DE19503283A1 - Gelbildner, Brandschutzgele und Brandschutzgläser mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften - Google Patents

Gelbildner, Brandschutzgele und Brandschutzgläser mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften

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DE19503283A1
DE19503283A1 DE19503283A DE19503283A DE19503283A1 DE 19503283 A1 DE19503283 A1 DE 19503283A1 DE 19503283 A DE19503283 A DE 19503283A DE 19503283 A DE19503283 A DE 19503283A DE 19503283 A1 DE19503283 A1 DE 19503283A1
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Wulf Von Dipl Chem Dr Bonin
Roland Dipl Chem Dr Leroux
Markus Steigenberger
Thomas Karschti
Markus Ring
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Bayer AG
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Schott Glaswerke AG
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Description

Die EP-A 1 596 324 beschreibt Gelbildner und die EP-A 1 596 322 Brandschutz­ gläser, die aus solchen Gelbildnern erhaltene Gele enthalten, wobei die Gelbildner dadurch gekennzeichnet sind, daß sie a) saure Aluminiumphosphate, gegebenenfalls in Form von Umsetzungsprodukten mit 0,01 bis 4 Molen Alkanolamin pro Mol Aluminiumphosphat und b) Umsetzungsprodukte von Borsäure mit Alkanolaminen enthalten, wobei a) und b), gerechnet als Feststoffe, im Gewichtsverhältnis 100 : 50 bis 100 : 0,5 vorliegen. Bevorzugt sind dabei Gelbildner, die ca. 0,5 bis 85 Gew.-% Wasser und Aluminium, Bor, Phosphor und Alkanolamin in atomaren bzw. molaren Verhältnissen von 1 zu 1,2 bis 1,8 zu 2,3 bis 3,7 zu 2,3 bis 3,7 erhalten. Zusätzlich zu Aluminiumverbindungen können bis zu 20 Mol-%, bezogen auf Aluminium, Metallverbindungen eingesetzt werden, z. B. solche aus der ersten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente. Das entspricht einem Atomverhältnis von Aluminium zu zusätzlichem Metall von 1 zu 0,0 bis 0,2.
Diese bekannten Gelbildner weisen pH-Werte im Bereich 5 bis 6 auf und benötigen Gelierzeiten von 3 bis 80 Stunden bei 45 bis 120°C, vorzugsweise von 10 bis 40 Stunden bei 60 bis 95°C.
Es hat sich gezeigt, daß diese bekannten Gelbildner hinsichtlich ihrer Temperatur­ beständigkeit und Haftfestigkeit an Glas nicht voll befriedigen. Zusätze von Alkalihydroxiden im Bereich bis zu 20 Mol-% (bezogen auf Aluminium) führen zu einer starken Verlängerung der an sich schon langen Gelierzeiten (siehe Beispiel 2, Probe B).
Weiterhin hat sich gezeigt, daß für die Anwendung in Brandschutzgläsern eine mittlere Intumeszenzfähigkeit der Gele besser ist, als eine möglichst hohe Intumeszenzfähigkeit, da bei zu starkem Aufschäumen im Brandfall die Gefahr eines vorzeitigen Berstens von Brandschutzverglasungen besteht. Bei den bekannten Gelen ist solch ein vorzeitiges Bersten nicht immer auszuschließen.
Die bekannten Gele zeigen im Bereich 300 bis 500°C eine gute Schmelzbe­ ständigkeit. Bei tieferen Temperaturen kann jedoch unerwünschtes Schmelzen erfolgen, was zu einem vorzeitigen Wegfließen des Gels führen kann, wenn im Brandfall höhere Temperaturen an Brandschutzgläsern erst nach längerer Zeit auftreten.
Es wurden nun Gelbildner gefunden, die
  • a) saure Aluminiumphosphate, gegebenenfalls in Form von Umsetzungs­ produkten mit 0,01 bis 4 Mol Alkanolamin pro Mol Aluminiumphosphat und
  • b) Umsetzungsprodukte von Borsäure mit Alkanolaminen enthalten,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß a) und b), gerechnet als Feststoffe, im Gewichtsverhältnis 100 : 95 bis 100 : 0,5 vorliegen und sie zusätzlich Alkaliverbindungen in einem Atomverhältnis von Aluminium zu Alkalimetall von 1 zu 1,3 bis 2,5 enthalten.
Vorzugsweise enthalten erfindungsgemäße Gelbildner 0,5 bis 85, insbesondere 20 bis 50 Gew.-% Wasser.
