DE19500887C2 - SAW-Filter - Google Patents
SAW-FilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein SAW (Surface Acoustic Wave = aku
stische Oberflächenweile)-Filter, und spezieller betrifft
sie ein SAW-Filter, dessen Elektrodenstruktur bei Interdigi
talwandlern (nachfolgend als IDT = Interdigital Transducer
bezeichnet) so verbessert ist, daß die Beständig
keit gegenüber schnellen Temperaturänderungen verbessert ist.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf ein typisches SAW-Filter 1.
Dieses weist ein SAW-Substrat 2 aus einem piezoelektrischen
Einkristall wie LiNbO3 oder piezoelektrischer Blei-Zirkonat-
Titanat(PZT)-Keramik sowie Eingangs- und Ausgangs-IDTs 3 und
4 auf, die darauf mit einem vorgegebenen Abstand zueinander
ausgebildet sind. Die ITDs 3 und 4 verfügen über Paare von
Kammelektroden 3a, 3b, 4a und 4b, die mit mehreren Elektro
denfingern versehen sind, die jeweils miteinander verkämmt,
sind. Diese Kammelektroden 3a, 3b, 4a und 4b sind so ausge
bildet, daß mehrere Elektrodenfinger jeweils mit Busschienen
5 bis 8 verbunden sind. Die Busschienen 5 bis 8 sind in
ihren Endabschnitten mit Anschlußelektroden 9a, 9b, 10a und
10b für elektrische Verbindung nach außen versehen. Die
Zahlen 11 und 12 bezeichnen Wellen absorbierende Materialien
aus Silicongummi oder dergleichen.
In diesem SAW-Filter 1 werden Oberflächenwellen durch ein
Eingangssignal im Eingangs-IDT 3 erregt, und die erregten
Oberflächenwellen breiten sich zum Ausgangs-IDT 4 hin aus.
Dort wird ein Ausgangssignal, das auf den durchgelaufenen
Oberflächenwellen beruht, entnommen.
Die IDTs 3 und 4 sind in Endabschnitten entlang der Oberflä
chenwellen-Ausbreitungsrichtung mit Elektrodenfingern ver
sehen, während in den benachbarten Abschnitten des SAW-Sub
strats 2 keine Elektrodenfinger vorhanden sind. Wegen dieser
Unterbrechung zwischen den IDTs 3 und 4 sowie den daran an
grenzenden Abschnitt wird das elektrische Feld, das beim
Aufbau einer Potentialdifferenz zwischen den Elektrodenfin
gern erzeugt wird, insbesondere
zwischen den Elektrodenfingern stark, die in den Endab
schnitten der IDTs 3 und 4 vorhanden sind.
Wenn das SAW-Substrat 2 aus einem pyroelektrischen Material
wie LiNbO3 oder PZT besteht und durch schnelle Temperatur
änderungen Ladungen erzeugt werden, werden die in den Endab
schnitten der IDTs 3 und 4 vorhandenen Elektrodenfinger
leicht durch eine Entladung beschädigt. Eine derartige Be
schädigung der Elektrodenfinger in den Endabschnitten der
IDTs 3 und 4 wird nun unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschrie
ben.
Fig. 2 ist eine vergrößerte Draufsicht, die einen Zustand
veranschaulicht, bei dem die Elektrodenfinger der Kammelek
troden 3a und 3b in einem Endabschnitt des IDT 3 beschädigt
sind. Die Materialien, die die Elektrodenfinger der Kamm
elektroden 3a und 3b im Endabschnitt des IDT 3 bilden, sind
durch eine Entladung geschmolzen, wie durch Pfeile A und B
gekennzeichnet, und unterbrochen. Selbst wenn die Elektro
denfinger bei einem solchen Aufschmelzen der Materialien
nicht unterbrochen werden, können die Elektrodenfinger
aufgerauht werden.
Aus der JP 57-53 006 ist bereits ein SAW-Filter mit einem interdigitalen
Eingangswandler und einem interdigitalen Ausgangswandler bekannt, bei
dem die Busschienen jedes Interdigitalwandlers über einen Kondensator
miteinander verbunden sind. Der Kondensator wird dabei von sogenann
ten Anti-Impulselektroden gebildet, die einander auf der Oberfläche des
SAW-Filters mit geringem Abstand gegenüber liegen. Hierdurch soll ver
hindert werden, daß der Wandler durch Hochspannungsimpulse zerstört
werden kann.
