DE4227163C2 - Josephson-Kontakt zwischen zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Kontaktes - Google Patents
Josephson-Kontakt zwischen zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses KontaktesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Josephson-Kontakt
zwischen zwei auf einem Substrat befindlichen, in einem
Kontaktbereich um höchstens 300 nm gegeneinander beab
standeten Leiterstücken aus einem metalloxidischen Supra
leitermaterial mit hoher Sprungtemperatur, wobei die
Trennungszone zwischen den beiden supraleitenden Leiter
stücken mittels eines normalleitenden Materials überbrückt
ist. Ein derartiger Josephson-Kontakt ist z. B. aus "Appl.
Phys.Lett.", Vol. 58, No. 22, 3.6.1991, Seiten 2552 bis
2554 zu entnehmen. Die Erfindung betrifft ferner ein Ver
fahren zur Herstellung entsprechender Josephson-Kontakte.
Supraleitende Metalloxidverbindungen mit hohen Sprung
temperaturen Tc von vorzugsweise über 77 K, die deshalb
mit flüssigem Stickstoff bei Normaldruck gekühlt werden
können, sind allgemein bekannt. Diese Verbindungen werden
auch als Hoch-Tc- oder Hochtemperatursupraleiter-Mate
rialien (Abkürzung: HTSL-Materialien) bezeichnet. Ent
sprechende Metalloxidverbindungen, bei denen es sich ins
besondere um Cuprate handelt, basieren beispielsweise auf
einem Vier-Stoff-System des Typs Me1-Me2-Cu-O, wobei die
Komponenten Me1 ein Seltenes Erdmetall oder Yttrium und
Me2 ein Erdalkalimetall zumindest enthalten. Hauptvertre
ter dieser Gruppe ist das vierkomponentige Stoffsystem
Y-Ba-Cu-O (Abkürzung: YBCO). Daneben weisen auch Phasen
von fünf- oder höherkomponentigen, seltenerdfreien Cu
praten wie z. B. des Stoffsystems Bi-Sr-Ca-Cu-O (Abkürzung:
BSCCO) oder Tl-Ba-Ca-Cu-O (Abkürzung: TBCCO) Sprungtempe
raturen Tc von deutlich über 77 K auf.
Es ist gelungen, mittels spezieller PVD- oder CVD-Prozesse
dünne Schichten aus diesen HTSL-Materialien herzustellen,
die eine hohe kritische Stromdichte (Stromtragfähigkeit)
gewährleisten. Man ist deshalb auch bestrebt, mit Leiter
bahnen aus solchen Schichten Josephson-Kontaktelemente
auszubilden, wie sie generell von den konventionellen,
metallischen Supraleitermaterialien, die mit flüssigem
Helium gekühlt werden müssen, bekannt sind. Hierbei tritt
jedoch im Gegensatz zu den konventionellen, metallischen
Supraleitermaterialien die Problematik auf, daß die be
kannten metalloxidischen HTSL-Materialien nur eine kurze
Kohärenzlänge und eine starke Anisotropie aufweisen.
Die kurze Kohärenzlänge führt dazu, daß auch kleine Stö
rungen im HTSL-Material, wie z. B. Gitterstörungen oder
Sauerstoffehlstellen, starke lokale Störungen der Supra
leitung verursachen. Daher lassen sich Josephson-Kontakte,
deren Längendimension im Kontaktbereich von der Größenord
nung der Kohärenzlänge sind, prinzipiell durch Gefügestö
rungen herstellen. Eine derartige Gefügestörung kann z. B.
durch eine ausscheidungsfreie Korngrenze gebildet sein
(vgl. z. B. EP 0 364 101 A2). Jedoch sind die Eigenschaften
entsprechender Korngrenzen wegen der Abhängigkeit der
Supraleitung von der punktuellen Störung nur schwer re
produzierbar einzustellen.
Künstliche Korngrenzen hat man auch an Stufen oder Kanten
ausgebildet (vgl. z. B. "Appl.Phys.Lett" Vol. 59, No. 6,
5.8.1991, Seiten 733 bis 735). Es zeigt sich
jedoch, daß definierte Stufenkanten nur schwer herzustel
len sind und Ätzreste an dem unteren Stufenrand zu Störun
gen führen können.
