DE19500539B4 - Bremsvorrichtung für Hubschrauber-Rotoren - Google Patents
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Abstract
Bremsvorrichtung
(1) für
Hubschrauber-Rotoren mit einem festen Gehäuse (2); einer drehbar im Gehäuse gelagerten
und in Drehverbindung mit dem Rotor bringbaren Welle (3); wenigstens
einem Paar von drehfest mit dem Gehäuse (2) verbundenen Reibelementen
(19), mit wenigstens einem zwischen den Reibelementen (19) angeordneten
und bei axialer Beaufschlagung mit diesen im Reibschluß zusammenwirkenden
weiteren Reibelement (17). welches drehfest mit einer Nabe (14)
verbunden ist, und mit einer zwischen der Welle (3) und der Nabe (14)
vorgesehenen Verbindungseinrichtung zur Herstellung einer Drehverbindung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung eine Kupplungseinrichtung
aufweist, welche zwischen einer Freilaufposition, in welcher die
Drehverbindung zwischen der Nabe (14) und der Welle (3) unterbrochen
ist, und einer Betätigungsposition
umschaltbar ist, in welche die Nabe (14) und die Welle (3) in Drehverbindung
stehen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für Hubschrauber-Rotoren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bekannt, dass Hubschrauber mit einer Rotor-Bremsvorrichtung versehen werden, welche auf eine Welle wirkt, die mit dem Rotor getrieblich gekoppelt ist. Die Bremsvorrichtung weist normalerweise eine in Dreh-Mitnahmeverbindung mit der Welle stehende Nabe auf, in welcher integral eine oder mehrere Reibscheiben angeordnet sind, die zwischen zugeordneten Paaren von feststehenden Reibscheiben oder Sektoren angeordnet sind, mit welchen sie bei axialer Beaufschlagung in Reibschluß stehen.
- Bekannte Bremsvorrichtungen dieser kurz beschriebenen Art weisen einen Hauptnachteil auf.
- Aus der
EP 0541 447 A1 ist eine Bremsvorrichtung mit einem festen Gehäuse, einer drehbahren Welle, die in Drehverbindung mit dem Rotor gebracht werden kann, einem Paar von drehfest mit dem Gehäuse verbundenen Reibelementen, einer zwischen den Reibelementen angeordneten und mit diesen zusammenwirkenden Bremsscheibe, die als weiteres Reibelement dient, sowie einer Nabe, die drehfest mit der Welle verbunden ist, bekannt. - Bekannte Bremsvorrichtungen dieser kurz beschriebenen Art weisen einen Hauptnachteil auf.
- Da die Reibscheiben sich auf der Nabe ständig drehen und in Richtung auf die festen Scheiben oder Sektoren beweglich ausgebildet sind, kann eine Fehlfunktion dann eintreten, wenn die Scheiben auch dann, wenn keine axiale Beaufschlagung erfolgt, in relativ zueinander gleitender Anlage stehen, wodurch Wärme infolge von Reibung entsteht; in Extremfällen kann sich die Bremsvorrichtung – ungeachtet aller getroffenen Vorsichtsmaßnahmen – in solchem Maße überhitzen, dass ihre Wirksamkeit ernsthaft gefährdet ist oder sogar ein Brand entsteht.
- Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine gattungsmäßige Bremsvorrichtung für Hubschrauber so zu verbessern, dass eine Fehlfunktion mit Überhitzung der Bremsvorrichtung zuverlässig vermieden wird.
- Gelöst wird diese Aufgabe bei einer gattungsmäßigen Bremsvorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben, welche das Ausführungsbeispiel teilweise im Halbschnitt zeigt.
