DE19502993C2 - Verfahren und Vorrichtung zur berührungslosen Messung von dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur berührungslosen Messung von dreidimensionalen StrömungsgeschwindigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur berührungslosen
Messung von dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Weiterhin bezieht sich
die Erfindung auf eine Vorrichtung zur berührungslosen Messung
von dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
Das von der Erfindung erfaßte Meßprinzip wird auch als Mehrfach
lichtschnitt-Technik bezeichnet. Dabei dient als Maß für die
Geschwindigkeiten der Tracerpartikel in dem Meßvolumen der Weg,
den die Tracerpartikel zwischen den Beleuchtungen des
Meßvolumens zurückgelegt haben. Dieser Weg wird im einfachsten
Fall aus einem doppelt belichteten Bild des Meßvolumens
ermittelt. Hierbei ergibt sich eine zweifache Schwierigkeit. Zum
einen ergibt sich aus den doppelt belichteten Bild des
Meßvolumens nicht ohne weiteres das Vorzeichen der Strömungs
geschwindigkeiten der einzelnen Tracerpartikel. Zum anderen sind
auch die Geschwindigkeitskomponenten senkrecht zu der Haupt
erstreckungsrichtung des Meßvolumens nicht ohne weiteres
ermittelbar.
Bei einem bekannten Verfahren nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 wird das Meßvolumen, um die Strömungsgeschwindig
keiten der Tracerpartikel in allen drei Dimensionen zu erfassen,
stereoskopisch, d. h. zusätzlich in einer zweiten Abbildungs
richtung auf einen zweiten Fotosensoren abgebildet. Dabei wird
die Ermittlung des Vorzeichens der Strömungsgeschwindigkeiten
aus doppelt belichteten Bildern des Meßvolumens dadurch
ermöglicht, daß das Meßvolumen zwischen seinen beiden
Beleuchtungen relativ zu den Fotosensoren derart verschoben
wird, daß hieraus eine größere als die maximale Partikel
verschiebung aufgrund der Strömung resultiert. Auf diese Weise
ergeben sich in den doppelt belichteten Bildern des Meßvolumens
zwingend Partikelverschiebungen nur eines Vorzeichens und sowohl
der Betrag als auch das Vorzeichen der Strömungsgeschwindigkei
ten kann durch Differenzbildung mit der zusätzlichen
Relativverschiebung des Meßvolumens gegenüber den Fotosensoren
ermittelt werden. Ein solches bekanntes Verfahren ist beispiels
weise in der DE 42 37 440 C2 beschrieben. Es erfordert zu seiner
Durchführung einen erheblichen apparativen Aufwand. Die
Abbildungsoptik muß zwei schräg zueinander angeordnete Objektive
und aufeinander abgestimmte, d. h. synchronisierte Vorverschie
bungseinrichtungen aufweisen. Dennoch ist die Auflösung aber
Strömungsgeschwindigkeiten senkrecht zu den Haupterstreckungs
richtungen des Meßvolumens nur gering, da der Winkel zwischen
den beiden Abbildungsrichtungen der stereoskopischen Anordnung
nur vergleichsweise klein gewählt werden kann.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 wird das Meßvolumen holographisch doppelt
belichtet. Hierfür ist ein Fotosensor in Form eines Spezialfilms
erforderlich. Für holographische Aufnahmen verwendbare Filme
weisen den Nachteil einer geringen Lichtempfindlichkeit auf. So
ist nur die Erfassung kleiner Beobachtungsfelder und geringer
Strömungsgeschwindigkeiten möglich. Darüber hinaus kann auch bei
einer holographischen Technik nicht auf eine künstliche
Relativverschiebung des Meßvolumens gegenüber dem Fotosensor
zwischen den beiden Belichtungen des Meßvolumens verzichtet
werden, wenn das Vorzeichen der Strömungsgeschwindigkeiten der
Tracerpartikel aus doppelt belichteten Bildern des Meßvolumens
zu ermitteln ist. Hieraus resultiert neben der holographischen
Abbildungsanordnung ein nicht unerheblicher apparativer Aufwand.