Weiterhin sind Gelbildner bevorzugt, die Aluminium, Bor, Phosphor, Alkanolamin und Alkali in atomaren bzw. molaren Verhältnissen von 1 zu 1,2 bis 1,8 zu 2,7 bis 3,3 zu 2,7 bis 3,3 zu 1,4 bis 2,2 enthalten.
Vorzugsweise setzt man als Reaktionskomponenten für die Herstellung erfindungs­ gemäßer Gele Aluminiumhydroxid, o-Phosphorsäure, o-Borsäure, Monoethanol­ amin und Alkalihydroxid ein.
Erfindungsgemäße Gelbildner kann man z. B. herstellen, indem man zunächst einen Gelbildner entsprechend EP-A 1 596 324 herstellt (im folgenden auch als Vorprodukt bezeichnet) und diesem bei 10 bis 100°C die Alkaliverbindung in der gewünschten Menge zufügt. Vorzugsweise arbeitet man dabei bei 20 bis 60°C, unter gutem Rühren und mit 50 bis 70, insbesondere 30 bis 55 gew.-%igen, wäßrigen Lösungen der Alkaliverbindungen.
Erfindungsgemäße Brandschutzgele sind erfindungsgemäße Gelbildner in gelierter Form. Erfindungsgemäße Brandschutzgele kann man z. B. herstellen, indem man erfindungsgemäße Gelbildner auf 50 bis 120°C erhitzt. Vorzugsweise erhitzt man auf 50 bis 100°C, insbesondere 70 bis 95°C. Die Gelierung erfolgt im allgemeinen in einer Zeit zwischen 30 Minuten und 2,5 Stunden. Es ist vorteilhaft, die Gele danach noch einige Zeit reifen zu lassen, d. h. beispielsweise noch 10 bis 20 Stunden auf erhöhter Temperatur zu halten. Die Wärmezufuhr zur Gelierung und gegebenenfalls Reifung kann z. B. in einem Umluftofen oder durch Mikrowellen oder Wechselfelder erfolgen. Auch wenn die gesamte Behandlungszeit nicht unbedingt kürzer ist als bisher, so verliert der Gelbildner doch in kürzerer Zeit seine Fließfähigkeit.
Erfindungsgemäße Brandschutzgläser enthalten erfindungsgemäße Brandschutz­ gele. Erfindungsgemäße Brandschutzgläser kann man z. B. herstellen, indem man die zuvor beschriebene Gelierung und gegebenenfalls Reifung erfindungsgemäßer Gelbildner zwischen den Scheiben eines aus zwei oder mehreren Scheiben bestehenden Scheibenverbundes ablaufen läßt.
Erfindungsgemäße Gelbildner kann man beispielsweise herstellen, indem man zunächst eine zur Aluminiumphosphat-Bildung befähigte Aluminiumverbindung, insbesondere Aluminiumhydroxid und eine zur Aluminiumphosphat-Bildung befähigte Phosphorverbindung, insbesondere o-Phosphorsäure, im gewünschten Atomverhältnis von Aluminium zu Phosphor in Gegenwart von Wasser bei beispielsweise 70 bis 120°C zu einer Aluminiumphosphatlösung umsetzt. Diese kann beispielsweise einen Feststoffgehalt von mindestens 40 Gew.-%, vorzugsweise von 70 bis 85 Gew.-% aufweisen. Vorzugsweise läßt man diese Lösung mindestens 4, besser 10 bis 40 Stunden bei 10 bis 40°C stehen. Separat davon kann man dann eine zur Alkanolaminsalz-Bildung befähigte Borverbindung, insbesondere o-Borsäure, und ein Alkanolamin, insbesondere Ethanolamin, im gewünschten Verhältnis von Boratomen zu Alkanolamin-Molen (z. B. 2 Mole Alkanolamin pro Boratom) in Gegenwart von Wasser zusammenbringen und dieser Lösung die, vorzugsweise gealterte, Aluminiumphosphatlösung im gewünschten Verhältnis zusetzen. Unter mäßiger Erwärmung auf beispielsweise 50 bis 85°C entsteht dann ein Vorprodukt erfindungsgemäßer Gelbildner. Dieses ist nach Abkühlung auf z. B. unter 45°C gut lagerfähig und niedrigviskos.
Aus dem Vorprodukt kann man erfindungsgemäße Gelbildner durch Zufügen von Alkaliverbindungen in der oben angegebenen Weise erhalten.
Wenn die Gelbildung bei Temperaturen über 100°C durchgeführt wird kann es gegebenenfalls erforderlich werden, die Gelierung in einem geschlossenen System durchzuführen. Man kann die Gelbildung direkt mit frisch hergestelltem Gelbildner durchführen. Es ist aber bevorzugt, den Gelbildner vor der Gelbildung mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur zu lagern.
