DE19639941C2 - SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor mit HTS-Supraleitermaterial - Google Patents
SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor mit HTS-SupraleitermaterialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mehrschleifen-
Gradienten-Magnetometer des SQUID-Typs mit HTS-
Supraleitermaterial als Sensor.
Aus dem Stand der Technik, z. B. "Superconducting Science
Technology" 4 (1991), S. 377 und "IEEE Trans. Mag. 27 (1991),
S. 3001, ist der Aufbau eines sogenannten Drung-Typ-
Mehrschleifen-Magnetometers zur Messung von Feldstärkewerten
magnetischer Felder bekannt. Es handelt sich dabei um ein
SQUID-Magnetometer M mit acht einander parallelgeschalteten
Pick-up-Schleifen (Sch), wie es die Prinzipdarstellung der
Fig. 7 zeigt. Mit dieser dieses Magnetometer kennzeichnenden
vielfachen Parallelschaltung der Schleifen 124 wird dort die
Aufgabe gelöst, die für ein feldempfindliches SQUID
erforderliche Flußantenne als SQUID-Induktivität auszubilden.
Die zugehörigen Josephson-Kontakte sind mit K1 und K2
bezeichnet. Die Anschlüsse 41 und 42 dienen der Einspeisung
des für ein Gleichstrom-SQUID zur Arbeitspunkt-Einstellung
dienenden üblicherweise vorgesehenen überlagerten
Gleichstroms.
In Transactions on Applied Supercond., Vol. 5, Nr. 2 (Juni
95), S. 2493-2496 sind SQUID-Magnetometer verschiedenen Typs,
eingeschlossen den Mehrschleifen-Typ (ohne
Flußtransformator), mit ihrem Layout und zugehörigen Meßdaten
angegeben, und zwar für LTS-Supraleiter-Technologie.
Insbesondere ist auf das Problem hingewiesen, das weiße
Rauschen, auch dasjenige, das durch äußere Beeinflussung
eingestreut ist, zu beherrschen. Eine Lösung dieses Problems
wird in verbesserter Balance des Gradiometer(-Aufbaus)
gesehen, und zwar einerseits hinsichtlich des mechanischen
Aufbaus und andererseits betreffend elektronischer
Kombination mit Signalen nahe benachbarter 3-Achsen-Magne
tometer mit kleinen Flächen (Ketchen: Journal Applied Phys.
Volume 58, (1985), S. 4322-4325.
In der EP 0567386 A2 ist ein planarer Magnetsensor mit SQUIDs
mit Josephson-Kontakten beschrieben, bei dem zur magnetischen
Abschirmung wenigstens diese Kontakte mittels einer Schicht
aus supraleitendem Material mit dazwischen einer elektrisch
isolierenden Schicht aus MgO abgedeckt sind.
In der US 5173660 A ist speziell in Spalte 4, Zeilen 1 bis 27
vorgeschlagen, bei einer wie dort angegebenen SQUID-
Einrichtung für Magnetfeldmessung eine sich integral über die
ganze Anordnung, d. h. auch über das Eingangs-Netzwerk,
erstreckende supraleitende Abschirmschicht anzuordnen.
Die EP 0699921 A2 beschreibt einen Sensor mit SQUIDs mit "pat
terned line-structures" aus Niob-Supraleiter-Material. Die
angegebenen Strukturen der Leiterbahnen sind zur Minimierung
der Störungen magnetischer Felder vorgesehen und dort dafür
entsprechend ausgebildet.
In der DE 41 25 087 A1 ist zur Störfeldunterdrückung mit Ab
schwächung unerwünschter höherfrequenter Störsignale vorgese
hen, eine Gradiometer-Schleifenanordnung mit SQUIDs eine sup
raleitende Abschirmschleife zuzuordnen. Diese ist dort als
ein für niederfrequente Signale zumindest weitgehend transpa
renter Entstörkreis wirksam.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein SQUID-
Gradienten-Magnetometer-Sensor anzugeben, mit dem kleinste
(≦ 1 pT) Magnet-Gradientenfelder meßtechnisch in elektromagne
tisch gestörter Umgebung erfaßbar sind.
Diese Aufgabe wird mit einem SQUID-Gradienten-Magnetometer-
Sensor mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst und
weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ge
hen aus Unteransprüchen hervor.