Bei der Vorrichtung und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. 11 gehen auch aus JP 2-262065 (A) in:
Pat. Abstr. of Japan, Sect. P., Vol. 15 hervor. Hier wird eine
Strömung mit zwei Lichtschnitten abgescannt, die mit unter
schiedlichen Geschwindigkeiten in der Abbildungsrichtung
verschoben werden. Dabei werden die Bilder von den beiden
Lichtschnitten getrennt voneinander aufgezeichnet. Die beiden
Lichtschnitte weisen durch ihre unterschiedlichen Geschwindig
keiten, mit denen sie durch die Strömung geführt werden, keine
feste Relativanordnung. Vielmehr definieren sie im Sinne des
Oberbegriffs der Ansprüche 1 und 11 jeweils ein separates
Meßvolumen.
Neben der Aufzeichnung von doppelt belichteten Bildern des
Meßvolumens ist es bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bekannt, zwei getrennte Bilder des Meßvolumens
aufzuzeichnen. Aus der Reihenfolge der Bilder ergibt sich das
Vorzeichen der Strömungsgeschwindigkeiten in der Ebene des
Meßvolumens automatisch. Eine statistische Auswertung der Bilder
des Meßvolumens ist dabei aus "Optimization of particle image
velocimeters. Part I: Double pulsed Systems" (R.D. Keane und
R.J. Adrian, 1990, Meas. Sci. Technol. 1, Seiten 1202 bis 1215)
und "Theory of cross-correlation analysis of PIV images" (R.D.
Keane und R.J. Adrian, 1992, Appl. Sci. Res. 49, Seiten 191 bis
215) bekannt. Konkret werden lokale Kreuzkorrelationsfunktionen
zwischen zwei Bildern des Meßvolumens berechnet und aus der Lage
eines Maximums dieser Kreuzkorrelationsfunktionen die lokalen
Strömungsgeschwindigkeiten der Strömung in der Ebene des
Meßvolumens nach Betrag und Vorzeichen bestimmt.
Aus "The role of streamwise vorticity in the near field
entrainment of round jets" (D. Liepmann and M. Gharib, 1992,
Journal of Fluid Mechanics Vol. 245, Seiten 643 bis 668) ist
darüber hinaus bekannt, daß die Stärke des Maximums der lokalen
Kreuzkorrelationsfunktionen zwischen den zwei Bildern des
Meßvolumens ein qualitatives Maß für die lokale Komponente der
Strömungsgeschwindigkeit der Strömung senkrecht zu den
Haupterstreckungsrichtungen des Meßvolumens ist.
Aus der DE 28 56 032 C2 und aus JP 62-190469 (A) in: Pat. Abstr.
of Japan, Sect. P., Vol. 12 (1998) Nr. 43, (P-664) sind Vor
richtungen und Verfahren bekannt, bei denen Störungen in einem
strömenden Medium in mehreren hintereinander angeordneten
Punkten erfaßt werden. Durch Registrierung von Korrelationen
zwischen dem Auftreten der Störungen an den einzelnen Punkten
wird die Strömungsgeschwindigkeit des strömenden Mediums
bestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur berührungslosen Messung von dreidimensionalen
Strömungsgeschwindigkeiten aufzuzeigen, bei denen die quanti
tative Ermittlung der Komponente der Strömungsgeschwindigkeit
der Strömung senkrecht zu den Haupterstreckungsrichtungen des
Meßvolumens nach Betrag und Vorzeichen ohne großen apparativen
Aufwand möglich ist.
Bei dem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
wird dies durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen des
Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 beschrieben.
Vorzugsweise sind die Lichtarten dadurch voneinander unter
scheidbar, daß die Teilvolumina mit zeitlichem Versatz hinter
einander beleuchtet werden. Dies entspricht einer zeitlichen
Unterscheidbarkeit der Lichtarten, die durch eine abgestimmte
Synchronisierung mehrerer Fotosensoren zur Trennung der Bilder
der einzelnen Teilvolumina nutzbar ist. Es versteht sich, daß
der zeitliche Versatz bei der Beleuchtung verschiedener
Teilvolumina sinnvollerweise deutlich kleiner zu wählen ist als
der Zeitabstand bei der mehrfachen Beleuchtung des selben
Teilvolumens.
