DE1948522B2 - Sicherheitsvorrichtung fuer druckbehaelter von atomkernreaktoren - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung fuer druckbehaelter von atomkernreaktorenInfo
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- G21C9/00—Emergency protection arrangements structurally associated with the reactor, e.g. safety valves provided with pressure equalisation devices
- G21C9/001—Emergency protection arrangements structurally associated with the reactor, e.g. safety valves provided with pressure equalisation devices against explosions, e.g. blast shields
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- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für Druckbehälter von Atomkernreaktoren, wobei auf der
dem Reaktorkern abgewandten Seite des Druckbehälterdeckels ein bei Bruch desselben wirksam werdender,
sowie mit Durchbrüchen für Stutzen des Druckbehälterdeckels versehener Fangdeckel angeordnet ist.
Eine solche Sicherheitsvorrichtung ist in der DT-OS 12 697 beschrieben, obwohl dort der Druckbehälter
für einen Druckwasserreaktor aus zwei ineinander geschachteten Stahlgefäßen besteht, die beide gleichzeitig unter Druck stehen. Der Zwischenraum zwischen
den beiden Stahlgefäßen soll nämlich mit vorzugsweise der gleichen Flüssigkeit gefüllt sein, die auch im inneren
Gefäß unter hohem Druck vorliegt. Mit einer solchen Anordnung kann also lediglich die Menge des
Druckmittels verringert werden, die beim Bersten für die Beschleunigungskräfte umhergeschleuderter Bruchstücke maßgebend ist.
Beim bekannten müssen sich jedoch daraus Schwierigkeiten ergeben, daß unterschiedliche Wärmedehnungen zwischen den beiden Stahlgefäßen auftreten. Auf
diese Weise werden zum Beispiel die durch den Deckel des äußeren Mantelteils ragenden Stutzen für Steuerstabantriebe beansprucht, so daß die Dichtigkeit leidet,
die ja für den vollen Kühlmitteldruck ausreichen muß. Mithin stellt sich als Aufgabe der Erfindung neben der
Forderung eines sicheren Berstschutzes das Problem, den Normalbetrieb mit seinen Wärmedehnungen des
Reaktordruckbehälters nicht zn. behindern, damit keine zusätzlichen Kräfte auf den Reaktordruckbehälter oder
seine Abstützung ausgeübt werden, wobei vermieden werden soll, daß der zum Normalbetrieb gehörende
Brennelementwechsel nennenswert beeinträchtigt wird. Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten
Sicherheitsvorrichtung dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der Fangdeckel gemeinsam mit dem Druckbehälterdeckel
abnehmbar ist und den Bereich des Druckbehälterdeckels innerhalb des Kreises der Dekkelschrauben
überdeckt und durch einen Fangring gehalten ist, der sich radial nach innen über die
Deckelschrauben und den äußeren Bereich des Fangdeckels erstreckt. Ein solcher Berstschutz hat im
Normalbetrieb keinerlei Einfluß auf den Reaktordruckbehälter, denn die Durchbrüche für die Steuerstabstutzen
brauchen nicht dicht zu sein und können für die maximalen Wärmedehnungen bemessen werden.
Gleichzeitig gelingt es durch die Festlegung des nur relativ kleinen Fangdeckels mit einem zusätzlichen
Fangring, die Gewichte so klein zu halten, daß keine zusätzlichen Hebezeuge benötigt werden. Deshalb wird
der Brennelementwechsel praktisch nicht verzögert.
Die Erfindung ist nicht mit einem aus der FR-PS 14 72 117 bekannten Reaktordruckbehälter zu vergleichen,
der im wesentlichen als Betonbehälter ausgeführt ist. Der bekannte Betonbehälter wird zwar mit zwei »in
Reihe geschalteten« Stahldeckeln verschlossen. Beide sind jedoch einstückige Teile, so daß gegenüber der
Ausbildung mit Fangdeckel und Fangring gemäß der Erfindung größere Gewichte zustande kommen. Vor
allem aber sind die beiden Deckel um mehr als den Durchmesser des Reaktordruckbehälters voneinander
entfernt. Daraus ergibt sich die Gefahr, daß bei einem Bersten des inneren Deckels die Bruchstücke so weit
beschleunigt werden, daß sie mit ihrer kinetischen Energie auch den äußeren Deckel zerschlagen.
