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Diese
Erfindung betrifft ein wärmequellbares
transparentes Material. Insbesondere betrifft diese Erfindung wärmequellbare
Materialien, die in Verglasungsplatten bzw. -scheiben eingesetzt
werden.
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Die
allgemeinen Anforderungen für
eine feuerbeständige
Platte sind die Bereitstellung einer effektiven Barriere gegen Flammen
und Rauch und die Bereitstellung einer thermischen Isolierung. Wenn
alle anderen Parameter konstant sind, kann das Ausmaß der Feuerbeständigkeit
von der Art und der Größe der Verglasung, der
beim Aufbau der Verglasung eingesetzten Art von Materialien und
der Art und Weise abhängen,
wie die Verglasung in einem umgebenden Rahmen in einer Öffnung gehalten
ist. Während
Glas nicht brennbar ist, kann es bei intensiver Hitzeeinwirkung
von einem Feuer erweichen oder brechen, oder dessen Rahmen kann verbrennen
oder sich verziehen, so dass die Barriere versagt und eine direkte
Feuerausbreitung oder ein Entweichen von Rauch vorkommen kann.
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Die
Verwendung eines transparenten wärmequellbaren
Materials zwischen Schichten aus einem Verglasungsmaterial zur Verbesserung
der Feuerbeständigkeitseigenschaften
von Verglasungsplatten ist zur Verbesserung der Beständigkeit
der Platte sowohl gegen ein Erhitzen im Allgemeinen als auch gegen
ein Aussetzen gegenüber
einem Feuer im speziellen bekannt. Die Platte ist als Laminat ausgebildet,
bei dem eine Schicht oder Schichten des transparenten wärmequellbaren
Materials jeweils zwischen zwei transparenten Strukturlagen, gewöhnlich dünnen Glasplatten,
sandwichartig angeordnet ist bzw. sind.
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Die
GB-PS 1590837 lehrt die Verwendung eines aufschäumenden Materials, das in einer
laminierten Feuerabschirmungsplatte zwischen zwei Strukturlagen
sandwichartig angeordnet ist. Das Dokument beschreibt die Verwendung
hydratisierter Metallsalze als aufschäumendes Material, insbesondere
hydratisierter Alkalimetallsilikate wie z. B. hydratisiertes Natriumsilikat.
Andere Beispiele für
das aufschäumende
Material sind hydratisiertes Kaliumaluminat, Natriumplumbat, Kaliumplumbat,
Natriumstannat, Kaliumstannat, Natriumstannat, Aluminiumnatriumsulfat,
Aluminiumkaliumsulfat, Natriumborat, Natriumorthophosphat und Kaliumorthophosphat.
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Die
US-PS 4,913,847 beschreibt
die Verwendung eines flammverzögernden
Produkts zur Verwendung zwischen zwei Glasscheiben, das im Wesentlichen
aus Monoaluminiumhydro phosphat und Borsäure hergestellt ist. Die Produkt
ist gemäß den Angaben
in der Beschreibung bei Alterungstests nicht vollständig zufriedenstellend.
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Die
EP 0 468 259 A1 beschreibt
feuerfeste Materialien, die als Zwischenschichten in laminierten
Glaskonstruktionen verwendet werden können. Die Materialien basieren
auf Ammonium- oder Aminsalzen eines sauren Phosphats eines Metalls
wie z. B. Magnesium, Calcium, Zink oder Aluminium. Das Amin kann
Ethanolamin, Ethylendiamin, ein Polyethylenpolyamin mit 3 bis 7
Stickstoffatomen oder Gemische solcher Amine mit Ammoniak sein.
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Andere
Veröffentlichungen
des Standes der Technik, bei denen ein aufschäumendes Material eingesetzt
wird, sind die
EP 703 067 und
die
US-PS 3,997,700 .
Das erste Dokument betrifft nur gießfähige Materialien, die flüssig bleiben,
was nur eingeschränkte
Anwendungen ermöglicht,
und das zweite Dokument beschreibt viele verschiedene Materialien,
ohne dass die erfindungsgemäßen Materialien
erwähnt
werden.
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Während des
Verlaufs eines Feuers quillt das wärmequellbare Material langsam
mit zunehmender Temperatur, das Hydratwasser wird durch die Hitze
des Feuers ausgetrieben und das Material wird in einen Schaum umgewandelt,
der als Barriere sowohl gegen abgestrahlte als auch gegen geleitete
Wärme wirkt,
und der auch das Vermögen
zum Aneinanderbinden von Strukturscheiben der Platte, wie z. B.