Einen Einfluß auf den Feldverlauf im Endbereich der interdigitalen Wand
ler haben diese sogenannten Anti-Impulselektroden nicht.
Aus der DE 28 39 851 B 1 ist eine Oberflächenwellenanordnung mit verbes
serter Störsignalunterdrückung bekannt, die insbesondere als Richt
koppler ausgebildet ist und einen Eingangswandler, eine Metallstreifen
anordnung und einen Ausgangswandler aufweist. Der Eingangswandler
besitzt dabei eine Vielzahl von Elektrodenfingern deren Überlappung sich
in Ausbreitungsrichtung der akustischen Oberflächenwellen ändert. Dar
über hinaus sind Abschnitte einzelner Fingerelektroden gegenüber der
Ausbreitungsrichtung der Oberflächenwellen geneigt.
Im Bereich des Oberflächenwellenausgangs des Eingangswandlers sind
dabei inaktive Elektrodenfinger so abgeschnitten, daß sich insgesamt eine
gerade Ausgangsfront des Eingangswandler bildet. Hierdurch wird er
reicht, daß keine Unsymmetrie für die mechanischen Oberwellen vorliegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hochzuverläs
siges SAW-Filter mit ausgezeichneter Beständig
keit gegen schnelle Temperaturänderungen zu schaffen.
Das erfindungsgemäße Filter ist durch die Lehre des beige
fügten Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
Das erfindungsgemäße SAW-Filter weist Elektroden zur Verringerung, Vergleichmäßigung oder zur Ent
spannung der Stärke oder Konzentration des elektrischen Felds auf, die
sich von den die Interdigitalwandler bildenden Elektroden
fingern unterscheiden und die weder zur Anregung noch zur
elektrischen Verbindungsherstellung zwischen den Elektroden
fingern und der Außenseite beitragen. Diese Vergleichmäßigungs- oder Entspannungs
elektroden sind so ausgebildet, daß sie sich vom Paar der
Busschienen zueinander in einer Richtung erstrecken, die die
Ausbreitungsrichtung der Oberflächenwellen in einem Endbe
reich entlang der Ausbreitungsrichtung der Oberflächenwellen
in mindestens einem der IDTs schräg schneiden, wodurch die
Feldkonzentration, also ein Anstieg der Feldstärke im Endbereich eines jeweiligen IDT ent
spann, also ausgeglichen oder verringert ist.
Auch wenn das SAW-Substrat aus einem pyroelektrischen Mate
rial besteht, ist es daher möglich, die Konzentration des
elektrischen Felds im Endbereich eines IDT durch die Ent
spannungselektroden, die mit verschiedenen Potentialen ver
bunden sind und nahe beieinander angeordnet sind, zu ent
spannen, was die Beständigkeit gegen schnelle Temperaturänderungen verbessert. Da
durch ist es möglich, eine Beschädigung der Elektrodenfinger
im Endbereich eines IDT zuverlässig zu verhindern, wodurch
ein SAW-Filter mit hervorragender Zuverlässigkeit geschaffen
ist.
Beim erfindungsgemäßen SAW-Filter kann das Paar Busschienen
aus einer spannungsführenden Busschiene und einer massesei
tigen Busschiene bestehen.
Gemäß Anspruch 3 sind die Entspannungselektroden vorzugs
weise nur im äußeren Endbereich entlang der Ausbreitungs
richtung der Oberflächenwellen in mindestens einem IDT aus
gebildet. Wenn die Entspannungselektroden dergestalt ausge
bildet sind, ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit eines
nachteiligen Einflusses zu verringern, wie er auf die Ober
flächenwellenausbreitung ausgeübt werden könnte, wenn diese
Elektroden im Innenendbereich eines IDT entlang der Oberflä
chenwellen-Ausbreitungsrichtung ausgebildet wären.
