DE1950309C3 - Exothermes Formmaterial für GieBereizwecke - Google Patents
Exothermes Formmaterial für GieBereizweckeInfo
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- DE1950309C3 DE1950309C3 DE19691950309 DE1950309A DE1950309C3 DE 1950309 C3 DE1950309 C3 DE 1950309C3 DE 19691950309 DE19691950309 DE 19691950309 DE 1950309 A DE1950309 A DE 1950309A DE 1950309 C3 DE1950309 C3 DE 1950309C3
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
- B22D7/06—Ingot moulds or their manufacture
- B22D7/10—Hot tops therefor
- B22D7/104—Hot tops therefor from exothermic material only
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
15
Im Gießereiwesen ist häufig erforderlich, die Erstarrung eines Teiles des vorgegossenen Metalls
gegenüber der Restmenge an vergossenem Metall zu verzögern. So werden beispielsweise beim Sandformguß oder Blockkokillenguß üblicherweise der Gießform
Steiger oder Blockköpfe aufgesetzt, in denen ein Vorrat
an Gießmetall enthalten ist, der die während der
Erhärtung des Gußstückes auftretende Volumenkontraktion durch Nachspeisung von weiterem Gießmetall
kompensieren soll. Dieser in den Steigern bzw. Blockköpfen vorhandene Vorrat an Gießmetall muß die
erforderliche Zeitspanne bis zur völligen Verfestigung s<
> des eigentlichen Gußstückes flüssig bleiben.
Zur Verzögerung der Erstarrung von Teilmengen des vergossenen Metalls sind verschiedene Methoden
bekannt Bei einer Gruppe dieser Methoden wird die Wärmeabgabe des in den Steigern bzw. Blockköpfen <r>
vorhandenen Gießmetalls durch entsprechende Dimensionierung der Steiger bzw. Blockköpfe oder durch
Einformung der Steiger bzw. Blockköpfe in thermisch isolierendes Material so vermindert daß die Erstarrung
im Vergleich zum Gußstück selbst zeitlich später to einsetzt Bei einer anderen Gruppe dieser Methoden
werden die Steiger bzw. Blockköpfe durch Zuführung zusätzlicher Energie über die erforderliche Zeitspanne
hinweg in flüssigem Zustand erhalten. Dabei kann elektrische Energie verwendet werden. Es können aber * >
auch die Steiger bzw. Blockköpfe in ein exothermes Formmaterial eingeformt werden, das neben feuerfesten Formstoffen als Energieträger aluminothermische
Reaktionsmischungen enthält, die beim Gießvorgang zünden oder gezündet werden. v)
Die Erfindung betrifft ein solches exothermes Formmaterial für Gießereizwecke. Sie geht aus von
einem Material, das aus einer aluminothermischen Reaktionsmischung, feuerfesten Formstoffen und Bindemitteln sowie gegebenenfalls Zusätzen an Nitraten ">5
und/oder Fluoriden besteht.
Die aluminothermische Reaktionsmischung kann dabei auf der Basis von Aluminiumpulver und Eisenoxyd
aufgebaut sein, sie kann aber auch andere oxydierbare Metalle, wie Magnesiumpulver, und/oder andere Oxy- <>o
dationsmittel, wie Braunstein enthalten. Als feuerfester Formstoff kommt Formsand (Quarzsand) oder jeder
sonstige übliche Formstoff in Frage. Als Bindemittel können die üblichen Kernbinder (z. B. Dextrin, gegebenenfalls Kunststoffe) Mineralbinder wie Zement und f>r>
Bindetone verwendet werden. Die übrigen Zusätze, die nicht zwingend sind, dienen als Reaktionsmoderatoren.
grundsätzlich gut bewährt Zur Verarbeitung werden sie durch Änfeuchtung mit Wasser in einen formbaren
Zustand gebracht Danach werden Formlinge ausgeformt die anschließend z.B. thermisch getrocknet
werden, bevor sie zum Abguß eingesetzt werdea
Bei der Verarbeitung dieser Formmateriauen stellen
sich jedoch in der Praxis häufig Schwierigkeiten ein, und zwar infolge einer Oxydation des in der aluminothermischen Reaktionsmischung enthaltenen Metallpulvers.
