DE19500862A1 - Reaktionssäulen für simultane Mehrfachmessung und Verfahren zur Bestimmung von Verbindungen - Google Patents
Reaktionssäulen für simultane Mehrfachmessung und Verfahren zur Bestimmung von VerbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Reaktionssäulen für Messungen durch Affinitätstests mit
zumindest einem Trägerbett.
Affinitätschromatographie ist eine Technologie, die in der präparativen Reinigung von
Biomolekülen breite Anwendung findet. Dabei wird die spezifische Wechselwirkung
zwischen dem zu bestimmenden Molekül und dem komplementären Bindungspartner
genutzt. In der allgemeinen praktischen Anwendung dieser Methoden wird eine Probe, die
das zu reinigende Biomolekül enthält, auf eine Chromatographiesäule aufgegeben, die,
gebunden auf einem festen Trägermaterial, einen komplementären Bindungspartner
enthält. Beispiele komplementärer Bindungspartner sind Enzyme und ihre Substrate,
Antikörper und Antigene oder Haptene und komplementäre DNA- oder RNA-Einzelketten.
In der Immunaffinitätschromatographie zur Quantifizierung wird die Wechselwirkung
zwischen einem Antigen oder einem Hapten und dem komplementären Antikörper
verwendet.
Der Nachweis von mehr als einer Komponente in einer Testprobe ist aber noch immer ein
großes Problem, weil normalerweise der getrennte Nachweis jeder Verbindung in einem
separaten Test erforderlich ist. Solche Nachweismethoden wurden vorgezogen, da sie
Bestimmungen mit strenger Qualitätsgarantie für jeden zu bestimmenden Analyten
zulassen.
Mittlerweile werden Labors mit dem Problem konfrontiert, daß sie eine zunehmende Zahl
von Tests rechtzeitig und bei niedrigen Kosten durchführen müssen. So sind zum Beispiel
die Testanforderungen in Blutbanken dramatisch gestiegen, da der Human-T-Virus Typ 1
(HTLV-1), die Human-Immundefizienz-Viren 1 und 2 (HIV-1 und HIV-2) und der Hepatitis-C-
Virus (HCV) zur Liste der Agentien zugefügt wurden, auf die Spenderblut in diesen Labors
bezüglich Anwesenheit oder Einwirkung getestet werden.
Deshalb gibt es einen Bedarf an einer schnellen, simultanen Analyse mehrerer
Komponenten oder Parameter aus nur einer Probe bei kleinem Probenvolumen und in
kurzer Zeit.
Außerdem sollte eine solche Analyse auch möglich sein, wenn störende Komponenten
anwesend sind, was sowohl in den Bereichen Umwelt- und Nahrungsmittelanalyse als auch
in der medizinischen Diagnostik oft vorkommt. Besonders in der Medizin sind Kurzzeit-
Analyse, kleines Probevolumen, Selektivität, Präzision und automatische Durchführung
erforderlich. Diese Forderungen können mit bereits bekannten Methoden der
immunologischen Analyse nicht voll realisiert werden. Der aktuelle Stand der Technik
schlägt für dieses Problem mehrere Lösungsmethoden vor, die zum größten Teil ineffizient
sind.
Beim augenblicklichen Stand der Technik gibt es hauptsächlich zwei verschiedene
Vorgehensweisen. Die erste Gruppe beschreibt modifizierte ELISA-Plattentests, die
einerseits für Mehrfachmessungen verwendet werden können, die aber andrerseits einige
Nachteile haben. Die andere Gruppe beinhaltet Testmethoden, deren Grundlage die
Säulenchromatographie ist. Solche Methoden gibt es nur für Einzelanalysen, nicht für
Mehrfachanalysen.
So beschreibt die WC-A-91/13354 eine Durchflußimmunsensor-Methode und einen
Apparat zur Durchführung dieser Methode. Die Methode zum Nachweis einer
Zielverbindung enthält die Schritte Bereitstellung eines zielspezifischen
Antikörpers, Sättigung der Antikörper-Bindungsstellen mit einer markierten Form der
Zielverbindung, Durchfluß einer die Zielverbindung enthaltenden Flüssigkeit am Antikörper
vorbei, mögliche Verdrängung des markierten Antigens durch die Zielverbindung und
Nachweis des ersetzten, markierten Antigens.
Der Nachteil dieser Methode nach dem Stand der Technik ist, daß sie nicht für
Mehrfachmessungen verwendet werden kann. Es ist nur eine kompetitive Methode. Ein
weiterer Nachteil ist, daß die Verdrängung des markierten Antigens unter
Nichtgleichgewichtsbedingungen geschieht. Die Nichtgleichgewichtsreaktion hängt stark
von der Durchflußgeschwindigkeit, die über eine Pumpe geregelt wird, und von der
Temperatur ab. So können falsche Signale durch hohe Temperatur oder organische
Lösungsmittel verursacht werden. Deshalb ist eine zweite Kontrollsäule mit
nichtspezifischen Agentien zur Erzeugung eines Kontrollsignals erforderlich, um zu sehen,
ob falsche Signale in der Testsäule erzeugt werden. Mit der Methode nach diesem Stand
der Technik sind nur qualitative Analysen und Einzelmessungen möglich. Nach Erzeugung
eines Signals wird der Austauschbereich in der Säule ersetzt oder regeneriert, und es wird
darauf hingewiesen, daß ein klares positives Signal noch erzeugt wird, wenn eine 250 ng-
Probe zugegeben wird nach mehreren vorausgegangenen Antigenauftragungen. Aus
diesen Aussagen kann abgeleitet werden, daß die Methode nach dem Stand der Technik
keine quantitative Bestimmung von Komponenten ergibt. Die Beziehung zwischen dem
Meßwert und der Konzentration ist nicht linear. Der Detektor für den Durchflußschritt wird
deshalb nur auf einen bestimmten Analyten eingestellt. Dieses Problem bei
Einzelmessungen macht eine Mehrfachmessung unmöglich.
Die EP-A-0 473 065 beschreibt einen Test für den simultanen Nachweis der Anwesenheit
von einem oder mehreren Analyten in einer Testprobe. Die Analyten werden auf
verschiedenen Festphasen gebunden, und die Anwesenheit von einem oder mehreren
Analyten wird bestimmt über den Nachweis eines Signals, das von analyt-spezifischen
Indikatorreagentien erzeugt wird. Dieser Test ist ein modifizierter ELISA-Plattentest, der
lange Inkubationszeiten erfordert und schwierig ist bezüglich der Temperaturkontrolle.
Die WO-A-92/12255 beschreibt Tests für die Bestimmung vieler Analyte, die in einer
Testprobe enthalten sein könnten, wofür verschiedene kurzlebige und langlebige
Chemilumineszenz-Marker verwendet werden, das erzeugte Chemilumineszenz-Signal
integriert wird, und über den Zeitverlauf die kurzlebigen und die langlebigen Komponenten
des erzeugten Signals unterschieden werden. Außerdem werden Testkits beschrieben, die
diese kurzlebigen und langlebigen Chemilumineszenz-Verbindungen enthalten. Diese
Methode beschreibt ebenfalls einen ELISA-Plattentest mit langen Inkubationszeiten und
schwieriger Temperaturkontrolle.