Bei der Erfindung kann das SAW-Substrat aus einem zweckdien
lichen piezoelektrischen Material bestehen, wobei die Wir
kung dann besonders gut ist, wenn die Erfindung auf ein SAW-
Substrat angewandt wird, das aus einem piezoelektrischen Ma
terial mit starkem pyroelektrischem Effekt beim Auftreten
eines Wärmeschocks besteht. Ein derartiges piezoelektrisches
Material mit starkem pyroelektrischem Effekt kann aus einem
piezoelektrischen Einkristall wie LiNbO3, LiTaO3 oder
Li2B4O7 oder z. B. einer Piezokeramik auf PZT-Basis herge
stellt werden. Was einen piezoelektrischen Einkristall be
trifft, ist die Erfindung dann besonders wirkungsvoll, wenn,
wie im Anspruch 5 angegeben, ein piezoelektrisches, einkri
stallines Substrat mit Ausbreitungsrichtung entlang der X-
Achse und rotierendem Y-Schnitt verwendet wird. In diesem
Fall beinhaltet der Rotationswinkel alle Werte von 0 bis
360° mit Ausnahme von 90° und 270°. Die Erfindung kann wir
kungsvoll auch auf ein SAW-Substrat angewandt werden, das
aus einem piezoelektrischen Einkristall mit Wellenausbrei
tung in Y-Richtung und rotierendem X-Schnitt hergestellt
wurde.
Wenn das SAW-Substrat aus einem piezoelektrischen Einkri
stall besteht, ist der vorstehend genannte Schnittwinkel
wichtig. Die Richtung der spontanen Polarisation eines der
artigen piezoelektrischen, einkristallinen Substrats liegt
entlang der Z-Achse, wobei Ladungen durch Temperaturänderun
gen ebenfalls entlang der Z-Achse gebildet werden. Was den
Schnittwinkel eines SAW-Substrats mit X-Ausbreitung und ro
tierendem Y-Schnitt betrifft, existieren Vektorkomponenten
der spontanen Polarisation in einer Richtung nicht recht
winklig, sondern parallel zu den Elektrodenfingern, wenn die
Hauptfläche des SAW-Substrats von oben betrachtet wird. Je
doch sind rechtwinklig zu den Elektrodenfingern stehende
Vektorkomponenten im wesentlichen im TDT aufgehoben, da die
Elektrodenfinger auf verschiedenen Potentialen abwechselnd
entlang der Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung angeord
net sind, während Vektorkomponenten parallel zu den Elektro
denfingern entlang der Laderichtung des IDT einschließlich
der Busschienen positioniert sind. Wegen der durch einen
solchen Ladevorgang hervorgerufenen Schwierigkeiten ist die
Erfindung daher bei einem piezoelektrischen, einkristallinen
Substrat mit X-Ausbreitung und rotierendem Y-Schnitt beson
ders wirkungsvoll. Wenn das SAW-Substrat durch einen solchen
piezoelektrischen Einkristall mit X-Ausbreitung und rotie
rendem Y-Schnitt gebildet wird, ist es möglich, die Wärme
schockbeständigkeit durch die Entspannungselektroden wir
kungsvoll zu verbessern, so daß aus dem starken pyroelektri
schen Effekt keine Nachteile entstehen.
Gemäß einer anderen speziellen Erscheinungsform der Erfin
dung (Anspruch 6) ist der Abstand zwischen den Entspannungs
elektroden größer als zwischen den Elektrodenfingern. Da
durch werden keine unnötigen Wellen an den Elektroden ange
regt, was einen schlechten Einfluß auf die Charakteristik
hätte, und es kommt kaum zu Entladungen zwischen den Elek
troden, wodurch die Elektrodenfinger eines IDT nicht durch
einen Strom verschmolzen werden, wie er durch eine plötzli
che Entladung hervorgerufen wird.
Wie vorstehend beschrieben, sind die Elektroden zur Entspan
nung der Konzentration des elektrischen Felds gemäß der Er
findung nicht nur zum Entladen gespeicherter Ladungen durch
Hinzufügen derartiger Elektroden im Endbereich eines IDT von
Nutzen, sondern sie dienen auch zur Entspannung der Konzen
tration des elektrischen Felds im Endbereich eines IDT bei
einer Entladung zwischen Elektrodenfingern, d. h. zum Ent
spannen einer konzentrierten Entladung im Endbereich eines
IDT, wodurch es nur zu leichten Entladungen im gesamten IDT
kommt.
Die vorstehenden und anderen Aufgaben, Merkmale, Gesichts
punkte und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen deutlicher.