- In der Zeichnung ist mit
1 eine Bremsvorrichtung für einen (nicht gezeigten) Hubschrauber-Rotor bezeichnet. - Die Vorrichtung
1 weist ein im wesentlichen glocken- oder schüsselförmiges äußeres Gehäuse2 oder Stator mit einer Achse A auf, welches endseitig mit einer Öffnung7 versehen ist; außerdem ist eine Welle3 mit der Achse A vorgesehen, welche mit dem Rotor über nicht im einzelnen beschriebene getriebliche Übertragungseinrichtungen drehfest verbindbar ist. Die Welle3 ist hohl und durch ein Paar von Lagern4 ,5 frei drehbar innerhalb des Gehäuses2 gelagert. - Im einzelnen ist eines der Lager
4 in dem der endständigen Öffnung7 gegenüberliegenden Endabschnitt6 des Gehäuses2 gehaltert und lagert einen Endabschnitt11 der Welle3 , und das andere Lager5 ist in einer zylindrischen Hülse8 gehaltert, welche mit einer starr im Gehäuse2 befestigten Zwischen-Querwand9 verbunden ist. - Ein rohrförmiger Abschnitt
10 erstreckt sich in Axialrichtung von der Zwischen-Querwand9 aus in Richtung zur Öffnung7 und greift in eine Nabe14 ein, welche frei drehbar auf einem Paar von Lagern15 gelagert ist. Die Nabe14 bildet einen Teil einer in der Nähe der Öffnung7 im Gehäuse2 angeordneten Scheibenbremse16 , welche mit der Welle3 zur Abbremsung des Rotors zusammenwirkt. - Die (schematisch in gestrichelten Linien dargestellte, an sich bekannte) Scheiben-Bremse
16 weist ein Reibelement17 in Form einer Reibscheibe auf, die zweckmäßigerweise aus graphitischem Kohlenstoff oder einem anderen geeigneten Material hergestellt und mittels einer Zahnkupplung18 mit der Nabe14 verbunden ist. Das Reibelement17 ist axial zwischen einem Paar von Reibelementen19 eingesetzt, die ebenfalls vorzugsweise aus graphitischem Kohlenstoff o.dgl. hergestellt und drehfest mit dem Gehäuse verbunden und somit undrehbar gehalten sind. Das Reibelement17 wirkt mit den Reibelementen19 reibschlüssig zusammen, wenn über eine Betätigungsvorrichtung20 eine axiale Betätigungskraft auf sie ausgeübt wird. - Die Nabe
14 ist mit der Welle3 mittels eines Kupplungselements24 in Dreh-Mitnahmeverbindung stellbar, wobei das Kupplungselement24 eine zylindrische innere Hülse25 aufweist, welche drehfest auf der Welle3 gehaltert ist. In Axialrichtung ist die innere Hülse25 jedoch über eine Vielkeil- oder Zahnkupplung auf der Welle3 gleitend verschiebbar. Über einen Flansch28 ist ein äußerer Zahnkranz27 integral mit der Hülse25 verbunden und mit äußeren radial vortretenden Zähnen29 versehen, welche mit Zähnen30 einer Innenverzahnung der Nabe14 kämmen. - Das Kupplungselement
24 weist außerdem einen integralen Synchronisierring31 auf, der axial vom Zahnkranz27 zur Öffnung7 im Gehäuse2 vortritt. Im Axialschnitt ist der Synchronisierring31 derart tonnenförmig ausgebildet, dass sich sein Innendurchmesser in Richtung auf sein freies Ende vergrößert, und er weist außerdem einen äußeren Belag34 aus einem Material mit hohem Reibungskoeffizienten auf. - An der zur Öffnung
7 des Gehäuses2 weisenden Stirnfläche35 der Nabe14 ist ein Ring36 aus Metallblech befestigt, der eine Anzahl von elastischen Flügeln37 aufweist, welche ins Innere der Nabe14 umgebogen sind und einen gekrümmten Längsschnitt aufweisen, dessen konvexe Seite zur Achse A weist, und die mit dem Synchronisierring31 in der im folgenden noch beschriebenen Weise zusammenwirken. - Der Ring
36 weist einen Umfangsflansch38 auf, der im Zusammenwirken mit einer integral mit dem Gehäuse2 verbundenen und die Öffnung7 abschließenden Metallblech-Abdeckung39 eine Labyrinthdichtung40 bildet. - Die Bremsvorrichtung
