DE1950104A1 - Verfahren zum Anfahren eines Dampferzeugers - Google Patents
Verfahren zum Anfahren eines DampferzeugersInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F22—STEAM GENERATION
- F22B—METHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
- F22B35/00—Control systems for steam boilers
- F22B35/06—Control systems for steam boilers for steam boilers of forced-flow type
- F22B35/14—Control systems for steam boilers for steam boilers of forced-flow type during the starting-up periods, i.e. during the periods between the lighting of the furnaces and the attainment of the normal operating temperature of the steam boilers
Description
P4 389
Gebrüder Sulzer Aktiengesellschaft, Winterthur/Schweiz
Verfahren zum Anfahren eines Dampferzeugers - . -
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren eines Dampferzeugers
mit mindestens einem-aus-mehreren, im Arbeitsmittelst"om
parallel geschalteten Rohren bestehenden üeberhitzer sowie mit am Austritt des Ueberhitzers angeschlossener3 ein Druckhalteorgan
aufweisender Bypassleitung, wobei dem Dampferzeuger Speisewasser zugeführt wird, das nach Durchströmen des Rohrsystems in die Bypassleitung
übertritt.
Bei den bekannten Anfahrverfahren dieser Art ist das Anfahren ein
langwieriger Prozess, da dem Steigern der Feuerleistung Grenzen
gesetzt sind. "Wird nämlich die Feuerleistung zu rasch erhöht, so
kann es vorkommen, dass in einigen der parallel geschalteten Rohre
des Ueberhitzers das Wasser früher ausgetrieben wird als in anderen Rohren, so dass die Gefahr besteht, dass in den letztgenannten
Rohren das Arbeitsmittel stagniert und Rohrreisser entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte
Anfahrverfahren so abzuwandeln, dass ohne .Gefahr für die Heizflächen
ein rasches Steigern der Feuerleistung ermöglicht und damit eine Verkürzung des Anfahrvorganges erreicht wird. Gelöst wird
diese Aufgabe dadurch, dass spätestens mit dem Zünden des Feuers dem üeberhitzor unter Umgehung des Verdampfers eine zusätzliche
Menge Speisewasser zugeführt wird, die mindestens 30. % grosser als die
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Speisewassermenge 1st j die. am Eintritt des Dampferzeugers zugeführt wird j und dass bei Erreichen eines bestimmten Enthalpiewertes des Arbeitsmittels am Verd'ampferende die zusätzliche Speisewasserzufuhr
zum Üeberhitzer plötzlich wesentlich verringert und gleichzeitig durch Oeffhen des Druckhalteorgans der Druck am
üeberhit zeigende etark vermindert wird. Durch das zusätzliche Zuführen
von Speis., "/asser zum üeberhitzer wird eine kontinuier- liehe
Speisewasserströmung im Üeberhitzer erzielt und während dieser
Zeit Dampfbildung im Üeberhitzer vermieden. Damit lässt sich
der Dampferzeuger schon zu Beginn des Änfahrens mit höherer Feuerleistung
in Betrieb setzen oder die Feuerleistung früher und stärker steigern als bei den bekannten Verfahren, ohne dass zu hohe
thermische Beanspruchungen insbesondere an den Bohren des lieber-."-hitzers
auftreten. Durch das plötzliche starke Verringern der zusätzlichen Speisewasserzufuhr zum üeberhitzer und durch das gleichzeitige
Oeffnen des DrucMialteorgans tritt wegen der Druckverminderung eine plötzliche Dampfbildung in der Verdampferheizflache
auf, durch die das Wasser im Ueberhitzer schlagartig ausgestossen
wird, unmittelbar darauf setzt dann eine Kühlung des üeberhitzers
durch den nachströmenden Dampf ein. Die weiteren Phasen-des Anfahrvorganges laufen dann wie üblich ab. Durch das erfindungsge- ;
masse Verfahren wird also trotz intensiverer Beheiz-ung auf einfache Weise mit Sicherheit eine thermische. U,eberbeanspruchung der
Heizflächen vermieden.
Der Dampferzeuger zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine>vm der Speisewasserleitung abzweigende und zwischen Verdampferende und Ueberhitzer-
eintritt elnrallndende Leitung vorgesehen ist, die für mindestens
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20 % der Vollastspeisewassermenge ausgelegt ist.-Wegen der Auslegung
dieser Leitung für mindestens 20 >ΐ der Vollast speisewasser
menge ist eine Verwechslung mit einer üblichen, der Temperaturregelung
dienenden Einspritzleitung nicht möglich, da diese
für nur etwa 10 % der Vollastspeisewassermenge dimensioniert
werden. In Gegensatz zur bekannten Einspritzvorrichtung, bei der
das Ventil in der Leitung von einem Heissdampftenperatursignal
oder einem von dieser Temperatur abgeleiteten Signal gesteuert wird j wird das Ventil in der erfindungsgemässen Leitung durch
eine Anfahrlogik oder von Hand gesteuert. .
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der folgenden
Beschreibung anhand- der Zeichnung erläutert, die je ein Schaltbild einer Dampferzeugungsanlage zum Durchführen des erfindungsgemässen
Verfahrens zeigt.