Schließlich beschreiben die DE-A-42 08 732 und die DE-C-41 26 436 des Anmelders
Reaktionssäulen für die Festphasen-Immunanalytik und eine Methode zur Bestimmung von
über Immunreaktionen nachweisbaren Komponenten. Diese Säulen sind einfach in der
Handhabung, arbeiten im Durchflußverfahren, brauchen nur kurze Reaktionszeiten und
bewirken quantitative Reaktionen. Nach einer grundsätzlichen Standardisierung der
entsprechenden Charge der Säulen erfordern sie weder eine vorherige Kalibrierung oder
Regenerierung noch eine Referenzstandard-Messung.
Mit einer solchen Säule können alle bekannten Reaktionen (wie ELISA-Platten- oder
Immunblotting-Reaktionen) einfacher und schneller oder präziser durchgeführt und leicht
automatisiert werden. Aber mit den bekannten Reaktionssäulen kann nur eine Komponente
bestimmt werden.
Deshalb war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reaktionssäule für die
simultane Mehrfachbestimmung zur Verfügung zu stellen, die eine schnelle Durchführung
der simultanen qualitativen oder quantitativen Analyse mehrerer Komponenten oder
Parameter mit Festphasen-Affinitätsanalyse ermöglicht, und die dieselben Vorteile hat wie
die oben beschriebenen Säulen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch eine Reaktionssäule für die
simultane Mehrfachmessung über Affinitätstests mit zumindest einem Trägerbett mit
zumindest einer darauf gebundenen affinitätsreaktiven Komponente pro Trägerbett und
einem Volumen pro Trägerbett von bis zu 600 µl.
Vorzugsweise besteht das Trägerbett aus einem festen porösen Material oder einem Gel.
Bevorzugt wird das Trägerbett zwischen zwei porösen Trenneinrichtungen gelagert. Die
Reaktionssäule kann Komponenten für verbindungsspezifische Affinitätsreaktionen oder
Komponenten für gruppenspezifische Affinitätsreaktionen oder beides enthalten. Diese
Verbindungen können immunreaktiv sein. Auf jedem Trägerbett kann zumindest eine
reaktive Komponente für gruppen- und/oder verbindungsspezifische Reaktion aufgebracht
sein.
Die erfindungsgemäße Reaktionssäule wird mit einem Trägerbett und einer
Reaktivkomponente in konfektionierter und standardisierter Form hergestellt, was den
sofortigen Gebrauch der Säule ohne weitere Kalibrierungsschritte oder
Referenzmessungen erlaubt. Die Konfektionierung erfolgt nach der quantitativen Reaktion.
Die reaktiven Komponenten für gruppenspezifische Affinitätsreaktionen und für
verbindungsspezifische Affinitätsreaktionen haben vorzugsweise eine solche
Beladungsdichte, daß die Verbindungen während des kontrollierten Durchflusses der
flüssigen Probe, bevor sie das Trägerbett verläßt, quantitativ an das Trägerbett gebunden
werden.
Die quantitativ gebundenen Verbindungen sind die zu bestimmenden Verbindungen oder
eine sie enthaltende Gruppe oder affinitätsreaktive sekundäre Bindungspartner für die
Verbindungen, die in beliebiger sinnvoller Reihenfolge und Zahl von Schritten auf die Säule
aufgegeben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die reaktiven Komponenten auf dem Trägerbett
Protein A, Protein B, Protein G, Protein M, ein Immunglobulin oder eine Gruppe von
Immunglobulinen oder ein Antigen oder eine Gruppe von Antigenen.
Andere spezifische Bindungspaare können sein Biotin und Avidin, Kohlenhydrate und
Lectine, komplementäre Nucleotid-Sequenzen, Effektor- und Rezeptor-Moleküle,
Cofaktoren und Enzyme, Enzyminhibitoren und Enzyme u.ä.
Außerdem können zu spezifischen Bindungspaaren auch Partner gehören, die Analoge der
originalen spezifischen Bindungspartner sind, z. B. ein Analyt-Analog. Immunreaktive
spezifische Bindungspartner sind außerdem Antigene, Antigen-Fragmente; Antikörper und
Antikörper-Fragmente, monoklonal und polyklonal; und deren Komplexe, einschließlich den
mit rekombinanten DNA-Methoden hergestellten. Außerdem ist beim Antigen und bei der
Gruppe von Antigenen Hapten eingeschlossen.
Das Trägermaterial kann ausgewählt werden aus der Gruppe enthaltend polymere Zucker,
Polymere, polymermodifizierte organische oder anorganische Trägermaterialien, poröse
Metalle, Metalloxide und Legierungen, Gläser, Silikate und keramische Materialien. Als
polymerer Zucker kann Agarose verwendet werden.
Die reaktive Komponente kann kovalent oder auf irgendeine Weise sorptiv an das
Trägermaterial gebunden sein.
Als obere und untere Trenneinrichtungen von einem oder mehreren Trägerbetten können
poröse Fritten oder Membranen verwendet werden. Die Fritten haben eine Porosität von 0,2
µm bis 100 µm und bestehen aus Plastik, z. B. Polyethylen, Metall oder Glas. Als
Plastikmaterial kann Polyethylen oder Teflon verwendet werden, als Metall poröses
Aluminium oder rostfreier Stahl.
Das Säulenmaterial kann darüber hinaus ausgewählt werden aus der Gruppe enthaltend
Plastikmaterialien, Metalle und natürliche Materialien, z. B. Polyethylen, Polypropylen
und/oder Polystyrol als Plastikmaterial.
Die entgegengesetzten Enden der Reaktionssäulen können so geformt sein, daß sie Male
Female-Verbindungen ermöglichen für eine Serienverbindung mehrerer Reaktionssäulen.
Das Trägerbett hat bevorzugt ein Volumen von 30-50 µl.
In speziellen Fällen, wenn Verbindungen anwesend sind, die die Affinitätsreaktion stören,
kann die Reihenfolge der Trägerbetten so festgelegt werden, daß die Verbindung, die die
Affinitätsreaktion einer anderen Verbindung stört, quantitativ in einem oberen Trägerbett
gebunden wird, während die Affinitätsreaktion der anderen Verbindung in einem unteren
Trägerbett erfolgt.
In einer bevorzugten Ausführung können zusätzliche Betten oder Zonen ober- und
unterhalb der Meß-Trägerbetten eingefügt werden, wie z. B. Filtriereinrichtungen oder Zonen
zur Probenreinigung oder -behandlung, zusätzliche Reaktionszonen für die Vorbereitung
der Affinitätsbindungsreaktion, oder Kontrollzonen für die Kontrolle des Probenauftrags, des
Probendurchflusses und der aufgegebenen Chemikalien.