Auch in der GB-PS 1149 154 geht es um einen
Reaktordruckbehälter aus Beton. Hier sind Kavernen in der Betonbehälterwand, die für die Unterbringung von
Dampferzeugern vorgesehen sind, mit Betondeckeln verschlossen, die eine zusätzliche Metallkappe als
Auskleidung aufweisen. Ein als Berstsicherung geeigneter Fangdeckel, der im Normalbetrieb nicht wirksam
wird, ist damit also nicht zu vergleichen.
Der Fangring kann über eine bei Normalbetrieb des Reaktors Spiel aufweisende Zahnverbindung mit dem
Fangdeckel in Eingriff stehen.
Zur Inspektion des Druckbehälterdeckels von außen ist es aber auch möglich, daß der Fangdeckel ohne
Entfernung der Deckelstutzen geringfügig über den Druckbehälterdeckel anhebbar und mit Schraubstopfen
zur Inspektion versehen ist.
Schließlich können zur Wärmeisolierung jeweils zwischen Druckbehälterdeckel, Fangdeckel, Fangring
und Ankerring Zwischenbleche angeordnet sein.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels nach
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Reaktordruckbehälter in senkrechter Aufstellung und
Fig.2 eine Abwicklung des Anker- und des Tragringes.
Deckel 2 und dem Unterteil 1 besteht, ist in einem Betondruckgefäß 6 aulgehängt, das in axialer Richtung
vorgespannt, in tangentialer Richtung jedoch nur schlaff armiert ist. Im Bereich der Hauptkühlmittelstutzen 26
setzt sich der Betondruckbehälter 6 in Form des Tragringes 4 und des Ankerringes 3 fort, die
vorzugsweise aus einer schweren Schweißkonstruktion bestehen, in die zahlreiche tangential >
rmierungseisen eingelegt und dort mit Beton vergossen sind. Wie aus der Abwicklung nach Fig. 2 zu ersehen ist, ist der auf
dem Betondruckgefäß 6 aufliegende Tragring 4 und der darüberliegende Ankerring 3 so ausgeführt, daß
lediglich Durchbrüche für die Hauptkühlmittelstutzen 26 vorgesehen sind, die dicht umschlossen werden.
Auslegungsmäßig verlängern diese beiden Ringe den Betondruckbehälter 6 nach oben und halten dem vollen
Unfallinnendruck stand.
Zur Absicherung des Reaktordeckels 2 gegen Bruch ist eine zweite Kugelkalotte, der Fangdeckel 12, im
Bereich zwischen den Deckelschrauben 15 des Druckbehälterdeckel 2 so angeordnet, daß seine \bstützung
eine gewisse radiale Relativwärmedehnung vorzugsweise elastisch aufnehmen kann, während größere Relativverlagerungen
durch entsprechenden Formschluß sicher verhindert werden. Die Steuerstabstutzen 19 und
die Kerninstrumentierungsstutzen 18 werden durch Löcher im Fangdeckel 12 hindurch in den Reaktordekkel
2 in der üblichen Weise eingeschraubt und dort verschweißt. Das Spiel zwischen Stutzen 18 und 19 und
Fangdeckel 12 ist dabei größer als der maximal mögliche Radialversatz zwischen Fangdeckel 12 und
Reaktordeckel 2. Fangdeckel und Reaktordeckel können nach Einschrauben der Stutzen 18 und 19
voneinander nicht mehr getrennt werden. Ihr Gesamtgewicht liegt jedoch wesentlich unter der Tragkraft des
Reaktorkrans, weil dieser üblicherweise für das Gewicht des Reaktordruckbehälterunterteils 1 ausgelegt wird.
Der Fangdeckel 12 ist außerdem nur mit einem schwachen Flansch 28 ausgerüstet, der innerhalb des
Deckelschraubenkreises 15 liegt.
