DE19502389A1 - Verfahren zum Erzeugen von strukturierten Schichten auf flächigen Trägermaterialien - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von strukturierten Schichten auf flächigen TrägermaterialienInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D5/00—Processes for applying liquids or other fluent materials to surfaces to obtain special surface effects, finishes or structures
- B05D5/06—Processes for applying liquids or other fluent materials to surfaces to obtain special surface effects, finishes or structures to obtain multicolour or other optical effects
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/20—Applying plastic materials and superficially modelling the surface of these materials
- B44C1/205—Applying plastic materials and superficially modelling the surface of these materials chemical modelling
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44F—SPECIAL DESIGNS OR PICTURES
- B44F9/00—Designs imitating natural patterns
- B44F9/02—Designs imitating natural patterns wood grain effects
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von
erhabenen Strukturen auf flächigen Trägermaterialien
zur Kaschierung von Oberflächen, insbesondere in der
Möbelfabrikation.
Span- oder Holzfaserplatten werden seit geraumer Zeit
mit Trägermaterialien, die mit einem Holz- oder einem
Phantasiedekor bedruckt sind, kaschiert. Mit dieser
Verfahrensweise können relativ kostengünstig Möbel
oberflächen hergestellt werden.
Es ist dabei üblich, auf diese Trägermaterialien
Kunststoffolien bzw. Lack aufzubringen, um verschie
denste Resistenzen und Oberflächenstrukturen aus zu
bilden. Es kann eine Anpassung der Oberflächenvered
lung an jeweilige Wünsche erfolgen. Die Trägerbahnen
können aus verschiedenen Materialien, wie beispiels
weise auf Zellulosebasis hergestellte, die mit den
üblichen Imprägniermitteln durchtränkt sind bestehen.
Es werden aber auch Kunststoffolien verwendet. Die
Verwendung solcher Kaschiermittel hat sich durch die
Verknappung und Verteuerung echter Furniere wesent
lich erhöht.
Zur Imprägnierung bzw. zum Tränken werden Kunstharze,
wie beispielsweise Aminoplaste, Phenolharze, Polye
ster- und auch Melaminharze eingesetzt. Bei jeder Im
prägnierung erfolgt das Benetzen des Imprägniergutes
mit dem Imprägniermittel und anschließend erfolgt der
Transport des Imprägniermittels in das Innere des
Imprägniergutes hinein. Danach durchläuft die imprä
gnierte beispielsweise eine Papierbahn einen Trocken
kanal (übliches Trocknungsverfahren), um die Aushär
tung der eingesetzten Harze zu bewirken. Im Anschluß
daran wird ein Kunststoff bzw. ein Lack als Schutz
schicht aufgebracht. Bei den bekannten Verfahren kann
die Erzeugung von sichtbaren Strukturen nur durch
mechanisches Prägen mittels Prägekalander, Doppel
bandpresse oder Strukturgeber bzw. einen aufwendigen
Schichtaufbau erreicht werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Erzeugung erhabener Strukturen auf flächigen Träger
materialien zu schaffen und die Schichten neben einer
optisch erfaßbaren auch eine haptisch erfaßbare Ober
flächenstruktur aufweisen, die mit einer kleinen Auf
tragsmenge des die Struktur bildenden Stoffes erzeug
bar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Verfah
rensweise mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich mit der
Nutzung der in den untergeordneten Ansprüchen genann
ten Merkmale.
Mit dem erfindungsgemäßen Auftrag des Stoffes oder
eines Stoffgemischs, der/das bei Erwärmung expan
diert, kann eine strukturierte Oberfläche erzeugt
werden, die insbesondere bei der Imitation von Holz
strukturen zu erstaunlichen Effekten führen kann. So
ist optisch und auch bei Berührung der Schichtober
fläche eine große Ähnlichkeit zu echten Holzoberflä
chen oder Furnieren erreichbar.
Besonders vorteilhaft ist es, daß bei dem eigentli
chen Auftrag nur eine kleine Menge des die eigentli
che Struktur bildenden Stoffes erforderlich ist.
Der/das die spätere Oberflächenstruktur bildende
Stoff oder Stoffgemisch wird durch spezielle Druck
verfahren bevorzugt im Tiefdruck in einer relativ
kleinen Menge auf das Trägermaterial aufgetragen. Die
Oberfläche der Walzen bestimmt dabei bereits weitest
gehend die finale Struktur der Beschichtung. Dabei
wird bereits mit der Gestaltung der Walzenoberfläche
berücksichtigt, inwieweit der/das auf dem Trägermate
rial aufgebrachte Stoff oder Stoffgemisch im Verlauf
der weiteren Bearbeitung expandiert.
Die Walzenoberfläche kann über größere Bereiche ver
fügen, die den Stoff oder das Stoffgemisch aufnehmen
und einen entsprechend großflächigen Auftrag auf dem
flächigen Trägermaterial bewirken. Lediglich die Be
reiche, in denen eine Porenstruktur erreicht werden
soll, bleiben von der Beschichtung ausgespart.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann aber auch in
inverser Form dazu beschichtet werden, in dem die
Oberflächenbereiche auf der Walze so gestaltet sind,
daß die Porenstruktur erhaben auf der fertigen
Schicht ausgebildet ist.
Nach dem Auftrag des bevorzugt in der gewünschten
Farbe eingesetzten Stoffes oder Stoffgemisches wird
ein Decklack aufgebracht. Dies kann durch übliche
Lackierverfahren (vorzugsweise Rakel- oder Rasterwal
zenauftrag) erfolgen. Um den Lack auszuhärten wird
eine Erwärmung durchgeführt, die neben diesem Effekt
gleichzeitig die Expansion des eigentlichen Beschich
tungsmaterials aus löst und die erhabene Struktur der
Beschichtung ausbildet.
Die Erwärmung wird im Bereich von 100°C bis 200°C,
bevorzugt zwischen 130°C bis 150°C, durchgeführt.
Sie kann in einem Durchlaufofen mit verschiedensten
bekannten Heizmöglichkeiten durchgeführt werden. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, die Beheizung beim
Durchführen der beschichteten Trägerbahn durch einen
Kalander mit beheizten Walzen vorzunehmen.
Nach dem vollständigen Expandieren verfügt die Be
schichtung über eine ausreichende Elastizität, die
sich günstig auf die weitere Verarbeitung auswirkt.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Beispiel nä
her beschrieben werden.
Auf eine Papierträgerbahn, die durch ein Walzenpaar
geführt wird, wird mit einer Auftragswalze der Stoff,
in der gewünschten Farbe eingefärbt, aufgebracht. Die
Auftragswalze verfügt über Bereiche, in die der Stoff
aufgenommen und bei Berührung mit der Papierbahn auf
dieser mit der durch die Walzenoberfläche vorgegebe
nen Struktur aufgedruckt wird.
Anschließend durchläuft die so beschichtete Papier
bahn den Lackierbereich, in dem eine transparente
Decklackschicht vollflächig aufgebracht und
gleichzeitig mit der Trocknung der Decklackschicht ab
ca. 100°C das Aufschäumen der Strukturschicht ausge
löst wird.
Nach dem Trocknungs- und Aufschäumvorgang kann das
fertig beschichtete Erzeugnis zur weiteren Verarbei
tung versandfertig gemacht oder weiter mit einem Kle
bemittel auf der anderen Seite der Trägerbahn be
schichtet werden. Im Anschluß daran kann sie mit ei
ner geeigneten Abdeckung transportsicher gemacht wer
den.
Beim Endverbraucher ist eine problemlose Verarbeitung
der beschichteten Trägerbahn, bevorzugt zur Kaschie
rung von Oberflächen, insbesondere von Möbelstücken,
möglich, die über eine verbesserte Oberflächenstruk
tur gegenüber bekannten Erzeugnissen verfügt. Die
Oberfläche bietet neben den verbesserten dekorativen
Eigenschaften auch eine ausreichende Festigkeit und
Abriebfestigkeit, so daß ein ausreichender dauerhaf
ter Schutz des mit der beschichteten Trägerbahn ver
sehenen Gegenstandes erreicht wird.
Als geeigneter Stoff bzw. ein solches Gemisch haben
sich handelsübliche Schaumfarben erwiesen, bei denen
es sich um eine Modifikation auf Basis von Kunstharz
dispersionen (z. B. Vinylacetat-Copolymer-Acrylat) mit
Mikroballons handelt. Eine farbliche Abtönung kann
mit geeigneten Farbstoffen, bevorzugt mit Pigmentdis
persionen, erfolgen. Der erhabene Effekt des fertigen
Endprodukts ist durch die Formulierung der Schaumfar
be und durch die insgesamt bzw. lokal aufgetragene
Menge bestimmt. Hierbei spielt die Näpfchenstruktur
und die Näpfchentiefe des verwendeten Druckzylinders
eine wesentliche Rolle.
Der Stoff bzw. das Stoffgemisch kann aber auch aus
einem geeigneten Bindemittel (z. B. Acrylatdis
persion), Pigmentfarbstoff bzw. andere geeignete
Farbstoffe, unexpandierte Mikrosphären und einem Ver
dicker gebildet sein. Als solche Mikrosphären können
kleine Polymerkugeln, in denen Gas (z. B. Isobutan)
eingeschlossen ist, verwendet werden. Durch Tempera
turerhöhung erweichen die Polymerschalen und mit der
gleichzeitigen Erhöhung des Dampfdruckes des einge
schlossenen Gases dehnen sich die Mikrokugeln um ein
Mehrfaches aus und bewirken die gewünschte Volumen
vergrößerung.
Der Mikrosphärenanteil kann dabei, je nach gewünsch
tem haptischen Effekt, im Bereich zwischen 3 und 20%
variieren.
Die Viskosität sollte so eingestellt werden, daß sie
der herkömmlicher Tiefdruckfarben entspricht.
Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren bei
spielhaft beschrieben werden.
An das Bedrucken des Trägermaterials mit der ausge
wählten Schaumfarbe schließt sich die Trocknung bei
einer Temperatur, die 80°C nicht überschreiten soll
te, an. Bei Einhaltung dieser Temperatur wird ein
unerwünschtes vorzeitiges Expandieren vermieden.
Im Anschluß an diese Trocknung erfolgt die Lackierung
mittels Rakel- bzw. Rasterwalzenauftrag oder einem
anderen geeigneten Lackierverfahren.
Ist eine Doppellackierung vorgesehen, muß berücksich
tigt werden, daß bei der Trocknung der ersten Lack
schicht, die beispielsweise mit Rakel aufgetragen
werden kann, 80°C nicht überschritten werden. Beim
Auftrag der zweiten Schicht, beispielsweise mit einer
Rasterwalze, sollte die maximale Trocknungstemperatur
bei ca. 150°C liegen, um die Volumenvergrößerung
auszulösen und gleichzeitig zu vermeiden, daß die
Mikrosphären instabil werden und dann die erhabene
Struktur wieder zerstört wird.
Die Verweilzeit im Trockner sollte mindestens 30 s
betragen, um ein vollständiges Expandieren zu gewähr
leisten.
Auf eine Papierträgerbahn wird mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren, der in der gewünschten Farbe einge
färbte Stoff mit einer Auftragswalze aufgetragen,
wenn sie durch ein Walzenpaar geführt wird. Die Auf
tragswalze verfügt über Bereiche, in die der Stoff
aufgenommen und bei Berührung mit der Trägerbahn auf
dieser entsprechend der auf der Walzenoberfläche vor
gegebenen Struktur aufgedruckt wird.
Nach diesem Auftrag durchläuft die vorbeschichtete
Trägerbahn den Lackierbereich zum Auftragen einer
beispielsweise transparenten Decklackschicht. Bei der
Trocknung dieser Decklackschicht expandiert die vor
her aufgetragene Schicht ab etwa 100°C und die erha
bene Struktur wird ausgebildet.
Nach Trocknung und Aufschäumung kann das fertigbe
schichtete Erzeugnis zur weiteren Verarbeitung ver
sandfertig gemacht werden. Vorab kann jedoch ein Kle
bemittel auf der anderen Seite des flächigen Träger
materials aufgebracht werden, das anschließend mit
einem geeigneten Abdeckmaterial transport- und hand
habungssicher gemacht wird.
Die Verarbeitung beim Endverbraucher zur Kaschierung
von Oberflächen, insbesondere von Möbelstücken, ist
problemlos möglich. Das erfindungsgemäß hergestellte
Erzeugnis weist gegenüber den bekannten Lösungen eine
verbesserte Oberflächenstruktur, mit deutlich erhöh
tem dekorativem Effekt auf. Festigkeit und Abriebfe
stigkeit erreichen Werte, die einen ausreichend dau
erhaften Schutz der beschichteten Trägermaterialien
und der mit diesen geschützten Gegenstände gewährlei
sten.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erzeugen von erhabenen Strukturen
auf flächigen Trägermaterialien zur Kaschierung
von Oberflächen auf Möbelstücken, bei dem
- - mit einem geeigneten Druckverfahren ein die Struktur der Oberfläche bildender Stoff auf das Trägermaterial aufgebracht;
- - anschließend eine Lackdeckschicht aufgetra gen und
- - gleichzeitig mit dem Trocknen der Lackdeck schicht durch Temperaturerhöhung eine ir reversible Volumenvergrößerung des die Struktur bildenden Stoffes ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Trocknung und Volumenvergrößerung
im Temperaturbereich zwischen 100°C und 200°C
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß für den die Struktur der Oberfläche
bildenden Stoff ein bei Erwärmung expandierender
Stoff oder ein solches Stoffgemisch verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Stoff oder das
Stoffgemisch nahezu vollflächig auf das Träger
material, mit lediglich kleineren Aussparungen,
eine eine Porenstruktur nachbildende Ober
flächenstruktur hervorrufend, mit in großen Be
reichen zur Aufnahme des Stoffes oder Stoffge
misches ausgebildeten Druckzylindern aufgetragen
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Stoff oder das
Stoffgemisch, eine eine Porenstruktur nachbil
dende Oberflächenstruktur hervorrufend, aufge
tragen wird, wobei die Poren durch kleine Berei
che zur Aufnahme einer größeren Menge des
Stoffes oder Stoffgemisches in den
Druckzylindern vorgegeben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß farbiger Stoff oder
ein solches Stoffgemisch verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502389A DE19502389A1 (de) | 1995-01-26 | 1995-01-26 | Verfahren zum Erzeugen von strukturierten Schichten auf flächigen Trägermaterialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502389A DE19502389A1 (de) | 1995-01-26 | 1995-01-26 | Verfahren zum Erzeugen von strukturierten Schichten auf flächigen Trägermaterialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502389A1 true DE19502389A1 (de) | 1996-08-01 |
Family
ID=7752369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19502389A Ceased DE19502389A1 (de) | 1995-01-26 | 1995-01-26 | Verfahren zum Erzeugen von strukturierten Schichten auf flächigen Trägermaterialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502389A1 (de) |
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