Glasscheiben, bewahren kann, die durch das Feuer zersplittern können. Platten
werden typischerweise gemäß der Zeitdauer eines
Erhitzens unter definierten Bedingungen eingeteilt, bis ein Versagen
bezüglich
Eigenschaften wie z. B. Isolierung und Integrität stattfindet. In dem anfänglichen
Zeitraum eines Feuers bis zu 30 min sollte die Platte ein hohes
Maß an
thermischer Isolierung bereitstellen, um das Entkommen oder gegebenenfalls
die Rettung von Menschen in dem betroffenen Bereich zu erleichtern.
Dieser Zeitraum ist normalerweise ausreichend, um ein sicheres Verlassen
für jede
Person zu ermöglichen,
mit Ausnahme der Feuerwehrleute, die bleiben, um das Feuer zu kontrollieren
und zu löschen.
Die Platte sollte auch eine Barriere gegen Flammen und Rauch und eine
Beschränkung
für die Übertragung
abgestrahlter Wärme
für mindestens
die ersten 30 min und vorzugsweise mindestens 60 min bereitstellen.
Bei der zunehmenden Betonung von Sicherheitsvorschriften in der
Privatwohnung und am Arbeitsplatz gibt es einen steigenden Bedarf
für Platten,
die längere
Zeiträume
bezüglich einer
Barriere gegen Flammen und Rauch und einer niedrigen Abstrahlung
wie z. B. 90 min oder mehr bieten. Solche längeren Zeiträume werden
zur Bereitstellung einer ausreichenden Zeit für Feuerwehrleute als wichtig erachtet,
für die
sie in einem Gebäude
bleiben, und zur Kontrolle und zum Löschen des Feuers bei einem
minimalen Verlust und einer minimalen Beschädigung für das betroffene Gebäude.
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Die
Feuerbeständigkeit
von Verglasungsplatten bzw. -scheiben wird durch Montieren der Verglasungsplatten
in einer Wand eines Ofens getestet, dessen Innentemperatur dann
gemäß einem
vorgegebenen Schema erhöht
wird. Ein solcher Test ist in dem internationalen Standard ISO 834-1975
spezifiziert und auch in dem internationalen Standard ISO 9051-1990 beschrieben,
bei dem es spezifisch um die Feuerbeständigkeitsanforderungen für verglaste
Anordnungen geht. Im letztgenannten Standard ist angegeben:
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"Einige transparente
und durchscheinende verglaste Anordnungen können die Anforderungen bezüglich der
Stabilität
und Integrität
(RE) und in manchen Fällen
bezüglich
der Isolierung erfüllen
(REI, wobei R für "Beständigkeit", E für "Undurchlässigkeit" und I für "Isolierung" steht). Verglaste
Anordnungen gemäß der Klasse
RE stellen unter den Feuerbedingungen, wie sie in ISO 834 definiert
sind, für
eine bestimmte Zeit eine Stabilität und Integrität bereit.
Die Temperatur der nicht ausgesetzten Seite wird nicht berücksichtigt.
Verglaste Anordnungen mit einer Feuerbeständigkeit gemäß der Klasse
REI unter den Feuerbedingungen, wie sie in ISO 834 definiert sind,
stellen für
eine bestimmte Zeit eine Stabilität, Integrität und Isolierung bereit."
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Um
den Standard bezüglich
der Isoliereigenschaften gemäß dem REI-Niveau
zu erfüllen,
darf kein Punkt der Oberfläche
der Platte, der am Ofen außen
freiliegt, einer Zunahme der Temperatur von mehr als 180°C über seiner
ursprünglichen
Temperatur (Umgebungstemperatur) unterliegen und der mittlere Temperaturanstieg
dieser Fläche
darf 140°C
nicht übersteigen.
Solche Platten, die der REI-Klasse angehören, können auch Barrieren gegen die Übertragung
einer Infrarotstrahlung vom Ort eines Feuers bilden.
