sich gegenseitig
nach Art einer mathematischen Spirale umschließenden
Windungen W ausgebildet. Diese Windungen sind dabei so ge
legt, daß aufgrund von Strömen i in der Einkoppelspule 15 in
dem als Koppelfläche dienenden Teilbereich 11 der SQUID-
Schleife insbesondere auch in der Nähe eines von dem Teilbe
reich gebildeten Randteiles 4a des Koppelloches 4 als Ab
schirmströme zu betrachtende Ströme j angeworfen werden.
Diese Abschirmströme sind hinreichend groß, um bei einer gu
ten Gegeninduktivität zwischen der Einkoppelspule 15 und der
SQUID-Schleife 3a zu einem entsprechend großen magnetischen
Fluß durch das Koppelloch 4 zu führen. Bei der in Fig. 2
gezeigten Ausführungsform befindet sich die Einkoppelspule 15
vollständig über der Koppelfläche 11, wobei sie mit ihren
Windungen W das Koppelloch 4 außerhalb des Bereichs des Kop
pellochrandteiles 4a weiträumig umschließt.
Um eine Korngrenzenbildung am Anfang und Ende der Einkoppel
spule 15 zu vermeiden, wird vorteilhaft ein Anschlußstück 16
dieser Spule beim Übergang von der Ebene der SQUID-Schleife
in die Ebene der Spule über einen Übergangsbereich 17 der
Koppelfläche 11 hinweg unter einem hinreichend kleinen Nei
gungswinkel geführt. Der Neigungswinkel der Unterlage des An
schlußstücks 16 sollte deshalb zweckmäßig unter 20°, vorzugs
weise unter 10° liegen. Außerdem kann vorteilhaft in dem
Übergangsbereich 17 das Anschlußstück 16 verhältnismäßig
breit ausgebildet sein, um so eine hinreichend große kriti
sche Stromdichte zu gewährleisten. Entsprechendes gilt auch
für ein inneres Endstück 18 der Einkoppelspule 15. Dieses
Endstück vollzieht den Übergang von der Ebene der Einkoppel
spule in die Ebene der SQUID-Schleife 3a bzw. der mit ihr
verbundenen ringähnlichen Koppelfläche 11. Dort wird vorteil
haft das Endstück 18 mit der Koppelfläche, die zweckmäßig auf
Erdpotential gelegt ist, kontaktiert. Auch das Endstück 18
kann verbreitert ausgeführt sein. Der Strom i wird dann von
der Koppelfläche 11 abgeführt.
Die Einkoppelspule 15 stellt nur den dem SQUID 3 zugewandten
Teil eines Flußtransformators zu einer indukiven Einkopplung
eines magnetischen Flusses oder von Flußgradienten in das
SQUID dar. Die übrigen Teile dieses Flußtransformators sind
an sich bekannt und mit der Einkoppelspule an dem Anschluß
stück 16 und über die Koppelfläche 11 der SQUID-Schleife 3a
mit dem Endstück 18 verbunden. Abweichend von der dargestell
ten Ausführungsform ist es jedoch auch möglich, die Einkop
pelspule auf einem eigenen Trägerkörper auszubilden und mit
den übrigen Teile eines Flußtransformators zu verbinden. Die
Einkoppelspule wird dann nach der bekannten Flip-Chip-Technik
an die Koppelfläche 11 angefügt.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
SQUID-Einrichtung 20 mit einem auf einem Substrat 2 gemäß
Fig. 1 ausgebildeten SQUID 3 und einer auf einer großflächigen
Koppelfläche 11 der SQUID-Schleife dieses SQUIDs befindlichen
Einkoppelspule 15 gemäß Fig. 2. Die Einrichtung enthält als
feldsensitive Schleifenanordnung ein Gradiometer erster Ord
