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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Stereomikroskop mit mindestens
drei Beobachtungs- und/oder Dokumentations-Strahlengängen inklusive eines geeigneten
Strahlteilerelementes, das eine variable Orientierung der Beobachtungs- und/oder Dokumentations-Strahlengänge in einem
definierten Winkelbereich ermöglicht.
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Bei
der Verwendung von Stereomikroskopen in der Mikrochirurgie wird
neben einer Beobachtungsmöglichkeit
für einen
Hauptbeobachter oft auch eine weitere Beobachtungsmöglichkeit
für einen zweiten
Chirurgen oder Assistenzpersonal benötigt. Hierfür existieren eine Reihe von
Lösungsansätzen.
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So
ist aus der DE-AS 12 17 099 und der
DE 36 02 095 A1 bekannt, die Orientierung
des Primär-Beobachtungsstrahlenganges
des Hauptbeobachters relativ zum Sekundär-Beobachtungsstrahlengang
eines Mitbeobachters zu variieren.
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Die
in diesen Vorrichtungen verwendeten, drehbaren Strahlteiler-Elemente,
mit denen eine Aufteilung des vom Objekt kommenden Lichtes in Richtung
Haupt- und Mitbeobachter-Beobachtungs-Strahlengang
erfolgt, weisen jedoch gewisse Nachteile auf. So bauen die dort
vorgeschlagenen Strahlteilerelemente relativ voluminös. Dies
hat zum einen zur Folge, daß relativ
lange Glaswege für
die durchtretenden Teilstrahlengänge
resultieren. Mit der Länge
der Glaswege erhöht
sich jedoch auch der erforderliche Aufwand für optische Korrekturmaßnahmen
im jeweiligen Strahlteilerelement. Zudem sind eine größere Anzahl
unerwünschter
Reflexionen in diesem Bauteil die Folge. Desweiteren ergibt sich
bei einem voluminös
bauenden derartigen Strahlteilerelement auch einentsprechend voluminöser Aufbau des gesamten
Operationsmikroskopes, d.h. eine unerwünschte Vergrößerung des
Arbeitsabstandes zwischen dem Binokulartubus und dem Sehfeld. Die
Folge sind ungünstige
ergonomische Arbeitsbedingungen für den operierenden Chirurgen.
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Beim
verwendeten Strahlteilerelement aus der
DE 36 02 095 A1 ergibt sich
beim Variieren der Beobachtungsrichtungen von Haupt- und Mitbeobachter
zudem die unerwünschte
Folge, dass beim Überlappen
der Teilstrahlengänge
von Haupt- und Mitbeobachter eine Verminderung der wahrgenommenen
Objekthelligkeit für
den Hauptbeobachter erfolgt. Die optische Beobachtungsqualität variiert
somit hinsichtlich der wahrgenommenen Objekthelligkeit für den Hauptbeobachter
und beeinträchtigt
dessen Wahrnehmung des betrachteten Sehfeldes in unerwünschter
Art und Weise.
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Die
DE 29 49 428 A1 offenbart
ein Operationsmikroskop, das für
einen Hauptbeobachter und einen Mitbeobachter die Beobachtung eines
Objektbereichs mit stereoskopischem Strahlengang ermöglicht.
Der stereoskopische Beobachtungsstrahlengang von Haupt- und Mitbeobachter
fällt in
einer gemeinsamen Beobachtungspupille zusammen. In diesem zusammenfallenden
Beobachtungsstrahlengang ist ein Strahlteiler vorgesehen, der einen
Anteil des vom Objektbereich herkommenden Lichts zu dem Mitbeobachter
auskoppelt und einen entsprechenden Anteil zum Hauptbeobachter freigibt.
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Desweiteren
existieren auch Lösungen,
bei denen eine derartige variable Einstellung des Winkels zwischen
Haupt- und Mitbeobachter nicht vorgesehen ist, sondern vielmehr
eine feste bzw. gleichbleibende Orientierung von Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen in
180°- oder 90°-Orientierung
zueinander erfolgt. Insbesondere derartige, fest zueinander orientierte
Beobachtungsrichtungen von Haupt- und
Mitbeobachter werden den Anforderungen in der modernen Mikrochirurgie jedoch
nicht mehr gerecht. Gewünscht
wird vielmehr eine variable Möglichkeit
zur wahlweisen Orientierung der Beobachtungsrichtungen von Haupt-
und Mitbeobachter.