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Ein
entscheidender Faktor bei dem Vermögen der laminierten Platte,
eine verlängerte
Feuerbeständigkeit
bereitzustellen, ist die Temperatur des "Ausdehnungskollapses" des nicht-glasartigen Schichtmaterials. Dabei
handelt es sich um die Temperatur, die hier auch als "Feuerbeständigkeits"-Temperatur (FR-Temperatur) bezeichnet
wird, bei welcher der Schaum, der durch die Einwirkung von Wärme auf
das Material erzeugt wird, die Beständigkeit gegen eine ausgeübte Kraft
verliert. Diese Temperatur kann mit einem Test ermittelt werden, bei
dem ein Tiegel, der eine geringe Menge des Materials enthält (gewöhnlich mehrere
10 g), in einen Ofen eingebracht und bei einer bestimmten Temperatur
(häufig
als Schäumtemperatur
bezeichnet) erhitzt wird, so dass eine Ausdehnung des Materials
sichergestellt wird, worauf die Temperatur weiter erhöht und auf
das geschäumte
Material ein Druck ausgeübt
wird, um die Integrität
des Schaums zu prüfen.
Die "Feuerbeständigkeits"-Temperatur, die durch den Kollaps des
Schaums unter dem ausgeübten
Druck angezeigt wird, ist folglich der Punkt, bei dem das Material
seine Feuerbeständigkeitseigenschaften
verliert. Für
hydratisierte Silikate, die herkömmlich
bei Feuerbeständigkeitsanwendungen
eingesetzt werden, liegt diese Temperatur typischerweise im Bereich
von 400 bis 500°C.
Für in
neuerer Zeit entwickelte Materialien, beispielsweise für diejenigen
auf der Basis von Aminsalzen saurer Phosphate, ist diese Temperatur
signifikant höher
und liegt typischerweise im Bereich von etwa 700°C.
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Da
jegliche Zunahme der Feuerbeständigkeitstemperatur
den Barrierezeitraum einer laminierten Verglasungsplatte – häufig dramatisch – verlängern kann,
besteht ein sehr großes
Interesse dahingehend, eine weitere Erhöhung der Feuerbeständigkeitstemperaturen
zu erreichen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wärmequellbares
transparentes Material zu erzeugen, das unter der Einwirkung von
Wärme einen
Schaum mit einer Feuerbeständigkeitstemperatur
von mehr als 700°C,
vorzugsweise mehr als 800°C
erzeugt. Zur Verwendung in Verglasungsplatten ist es bevorzugt, dass
das Material auch die Vorgaben erfüllt, dass es beim normalen
Gebrauch der Platte transparent ist und bleibt, und dass es eine
Haftbindung zwischen den Strukturscheiben der Platte bereitstellt.
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Die
Erfindung beruht auf den Ergebnissen von Untersuchungen der Erfinder
der vorliegenden Erfindung bezüglich
der Herstellung modifizierter Polyphosphate, welche die erforderlichen
Vorgaben erfüllen.
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Erfindungsgemäß wird ein
wärmequellbares
transparentes Material bereitgestellt, wie es im Anspruch 1 definiert
ist.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Scheibe aus einem transparenten glasartigen
Material, das eine Schicht aus dem wärmequellbaren Material trägt, oder
eine feuerbeständige
Platte bereit, die eine oder mehrere Schichten des wärmequellbaren
Materials umfasst, die zwischen zwei Scheiben aus dem transparenten glasartigen
Material angeordnet sind.
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Der
Begriff "wärmequellbar", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Materialien, die gewöhnlich als aufschäumendes
Material bezeichnet werden, welche die Eigenschaft aufweisen, dass
sie dann, wenn sie einer Flamme ausgesetzt werden, quellen und eine
isolierende Barriere gegen die Ausbreitung der Flamme bilden.
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Die
erfindungsgemäßen Materialien
stellen eine signifikante Zunahme der Feuerbeständigkeitstemperaturen bereit.
Bei einem starken Erhitzen bilden sie einen Schaum, der eine hohe
Feuerbeständigkeitstemperatur
von bis zu oder über
900°C zeigt,
d. h. etwa um 300°C
höher als
bei herkömmlichen
Silikatmaterialien und etwa um 200°C höher als bei Materialien auf
der Basis von Aminsalzen saurer Phosphate. Die Zunahme ist bezüglich des
Zeitraums, für
den eine Platte, die ein solches Material umfasst, eine Feuerbarriere
darstellt, besonders ausgeprägt.