nung aus einem Hoch-Tc-Supraleitermaterial mit zwei bezüglich
der gedachten Symmetrielinie S zumindest weitgehend sym
metrisch aufgebauten Antennenschleifen 21 und 22, die etwa
gleiche Fläche F1 bzw. F2 umschließen. Die Antennenschleifen
sind über gemeinsame Leiterstücke 23a und 23b parallelge
schaltet, wodurch sich vorteilhaft ein supraleitender Ab
schirmring für homogene (Stör)-Magnetfelder ergibt. Zwischen
den beiden Leiterstücken 23a und 23b ist die Einkoppelspule
15 angeschlossen. Hierzu ist das Leiterstück 23a mit dem An
schlußstück 16 der Einkoppelspule verbunden. Demgegenüber ist
die Verbindung des Leiterstückes 23b mit dem Endstück 18 der
Einkoppelspule indirekt über die Koppelfläche 11 der SQUID-
Schleife hergestellt. Da die Kontaktflächen 7 und 8 innerhalb
der Flächen F1 und F2 liegen und sie im allgemeinen mit
normalleitenden Leitern zum Anschließen des SQUIDs 3 ver
bunden werden, treten keine Probleme aufgrund einer Korngren
zenbildung bei einer Überführung der normalleitenden Anschlußleiter
über die Gradiometerantennenschleifen 21 und 22
auf.
Bei der anhand der Fig. 1 bis 3 erläuterten Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen SQUID-Einrichtung 20 wurde davon
ausgegangen, daß auf ihrer ringähnlichen Koppelfläche 11 alle
Windungen W der Einkoppelspule 15 so geführt sind, daß in der
Koppelfläche unmittelbar an ihrem an das Koppelloch 4 angren
zenden Randteil Abschirmströme j aufgrund eines in der Ein
koppelspule fließenden Stromes i hervorgerufen werden. Ent
sprechende Abschirmströme können jedoch auch bei einer nur
teilweisen Anordnung einer Einkoppelspule auf einer Koppel
fläche mit ringähnlicher Gestalt erzeugt werden. Ein entspre
chendes Ausführungsbeispiel geht aus Fig. 4 hervor.
Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Teil einer
solchen, mit 30 bezeichneten SQUID-Einrichtung. Diese Ein
richtung enthält wiederum ein SQUID 3 mit einer ein Koppel
loch 4 umschließenden SQUID-Schleife 3a und mit Josephson-
Elementen 5a und 5b. Eine in der Figur durch eine verstärkte
Umrandung und durch Schraffur hervorgehobene, großflächige
Koppelfläche 31 mit ringähnlicher Gestalt und mit einer zen
tralen Aussparung 32 ist hier jedoch nicht so angeordnet, daß
sie das Koppelloch 4 umgibt und die Josephson-Elemente 5a und
5b innerhalb ihrer zentralen Aussparung zu liegen kommen.
Vielmehr grenzt die ringähnliche Koppelfläche 31 an das Kop
pelloch 4 des SQUIDs 3 so an, daß der Bereich ihrer zentralen
Aussparung 32 und der Bereich des Koppelloches 4 nebeneinan
der bzw. in Richtung eines Biasstromes Ib gesehen hinterein
ander angeordnet sind. Zwischen dem Koppelloch 4 und der Aus
sparung 32 ist die Koppelfläche 31 vorteilhaft als ein schma
ler Leiterstreifen 31a ausgebildet. Dieser Leiterstreifen ist
zu schmal, als daß er wie die übrigen Teile der Koppelfläche
31 alle Windungen W' einer Einkoppelspule 35 aufnehmen
könnte. Deshalb müssen zumindest einige der Windungen im Be
reich des Leiterstreifens 31a parallel und in der Nähe zu
diesem durch den Bereich der Aussparung 32 geführt werden.