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Die
gleiche Problematik ergibt sich im übrigen auch, wenn ein herkömmliches
Stereomikroskop keine üblichen
Binokulartuben zur unmittelbaren Betrachtung eines Objektes aufweist,
sondern als Video-Stereomikroskop ausgelegt wird. In diesem Fall sind an
Stelle der üblichen
Binokulartuben elektrooptische Bildaufnehmer wie z.B. CCD-Arrays in den entsprechenden
Dokumentations-Strahlengängen im
Stereomikroskop vorgesehen. Analoges gilt auch für eine gemischte Auslegung,
d.h. ein Operationsmikroskop mit einer Möglichkeit zur unmittelbaren Betrachtung
inclusive Dokumentations-Strahlengängen mit derartigen elektrooptischen
Bildaufnehmern.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Stereomikroskop zu schaffen,
das eine variable Orientierung der Beobachtungsrichtungen eines Haupt-
sowie mindestens eines Mitbeobachters in einem definierten Winkelbereich
ermöglicht
und die erwähnten
Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Das hierzu verwendete
Strahlteilerelement im Stereomikroskop sollte dabei eine ausreichende Lichtökonomie
für Haupt-
und Mitbeobachter bieten. Ferner soll das Stereomikroskop sowohl
in herkömmlicher
Art und Weise die unmittelbare Betrachtung über Binokulartuben ermöglichen
als auch als Video-Stereomikroskop
ausgelegt werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Stereomikroskop mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes finden
sich in den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird im
Stereomikroskop nunmehr ein Strahlteiler-Element eingesetzt, das
den gleichen Anteil des vom zu beobachtenden Objekt kommenden Lichtes
in Richtung des Primär-
als auch des Sekundär-Beobachtungsstrahlenganges
hin transmittiert und reflektiert. Hierbei ist sowohl die Transmission
wie auch die Reflexion im Strahlteilerelement bzw. den entsprechenden
Flächen
des Strahlteilerelementes spektral als auch intensitätsmäßig für alle Strahlengänge identisch
zu wählen, d.h.
alle als Strahlteilerflächen wirkenden
Flächen sind
hinsichtlich dieser Eigenschaften möglichst identisch.
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Ferner
ist das Strahlteilerelement um eine Achse drehbar, die mit einer
der optischen Achsen der stereoskopischen Teilstrahlengänge der
Primär- und
Sekundär-Beobachtungs-Strahlengänge zusamenfällt.
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Im
Vergleich zum bekannten Stand der Technik resultiert nunmehr aufgrund
der erfindungsgemäßen Dimensionierung
des Strahlteiler-Elementes sowohl ein kleineres Bauvolumen als auch
eine verbesserte Beobachtungs- bzw. Abbildungsqualität für das Stereomikroskop.
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Das
kleinere Bauvolumen des Strahlteilerelementes wiederum hat aufgrund
der kürzeren
Glaswege einen wesentlich geringeren optischen Korrekturaufwand
zur Folge. Ferner entfallen Probleme mit Mehrfachreflexionen, wie
etwa auftretende Doppelbilder oder dgl.. Desweiteren kann das gesamte
erfindungsgemäße Stereomikroskop
damit kleiner bauend ausgelegt werden, was wiederum günstig für die Arbeits-Ergonomie
bei der Verwendung als Operationsmikroskop ist.
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Schließlich treten
im erfindungsgemäßen Stereomikroskop
beim Variieren der Beobachtungsrichtungen und damit dem Drehen des
Strahlteilerelementes keinerlei Schwankungen hinsichtlich der wahrgenommenen
Objekthelligkeit mehr auf, es resultiert vielmehr auch in Zwischenstellungen
mit teilweise überlagerten
Beobachtungs-Strahlengängen eine
gleichbleibend wahrgenommene Objekthelligkeit in allen Beobachtungs-Strahlengängen oder
Dokumentations-Strahlengängen.
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Ferner
ermöglicht
das erfindungsgemäße Stereomikroskop
nunmehr eine variable Relativorientierung eines Haupt- und eines
Mitbeobachter-Strahlenganges in einem definierten Winkelbereich
zueinander.
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Das
erfindungsgemäße Stereomikroskop kann
desweiteren als übliches
Stereomikroskop mit Binokulartuben zur unmittelbaren Beobachtung
des Sehfeldes durch die Beobachter verwendet werden. Alternativ
kann es jedoch auch als reines Video-Stereomikroskop ausgelegt werden,
bei dem in den Dokumentations-Strahlengängen geeignete elektrooptische
Bildaufnehmer angeordnet werden.
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Weitere
Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beiliegenden Zeichnungen.
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Dabei
zeigt
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1 ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes
in einer schematisierten Darstellung;
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2 eine
perspektivische Darstellung des verwendeten Strahlteiler-Elementes
aus dem Ausführungsbeispiel
nach 1;
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3a–3c jeweils
die Draufsicht auf das Strahlteiler-Element aus 2 in unterschiedlichen
Winkelstellungen inklusive der jeweils genutzten Beobachtungs- und/oder
Dokumentationspupillen im Primär-
und Sekundär-Beobachtungsstrahlengang.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Stereomikroskopes
schematisiert dargestellt.
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Das
vom betrachteten Objekt (1) kommende Licht gelangt über ein
von beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengängen gemeinsam
genutztes Hauptobjektiv (2) auf eine Vergrößerungswechsel-Einrichtung
(3), die in der Darstellung der 1 lediglich
schematisiert angedeutet ist. Als Vergrößerungswechsel-Einrichtung
ist z.B. ein bekanntes Pankrat-System einsetzbar.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine von allen Beobachtungs-Strahlengängen gemeinsam genutzte, einzige
Vergrößerungswechsel-Einrichtung
vorgesehen, die dann auch einen dementsprechenden Optikdurchmesser
erfordert, um sämtliche
Beobachtungs-Strahlengänge
zu umfassen.
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Alternativ
zu der dargestellten Anordnung aus 1 ist es
auch möglich,
die jeweilige Vergrößerungswechsel-Einrichtung (3)
erst nach dem Strahlteilerelement (4) in den Beobachtungs-Strahlengängen von
Haupt- und Mitbeobachter anzuordnen. Hierfür können dann bekannte Stereo-Pankraten mit je
zwei Teilstrahlengängen
in jedem der Beobachtungs-Strahlengänge eingesetzt werden.
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Im
parallelen Strahlengang hinter der Vergrößerungswechsel-Einrichtung (3)
folgt im dargestellten Ausführungsbeispiel
der 1 das Strahlteiler-Element (4), von dem
in dieser Darstellung zwei teilreflektierende und teildurchlässige Flächen (4.1, 4.2)
sichtbar sind. Diese Flächen
(4.1, 4.2) sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
dergestalt teildurchlässig
bzw. teilreflektierend ausgelegt, daß die Hälfte des darauf gelangenden
Lichtes in Richtung Primär-Beobachtungsstrahlengang
(I) transmittiert wird, während
die andere Hälfte
in Richtung des Sekundär-Beobachtungsstrahlenganges
(II) reflektiert wird. Damit sind identische Beobachtungsverhältnisse
in Primär-
und Sekundär-Strahlengang
realisiert. Beide Flächen
sind hinsichtlich ihrer Reflexions- und Transmissionscharkteristik
soweit wie möglich
identisch auszulegen.
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Zum
konkreten Rufbau und der Funktionsweise des eingesetzten Strahlteiler-Elmentes
(4) sowie möglichen
alternativen Ausführungsformen
sei auf die folgende Beschreibung der 2 und 3 hingewiesen.
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Erkennbar
ist in der Darstellung der 1 desweiteren
ein am Strahlteiler-Element (4) angeordnetes absorbierendes
Element (4.3), das unerwünschte Mehrfach-Reflexe im
optischen System des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes unterdrückt, insbesondere
im Strahlteilerelement (4). Als geeignetes absorbierendes
Element (4.3) kann etwa ein Neutralglasfilter hoher Absorption
gewählt
werden, das Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich absorbiert und
z.B. am Strahlteilerelement (4) angekittet wird. Derartige
Filter sind z.B. bei der Firma Schott erhältlich.
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Bei
der Wahl eines geeigneten absorbierenden Elementes ist ferner darauf
zu achten, daß die Brechungsindizes
der aneinandergrenzenden Materialien des Strahlteilerelementes (4)
und des absorbierenden Elementes möglichst identisch sind, um eventuell
resultierende Reflexionen zu unterdrücken, die ansonsten an der
Grenzschicht entstehen würden.
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In
den beiden stereoskopischen Teilstrahlengängen des Primär-Beobachtungsstrahlenganges
(I) folgen nachgeordnet optische Elemente (5a, 5b),
die ein Zwischenbild des betrachteten Objektes (1) in einer
Ebene liefern, wo im dargestellten Ausführungsbeispiel elektrooptische
Bildaufnehmer (6a, 6b) angeordnet sind. Als geeignete
elektrooptische Bildaufnehmer (6a, 6b) kommen
etwa bekannte CCD-Arrays
in Frage.
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Das
in
1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes
ist demnach als Video-Stereomikroskop
ausgelegt. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dem Strahlteiler-Element
(
4) die bekannte Beobachtungsoptik eines Binokulartubus
mit Okular- und Tubuslinsen in den Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen (I,
II) nachzuordnen, die einem Beobachter die unmittelbare Beobachtung
des Objektes (
1) ermöglichen.
Ein derartiger Binokulartubus ist beispielsweise aus der
DE 26 54 778 A1 der
Anmelderin bekannt.
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Ferner
ist auch eine Kombination dergestalt realisierbar, daß etwa im
Primär-Beobachtungsstrahlengang
eine bekannte Beobachtungsoptik zur unmittelbaren Betrachtung des
Objektes vorgesehen ist, während
im Sekundär-Beobachtungsstrahlengang
elektrooptische Bildaufnehmer angeordnet werden und umgekehrt.
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Im
linken stereoskopischen Teilstrahlengang des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
(II), der in dieser Darstellung sichtbar ist, ist ebenfalls ein optisches
Element (7a) vorgesehen, über das der reflektierte Anteil
des vom Objekt (1) kommenden Lichtes in Richtung eines
elektrooptischen Bildaufnehmers (9a) umgelenkt wird. Desweiteren
ist ein Umlenkelement (8) in Form eines Umlenkspiegels
in diesem stereoskopischen Teilstrahlengang des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
(II) vorgesehen. Ggf. kann als Umlenkelement (8) auch ein
Prisma Verwendung finden.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes
ist nunmehr die Orientierung des Primär-Beobachtungs-Strahlenganges (I) fest,
während
die Orientierung des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
in einem Winkelbereich zwischen 90° und 180° relativ zur Orientierung des
Primär-Beobachtungs-Strahlenganges
(I) variiert werden kann. Somit ist eine Drehbarkeit um insgesamt
90° für den Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang
relativ zum Primär-Beobachtungs-Strahlengang
(I) möglich.
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Hierzu
ist das Strahlteilerelement (4) um eine Drehachse drehbar
im Stereomikroskop angeordnet. Diese Drehachse ist dabei durch eine
gemeinsam genutzte Beobachtungspupille des Primär- und des Sekundärstrahlenganges
im Strahlteilerelement bzw. deren optischer Achse definiert.
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Die
im Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang
(II) angeordneten optischen Elemente (7a, 8, 9) sind
mit dem drehbaren Strahlteilerelement (4) fest verbunden
und damit auch drehbar relativ zum Hauptobjektiv (2) und
zur Vergrößerungswechsel-Einrichtung
(3) angeordnet. Die optischen Elemente (5a, 5b; 6a, 6b)
im Primär-Beobachtungs-Strahlengang
(I) sind hingegegen ortsfest zum Hauptobjektiv (2) und
der Vergrößerungswechsel-Einrichtung
(3) orientiert.
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Alternativ
zur festen Anordnung des Primär-Beobachtungs-Strahlenganges (I)
und der hierzu variablen Anordnung des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
(II) wie im dargestellten Ausführungsbeispiel
der 1 ist es jederzeit möglich, etwa auch den Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang (II)
fest zum Gehäuse
des Stereomikroskopes anzuordnen, während relativ hierzu der Primär-Beobachtungs-Strahlengang schwenkbar
in einem definierten Winkelintervall angeordnet ist. Auch bei einer derartigen
Alternativ-Anordnung
wird eine von allen stereoskopischen Teilstrahlengängen gemeinsam genutzte
Vergrößerungswechsel-Einrichtung, angeordnet
wie in 1, benutzt.
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Anhand
der 2 wird im folgenden das in diesem Ausführungsbeispiel
verwendete Strahlteiler-Element (4) und dessen Funktionsweise
beschrieben.
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Das
in 2 perspektivisch dargestellte Strahlteiler-Element (4)
besteht aus drei separaten Prismen (4a, 4b, 4c),
wobei zwischen zwei Prismen (4a, 4b) mit würfelförmigem Querschnitt,
die mit einer Kante aneinanderstoßen, ein drittes Prisma (4c) formschlüssig eingefügt, vorzugsweise
aufgekittet, ist. Die Flächen
(4.1, 4.2), an denen die drei Prismen (4a, 4b, 4c)
zusammenstoßen,
dienen als Teilerflächen
(4.1, 4.2), an denen das auftreffende Licht jeweils
im Verhältnis
50:50 transmittiert bzw. reflektiert wird. Wesentlich ist hierbei,
daß beide
Teilerflächen (4.1, 4.2)
von den Transmissions- und Reflexionseigenschaften möglichst
identisch sind.
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Alternativ
ist es bei gewünschten
unterschiedlichen Intensitätsverhältnissen
im Primär-
und Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang
möglich, auch
andere Intensitäts-Aufteilungsverhältnisse
zu wählen,
wie etwa 70:30 etc.. Wichtig ist dabei lediglich wieder, für beide
Teilerflächen
(4.1, 4.2), ein möglichst weitgehend identisches
Teilungsverhältnis
zwischen reflektierter und transmittierter Intensität zu wählen.
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Es
ist nunmehr etwa möglich,
eine Reihe verschiedener Strahlteilerelemente vorzusehen, die unterschiedliche
Teilungsverhältnisse
aufweisen und je nach Bedarf im erfindungsgemäßen Stereomikroskop eingesetzt
werden. Z.B.
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könnte realisiert
werden, im Primär-Beobachtungs-Strahlengang
eine größere transmittierte Intensität vorzusehen
als etwa im Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang
usw.
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Ebenfalls
deutlich erkennbar ist in der perspektivischen Darstellung von 2 das
am Strahlteilerelement (4) angeordnete absorbierende Element (4.3),
das zur oben bereits beschriebenen Unterdrückung unerwünschter Reflexionen dient.
Das absorbierende Element (4.3) ist dabei an der Fläche desjenigen
Prismas (4a) angeordnet, wo keine Umlenkung des Lichtes
in Richtung des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
vorgesehen ist. In die Richtung des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges wird
damit immer nur der Anteil reflektiert, der auf die andere Teilerfläche (4.2)
gelangt.
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Daneben
ist es möglich,
das verwendete Strahlteilelement (4) an dessen Unterseite
mittels eines – in 2 nicht
dargestellten – Deckglases
abzudichten, um zu verhindern, daß etwa die Kante im Verlauf
der Zeit äußeren Einflüssen ausgesetzt
wird. Zu diesem Zweck ist es ebenfalls möglich, die Teilerflächen (4.1, 4.2)
so zu gestalten, daß diese
nicht bis ganz an die obere Kante des Strahlteilerelementes (4)
reichen, sondern vielmehr bereits im Inneren des Strahlteilerelementes
(4) enden und so gegen äußere Einflüsse wie
Luftfeuchtigkeit etc. weitgehend isoliert sind.
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Die
Funktionsweise des eingesetzten Strahlteiler-Elementes (4)
wird im folgenden anhand der 3a–3c erläutert.
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Das
Strahlteiler-Element (4) weist hierbei drei Beobachtungs-
und/oder Dokumentationspupillen (10, 11, 12)
für die
steroskopischen Teilstrahlengänge
des Primär- und Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges
auf, wobei eine dieser Pupillen (13) stets sowohl vom Primär- als auch
gleichzeitig vom Sekundär-Beobachtungsstrahlengang
genutzt wird.
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Das
Strahlteiler-Element (4) ist wie bereits oben erwähnt drehbar
um die optische Achse (13) der gemeinsam genutzten Pupille
(13) im Stereomikroskop angeordnet.
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In
den 3a–3c wird über die
schraffiert gekennzeichneten Pupillen jeweils die fest orientierte
Beobachtungsrichtung des Haupt- oder Primär-Beobachters markiert. Diese
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
so ausgerichtet, daß die
Verbindungslinie der beiden Pupillen (10, 11)
in Richtung der Querachse des Blattes verläuft.
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Die
beiden Mitbeobachter-Pupillen (11, 12) können zu
dieser festen Orientierung nunmehr um 90° verdreht werden. Eine entsprechende
Drehung des Strahlteiler-Elementes (4) um die Achse (13)
um jeweils 45° inklusive
der dann resultierenden Orientierungen der Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengänge bzw.
-Pupillen ist in den 3b und 3c dargestellt.
Deutlich erkennbar ist hierbei, wie die Orientierung des Beobachtungsrichtung
des Mitbeobachters um insgesamt 90° veränderbar ist, während die
Beobachtungsrichtung des Hauptbeobachters unverändert bleibt.
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Um
bei dieser Drehung des Strahlteilerelementes (4) eine hinreichende
optische Qualität
in den beiden Beobachtungs-Strahlengängen zu
gewährleisten,
muß das
verwendete Strahlteilerelement (4) bestimmten optischen
Anforderungen genügen.
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So
müssen
zum einen die wirkenden Strahlteilerflächen (4.1, 4.2)
hinsichtlich ihrer Reflexions- und Transmissionseigenschaften so
ausgelegt werden, daß sowohl
spektral als auch intensitätsmäßig hinreichend
identische Bedingungen in Reflexion und Transmission für beide
Strahlteilerflächen
(4.1, 4.2) vorliegen.
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Desweiteren
ist zu gewährleisten,
daß die Kante
(15) an der Stelle, wo die drei Halbwürfel-Prismen (4a, 4b, 4c)
zusammentreffen beim Drehen des Strahlteilerelementes (4)
in den Pupillen des Haupt- und Mitbeobachters nicht sichtbar ist.
Diese Kante (15) durchwandert in nicht dargestellten Zwischenstellungen
des Strahlteilerelementes (4) eine Pupille (10)
des Hauptbeobachters und darf dort nicht zu einer Beeinträchtigung
im eigentlichen Bild führen. Dies
wird im erfindungsgemäßen Stereomikroskop dadurch
gewährleistet,
daß das
Strahlteilerelement (4) im parallelen Strahlengang angeordnet
ist, wobei die Kante nicht in unmittelbarer Nähe einer Zwischenbildebene
liegt. Im anderweitigen Falle könnte etwa
eine Abbildung der Kante durch das optische System des Stereomikroskopes
erfolgen und die Kante beim Durchwandern der Pupille des Hauptbeobachters
störend
wirken.
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Wird
das erfindungsgemäße Stereomikroskop
als reines Video-Stereomikroskop
ausgelegt, so sind desweiteren geeignete Displays oder Monitore vorzusehen,
auf denen eine stereoskopische Darstellung der aufgenommenen Bilder
vom jeweils betrachteten Objekt möglich ist. Dies kann etwa in
bekannter Art und Weise über
die sequentielle Darstellung stereoskopischer Teilbilder und entsprechend hierzu
synchronisierten Shutterbrillen erfolgen.