Die Bor-Alkanolamin-Lösung kann beispielsweise 40 bis 100 Gew.-% Feststoffe enthalten und die Aluminiumphosphatlösung wird vorzugsweise, gegebenenfalls nach entsprechender Verdünnung, ebenfalls als 40 bis 75 Gew.-% Feststoffe enthaltende Lösung mit der Bor-Alkanolamin-Lösung zusammengebracht.
Man kann die einzelnen Komponenten auch auf andere Weise zusammengeben, etwa dann, wenn man ganz oder teilweise kontinuierlich und/oder in einem Eintopfverfahren arbeiten will. Beispielsweise kann man zunächst eine Umsetzung der Aluminiumphosphatlösung mit dem Alkanolamin vornehmen und dann die Borverbindung hinzufügen oder zunächst die Bor- und/oder Phosphorverbindung mit einem Alkanolamin umsetzen und dann z. B. frisch gefälltes Aluminium­ hydroxid hinzufügen.
Anstelle des vorzugsweise benutzten Zweitopfverfahrens, bei dem erst eine Aluminiumphosphatlösung und eine Bor-Alkanolamin-Salz-Lösung hergestellt und die beiden Lösungen dann durch Verrühren oder in einem kontinuierlich arbei­ tenden Mischaggregat vereinigt werden, können auch Eintopfverfahren angewendet werden.
Auch kann man bei der Gelbildnerherstellung zunächst mit hohen Feststoffkon­ zentrationen arbeiten und diese dann vor, während oder nach der Gelbildner­ herstellung durch Verdünnen herabsetzen.
Gegebenenfalls kann man den Ausgangsprodukten zur Herstellung erfindungs­ gemäßer Gelbildner und/oder den erfindungsgemäßen Gelbildnern Zusatzstoffe hinzufügen, beispielsweise Tenside, Haftvermittler, Farbgeber, Porenkeimbildner, Füllstoffe, Lichtschutzmittel, Oxidationsschutzmittel und/oder Verstärker. Solche Zusatzstoffe sind an sich bekannt.
Erfindungsgemäße Gelbildner weisen bei Temperaturen bis zu ca. 40°C eine gute Lagerfähigkeit auf. Erfindungsgemäße Brandschutzgele bilden sich als klare, temperaturstabile Gele, die sich durch ein gutes mechanisches Stehvermögen auszeichnen und bei Temperaturen im Bereich 100 bis 600°C überraschenderweise nicht zum Fließen neigen.
Im Gegensatz zu den vorgenannten bekannten Gelbildnern, die keinen Zusatz von Alkaliverbindungen oder geringere als erfindungsgemäß erforderliche Mengen an Alkaliverbindungen enthalten, gelieren erfindungsgemäße Gelbildner z. B. bei 90°C schon in weniger als 2 Stunden, ohne dabei eine unzumutbar kurze Lagerfähigkeit bei Raumtemperatur zu haben. Die Lagerfähigkeit bei 20°C beträgt beispielsweise über einen Monat, wobei die Viskositäten noch unter denen der bekannten Gel­ bildner mit vergleichbarem Feststoffgehalt liegen. Die kürzeren Gelierzeiten haben den Vorteil, daß der Zustand mit flüssigem Gelbildner, der eine Fixierung der ihn enthaltenden Scheibenverbunde bedingt, nur kurze Zeit anhält.
Wie bereits ausgeführt, neigen erfindungsgemäße Brandschutzgele auch bei Temperaturen im Bereich 100 bis 300°C nicht dazu, eine fließende Schmelze zu bilden, die gegebenenfalls aus den bei Beflammung von Brandschutzverbund­ gläsern flammseitig zwangsläufig entstehenden Sprüngen der deckenden Glas­ scheiben herauslaufen kann. Dieses ist ein technisch wichtiger, überraschender Vorteil der erfindungsgemäßen Brandschutzgele.
Erfindungsgemäße Brandschutzgele weisen eine feinporige, mäßige Intumeszenz auf. Die erfindungsgemäßen Gelbildner haben relativ geringe Viskositäten, auch bei Feststoffkonzentrationen von über 60 Gew.-%. Auch bei Verdünnungen auf weniger als 40 Gew.-% Feststoffgehalt sind sie noch gelierfähig und weisen im allgemeinen etwas basischere pH-Werte auf als bekannte Gelbildner, z. B. solche zwischen 7 und 8,6. Erfindungsgemäße Brandschutzgele haben eine deutlich verringerte Rißbildungstendenz und neigen auch bei Temperaturen bis zu 180°C nicht zum Fließen, so daß der hydrostatische Druck von den Scheibenverbunden auch bei schwächeren Glasscheiben gut aufgefangen werden kann. Neben der guten Lagerungsbeständigkeit bei konstanten, auch erhöhten Temperaturen, haben erfindungsgemäße Brandschutzgele auch eine gute Wechseltemperaturbeständig­ keit, beispielsweise bei zwischen -20, +20 und +80°C schwankenden Tempera­ turen. Schließlich sind die hohen F- und G-Standzeiten erwähnenswert, die erfin­ dungsgemäße Brandschutzgläser aufweisen können.