Man hat auch versucht, Josephson-Kontakte dadurch auszu
bilden, daß man eine schmale Beabstandungszone zwischen
zwei HTSL-Leiterstücken mittels eines normalleitenden Ma
terials überbrückt, so daß ein Josephson-Kontakt entspre
chend dem von den konventionellen, metallischen Supralei
termaterialien her bekannten Typ "Supraleiter-Normallei
ter-Supraleiter (SNS)" entsteht. Hierbei darf der Abstand
der beiden HTSL-Leiterstücke, d. h. die kürzeste Strecke
des im normalleitenden Material zwischen den HTSL-Leiter
stücken verlaufenden Strompfades, höchstens 300 nm, vor
zugsweise weniger als 100 nm betragen, damit aufgrund des
sogenannten Proximity-Effektes der Ordnungsparameter im
Normalleiter nicht Null wird. Je kleiner der Abstand zwi
schen den HTSL-Leiterstücken ist, desto besser ist auch
die Phasenkohärenz. Außerdem sollte der Normalleiter in
gutem elektrischen Kontakt mit dem HTSL-Material stehen,
d. h. insbesondere nicht durch eine Oxidschicht vom
HTSL-Material getrennt sein.
Kleine Abstände zwischen den HTSL-Schichten können bei dem
Josephson-Kontakt, der in der eingangs genannten Veröffent
lichung aus "Appl.Phys.Lett.", Vol. 58 beschrieben ist,
nur schwer erhalten werden. Dieser Kontakt wird nämlich
dadurch hergestellt, daß bei einem schrägen Aufdampfen des
HTSL-Materials über eine Kante eines gestuften LaAlO₃-
Substrates durch einen Schattenwurf im Bereich der Stufe
des Substrates eine Unterbrechung in einer HTSL-Leiterbahn
erhalten wird. Die so vorhandene Trennungszone zwischen
zwei HTSL-Leiterstücken wird nachträglich mittels Auf
dampfens einer Schicht aus einem normalleitenden Material
wie z. B. Ag großflächig überbrückt. Es zeigt sich jedoch,
daß bei einem derartigen Aufbau eines Josephson-Kontaktes
nur schwer reproduzierbare supraleitende Werte des Kontak
tes einzustellen und die Übergangswiderstände zwischen
dem supraleitenden und dem normalleitenden Material nur
schwer zu steuern sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den
Josephson-Kontakt mit den eingangs genannten Merkmalen
dahingehend auszubilden, daß diese beim genannten Stand
der Technik auftretenden Schwierigkeiten, insbesondere
hinsichtlich einer Reproduzierbarkeit der supraleitenden
Eigenschaften, zumindest verringert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Trennungszone durch einen Riß in
einer damit die beiden Leiterstücke ergebenden Leiterbahn
aus dem Supraleitermaterial ausgebildet ist, wobei die Lei
terbahn mit einer die Rißbildung fördernden Struktur ver
sehen und auf einem Substrat angeordnet ist, welches
einen linearen Dehnungskoeffizienten aufweist, der um min
destens 30% kleiner ist als der entsprechende Dehnungs
koeffizient der Leiterbahn.
Eine Rißbildung in spröden Filmen auf elastischen Substra
ten ist an sich bekannt (vgl. "Journ. Amer. Ceram. Soc.",
Vol. 73, No. 7, 1990, Seiten 2144 bis 2146).