Die Lichtarten, mit denen die Teilvolumina des Meßvolumens
beleuchtet werden, können aber auch hinsichtlich einer optischen
Eigenschaft, beispielsweise ihrer Polarisation oder Farbe,
unterscheidbar sein. Je nachdem aufgrund welcher optischer
Eigenschaft die Lichtarten voneinander unterscheidbar sind,
können mehrere Fotosensoren auch baulich vereinigt sein.
Beispielsweise ist an einen Videochip zu denken, der die
unterschiedlichen Lichtarten unabhängig nebeneinander
registrieren kann.
Bei einer statistischen Auswertung der einzelnen Bilder ist die
gleich große Ausbildung der beiden Teilvolumina sinnvoll, um
eine Gleichgewichtung der Abbildungen der Tracerpartikel in den
Bildern sicherzustellen.
Um besonders aussagekräftige Kreuzkorrelationsfunktionen
zwischen den Bildern verschiedener Teilvolumina zu erhalten, ist
wünschenswert, daß sich die Teilvolumina des Meßvolumens
teilweise überdecken. D. h., die Teilvolumina des Meßvolumens
erstrecken sich nicht ausschließlich über verschiedene Bereiche
des Meßvolumens, obwohl sie jeweils auch einen Teil des
Meßvolumens abdecken, der von dem anderen Teilvolumen bzw. den
anderen Teilvolumina nicht erfaßt wird.
Besonders gute Auswertebedingungen sind gegeben, wenn sich die
Teilvolumina des Meßvolumens zu jeweils etwa 50% überdecken.
Bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
11 wird die Aufgabe der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 12 bis 14
beschrieben.
Die Bestimmungsmöglichkeit für die Komponente der Strömungs
geschwindigkeit senkrecht zu den Haupterstreckungsrichtungen des
Meßvolumens nach Betrag und Vorzeichen ergibt sich auch hier aus
der Aufteilung des Meßvolumens in mindestens zwei parallele
Teilvolumina. Dabei ist eine einfache Abbildungseinrichtung
ausreichend und auf eine Einrichtung der künstlichen Verschie
bung des Meßvolumens relativ zu den Fotosensoren kann gänzlich
verzichtet werden.
Eine gut geeignete Beleuchtungseinrichtung weist einen Pulslaser
mit zwei getrennten Oszillatoren unterschiedlicher
Polarisationsrichtung oder einen Pulslaser und einen
Polarisationsstrahlteiler auf. Dabei weist die Abbildungsoptik
zur Trennung der beiden Polarisationsrichtungen einen
Polarisationsstrahlteiler auf. In diesem Zusammenhang fällt auch
ein herkömmlicher Strahlteiler, dem für jeden Fotosensor ein
Polarisationsfilter nachgeschaltet ist, unter den Oberbegriff
Polarisationsstrahlteiler. Darüber hinaus ist das Prinzip der
angewandten Strahlteilung, z. B. halbdurchlässiger Spiegel oder
Strahlteilerprisma, unerheblich.