Diese Oxydation, die sich in einer Selbsterhitzung der Masse äußert, führt gewöhnlich zu einer Verminderung,
mitunter sogar auch zu einer völligen Ausschaltung des für die spätere Heizreaktion benötigten Metallpulvers,
d.h. zu einer unkontrollierbaren Verminderung der Wirksamkeit des Formmaterials bis zur Grenze der
völligen Unwirksamkeit Außerdem ergibt sich häufig auch eine Aushärtung der Anmischung selbst, so daß das
Formmaterial für eine anschließende Ausformung unbrauchbar wird.
Überraschend wurde nun gefunden, daß sich eine Selbsterhitzung des Formmaterials nach der Anfeuchtung dadurch praktisch vollständig ausschalten läßt, daß
das Formmaterial zusätzlich einen Gehalt von bis zu 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Materials, an Wasserlöslichen Chromaten besitzt Im allgemeinen reichen dabei schon sehr geringe Zusätze
von 0,05 Gewichtsprozent bis 2 Gewichtsprozent aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die Chromate können dem Formmaterial bereits bei der Herstellung, d. h. bei der Anmischung der einzelnen
Bestandteile oder aber bei Beginn der Verarbeitung zugesetzt werden. Ihre Wirksamkeit ist praktisch
unabhängig von dem verwendeten Kation und auch davon, ob ein Monochromat oder ein Dichroniat zum
Einsatz kommt Beispielsweise sind Kaliumdichromat, Natriumchromat und Ammoniumdichromat neben
anderen Monochrometen bzw. Dichromaten sehr gut geeignet. Wichtig ist nur, daß die Chromate wasserlöslich sind.
Chromate sind als Oxidationsmittel für aluminothermische Reaktionsmischungen bekannt. Wegen ihres
höheren Preises im Vergleich zu anderen Oxidationsmitteln wie z. B. Eisenoxid kommen sie in der Praxis im
allgemeinen aber nur in besonderen Fällen zum Einsatz. Als Beispiel dafür beschreibt die AT-PS 2 54 760 die
Umwandlung von körnigem keramischem Material in harte monolithische Produkte mit Hilfe einer aluminothermischen Reaktionsmischung, die eine Chromverbindung, z. B. Kaliumdichromat als Oxydationsmittel
enthält. Es wird eine aus der aluminothermischen Reaktionsmischung und dem keramischen Material
bestehende Masse, ggfs. unter Zusatz von Wasser, zu Formungen geformt und dann gezündet. Die thermische
Reaktion führt dabei zu geschmolzenen chromhaltigen Rückständen, welche nach ihrer Erstarrung als Bindemittel für das (bei der thermischen Reaktion nicht
schmelzende) keramische Material wirken. Die Chromverbindung ist also nicht nur der Lieferant für den
Reaktionssauerstoff, sondern zugleich auch notwendiger Bestandteil für das Endprodukt.
Eine etwas andere, für medizinische Heizpackungen, Lockenwickler u. dgl. bestimmte Masse ist in der US-PS
22 61 221 beschrieben. Ihr reaktives System besteht bevorzugt aus Aluminium, einem Metalloxid wie
Kupferoxid und Kaliumchlorat, kann aber auch Kaliumdichromat anstelle des Kaliumchlorats als
Oxidationsmittel enthalten. Außerdem sind der Masse noch Füllstoffe, wie Sand, Bimsstein od. dgl. und als
weiterer zwingender Bestandteil eine organische schwefelhaltige Säure zugesetzt Diese Masse ist
unempfindlich gegen atmosphärische Einflüsse (Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff und Kohlensäure), zeichnet sich
also durch gute Lagerstabilität im trockenen Zustand aus. Zum Gebrauch wird sie (abweichend von der
Erfindung und von der AT-PS 2 54 760) nicht thermisch gezündet, sondern durch Zugabe von Wasser zu einer
langsam bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen ablaufenden Reaktion gebracht Damit wird zum
Gebrauch die bekannte Selbsterhitzung von feuchten
aluminothermischen Mischungen nutzbar gemacht und zwar unabhängig davon, ob die Masse einen Gehalt an
Kaliumdichromat hat oder nicht
Bei der Erfindung sind die Chromate nicht als Bestandteil des reaktiven Systems berechnet, d. h„ sie
sind zusätzlich zu dem zum Einsatz kommenden reaktiven System vorhanden, und das auch nur in relativ
geringen Mengen. Dennoch wäre nach dem Stand der Technik zu erwarten gewesen, daß die Chromate
lediglich additiv zur Oxidationswirkisng beitragen würden, folglich also das zusätzlich Chromate enthaltende