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Das
Aluminiumsalz oder -hydroxid, das als Phosphatmodifiziermittel verwendet
wird, scheint zwei sich ergänzende
Funktionen aufzuweisen. Als erstes ermöglicht es durch die Einwirkung
von Wärme
auf das Material die Bildung eines zusammenhängenden Schaums, der sich von
einem Pulver unterscheidet. Zweitens verbessert es die Beständigkeit
gegen ein optisches Altern: Ohne das Phosphatmodifiziermittel findet
eine schnelle Bildung fester Teilchen statt, die einen nachteiligen
optischen Effekt haben.
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Aluminiumhydroxid
ist als Phosphatmodifiziermittel in dem Sinne vorteilhaft, dass
es keine weitere Komponente einbringt, die beim Erhitzen einen nachteiligen
Effekt haben könnte
(beispielsweise die Erzeugung einer flüchtigen Komponente wie Stickstoffoxid).
Andererseits scheint eine Zusammensetzung, die mit einem Aluminiumsalz
als Modifiziermittel hergestellt worden ist, eine bessere Schäumqualität aufzuweisen
als eine Zusammensetzung, die mit Aluminiumhydroxid hergestellt
ist. Das Aluminiumsalz ist vorzugsweise Aluminiumnitrat oder Aluminiumchlorid.
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Aluminiumhydroxid
wird dem Gemisch aus Wasser, Phosphorsäure und einem Magnesiumreaktanten am
Besten während
der Bildung der Lösung
des Metallphosphats zugesetzt. Ein Aluminiumsalz sollte jedoch vorzugsweise
nach der Bildung dieser Lösung
zugesetzt werden. Die Lösung
und das zugesetzte Salz sollten vorzugsweise sorgfältig gerührt werden,
so dass eine einheitliche Produktqualität erhalten wird. Es ist auch
bevorzugt, dass die Lösung
vor der Zugabe des Aluminiumsalzes filtriert wird.
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Obwohl
nicht alle Feuerbeständigkeitsanwendungen
eines wärmequellbaren
Materials eine Transparenz des Materials erfordern, sind die Hauptanwendungen
transparente Verglasungsplatten. Die erfindungsgemäßen Materialien
sind folglich transparent. Bei einem Phosphor : Metall-Verhältnis (z.
B. einem P : Mg-Verhältnis)
am unteren Ende des beanspruchten Bereichs von mindestens 2,0 :
1 sind die Produktmaterialien im Allgemeinen transparent, können jedoch
die Transparenz nicht über
einen längeren
Zeitraum beibehalten und neigen dazu, weiß oder weißlich und somit durchscheinend
zu werden.
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Um
das bevorzugte Maß der
ursprünglichen
und der beibehaltenen Transparenz sicherzustellen, beträgt das Phosphor
: Metall-Verhältnis
vorzugsweise mindestens 2,2 : 1, was zu einem Produkt führt, das
zum Einbringen in transparente Verglasungsplatten gut geeignet ist.
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Die
Verwendung von Magnesiumphosphat verstärkt die Bildung eines Materials,
das seine Transparenz über
einen langen Zeitraum beibehält.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Magnesiumreaktant ein hydratisiertes Magnesiumcarbonat/Magnesiumhydroxid-Salz,
wobei ein bevorzugtes Beispiel dieses Salzes die Formel 4MgCO3·Mg(OH)2·4H2O hat. Diese Salze haben den Vorteil, dass
sie das erforderliche Phosphat leicht erzeugen.
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Das
molare Verhältnis
von Aluminium in dem Phosphatmodifiziermittel zu dem Metall in der
Phosphatkomponente liegt vorzugsweise im Bereich von 0,02 bis 1
: 1. Wenn das Metall der Phosphatkomponente Magnesium oder Calcium
ist, dann liegt das molare Verhältnis
von Aluminium in dem Phosphatmodifiziermittel zu dem Metall in der
Phosphatkomponente vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 0,4 : 1.
Diese Verhältnisse
haben den Vorteil, dass in dem Material gute Schäumeigenschaften bereitgestellt
werden, während
dessen Transparenz nicht nachteilig beeinflusst wird.
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Das
Material kann ein Verdickungsmittel enthalten. Die Zugabe dieses
Mittels zu der Lösung
erhöht die
Viskosität
der Lösung
und bildet ein gelartiges Material mit einem hohen Wassergehalt,
wodurch der Schritt des Trocknens der Lösung zur Bildung des Materials
vermieden oder vermindert wird.
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Vorzugsweise
basiert das Verdickungsmittel auf einem oder mehreren von einem
Celluloseether, Hydroxyethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyurethan,
Polyacrylat, Ton, Xanthangumi und Succinoglycangummi.