Die Beleuchtungseinrichtung kann aber auch mindestens zwei,
jeweils mit einem Fotosensor synchronisierte Pulslaser
aufweisen, wobei die Abbildungsoptik einen herkömmlichen
Strahlteiler aufweist. Diese Anordnung ist geeignet, die
Lichtarten in zeitlicher Hinsicht zu unterscheiden. Als
Abbildungsoptik bei der Anordnung kann eine aus der DE-PS 42 12 271
bekannte Hochgeschwindigkeitskamera Verwendung finden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels näher erläutert und beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorrichtung zur berührungslosen Messung von
dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten in einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 2 ein Beispiel für die Ermittlung von Strömungsge
schwindigkeiten mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Vorrichtung zur berührungslosen Messung von
dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten in einer
zweiten Ausführungsform und
Fig. 4 ein Beispiel für die Ermittlung von Strömungs
geschwindigkeiten mit der Vorrichtung gemäß Fig. 3.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist einen Pulslaser 1
auf, dem eine Lichtschnittoptik 2 nachgeordnet ist. Bei dem
Pulslaser 1 handelt es sich um einen Pulslaser mit zwei getrennt
aufgebauten Oszillatoren unterschiedlicher Polarisationsrichtung
in üblicher Anordnung. Der Pulslaser 1 gibt dementsprechend zwei
Laserstrahlen 3, 4 mit unterschiedlicher Polarisationsrichtung
ab. Aus den Laserstrahlen 3 und 4 formt die Lichtschnittoptik 2
zwei sich teilweise überlappende, parallele Strahlenbündel, die
jeweils ein Teilvolumen 5 bzw. 6 eines Meßvolumens 5, 6
beleuchten. Das Meßvolumen 5, 6 liegt im Bereich der Strömung,
deren dreidimensionale Strömungsgeschwindigkeiten mit der
dargestellten Vorrichtung gemessen werden. Die Teilvolumina 5
und 6 weisen eine flächenhafte Erstreckung mit geringer
Ausdehnung senkrecht zu ihren Haupterstreckungsrichtungen auf.
Dabei sind die beiden Teilvolumina 5 und 6 gleich groß und
überdecken sich zu etwa 50%. Die in Fig. 1 als solche nicht
dargestellte Strömung ist mit Tracerpartikeln zur Sichtbar
machung ihrer Strömungsgeschwindigkeiten geimpft. Ein
Tracerpartikel 7 ist exemplarisch wiedergegeben. Die Tracer
partikel sind so auszuwählen, daß sie reibungsfrei von der
Strömung mitgeführt werden und so die Geschwindigkeit der sie
umgebenden Strömung aufweisen. Zur Abbildung des Meßvolumens 5,
6 bzw. der darin enthaltenen Tracerpartikel ist eine Abbildungs
optik 8 vorgesehen. Die Abbildungsoptik 8 bildet das Meßvolumen
5, 6 auf zwei Fotosensoren 9 und 10 ab, bei denen es sich hier
um handelsübliche, räumlich hochauflösende Videochips zur
Aufzeichnung von Bildern des Meßvolumens handelt. Dabei ist die
optische Achse 14 der Abbildungsoptik 8 senkrecht zu den
Haupterstreckungsrichtungen der Teilvolumina 5 und 6 angeordnet.
D. h. umgekehrt, daß die Teilvolumina in Abbildungsrichtung der
Abbildungsoptik 8 hintereinander angeordnet sind. Um das
Meßvolumen 5, 6 in gleicher Weise auf beide Fotosensoren 9 und
10 abzubilden, weist die Abbildungsoptik 8 einen Strahlteiler
11 auf. Zwischen dem Strahlteiler 11 und jedem Fotosensor 9 bzw.
10 ist ein Polarisationsfilter 12 bzw. 13 vorgesehen. Dabei sind
die Durchlaßrichtungen der Polarisationsfilter 12 und 13 so
gewählt, daß den Fotosensor 9 nur solches Licht erreicht, mit
dem der Pulslaser das Teilvolumen 5 beleuchtet, während den
Fotosensor 10 nur solches Licht erreicht, mit welchem der
Pulslaser 1 das Teilvolumen 6 beleuchtet.
Zur Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeiten in dem Meßvolumen 5, 6
werden die Teilvolumina 5 und 6 mit dem Pulslaser 1 gleich
zeitig zweimal hintereinander beleuchtet. Hierbei zeichnet der
Fotosensor 9 ein doppelt belichtete Bild des Teilvolumens 5 auf,
während der Fotosensor 10 ein doppelt belichtetes Bild des
Teilvolumens 6 aufzeichnet. Zwischen den beiden Beleuchtungen
der Teilvolumina 5 und 6 hat sich der Tracerpartikel 7 bis zu
der gestrichelt wiedergegebenen Position 7′ fortbewegt. Hierbei
hat er das Teilvolumen 5 verlassen. In dem Teilvolumen 6 befand
er sich sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten
Beleuchtung. Hieraus kann bereits durch Verlaufdetektion der
Abbildung des Tracerpartikels 7 in den beiden doppelt
belichteten Bildern auf den Betrag und das Vorzeichen der
Strömungsgeschwindigkeit des Tracerpartikels 7 in Richtung der
optischen Achse 14 geschlossen werden.
