DE1949138A1 - Anordnung zur Messung spezifischer Energieverluste und zur Registrierung ionisierender Kernstrahlung auf gamma-Strahlungsuntergrund - Google Patents
Anordnung zur Messung spezifischer Energieverluste und zur Registrierung ionisierender Kernstrahlung auf gamma-StrahlungsuntergrundInfo
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Description
I.-Ing. R. Beetz u.
ß'.p'l.-lng. Lamprecht
ß'.p'l.-lng. Lamprecht
530-14.965p 29.9.1969
Fizichesky institut im. Lebedeva, Moskau (UdSSR)
Anordnung zur Messung spezifischer Energieverluste und zur Registrierung ionisierender
Kernstrahlung auf Jf-Strahlungsuntergrund
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung der Energieverluste pro Längeneinheit und zur Registrierung von
ionisierender Kernstrahlung auf y"-Strahlungsuntergrund,
mit einem Kernstrahlungsdetektor, einer Speisestromquelle für den Kernstrahlungsdetektor, einem Verstärker und einem
Registriergerät zur Registrierung des Ausgangssignals.
Bei der Messung von spezifischen Energieverlusten dE/dx
von Kernstrahlung haben sich Anordnungen weitgehend durohgesetzt, bei denen das kernstrahlungsempfindliohe Fühlelement
ein Siliziumdetektor ist. Sie enthalten weiter eine Speieestromquelle
und einen Verstärker mit nachgesohaltetem Registriergerät
zur Registrierung des Ausgangssignals.
530-P.2910l/l-HdE (7)
009847/0848
19A9138
Der größte Nachteil derartiger Anordnungen ist ihr hoher Rauschpegel bei Zimmertemperatur. Außerdem reicht das Energieauflösungsvermögen
der Siliziumdetektoren nicht bei allen Meßaufgaben aus, was beispielsweise durch die wegen der großen
Kernladungszahl Z des Siliziums auftretende Streuung zu erklären ist. Dieser Mangel macht sich besonders bei der Messung
der spezifischen Energieverluste der Elektronen bemerkbar. Die große Kernladungszahl des Siliziums bedingt auch die hohe Empfindlichkeit
der Anordnungen mit Siliziumdetektoren gegenüber dem ^T-Strahlungsuntergrund.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art anzugeben, die die Messung
der spezifischen Energieverluste mit hohem Energieauflösungsvermögen
und die Registrierung ionisierender Kernstrahlung auf starkem isotropen ^-Strahlungsuntergrund ermöglicht, indem
ein solcher Kernstrahlungsdetektor verwendet wird, daß die Anordnung eine geringe Kapazität, einen niedrigen Rauschpegel
und auch eine geringe Empfindlichkeit gegenüber ^-Strahlung
besitzt.
Eine derartige Anordnung ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Kernstrahlungsdetektor eine Diamantkristallplatte ist, die mit Kontakten zum Anlegen des elektrisohen Feldes an den gegenüberliegenden Seiten versehen ist, daß
die Dioke des zwischen den Kontakten liegenden Arbeitsbereiches nioht größer als die WeglÄnge, die die Ladungsträger in der
Diwnantkristallplmtte unter der Einwirkung des angelegten
elektrieahen Feldes zurücklegen-, und kleiner als die Hei oh«
weite der einfallenden Kernstrahlung ist, daß der Kontakt an der der Strahlung ausgesetzten Diamantkristallplattenseite
duroh eine für die einfallende Strahlung durchlässige Sohioht
009147/0846
aus einem Werkstoff mit einer Kernladungszahl nicht größer als 15.» gebildet ist und als Sperrkontakt gegenüber den Ladungsträgern
wirkt, während der gegenüberliegende Kontakt an der der Strahlung nicht ausgesetzten Seite ebenfalls durch eine für die
einfallende Strahlung durchlässige Schicht aus einem Werkstoff gebildet ist, dessen Kernladungszahl nicht größer als 15 ist
und der in Verbindung mit Diamanten unter der Einwirkung des angelegten elektrischen Feldes Ladungsträger injiziert, und
daß der Sperrkontakt an den Eingang des Verstärkers mit dem nachgeschalteten Registriergerät und der injizierende Kontakt
an die Speisestromquelle über einen Widerstand angeschlossen
ist.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Es zeigen;
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung zur Messung der
spezifischen Energieverluste und zur Registrierung ionisierender Kernstrahlung auf Tf -Strahlungsuntergrund
in schematischer Schnittansicht (der Verstärker,
das Registriergerät und die Detektorspeisequelle sind nicht abgebildet); und
Fig. 2 die Anordnung von Fig. 1 in Aufsicht, teilweise im Schnitt.