Die Erfindung geht nun von der Überlegung aus, daß durch
eine geeignete Materialwahl für das die HTSL-Leiterbahn
tragende Substrat sowie einer Strukturierung der Leiter
bahn oder des Substrates erreicht wird, daß in der Leiter
bahn aufgrund von unterschiedlichen Dehnungskoeffizienten
von HTSL-Material und Material des Substrats an einer mit
Hilfe der Strukturierung zu bestimmenden Stelle gezielt
ein Riß auszubilden ist, der den geometrischen Anforde
rungen an einen Kontaktbereich eines SNS-Josephson-Kon
taktes bzw. dessen Trennungszone zwischen den HTSL-Lei
terstücken genügt. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestal
tung des Josephson-Kontaktes wird von der Beobachtung aus
gegangen, daß nach einem epitaktischen oder zumindest
stark texturierten Aufwachsen einer dünnen HTSL-Schicht
auf einem Substrat mit einem vergleichsweise deutlich ge
ringeren Dehnungskoeffizienten in der HTSL-Schicht ein
quasi orthogonales Rißmuster ohne Auszeichnung einer be
sonderen Richtung in einer bestimmten Kristallachsenrich
tung entsteht. Es wurde nun erkannt, daß sich diese Riß
bildung in einer der beiden orthogonalen Richtungen zu
mindest weitgehend unterdrücken läßt, wenn man in der an
deren, dazu senkrechten Richtung eine Dimensionierung der
HTSL-Schicht vorsieht, die kleiner als eine sogenannte
"kritische Breite" ist, d. h., daß diese Breite also "un
terkritisch" ist. Die kritische Breite läßt sich dabei
ohne weiteres experimentell ermitteln und liegt im all
gemeinen, z. B. für YBCO-Filme auf Si-Substraten, in der
Größenordnung unter 100 µm. Bei einer entsprechenden Di
mensionierung ergäbe sich also für eine streifenartige
Struktur der HTSL-Schicht mit überkritischer Länge (in
Stromführungsrichtung) und unterkritischer Breite (senk
recht zur Stromführungsrichtung) ein Rißmuster, das zu
mindest weitgehend nur quer zur Streifenausdehnungsrich
tung verlaufende Risse enthält. Gemäß der Erfindung ist
nun vorgesehen, unter Beachtung dieser Dimensionierungs
bedingung gezielt einen dieser Risse zur Ausbildung eines
Josephson-Kontaktes heranzuziehen. Dabei wird nur in dem
Bereich des auszubildenden Josephson-Kontaktes die "kri
tische Breite" einer entsprechenden HTSL-Leiterbahn un
terschritten. Dies läßt sich entweder durch eine entspre
chende Strukturierung der HTSL-Leiterbahn oder durch eine
Strukturierung des Substrates (und damit auch der auf ihm
abgeschiedenen Leiterbahn) erreichen. Es wurde festge
stellt, daß sich die Geometrie eines entsprechenden Risses
gut reproduzierbar einstellen läßt. Die mit der erfin
dungsgemäßen Ausgestaltung des Josephson-Kontaktes ver
bundenen Vorteile sind somit darin zu sehen, daß die elek
trischen Eigenschaften des Josephson-Kontaktes entspre
chend gut reproduzierbar sind. Mit solchen Josephson-Kon
takten können also supraleitende Einrichtungen wie z. B.
Josephson-Kontaktelemente oder SQUIDs mit definierten
elektrischen Eigenschaften aufgebaut werden. Hierbei be
steht grundsätzlich auch die Möglichkeit, auf einer Unter
lage beliebig viele derartiger Josephson-Kontakte an vor
gebbaren Stellen auszubilden.
Ein entsprechender Josephson-Kontakt kann vorteilhaft
dadurch hergestellt werden, daß zunächst auf dem Substrat
bei erhöhter Temperatur die Leiterbahn mit der die kon
trollierte Rißbildung fördernden Struktur ausgebildet
wird, daß dann eine Abkühlung von Substrat und Leiterbahn
vorgenommen wird und die Rißbildung erfolgt und daß an
schließend das normalleitende Material unter zumindest
teilweiser Auffüllung des Risses abgeschieden wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Jo
sephson-Kontaktes sowie des Verfahrens zu seiner Herstel
lung gehen aus den jeweils abhängigen Unteransprüchen
hervor.
Zur Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung wird nachfolgend
auf die Zeichnungen Bezug genommen, in deren Fig. 1 schema
tisch ein Josephson-Kontaktelement mit einem Josephson-
Kontakt nach der Erfindung veranschaulicht ist. In Fig. 2
sind Verfahrensschritte zur Herstellung eines solchen Kon
taktes angedeutet. Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere
Ausbildungsmöglichkeit eines erfindungsgemäßen Josephson-
Kontaktes. Dabei wird bei den Fig. 1 und 2 von einer.
Strukturierung eines Substrates ausgegangen, während für
die Fig. 3 lediglich eine Struktur einer HTSL zugrundege
legt ist.
Das in Fig. 1 als ein Längsschnitt veranschaulichte, all
gemein mit 2 bezeichnete Josephson-Kontaktelement weist
einen Dünnfilmaufbau aus einem bekannten metalloxidischen
Supraleitermaterial mit hoher Sprungtemperatur Tc von ins
besondere über 77 K auf. Die Zusammensetzung entsprechen
der HTSL-Materialien basiert auf einem metallische Kompo
nenten und Sauerstoff enthaltenden Stoffsystem. Als Aus
führungsbeispiel sei aus dem speziellen Stoffsystem
Y-Ba-Cu-O das HTSL-Material YBa₂Cu₃O7-x (mit 0,5 < × < 1)
ausgewählt.