Eine statistische Auswertung der beiden doppelt belichteten
Bilder der Teilvolumina 5 und 6, die mit den Fotosensoren 9 und
10 aufgezeichnet wurden, ist in Fig. 2 skizziert. Herbei zeigt
Fig. 2a einen Schnitt durch eine Autokorrelationsebene des
doppelt belichteten Bilds des Teilvolumens 5, Fig. 2b einen
Schnitt durch eine entsprechende, zum Teilvolumen 6 gehörende
Autokorrelationsebene und Fig. 2c einen Schnitt durch eine
Kreuzkorrelationsebene zwischen den beiden doppelt belichteten
Bildern. Während die Schnitte durch die beiden Autokorrelations
ebenen einen symmetrischen Aufbau aufweisen, zeigt der Schnitt
durch die Kreuzkorrelationsebene in Fig. 2c, daß die
Tracerpartikel häufig aus dem Teilvolumen 5 in das Teilvolumen
6 überwechseln. Hiermit ist das Vorzeichen der Strömungsrichtung
quer zu den Haupterstreckungsrichtungen der Teilvolumina
festgelegt. Aus den Schnitten durch die Autokorrelationsebene
gemäß Fig. 2a oder 2b und durch die Kreuzkorrelationsebene
gemäß Fig. 2c ist zusätzlich der Betrag der Komponente der
Strömungsgeschwindigkeit in Richtung der optischen Achse 14
gemäß Fig. 1 ermittelbar. Hierbei sind die Stärken der
auftretenden Maxima der lokalen Korrelationsfunktionen zu
verwenden.
Mit der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
zur berührungslosen Messung von dreidimensionalen Strömungs
geschwindigkeiten werden aufeinander abfolgend zunächst ein Bild
des Teilvolumens 5 mit dem Fotosensor 9, dann ein Bild des
Teilvolumens 6 mit dem Fotosensor 10 und abschließend ein
weiteres Bild des Teilvolumens 5 mit einem zusätzlichen
Fotosensor 15 aufgezeichnet. Die Beleuchtungseinrichtung, die
hier einen einfachen Pulslaser 1 aufweist, ist mit den
Fotosensoren 9, 10 und 15 entsprechend synchronisiert und
beleuchtet für das erste, vom Fotosensor 9 aufzuzeichnende Bild
das Teilvolumen 5, für das zweite, vom Fotosensor 10 aufzu
zeichnende Bild das Teilvolumen 6 und für das dritte, vom
Fotosensor 15 aufzuzeichnende Bild wieder das Teilvolumen 5.
Wenn der einzeln dargestellte Tracerpartikel 7 sich zum
Veitpunkt des ersten Bilds bei 7, des zweiten Bilds bei 7′ und
des dritten Bilds bei 7′′ befindet, finden sich Abbildungen des
Tracerpartikels nur in dem ersten, mit dem Fotosensor 9
aufgezeichneten Bild und dem zweiten, mit dem Fotosensor 10
aufgezeichneten Bild.