Gemäss Fig. 1 weist der als 'Ganzes mit 1 bezeichnete Dampferzeuger
einen Druckbehälter 2 auf, der in seinem unteren Teil als aus miteinander verschweissten Flossenrohren gewickelte Verdampferbeizflache
4 ausgebildet ist, die den Brennraum 3 umschliesst. Am
unteren Ende des Druckbehälters 2 ragt ein Brenner 6 in den Brennraum,
dem über eine Leitung 8 komprimierte Verbrennungsluft und über eine Leitung 7 Brennstoff, z. 3. OeI, zugeführt wird. Oberhalb
des Brennraums 3 ist im Druckbehälter 2 eine Ueberhitzerheizflache
5 angebracht, die aus mehreren dampfseitig parallel
geschalteten Rohren besteht. Der Einfachheit halber ist nur ein
Rohr gezeichnet. Am Ende der ücberhitzerheizfläche 5 ist ein
Sammler 21 vorgesehen, von dem aus der Überhitzte Dampf über ein
Ventil 22 in eine Dampfturbine 23 gelangt. Der Austritt der Dampf-
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-.'■turbine 23 ist über eine Leitung 24-mit einer HischsteLle 25 verbunden,
an der sich der teilentspannte Dampf mit den Rauchgasen mischt, wobei diese gekühlt werden. Am oberen Ende des Druckbe-.
hälters 2 ist eine Leitung 26 angeschlossen, die zu einer Gasturbine 27 fuhrt, in der das Gemisch aus teilentspanntem Dampf'und
Rauchgas entspannt wird. Der Austritt der Gasturbine 27 ist über eine Leitung 28 mit einem Kamin verbunden. Dampfturbine 23 und
Gasturbine 27 sind zusammen mit einem Kompressor 10 für die Verbrennungsluft und einem als Motor schaltbaren elektrischen Gene-™
rator.9 auf einer gemeinsamen Welle angeordnet.
Zwischen dem Sammler 21 und dem Ventil 22 zweigt eine Bypassleitung
31 ab, die zu einem Entgaser 16 führt und in der ein Druckhalteorgan
32 angeordnet ist. Vom Entgaser 16 führt eine Speisewasserleitung 1i zum Eintritt der Verdampferheizflache 4. Die
Leitung 11 enthält eine Speisewasserpumpe 15 und ein■ Mengeneinstellorgan
17. Von der Speisewasserleitung 11 zweigt eine Leitung 34 ab, die zu einem Mischgefäss 20 führt, in das das aus der Ver—
dampferheizfläche 4 austretende Arbeitsmittel strömt und mit dem über einen Verteiler 21' die Rohre der Ueberhitzerheizfläche 5 in
Verbindung stehen. Die Leitung 34, die ein Ventil 3 5 aufweist,
ist so dimensioniert, dass mindestens 20 ·;ύ der VoHaitspeisewassermenge
durchströmen kann. Die Anlage wird über°eine Entsalzungseinrichtung 3C mit -Wasser versorgt. ' :
Beim Anfahren der beschriebenen Anlage wird die Speisewasserpumpe 1 5 in Betrieb gesetzt und über das Einstellorgan 17 wird 15 Jider
Vollastspeisewassermenge dem Dampferzeuger zugeführt. Dabei
ist das Ventil 22 vor der Turbine 23 geschlossen und das
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halteorgan 32 etwas geöffnet, so dass das Speisewasser nach Durchströmen
der Heizflächen 4 und 5 in die Bypassleitung 31 übertritt.
Der Ueberhitzerheizflache 5 wird zusätzlich über die Leitung
34 und das geöffnete Ventil 35 eine Speisewassermenge zugeführt,
die etwa 35 % der Vollastspeisewassermenge beträgt. Das Druckhalteorgan 32 ist so eingestellt, dass sich im Dampferzeuger
der Vollastarbeitsmitteidruck in der Grössenordnung von 100
atü ergibt» Dann wird der Brenner 6 mit etwa 15 % der Vollastbrennstoffmenge
und mit etwa 25 % der Vollastluftmenge beschickt und gezündet. Als Folge davon steigt die Temperatur des Wassers
in der Verdampferheizfläche stärker als die des Wassers im Ueberhitzer,
weil in diesem die Durchflussmenge wesentlich grosser ist,
1st in der Verdampferheizfläche 4 die dem Arbeitsmitteldruck entsprechende
Verdampfungstemperatur erreicht, so tritt dort Dampfbildung auf. Der entstehende Dampf wird jedoch im Verteiler 20
mittels des über die Leitung 34 zuströmendenSpeisewassers kondensiert. Noch bevor im Ueberhitzer 5 Verdampfung auftritt, wird
das Ventil 35 sehr rasch geschlossen und gleichzeitig das Druckhalteorgan
32 so weit geöffnet, dass der Druck am Austritt des Ueberhitzers sich auf etwa 10 atü vermindert. Diese Druckverminderung breitet sich durch den Ueberhitzer in den Verdampfer hinein
aus und hat dort eine intensive Verdampfung des Speisewassers zur Folge. Der dadurch entstehende Dampfschwall stcsst das Wasser
aus dem Ueberhitzer heraus, wobei wegen der grossen Druckdifferenz
und der schlagartig entstehenden grossen Dampfraenge keine Gefahr besteht, dass Wasser in einzelnen Rohren der Ueberhitzer*·
heizflache stagniert. Im weiteren Verlauf wird nun die Feuerleistung
und auch die Speisewasserzufuhr in dem Verdampfer ver-
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grössert, wobei der Druck am Ueberhitzerende durch entsprechendes
Betätigen des Druckhalteorgans 32 angehoben wird.
Durch ^den höhen Luftüberschuss wird die Wärmebelastung der-Verdampf
erheizf lache 4 herabgesetzt. Ein weiterer Vorteil des hohen
Luftüberschusses besteht■ darin,, dass die Gasturbinengruppe 27,10
schon-nach kurzer Zeit ohne Energiezufuhr frei läuft. Durch die
direkte Zufuhr der sehr grossen Speisewasserinenge zur -Ueberhitzerheizf
la' ehe;, während der ersten Phase wird vermieden, dass die wegen des hohen Luft über Schusses weit vorstossencLen heissen Hauchgase
die Ueberhitzerheizflache 5 durch zu hohe Temperatur beschädigen.
_ '■".'- '-."■-
Beim Ausführungsbeispielnach Fig. 2, bei dem keine Gasturbinengruppe
vorgesehen ist,, ist anstelle des Mischgefässes 20 ein Flüssigkeitsabscheider 40 vorgesehen, aus dem in an sich bekannter
Weise Wasser abgezogen und über, eine Leitung 41 in den Entgaser 16 geführt wird.. Die von der Speisewasserleitung 11 abzweigende
Leitung 34 mündet hier zwischen 3em Austritt des Dampfes
aus dem Abscheider 40 und der Ueberhitzerheizflache 5 in die
Dampfleitung. Das Anfahrverfahren für diesen Dampferzeuger geht
in gleicher Weise wie für Fig. 1"beschrieben vonstatten.
Bei dem ebenfalls keine Gasturbinengruppe aufweisenden Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 ist die aus dem Wasserraum des Abscheiders 40 abzweigende Leitung 42 als Umwälzleitung ausgebildet
ι indem sie stromoberhalb der Verdampferheizflache 4 in das
Rohrsystem des Dampferzeugers mündet. Zwischen dieser Mündungsstelle und der Heizfläche 4 ist eine Umwälzpumpe 43 vorgesehen, -
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so dass das im Abscheider abgeschiedene Arbeitsmittel ständig
über die Verdampferhejzflache umgewälzt, wird. Die Umwälzpumpe 4
könnte auch in der Leitung 42 selbst angeordnet sein. V^n der
Leitung 34 zweigt eine Einspritzleitung 44 ab, die zwischen den beiden Ueberhitzerheizflachen 5a und 5b in das Rohrsystem mündet»
Die Einspritzleitung 44/weist ein Ventil 45 auf} dessen
Oeffnungsquerschnitt in Abhängigkeit von der Temperatur des aus
der Ueberhitzerheizf lache 5^,b austretenden Dampfes in an sich bekannter
Weise eingestellt wird. Auch für diese An]age läuft das
Anfahrverfahren wie für Fig. 1 beschrieben ab, wobei die Umwälzpumpe
43 von Anfang an eingeschaltet ist. Durch das Umwälzen von Wasser aus dem Abscheider 40 wird mit Sicherheit ein Ueberhitzen
der Verdampferheizfläche 4 vermieden* Das Ventil 45 in der Einspritzieltung
44 ist während des Anfahrens geschlossen.
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Claims (2)
1. ^Verfahren zum Anfahren eines Dampferzeugers mit mindestens einem
aus mehreren, Im Arbeitsmittelstrom parallel geschalteten Rohren
bestehenden Üeberhitzer sowie mit am Austritt des Ueberhitzers angeschlossener, ein Druckhalteorgan aufweisender Bypassleitung,
wobei dem Dampferzeuger Speisewasser zugeführt wird, das nach· Durchströmen des Rohrsystems in die Bypassleitung übertritt, dadurch
gekennzeichnet, dass',spätestens mit dem Zünden des Feuers
dem Üeberhitzer unter Umgehung des Verdampfers eine zusätzliche Menge Speisewasser zugeführt wird, die mindestens 30 % grosser
als die Speisewassermenge ist, die am Eintritt des Dampferzeugers zugeführt wird, und dass bei Erreichen eines bestimmten Enthaipiewertes
des Arbeitsmittels am Verdampferende die zusätzliche Speisewasserzufuhr zum Üeberhitzer plötzlich wesentlich verringert
und gleichzeitig durch Oeffnen des Druckhalteorgans der Druck am Ueberhitzerende stark vermindert wird.
2. Dampferzeuger zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch T,
dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Speisewasserleitung
abzweigende und zwischen Verdampferende und Ueberhitzereintritt einmündende Leitung vorgesehen ist, die für mindestens 20 % der
Vollastspeisewassernienge ausgelegt ist.
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Also Published As
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