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Vorzugsweise
enthält
das Material ferner Sulfationen (SO4 2–-Ionen),
Chloridionen (Cl–-Ionen) oder Nitrationen
(NO3 –-Ionen) und/oder Ammoniumionen
(NH4 +-Ionen), Natriumionen
(Na+-Ionen)
oder Kaliumionen (K+-Ionen). Diese Ionen
ermöglichen
eine Erhöhung
der Löslichkeit
der Phosphate und die Bildung eines Gels oder eines "gelartigen" Materials ohne eine
begleitende feste Phase, die für
die optische Qualität
des Materials schädlich
wäre.
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Die
Gegenwart von Wasser und dessen Anteil in dem Material sind für die Schäumqualitäten des
Produkts wichtig. Wenn das Material einen hohen Wassergehalt aufweist,
ist es schwierig, die erforderlichen "gelartigen" Eigenschaften bereitzustellen, da das
Material eine niedrige Viskosität
aufweist und schwer in Position zu halten ist. Vorzugsweise hat
das Material einen Wassergehalt von 45 Gew.-% oder weniger, mehr
bevorzugt von 40 Gew.-% oder weniger und insbesondere von 35 Gew.-%
oder weniger. Materialien, die einen geringen Wasseranteil enthalten,
sind bezüglich
ihrer gelartigen Eigenschaften interessant und ihre optische Qualität ist bei
der Alterung häufig
beständiger.
Es ist darüber
hinaus bevorzugt, dass sie einen ausreichend großen Wassergehalt aufweisen,
vorzugsweise mehr als 10 Gew.-%, um das Schäumen des Materials beim Erhitzen
sicherzustellen. Der bevorzugte Bereich für den Wasseranteil beträgt im Allgemeinen
15 bis 35 Gew.-%, insbesondere 21 bis 31 Gew.-%.
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Die
erzeugte modifizierte Lösung
wird zur Bildung eines gelartigen Produkts vorzugsweise sorgfältig getrocknet.
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In
der Ausführungsform,
bei der die Lösung
vor der Zugabe des Aluminiumsalzes filtriert wird, entfernt die
Filtration jegliche restlichen Feststoffe oder Agglomerate, und
zwar im Hinblick auf eine Verbesserung der optischen Eigenschaften
des Materials. Eine Filtration kann jedoch nicht erforderlich sein,
wenn darauf geachtet wird, die Bedingungen bei der Bildung der Lösung zu
steuern, und zwar insbesondere bezüglich der Einheitlichkeit der
Temperatur und des sorgfältigen
Rührens,
so dass eine klare einheitliche Lösung ohne agglomerierte Teilchen
erhalten wird. Eine einheitliche Produktqualität ist ganz besonders bevorzugt,
da es wahrscheinlich ist, dass ein Mangel an Einheitlichkeit zu
einer Platte mit "Überhitzungszonen" in dem Gel führt, die vor
dem Gel als Ganzes versagen würden.
Das in der Lösung
ein gesetzte Wasser sollte vorzugsweise entmineralisiertes Wasser
sein. Das Wasser sollte vorzugsweise in einem Anteil von mindestens
45 Gew.-%, bezogen auf die Lösung
des Metallphosphats, vorliegen. In dem Trocknungsschritt führt ein
Verdampfen des Wassers zu einer Verdickung der Lösung und zu einer Zunahme der
Viskosität
der Lösung.
Das Trocknen kann in einem herkömmlichen
geheizten Ofen, einem Mikrowellenofen, unter vermindertem Druck,
mittels Konvektion oder auf einer heißen Platte erreicht werden.
Der bevorzugte Trocknungsmodus ist Trocknen in einem geheizten Ofen,
Mikrowellenofentrocknen oder Konvektionstrocknen. Ein sorgfältiges Trocknen
ist bevorzugt und kann durch einen verlängerten Trocknungszeitraum
(z. B. von mindestens 4 Stunden), eine hohe Trocknungstemperatur
(z. B. 100°C)
oder ein Intensivtrocknungsverfahren wie z. B. ein Mikrowellenerhitzen
(beispielsweise 2 min bei einer Leistung von 500 W) erreicht werden.
Die bevorzugte Trock nungstemperatur liegt im Bereich von 70 bis
120°C. Kurze
Trocknungszeiträume
haben den Vorteil, dass eine übermäßige "Haut"-Bildung auf dem
Produkt vermieden wird.