Hieraus ergeben sich die in Fig. 4 dargestellten Schnitte durch
verschiedene Kreuzkorrelationsebenen, wobei Fig. 4a einen
Schnitt durch eine Kreuzkorrelationsebene zwischen dem ersten
und dem zweiten Bild, Fig. 4b einen Schnitt durch eine
Kreuzkorrelationsebene zwischen dem zweiten und dem dritten Bild
und Fig. 4c einen Schnitt durch eine Kreuzkorrelationsebene
zwischen dem ersten und dem dritten Bild wiedergibt. Das Maximum
des Schnitts gemäß Fig. 4a zeigt mit seiner Lage das Vorzeichen
und den Betrag der Komponenten der Strömungsgeschwindigkeit in
der Ebene des Meßvolumens 5, 6 an. Aus der Stärke des Maximums
ist zu entnehmen, wie häufig zwischen dem ersten und dem zweiten
Lichtschnitt Tracerpartikel 1 aus dem ersten in das zweite
Teilvolumen gewechselt sind. Hieraus ergibt sich unmittelbar
der Betrag der Komponente der Strömungsgeschwindigkeit der
Strömung senkrecht zu den Hauptersttreckungsrichtungen des
Meßvolumens 5, 6, d. h. in Richtung der optischen Achse 14 des
Abbildungsoptik 8. Das Vorzeichen dieser Komponente der
Strömungsgeschwindigkeit ist unter Berücksichtigung der
Anordnung der beiden Teilvolumina 5 und 6 ermittelbar. Eine
Gegenkontrolle ermöglicht Fig. 4b, die kein signifikantes
Maximum zeigt, obwohl die zugehörigen Lichtschnitte dieselben
Teilvolumina betreffen. Dies ist auf die andere zeitliche
Reihenfolge der Lichtschnitte zurückzuführen, die beim Auftreten
eines Maximums einer umgekehrten Strömungsrichtung entspräche.
Fig. 4c zeigt ebenfalls kein signifikantes Maximum, weil die
Komponente der Strömungsgeschwindigkeit parallel zur optischen
Achse 14 der Abbildungsoptik 8 vergleichsweise groß ist und den
dargestellten Kreuzkorrelationen nur der dargestellte Tracer
partikel zugrundeliegt. Bei einer Vielzahl von Tracerpartikeln
mit unterschiedlichen Startpunkten in dem Teilvolumen 5 zum
Zeitpunkt des ersten Bilds würden auch in den Fig. 4b und 4c
Maxima auftreten, da sich ein Teil der Tracerpartikel nicht nur
zum Zeitpunkt des ersten Bilds sondern auch noch zum Zeitpunkt
des dritten Bilds in dem Teilvolumen 5 befände. Die berechneten
Kreuzkorrelationen liefern dabei durch die Stärke der Maxima ein
Maß für die Aufenthaltswahrscheinlichkeit innerhalb der
beteiligten Lichtschnitte. Diese hängen unmittelbar von der
Geschwindigkeitskomponente der Tracerpartikel 1 quer zu den
jeweiligen Teilvolumina 5 und 6 ab. Durch Verkürzen des
Zeitabstands zwischen dem ersten und dem dritten Bild läßt sich
auch bei sehr schnellen Strömungen und einer geringen
Partikeldichte ein auswertbares Maximum bei den Schnitten durch
die Korrelationsebenen gemäß den Fig. 4b und 4c erreichen.
Eine andere Anpassungsmöglichkeit an die Strömung stellt der
seitliche Abstand der Teilvolumina 5 und 6 in Richtung der
optischen Achse 14 dar. Eine quantitative Bestimmung der
Komponente der Strömungsgeschwindigkeit der Strömung senkrecht
zu den Haupterstreckungsrichtungen des Meßvolumens 5, 6 ist
dann anhand der Stärken der Maxima der lokalen Kreuzkorre
lationsfunktionen gemäß den Fig. 4a und 4c problemlos
möglich.
Die beschriebenen statistischen Verfahren eignen sich
insbesondere für Messungen von Strömungsgeschwindigkeiten bei
Strömungen, die mit einer Vielzahl von Tracerpartikeln geimpft
wurden. Diese hohe Dichte von Tracerpartikeln und die Benutzung
der Korrelationsrechnung erlaubt eine hohe Auflösung der
Strömungsgeschwindigkeitskomponenten senkrecht zu den Haupt
erstreckungsrichtungen des Meßvolumens 5, 6, d. h. parallel zur
optischen Achse 14.