1 weist außerdem eine lineare Betätigungsvorrichtung44 zur Steuerung des Kupplungselements24 auf, welche koaxial innerhalb der Welle3 angeordnet ist. Die Betätigungsvorrichtung44 weist einen verschieblichen Stößel45 auf, der an seinem einen Ende mit einem Führungsring47 versehen ist, welcher aus einem Material mit geringem Reibungskoeffizienten, z.B. Polytetrafluorethylen (PTFE) versehen ist und mit der Innenfläche48 der Welle3 zusammenwirkt. Das Ende46 ist mit einer einen Mitnehmer49 aufnehmenden Querbohrung52 versehen, dessen Endabschnitte50 (,von denen nur einer gezeigt ist,) durch jeweils zugeordnete Öffnungen51 in der Welle3 über die Welle3 vortreten und mit dem Kupplungselement24 verbunden sind. - Das Kupplungselement
24 wird durch die Betätigungsvorrichtung44 zwischen einer ersten (gestrichelt dargestellten) Freilaufstellung, in welcher es mit der Nabe14 nicht zusammenwirkt und deshalb die Drehverbindung mit der Welle3 unterbrochen ist, und einer zweiten (in durchgezogenen Linien dargestellten) Position verschiebbar, in welcher die Zähne29 des Kupplungselements24 mit den Zähnen30 der Nabe14 kämmen, die auf diese Weise in Drehverbindung mit der Welle3 steht. - Der Endabschnitt
11 der Welle3 ist mittels einer Zahnkupplung54 mit einer Hülse55 verbunden, die ihrerseits mit einem Zahnrad56 verbunden ist, mittels dessen die Drehbewegung der Welle3 zu einem (nicht gezeigten) Hilfsan triebs-Aggregat übertragen werden kann, in welchem z.B. eine oder mehrere Pumpen zur Lieferung eines unter Druck stehenden Druckmittels und ein oder mehrere Wechselstrommaschinen angeordnet sein können. Zusätzlich zum Antrieb von der Welle3 aus ist das Hilfsantriebs-Aggregat auch von einer der (nicht gezeigten) den Rotor selbst antreibenden Maschinen angetrieben. - Das Zahnrad
56 ist auf der Hülse55 mittels eines Paars von Lagern57 und im Gehäuse2 mittels eines zweiten Paars von Lagern58 drehbar gelagert. Außerdem ist das Zahnrad in einer Richtung über einen Freilauf59 drehfest mit der Hülse55 verbunden, um einen Antrieb des Hilfsantriebs-Aggregats durch die Welle3 zu ermöglichen, jedoch einen Antrieb in entgegengesetzter Richtung von dem Hilfsantriebs-Aggregat aus zu vermeiden, wenn dieses von der oben erwähnten Maschine angetrieben wird und der Rotor (und somit die Welle3 ) stillsteht. - Die Bremsvorrichtung
1 arbeitet wie folgt:
In jedem Betriebszustand, in welchem die Rotor-Bremse gelöst ist, und zwar insbesondere beim Flug, wird das Kupplungselement24 durch die Betätigungsvorrichtung44 normalerweise in der Freilaufstellung gehalten, und die Nabe14 ist somit von der Welle3 abgekoppelt, so dass weder die Nabe14 noch das Reibelement17 drehangetrieben wird. Dadurch wird jede Gefahr eines Schleifens des Reibelements17 auf den feststehenden Reibelementen19 ausgeschlossen. - Wenn umgekehrt der Rotor gebremst wird, z.B. nach der Landung, wird die Betätigungsvorrichtung
44 so umgeschaltet, dass das Kupplungselement in die Betätigungsstellung verschoben wird. Während dieser Verschiebung und bevor die Zähne29 des Kupplungselements24 in Kämmeingriff mit den Zähnen30 der Nabe14 kommen, kommt der Synchronisierring31 mit den Flügel37 des Rings36 in Berührung, und versetzt den Ring36 und die integral mit ihm verbundene Nabe14 infolge der auftretenden Reibung in Drehung. Infolge der vorbeschriebenen Form des Synchronisierrings31 und der Flügel37 erfolgt der gegenseitige Eingriff weich und allmählich. Wenn das Kupplungselement weiter verschoben wird, drängt es die Flügelansätze37 unter zunehmender Verbiegung auseinander, wodurch der Kontaktdruck auf und somit das durch Reibung übertragene Drehmoment auf den Ring36 und die Nabe14 vergrößert wird. - Besagtes Drehmoment sorgt somit für die Synchronisierung der Nabe