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Die
Gegenwart des Phosphatmodifiziermittels scheint nur einen geringen
Einfluss auf die Herstellung und Modifizierung der Lösung als
solche zu haben. Sie ist jedoch bei der Bestimmung der Schaumerzeugungsqualitäten des
getrockneten Produkts wichtig.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Materialien
liegen in ihrem Verhalten beim Aussetzen gegenüber einer starken Hitze. Eine
ihrer vorteilhaftesten Eigenschaften ist ihr Vermögen zur
Bildung eines zusammenhängenden
Schaums anstelle eines zerfallenden Schaums.
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Die
Erfindung wird in den folgenden nicht-beschränkenden Beispielen weiter beschrieben.
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Beispiele 1 bis 17
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Die
für die
Beispiele 1 bis 17 verwendeten Reaktanten waren hochreines Magnesiumhydroxycarbonat in
Form von 4MgCO3·Mg(OH)2·4H2O, Phosphorsäure (85 Gew.-% H3PO4), Aluminiumnitrat-nonahydrat [Al(NO3)3·9H2O] und entmineralisiertes Wasser. Im Beispiel
1 wurden 50 g Magnesiumcarbonat und 110 g Wasser in einen Reaktor
eingebracht, der mit einem externen Wassermantel gekühlt wurde,
und sorgfältig
gemischt. Dann wurden 138 g Phosphorsäure nach und nach unter fortgesetztem
sorgfältigen
Rühren
zugesetzt, um das Aufbrechen jeglicher Agglomerate sicherzustellen.
Die Temperatur in dem Reaktor wurde durch die externe Wasserkühlung unter
50°C gehalten.
Nachdem das Reaktionsgemisch klar geworden ist, wurde das Aluminiumnitrat
eingebracht und es wurde erneut sorgfältig gemischt. Die Mengen an
Phosphorsäure
und Aluminiumnitrat und folglich das Phosphor : Metall-Verhältnis und
die Aluminium : Metall-Verhältnisse
wurden von Beispiel zu Beispiel variiert. Von dem so gebildeten
Zwischenproduktgemisch wurden Proben genommen, um den prozentualen
Anteil des vorliegenden Wassers zu messen.
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Das
Zwischenproduktgemisch wurde dann in einen Lagerbehälter überführt und
in einen geheizten Ofen bei 65°C,
80°C oder
100°C eingebracht.
Das Erhitzen und das resultierende Verdampfen des Wassergehalts
führten
zu einer Verdickung des Gemischs, die sich durch eine Zunahme seiner
Viskosität
zeigte, wodurch ein gelartiges Produkt gebildet wurde.
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde für
die Beispiele 2 bis 17 wiederholt, wobei die Anteile und Komponenten
so variiert wurden, wie es in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt
ist, die auch Details der erhaltenen Produkte zeigt. Die gemäß den Beispielen
erzeugten Materialien hatten Eigenschaften, wie sie für die vorliegende
Erfindung erforderlich sind: Sie waren transparent, viskos und klebrig.
Die zweite Spalte zeigt das Verhältnis
von Phosphor zu Metall in dem Carbonat (Magnesiumcarbonat in den
Beispielen 1 bis 17, Aluminiumcarbonat im Beispiel 18). Die dritte
Spalte zeigt das Verhältnis
von Aluminium in dem Aluminiumsalz zu dem Metall im Carbonat (Magnesium
in den Beispielen 1 bis 17, Aluminium im Beispiel 18). Die letzte
Spalte zeigt die "Feuerbeständigkeits"-Temperatur (FR-Temperatur),
die nach dem Schäumen
des Produkts bei 500°C, 600°C oder 700°C gemäß den Beispielen
erhalten worden ist.
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Proben
der Produkte von den Beispielen 15 bis 17 wurden bezüglich ihrer
Alterungseigenschaften bei Umgebungstemperatur (20°C) und bei
50°C getestet.
Beim Altern bei Umgebungstemperatur war die untersuchte Eigenschaft
die optische Erscheinung der Probe nach 7 Tagen. Beim Altern bei
50°C war
die untersuchte Eigenschaft der Zeitraum, nach dem der erste "Kristall" in der Probe erscheint.
In diesem Zusammenhang ist ein Kristall ein optischer Defekt, der
sich möglicherweise
aus einer Phasentrennung ergibt und der das Aussehen eines Kristalls
aufweist.