Die Erfindung beinhaltet außerdem eine Methode zur Bestimmung von Verbindungen, die
über eine Affinitätsreaktion bestimmt werden können, wobei eine zu analysierende Probe
auf eine wie oben beschriebene Reaktionssäule aufgegeben wird und die zu
bestimmenden Verbindungen oder eine sie enthaltende Gruppe quantitativ durch die
komplementäre reaktive Komponente in der Reaktionssäule gebunden werden, wobei die
zu bestimmenden Komponenten danach mit bekannten Bestimmungsmethoden bestimmt
werden nach bekannten Affinitätstestverfahren in der Reaktionssäule.
Eine Affinitätsreaktion kann schon vorher verwendet werden, um die komplementäre
Reaktivkomponente selbst in der Säule zu binden, die mit einer komplementären
Reaktivkomponente zu dieser komplementären Reaktivkomponente beladen ist (siehe
Beispiel 3). Dadurch wird eine flexiblere Anwendung der Säule ermöglicht, d. h. für
verschiedene Tests und für die Testentwicklung, einschließlich dem Verbergen der
tatsächlichen Anwendung des Endnutzers gegenüber dem Säulenhersteller.
Solche Methoden können sein sekundäre Affinitätsreaktionen in der Reaktionssäule zur
Markierung und/oder Verstärkung und die Bestimmung in der Säule oder die Bestimmung
nach der Elution.
Außerdem sind Affinitätsreaktionen von markierten Verbindungen möglich, die mit den zu
bestimmenden Verbindungen konkurrieren, sowie die Bestimmung in der Flüssigkeit, die die
Säule direkt verläßt, direkt in der Säule oder nach der Elution.
Als Marker werden Fluoreszenz- und/oder Enzymmarker verwendet.
In einer bevorzugten Ausführung ist die durch die gruppenspezifische Komponente
gebundene Gruppe die Gruppe der Immunglobuline G und/oder M.
In einer weiteren Ausführungsform kann eine Lösung von einheitlich mit einem Enzym oder
einem Fluoreszenzmarker markierten komplementären Antigenen aufgegeben werden für
die qualitative Bestimmung der Anwesenheit von irgendeinem der speziellen
Immunglobuline G und/oder M. Für die quantitative oder differenzierte qualitative
Bestimmung spezieller Immunglobuline G und/oder M kann eine Lösung von verschieden
markierten Antigenen aufgegeben werden, und die Antigene werden durch
Affinitätsreaktionen in direktem Verhältnis zur Menge an gebundenen korrespondierenden
Immunglobulinen G und/oder M gebunden.
Die verschiedenen Antigenmarker sind verschiedene Enzym- oder Fluoreszenzmarker für
jedes komplementäre Antigen.
Außerdem können Kontroll-Affinitätsreaktionen in den jeweiligen Trägerbetten zur Kontrolle
des Probenauftrags und -durchflusses sowie der Qualität der verwendeten Reagentien
verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführung kann die Reaktionssäule direkt mit dem die zu testende
Flüssigkeit enthaltenden Behälter oder einem Blutbehälter, insbesondere seiner
Füllvorrichtung, verbunden werden und verbunden bleiben zum Zweck einer sicheren
Probennahme und Testanwendung. Das Testergebnis kann dadurch zum Zeitpunkt der
Verwendung gesehen werden.
Wegen der grundsätzlichen Standardisierung und Konfektionierung der Säulen kann die
Methode ohne Kalibrierung und Regeneration des Trägerbetts und der komplementären
reaktiven Komponente durchgeführt werden. Zusätzlich können nach Probenaufgabe auf
das Reaktionsgefäß kleine Saug- und Druckkräfte angewendet werden zum schnelleren
Ablauf. Außerdem kann ein Automat verwendet werden für automatische Probennahme,
Probenaufgabe und/oder Messung.
Mit einer Reaktionssäule und der Methode der Erfindung ist es möglich, z. B. qualitativ oder
quantitativ alle oder spezifische Immunglobuline der Klassen IgG, IgM, IgA und/oder IgE in
Körperflüssigkeiten zu bestimmen.
Außerdem ist eine ohne Beachtung einer angewandten genauen Temperaturkontrolle und
einer Temperatur- und Zeitabhängigkeit die schnelle Durchführung eines Immuntests im
bevorzugten Durchflußverfahren möglich, der einfach zu handhaben ist, der nicht nur keine
präzisen Inkubationszeiten, sondern überhaupt keine Inkubationszeiten benötigt, und der
fertig für den Gebrauch ist ohne vorherige Kalibrierung und Regeneration und ohne
simultane Messungen mit Referenzstandardproben.
In der medizinischen Diagnostik ist es oft wichtig, für einen oder mehrere Parameter eine
schnelle und einfache Ja/Nein-Aussage ohne weitere Differenzierung zu erhalten, aber bei
sehr niedrigen Konzentrationen, d. h. der Test muß so präzise sein wie ein quantitativer.
Die Frage ist, ob eine oder mehrere Infektionen (HIV, HBV, HCV usw.) vorliegen, eine von
mehreren Drogen, eins von mehreren Dopingmitteln oder eins von mehreren
allergieverursachenden Allergenen. Mit der Reaktionssäule entsprechend der Erfindung ist
eine solche qualitative und auch quantitative Analyse in einfacher und effizienter Weise
möglich.
Die beschriebene Methode unter Verwendung der erfindungsgemäßen Reaktionssäule ist
viel einfacher als gewohnte Verfahren und erlaubt eine schnelle quantitative und qualitative
Bestimmung. Dies wird zum Teil dadurch ermöglicht, daß die Bestimmung der zu
bestimmenden Komponente keine vorherige Kalibrierung oder Regenerierung des in der
Säule verwendeten Trägerbettes erfordert und daß keine Serien-Referenzmessungen von
Standardlösungen nötig sind.
Die einfache Handhabung ist eine Konsequenz der Möglichkeit, Proben und andere
Lösungen mit gewöhnlicher Laborausrüstung oder mit einem Pipettierautomaten
aufzubringen.
Die vorliegende Methode kann schnell unter dem Einfluß der Gravitationskraft durchgeführt
werden ohne die Anwendung von Hochdruck auf die Reaktionssäule nach dem Auftrag der
Probe. Aber kleine Saug- oder Druckkräfte können für eine schnellere Durchführung
angewendet werden, z. B. durch Zentrifugieren oder Pumpen. Das kann für Trägerbetten mit
großem Strömungswiderstand wichtig sein, um die Durchflußzeit und damit die Testzeit
klein zu halten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die zu analysierende Probe auf eine Reaktionssäule
mit mehreren verschiedenen immunologisch reaktiven Komponenten aufgetragen. Die zu
bestimmenden Verbindungen werden durch die komplementäre(n) immunologisch
reaktive(n) Komponente(n) zurückgehalten. Danach werden die Verbindungen, wie in der
DE-C-41 26 436 beschrieben, quantitativ oder qualitativ über Fluoreszenz und/oder eine
Farbreaktion im Trägerbett, in der die Säule nach Probenlösungsaufgabe verlassenden
Flüssigkeit oder nach der Elution bestimmt. Für die quantitative Bestimmung können
verschiedene Marker am Antigen oder am Antikörper oder an weiteren komplementären
Bindungspartnern verwendet werden.