Ein Kernstrahlungsdetektor J5 (Fig. 1) befindet sioh bei
der erfindungsgemäßen Anordnung in einem Gehäuse 1 mit einer Fensteröffnung 2 und wird durch eine Diamantkristallplatt· gebildet,
die mit Kontakten 4, 5 an den gegenüberliegenden Seiten
versehen ist. Der Kontakt k wirkt als Sperrkontakt gegenüber
den Ladungsträgern. Der gegenüberliegende Kontakt 5 be-
009847/0846
steht aus einem Werkstoff, der in Verbindung mit Diamanten unter der Einwirkung des angelegten elektrischen Feldes Ladungsträger
injiziert. Die Dicke d des zwischen den Kontakten 4, 5 liegenden
Arbeitsbereiches der Diamantkristallplatte ist nicht größer als die Weglänge, die die Ladungsträger im Diamantkristall
unter der Einwirkung des angelegten elektrischen Feldes zurücklegen. Sie ergibt sich aus der Formel
/u = Ladungsträgerbeweglichkeit (Elektronen- und
Defektelektronenbeweglichkeit),
"C = Lebensdauer dieser Ladungsträger,
E = Feldstärke des angelegten Feldes und
<f = Entfernung, die die Ladungsträger unter der Einwirkung
des angelegten elektrischen Feldes zurücklegen.
Um die Energieverluste der einfallenden Strahlung im Kernstrahlungedetektor J5 während der Messung der spezifischen
Energieverluste herabzusetzen, werden der Sperr- und der injizierende
Kontakt des Detektors so dünn wie müglioh bemessen, und die Dioke des Arbeitsbereiches der Diamantkristallplatte
awleohen diesen Kontakten 4, 5 wird, kleiner als die Reichweite
der einfallenden Kernstrahlung gewühlt.
Auoh bei Inteneitätsmeaeung der ionisierenden Kernstrah-
009847/084S
lung auf einem starken isotropen /'-Strahlungsuntergrund wird
ein Detektor in Form einer Diamaritkristallplatte verwendet,
deren Sperr- und injizierender Kontakt durchlässig für die einfallende Strahlung sind und bei der der Arbeitsbereich zwischen
den Kontakten sehr dünn ist. Eine weitere Anforderung besteht darin, daß die Kernladungszahl des Werkstoffs der Kontakte
nicht größer als 15 sein darf. Geeignet sind beispielsweise
Siliziumkarbid oder Graphit. Bei Einhaltung dieser Bedingung wird die Absorption der T'-Strahlung in den Kontakten und
damit der Anteil der durch diese Absorption bedingten Elektronen in der Gesamtimpulszahl gering. Es wird also die Konversionswirkung
der Kontakte 4, 5 gegenüber ^-Strahlung vermindert.
Bei dünnerem Arbeitsbereich wird allerdings auch die Amplitude der durch die zu registrierende Strahlung hervorgerufenen
Impulse geringer, da diese im Detektor nur einen geringen Teil ihrer Energie verlieren. Die Absorption von Gammastrahlung
im Arbeitsbereich des Detektors fällt jedoch exponentiell ab, so daß der Anteil der Gammastrahlung in der Gesamtimpulszahl
trotzdem geringer wird.
Wegen des hohen spezifischen Widerstandes und der großen Breite des verbotenen Energiebandes des Diamanten hat die Verringerung der DiamantkrlstallpLattendicke keine Zunahme der
Stromverluste durch Ableitung zufolge. Da das Strom- und Wärmerauschen des Detektors in Porm einer Diamantkristallplatte vernachlässigbar
klein ist, ist die Empfindlichkeit eines derartigen Detektors gegenüber /^-Strahlung beträchtlich geringer,
wenn die Dicke des Arbeitsbereiches der Diamantkristallplatte kleiner als die Reichweite der zu registrierenden Strahlung
gewählt wird.
00984770846
Der Kernstrahlungsdetektor 5 ist im Gehäuse 1 zwischen
zwei gleichen dünnen Dichtungen 6 aus Isolierstoff mittels einer Spannschraube 7 eingespannt, die in das Gehäuse 1 eingeschraubt
ist. In den Dichtungen 6 und in der Schraube 7 sind Fensteröffnungen 8 gleich der Fensteröffnung 2 im Gehäuse 1 vorhanden.