Hierzu treten die Windungen auf der einen Seite von dem Kop
pelloch 4 unter Einhaltung eines vorbestimmten Abstandes a
aus einem Bereich der Koppelfläche 31 in den Bereich der Aus
sparung 32 ein, wobei sie vorteilhaft zumindest senkrecht
über den entsprechenden Rand 32a der Ausnehmung 32 verlaufen.
Der Rand 32a erstreckt sich dabei parallel zu dem Randteil 4a
des Koppelloches 4. Im Bereich der Ausnehmung 32 führen die
Windungen in die Gegenrichtung und treten vorteilhaft symme
trisch zu der Symmetrielinie S an dem gegenüberliegenden Teil
der Randlinie in den Bereich der Koppelfläche 31 wieder ein.
Bei einem derartigen, umlenkenden Verlauf der Windungen W'
werden von einem in ihnen fließenden Strom i in der Koppel
fläche Abschirmströme j erzeugt, die im Bereich des Randes
32a in die parallele Richtung zum Rand und somit in die Rich
tung des Leiterstreifens 31a gezwungen werden und also un
mittelbar an dem Randteil 4a des Koppelloches 4 vorbeiflie
ßen. Der magnetische Koppelfaktor zwischen der Einkoppelspule
35 und dem Koppelloch 4 liegt dann bei etwa 1 wie bei bekann
ten SQUID-Einrichtungen mit klassischen Supraleitern, mit
einer LHe-Kühltechnik und mit einer ein Koppelloch umschlie
ßenden Einkoppelspule. Die einzelnen Windungen W' werden wie
bei der Ausführungsform nach Fig. 2 im Bereich des Randes
32a über eine nur leicht geneigte Flanke einer isolierenden
Unterlage geführt. Wie ferner aus der Figur hervorgeht, endet
zweckmäßig die Einkoppelspule 35 im Bereich der Koppelfläche
31 in einem Endstück 18 gemäß Fig. 2. Dieses Endstück kann
wiederum mit der darunterliegenden Koppelfläche kontaktiert
sein.
Bei den für die Fig. 1 bis 4 gewählten Ausführungsformen
des SQUIDs 3 wurde jeweils eine Gestaltung als DC-SQUID ange
nommen. Die SQUID-Einrichtungen nach der Erfindung sind je
doch nicht auf derartige Ausführungsformen beschränkt. Es
können auch RF-SQUIDs mit jeweils nur einem Josephson-Element
in ihren SQUID-Schleifen vorgesehen werden. Die Koppelfläche
11 oder 31 befindet sich dann außerhalb des von diesem Ele
ment eingenommenen Bereichs der SQUID-Schleife, so daß auch
hier die von einer Einkoppelspule hervorzurufenden Abschirm
ströme j praktisch nicht im Bereich des Josephson-Elementes
induziert werden.
In den Fig. 2 bis 4 wurden der besseren Übersichtlichkeit
wegen die Einkoppelspulen 11 und 31 nur mit wenigen Windungen
W bzw. W' veranschaulicht. Im allgemeinen ist die Windungs
zahl der Einkoppelspulen wesentlich höher (vgl. z. B. die ge
nannte Textstelle aus "Appl. Phys. Lett.", Vol. 64).