Zur Ausbildung des Josephson-Kontaktelementes 2 dient eine
dünne, allgemein mit 3 bezeichnete Leiterbahn aus dem aus
gewählten HTSL-Material YBCO. Für diese Leiterbahn 3 ist
das Material epitaktisch auf einer in beson
derer Weise strukturierten Unterlage 4 mittels bekannter
Verfahren abgeschieden und soll eine hohe kritische Strom
tragfähigkeit (Stromdichte) in der Größenordnung von min
destens 10⁴ A/cm² in der Nähe der Sprungtemperatur Tc ge
währleisten. Das Material ist deshalb so texturiert, daß
seine für die Stromtragfähigkeit verantwortlichen Cu-O-
Kristallebenen als kristalline a-b-Ebenen in den Berei
chen höherer Stromtragfähigkeit zumindest annähernd pa
rallel zum jeweiligen Oberflächenteil der Unterlage 4
liegen. Einige dieser stromführenden Kristallebenen sind
in der Figur durch dünne Linien 5 nicht maßstabgerecht
veranschaulicht. Die Dicke d1 der Leiterbahn 3 im Bereich
des auszubildenden Josephson-Kontaktes liegt in der
Größenordnung zwischen 10 nm und 1000 nm, vorzugsweise
zwischen 50 nm und 200 nm. Sie ist von dem thermischen
linearen Ausdehnungskoeffizienten α1 des gewählten
Materials abhängig und wird vorteilhaft so gewählt, daß
hinreichend lange Zeit nach der Ausbildung der YBCO-
Schicht verbleibt, um die Schicht zu strukturieren und
den Aufbau in ein anderes Beschichtungsgerät zu verbrin
gen, bevor spontan Risse in der Schicht entstehen.
Die Unterlage 4 kann insbesondere durch ein Substrat ge
bildet sein, auf dem das HTSL-Material nach bekannten Ver
fahren epitaktisch aufwachsen kann. Entsprechende Sub
stratmaterialien, deren jeweilige kristalline Einheits
zelle vorteilhaft an die entsprechenden Abmessungen der
Einheitszelle des verwendeten HTSL-Materials angepaßte
Maße hat, sind an sich bekannt. Für einen erfindungsge
mäßen Josephson-Kontakt sind jedoch nur solche Substrat
materialien geeignet, deren thermischer (Längen-)Ausdeh
nungskoeffizient α2 bei Raumtemperatur um mindestens
30%, insbesondere 50%, vorzugsweise um mindestens
einen Faktor 3, kleiner als der entsprechende Ausdehnungs
koeffizient α1 des HTSL-Materials ist. Aus diesem Grunde
kommt insbesondere als Unterlage bzw. Substrat Si in Fra
ge, das zudem noch dotiert oder als eine Si-Verbindung
vorliegen kann. Dieses Material ist im allgemeinen noch
mit einer diffusionshemmenden Zwischenschicht, einer so
genannten "Buffer layer", abgedeckt. Für diese Zwischen
schicht kann vorteilhaft Y-stabilisiertes ZrO₂ (Abkürzung:
YSZ) vorgesehen werden.
Der in Fig. 1 gezeigte Aufbau
der Unterlage 4 setzt sich somit aus dem eigentlichen
Si-Substrat 7, dessen Dicke d2 im allgemeinen über 100 µm
liegt und der darauf abgeschiedenen Zwischenschicht 8
zusammen, deren Dicke d3 wesentlich geringer ist und im
allgemeinen zwischen 10 und 100 nm liegt. Die Dicke d3
sollte dabei im allgemeinen geringer sein als die Dicke d1
des auf ihr abgeschiedenen HTSL-Materials der Leiterbahn
3. Das YSZ hat dabei einen thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten α3, der nur unwesentlich verschieden von dem
Koeffizienten α1 von YBCO ist: α3 ≈ 11,4 × 10-6 K-1 (bzw.
α1 ≈ 13 × 10-6 K-1. Demgegenüber liegt α2 von Si bei
ungefähr 3,8 × 10-6 K-1 (Werte jeweils bei Raumtempera
tur; vgl. z. B. "Appl. Phys. Lett.", Vol. 57, No. 11,
10.9.1990, Seiten 1161 bis 1163).