14 , und während des Endabschnitts der Verschiebung des Kupplungselements24 , kommen die Zähne29 in Kämmeingriff mit den Zähnen30 , so dass die Nabe14 dann drehfest mit der Welle3 verbunden ist. In diesem Endzustand wird die Scheibenbremse16 üblicherweise zum Abbremsen der Welle3 betätigt. - Die Vorteile der Bremsvorrichtung
1 gehen aus der vorstehenden Beschreibung klar hervor. Da die Nabe14 der Scheibenbremse16 nur dann drehfest mit der Welle3 gekoppelt ist, wenn die Bremsvorrichtung betätigt wird, ist insbesondere jede Möglichkeit eines unerwünschten Gleitens, d.h. von Reibschluß unter normalen Betriebsbedingungen des Rotors und somit eine Überhitzung und Fehlfunktion der Bremsvorrichtung vermieden. - Es ist klar, dass Abwandlungen und Weiterbildungen der beschriebenen und dargestellten Bremsvorrichtung
1 verwirklichbar sind. So kann zwischen der Nabe14 und der Welle3 beispielsweise auch eine abweichende Kupplungseinrichtung, beispielsweise nach Art einer Automobil-Kupplung, eingeschaltet werden.
Claims (7)
- Bremsvorrichtung (
1 ) für Hubschrauber-Rotoren mit einem festen Gehäuse (2 ); einer drehbar im Gehäuse gelagerten und in Drehverbindung mit dem Rotor bringbaren Welle (3 ); wenigstens einem Paar von drehfest mit dem Gehäuse (2 ) verbundenen Reibelementen (19 ), mit wenigstens einem zwischen den Reibelementen (19 ) angeordneten und bei axialer Beaufschlagung mit diesen im Reibschluß zusammenwirkenden weiteren Reibelement (17 ). welches drehfest mit einer Nabe (14 ) verbunden ist, und mit einer zwischen der Welle (3 ) und der Nabe (14 ) vorgesehenen Verbindungseinrichtung zur Herstellung einer Drehverbindung, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung eine Kupplungseinrichtung aufweist, welche zwischen einer Freilaufposition, in welcher die Drehverbindung zwischen der Nabe (14 ) und der Welle (3 ) unterbrochen ist, und einer Betätigungsposition umschaltbar ist, in welche die Nabe (14 ) und die Welle (3 ) in Drehverbindung stehen. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung eine Synchronisier-Einrichtung (31 ;36 ) zur Synchronisierung der Nabe (14 ) in Bezug auf die Welle (3 ) aufweist. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung ein Kupplungselement (24 ) aufweist, weiches drehfest mit der Welle und axial zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung auf ihr verschiebbar angeordnet ist, wobei das Kupplungselement (24 ) mit der Nabe (14 ) mittels zugeordneter radialer Zähne (29 ;30 ) verbindbar ist. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisier-Einrichtung einen integral mit dem Kupplungselement (24 ) verbundenen Synchronisierring (31 ) und einen an der Nabe (14 ) befestigten Ring (36 ) aufweist, welcher eine Anzahl von mit dem Synchronisierring (31 ) zusammenwirkenden elastischen Flügeln (37 ) aufweist. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Betätigungsvorrichtung (44 ) für die Kupplungseinrichtung aufweist. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (3 ) hohl ausgebildet ist, und dass die Betätigungsvorrichtung (44 ) im hohlen Innern der Welle (3 ) angeordnet ist. - Bremsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (44 ) einen axial verschieblichen Stößel (45 ) aufweist, welcher mittels eines querverlaufenden Stifts (49 ) mit dem Kupplungselement (24 ) verbunden ist, wobei der Stift (49 ) mit dem Kupplungselement (24 ) verbundene Endabschnitte (50 ) aufweist, welche gleitend verschiebbar in zugeordnete axiale Öffnungen (51 ) in der Welle eingreifen.
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