Der erfindungsgemäße Gradienten-Magnetometer-Sensor hat einen
Aufbau mit mehreren Leiterschleifen zur Erfassung des die je
weilige Leiterschleife durchsetzenden Magnetflusses. Die blo
ße Anordnung dieser Leiterschleifen hat zum Teil Ähnlichkeit
mit dem Aufbau des oben beschriebenen bekannten Mehrschlei
fen-Magnetometers.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Gradienten-Magnetometer-
Sensors ist derart, daß jeweils mehrere Schleifen, hier in
Fig. 1 z. B. zwei Schleifen, zu jeweils einer Magnetometer
hälfte zusammengeschaltet wirksam sind und diese beiden Hälf
ten geometrisch einander gegenüberliegend angeordnet sind.
Das Schaltungsschema ist beim erfindungsgemäßen Gradienten-
Magnetometer derart, daß sich die jeweils induzierten Meß
signal-Ströme der Hälften bei einem sich über diese zwei
Hälften hinweg erstreckenden gleichförmigen Magnetfeld gegen
einander aufheben. Weist das Magnetfeld jedoch einen Gradien
ten von der einen zur anderen Hälfte auf, so wird ein ent
sprechendes Differenzsignal gemessen.
Weitere Erläuterung der Erfindung werden vorteilhafterweise
anhand der Figuren) gegeben.
Fig. 1a, 1b, 1c zeigen eine erste Ausführungsform,
Fig. 2a, 2b zeigen eine zweite Ausführungsform, und
Fig. 3a bis 3c zeigen zwei weitere Ausführungsformen der
Erfindung,
Fig. 4, 4a, 4b bzw. Fig. 5 zeigen eine Serien- bzw.
Parallelschaltung als jeweiliges
Ersatzschaltbild,
Fig. 6 zeigt weitere Einzelheiten
Fig. 7 zeigt Stand der Technik.
Mit 22 ist in Fig. 1 ein Substrat bezeichnet, das dem Aufbau
des erfindungsgemäßen Gradienten-Magnetometers 20 dient. Die
dem Betrachter der Fig. 1a zugewandte Oberseite des
Substrats 22 ist, wie die Figur zeigt, mit supraleitenden
Leiterbahnen als SQUID-Schleifen 24 des Magnetometers
versehen. Dazu ist das Substrat 22 so ausgewählt, daß
geeignetes Aufwachsen, insbesondere epitaktische Abscheidung,
des Supraleitermaterials auf der Oberseite dieses Substrats
22 ermöglicht ist. Betreibt man das Magnetometer bei
Tiefsttemperaturen des flüssigen Heliums (LHe) sind Niob,
Niob-Zinn und dergleichen Materialien jahrzehntelang
bekannter Art als Supraleiter geeignet. Das im Regelfall
technisch vorteilhaftere Arbeiten bei Temperaturen des
flüssigen Stickstoffs (LN2) ist möglich, wenn man sogenanntes
Hochtemperatur-(HTS-)Supraleitermaterial verwendet.
Bekanntermaßen sind dies Materialien wie Yttrium-Barium-
Kupfer-Oxid, Wismuth(Blei)-Strontium-Kalzium-Kupfer-Oxid und
dergleichen Materialien, für die epitaktisches Wachstum
erforderlich und erzielbar ist.
Auf dem Substrat 22 sind aus HTS-Supraleitermaterial
bestehende Leiterbahnen 24 erzeugt. Sie sind aus einer auf
dem Substrat zuvor ganzflächig epitaktisch in situ
abgeschiedenen HTS/Isolator-Doppellage S1, z. B. aus
Y1Ba2Cu3O7 und SrTiO3, herausgeätzt.
Es sind beispielsweise vier SQUID-Schleifen 24 1, 24 2, 24 11,
und 2412, vorgesehen, die wie dargestellt auf der Oberfläche
des Substrats 22 verlaufen können. Jede der SQUID-Schleifen
24 umschließt eine jeweilige Fläche zur Messung des diese
Fläche durchsetzenden Magnetfeldflusses.