Wenn die Konzentration der zu analysierenden Verbindungen sehr niedrig ist, kann eine
Probenanreicherung durch Auftrag von, wenn vorhanden, größeren Mengen
Probenflüssigkeit erfolgen. Außerdem kann für die Bestimmung von niedrigen
Konzentrationen spezifischer Antikörper, statt einer Säulenbeladung mit komplementären
Antigenen von niedrigem Molekulargewicht mit den korrespondierenden Problemen in der
dreidimensionalen Struktur des Trägerbetts, eine Säulenbeladung mit einem Antikörper
oder einer Gruppe von Antikörpern erfolgen, die komplementär zu der entsprechenden
Klasse oder den entsprechenden Klassen von Antikörpern ist (z. B. zu Human-IgG und/oder
-IgM und/oder -IgA) oder eine entsprechende gruppenspezifisch reaktive Komponente oder
entsprechenden gruppenspezifisch reaktive Komponenten wie Protein A oder G. Mit einer
solchen Säule ist es möglich, eine ganze Gruppe von Komponenten zurückzuhalten. In
einem weiteren Schritt wird dann eine Lösung mit einem Antigen oder mit Antigenen der zu
analysierenden Komponenten auf die Säule aufgetragen.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Empfindlichkeit höher ist, daß es besser
angepaßt werden kann, und daß ein Säulentyp für verschiedene Multi- oder Einzeltests
verwendet werden kann. Die spezifische Art des Tests wird durch die Antigene bestimmt,
die nachher auf die Säule aufgegeben werden. Das ist aus ökonomischen Gründen
effektiver.
Außerdem können mehrere getrennte Trägerbettvolumina mit verschiedenen
immunologischen und anderen reaktiven Komponenten übereinander in einer oder
mehreren Reaktionssäulen verwendet werden. Dabei werden verschiedene
Trenneinrichtungen in der Säule verwendet, z. B. Membranen oder Fritten oder mehrere
Trägerbetten mit verschiedenen Materialien zwischen porösen Trenneinrichtungen.
Die Verwendung verschiedener Trägerbetten erlaubt die Durchführung verschiedener
Verfahren wie im Folgenden beschrieben.
Für eine Probe mit mehreren zu analysierenden Komponenten wird eine Reaktionssäule
verwendet mit einer Zahl getrennter Trägerbetten entsprechend der Zahl der Komponenten.
Diese Trägerbetten sind mit einer oder mehreren komplementären Reaktivpartnern für die
zu analysierende Verbindung oder Gruppe von Verbindungen beladen. Während des
Probendurchflusses wird die korrespondierende Verbindung im entsprechenden Trägerbett
zurückgehalten und zum Beispiel mit einer Farbreaktion nachgewiesen. Störende ähnliche
Verbindungen mit hohen Affinitäts-Bindungskonstanten werden quantitativ in den oberen
Trägerbetten abgefangen und bei Bedarf bestimmt. Im (In den) unteren Trägerbett(en) folgt
die Bestimmung der Verbindung(en) mit der (den) niedrigeren Affinitätskonstante(n).
Wenn ein Gelbett, das für eine oder mehrere erforderliche Reaktivkomponenten gebraucht
wird, mit einer oder mehreren anderen benötigten Reaktivkomponenten inkompatibel ist,
werden die Reaktionen in verschiedenen geeigneten Gelbetten in einer Säule durchgeführt.
Auch ein simultaner Test für kleine und große Komponenten (Antikörper/Antigene,
Bakterien oder Viren) ist möglich, wenn ein oberes Gelbett den größeren Komponenten
zugeordnet wird wie in der DE-A-42 08 732 beschrieben.
Wenn wichtige Tests durchgeführt werden, wie Infektionstests in der Medizin oder
Toxizitätstests in der Lebensmittelanalyse, werden Kontrollfelder im oberen
und unteren Teil der Säule eingefügt. Die obere Negativkontrolle prüft den exakten
Durchfluß der Probe, die untere Positivkontrolle prüft, ob die reaktiven Verbindungen
korrekt auf die Säule aufgegeben wurden, und ob die Probe auf die Säule aufgegeben
wurde und die verwendeten Reagentien von guter Qualität sind.
Nach der Durchführung des Tests verbleibt die Reaktionssäule an der getesteten Probe,
was für Blutbanken interessant sein dürfte. Die Testsäule kann vor dem Test mit dem
Blutbehälter verbunden werden, z. B. über ein T-Stück zwischen dem Behälter und der Vene
des Blutspenders. Der Test wird dann nach der Entnahme des Blutes durchgeführt mit dem
Blut, das noch im Verbindungsschlauch enthalten ist. Die Testsäule verbleibt am
Blutbehälter, so daß das Testergebnis jederzeit ohne Dokumentationsfehler zu erkennen
ist.
Abb. 1 zeigt die Reaktionssäule entsprechend der Erfindung. Die Säule hat n
Trägerbetten und wird für simultane Mehrfachmessungen verwendet. 1, 2, 3, . . ., n bezeichnen
die verschiedenen Trägerbetten mit den darin gebundenen Reaktionskomponenten.
11, 12, 13, 14, 15, . . ., n′ sind Trenneinrichtungen.
Abb. 2 zeigt die Standardkurve für die simultane Bestimmung von Tetanus- und
Diphtherie-Antikörpertitern (siehe Tabelle 2 und Beispiel 2).
Abb. 3 zeigt die Standardkurve für Antikörper in Schlachtvieh (siehe Tabelle 3 und
Beispiel 3).
Die folgenden Beispiele zeigen bevorzugte Ausführungen der Erfindung.
Handelsübliche Cyanbromid-aktivierte vernetzte Agarose (Sepharose 4b, Pharmacia,
Uppsala, Schweden) wurde 15 Minuten in 0,001 M HCl gequollen und auf einer Glasfritte
mit 0,001 M HCl gewaschen. 1 ml einer Lösung von 2 mg des entsprechenden Antikörpers
(oder der entsprechenden Antikörper), des Antigens (oder der Antigene) oder von Protein G
in Kopplungspuffer (0,1 M NaCO3-0,5 M NaCl-pH 8,3) und 1 ml der suspendierten Agarose
wurden zwei Stunden bei Zimmertemperatur im Overheadmixer zu einer Agarose mit
homogen gekoppeltem Antikörper gemischt. Der Grad der Antikörper- oder Antigen-
Kopplung, d. h. Menge des gebundenen durch Menge des zugegebenen Antikörpers bzw.
Antigens, wurde mit Protein-UV-Absorption der Suspension bei 280 nm (mit einem Kontron-
Uvikon-Photometer) als nahezu 100% bestimmt. Danach wurde die Antikörper- bzw.
