DE19504070C2 - Explosionsgeschütztes Gehäuse - Google Patents
Explosionsgeschütztes GehäuseInfo
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- H02K5/04—Casings or enclosures characterised by the shape, form or construction thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein explosionsgeschütztes, druckfestes Gehäuse für
eine elektrische Schalteinrichtung oder einen elektrischen Antrieb, insbesondere
für einen Tankwagen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Umgebungsbereich von Tankwagen ist in der Regel hochgradig
explosionsgefährdet. Elektrische Schalt- oder Antriebseinrichtungen an oder im
Tankwagen erfordern daher besondere Schutzmaßnahmen, die dadurch erreicht
werden können, daß die Schalt- oder Antriebseinrichtungen in
explosionsgeschützten, druckfesten Gehäusen untergebracht werden. Derartige
Schalteinrichtungen können z. B. Relais, Potentiometer, Motore und Schalter sein.
Übliche explosionsgeschützte Gehäuse bestehen aus einem einseitig
offenen, druckfesten Topf, auf den ein Gehäusedeckel druckfest aufgesetzt
werden kann. Dabei wird die Trennfuge zwischen Gehäuse und Gehäusedeckel
besonders lang ausgeführt, um zu verhindern, daß im Gehäuse entstehende
Funken, die durch Zündung in das Gehäuse eintretender Gase entstanden sind,
durch die Trennfuge nach außen dringen können. Derartige
Gehäuseausbildungen sind durch die Zündschutzart "druckfeste Kapselung",
insbesondere nach der Explosionsgruppe IIC gemäß IEC 79-1 und EN 50013 -
EN 50020, genormt.
Bekannte druckfeste Gehäuse mit runden oder eckigen Gehäusedeckeln
haben jedoch den Nachteil der hohen Kosten, da sie in der Regel gegossen sind
oder als geschweißte Konstruktion ausgeführt sind. Sie sind ferner in der Größe
beschränkt und sind für den Fall, daß die im Gehäuse unterzubringende
Schalteinrichtung im Gehäusetopf befestigt ist, in der Regel schwer zugänglich.
Aus der DE 32 15 632 C2 ist ein explosionsgeschütztes Gehäuse für eine
elektrische Schalteinrichtung bekannt geworden, bei dem das Gehäuse als
(mehrteiliger) Rohrabschnitt ausgebildet ist und beide Enden des Rohrabschnitts
durch Gehäusedeckel verschließbar sind. In ein Ende des Gehäuses ist ein Ring
mit einer zylindrischen glatten Innenfläche, die einen zünddurchschlagsicheren
Spalt bildet, eingeschraubt. Die Befestigung des Deckels, der aus einem inneren
Ring und einem Kunststoffteil besteht, erfolgt im äußeren Ring mittels
Sperrglieder, die durch Kopfschrauben am inneren Ring befestigt sind.
Der Aufwand zur Erstellung eines derartigen Gehäuses mit seiner Vielzahl
von Einzelteilen ist beträchtlich. Die Länge des zünddurchschlagsicheren Spalts
ist auf den Spalt zwischen Innen- und Außenring beschränkt.
Aus der DE 35 29 386 ist außerdem eine druckfest gekapselte
Hochspannungsschalteinrichtung bekannt, bei der ein Rohrabschnitt mit
unmittelbar in den Rohrabschnitt einsetzbaren Deckel verwendet ist. Die
eigentliche Schafteinrichtung befindet sich in einer inneren gesonderten
Vakuumkammer. Die Anforderungen an die Zünddurchschlagfestigkeit der
Enddeckel der äußeren Kammer sind daher beschränkt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein explosionsgeschütztes, druckfestes
Gehäuse, insbesondere zur Verwendung an Tankwagen, anzugeben, das flexibel
einsetzbar ist, montagefreundlich, kostengünstig und besonders
zünddurchschlagfest ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Gemäß der Erfindung ist ein explosionsgeschütztes, druckfestes Gehäuse
für eine elektrische Schalteinrichtung oder einen elektrischen Antrieb
vorgesehen, bei der das Gehäuse als gestreckter Rohrabschnitt ausgebildet ist
und die beiden Enden des Rohrabschnitts jeweils durch Gehäusedeckel
verschließbar sind. Dabei ist der mit einem Außengewinde versehene
Gehäusedeckel in ein Innengewinde des Rohrabschnitts einschraubbar. Im
Anschluß an das Gewinde ist ein zünddurchschlagsicherer Spalt vorgesehen,
wobei zwischen dem Spalt und dem Gewinde ein Dichtring angeordnet ist.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß für den wesentlichen Teil des
Gehäuses ein einfaches handelsüblich gezogenes oder gepreßtes Rohr
verwendet werden kann. Ebenso können die Gehäusedeckel einfache Drehteile
sein.
Der zwischen Gehäusedeckel und Rohrabschnitt vorgesehene axial
verlaufende zylindrische Dichtspalt dient der Verlängerung des Flammweges
zwischen Innen- und Außenseite des Gehäuses. Dieser Dichtspalt ist
insbesondere durch eine zylindrische Verlängerung des Gehäusedeckels
gebildet, so daß die Flammweglänge der Gewindelänge plus der Dichtspaltlänge
entspricht.
Wenigstens ein Gehäusedeckel kann mit einem Sichtfenster, einer
Kabeldurchführung oder auch einer Betätigungsachse zur Einschaltung oder
Einstellung im Inneren des Gehäuses angeordneter Schaltelemente oder einer
Welle als motorischen Antrieb versehen sein.