Der Zentralbereich des Sensors ist vergrößert in den
Schnittbildern der Fig. 1b und 1c dargestellt, aus denen
der zeitlich aufeinanderfolgend hergestellte Schichtaufbau
des Sensors ersichtlich ist. Dabei entspricht Fig. 1b dem
Schnitt III aus Fig. 1a und Fig. 1c dem Schnitt II. Wegen
der Feuchte-Empfindlichkeit des HTS-Materials ist es
bekanntlich notwendig, eine daraus bestehend aufgewachsene
Supraleiterschicht (a) mit einer diese schützenden Schicht
(b) aus z. B. SrTiO3 zu bedecken, so daß in situ eine
(jeweilige) Doppellage S abgeschieden worden ist. Die
Doppellage S1 ist zusätzlich mit der Isolator-Schicht 26
bedeckt, damit in der daraufliegend vorgesehenen weiteren, im
Regelfall gleichartigen Doppellage S2 weitere Leiterbahnen 27
und 28 großflächig, von der Doppellage S1 elektrisch
isoliert, ausgebildet werden können. Es sind an vorgegebenen
Stellen Durchkontaktierungen 27 1, 27 2, 27 3 sowie 28 1, 28 2 und
28 3 vorgesehen, die elektrische Verbindungen zwischen den
jeweiligen Leiterbahnen der Doppellagen S1 und S2 sind. Dies
gewährleistet, daß die SQUID-Schleifen gemäß der Schaltung
nach Fig. 4 entsprechend verbunden sind. Die mit K1 und K2
bezeichneten Josephson-Kontakte sind im Zuge der
Leiterbahnen(-Stücke) 32 und 33 ausgebildet, nämlich jeweils
ein Josephson-Kontakt pro Leiterbahn. Um einen solchen
Josephson-Kontakt zu erhalten, ist in dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 die jeweilige Leiterbahn 32, 33 wie an sich
bekannt über eine Korngrenze G des vorgesehenen
bikristallinen Substrats geführt. Mit 43 und 44 sind
Stromzuleitungen für den in die Anschlüsse 41 und 42
einzuspeisenden Einstellstrom J bezeichnet. Mit 100 ist eine
für den erfindungsgemäßen Sensor mit HTS-Material wichtige
weitere HTS-Supraleiterschicht bezeichnet. Sie ist, wie aus
der Figur zu entnehmen, in der Fläche begrenzt und bedeckt
den Bereich der Josephson-Kontakte. Diese Schicht 100 ist
(wiederum) Bestandteil einer Doppellage S3, die auf einer zu
vor abgeschiedenen Isolatorschicht 126 epitaktisch abgeschie
den ist. Die Schicht 126 ist für die notwendige elektrische
Isolation flächenmäßig ausreichend groß bemessen. Der Abstand
zwischen der Schicht 100 und den Josephson-Kontakten K ist
auf Werte im Sub-µm- bis µm-Bereich, d. h. sehr klein, bemes
sen. Diese supraleitende Schicht 100 ist hier für ein SQUID
mit HTS-Supraleitermaterial von Bedeutung (dagegen für einen
Aufbau mit LTS-Material nicht sinnvoll, um für den erfin
dungsgemäßen Sensor Abschirmung der Josephson-Kontakte gegen
Einstreuung zu erreichen.
Mit N ist eine erfindungsgemäße Beschichtung der Flächen der
Schleifen 24 bezeichnet. Diese Beschichtung liegt auf der
elektrisch isolierenden Schicht 26 bzw. der Doppellage S1
auf, besteht aus hochohmigem Material und dient der Abschir
mung der Flächen der einzelnen Schleifen 24 gegen hochfre
quente Einstreuungen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Realisierung der Schal
tung gemäß Fig. 4 ist in Fig. 2a in schematischer Aufsicht
wiedergegeben. Soweit die in Fig. 2 angegebenen Bezugszei
chen schon in der Fig. 1 enthalten sind, haben sie die zur
Fig. 1 bereits beschriebene Bedeutung.
Für das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird ein an sich be
kanntes, anderes Präparationsverfahren für die Josephson-
Kontakte K angewandt. Es wird dazu in/auf dem Substrat 22 ei
ne Stufe ST erzeugt, die beim nachträglichen Beschichten zu
einer Korngrenze G in den über diese Stufe hinweggehenden, in
der Doppellage S1 enthaltenen Leiterbahnen 32 und 33 führt.
Diese Stufe ist insbesondere aus der Darstellung des Schnit
tes gemäß der Fig. 2b zu ersehen.
Zwei weitere Ausführungsbeispiele mit einer
Schaltungsvariante nach Fig. 5 sind Inhalt der Fig. 3a,
3b und 3c.