Antigen- bzw. Protein G-gekoppelte Suspension auf einer Glasfritte mit Blockierungspuffer
zurückgepuffert (0,1 M Tris-0,5 M NaCl-pH 8,0). Nach zweistündiger Blockierung im
Overheadmixer bei Zimmertemperatur wurde die Suspension wieder auf eine Fritte
gebracht und viermal jeweils mit einer Folge von 3 Puffern gewaschen (0,1 M Essigsäure
0,5 M NaCl-pH 4,0/Kopplungspuffer/Blockierungspuffer). In jede der Polypropylen-Säulen
entsprechend Figur 1, in die an den unteren Enden Polypropylenfritten 11 mit einer
Porosität von 2 µm eingesetzt worden waren, wurden vorsichtig 60 µl der
Agarosesuspension gegeben. Die Suspensionen wurden dann vorsichtig mit je 500 µl
Waschpuffer überschichtet (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,005% Tween 20-pH 8,0). Das
ergab schließlich nach 1 Stunde Sedimentation Agarosegel-Trägerbetten von etwa 30 µl.
D.H. die Beladungsdichte lag bei etwa 60 µg Antikörper, Antigen oder Protein G pro 30 µl
endgültigem Agarosebett, entsprechend einem Kopplungsgrad von etwa 100%. Die
Antikörper-Bindungskapazitäten pro 30 µl Sepharosebett lagen bei etwa 20
µg für Antikörper-beladene bzw. bei 200 µg für Protein G-beladene Trägerbetten. Die
Betten wurden vorsichtig mit zweiten oberen Fritten 12 geschlossen. Im Falle von Multifeld-
Säulen ergab diese erste Prozedur das entsprechende unterste Trägerbett 1, und sie wurde
vorsichtig wiederholt für jedes der weiteren benötigten Trägerbetten über dem ersten
(Betten 2-n, Abschlußfritten 13-n′).
Für Lagerung und Versand wurden die Säulen an den unteren Spitze mit Kappen
verschlossen, etwa 100 µl Waschpuffer in jede Säule über der obersten Fritte eingefüllt,
und die oberen Enden der Säulen wurden ebenfalls mit Kappen verschlossen.
Der Fluoreszenz-Detektor Kontron SFM 25 wurde mit einer normalisierten Lösung kalibriert,
Rinderserumalbumin in PBS-Puffer (0,01 M Na2HPO4-0,01 M NaH2PO4-0,15 M NaCl-
0,005% Tween 20-pH 7,2), stabilisiert mit 0,1% Natriumazid . .
Borrelia burgdorfii, die in Europa und den USA durch Zeckenbisse verbreitet wird,
verursacht die chronische Lyme-Krankheit (Erythema (chronicum) migrans). Für den
therapeutischen Ansatz und die Überwachung ist die Diagnose der Krankheitsphase
wichtig. Dies kann qualitativ (Abschnitt a) oder quantitativ (Abschnitt b) geschehen.
- - Waschpuffer (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 8,0)
- - Substratpuffer (1 mg/ml Paranitrophenylphosphat, PNPP, in 1,0 M Diethanolamin-0,5 mM MgCl2-pH 9,8)
- - Lösung von Borrelia b.-Antigen, isoliert von Borrelia b.-Stämmen, markiert mit alkalischer Phosphatase (10 µg/ml in Waschpuffer)
3 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent
gekoppeltem Rinderserumalbumin (Sigma)
2 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgM-Antikörper (Sigma)
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgG-Antikörper (Sigma).
2 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgM-Antikörper (Sigma)
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgG-Antikörper (Sigma).
50 µl von 1 : 10-Verdünnungen von Humanserum-Proben in Waschpuffer wurden auf Säulen
des beschriebenen Typs aufgegeben, jeweils gefolgt von 750 µl Waschpuffer, 500 µl der
Lösung von phosphatase-markiertem Borrelia b.-Antigen, noch einmal 750 µl Waschpuffer
und zuletzt 200 µl Substratpuffer. Nach Inkubation bis zum Auftreten einer leicht gelblichen
Färbung im oberen Kontrollfeld 3 (etwa 10 Minuten Inkubationszeit für die Enzymreaktion,
nicht für die Affinitätsreaktion!) blieben beide Testfelder farblos (oder wurden leicht gelblich)
bei Negativproben. Bei Positivproben mit nur IgG, d. h. Proben alter Erkrankungen,
entwickelte sich nur in den unteren Testfeldern 1 der jeweiligen
Säulen eine signifikant starke dunkelgelbe Färbung, während das in beiden Testfeldern 1
und 2 bei Proben mit IgG und IgM geschah, d. h. bei Proben frischer Infektionen.
- - Waschpuffer (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 8,0)
- - Elutionspuffer (0,1 M NaOH-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 13,0)
- - gemischte Lösung von 10 µg/ml FITC-markiertem (Fluorescein isothiocyanat) monoklonalem Maus-anti-human-IgG-Antikörper und von 10 µg/ml monoklonalem, TRITC-markiertem (Rhodaminisothiocyanat) Maus-anti-human-IgM-Antikörper in Waschpuffer (beide von Sigma)
- - Säule mit Trägerbett 1
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem Borrelia b.-Antigen.
Auf Säulen des beschriebenen Typs wurden 50 µl 1 : 10-Verdünnungen von Humanserum-
Proben in Waschpuffer aufgegeben, gefolgt von 750 µl Waschpuffer, von 500 µl der
Antikörper-Mischlösung, und von weiteren 750 µl Waschpuffer. Nach der Elution mit 750 µl
Elutionspuffer in Küvetten wurden die relativen Fluoreszenzen bei 490/520 nm bzw.
555/585 nm bestimmt. Die lineare Beziehung zwischen den relativen Fluoreszenzen und
den Konzentrationen von verschiedenen Verdünnungen einer Humanserum-Probe wird als
Standardlinie für alle weiteren Messungen mit Säulen verwendet, die aus derselben
Herstellungscharge Antigen-gekoppelter Agarose stammen.
Die Standardisierung dieser linearen Basislinie wurde durch Vergleich mit Fluoreszenz-
Messungen der Gesamt-IgG- bzw. -IgM-Mengen durchgeführt, die in anti-human-IgG- bzw.
anti-human-IgM-Säulen zurückgehalten wurden (unter Berücksichtigung der verschiedenen
Null-Fluoreszenzdaten von Lösungen mit keinem IgG/IgM bzw. keinem anti-Borrelia b.-
IgG/IgM auf den verschiedenen Säulentypen).
Quantitative Titer von Tetanus- und Diphtherie-Antikörpern als Maß des Impfstatus, d. h. als
Grundlage der Entscheidung ob Impfung (eine oder beide) nötig sind.
Tetanus-Impfungen werden meist bei Verletzungen als Prophylaxe durchgeführt. Bei (schon
oder noch) bestehendem ausreichendem Impfschutz des Patienten kann die Impfung einen
anaphylaktischen Schock sogar mit tödlichem Ausgang verursachen. Die Bestimmung des
Impfstatus kann außerdem auch vor der Anwendung der kombinierten Impfstoffe für
Tetanus und Diphtherie wichtig sein (letztere nimmt in Osteuropa wieder zu), d. h. für die
Entscheidung, ob nur ein Impfstoff statt beiden angewendet werden soll.