Claims (12)
1. Magnetfeldempfindliche SQUID-Einrichtung mit Leiterteilen
aus einem Hoch-Tc-Supraleitermaterial, welche Einrichtung
- a) ein SQUID mit einer ein Koppelloch bildenden SQUID-Schlei fe und mit mindestens einem Josephson-Element
- a) einen Flußtransformator
- - mit einer Schleifenanordnung zum Empfang magnetischer Feldsignaleund
- - mit einer flachen Einkoppelspule mit mehreren sich gegenseitig umschließenden Windungen zur induktiven Einkopplung entsprechender Flußsignale in die SQUID- Schleife
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das mindestens eine Joseph
son-Element (5a, 5b) als Korngrenzen-Element ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das mindestens eine Joseph
son-Element ein Element mit einer künstlichen Dünnfilm-Bar
riere ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkop
pelspule (15, 35) im Bereich der Koppelfläche (11, 31) in
einem zentralen Endstück (18) endet.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Endstück (18) der Einkop
pelspule (15, 35) mit der Koppelfläche (11, 31) kontaktiert
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß von einer
Ebene in eine weitere Ebene übergehende Teile der Einkoppel
spule (15, 35) oder eines Anschlußteils (16, 18) der Einkop
pelspule (15, 35) jeweils auf einer entsprechend abgeschräg
ten Unterlage angeordnet sind, wobei der Neigungswinkel der
Anschrägung hinreichend klein ist, um eine Ausbildung von
Korngrenzen in den übergehenden Spulen- oder Anschlußteilen
auszuschließen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in verschiedene Ebenen
übergehenden Spulen- oder Anschlußteile (16, 18) verbreitert
ausgebildet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkop
pelspule (15) vollständig über der Koppelfläche (11) ange
ordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß ein Teil der
Einkoppelspule (35) außerhalb des Bereichs der Koppelfläche
(31) durch den Bereich einer von der Koppelfläche umschlos
senen Aussparung (32) hindurch verlaufend angeordnet ist und
daß sich die Windungen (W') der Einkoppelspule zumindest annähernd
senkrecht bezüglich der Randlinie des Randes (32a)
der Ausnehmung (32) erstrecken.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkop
pelspule (15) mit einer Gradientenschleifenanordnung (21, 22)
verbunden ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß das SQUID als
ein DC-SQUID (3) mit zwei Josephson-Elementen (5a, 5b) ausge
bildet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeich
net durch eine wenigstens annähernd symmetrische Anord
nung zumindest des SQUIDs (3) und zumindest der Einkoppel
spule (15, 35) bezüglich einer Symmetrielinie (S).
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DE19505060A Expired - Fee Related DE19505060C2 (de) | 1995-02-15 | 1995-02-15 | Magnetfeldempfindliche SQUID-Einrichtung mit Leiterteilen aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterialien |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19505060C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112012005382B4 (de) | 2011-12-21 | 2023-06-15 | Superconducting Sensor Technology Corporation | Hochtemperatur-Supraleiter-Magnet-Sensor |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0364101A2 (de) * | 1988-09-14 | 1990-04-18 | Hitachi, Ltd. | Methode zur Bildung eines Schwach-Kopplungs-Josephson-Übergangs und supraleitende Einrichtung, welche diesen Übergang benutzt |
EP0433482A1 (de) * | 1989-12-20 | 1991-06-26 | Siemens Aktiengesellschaft | SQUID-Sensoreinrichtung mit induktiver Einkopplung eines Eingangssignals in ein SQUID |
DE4141228A1 (de) * | 1991-12-13 | 1993-06-17 | Siemens Ag | Korngrenzen-josephsonelement und verfahren zu dessen herstellung |
DE4315536A1 (de) * | 1992-05-11 | 1993-11-18 | Siemens Ag | Supraleitungseinrichtung mit zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und dazwischenliegender Übergangszone |
DE4219006A1 (de) * | 1992-06-10 | 1993-12-16 | Siemens Ag | Josephson-Kontakt zwischen zwei Schichten aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Kontaktes |
-
1995
- 1995-02-15 DE DE19505060A patent/DE19505060C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0364101A2 (de) * | 1988-09-14 | 1990-04-18 | Hitachi, Ltd. | Methode zur Bildung eines Schwach-Kopplungs-Josephson-Übergangs und supraleitende Einrichtung, welche diesen Übergang benutzt |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Appl. Phys. Letters, Bd. 64, 1994, S. 3497-3499 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112012005382B4 (de) | 2011-12-21 | 2023-06-15 | Superconducting Sensor Technology Corporation | Hochtemperatur-Supraleiter-Magnet-Sensor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19505060A1 (de) | 1996-08-22 |
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