Um eine erfindungsgemäße Rißbildung in der HTSL-Leiterbahn
3 zu gewährleisten, ist das Substrat 7 mit einer inselför
migen bzw. stegartigen Erhebung versehen, deren obere
Flachseite 10 in einer Ebene E2 liegt. Die Höhe h dieser
Erhebung gegenüber der Ebene E1 der daran angrenzenden
Substratoberfläche 11 liegt im allgemeinen zwischen 0,1
und 1 um. Die in dem Substrat 7 durch Ätztechniken
ausgebildete Erhebung weist an ihren längsseitigen
Rändern schräg verlaufende Flanken 12a und 12b auf. Dabei
soll der Übergang zwischen den Ebenen E1 und E2 einerseits
und den Ebenen der Flanken 12a und 12b andererseits so
allmählich verlaufen, daß an den Übergängen die Ausbildung
von Korngrenzen in dem HTSL-Material vermieden wird. Des
halb schließt die Normale Nl auf der Ebene E1 (oder E2)
mit der Normalen N2 auf der Flanke 12b (oder 12a) nur
einen kleinen Neigungswinkel γ ein, der im Ausführungsbeispiel
unter 30°, vorzugsweise unter 20° liegt.
In der sich über die mit der Zwischenschicht 8 abgedeckten
Erhebung 7a erstreckenden Leiterbahn 3 ist erfindungsgemäß
im Bereich der oberen Erhebungsflachseite 10 gezielt ein
senkrecht verlaufender Riß 15 ausgebildet. Dieser Riß er
streckt sich senkrecht zumindest durch die gesamte Leiter
bahn 3 und gegebenenfalls auch durch die darunterliegende
Zwischenschicht 8 und unterteilt somit die Leiterbahn 3 in
zwei Leiterstücke 3a und 3b. Der Riß 15 hat dabei eine
longitudinale, d. h. in Hauptausdehnungsrichtung der Lei
terbahn 3 und damit in Stromführungsrichtung weisende Aus
dehnung bzw. Weite w, die von oben nach unten abnimmt. Zu
mindest der Bereich der durch den Riß 15 gebildeten Tren
nungszone zwischen den HTSL-Leiterstücken 3a und 3b ist
mit einem normalleitenden Material wie Au
oder Ag oder Cu oder einer Legierung mit mindestens einem
dieser Elemente so abgedeckt, daß zumindest ein Teil des
Risses mit diesem normalleitenden Material ausgefüllt
wird. Dabei läßt sich gewährleisten, daß zwischen den
HTSL-Leiterstücken 3a und 3b ein normalleitender Kontakt
bereich mit in dem normalleitenden Material verlaufenden
Strompfaden entsteht, deren Länge bzw. kürzeste Ent
fernung zwischen den benachbarten Leiterstücken 3a und 3b
die Bedingung des Proximity-Effektes in dem normalleiten
den Material einhält. In Ag kann der Proximity-Effekt für
Längen unter 300 nm, vorzugsweise unter 100 nm gegeben
sein. Es wurde festgestellt, daß die spontan entstehenden
Risse 15 wegen der Aktivierungsenergie im allgemeinen eine
maximale Rißweite w aufweisen, die die genannte Längenbe
dingung erfüllen. Auf diese Weise ergibt sich dann ein
Josephson-Kontakt JK zwischen den Leiterstücken 3a und 3b.
Bei dem sich von oben nach unten verjüngenden Querschnitt
des Risses 15 spielt es darüber hinaus keine Rolle, wenn
bei einem verhältnismäßig weiten Riß und dessen vollstän
diger Ausfüllung mit dem normalleitenden Material auch
Strompfade mit über 100 nm Länge entstehen. Es muß jedoch
auf alle Fälle ein Strompfad existieren, dessen Länge
höchstens 100 nm beträgt oder insbesondere darunter liegt.
Eine entsprechende Schicht aus dem normalleitenden Mate
rial ist in der Figur mit 16 bezeichnet und hat eine
Dicke D von über 100 nm. Diese Schicht kann direkt auf dem
Aufbau mit den durch den Riß 15 beabstandeten HTSL-Leiter
stücken 3a und 3b aufgebracht sein. Gemäß dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist es jedoch gegebenenfalls auch
möglich, die HTSL-Leiterbahn vor der Rißausbildung mit
einer dünnen isolierenden Schicht 17 aus ZrO₂ oder
Y₂O₃ zu überziehen. Die Dicke d4 dieser Schicht liegt im
allgemeinen deutlich unter 50 nm. Mit einer solchen
Schicht läßt sich gewährleisten, daß das normalleitende
Material nur im Bereich des Risses 15 mit dem Supralei
termaterial in Kontakt kommt. Die Schicht 17 ist aber im
Hinblick auf die gewünschte Ausbildung des Josephson-Kon
taktes JK nicht unbedingt erforderlich.