Formmaterial nach dem Anfeuchten im wesentlichen genauso der Selbsterhitzung unterliegen würde wie das
Formmaterial ohne Chrom-Zusatz. Statt dessen zeigen die dem Formmaterial zugesetzten Chromate, und zwar
auch schon in Mengen, die für eine Verstärkung der Oxidationswirkung unerheblich sind, ein gänzlich
anderes Verhalten, indem sie nach dem Anfeuchten des Formmaterials reaktionshemmend wirken und die
bisher ständig beobachtete Selbsterhitzung des angefeuchteten Formmaterials unterdrücken. Der Reaktionsmechanismus,
der dieser nicht vorhersehbaren
Wirkung zugrunde liegt, ist z. Zt noch nicht bekannt
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Vergleichsbeispiels näher erläutert Dem Vergleichsbeispiel
liegt dabei als Bezugssubstanz ein bekanntes exothermes Formmaterial (eine sogenannte Steigerheizmasse)
zugrunde. Dieses Material besteht aus etwa 50 Gewichtsprozent Quarzsand, etwa 40 Gewichtsprozent
einer aluminothermischen Mischung (Al-Pulver und Eisenoxid) sowie dem Rest Kaliumnitrat, Kryolith
und Dextrin.
Es wurden 5 kg des als Bezugssubstanz verwendeten Formmaterials mit einem Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent
Kaliumdichromat versehen. Die Mischung wurde in einem Laborkollergang eine Minute lang trocken
behandelt, dann mit 250 ml Wasser versetzt und erneut
10 Minuten lang gemischt Anschließend wurde die Mischung in eine zylindrische Form eingestampft Die
Temperatur innerhalb der Form wurde laufend gemessen, die Meßergebnisse sind in Kurve A der
grafischen Darstellung niedergelegt
Zum Vergleich wurde mit 5 kg der Bezugssubstanz ohne den Zusatz eines Chromats in gleicher Weise
verfahren. Die sich bei diesem Vergleichsversuch ergebenden Temperaturmeßwerte sind in der Kurve B
der grafischen Darstellung wiedergegeben.
Die grafische Darstellung läßt deutlich erkennen, daß
sich der Zusatz des Chromats bei der Mischung A im Sinne einer Stabilisierung günstig ausgewirkt hat, d. h,
daß die Mischung A praktisch keine Selbsterhitzung zeigt. Damit hat die Mischung A während eines
Gießvorganges eine beträchtlich bessere Wirksamkeit als die ohne den Zusatz an Chromat hergestellte,
bekannte Mischung B.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Exothermes Formmaterial für Gießereizwecke, bestehend aus einer aluminothermischen Reaktionsmischung auf der Basis von Aluminiumpulver und/oder Magnesiumpulver und Eisenoxid und/oder Braunstein, feuerfesten Formstoffen und Bindemitteln sowie gegebenenfalls Zusätzen an Nitraten und/oder Fluoriden, dadurch gekennzeich net, daß das Formmaterial zusätzlich einen Gehalt von bis zu 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Materials, an wasserlöslichen Chromaten besitzt-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691950309 DE1950309C3 (de) | 1969-09-30 | 1969-09-30 | Exothermes Formmaterial für GieBereizwecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691950309 DE1950309C3 (de) | 1969-09-30 | 1969-09-30 | Exothermes Formmaterial für GieBereizwecke |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1950309A1 DE1950309A1 (de) | 1971-04-01 |
DE1950309B2 DE1950309B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1950309C3 true DE1950309C3 (de) | 1979-07-26 |
Family
ID=5747441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691950309 Expired DE1950309C3 (de) | 1969-09-30 | 1969-09-30 | Exothermes Formmaterial für GieBereizwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1950309C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1383914A (en) * | 1971-10-12 | 1974-02-12 | Foseco Int | Molten metal casting |
DE102008041217A1 (de) | 2008-08-13 | 2010-02-18 | Volkswagen Ag | Formstoffbinder für schüttbare Formmassen und Verfahren zum Herstellen von Kerneinsätzen für Gussformen |
-
1969
- 1969-09-30 DE DE19691950309 patent/DE1950309C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1950309A1 (de) | 1971-04-01 |
DE1950309B2 (de) | 1974-03-07 |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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