Claims (14)
1. Verfahren zur berührungslosen Messung von dreidimensionalen
Strömungsgeschwindigkeiten,
wobei eine Strömung mit Tracerpartikeln geimpft wird,
wobei ein flächenhaftes Meßvolumen der mit Tracerpartikeln geimpften Strömung mehrfach hintereinander beleuchtet wird,
wobei das mehrfach belichtete Meßvolumen in einer Abbildungsrichtung auf mindestens einen Fotosensor abgebildet wird, um Bilder des beleuchteten Meßvolumens aufzuzeichnen,
wobei die Abbildungsrichtung senkrecht zu den Haupt erstreckungsrichtungen des Meßvolumens ausgerichtet wird und
wobei die dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten aus den mit dem Fotosensor aufgezeichneten Bildern des mehrfach beleuchteten Meßvolumens ermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zusammenhängende flächenhafte Meßvolumen (5, 6) mindestens zwei benachbarte, parallel zueinander, in der Abbildungsrichtung (14) hintereinander und mit ihren Haupterstreckungsrichtungen senkrecht zu der Abbildungsrichtung (14) angeordnete Teilvolumina (5 und 6) aufweist,
daß beim Beleuchten des Meßvolumens die Teilvolumina (5 und 6) in solcher Weise belichtet werden, daß die Bilder verschiede ner Teilvolumina voneinander unterscheidbar sind, und
daß beim Ermitteln der dreidimensionalen Strömungs geschwindigkeiten der Strömung
eine lokale Autokorrelationsfunktion eines doppelt belichteten Bilds eines Teilvolumens oder eine lokale Kreuzkorrelationsfunktion zwischen zwei getrennten Bildern desselben Teilvolumens berechnet wird,
eine lokale Kreuzkorrelationsfunktion zwischen zwei Bildern von zwei verschiedenen Teilvolumina berechnet wird,
das Vorzeichen der senkrecht zu den Haupterstreckungs richtungen des Meßvolumens verlaufenden Komponente der lokalen Strömungsgeschwindigkeiten aus der Lage eines Maximums der lokalen Kreuzkorrelationsfunktion zwischen den zwei Bildern der zwei verschiedenen Teilvolumina ermittelt wird und
der Betrag der senkrecht zu den Haupterstreckungsrichtungen des Meßvolumens verlaufenden Komponente der lokalen Strömungs geschwindigkeiten aus den Stärken der Maxima beider lokalen Korrelationsfunktionen ermittelt wird.
wobei eine Strömung mit Tracerpartikeln geimpft wird,
wobei ein flächenhaftes Meßvolumen der mit Tracerpartikeln geimpften Strömung mehrfach hintereinander beleuchtet wird,
wobei das mehrfach belichtete Meßvolumen in einer Abbildungsrichtung auf mindestens einen Fotosensor abgebildet wird, um Bilder des beleuchteten Meßvolumens aufzuzeichnen,
wobei die Abbildungsrichtung senkrecht zu den Haupt erstreckungsrichtungen des Meßvolumens ausgerichtet wird und
wobei die dreidimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten aus den mit dem Fotosensor aufgezeichneten Bildern des mehrfach beleuchteten Meßvolumens ermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zusammenhängende flächenhafte Meßvolumen (5, 6) mindestens zwei benachbarte, parallel zueinander, in der Abbildungsrichtung (14) hintereinander und mit ihren Haupterstreckungsrichtungen senkrecht zu der Abbildungsrichtung (14) angeordnete Teilvolumina (5 und 6) aufweist,
daß beim Beleuchten des Meßvolumens die Teilvolumina (5 und 6) in solcher Weise belichtet werden, daß die Bilder verschiede ner Teilvolumina voneinander unterscheidbar sind, und
daß beim Ermitteln der dreidimensionalen Strömungs geschwindigkeiten der Strömung
eine lokale Autokorrelationsfunktion eines doppelt belichteten Bilds eines Teilvolumens oder eine lokale Kreuzkorrelationsfunktion zwischen zwei getrennten Bildern desselben Teilvolumens berechnet wird,
eine lokale Kreuzkorrelationsfunktion zwischen zwei Bildern von zwei verschiedenen Teilvolumina berechnet wird,
das Vorzeichen der senkrecht zu den Haupterstreckungs richtungen des Meßvolumens verlaufenden Komponente der lokalen Strömungsgeschwindigkeiten aus der Lage eines Maximums der lokalen Kreuzkorrelationsfunktion zwischen den zwei Bildern der zwei verschiedenen Teilvolumina ermittelt wird und