Bei den erfindungsgemäßen Brandschutzgläsern kann zunächst ein bei Raum­ temperatur lagerstabiler Gelbildner hergestellt werden, der dann nach Einfüllen zwischen die Glasscheiben ohne weitere Zusätze durch Erhitzen in kurzer Zeit in das stabile Gel überführbar ist. Bei erfindungsgemäßen Brandschutzgläsern ist im Brandfalle die Intumeszenz der Gele nicht so hoch, daß es zu vorzeitigem Bersten der Brandschutzverglasung kommt.
Die Summe dieser Vorteile der vorliegenden Erfindung stellt einen beträchtlichen technischen Fortschritt auf dem Gebiet des Brandschutzes dar.
Bei der Herstellung erfindungsgemäßer Brandschutzgele kann man gegebenenfalls zusätzlich zu oder anstelle des bevorzugten Aluminiumhydroxids auch andere Aluminiumverbindungen einsetzen, die sich in Aluminiumphosphate überführen lassen, beispielsweise Aluminiumoxide, Aluminiumoxidhydrate, Aluminiumsalze flüchtiger Säuren (etwa Aluminiumchlorid, -carbonate oder -acetate) und/oder Aluminiumborate.
Zusätzlich zu oder anstelle der bevorzugten o-Phosphorsäure kann man beispiels­ weise andere Phosphorverbindungen einsetzen, die sich in Aluminiumphosphate überführen lassen, beispielsweise dehydratisierte Formen der o-Phosphorsäure, Phosphoroxide, Phosphonsäuren, Phosphinsäuren, Phosphorsäureester und/oder Phosphorsäuresalze, letztere z. B. als Ammonium- und/oder Alkanolaminsalze.
Zusätzlich zu oder anstelle der bevorzugten o-Borsäure kann man gegebenenfalls andere Borverbindungen einsetzen, z. B. dehydratisierte Formen der o-Borsäure, Boroxide, Ammoniumborate und/oder Alkanolaminborate.
Zusätzlich zu oder anstelle des bevorzugten Ethanolamins kann man gegebenen­ falls andere Alkoxylierungsprodukte des Ammoniaks wie Diethanolamin und/oder Triethanolamin einsetzen.
Als Alkaliverbindungen sind Alkalihydroxide, insbesondere in Form wäßriger Lösungen bevorzugt. Das Alkali in den Alkaliverbindungen ist vorzugsweise Natrium. Es kommen aber auch Lithium, Kalium und höhere Alkalimetalle in Betracht. Zusätzlich zu oder anstelle der bevorzugten Alkalihydroxide können auch andere Alkaliverbindungen eingesetzt werden, z. B. Oxide, Carbonate, Bicarbonate, Formiate, Acetate, Alkoholate, Borate und/oder Aluminate.
Als Gläser für erfindungsgemäße Brandschutzgläser kommen z. B. anorganische und organische Gläser des Standes der Technik in Frage.
Die Gelbildner können vor der Gelbildung gegebenenfalls verdünnt werden. Bevorzugt als Verdünnungsmittel ist Wasser, es ist auch ein Zusatz von organischen Lösungsmitteln, zumindest anteilsweise möglich, wobei die organischen Lösungsmittel, vorzugsweise mit Wasser mischbar, gegebenenfalls auch mit Wasser nicht mischbar sind.
Neben den schon genannten Zusatzstoffen kommen auch Zusätze von carbonisierenden Polyalkoholen, z. B. Zuckern, Glykolen, Glycerin, Pentaerythrit und/oder Polyvinylalkohole und sonstige wasserlösliche oligomere oder polymere Zusätze in Betracht. In speziellen Fällen, sofern keine klaren Gelschichten erfor­ derlich sind, kann man auch Polymerdispersionen und/oder bevorzugt Kieselsole mit erfindungsgemäßen Brandschutzgelen oder Gelbildnern mischen. Haftvermitt­ ler, Tenside, Lichtschutzstabilisatoren, UV- und IR-Filtersubstanzen sowie farbgebende Zusätze werden gegebenenfalls z. B. unter 3 Gew.-%, vorzugsweise unter 1 Gew.-%, bezogen auf das erfindungsgemäße Brandschutzgel, zugesetzt. Füllstoffe und carbonisierende Zusätze können gegebenenfalls z. B. in Mengen von 1 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt­ mischung, zum Einsatz kommen.