In Fig. 3a ist eine Parallel-Schleifenanordnung dargestellt,
die zweimal je 6 parallel geschaltete Schleifen 24 1 bis 24 6
und 24 11 bis 24 16 aufweist. Der zentrale Teil mit den
Josephson-Kontakten K1 und K2 in Fig. 3a gibt die Schaltung
(siehe auch Fig. 5) an. Fig. 3b zeigt eine erste
konstruktive Ausführungs dieser Schaltung z. B. für den Fall
eines wie oben zur Fig. 1 beschriebenen bikristallinen
Substrats 22. Die Josephson-Kontakte K1 und K2 sind erzeugt
durch zweimaliges Führen der Leiterbahnen 32 und 33 über die
Bikristall-Korngrenze G. Mit 36, 37 und 38, 39 sind
Verbindungsleiterbahnen zwischen den Leiterbahnen der
Schleifen 24 1 bis 24 6 sowie 24 11 bis 24 16 einerseits und den
Josephson-Kontakten K1 bzw. K2 andererseits bezeichnet. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind in der oberen supraleitenden
Doppellage S2 (vgl. Fig. 1a, 1b) nur die Leiterbahnen 38 und
39 ausgebildet. Sie sind mittels der Durchkontaktierungen 38 1
bis 38 7 und 39 1 bis 39 7 mit den Leiterbahnen der unteren
Doppellage S1 verbunden.
Mit Z ist eine elektrische Impedanz bezeichnet, die auch
durch einen oder mehrere so geschaltete ohmsche Widerstände
realisiert sein kann. Diese zweckmäßigerweise in die
Schaltung eingefügte Impedanz dient der Dämpfung von
Oszillationen, wie dies auch noch weiter unten näher
erläutert wird.
Eine zur Fig. 3b alternative andere konstruktive
Ausführungsform der Schaltung zeigt die Fig. 3c. Diese
Ausführung ist speziell für Josephson-Kontakte in
Leiterbahnen geeignet, die, nämlich wie beim Beispiel der
Fig. 2a, 2b, über eine Stufe ST hinweggeführt sind. In
Fig. 3c ist diese Stufe der Rand einer vorzugsweise
viereckförmigen Vertiefung, die in/auf dem Substrat 22
ausgebildet ist. Diese Vertiefung ist in Fig. 3c mit L
bezeichnet lediglich schematisch angedeutet. Die Leiterbahn
35 verläuft an den Stellen der Josephson-Kontakte K1 und K2
über die Stufe dieses Loches hinweg, wodurch in der
Leiterbahn die Wirkung einer jeweiligen Korngrenze (wie zu
den Fig. 1 und 2 beschrieben), auftritt.
Die Figuren zeigen zusätzlich noch die supraleitenden
Leiterbahnen 43, 44 und Anschlüsse 41 und 42 als
Eingang/Ausgang für einen in die Magnetometervorrichtung
einzuprägenden Einstellstrom J, der durch die Josephson-
Kontakte K1 und K2 zur Einstellung eines passenden
Arbeitspunktes in an sich bekannter Weise hindurchgeschickt
wird.
Die in den Fig. 1 bis 3 benutzten selben Bezugszeichen
haben für die einzelnen Figuren die entsprechend selbe
Bedeutung.
Die Fig. 4 zeigt das elektrische Ersatzschaltbild der in den
Fig. 1 und 2 beschriebenen beispielhaften
Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Gradienten-
Magnetometers. Bei dieser Variante sind die, bezogen auf den
Einstellstrom, für sich parallelgeschalteten Schleifenpaare
24 1 und 24 2 in Serie miteinander im SQUID verbunden. Mit L241
bis L244 sind die den Leiterschleifen entsprechenden
Schaltungsinduktivitäten bezeichnet. In den beiden
parallelgeschalteten Induktivitäten L241 und L242 wird vom
die entsprechenden Leiterschleifen durchtretenden Magnetfluß
insgesamt ein elektrischer Signalstrom i1 induziert.
Entsprechend wird ein Meßstrom i2 durch Magnetfluß im Inneren
der Schleifen L243 und L244 induziert. Die Ströme i1 und i2
fließen wie ersichtlich einander entgegengesetzt durch die
Josephson-Kontakte K1 und K2.