Fig. 1 ist eine Draufsicht zum Veranschaulichen eines typi
schen herkömmlichen SAW-Filters;
Fig. 2 ist eine vergrößerte Teildraufsicht, die beispielhaft
eine Beschädigung an einem IDT zeigt;
Fig. 3 ist eine Draufsicht, die ein typisches SAW-Filter ge
mäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt;
Fig. 4 ist eine vergrößerte Teildraufsicht zum Veranschau
lichen des Zustands der Konzentration eines elektrischen
Felds im Endbereich eines Kanten-IDT;
Fig. 5 ist eine vergrößerte Teildraufsicht zum Veranschau
lichen der Wirkung von Elektroden zur Entspannung der Kon
zentration des elektrischen Felds beim Ausführungsbeispiel;
Fig. 6 ist eine Draufsicht zum Veranschaulichen von Entspan
nungselektroden bei einer ersten Modifizierung;
Fig. 7 ist eine Draufsicht zum Veranschaulichen der Entspan
nungselektroden bei einer zweiten Modifizierung;
Fig. 8 ist eine Draufsicht auf eine dritte Modifizierung mit
einem IDT, der so gewichtet ist, daß er mehrere Schwingungs
quellen darstellt; und
Fig. 9 und 10 sind Draufsichten zum Veranschaulichen von
Entspannungselektroden gemäß einer vierten bzw. fünften Mo
difizierung.
Es werden nun Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben, um die Erfindung zu verdeutlichen.
Fig. 3 ist eine Draufsicht, die ein SAW-Filter 21 gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt. Es verfügt
über ein rechteckiges SAW-Substrat 22, das z. B. aus einem
piezoelektrischen Einkristall wie einem solchen aus LiNbO3
oder LiTaO3 oder aus einer piezoelektrischen Keramik auf
PZT-Basis besteht. Alternativ kann das SAW-Substrat 22 da
durch hergestellt werden, daß ein piezoelektrischer Dünnfilm
auf einem isolierenden Substrat ausgebildet wird. Wenn dies
der Fall ist, können Elektroden wie solche von später be
schriebenen IDTs unter dem piezoelektrischen Dünnfilm ausge
bildet werden.
Eingangs- und Ausgangs-IDTs 23 und 24 sind mit vorgegebenem
gegenseitigem Abstand auf dem SAW-Substrat 22 angeordnet.
Der IDT 23 ist mit einem Paar Kammelektroden 23a und 23b mit
mehreren verkämmten Elektrodenfingern versehen, während der
IDT 24 ebenfalls mit einem Paar Kammelektroden 24a und 24b
versehen ist.
Die Kammelektrode 23a ist dadurch hergestellt, daß mehrere
Elektrodenfinger an einem Ende mit einer Busschiene 25 ver
bunden sind. Auf ähnliche Weise sind die Kammelektroden 23b,
24a und 24b durch Verbinden mehrerer Elektrodenfinger mit
jeweiligen Busschienen 26, 27 bzw. 28 an Enden derselben
hergestellt.
Die Busschienen 25 bis 28 sind in Außenendabschnitten der
selben jeweils integral mit Anschlußelektroden 29a, 29b, 30a
bzw. 30b versehen. Die Anschlußelektroden 29a bis 30b, die
für elektrische Verbindungsherstellung nach außen verwendet
werden, sind im allgemeinen breiter als die Busschienen 25
bis 28.
Zahlen 31 und 32 bezeichnen Wellen absorbierende Materia
lien, die z. B. aus Gummi wie Silicongummi oder Kunstharz
bestehen.
Das wesentliche Merkmal dieses Ausführungsbeispiels besteht
darin, daß die IDTs 23 und 24 in Außenendabschnitten entlang
der Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung mit Entspannungs
elektroden 33 bis 36 zum Entspannen der Konzentration des
elektrischen Felds versehen sind.