- - Waschpuffer (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 8,0)
- - Elutionspuffer (0,1 M NaOH-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 13,0)
- - gemischte Lösung von 10 µg/ml Tetanustoxoid, markiert mit FITC, und von 10 µg/ml Diphthterie-Toxoid, markiert mit TRITC, in Waschpuffer (beide Toxoide warfen kommerzielle Impfstoffe)
- - Tetanus-Standardserum
- - Diphtherie-Standardserum (Die beiden Standards vom Statens Serum Institute, Kopenhagen, Dänemark, wurden als Referenzen für die Standardisierung verwendet.)
- - Normalisierungslösung für FITC (10 ng/ml Fluorescein in Waschpuffer) und
- - Normalisierungslösung für TRITC (10 ng/ml Rhodamin in Waschpuffer).
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent
gekoppeltem Protein G.
Die Standardseren wurden in Waschpuffer auf die Konzentrationen 0,5, 0,4, 0,3, 0,2 und
0,1 IU/ml (IU = internationale Einheiten) verdünnt (siehe Tabelle 2 und Abb. 2).
Patientenproben von Patienten verschiedenen Alters wurden verwendet. Die Ergebnisse
wurden mit den Ergebnissen eines kommerziellen ELISA-Tests verglichen (Merlin
Diagnostik, Deutschland) (siehe Tabelle 2).
Auf Säulen des beschriebenen Typs wurden die Standardlösungen bzw. 200 µl der
verdünnten Humanserumproben (20 µl Humanserum mit 180 µl Waschpuffer) aufgegeben,
gefolgt von 750 µl Waschpuffer, dann von 250 µl der Antigen-(Toxoid-)-Mischlösung, und
zuletzt wieder von 750 µl Waschpuffer. Nach Elution mit 750 µl Elutionspuffer in Küvetten
wurde die relative Fluoreszenz bei 490/520 nm bzw. 555/585 nm bestimmt.
Die Messungen wurden zweimal wiederholt, einen und zwei Tage später, mit derselben
Präzision unter Verwendung der normalisierten Standardlinie des ersten Tages.
Im Moment werden Antibiotika in Nahrungsmitteln meist mit bakteriologischen
Inhibierungstests bestimmt. Diese brauchen normalerweise mehr als 4 Tage. Deshalb ist
eine schnelle Methode erwünscht, die Ergebnisse wenn möglich sogar vor dem Schlachten
liefert.
- - Waschpuffer (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 8,0)
- - Elutionspuffer (0,1 M NaOH-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 13,0)
- - gemischte Antikörperlösung von jeweils 10 µg/ml in Waschpuffer von
- - polyklonalem Kaninchen-anti-Chloramphenicol,
- - polyklonalem Kaninchen-anti-Tetracyclin und
- - polyklonalem Kaninchen-anti-Sulfometacin
- (hergestellt mit konventioneller Hapten-Immunisierung)
- - gemischte Lösung von jeweils 10 µg/ml markiertem Antigen in
Waschpuffer für die qualitative und quantitative Analyse:
- - Chlormaphenicol-FITC,
- - Tetracyclin-TRITC und
- - Sulfometazin-Phycocyanin
- - Normalisierungslösung für FITC (10 ng/ml Fluorescein in Waschpuffer)
- - Normalisierungslösung für TRITC (10 ng/ml Rhodamin in Waschpuffer)
- - Normalisierungslösung für Phycocyanin (10 ng/ml Phycocyanin in Waschpuffer).
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent
gekoppeltem Protein G.
Zur Kalibrierung werden 1 ng/ml Chloramphenicol, Tetracyclin und Sulfometacin zu
Rinderserum-Proben gegeben, für die mit HPLC und bakteriologischen Inhibierungstests
geprüft wurde, daß sie frei von diesen Antibiotika waren.
Auf Säulen des beschriebenen Typs wurden 250 µl der gemischten Antikörperlösung
aufgegeben. Für die Kalibrierung und den Nachweis der Anreicherungsmöglichkeit der
beschriebenen Säulen wurden auf diese 750 µl der Antibiotika-freien Probe bzw. 750 µl der
vorbereiteten Antibiotika-Lösungen (0,75 ng von jedem Antibiotikum absolut) bzw. 1500,
2250, 3750 oder 7500 µl dieser Lösung (1,5, 2,25, 3,75 oder 7,5 ng von jedem Antibiotikum
absolut) aufgegeben bzw. 750 µl zentrifugierte Serumproben von Rinderblut. Dann wurden
nach 750 µl Waschpuffer 250 µl der gemischten Fluoreszenz-markierten Lösung
zugegeben, gefolgt wieder von 750 µl Waschpuffer. Nach Elution mit 750 µl Elutionspuffer
in Küvetten wurde die Fluoreszenz bei 490/520 bzw. 555/585 bzw. 650/880 nm bestimmt.
Die Messungen wurden zweimal wiederholt, einen und zwei Tage später, und dieselbe
normalisierte Standardlinie wurde verwendet (siehe Tabelle 3 und Abb. 3).
Wie in Tabelle 3, zweiter Abschnitt, letzte zwei Spalten "Bestätigung", gezeigt, kann die
normalisierte Fluoreszenz auch nur für die qualitative Evaluierung verwendet werden, d. h.
ob die Probe verbotene Antibiotika dieser Gruppe enthält.
Ein schnelles qualitatives Screening wurde auch unter Verwendung von Enzym-Markierung
durchgeführt. Das Verfahren war dasselbe wie in a) bis zum letzten Waschschritt vor der
Elution, aber unter Verwendung einer Mischlösung mit gleich Phosphatase-markierten statt
von unterschiedlich Fluoreszenz-markierten Antigenen. Dann wurde Substratpuffer
zugefügt, gefolgt von einer Inkubationszeit von 10 Minuten. Die Evaluierung wurde durch
Vergleich der Säulen mit aufgegebenen Proben mit einer Kontrollsäule mit aufgegebener
Negativprobe durchgeführt. Die Säulen mit positiven Proben waren alle nur leicht gelblich,
verglichen mit der signifikant dunkelgelben Farbe der Säulen mit Negativproben und der
Kontrollsäule.
Simultaner qualitativer Test für mehrere gegen verschiedene Epitope einer oder mehrerer
infektiöser Mikroorganismen gerichtete IgG- und IgM-Antikörper mit integrierten
Kontrollfeldern, insbesondere einem Positivkontrollfeld zur Kontrolle der Probenaufgabe;
dargestellt am Beispiel von HIV-1.
Screening-Tests für Infektionen (die mit nur einer Säule simultan für mehrere Infektionen
entsprechend Beispiel 2 durchgeführt werden können, aber mit nur einer Markierung für alle
verschiedenen Antigene für die zu nachzuweisenden Antikörper, d. h. ohne Unterscheidung
zwischen verschiedenen Antikörpern) können nicht für endgültige Entscheidungen verwen
det werden. Zur Bestätigung und Klärung von positiven Ergebnissen und außerdem für die
Diagnose der aktuellen Phase der Krankheiten ist eine qualitative oder sogar quantitative
Bestimmung von verschiedenen Antikörper nötig. (Die quantitative Bestimmung kann auch
mit einer Säule entsprechend Beispiel 2 durchgeführt werden, wobei verschiedene
Markierungen für verschiedene Antigene verwendet werden).