Alle Fensteröffnungen liegen auf der gleichen Achse. Aus dem Gehäuse 3 sind zwei getrennte Anschlußdrähte 9 und 10
(Fig. 2) herausgeführt und vom Gehäuse durch entsprechende Durchführungen isoliert. Ein weiterer Ansehlußdraht 11 dient
zur Erdung des Gehäuses 1, das aus Metall, z.B. Aluminium, hergestellt
ist. Der Anschlußdraht 9 ist durch ein Draht stück 12
mit dem injizierenden Kontakt 5 verbunden und über einen Widerstand
Ij5 an einer Speisestromquelle 14 angeschlossen. Der zur
Abnahme des Meßsignals dienende Anschlußdraht 10 ist über ein Drahtstück 3 5 mit dem Sperrkontakt 4 verbunden und an einem
Verstärker l6 mit einem Registriergerät 17 angeschlossen.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der der Kcrnstrahlungsdetektor einen sehr dünnen Arbeitsbereich
haben soll, sind Diarnantkristallplatten mit einer Ausnehmung am besten geeignet, da sie erhöhte mechanische Festigkeit besitzen
und bequem in der Handhabung sind. Geeignet sind aber auch von dünnen Diamantplatten gebildete Kernstrahlungsdetektoren,
wenn man die Diamantplatten am Umfang an einem Ubergi-iigsstück
mit Fensteröffnungen anklebt.
Bei einigen Meßaufgaben, beispielsweise zur Identifizierung
von Kernstrahlung wird im Gehäuse noch ein weiterer total absorbierender BsWktor .(nicht ge.eigt) angeordnet, so
daß man ein System aus einem dE/dx- und einem Ε-Detektor erhält.
Sind grcf.J<~re v/irksame Detektor/lachen erforderlich, so
stellt man mehrere Diamantdotektovon zu einem Mosaik zusammen.
0Q9847/08U
Der Diamantdetektor läßt sich weiter mit Epoxydharz, Klebstoff
oder Verbundmasse vergießen.
Die beschriebene Anordnung arbeitet folgendermaßen:
Der Kernstrahlungsdetektor 5 wird mit dem Gehäuse 1 ineine
Steckvorrichtung (nicht gezeigt) eingebaut, in den Strahlengang der zu erfassenden Strahlung gebracht und unter Spannung
der Speisestromquelle l4 gesetzt. Die zu registirierende Strahlung
fällt in den Kernstrahlungsdetektor 3 an der Seite seines
Sperrkontaktes 4 ein und ruft in ihm eine Ionisation hervor.
Die sich bei dieser Ionisation bildenden Ladungsträger (Elektronen
und Defektelektronen) bewegen sich unter der Wirkung des angelegten elektrischen Feldes zu den Kontakten 4 und 5· Dabei
saugt der Kontakt 5* wenn an ihm ein positives Potential angelegt
wird, die Elektronen ab, während die Defektelektronen zum Sperrkontakt 4 wandern. Ein kleiner Teil der Elektronen bleibt
auf dem Wege zum Kontakt 5 an den Haftstellen, die in einem
Diamantkristall immer vorhanden sind, zurück. Dadurch wird
die Diamantkristallplatte polarisiert. Der injizierende Kontakt 5 dient dazu, diese Polarisation zu beseitigen. Da im
Diamanten tiefliegende Haftstellen existieren, sind die Injektionsströme vom Kontakt 5 durch die Raumladung, die mit
diesen Haftstellen verbunden ist, begrenzt. Somit entsteht durch die Injektionsströme keine wesentliche Leitfähigkeit
und folglich auch kein Rauschen. Tritt jedoch eine Störung des Feld- und Ladungsgleichgewichtes infolge der durch die einfallende
Strahlung hervorgerufenen Polarisation auf, so stellen die vom Kontakt 5 injizierten Ladungsträger den ursprünglichen
stationären Zustand des Kristalls wieder her.
009847/0646
Ebenso wie die Elektronen können auch die Defektelektronen auf dem Wege zum Kontakt 4 zu einem kleinen Teil an den Haftstellen
haften bleiben. Diese zurückgehaltenen Defektelektronen befinden sich aber in der Ionisierungszone und können von den
Ladungsträgern mit entgegengesetztem Vorzeichen, also Elektronen, neutralisiert werden. Da die elektrische Feldstärke im Bereich
des Sperrkontaktes 4 höher ist, verringern sich außerdem bei Erfassung der Kernstrahlung mit hoher ionisierender Wirkung
die Verluste im Elektronenlochplasraa.