Wie ferner in Fig. 1 angedeutet ist, kann vorteilhaft die
die Leiterbahn 3 und damit die Leiterstücke 3a und 3b bil
dende HTSL-Schicht außerhalb des Bereichs der stegartigen
Substraterhebung eine geringere Schichtdicke d1′ von
insbesondere unter 100 nm, vorzugsweise unter 50 nm haben.
Auf diese Weise wird im Bereich der gedünnten HTSL-Schicht
eine hinreichende Elastizität des HTSL-Materials und damit
eine entsprechende Unterdrückung von unerwünschter Rißbil
dung erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Herstellung
des in Fig. 1 gezeigten Josephson-Kontaktelementes 2 mit
einem Kontakt JK sei nachfolgend anhand der aus Fig. 2
ersichtlichen Aufsicht skizziert. Die stegartige Erhebung
des Si-Substrates 7 wird nach bekannten Strukturie
rungsverfahren der Mikromechanik unter Verwendung einer den
Bereich der Erhebung abdeckenden Maske m1 ausgebildet.
Die Maske m1 weist dabei im Bereich des auszubildenden
Risses eine taillenhafte Einschnürung 20 auf. Die vorbe
stimmte Querausdehnung q der Maskeneinschnürung 20 und
damit der entsprechenden Verengung der Substraterhebung
sollte im allgemeinen unter 50 µm liegen bei einer Breite
B der Erhebung von mindestens 100 µm. Vorteilhaft liegt
q zwischen 5 und 10 µm. Die konkrete Dimensionierung der
Maskeneinschnürung sollte dabei so erfolgen, daß alle
eventuell in Serie zu dem Josephson-Kontakt JK entstehen
den Risse wesentlich langer ausfallen als der Riß 15, so
daß dann die kritischen Ströme der in Serie liegenden, mit
normalleitendem Material belegten Risse alle wesentlich
größer sind als der kritische Strom des gewünschten Jo
sephson-Kontaktes JK.
Nach Ausbildung der Erhebung- und Entfernen der Maske m1
wird die Si-Oberfläche mit dem YSZ der Zwischenschicht 8
zumindest in einem Bereich beschichtet, in dem supralei
tende Eigenschaften des anschließend abzuscheidenden YBCO-
Material gefordert werden. Zur Abscheidung des YBCO-Mate
rials mit der vorbestimmten Dicke werden bekannte Verfah
ren bei erhöhten Abscheidetemperaturen angewandt, die ein
texturiertes, insbesondere einkristallines Kristallwachs
tum mit c-Achsenorientierung senkrecht zur Oberfläche
gewährleisten. Daraufhin wird die YBCO-Schicht etwa zur
Ausbildung des gesamten Josephson-Kontaktelementes oder
einer ganzen SQUID-Schaltung strukturiert. Eine hierfür
vorgesehene Maske m2, die nur die nicht-supraleitenden
Bereiche zugänglich macht, ist durch eine gestrichelte
Linie angedeutet. Selbstverständlich können auch andere
Strukturierungsmaßnahmen für die YBCO-Schicht ergriffen
werden. So läßt sich z. B. in dem Bereich, wo keine Supra
leitung erwünscht ist, vor der Abscheidung des YBCO die
YSZ-Zwischenschicht 8 entfernen. Das dort auf dem Si
direkt abgeschiedene YBCO ist dann nicht-supraleitend.
Vorteilhaft kann die strukturierte YBCO-Schicht außerhalb
der Erhebung z. B. mit Ionenätzen noch so gedünnt wer
den, daß die gedünnten Bereiche zu dünn sind, um reißen zu
können. Der Umriß einer entsprechenden, die dickeren Be
reiche der YBCO-Schicht abdeckenden Maske m3 ist in Fig.