Der über die Anschlüsse 41 und 42 eingeprägte elektrische
Einstellstrom J0 fließt, wie angegeben, durch die Josephson-
Kontakt K1 und K2. Das schon erwähnte elektrische Gradienten-
Meßsignal tritt als Spannungsabfall zwischen den Anschlüssen
41 und 42 auf.
Der Einstellstrom kann auch, wie gestrichelt dargestellt,
über Mittelanzapfungen der Schleifen eingespeist werden wie
dies die Fig. 4a zeigt.
Die Fig. 5 zeigt mit einem Ausschnitt den Bereich der
Josephson-Kontakte eines Mehrschleifen-SQUID-Gradiometer-
Sensors, wobei im Gegensatz zu der Anordnung nach Fig. 1, 2
die beiden Schleifenpaare (24 1-24 6 und 24 11-24 16) für den
Einstellstrom parallelgeschaltet sind. Ausführungsformen dazu
zeigen die schon beschriebenen Fig. 3a und 3b. In der
Fig. 4 bzw. 5 angegebene Bezugszeichen stimmen in ihrer
Bedeutung mit den zu den voranstehend beschriebenen Figuren
angegebenen Bedeutungen überein.
Für ein erfindungsgemäßes SQUID-Gradiometer ist es zugunsten
hoher Feldgradientenauflösung von Vorteil, eine große
Basislänge B (siehe Fig. 1) für alle Ausführungsformen zu
wählen. B ist definiert als der Abstand der
Flächenschwerpunkte/Mittellinien b1 und b2 voneinander, wie
dies der Fig. 1a zu entnehmen ist. Prinzipiell von Vorteil
ist es, eine große Fläche der Gesamtheit der induktiven
Schleifen 24 zu haben. Für HTS-Gradiometer ist es jedoch für
das Erreichen einer optimalen Fluß-Spannungswandlung
notwendig, eine kleine SQUID-Induktivität, etwa kleiner als
100 pH, zu haben. Die SQUID-Induktivität setzt sich zusammen
aus einer parasitären Induktivität Lpar, deren Ursache
außerhalb der Pick-up-Schleifen 24 liegt und aus der
Induktivität der Pick-up-Schleifen:
LSQ = Lpar + 4L24/N (Fig. 4)
oder
LSQ = Lpar + L24/N (Fig. 5)
worin N die Schleifenanzahl und L24 die Induktivität einer
Schleife 24 ist.
Aus diesen Gleichungen geht hervor, daß durch
Parallelschalten der Pick-up-Schleifen nur bedingt die SQUID-
Induktivität reduziert werden kann. Es ist ebenso notwendig,
die parasitäre Induktivität zu minimieren. Gerade bei
Mehrschleifen-Gradiometern mit größerer Basislänge, wo die
anteilsmäßig belegte Fläche zwischen den Pick-up-Schleifen
groß ist, ist das eine Aufgabe, die durch die Erfindung
gelöst wird. An dieser Stelle sei erwähnt, daß für eine
gleich große SQUID-Induktivität für die Anordnung gemäß Fig.
4 etwa 4 mal so viele Schleifen vorzusehen sind, wie bei der
Ausführungsform nach Fig. 5.
Neben den LC-Resonanzen treten auch geometrische Hohlraum-
Resonanzen durch die Überlagerung supraleitender Strukturen
auf. Insbesondere dort, wo die Induktivität der Strukturen
minimiert werden muß, z. B. in dem Bereich zwischen den
Mehrschleifenanordnungen, empfiehlt es sich, Streifenleiter
ähnliche Strukturen 301 und 302 (in Fig. 6) vorzusehen.
Diese supraleitenden Hohlraum-Resonatoren weisen eine hohe
Güte auf und können mit den Josephson-Oszillatoren
wechselwirkend sein. Die Konsequenz ist eine Beschränkung des
SQUID-Signals, wie dies bei LC-Resonatoren der Fall ist.
Erfindungsgemäß können durch die Hohlraum-Resonatoren
verursachte nachteilige Folgen dadurch beseitigt werden,
indem den supraleitenden Hohlraum-Resonatoren normal leitende
Fortsetzungen 600 in Fig. 6 als jeweiliges Dämpfungsglied
angefügt ist, d. h. diese in diesem Sinne ausgeführt werden.