Es ist ausgesprochen überraschend, daß beim Einsatz erfindungsgemäßer Mengen an Alkaliverbindungen sich die anwendungstechnischen Eigenschaften der Gel­ bildner, Brandschutzgele und Brandschutzgläser in so vorteilhafter Weise ändern, da bei geringeren Zusätzen von Alkaliverbindungen schwerwiegende anwen­ dungstechnische Nachteile auftreten, insbesondere eine schlechtere Gelierfähigkeit.
Man kann erfindungsgemäße Gelbildner auch zur Herstellung von Hilfsmitteln, Werkstoffen und Bauelementen für den vorbeugenden Brandschutz verwenden, beispielsweise indem man saugfähige Substrate, etwa Pulver, Faserstoffe, Schaumstoffe, Cellulosewerkstoffe, Papiere, Vliese, Gewebe oder Gewirke mit erfindungsgemäßen Gelbildnern tränkt und dann, gegebenenfalls nach Form­ gebung, die Gelierung durchführt. Hierbei erhält man, ohne oder nach partieller oder vollständiger Trocknung, Materialien mit guter feuerabweisender Wirkung und intumeszentem, keramisierfähigem Charakter. Man kann so erfindungsgemäße Gelbildner beispielsweise zur Herstellung von Kabelschotts, Flammschutz-Um­ wickelungen, Hohlraumfüllungen, Abdichtungselementen und Feuersperren verwenden.
Man kann erfindungsgemäße Gelbildner auch als Zusätze oder Aufbaukom­ ponenten bei der Herstellung von verbessert flammwidrigen Polyurethanschaum­ stoffen einsetzen.
Von Interesse im vorbeugenden Brandschutz oder bei der Herstellung von Formteilen oder Leichtwerkstoffen ist die Kombination erfindungsgemäßer Gelbildner und Brandschutzgele mit blähfähigen Materialien, z. B. blähfähigen Silikaten oder Graphiten in nicht, teilweise oder vollständig aufgeblähter Form z. B. indem man solche Graphite und/oder Silikate mit erfindungsgemäßen Brandschutzgelen oder Gelbildnern versetzt und diese Mischung, gegebenenfalls einer Formgebung und/oder einer thermischen Nachbehandlung, z. B. zwischen 80 und 1000°C, unterzieht.
Man kann erfindungsgemäße Brandschutzgele auch in zerkleinerter Form oder Gelbildner in sprühgetrockneter oder nach dem Trocknen pulverisierter Form, massiv oder (infolge ihrer Intumeszenzeigenschaft) thermisch teilweise oder voll­ ständig aufgeblähter Form als isolierende und feuerabweisende Hohlraumfüllung, als Füllstoffe als Beschichtung oder verpreßt zu Platten oder Formkörpern sonstiger Art einsetzen, vorzugsweise für Brandschutzzwecke.
Da die erfindungsgemäßen Gelbildner filmbildenden Charakter haben, sind sie nicht nur als Tränkmittel, sondern auch, insbesondere bei Wassergehalten von 10 bis 50 Gew.-%, als Lackierung oder Beschichtung von starren oder flexiblen Sub­ straten geeignet und verleihen diesen, etwa Metallen (wie Aluminium), Hölzern, Geweben, Keramiken oder Kunststoffen, eine verbesserte Feuerwiderstands­ fähigkeit.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft erläutert. Die angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes vermerkt ist.
Beispiele Beispiel 1 Herstellung eines alkalifreien Vorproduktes (nicht erfindungsgemäß)
  • a) Herstellung einer Aluminiumphosphat-Lösung
    3045 Teile technische o-Phosphorsäure (85%ig) wurden mit 726 Teilen Wasser auf 80°C erwärmt. Dann wurden unter Rühren kontinuierlich innerhalb einer Stunde 686,5 Teile Aluminiumhydroxid hinzugesetzt, bei 95°C 45 Minuten lang nachgerührt und dann abgekühlt.
  • b) Herstellung einer Borsäure-Alkanolaminsalz-Lösung
    1600 Teile Ethanolamin und 24 Teile Wasser wurden mit 742 Teilen technischer o-Borsäure bei 80°C verrührt. Nach 30 Minuten hatte sich eine klare Lösung gebildet. Danach wurde auf 40°C abgekühlt.