Das am Sperrkontakt 4 abgenommene Signal des Kernstrahlungsdetektors J5 gelangt zum Eingang des Verstärkers Ιβ und von diesem
zum Registriergerät 17.
Die angegebene Anordnung rn.it einem Kernstrahlungsdetektor in Form einer Diamantkristallplatte hat gegenüber den bekannten
derartigen Anordnungen eine Reihe von Vorzügen. PUr die angegebene
Anschlußschaltung des Kernstrahlungsdetektors, der eine
geringe Kapazität und einen niedrigen Rauschpegel hat und dessen Kontakte durchlässig für die einfallende Kernstrahlung
sind, ergibt sich eine geringe Gesamt ein^riii^akapa^i tat der Anordnung
und ein hohes Signal/Raus oh-Veitoaltriis, wodurch die
Zählausbeute gesteigert wird. Da weiter der Detektor aus Diamant hergestellt wird, der eine klaino Koi-nladungszahl
hat, und seino beiden Kon takt ο aus eln-va 1/'.^k=; hoff mi U niedriger Kernladungszahl bestehen, lot die Aiior-daun^ nan Ig enipCindlieh
gegenüber Gammastrahlung; und veruraaout iu^h aiu1 iU^ ^iringe
Streuung« Dadurch laseJau nlch mit dingen- AtiOr-'i ^u-r .--ι, ί<ι ·
fische Energie vor Kiefer mit; huhoiii Κί]θί'^1οη«ίΓ.!.ϋυΐϋΐΑ-·ϊί·πϊΠ|·:;α!
messen und lon Ln irrende Kari^t'-thlimi^ moJ r;*ri.;V! .moies« ο-',- ι·ιά
ii, am' a barken ΐι'"*κ. !'luilun^v-ui^^^ri-aiid L-«j. !;£'ofl---vii
Claims (1)
- PatentanspruchAnordnung zur Messung der Energieverluste pro Längeneinheit und zur Registrierung von ionisierender Kernstrahlung auf ^-Strahlungsuntergrund, mit einem Kernstrahlungsdetektor, einer Speisestromquelle für den Kernstrahlungsdetektor, einem Verstärker und einem Registriergerät zur Registrierung des Aus gangssignals, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernstrahlungsdetektor eine Diamantkristallplatte ist, die mit Kontakten (4, 5) zum Anlegen des elektrischen Feldes an den gegenüberliegenden Seiten versehen ist, daß die Dicke des zwischen den Kontakten liegenden Arbeitsbereiches nicht größer als die V7eg länge, die die Ladungsträger in der Diamantkristallplatte unter der Einwirkung des angelegten elektrischen Felder zurücklegen, und kleiner als die Reich weite der einfallender; Koi-ristrahlung ist, daß der Kontakt (4) an der der Strahlung ausgesetzten Diamantkristallplattenseite durch eine für die einfallende Strahlung durchlässige Schicht aus einem Werkstoff mit einer Kernladungszahl nicht größer als 15 gebildet ist und als Sperrkontakt gegenüber den Ladungsträgern wirkt, während der gegenüberliegende Kontakt (5) an der der Strahlung nicht ausgesetzten Seite ebenfalls durch eine für die einfallende Strahlung durchlässige Schicht aus einem Werkstoff gebildeb lot-, dessen Kernladungszahl nicht größer als 15 ist und der In ^/erbindung mit Diamanten unter der Ein» ;/lrkurig dec angelegten elektrischen Feldes Ladungsträger In,]!- «lerb, und daß der* Sp^i'i'konfcakt (H) an den Eingang dos Verstärkern (iö) mit dem naohresehaiieten Registriergerät (1.7) '-'t-ä ^Q'^ injiiuarwudö Kontakt O]) an die SpväisesttOinquelli:; (i-tj übsr e.Uiua l-/Lder-Ji".üiid (Ij?.) ^u^johlossan leh»BAD ORIGINAL0 B «3 H ;. 7 ' ü i\h G
Applications Claiming Priority (2)
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JPS5025830B1 (de) | 1975-08-27 |
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FR2019503B1 (de) | 1974-03-15 |
GB1260321A (en) | 1972-01-12 |
BE739521A (de) | 1970-03-31 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |