DE19504103C1 - Verfahren zur Herstellung eines lupulinangereicherten Hopfenproduktes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines lupulinangereicherten HopfenproduktesInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines lupulinangereicherten
Hopfenproduktes, das durch Vermahlung und stufenweise
Siebung der vorgetrockneten Hopfendolden zugänglich ist.
Die Bereitstellung lupulinangereicherter Hopfenprodukte
bspw. in Form von Pellets, ist darin begründet, die
Reststoffmengen insgesamt zu verringern, um auf diese
Weise nicht zuletzt dem Phänomen der Trubbelastung
deutlich entgegenzuwirken. Der wesentliche Vorteil dieser
Hopfenprodukte liegt insbesondere in deren gezielt
einzustellenden Lupulingehalten, mit denen es möglich
ist, von erntebedingten Schwankungen unabhängig zu sein
und dem Brauer gleichbleibende Qualitäten anbieten zu
können.
Bis heute wurden und werden fast ausschließlich
Aufarbeitungsverfahren angewendet, die die Vermahlung der
Hopfenzapfen sowie die Abtrennung der humulonhaltigen
Lupulindrüsen bei Temperaturbereichen von -5 bis zu
-60°C vornehmen. Als Grund für das Arbeiten bei diesen
tiefen Temperaturen wird immer angegeben, daß die
Hopfenharze bei Verarbeitungstemperaturen über 0°C die
Verarbeitungsvorrichtungen, insbesondere die Siebe,
verkleben. So sind in zahlreichen Literaturstellen
Verfahren beschrieben, die mit gefrorenem
Hopfenausgangsmaterial arbeiten.
Aus den Patentschriften DE 12 34 655 und DE 12 34 656
sind jeweils Verfahren zur Herstellung lupulinreicher
Hopfenprodukte durch Gefrierung bekannt. Gemäß
DE 12 34 655 werden die Hopfendolden zunächst auf bis zu
-30°C tiefgefroren, ehe sie anschließend bei einer
Eigentemperatur des Hopfenmaterials von -15°C zum Zweck
des Zerkleinerns und Abtrennens der Lupulindrüsen einer
Wirbelschicht ausgesetzt werden. Beim weiterentwickelten
Verfahren gemäß DE 12 34 656 genügt eine moderate
Gefrierung des Hopfens bei Temperaturen zwischen -1 und
-8°C, um ihn anschließend neben einer
Wirbelstrombehandlung auch in Sichtern bearbeiten zu
können.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung
lupulinreicher Produkte aus Hopfen ist aus der
Offenlegungsschrift DE 26 13 616 bekannt. Demnach sollen
gefrorene Hopfenzapfen zunächst grob zerkleinert und
gesiebt werden, um die so gewonnene Fraktion anschließend
einer zweiten Zerkleinerung zu unterziehen und erneut zu
sieben. Das gesamte Verfahren erfolgt bei Temperaturen
zwischen -5 und -40°C.
Auch beim Verfahren zur Gewinnung lupulinreicher
Hopfenprodukte gemäß der Offenlegungsschrift DE 24 33 649
wird gefrorener Hopfen bei -20°C aufgebrochen und
zerkleinert. Die feinteilige Fraktion wird anschließend
im selben Temperaturbereich einem Siebungsschritt
zugeführt, bei dem das Sieb von unten von einem Gasstrom
durchströmt wird, wodurch die größeren gefrorenen
Bruchstücke eine bessere Schwebefähigkeit erhalten
sollen.
Während bei allen vorgenannten Verfahren das
Hopfenausgangsmaterial durch tiefe Temperaturen unterhalb
-1°C zum Zweck der Lupulingewinnung versprödet werden
soll, wird in der Auslegeschrift DE 14 42 105 im
entgegengesetzten Temperaturbereich gearbeitet. Nach
diesem Verfahren wird Rohhopfen ein- oder mehrmals kurze
Zeit auf 60 bis 100°C erhitzt und bei diesen
Temperaturen im Wirbelstrom zerkleinert und gesichtet.
Auch in diesem Fall wird das Ausgangsmaterial also erst
versprödet, um so letztlich die Lupulindrüsen leichter
und vor allem möglichst quantitativ von den Zapfen
trennen zu können.
Alle bisher bekannten Verfahren versuchen mit
energieaufwendigen Maßnahmen und zum Teil apparativ hohem
Aufwand das vorgetrocknete Ausgangsmaterial entweder
durch Ausgefrieren des Zellwassers oder durch Erhitzen
möglichst spröde werden zu lassen, um die
Lupulinausbeuten in wirtschaftliche Bereiche zu führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, mit
einem Verfahren zur Herstellung eines
lupulinangereicherten Hopfenproduktes durch Vermahlung
und stufenweise Sichtung der Hopfendolden sowohl den
Energieeinsatz als auch den apparativen Aufwand zu
minimieren und so ein relativ einfaches aber sehr
wirtschaftliches Gewinnungsverfahren für Lupulindrüsen
bereitzustellen.
Gelöst wurde diese Aufgabe dadurch, daß alle
Verfahrensschritte bei einer Temperatur zwischen 10 und
30°C durchgeführt werden, wobei die Vermahlung
stufenweise erfolgt und die Siebungsschritte mit einer
Luftstrahlreinigung gekoppelt sind.
Überraschend hat sich bei dieser Vorgehensweise gezeigt,
daß trotz Raumtemperatur die beteiligten Mahl und
Siebvorrichtungen durch die Hopfenharze nicht verkleben
und wider Erwarten Lupulinausbeuten in hoher
Konzentration und sehr guter Qualität erhalten werden.
Das Hopfenausgangsmaterial, dessen Restfeuchte
üblicherweise 10 bis 12 Gew.-% beträgt, wird bei
Raumtemperatur im Bereich von 10 bis 30°C mit
Schlägermühlen, die Auslaßsiebe mit großen
Lochdurchmessern zwischen 8 und 15 mm aufweisen,
stufenweise vermahlen. Der Durchmesser der
Auslaßöffnungen ist dabei eng mit den natürlich
vorgegebenen Lupulindrüsendurchmessern korreliert. Für
das erfindungsgemäße Verfahren haben sich Schlägermühlen
als besonders geeignet erwiesen, die dem Prinzip von
Hammermühlen folgen.
Die sich an die jeweilige Mahlstufe anschließende Siebung
erfolgt in einer bevorzugten Verfahrensvariante mit
Taumel- oder Plansieben, wobei zu beachten ist, daß der
Quotient aus aufgebrachter Hopfenmenge und Sieboberfläche
pro Zeiteinheit nach der ersten Mahlstufe möglichst groß
ist und bevorzugt 2 bis 3 kg/m²·min-1 beträgt. In allen
nachfolgenden Siebungsschritten ist dieser Quotient nicht
limitierend.
Durch die bereits erwähnte, erfindungswesentliche
Koppelung der jeweiligen Siebungsschritte mit einer
Luftstrahlreinigung werden die Siebvorrichtungen
vornehmlich von den harzigen Bestandteilen des
Hopfenmaterials freigehalten, so daß eine Verlegung
und/oder Verklebung der Sieböffnungen weitgehend
ausgeschlossen ist.
Ein weiterer Vorteil der gekoppelten Luftstrahlreinigung
ist darin zu erkennen, daß nun nach jedem Mahlschritt
eine Auftrennung in deutlich unterscheidbare Grob- und
Feinfraktionen möglich ist. Die Feinfraktionen sind dabei
durch die jeweiligen Lupulindrüsendurchmesser
charakterisiert, deren Obergrenzen in Abhängigkeit von
der Hopfensorte und dem zu verarbeitenden Erntejahrgang
mit 0,4 bis 0,8 mm definiert sind. Zur erfolgreichen
Reinigung der Siebvorrichtungen wird die Geschwindigkeit
des Luftstrahls innerhalb eines Bereiches von 140 bis
250 m·sec-1 eingestellt.
Die Aufarbeitung der gewonnenen Grobfraktion durch
Vermahlen und Sieben wiederholt sich gemäß vorliegender
Erfindung mindestens einmal und kann innerhalb des
wirtschaftlichen Rahmens bis zu insgesamt fünfmal
erfolgen, wobei die Lochdurchmesser der verwendeten
Schlägermühlen von Mahlstufe zu Mahlstufe stufenweise
verkleinert werden; dadurch ergibt sich bspw. eine
Durchmesserabfolge ausgehend von 10 über 8 und 6 mm bis
letztlich 4 mm.
Durch die Vereinigung der aus den Verfahrensstufen
erhaltenen Feingutfraktionen und/oder die gezielte
Rückmischung der Feingutfraktionen mit der Grobfraktion
können bevorzugte Lupulinqualitäten mit definierten
Humulongehalten eingestellt werden. Die vereinigten
Feingutfraktionen enthalten in der Regel mindestens
95 Gew.-% der Humulonmasse des Ausgangshopfens.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das vorteilhafte
Verfahren verdeutlichen.
Verarbeitungstemperatur: 18°C
Luftstrahlgeschwindigkeit: 220 m·sec-1
Zuführung Hammermühle: 6 Upm
Luftstrahlgeschwindigkeit: 220 m·sec-1
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Verarbeitungstemperatur: 22°C
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Zuführung Hammermühle: 12 Upm
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Luftstrahlgeschwindigkeit: 220 m·sec-1
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Verarbeitungstemperatur: 21°C
Luftstrahlgeschwindigkeit: 200 m·sec-1
Zuführung Hammermühle: 6 Upm
Luftstrahlgeschwindigkeit: 200 m·sec-1
Zuführung Hammermühle: 6 Upm
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines lupulinangereicherten
Hopfenproduktes durch Vermahlung und stufenweise
Siebung der vorgetrockneten Hopfendolden, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Verfahrensschritte bei einer
Temperatur zwischen 10 und 30°C durchgeführt werden,
die Vermahlung stufenweise erfolgt und die
Siebungsschritte mit einer Luftstrahlreinigung
gekoppelt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vermahlung mit Schlägermühlen durchgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Siebung mit Taumelsieben oder
Plansieben durchgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der
Reinigungsluft 140 bis 250 m·sec-1 beträgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß 2 bis 5 Mahl- und Siebvorgänge
durchgeführt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Quotient aus Hopfendurchsatz
und Sieboberfläche in der ersten Verfahrensstufe 2 bis
3 kg/m²·min-1 beträgt.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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| DE1995104103 DE19504103C1 (de) | 1995-02-08 | 1995-02-08 | Verfahren zur Herstellung eines lupulinangereicherten Hopfenproduktes |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
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| DE19504103C1 true DE19504103C1 (de) | 1995-12-14 |
Family
ID=7753438
Family Applications (1)
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| DE1995104103 Expired - Fee Related DE19504103C1 (de) | 1995-02-08 | 1995-02-08 | Verfahren zur Herstellung eines lupulinangereicherten Hopfenproduktes |
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Citations (5)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1995
- 1995-02-08 DE DE1995104103 patent/DE19504103C1/de not_active Expired - Fee Related
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| D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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