  • c) In die frisch gemäß b) hergestellte Lösung wurden kontinuierlich unter gutem Rühren im Laufe einer Stunde 4052 Teile gemäß a) hergestellte Lösung eindosiert. Dann wurde 2 Stunden bei 90°C nachgerührt und dann in 30 Minuten auf unter 40°C abgekühlt. Das erhaltene Vorprodukt (Lösung in Wasser, pH-Wert: 6,4) war farblos und klar und stellte eine ca. 99%ige wäßrige Lösung dar.
Beispiel 2 Zusätze von Alkalihydroxid zum gemäß Beispiel 1 erhaltenen Vorprodukt
Jeweils 500 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Vorprodukts wurden mit steigenden Mengen 50%iger wäßriger Natronlauge bei 40°C verrührt (Einzelheiten siehe Tabelle 1).
Die verschiedenen Zubereitungen bildeten klare Lösungen. Sie wurden so in Reagenzgläser gefüllt, daß die Gläser zu ca. 20 Vol.-% gefüllt waren. Dann wurden die Gläser in Schräglage in einen Heizschrank gelegt (90°C), dort 24 Stunden belassen und beobachtet, wann die Gelierung eintrat (Einzelheiten siehe Tabelle 1).
Anschließend wurden die Gläser dem Heizschrank entnommen, senkrecht gestellt und ihr Inhalt bei Raumtemperatur beurteilt (Einzelheiten siehe Tabelle 1).
Die Proben A und B entsprechen dem Stand der Technik, die Proben C bis H dienen Vergleichszwecken und die Proben I bis N entsprechen erfindungsgemäßen Brandschutzgelen.
Aus Tabelle 1 ersieht man, daß gemäß dem Stand der Technik gute Gele nach relativ langer Zeit erhalten werden (Proben A und B). Bei steigenden Natronlauge­ zusätzen verlängert sich dann die Gelierzeit sehr stark (Probe C), anschließend wird gar keine Gelierung mehr erhalten (Proben D bis H). Ab Probe I treten dann wieder Gele auf, die nach sehr kurzer Zeit gelieren.
Die Anhebung der Alkalimenge (Atomverhältnis Aluminium zu Alkali bis 1 zu 1,2) führt also zunächst zunehmend zu unbrauchbaren Produkten. Völlig überraschend werden bei noch höheren Alkalimengen (Atomverhältnis Aluminium zu Alkali ab 1 zu 1,3) Produkte mit sehr günstigen anwendungstechnischen Eigenschaften erhalten.
Beispiel 3
Die Schmelzbeständigkeit bei 160 bis 165°C von gemäß Beispiel 2 erhaltenen Gelen wurde wie folgt geprüft:
Eine Probe des jeweiligen Gels wurde so in ein Reagenzglas eingebracht, daß es in Senkrechtstellung des Reagenzglases an der Wand haftete und der Boden des Reagenzglases zum Teil frei war. Die Reagenzgläser wurden dann in senkrechter Position 5 Minuten lang einem 165°C heißen Luftstrom ausgesetzt. Schmelzende Gele sammelten sich dabei gut sichtbar am Boden des Reagenzglases.
Eine Prüftemperatur von 160 bis 165°C wurde deshalb gewählt, weil bei der Prüfung von Brandschutzgläsern im Brandofen gemäß DIN 4112 die flammabgewandte Seite der Prüfscheibe nicht heißer als 160°C werden soll. Das Gel sollte also bei 160°C möglichst nicht wegschmelzen.
Die Prüfergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
Tabelle 2
Die Proben A und B entsprechen dem Stand der Technik, Probe C dient Vergleichszwecken, die Proben I bis N entsprechen erfindungsgemäßen Brandschutzgelen.
Aus einer Kombination der Tabellen 1 und 2 ersieht man, daß kurze Gelierzeiten zusammen mit geringer Schmelzneigung bei 160 bis 165°C nur erfindungsgemäß zusammengesetzte Brandschutzgele erreichen.
Beispiel 4
Gemäß Beispiel 2 erhaltene Proben A und I bis N wurden in Prüfröhrchen jeweils auf 500°C erhitzt. Alle Proben ergaben feinporige Intumeszenzschäume. Die Proben I bis N schäumten weniger stark auf als die Probe A.
Beispiel 5 Erfindungsgemäßes Brandschutzglas und vergleichende Prüfung im Brandtest
Es wurden mit Silikon-Dichtungsmasse versiegelte Dreischeibenverbunde der Maße 50 × 50 × 1,5 cm hergestellt und senkrecht zwischen zwei Stahlplatten fixiert. Der Aufbau des Verbundes war: 3 mm Floatglas/3 mm Zwischen­ raum/3 mm Floatglas/3 mm Zwischenraum/3 mm Floatglas.