2 durch eine strichpunktierte Linie angedeutet. Die Dicke
d1′ liegt im allgemeinen unter 50 nm, vorzugsweise unter
20 nm (vgl. auch Fig. 1). Die so strukturierte YBCO-
Schicht, die im Bereich der Erhebung die über diese Erhe
bung verlaufende, streifenförmige Leiterbahn 3 mit einer
Leiterbahnbreite b von insbesondere über 100 µm bildet,
kann danach noch gegebenenfalls mit der Isolierschicht 17
abgedeckt werden. Anschließend wird dieser Aufbau in eine
Beschichtungseinrichtung für das normalleitende Metall der
Schicht 16 eingebracht.
Entweder wird nun abgewartet, bis bei der Abkühlung von
allein an der taillenhaften Einschnürung 20 der Riß 15 in
dem YBCO-Material entsteht; oder man unterstützt die Riß
bildung mittels Ultraschall oder mittels einer ther
mischen Wechselbehandlung. Nach der Rißbildung wird das
normalleitende Metall derart aufgebracht, daß insbesondere
innerhalb des Rißspaltes eine gleichmäßige Wandbedeckung
gewährleistet ist. Hierzu kommt beispielsweise ein Hoch
druckprozeß oder ein CVD-Prozeß in Frage. Vorteilhaft wird
noch eine thermische Nachbehandlung zur Einstellung eines
guten Kontaktes im Rißbereich zwischen dem YBCO-Material
und dem normalleitenden Metall vorgesehen.
Die normalleitende Schicht 16 wird schließlich noch so
strukturiert, daß sie die YBCO-Brückenstruktur im Bereich
der Erhebung seitlich nur wenig überlappt. Eine hierfür
verwendbare Maske m4 ist durch eine punktierte Linie ange
deutet.
Eine anhand der Fig. 1 und 2 veranschaulichte Struk
turierung des Substrates 7 zu einer gezielten Rißbildung
in einem gewünschten Josephson-Kontaktbereich ist jedoch
nicht unbedingt erforderlich. Gemäß einer besonders vor
teilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Jo
sephson-Kontaktes reicht es namlich aus, wenn man ledig
lich die Leiterbahn 3 aus dem HTSL-Material gemäß der ge
nannten Dimensionierungsbedingung strukturiert. Als ein
entsprechendes Ausführungsbeispiel sind in Fig. 3, für
die eine Fig. 2 entsprechende Darstellung gewählt ist,
einige Schritte eines Verfahrens zur Herstellung eines
solchen Josephson-Kontaktes angedeutet. Dementsprechend
wird auf einem mit einer Zwischenschicht aus YSZ überzo
genen, insbesondere ebenen Substrat 7′ aus Si zunächst
eine YBCO-Schicht nach bekannten Verfahren bei erhöhter
Temperatur abgeschieden. Diese Schicht wird mittels einer
Maske m1 so strukturiert, daß eine Leiterbahn 3′ mit einer
sich im Bereich des auszubildenden Josephson-Kontaktes auf
eine vorbestimmte Querausdehnung q vermindernden Leiter
bahnbreite b entsteht. Die Größe q soll dabei für die ge
wählten Materialien insbesondere unter 50 µm, vorzugsweise
zwischen 5 und 10 µm liegen, während die Leiterbahnbreite
b außerhalb dieses Bereiches wesentlich größer ist und
insbesondere mehr als 100 µm beträgt. Während und/oder
insbesondere nach dem Abkühlen und Strukturieren der YBCO-
Schicht bildet sich in der strukturierten Leiterbahn 3′
spontan ein Rißmuster aus, dessen Risse in der Figur durch
gestrichelte und mit 15 bzw. 15a bis 15f bezeichnete
Linien angedeutet sind. Da in der Leiterbahn 31 lediglich
an der einzigen Stelle mit der Querausdehnung q die kri
tische Breite von 50 µm unterschritten wird, kann der dort
ausgebildete Riß 15 zur Ausbildung des gewünschten Jo
sephson-Kontaktes dienen. An allen übrigen quer zur Strom
führungsrichtung verlaufenden Rissen (15b, 15f) ist die
Rißbreite überkritisch, so daß dort der kritische Strom im
Supraleitermaterial nicht überschritten wird und sich
somit auch kein Josephson-Kontakt gemäß der Erfindung er
geben kann. In der Figur ist ferner noch die Maske m4 zur
Strukturierung der normalleitenden Ag-Schicht durch eine
punktierte Linie angedeutet. Die aus Fig. 3 ersichtliche
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Josephson-Kontak
tes zeichnet sich durch eine besonders einfache Herstell
barkeit aus.