Es ist mit Rücksicht auf Störempfindlichkeit vorteilhaft, die
supraleitenden Leiterbahnen der Zuleitungen 43 und 44 als
coplanare Streifenleiter auszubilden. Erreicht ist dies bei
der Erfindung durch Führung dieser Leiterbahnen parallel zu
einer supraleitenden Fläche. Dazu wird ein solcher Aufbau
gewählt, bei dem zusätzlich parallel zur Ebene der
Leiterbahnen 43, 44 oberhalb oder unterhalb, und zwar auf den
Bereich dieser Leiterbahnen beschränkt, jedoch beide
Zuleitungen 43, 44 gemeinsam überdeckend, eine weitere HTS-
Supraleiterschicht 400 (Fig. 6) eingefügt ist. Eine
zusätzliche Isolatorschicht ist zur Vermeidung eines
Kurzschlusses der Leiterbahnen 43, 44 miteinander eingefügt.
Eine solche zusätzliche Supraleiterschicht 400 kann dabei
vorteilhafterweise mit der Abschirmung 100 für die Josephson-
Kontakte K1 und K2 kombiniert sein, indem man sie (nicht
dargestellt) sich auch über den Bereich dieser Kontakte (und
die Verbindungen 32, 33) erstrecken läßt.
Für eine gute Flußspannungswandlung eines erfindungsgemäßen
SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensors ist es wichtig, LC-
Resonanzen zu dämpfen bzw. zu unterdrücken, die von den
Josephson-Oszillatoren der Kontakte K1 und K2 gespeist
werden. Der Resonanzkreis wird gebildet von der SQUID-
Induktivität und den Kapazitäten der Kontakte K1 und K2. Zur
Dämpfung bzw. Unterdrückung dieser Oszillationen ist in der
Fig. 3a (und ebenso auch für die Beispiele der Fig. 1 und
2 anwendbar) eine Impedanz Z zwischen den beiden, die
Josephson-Kontakte enthaltenden Leitern 32 und 33 eingefügt.
Die Impedanz ist zweckmäßigerweise so zu bemessen, daß sie
bei der Resonanzfrequenz fres klein ist gegenüber dem Produkt
Resonanz-ω . LSQ, wobei LSQ die SQUID-Induktivität ist.
Fig. 4b zeigt ein zusätzliches erläuterndes
Ersatzschaltbild. Das SQUID ist hier durch ein RSCS-Glied
überbrückt. Im GHz-Bereich soll bei der Resonanzfrequenz
erreicht sein RS < 1/ωCS und ω . LSQ/2 < RS. Da damit für hohe
Frequenzen zwischen den Schaltungspunkten A und B effektiv
Kurzschluß besteht, kann sich kein relevanter Resonanzstrom j
mehr ausbilden. Es kann sich für den Magnetfluß ident. 0 nur
ein hochfrequenter Wirbel ausbilden. Der dazugehörige Strom
ist j'. Durch CS allein würden kompensierte Resonanzströme
zugelassen werden. Durch RS erfolgt zusätzlich Dämpfung. Bei
vorgegebenem Speisestrom J0 erhöht dieser Effekt (für
genügend großes J0) vorteilhafterweise das SQUID-Signal
Es empfiehlt sich, auch die Zuleitungen 43, 44, die als
coplanare Streifenleitungen (Fig. 6) ausgebildet sind, durch
weitere dissipativ belastete Streifenleiter zusätzlich
fortzusetzen.
Eine weitere verbesserte Ausgestaltung der Erfindung ist zu
erreichen, wenn man die Flächen der Leiterbahnschleifen 24 1
bis 24 4 zusätzlich mit (gering) leitfähigem Material
beschichtet, wobei diese Beschichtung N als
Hochfrequenzschirm wirksam ist. Für diese weitere
Ausgestaltung wird vorteilhafterweise ein solches
Schichtmaterial gewählt, das einen spezifischen elektrischen
Widerstand hat, der sehr viel größer als 1 Ohm × cm ist.
Geeignete Materialien hierfür sind Kupfer- oder
Nioblegierungen mit Schichtdicken bis 0,1 µm.