Die Breite der Entspannungselektroden 33 bis 36 ist größer
als die der Elektrodenfinger der Kammelektroden 23a, 23b,
24a und 24b, die die IDTs 23 und 24 bilden, und sie ist an
nähernd derjenigen der Busschienen 25 bis 28 gleich, wie in
Fig. 3 dargestellt. Im IDT 23 erstrecken sich die Entspan
nungselektroden 33 und 34 jeweils so zu den Busschienen 26
und 25 hin, daß sie die Oberflächen-Ausbreitungsrichtung
schräg so schneiden, daß ihre Vorderenden nahe beieinander
liegen. Die Entspannungselektroden 33 bis 36 tragen weder
zur Anregung von Oberflächenwellen noch zur elektrischen Verbindung der
Elektrodenfinger mit äußeren Anschlüssen bei, anders als die Elek
trodenfinger, die die IDTs 23 und 24 bilden. Dies gilt auch
für die Entspannungselektroden 43, 44, 53, 54, 73, 74, 93,
94, sowie 103 und 104, die später beschrieben werden.
Der Abstand zwischen den Vorderenden der Entspannungselek
troden 33 und 34, d. h. zwischen dem Paar dieser Elektroden,
ist bei diesem Ausführungsbeispiel größer als der zwischen
den Elektrodenfingern der IDTs 23 und 24. Jedoch kann der
Abstand zwischen den Entspannungselektroden 33 und 34 alter
nativ kleiner sein als oder gleich groß sein wie der Abstand
zwischen den die IDTs 23 und 24 bildenden Elektrodenfingern.
Die im Endabschnitt des IDT 24 ausgebildeten Entspannungs
elektroden 35 und 36 sind ähnlich wie die auf die vorstehend
beschriebene Weise strukturierten Entspannungselektroden 33
und 34 ausgebildet. Diese Entspannungselektroden 33 bis 36
sind so ausgebildet, daß sie ausreichend große Breiten und
Längen in bezug auf die Wellenlänge der sich ausbreitenden
Oberflächenwellen aufweisen, um dadurch in zuverlässiger
Weise eine Entspannungswirkung für die Konzentration des
elektrischen Felds zu erzielen, wie dies später beschrieben
wird. Zum Erzielen dieses Effekts müssen sich die Entspan
nungselektroden 33 bis 36 entlang Richtungen erstrecken, die
schräg zur Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung sind,
d. h. zur Richtung, die die IDTs 23 und 24 miteinander ver
bindet, wie in Fig. 3 dargestellt. Diese schrägen Richtungen
sind solche, die die Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung
schneiden, mit Ausnahme der Richtung rechtwinklig zur Ober
flächenwellen-Ausbreitungsrichtung.
Es wird nun die Wirkung beschrieben, die durch Hinzufügen
dieser Entspannungselektroden 33 bis 36 erzielt wird.
Bei dem SAW-Filter 21, das auf die vorstehend beschriebene
Weise mit Entspannungselektroden 33 bis 36 versehen ist,
sind die Änderungen der elektrischen Feldver
teilung in den äußeren Endabschnitten der IDTs 23 und 24
geringer im Vergleich zu denen beim in Fig. 1 dargestellten
herkömmlichen SAW-Filter 1. D. h., daß die elektrische Feld
verteilung im Vergleich zum Fall des Stands der Technik im
äußeren Endabschnitt des IDT 23 entlang der Oberflächenwel
len-Ausbreitungsrichtung leicht geneigt ist, da sich die
Entspannungselektroden 33 und 34, die mit den auf verschie
denen Potentialen befindlichen Busschienen 25 und 26 verbun
den sind, schräg erstrecken, wie in Fig. 3 dargestellt. Da
durch ist es möglich, eine Beschädigung der im äußeren End
abschnitt des IDT 23 vorhandenen Elektrodenfinger zu vermei
den.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten SAW-Filter 1 laufen elektri
sche Kraftlinien von einem Elektrodenfinger 3A am Außenende
der Kammelektrode 3a zur Busschiene 6 hin, was entsprechend
für einen Elektrodenfinger 3B der Kammelektrode 3b im äuße
ren Endabschnitt des IDT 23 gilt, wie in Fig. 4 durch Pfeile
auf vergrößerte Weise für den umkreisten Bereich C in Fig. 1
dargestellt. So werden die Elektrodenfinger 3A und 3B durch
die vorstehend beschriebene elektrische Feldverteilung
leicht beschädigt.