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Vergleichsbeispiele C1
bis C4
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Die
Vergleichsbeispiele wurden im Allgemeinen in der gleichen Weise
wie das Beispiel 1 durchgeführt, jedoch
lag einer oder mehrere der Parameter außerhalb der Grenzen, die für die Erfindung
erforderlich sind. Die Details der Vergleichsbeispiele sind in der
nachstehenden Tabelle 3 gezeigt. Die erhaltenen Produkte wiesen
nicht die für
die Erfindung erforderlichen Materialeigenschaften auf. Die Vergleichsbeispiele
C1 und C2 ergaben ein Produkt mit einem nicht akzeptabel hohen Kristallgehalt,
was zu einer mangelnden Einheitlichkeit in der Gelschicht einer
Verglasungsplatte und einer Neigung zur Bildung ungleichmäßiger Überhitzungsstellen beim
Aussetzen gegenüber
einem Feuer führte.
Die Vergleichsbeispiele C3 und C4 erzeugten ein Material mit einer
Viskosität,
die unzureichend war, um eine gleichmäßige Verteilung des Materials über der
Plattenoberfläche
zu gewährleisten.
Bei allen Vergleichsbeispielen hatte der erhaltene Schaum eine für die Messung
der Feuerbeständigkeitstemperatur
(FR) zu starke Pulverkonsistenz. Tabelle
3
- NMa
- nicht messbar.
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Beispiele 19 bis 24
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Die
Reaktanten für
die Beispiele 19 bis 24 waren ein hochreines Magnesiumhydroxycarbonatpulver
in Form von 4MgCO3·Mg(OH)2·4H2O, Phosphorsäure (85 Gew.-% H3PO4), Aluminiumnitrat-nonahydrat [Al(NO3)3·9H2O] und entmineralisiertes Wasser. Wasser
und Phosphorsäure
wurden in einen Reaktor eingebracht, der mit einem externen Wassermantel
gekühlt
wurde, und sorgfältig
gemischt. Das Carbonatpulver wurde dann nach und nach unter fortgesetztem
sorgfältigen
Rühren
zugesetzt, um das Aufbrechen jeglicher Agglomerate sicherzustellen.
Die Temperatur in dem Reaktor wurde durch extern umgewälztes Wasser
mit dieser Temperatur bei etwa 70°C
gehalten. Wenn das Reaktionsgemisch klar war, wurde das Aluminiumnitrat eingebracht
und es wurde erneut sorgfältig
gemischt. Die Lösung
wurde dann auf einer erhitzten Platte unter heftigem Rühren bis
zu einem Wassergehalt von 45 Gew.-% dehydratisiert.
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Einige
20 g des so gebildeten Zwischenproduktgemischs wurden dann in einen
Lagerbehälter überführt und
für unterschiedliche
Zeiträume
in einen Mikrowellenofen bei einer Leistungseinstellung von 500
W eingebracht. Das resultierende Erhitzen und Verdampfen des Wassergehalts
führten
zu einer Verdickung des Gemischs, die sich durch eine Zunahme seiner
Viskosität
zeigte, wodurch ein gelartiges Produkt gebildet wurde. Alle erhaltenen
Zusammensetzungen hatten ein P/Mg-Verhältnis von 2,24 und ein Al/Mg-Verhältnis von 0,10.
Der Wassergehalt der Zusammensetzungen nach dem Mikrowellentrocknen
für den
vorgegebenen Zeitraum (in Minuten ' und Sekunden '')
ist in der nachstehenden Tabelle 4 gezeigt, und zwar zusammen mit
den Feuerbeständigkeitstemperaturen
nach dem Schäumen
bei 500°C
und den Alterungseigenschaften, wie sie vorstehend für die Proben
der Beispiele 15 bis 17 beschrieben worden sind. Tabelle
4
- NMd
- nicht gemessen
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Beispiele 25 bis 29
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Die
Reaktanten und Herstellungsbedingungen waren mit denjenigen der
Beispiele 19 bis 24 identisch, wobei erneut eine dehydratisierte
Lösung
mit einem Gehalt von etwa 45 Gew.-% Wasser erzeugt wurde. Das Zwischenproduktgemisch
wurde in einer Menge von 0,1 g/cm2 auf eine
200 × 200
mm-Glasscheibe gegossen und 29 bis 33 Stunden in einen geheizten
Ofen bei 50°C
eingebracht, um ein gelartiges Produkt mit einem Wassergehalt von
20 Gew.-% zu erhalten.
Eine zweite Glasscheibe wurde über
dem gelartigen Produkt platziert und die gesamte Anordnung wurde
12 Stunden in einen geheizten Ofen bei 50°C eingebracht, um eine transparente
laminierte Platte zu bilden. Die Enddicke der Zusammensetzung betrug
200 und 700 μm.