Claims (12)
1. Josephson-Kontakt zwischen zwei auf einem Substrat
befindlichen, in einem Kontaktbereich um höchstens 300 nm
gegeneinander beabstandeten Leiterstücken aus einem metall
oxidischen Supraleitermaterial mit hoher Sprungtemperatur,
wobei die Trennungszone zwischen den beiden supraleitenden
Leiterstücken mittels eines normalleitenden Materials
überbrückt ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Trennungszone durch einen
Riß (15) in einer damit die beiden Leiterstücke
(3a, 3b) ergebenden Leiterbahn (3, 3′) aus dem Supraleiter
material ausgebildet ist, wobei die Leiterbahn (3, 3′) mit
einer die Rißbildung fördernden Struktur versehen und auf
einem Substrat (7, 7′) angeordnet ist, welches einen
linearen Dehnungskoeffizienten (α2) aufweist, der um
mindestens 30% kleiner ist als der entsprechende Deh
nungskoeffizient (α1) der Leiterbahn (3, 3′).
2. Josephson-Kontakt nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Leiterbahn (3,
3′) eine Ver
minderung der Leiterbahnbreite (b) auf eine Querausdeh
nung (q) vorgesehen ist, die unterhalb eines
die Rißbildung gewährleistenden Wertes liegt.
3. Josephson-Kontakt nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiterbahnbreite
(b) auf einen Wert (q) unter 50 µm, vorzugsweise zwischen
5 und 10 µm vermindert ist.
4. Josephson-Kontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiterbahn (3′) mit der die Rißbildung fördernden Struktur
auf einem ebenen Substrat (7′) angeordnet ist.
5. Josephson-Kontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Leiter
bahn (3) das Substrat (7) zu einer stegartigen Erhebung
strukturiert ist und diese Erhebung im Bereich des
Risses (15) eine taillenhafte Einschnürung (20) aufweist.
6. Josephson-Kontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat (7, 7′) aus einem Material besteht, dessen Deh
nungskoeffizient (α2) um mindestens einen Faktor 2, vor
zugsweise um mindestens einen Faktor 3 kleiner als der
Dehnungskoeffizient (α1) des Supraleitermaterials ist.
7. Josephson-Kontakt nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat (7, 7′)
aus Silizium oder einer Silizium-Verbindung besteht und
mit einer diffusionshemmenden Zwischenschicht (8) versehen
ist.
8. Josephson-Kontakt nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(8) zumindest mit Yttrium stabilisiertes Zirkonoxid ent
hält.
9. Josephson-Kontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als
normalleitendes Material Silber oder Gold oder Kupfer oder
eine Legierung mit mindestens einem dieser Elemente vor
gesehen ist.
10. Josephson-Kontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß außer
halb des Risses (15) das normal leitende Material von dem
Supraleitermaterial durch eine dünne isolierende Schicht
(17) getrennt ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Josephson-Kontaktes
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) zunächst auf dem Substrat (7, 7′) bei erhöhter Tempe ratur die Leiterbahn (3, 3′) mit der die kontrollierte Rißbildung fördernden Struktur ausgebildet wird,
- b) dann eine Abkühlung von Substrat (7, 7′) und Leiterbahn (3, 3′) vorgenommen wird und die Rißbildung erfolgt und
- c) anschließend das normalleitende Material unter zu mindest teilweiser Auffüllung des Risses (15) abge schieden wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach der Abscheidung des
normalleitenden Materials eine thermische Nachbehandlung
vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227163A DE4227163C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Josephson-Kontakt zwischen zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Kontaktes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227163A DE4227163C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Josephson-Kontakt zwischen zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Kontaktes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4227163A1 DE4227163A1 (de) | 1994-02-24 |
DE4227163C2 true DE4227163C2 (de) | 1995-08-10 |
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ID=6465710
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4227163A Expired - Fee Related DE4227163C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Josephson-Kontakt zwischen zwei Leiterstücken aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Kontaktes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4227163C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5077266A (en) * | 1988-09-14 | 1991-12-31 | Hitachi, Ltd. | Method of forming weak-link josephson junction, and superconducting device employing the junction |
-
1992
- 1992-08-17 DE DE4227163A patent/DE4227163C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4227163A1 (de) | 1994-02-24 |
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