  • a) Die Zwischenräume des Verbundes wurden mit dem Gelbildner gefüllt, der der Probe A aus Beispiel 2 vor der Gelierung entsprach (Vergleichs­ versuch).
  • b) Die Zwischenräume eines zweiten Verbundes wurden mit dem Gelbildner gefüllt, der der Probe L aus dem Beispiel 2 vor der Gelbildung entsprach (erfindungsgemäß).
Beide Verbunde wurden in fixierter Form waagerecht in einen Heizschrank eingebracht und 20 Stunden bei 90°C getempert. Dann ließ man im Verlauf von 10 Stunden abkühlen. Die so hergestellten Brandschutzgläser waren klar durch­ sichtig. Durch das entstandene mechanisch-stabile Gel neigten sie auch nicht zu Verformungen durch einen hydrostatischen Druck der Füllungen.
Ein 50-maliger Temperatur-Wechsellagerungstest (jeweils 10 Stunden bei -10°C, Raumtemperatur und +80°C) ließ keine Beeinträchtigung der Verbundgläser erkennen.
Vergleich
Die beiden Verbunde 5a) und 5b) wurden nach 2-monatiger Lagerung bei Raumtemperatur in einen in Anlehnung an DIN 4102 mit der Einheits-Temperatur­ kurve betriebenen Kleinbrandofen eingebaut. Dann wurde der Beflammungs­ versuch gestartet. In beiden Fällen bekam die flammenseitige Glasscheibe nach 1 bis 2 Minuten Sprünge. Nach etwa 3 Minuten war jeweils eine Trübung der Scheibe deutlich erkennbar. Nach 26 Minuten war auf der flammenabgewandten Seite im unteren Scheibenbereich bei 5a) ein Abfließen und die Bildung schwimmender Blasen erkennbar, nach 41 Minuten war der Inhalt des flammabge­ wandten unteren Zwischenraumes teilweise ausgelaufen, er begann sich jedoch durch intumeszentes Aufschäumen der Füllung wieder teilweise aufzufüllen. Die Durchschnittstemperatur des Verbundes 5a) erreichte nach 44 Minuten Werte von über 180°C.
Beim Verbund 5b) zeigten sich nach 5 Minuten, ohne erkennbare Fließ- oder Auslaufprozesse, zunehmend feine Blasen in der Gelschicht, die über die gesamte Versuchsdauer hinweg zunehmend, den Charakter eines feinporigen Schaumes an­ nahmen. Etwa ab 18 Minuten Versuchsdauer erfolgte dieser Schäumprozeß auch in der zweiten Gelschicht. Auch nach 25 bis 30 Minuten Brenndauer zeigten sich auf der Scheibenoberfläche keine ausgesprochenen Hitzeflecken. Nach 53 Minuten erreichte die äußere Scheibenoberfläche eine Durchschnittstemperatur von 180°C. Der Verbund 5b) war nunmehr kissenartig mit einem feinporigen Schaum gefüllt.
Beide Scheibenverbunde stellten noch nach 120 Minuten Brenndauer einen voll­ ständigen Raumabschluß dar. Der Versuch wurde dann abgebrochen und die flammseitige Front nach der Abkühlung beurteilt.
Bei 5a) zeigte sich, daß gewisse Anteile der ursprünglichen Gelfüllung aus den geborstenen Scheiben nach unten abgesackt und dort verglast waren. Auf den erhaltenen Teilen der Glasscheiben hatte sich die restliche Schicht der gut netzenden Glasschmelze unter Keramisierung zu einem Schaumstoff aufgebläht.
Bei 5b) zeigte sich, daß nahezu kein Material abgesackt oder in den Brandraum ausgelaufen war und, daß die gesamte flammseitige Fläche eine Art feinporiges Schaumstoffkissen aus keramisiertem Material darstellte. Dadurch kann der Raumabschluß über lange Zeit erhalten werden.
Diese Brandversuche zeigen die deutlich verbesserte Eignung der erfindungsge­ mäßen Gele gemäß 5b) für Brandschutz-Gelzwischenschichten bei Brandschutz­ gläsern.

Claims (11)

1. Gelbildner, die a) saure Aluminiumphosphate, gegebenenfalls in Form von Umsetzungsprodukten mit 0,1 bis 4 Mol Alkanolamin pro Mol Aluminiumphosphat und b) Umsetzungsprodukte von Borsäure mit Alkanolaminen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß a) und b), gerechnet als Feststoffe, im Gewichtsverhältnis 100 : 95 bis 100 : 0,5 vorliegen und sie zusätzlich Alkaliverbindungen in einem Atomverhältnis von Aluminium zu Alkalimetall von 1 : 1,3 bis 2,5 enthalten.