Die nachstehende Tabelle 5 zeigt das P/Mg-Verhältnis, das Al/Mg-Verhältnis, den
Wassergehalt, den pH-Wert der Ausgangslösung (55 bis 75% Wassergehalt),
die Dicke der getrockneten gelartigen Zusammensetzung, die FR-Temperatur
und die Dichte der Kristalle nach dem Altern für 30 Tage bei 50°C. Die Dichte
der Kristalle wurde als Anzahl der Kristalle in einem 1 dm-Quadrat
(100 × 100
mm) gemessen.
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In
einer Variante von Beispiel 27 wurde die Zusammensetzung in einem
geheizten Ofen bei 80°C
während
6 Stunden anstelle von 33 Stunden bei 50°C getrocknet. Der Endwassergehalt
betrug ebenfalls 20%. Die Ergebnisse waren identisch, jedoch betrug
die Dichte der Kristalle anstelle von 326/dm2 lediglich
43/dm2.
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Beispiele 30 bis 32
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Es
wurde das gleiche Verfahren wie in den Beispielen 25 bis 29 eingesetzt,
mit den folgenden Ausnahmen: Der Reaktant Aluminiumnitrat wurde
durch Aluminiumchlorid (Beispiel 31) oder Aluminiumhydroxid (Beispiel
32) ersetzt. Das Aluminiumhydroxid, das in der Magnesiumphosphatlösung unlöslich ist,
wurde vor der Zugabe von Wasser und Phosphorsäure gleichzeitig mit dem Magnesiumhydroxycarbonat
zugegeben. Das Gemisch wurde auf 80°C erhitzt und gerührt, wobei
eine transparente flüssige
Zusammensetzung erhalten wurde. Ferner musste das P/Mg-Molverhältnis bei
diesem Reaktanten höher
sein (2,86), um eine transparente Lösung zu erhalten.
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Die
Zusammensetzungen wurden in einem geheizten Ofen bei 50°C getrocknet,
um einen Wassergehalt von 19 ± 2
Gew.-% zu erhalten. Mit der getrockneten Zusammensetzung wurde wie
in den Beispielen 25 bis 29 eine transparente laminierte Platte
ausgebildet.
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Die
nachstehende Tabelle 6 zeigt das P/Mg-Verhältnis, das Al/Mg-Verhältnis und
den pH-Wert der Ausgangszusammensetzung
(56 ± 2%
Wassergehalt), die FR-Temperatur und die Dichte der Kristalle nach dem
Altern für
50 Tage bei 50°C
und 35 Tage bei 20°C.
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Beispiel 33
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In
diesem Beispiel wurde der Zusammensetzung ein Verdickungsmittel
zugesetzt. Das Verdickungsmittel war eine Hydroxyethylcellulose
(TYLOSE H100000YP2, von Hoechst AG hergestellt). Die Ausgangszusammensetzung
enthielt Aluminiumnitrat und wies die molaren Verhältnisse
P/Mg = 2,24 und Al/Mg = 0,1 auf. Die Zusammensetzung wurde dehydratisiert,
um im ersten Fall einen Wassergehalt von 35 Gew.-% und im anderen
Fall einen Wassergehalt von 45 Gew.-% zu erhalten. Anschließend wurde
das Verdickungsmittel in einer Menge von etwa 3 Gew.-% zugesetzt.
Das Gemisch wurde 15 bis 30 min zwischen 50 und 70°C gerührt und erhitzt.
Es wurde eine gelartige Produktzusammensetzung erhalten. Das Schäumen des
gelartigen Produkts trat bei 600°C
auf, wobei ein Schaum erhalten wurde. Die FR-Temperatur wurde nicht
gemessen, da der Schaum zusammenfiel. Zwischen den zwei Zusammensetzungen
mit dem unterschiedlichen Wassergehalt wurde kein signifikanter
Unterschied gefunden, mit der Ausnahme dass die Zusammensetzung
mit dem hohen Wassergehalt (45%) bei 80°C flüssig wurde.