Im SAW-Filter 21 gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind dage
gen die Entspannungselektroden 33 und 34, die breiter als
die Elektrodenfinger der Kammelektroden 23a und 23b sind, so
vorhanden, wie in Fig. 5 dargestellt, die vergrößert den
Bereich mit den Entspannungselektroden 33 und 34 zeigt. In
der Nähe eines Elektrodenfingers 23A im äußeren Endabschnitt
der Kammelektrode 23a laufen daher elektrische Kraftlinien
nicht nur zu einem Elektrodenfinger 23B hin, der in einem
Endabschnitt der Kammelektrode 23b liegt, sondern auch zur
Entspannungselektrode 34 hin, wie durch Pfeile in Fig. 5
dargestellt, während elektrische Kraftlinien auch von der
Entspannungselektrode 33 zur Entspannungselektrode 34 lau
fen, wie ebenfalls durch Pfeile in Fig. 5 dargestellt. Im
Ergebnis ist die Konzentration des elektrischen Felds im
Außenendbereich des IDT 23 entspannt. Ferner sind die Ent
spannungselektroden 33 und 34 ausreichend breiter als die
Wellenlänge der Oberflächenwellen, wie oben beschrieben, wo
durch sie kaum durch die Konzentration des elektrischen
Felds beschädigt werden.
Außerdem erstrecken sich die Entspannungselektroden 33 und
34 so, daß sie die Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung nicht
rechtwinklig schneiden, wodurch die IDTs 23 und 24 kaum re
flektierte Wellen empfangen, und zwar selbst dann, wenn die
Entspannungselektroden 33 und 34 sich ausbreitende Oberflä
chenwellen reflektieren. So üben reflektierte Wellen kaum
nachteilige Einflüsse auf die Charakteristik des Filters 21
aus.
Ferner sind die Entspannungselektroden 33 und 34 ausreichend
von den Kammelektroden 23a und 23b des IDT 23 entfernt, die
mit verschiedenen Potentialen verbunden sind, wodurch kaum
unerwünschte Anregung von Wellen durch das Vorhandensein der
Elektroden 33 und 34 hervorgerufen wird.
Während beim vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiel die
einzelnen Elektrodenfinger der IDTs 23 und 24 abwechselnd
miteinander verkämmt sind, kann jeder Elektrodenfinger al
ternativ durch einen Doppelfinger mit zwei zueinander paral
lelen Fingern gebildet sein.
Die Busschienen 25 und 26 können als spannungsführende
Schiene bzw. masseseitige Busschiene verwendet werden, was
auch für die Busschienen 27 und 28 gilt. Jedoch ist es nicht
erforderlich, die Busschienen 25, 26, 27 und 28 als span
nungsführende bzw. masseseitige Busschienen zu verwenden.
Fig. 6 ist eine vergrößerte Draufsicht zum Veranschaulichen
einer Modifizierung der Entspannungselektroden 33 und 34.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen
die sich von den Busschienen 25 und 26 in einen mittleren
Bereich aufeinander zu erstreckenden Entspannungselektroden
33 und 34 im wesentlichen gleiche Länge auf. Jedoch können
diese Elektroden auch verschiedene Länge aufweisen, wie dies
bei den Entspannungselektroden 43 und 44 in Fig. 6 der Fall
ist. Aus dieser Figur ist ferner deutlich erkennbar, daß
sich die Entspannungselektroden 43 und 44 ausgehend von den
Busschienenen 25 und 26 schräg zum IDT 23 hin erstrecken kön
nen, abweichend vom Fall gemäß Fig. 3, wo sie sich nach
außen erstrecken.
Wie in Fig. 7 dargestellt, können Entspannungselektroden 53
und 54 im Innenendbereich eines IDT 23 entlang der Oberflä
chenwelle-Ausbreitungsrichtung vorhanden sein. Auch in die
sem Fall können diese Elektroden so angeordnet sein, daß sie
sich nicht vom IDT 23 weg, sondern zu diesem hin erstrecken.
Während die IDTs 23 und 24 des in Fig. 3 dargestellten SAW-
Filters 21 durch normale IDTs gebildet sind, ist die Erfin
dung auch auf ein SAW-Filter mit gewichtetem IDT 63 anwend
bar, wie in Fig. 8 dargestellt. Fig. 8 ist eine vergrößerte
Draufsicht auf einen mit einem IDT 63 versehenen Bereich,
wobei der IDT 63 durch kreuzweise Breitengewichtung gewich
tet ist, um eine Schwingungsquelle zu bilden, wie sie durch
gestrichelte Hüllkurven X und Y in Fig. 8 dargestellt ist.