2. Gelbildner des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,5 bis 85 Gew.-% Wasser und Aluminium, Bor, Phosphor, Alkanolamin und Alkali in atomaren bzw. molaren Verhältnissen von 1 zu 1,2 bis 1,8 zu 2,7 bis 3,3 zu 2,7 bis 3,3 zu 1,4 bis 2,2 enthalten und aus den Reaktions­ komponenten Aluminiumhydroxid, o-Phosphorsäure, o-Borsäure, Mono­ ethanolamin und Natriumhydroxid hergestellt wurden.
3. Gelbildner der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zu ihrer Herstellung zusätzlich zu oder anstelle des Aluminiumhydroxids Aluminiumoxide, Aluminiumoxidhydrate, Aluminiumsalze flüchtiger Säuren und/oder Aluminiumborat, zusätzlich zu oder anstelle der o-Phos­ phorsäure dehydratisierte Formen der o-Phosphorsäure, Phosphoroxide, Phosphonsäuren, Phosphinsäuren, Phosphorsäureester und/oder Phos­ phorsäuresalze, zusätzlich zu oder anstelle der o-Borsäure dehydratisierte Formen der o-Borsäure, Boroxide, Ammoniumborate und/oder Alkanol­ aminborate, zusätzlich zu oder anstelle des Monoethanolamins Dietha­ nolamin und/oder Triethanolamin einsetzt und zusätzlich zu oder anstelle der Alkalihydroxide Alkalioxide, -carbonate, -bicarbonate, -formiate, -acetate, -alkoholate, -borate und/oder -aluminate einsetzt.
4. Gelbildner der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze von Tensiden, Haftvermittlern, Farbgebern, Porenkeimbildern, Füllstoffen, Lichtschutzmittel, Oxidationsschutzmittel und/oder Verstärker enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung von Gelbildnern des Anspruchs 1, wobei man zunächst ein Vorprodukt herstellt, das a) saure Aluminiumphosphate und b) Umsetzungsprodukte von Borsäure mit Alkanolaminen enthält, wobei a) und b), gerechnet als Feststoffe, im Gewichtsverhältnis von 100 : 50 bis 100 : 0,5 vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß man diesem Vorprodukt bei 10 bis 100°C eine Alkaliverbindung in der gewünschten Menge in Form einer 50 bis 70 Gew.-%igen Lösung zufügt.
6. Verfahren zur Herstellung von Gelbildnern des Anspruchs 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vorprodukt herstellt, indem man zunächst eine zur Aluminiumphosphat-Bildung befähigte Aluminiumverbindung und eine zur Aluminiumphosphat-Bildung befähigte Phosphorverbindung im gewünschten Atomverhältnis von Aluminium zu Phosphor in Gegenwart von Wasser bei 70 bis 120°C zu einer Aluminiumphosphatlösung umsetzt, die einen Feststoffgehalt von mindestens 40 Gew.-% aufweist, diese Lösung mindestens 4 Stunden bei 10 bis 40°C stehen läßt, separat davon eine zur Alkanolaminsalz-Bildung befähigte Borverbindung und ein Alkanolamin im gewünschten Verhältnis von Boratomen zu Alkanolamin-Mo­ len in Gegenwart von Wasser zusammenbringt, dieser Lösung die Aluminiumphosphatlösung im gewünschten Verhältnis zusetzt und mäßig erwärmt.
7. Brandschutzgele, dadurch gekennzeichnet, daß sie Gelbildner nach Anspruch 1 in gelierter Form sind.
8. Verfahren zur Herstellung von Brandschutzgelen des Anspruchs 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gelbildner für 30 Minuten bis 2,5 Stunden auf 50 bis 120°C erhitzt.
9. Brandschutzgläser, dadurch gekennzeichnet, daß sie Brandschutzgele nach Anspruch 7 enthalten.
10. Verfahren zur Herstellung von Brandschutzgläsern des Anspruchs 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gelbildung nach Anspruch 5 zwischen den Scheiben eines aus zwei oder mehreren Scheiben bestehen­ den Scheibenverbundes ablaufen läßt.
11. Verwendung von Gelbildnern des Anspruchs 1 zur Herstellung von Hilfsmitteln, Werkstoffen und Bauelementen für den vorbeugenden Brand­ schutz, als Zusätze und Aufbaukomponenten bei der Herstellung von Poly­ urethanschaumstoffen, bei der Herstellung von Formteilen und Leicht­ werkstoffen in Kombination mit blähfähigen Materialien, in sprühge­ trockneter Form als isolierende und feuerabweisende Hohlraumfüllung und Füllstoff und zur Lackierung und Beschichtung.
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