Vorzugsweise sind die im Gehäuse aufzunehmenen Schalteinrichtungen an
einem der Gehäusedeckel befestigt, so daß sie bei Entfernen des
Gehäusedeckels aus dem Rohrabschnitt von allen Seiten zugänglich sind. Dabei
kann der Rohrabschnitt oder alternativ ein Gehäusedeckel an einem Chassis,
insbesondere des Tankwagens, befestigt sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Rohrabschnitt nach der Erfindung mit
endseitig aufsetzbaren Gehäusedeckeln.
Der Rohrabschnitt 1 ist als metallisches Rohr oder Kunststoffrohr mit einem
Durchmesser von 50-300 mm ausgebildet. Er ist als handelsübliches
gezogenes oder gepreßtes Rohr hergestellt und benötigt daher wenig Nacharbeit.
Auf die offenen Endseiten des Rohrabschnitts 1 sind Gehäusedeckel 2 und 3
aufsetzbar. Der Gehäusedeckel 3 ist über sein Gewinde 4 in das Gewinde 10
des Rohrabschnitts 1 einschraubbar. Zur Erhöhung der Gasdichtigkeit und zur
Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit ist ein Dichtring 5 in einer Nut
des Gehäusedeckels 3 aufgenommen.
Zur Verlängerung des Flammweges zwischen Gehäuseinnerem und der
Außenseite des Gehäuses dient ein zylindrischer Bereich 6 des Gehäusedeckels
3, der zusammen mit der zylindrischen Ausnehmung 11 des Rohrabschnitts einen
engen Dichtspalt bildet, in dem eine eventuell auftretende Flamme soweit gekühlt
wird, daß sie nicht nach außen dringen kann.
Der Gehäusedeckel ist mit einem Sichtfenster 7 versehen, das mittels eines
Sicherungsrings 8 im Gehäusedeckel 3 verankert ist. Der Gehäusedeckel 3 wird
vorzugsweise zum Schutz gegen Selbstlockerung mittels einer
Innensechskantschraube durch die Bohrung 18 des Rohrabschnitts 1 und die
Bohrung 9 im Gehäusedeckel 3 gesichert.
Der Gehäusedeckel 2 ist in ähnlicher Weise wie der Gehäusedeckel 3
ausgebildet und enthält ebenfalls eine Dichtung 12. Des weiteren ist eine
Durchführung 13 dargestellt, die beispielsweise eine Kabeldurchführung sein kann
oder auch eine Durchführung für ein Betätigungsglied. Das Gehäuse 2 wird über
Schellen o. ä. an dem Fahrzeugchassis befestigt. Über die Bohrungen 16 und 17
ist auch der Gehäusedeckel 2 mit dem Gehäuseabschnitt 1 sicherbar. Die
Sicherung kann beispielsweise auch eine Verplombung sein.
Die Bohrung 14 ist eine Befestigungsbohrung für eine Schutzleiterklemme,
während die Bohrung 15 für den Einsatz eines Stiftschlüssels zum Öffnen des
Gehäuses vorgesehen ist.
Insbesondere ist vorgesehen, daß die elektrischen Schalteinrichtungen
mittels eines Halters am Gehäusedeckel 2 befestigt sind, der fest am Chassis des
Fahrzeuges befestigt ist. Um einen Zugang zu den Schalteinrichtungen zu
ermöglichen, ist es daher lediglich erforderlich, den Rohrabschnitt 1 vom
Gehäusedeckel 2 abzuschrauben.
1
Rohrabschnitt
2
Gehäusedeckel
3
Gehäusedeckel
4
Gewinde
5
Dichtung
6
zylindrischer Abschnitt
7
Sichtfenster
8
Sicherungsring
9
Bohrung
10
Gewinde
11
zylindrischer Abschnitt
12
Dichtung
13
Durchführung
14
Bohrung
15
Bohrung
16
Bohrung
17
Bohrung
18
Bohrung
Claims (5)
1. Explosionsgeschütztes, druckfestes Gehäuse für eine elektrische
Schalteinrichtung oder einen elektrischen Antrieb, insbesondere für einen
Tankwagen, bei dem das Gehäuse als gestreckter Rohrabschnitt (1)
ausgebildet ist, und beide Enden des Rohrabschnitts durch Gehäusedeckel
(2, 3) schließbar sind, wobei zwischen wenigstens einem Gehäusedeckel
(2, 3) und dem Rohrabschnitt (1) ein axial verlaufender zylindrischer
Dichtspalt (6, 11) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein mit einem Außengewinde versehener Gehäusedeckel (2, 3) in ein
Innengewinde des Rohrabschnitts (1) einschraubbar ist, daß im Anschluß an
das Gewinde zwischen Gehäusedeckel und Rohrabschnitt der
zündurchschlagsichere axialzylindrische Dichtspalt (6, 11) vorgesehen ist,
und daß zwischen Gewinde und Dichtspalt (6, 11) der Gehäusedeckel (2, 3)
eine Umfangsnut zur Aufnahme eines Dichtrings (5, 12) aufweist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt
durch eine die Gehäusedeckel (2, 3) miteinander verbindende Zugstange
verschließbar ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Gehäusedeckel (3) mit einem Sichtfenster (7), einer
Kabeldurchführung (13) und/oder einem Durchlaß für eine Betätigungswelle
versehen ist.
4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Gehäusedeckel (2, 3) einen innenseitigen Halter zur
Befestigung einer Schalteinrichtung enthält.
5. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Gehäusedeckel eine äußere Befestigungsvorrichtung (14,
15) enthält.
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