Die Zahlen 63c und 63d bezeichnen Blindelektrodenfinger.
Im IDT 63 sind Zweigbusschienen 25a und 26a so angeordnet,
daß sie sich von Busschienen 25 und 26 aus zum mittleren
Bereich hin erstrecken, um eine Schwingungsquelle zu bilden,
die an der Außenseite entlang der Oberflächenwellen-Ausbrei
tungsrichtung durch die Hüllkurven X und Y eingehüllt wird.
Entspannungselektroden 73 und 74 sind so angeordnet, daß sie
sich im Außenendbereich entlang der Oberflächenwellen-Aus
breitungsrichtung zum IDT 63 hin erstrecken. Daher laufen
elektrische Kraftlinien von der Entspannungselektrode 73 zur
Entspannungselektrode 74 wie durch Pfeile in Fig. 8 darge
stellt, wodurch verhindert werden kann, daß Elektrodenfinger
des IDT 63 im Außenendbereich entlang der Oberflächenwellen-
Ausbreitungsrichtung beschädigt werden. In diesem Fall kön
nen die Vorderenden der Entspannungselektroden 73 und 74 mit
den Zweigbusschienen 25a bzw. 26a verbunden sein.
Wie in Fig. 9 dargestellt, können andererseits Entspannungs
elektroden 93 und 94 so ausgebildet sein, daß sie sich aus
gehend von den Busschienen 27 und 28 entlang der Oberflä
chenwellen-Ausbreitungsrichtung eines gewichteten IDT 83
nach außen erstrecken.
Wie in Fig. 10 dargestellt, können Entspannungselektroden
103 und 104 ferner so ausgebildet sein, daß sie sich schräg
von Busschienen 27 und 28 ausgehend nach innen entlang der
Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung im Innenendbereich
eines gewichteten IDT 101 entlang der Oberflächenwellen-Aus
breitungsrichtung erstrecken. Der IDT 101 weist Elektroden
finger auf, deren Struktur ähnlich derjenigen bei der in
Fig. 8 dargestellten Modifizierung ist.
Während beim Ausführungsbeispiel und jeder der Modifizierun
gen die Entspannungselektroden in einem Endbereich jedes IDT
entlang der Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung ausgebil
det sind, können solche Elektroden alternativ an beiden En
den jedes IDT entlang der Oberflächenwellen-Ausbreitungs
richtung angeordnet sein.
Während beim in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
beide IDTs 23 und 24 mit Entspannungselektroden 33, 34, 35
und 36 versehen sind, können derartige Entspannungselektro
den alternativ nur an einem der IDTs vorhanden sein.
Wie es aus dem Ausführungsbeispiel und den Modifizierungen,
wie sie vorstehend beschrieben wurden, deutlich erkennbar
ist, besteht für die bei einem erfindungsgemäßen SAW-Filter
vorhandenen IDTs keine Beschränkung auf solche mit normaler
Form, sondern es können IDTs verschiedener Typen verwendet
werden, wie solche, die mit Kreuzbreitengewichtung gewichtet
sind, solche, die Blindelektrodenfinger aufweisen, und sol
che, die Doppelfinger aufweisen.
Ferner kann ein erfindungsgemäßes SAW-Filter, das so ausge
bildet ist, daß es eine Beschädigung der im Endbereich min
destens eines IDT vorhandenen Elektrodenfinger durch das An
ordnen von Entspannungselektroden, wie vorstehend beschrie
ben, verhindert, vorzugsweise dann verwendet werden, wenn
das SAW-Substrat aus einem piezoelektrischen Material mit
pyroelektrischer Wirkung besteht, wie insbesondere einem
piezoelektrischen Einkristall aus LiNbO3 oder einer piezo
elektrischen Keramik auf PZT-Basis. D. h., daß es möglich
ist, eine Beschädigung der Elektrodenfinger durch den pyro
elektrischen Effekt auf einem SAW-Substrat aus einem solchen
pyroelektrischen Material wirkungsvoll zu verhindern.
Es wird nun ein konkretes Beispiel der Erfindung beschrie
ben.