der Betrag der senkrecht zu den Haupterstreckungsrichtungen des Meßvolumens verlaufenden Komponente der lokalen Strömungs geschwindigkeiten aus den Stärken der Maxima beider lokalen Korrelationsfunktionen ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
verschiedene Teilvolumina zu verschiedenen Zeitpunkten
beleuchtet werden und daß die Bilder der verschiedenen
Teilvolumina getrennt voneinander aufgezeichnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erstes Teilvolumen mit einem ersten Zeitabstand zweimal
beleuchtet wird, daß ein zweites Teilvolumen mit einem zweiten
Zeitabstand vor oder nach der Beleuchtung des ersten
Teilvolumens beleuchtet wird und daß der zweite Zeitabstand
klein im Vergleich zu dem ersten Zeitabstand ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß getrennte Fotosensoren verwendet werden, die jeweils mit
einer Beleuchtung eines Teilvolumens synchronisiert sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
verschiedenen Lichtarten, die voneinander unterscheidbar sind,
verwendet werden, um die verschiedenen Teilvolumina zu
beleuchten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
getrennte Fotosensoren, die jeweils nur für eine der Lichtarten
empfindlich sind, für die Aufzeichnung der Bilder der
beleuchteten Teilvolumina verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtarten aufgrund ihrer Farbe oder Polarisierung
voneinander unterscheidbar sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilvolumina (5 und 6) des Meßvolumens
(5, 6) gleich groß sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Teilvolumina (5 und 6) des
Meßvolumens (5, 6) teilweise überdecken.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Teilvolumina (5 und 6) des
Meßvolumens (5, 6) zu jeweils etwa 50% überdecken.
11. Vorrichtung zur berührungslosen Messung von drei
dimensionalen Strömungsgeschwindigkeiten, mit einer
Beleuchtungseinrichtung zur mehrfachen Beleuchtung eines
flächenhaften Meßvolumens einer mit Tracerpartikeln geimpften
Strömung, mit mindestens einem Fotosensor zur Aufzeichnung von
Bildern des Meßvolumens und mit einer Abbildungsoptik zur
Abbildung des Meßvolumens in einer Abbildungsrichtung auf den
Fotosensor, wobei die Abbildungsrichtung senkrecht zu den
Haupterstreckungsrichtungen des Meßvolumens verläuft, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (1, 2) zur
Beleuchtung von mindestens zwei benachbarten, parallel
zueinander, in der gemeinsamen Abbildungsrichtung (14) der
Abbildungsoptik hintereinander und mit ihren Haupter
streckungsrichtungen senkrecht zu der Abbildungsrichtung (14)
angeordneten Teilvolumina (5 und 6) des zusammenhängenden
flächenhaften Meßvolumens (5, 6) vorgesehen ist, wobei die
Bilder der verschiedenen Teilvolumina voneinander unterscheidbar
sind, so daß zum Ermitteln der dreidimensionalen Strömungs
geschwindigkeiten der Strömung eine lokale Autokorrelations
funktion eines doppelt belichteten Bilds eines Teilvolumens oder
eine lokale Kreuzkorrelationsfunktion zwischen zwei getrennten
Bildern desselben Teilvolumens und eine lokale Kreuzkorrela
tionsfunktion zwischen zwei Bildern von zwei verschiedenen
Teilvolumina berechenbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (1, 2) einen
Pulslaser (1) mit zwei getrennten Oszillatoren unter
schiedlicher Polarisationsrichtung oder einen Pulslaser und
einen Polarisationsstrahlteiler aufweist und daß die Abbildungs
optik einen Polarisationsstrahlteiler (11, 12, 13) und zwei dem
Polarisationsstrahlteiler nachgeordnete Fotosensoren aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (1, 2)
mindestens zwei, jeweils mit einem Fotosensor synchronisierte
Pulslaser aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (1, 2) zwei
Pulslaser unterschiedlicher Lichtarten aufweist.
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