Für ein hochempfindliches erfindungsgemäßes Gradiometer kann
es auch von Vorteil sein, in demjenigen Bereich der
Zuleitungen zu den Anschlüssen 41 und 42, in dem die
Umgebungstemperatur höher ist als für die Supraleitung
notwendig ist, Filtersperren 700, als Beispiel in Fig. 4
gezeigt, vorzusehen. Für den Übergang zwischen
Normaltemperaturbereich zum Supraleitungstemperatur-Bereich
(bei der Erfindung 77 K) sind nämlich relativ lange
elektrische Zuleitungen notwendig, um die erforderliche
Wärmeisolation entlang der jeweiligen Zuleitung zu haben. Mit
den Filtersperren ist verhindert, daß diese relativ langen
Zuleitungen als Antennen wirken können.
Claims (9)
1. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor aus supraleitendem
Material des HTS-Hochtemperatur-Supraleiter-Typs mit zwei
Mehrschleifenanordnungen (24), die mit einer Koppelstruktur
gekoppelt sind, die mindestens einen Josephson-Kontakt (K)
aufweist und mit einer im Bereich des wenigstens einen Jo
sephson-Kontaktes (K1, K2) vorgesehenen flächenhaften supra
leitenden Schutzschicht (100) zum Schutz gegen direkte Ein
streuung externer Magnetfelder, wobei diese Schutzschicht
(100) im Sub-µm bis µm-Abstand vom Josephson-Kontakt (K) an
geordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die von
der jeweiligen SQUID-Schleife (24 n) umschlossen eingenommene
Fläche durch Beschichtung mit einer elektrisch leitenden
Schicht (N) aus Material mit einem spezifischen elektrischen
Widerstand von mindestens 1 Ohm × cm gegen hochfrequente
Störfelder abgeschirmt ist.
2. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Koppelstruktur (32, 33, K1, K2, 36-39) als Streifenlei
ter-Anordnung mit im Abstand über Verbindungsleiterbahnen
(32, 33; 36-39) angeordneter, von diesen elektrisch isoliert
vorgesehener leitender Beschichtung (300) ausgebildet ist,
wobei eine Basislänge (B) der beiden Anteile des SQUID-
Streifenpaars (24) von mindestens 10 mm und eine Induktivität
der Koppelstruktur von kleiner als 100 pH gegeben sind.
3. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streifenleiter (300) der Koppelstruktur zusätzlich mit
normal leitenden Streifenleiter-Fortsetzungen (600) zur Dämp
fung von Hohlraumresonanzen versehen sind. (Fig. 6)
4. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den Schleifen (24) oder dem SQUID (K) eine Impe
danz (7) bzw. ein RC-Glied (RS, CS) parallelgeschaltet ist, die bzw. das so
bemessen ist, daß sie bei den Josephson-Frequenzen niederoh
mig ist im Vergleich zu der Eigenresonanzimpedanz der Schlei
fen (24), so daß Josephson-Oszillationen nur geringfügig ein
koppeln können (Fig. 4b)
5. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehr
schleifen-Anordnungen (24) mit parallelgeschalteten Schleifen
mit wenigstens einem elektrischen Widerstand (Z; RS) zur
Dämpfung von LC-Resonanzen versehen sind.
6. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach einem der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß für einen Einstellstrom (J) des Sensors vorge
sehene Zuleitungen (43, 44) zu SQUID-Schleifen (24) der Mehr
schleifen-Anordnungen mittels davon elektrisch isoliert ange
ordneter, parallellaufender, elektrisch leitender Schicht
(400) zu Streifenleitern als Sperre für das Einstreuen von
Hochfrequenzstörungen ausgebildet sind.
7. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß für einen Einstellstrom (J0) des Sensors vorge
sehene Zuleitungen (43, 44) durch Tiefpaßfilter (700) mitein
ander elektrisch verbunden sind.
8. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Koppelstruktur (Fig. 4) die beiden Schlei
fen-Anordnungen (24 1,2/24 3,4) miteinander in Reihe geschaltet
verbindet.
9. SQUID-Gradienten-Magnetometer-Sensor nach einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Koppelstruktur die beiden Schleifen-Anordnungen
(24 1-6/24 11-16) miteinander parallel geschaltet
verbindet.
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102004044588A1 (de) * | 2004-09-13 | 2006-03-30 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit dieses wiederum vertreten durch den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin | Stromsensor |
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-
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Patent Citations (5)
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DE102004044588A1 (de) * | 2004-09-13 | 2006-03-30 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit dieses wiederum vertreten durch den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin | Stromsensor |
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Also Published As
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