Der IDT 24 des in Fig. 3 dargestellten SAW-Filters 21 wurde
durch den in Fig. 8 dargestellten IDT 63 ersetzt, und das
SAW-Substrat 22 wurde aus einem LiNbO3-Substrat mit X-Aus
breitung und rotierendem Y-Schnitt unter 128° hergestellt,
um 10 Proben eines SAW-Filters gemäß einem Beispiel mit
einer Mittenfrequenz von 402 MHz auszubilden. Zum Vergleich
wurden 10 Proben eines SAW-Filters gemäß einem Vergleichs
beispiel auf ähnliche Weise wie vorstehend angegeben herge
stellt, mit der Ausnahme, daß keine Entspannungselektroden
33, 34, 73 und 74 hergestellt wurden.
Die SAW-Filter gemäß dem Beispiel und gemäß dem Vergleichs
beispiel wurden einem Wärmeschocktest durch Wiederholen
eines Zyklus unterzogen, bei dem die Filter für 30 Minuten
auf einer Temperatur von -55°C belassen wurden und danach
dieselben für 30 Minuten auf einer Temperatur von +85°C be
lassen wurden. Dieser Wärmeschockzyklus wurde 200 Mal wie
derholt, um Beschädigungsraten der IDTs auszuwerten. Tabelle
1 zeigt die Ergebnisse. Diese Tabelle zeigt auch Änderungen
der Bandbreiten und der Mittenfrequenzen f0, wie durch den
Wärmeschocktest hervorgerufen.
Tabelle 1
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, wurden die IDTs bei allen 10
Proben von SAW-Filtern gemäß dem Vergleichsbeispiel beschä
digt, während bei den Proben von SAW-Filtern gemäß dem Bei
spiel kein IDT beschädigt wurde. Es ist auch ersichtlich,
daß Änderungen der Bandbreiten und Mittenfrequenzen bei den
Proben von SAW-Filtern gemäß dem Beispiel deutlich verrin
gert waren.
Es konnte bestätigt werden, daß die Änderungen der Bandbrei
ten und Mittenfrequenzen bei den Proben gemäß dem Beispiel
denjenigen bei einem gewöhnlichen Hochtemperatur-Lagerungs
test entsprachen. Demgemäß scheint es so, daß die Charakte
ristik dieser Proben lediglich durch Altern verändert wurde.
Claims (6)
1. SAW-Filter mit einem SAW-Substrat (22) sowie einem interdigitalen
Eingangswandler (23) und einem interdigitalen Ausgangswandler (24), die
auf einer Hauptfläche des SAW-Substrats (22) ausgebildet sind und die je
weils ein Paar von Busschienen (25, 26, 27, 28) aufweisen, die auf ver
schiedene Potentiale legbar sind,
wobei Entspannungselektroden (33, 34, 35, 36) zur Vergleichmäßigung
oder Verringerung der Konzentration oder der Stärke eines elektrischen
Feldes vorgesehen sind, die sich von einem jeweiligen Paar Busschienen
(25, 26, 27, 28) zu einander in Richtungen erstrecken, die die Oberflächen
wellen-Ausbreitungsrichtung schräg schneiden, und zwar in mindestens
einem Endbereich entlang der Oberflächenwellen-Ausbreitungsrichtung
bei mindestens einem der interdigitalen Wandler (23, 24).
2. SAW-Filter nach Anspruch 1, wobei
das Paar Busschienen (25, 26; 27, 28) aus einer spannungs
führenden Busschiene und einer masseseitigen Busschiene be
steht.
3. SAW-Filter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei
die Entspannungselektroden (33-36) nur
in einem Außenendbereich entlang der Oberflächenwellen-Aus
breitungsrichtung in mindestens einem der interdigitalen
Wandler (23, 24) ausgebildet sind.
4. SAW-Filter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei
die Entspannungselektroden (33-36) in
beiden Endbereichen entlang der Oberflächenwellen-Ausbrei
tungsrichtung in mindestens einem der interdigitalen Wandler
(23, 24) ausgebildet sind.
5. SAW-Filter nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das SAW-Substrat (22) aus einem
piezoelektrischen Einkristall mit der X-Achse als Ausbrei
tungsrichtung und mit rotierendem Y-Schnitt besteht.
6. SAW-Filter nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
der Abstand zwischen den Entspan
nungselektroden (33, 34) eines Paars größer ist als der zwi
schen Elektrodenfingern (23a, 23b), die den interdigitalen
Wandler (23) bilden, der mit den Entspannungselektroden ver
sehen ist.
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