(Der zur Zeit verwendete Bestätigungstest (vor allem in Blutbanken), Western Blot, hat
mehrere Nachteile, z. B. gibt es keine integrierte Kontrolle, ob der Test wirklich aufgegeben
wurde (weil er mit Negativproben wie ohne Probenaufgabe weiß bleibt), weil es ein
manueller Test ist, der nicht automatisiert werden kann, weil er viel Zeit braucht, und weil
die Interpretation der Ergebnisse viel Erfahrung erfordert.
- - Waschpuffer (0,01 M Tris-0,15 M NaCl-0,05% Tween 20-pH 8,0)
- - Substratpuffer (1 mg/ml PNPP (Paranitrophenylphosphat) in 1,0 M Diethanolamin-0,5 mM MgCl2-pH 9,8)
- - Antikörpermischlösung mit 10 µg/ml Maus-anti-human-IgG und 10 µg/ml Maus-anti-human-IgM, markiert mit alkalischer Phosphatase, in Waschpuffer
5 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent
gekoppeltem Rinderserumalbumin (Negativkontrolle für
nichtspezifische Bindung)
4 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der p24-Region
3 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der gp41-Region
2 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der gp120-Region
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgG (Positivkontrolle für die Humanserum-Probenaufgabe und den Probendurchfluß) (Antikörper von Sigma, HIV-I-Peptide von Saxon Biochemicals, Hannover, Deutschland)
4 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der p24-Region
3 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der gp41-Region
2 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg HIV-I- Peptiden der gp120-Region
1 30 µl CnBr-aktivierte Sepharose 4b, beladen mit 60 µg kovalent gekoppeltem monoklonalem Maus-anti-human-IgG (Positivkontrolle für die Humanserum-Probenaufgabe und den Probendurchfluß) (Antikörper von Sigma, HIV-I-Peptide von Saxon Biochemicals, Hannover, Deutschland)
500 µl Lösung (250 µl Humanserum, verdünnt mit 250 µl Waschpuffer) wurden auf Säulen
des beschriebenen Typs aufgegeben, gefolgt von jeweils 750 µl Waschpuffer, dann von
300 µl der gemischten Sekundärantikörperlösung, und wieder von 750 µl Waschpuffer.
Dann wurden 300 µl Substratpuffer aufgegeben, und die Säulen wurden für etwa 6 Minuten
inkubiert, bis das obere Negativkontrollfeld leicht gelblich gefärbt war (Inkubationszeit für
die Enzymreaktion, nicht für die Affinitätsreaktion).
Negativkontrollfeld 5:
Dieses Feld wurde immer leicht gelblich bei korrekt durchgeführten Tests und intakten Säulen (Testbedingung), aber dunkelgelb bei falsch gelagerten Säulen (Probe 12).
Dieses Feld wurde immer leicht gelblich bei korrekt durchgeführten Tests und intakten Säulen (Testbedingung), aber dunkelgelb bei falsch gelagerten Säulen (Probe 12).
Positivkontrollfeld 1:
Nach der Enzyminkubationszeit war das Positivkontrollfeld 5 bei allen Humanserumproben dunkelgelb, d. h. die Proben waren aufgegeben worden und korrekt durchgeflossen. Mit der falschen Kaninchenserumprobe 11 wurde dieses Feld leicht gelblich wie das obere Kontrollfeld.
Nach der Enzyminkubationszeit war das Positivkontrollfeld 5 bei allen Humanserumproben dunkelgelb, d. h. die Proben waren aufgegeben worden und korrekt durchgeflossen. Mit der falschen Kaninchenserumprobe 11 wurde dieses Feld leicht gelblich wie das obere Kontrollfeld.
Bestätigungsfelder 2-4:
Bei den HIV-negativen Proben 1-5 wurden die Testfelder nur leicht gelblich. Alle positiven Proben bewirkten eine dunkelgelbe Färbung in wenigstens einem Antigentestfeld. Die Proben 6 und 7 waren von Patienten mit HIV-positiven Screening-Tests und negativen Western Blot-Tests, die Proben 8-10 waren Western Blot-bestätigt HlV-positiv.
Bei den HIV-negativen Proben 1-5 wurden die Testfelder nur leicht gelblich. Alle positiven Proben bewirkten eine dunkelgelbe Färbung in wenigstens einem Antigentestfeld. Die Proben 6 und 7 waren von Patienten mit HIV-positiven Screening-Tests und negativen Western Blot-Tests, die Proben 8-10 waren Western Blot-bestätigt HlV-positiv.
Claims (38)
1. Reaktionssäule für simultane Mehrfachmessungen via Affinitätstest mit zumindest
einem Trägerbett, wobei zumindest eine affinitätsreaktive Komponente an jedes
Trägerbett gebunden ist und das Volumen jedes Bettes bis zu 600 µl beträgt.
2. Reaktionssäule nach Anspruch 1, wobei sich das Trägerbett zwischen zwei porösen
Trenneinrichtungen befindet.
3. Reaktionssäule nach Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest eine reaktive Komponente
eine Komponente für eine verbindungsspezifische Affinitätsreaktion ist.
4. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei zumindest eine reaktive
Komponente eine Komponente für eine gruppenspezifische Affinitätsreaktion ist.
5. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei die zu analysierende
Komponente immunologisch reaktiv ist.
6. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei das Trägerbett ein festes
poröses Material oder ein Gel ist.
7. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei das Trägerbett und die reaktiven
Komponenten für die Affinitätsreaktionen konfektioniert und standardisiert sind,
wodurch der sofortige Gebrauch der Säule ohne Kalibrierungsschritte oder
Referenzmessungen ermöglicht wird.
8. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 7, wobei die reaktive(n) Komponente(n)
für gruppenspezifische Affinitätsreaktionen eine solche Ladungsdichte hat (haben),
daß die Verbindungen während des kontrollierten Durchflusses der flüssigen Probe
quantitativ an das Trägerbett gebunden werden, bevor sie die Säule verläßt.
9. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 8, wobei die reaktive(n) Komponente(n)
für verbindungsspezifische Affinitätsreaktionen eine solche Ladungsdichte hat/haben,
daß die Verbindung(en) quantitativ an das Trägerbett gebunden wird/werden während
des kontrollierten Durchflusses der flüssigen Probe, bevor sie die Säule verläßt.
10. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 8, wobei die quantitativ gebundenen
Verbindungen die zu bestimmenden Verbindungen sind, oder eine Gruppe/Gruppen,
die sie enthält/enthalten, und/oder affinitätsreaktive (sekundäre) Bindungspartner für
die Verbindungen, wobei diese alle auf die Säule in beliebiger sinnvoller Reihenfolge
und Zahl von Schritten aufgegeben werden.
11. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 10, wobei die reaktiven Komponenten
Protein A, Protein B, Protein G, Protein M, ein Immunglobulin oder eine Gruppe von
Immunglobulinen, ein Antigen oder eine Gruppe von Antigenen sind.
12. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 11, wobei das Antigen und die Gruppe
von Antigenen Hapten(e) einschließt.
13. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 12, wobei das Trägermaterial ausgewählt
wird aus der Gruppe umfassend polymere Zucker, Polymere, Polymer-modifizierte
organische oder anorganische Trägermaterialien, poröse Metalle, Metalloxide und
Legierungen, Gläser, Silikate oder keramische Materialien.
14. Reaktionssäule nach Anspruch 13, wobei Agarose als polymerer Zucker verwendet
wird.
15. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 14, wobei die Reaktivkomponente an das
Trägerbett kovalent oder durch irgendeine Art sorptiver Bindung gebunden ist.
16. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 2 bis 15, wobei poröse Fritten oder Membranen
als obere und/oder untere Trenneinrichtungen verwendet werden.
17. Reaktionssäule nach Anspruch 16, wobei die Fritten eine Porosität von 0,2 µm bis
100 µm haben.
18. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 16 und 17, wobei die Fritten aus
Plastikmaterial, Metall oder Glas bestehen.
19. Reaktionssäule nach Anspruch 18, wobei Polyethylen oder Teflon als Plastikmaterial
bzw. poröses Aluminium oder rostfreier Stahl als Metall verwendet werden.
20. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 19, wobei das Säulenmaterial ausgewählt
wird aus der Gruppe umfassend Plastikmaterial, Metalle und Naturstoffe.
21. Reaktionssäule nach Anspruch 20, wobei Polyethylen, Polypropylen und/oder
Polystyrol als Plastikmaterial verwendet werden.
22. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 21, wobei die entgegengesetzten Enden
der Reaktionssäulen für Male-Female-Steckverbindungen geformt sind für In-Reihe-
Schaltung von mehreren Reaktionssäulen.
23. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 22, wobei das Trägerbett ein Volumen
von 30 bis 50 µl hat.
24. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 23, wobei die Reihenfolge der
Trägerbetten so arrangiert ist, daß eine Verbindung, die die Affinitätsreaktion einer
anderen Verbindung stört, quantitativ in einem oberen Trägerbett gebunden wird,
während die Affinitätsreaktion der anderen Verbindungen in einem unteren erfolgt.
25. Reaktionssäule nach den Ansprüchen 1 bis 24, wobei zusätzliche Betten oder Zonen
integriert werden oberhalb oder unterhalb der Meß-Trägerbetten, wie z. B.
- - Filtriereinrichtungen oder Zonen für Probenreinigung und -behandlung,
- - zusätzliche Reaktionszonen für die Vorbereitung der Affinitätsbindungsreaktion oder
- - Kontrollzonen für die Kontrolle der Probenaufgabe, des Probendurchflusses und der verwendeten Chemikalien.
26. Verfahren für die Bestimmung von Verbindungen, die über eine Affinitätsreaktion
bestimmt werden können, wobei die zu analysierende Probe auf eine Reaktionssäule
nach den Ansprüchen 1 bis 25 aufgegeben wird und die zu analysierenden
Komponenten oder eine Gruppe/Gruppen, die sie enthält/enthalten, quantitativ durch
die komplementäre(n) Reaktivkomponente(n) in der Reaktionssäule gebunden
werden, wobei die zu analysierenden Komponenten danach über
Bestimmungsmethoden bestimmt werden direkt in der Säule, in der nach Aufgabe
direkt durch die Säule geflossenen Flüssigkeit oder nach direkter Elution oder nach
Affinitätstest-Verfahren in der Säule.
27. Verfahren nach Anspruch 26, wobei vor der Probenaufgabe (ein) affinitätsreaktive(r)
sekundäre(r) Bindungspartner oder (eine) (markierte) kompetitive Komponente(n) auf
die Reaktionssäule aufgegeben wird/werden, die alle Affinitätsbindungsstellen in
zumindest einem der Trägerbetten absättig(t)(en).
28. Verfahren nach den Ansprüchen 26 oder 27, wobei die Affinitätstest-Verfahren sind
- - sekundäre bzw. tertiäre Affinitätsreaktion(en) in der Reaktionssäule zur Markierung und/oder Verstärkung und Bestimmung in der Säule, in der direkt nach Aufgabe durch die Säule geflossenen Flüssigkeit oder nach Elution oder
- - Affinitätsreaktionen von zu zu bestimmenden Verbindungen kompetitiven, markierten Verbindungen und Bestimmung direkt in der Säule, in der direkt nach Aufgabe durch die Säule geflossenen Flüssigkeit oder nach Elution.
29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei Fluoreszenz- und/oder Enzymmarker verwendet
werden.
30. Verfahren nach den Ansprüchen 26 und 27, wobei von der gruppenspezifischen
Komponenten in der Reaktionssäule gebundene Gruppe die Gruppe der
Immunglobuline A und/oder G und/oder M ist.
31. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 30, wobei gleich markierte komplementäre
Antigene oder sekundäre Antikörper mit einem Enzym- oder Fluoreszenzmarker für
alle komplementären Antigene oder sekundären Antikörper verwendet werden für die
qualitative Bestimmung der Anwesenheit von irgendeinem von speziellen
Immunglobuline A und/oder G und/oder M oder ihrer komplementären Antigene.
32. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 31, wobei verschieden markierte Antigene
oder sekundäre Antikörper verwendet werden zur quantitativen oder differenzierten
qualitativen Bestimmung spezieller Immunglobuline A und/oder G und/oder M oder
ihrer korrespondierenden Antigene.
33. Verfahren nach Anspruch 32, wobei die verschiedenen Marker verschiedene Enzym
und/oder Fluoreszenzmarker für jedes komplementäre Antigen oder jeden
komplementären sekundären Antikörper sind.
34. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 33, wobei Kontroll-Affinitätsreaktionen in
entsprechenden Trägerbetten verwendet werden zur Kontrolle von Probenaufgabe
und -durchfluß und der Qualität der verwendeten Reagentien.
35. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 34, wobei die Reaktionssäule direkt mit dem
Behälter der zu testenden Flüssigkeit oder einem Blutbehälter verbunden ist und
bleibt für eine sichere Probennahme und Testzuordnung, speziell mit einer direkten
Verbindung zur Fülleinrichtung des Behälters.
36. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 35, wobei die Bestimmung durchgeführt wird
ohne Kalibrierung nach einer grundsätzlichen Kalibrierung aller Säulen mit
Trägerbetten aus einer Herstellungscharge, ohne Referenzmessungen und ohne
Regenerierung des Trägerbetts und der verwendeten Reaktivkomponente.
37. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 36, wobei nach Probenaufgabe kleine Sog-
oder Druckkräfte auf die Reaktionssäule ausgeübt werden können zur schnelleren
Durchführung.
38. Verfahren nach den Ansprüchen 26 bis 37, wobei ein Automat zur automatischen
Probennahme, Probenaufgabe und/oder Messung verwendet wird.
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