Zur eigentlichen Halterung des Fangdeckels 12 bei einem Unfall ist ein Fangring 13 vorgesehen, wobei die
Verbindung durch eine Sägezahnverbindung 17 herge stellt wird. Diese Verbindung kommt jedoch erst zum
Tragen, wenn der Reaktordeckel 2 nach oben steigt. Im Normalbetrieb dagegen hat diese Sägezahnverbindung
17 so viel Spiel, daß eine Wärmedehnung des Reaktordruckbehälters frei möglich ist. Der Fangring 13
wird auf der Außenseite durch Fangringschrauben 16 auf den Ankerring 3 niedergehalten. Ferner weist der
Fangring 13 Sacklöcher für die überstehenden Schäfte der Reaktordruckbehälterschrauben 15 auf, während
die stehenbleibenden, dazwischenliegenden Siege seine Biegefestigkeit erhöhen sollen.
Der Fangring 13 ist zum Reaktorraum hin isoliert. Zum Ankerring 3 einerseits und zum Fangdeckel 12
andererseits ist eine Hilfsisolierung 27 in Form einer Blechlage angeordnet. Eine ebensolche Blechlagenisolierung ist zwischen Fangdeckel 12 und Reaktordeckel 2
sowie zwischen Fangring 13 und Reaktordeckel 2 bzw. Reaktordeckelschrauben 15 vorhanden. Auf diese
Weise wird erreicht, daß die Temperatur des Fangringes 13 wesentlich unter der Temperatur des Reaktordeckels
2 und daß ferner die Temperatur des Fangdeckels 12 zwischen diesen Temperaturen liegt, so daß die
jeweiligen Temperaturdifferenzen zwischen den einzelnen schweren Bauteilen und damit die Wärmeveriuste in
Grenzen bleiben.
Der Fangring 13 kann aus relativ duktilem Stahl gegossen oder geschmiedet werden. Sollten seine
Dimensionen jedoch für die Herstellung aus einem Teil zu groß werden, so kann der Fangring 13 auch aus
Einzelsegmenten hergestellt werden, von denen jedes einzelne durch einen verlängerten Stützarm 14, wie
durch die gestrichelte Linie angedeutet ist, nach au3en hin auf den in diesem Fall breiter zu dimensionierenden
Ankerring 3 abgestützt werden kann.
Die Abstützung des Reaktordruckbehälters 1 selbst erfolgt im Normalbetrieb über schwache Auflagerpratzen
5 unterhalb der Hauptkühlmittelstutzen 26. Diese Abstützung soll bei dem betrachteten großen Unfall
nachgeben und vermeiden, daß die Hauptkühlmitteileitungen beschädigt werden. Eine zusätzliche Unfallabstützung
wird in vertikaler Richtung nach unten hin durch herausnehmbare Vertikalstützsegmente 10 mit
einem zugehörigen Auflagering übernommen. Die Unfallabstützung zur Seite hin erfolgt durch herausnehmbare
Radialstützsegmente 11 und im Bereich zwischen den Kühlmittelstutzen 26 durch Abschirmseg-
mente 21 aus temperaturbeständigem Beton, die mit
entsprechenden inneren Stahlstützen ausgerüstet sind. Die Abstützung nach oben erfolgt wie bereits
beschrieben durch Fangdeckel 12 und Fangring 13. Die möglichen Verlagerungen des Druckbehälters nach
jeder Seite sind somit auf wenige Zentimeter begrenzt, so daß ein Abreißen der Hauptkühlmittelleitungen 26
oder eine Beschädigung der Kerneinbauten ausgeschlossen werden kann. Dazu ist ferner der Kernbehälter
8 nach unten hin über Konsolen 9 abgestützt, deren Kräfte unmittelbar von der unteren Druckbehälternotabstützung
10 weitergeleitet werden. Alle Notabstützungen sind im Normalbetrieb nicht im Eingriff und
behindern deswegen in keiner Weise die freie Wärmedehnung des Reaktordruckbehälters. Diese
Notabstützungen können ferner nach öffnen der Dichtmembran 23 am Hauptflansch stückweise herausgenommen
werden und gestatten damit den freien Zugang zum Ringraum 22 um den Reaktordruckbehäl
ter zum Zweck der Besichtigung und Ultraschallprüfung von außen.
Um weiter zu verhindern, daß im Fall eines Druckbehälterbruches die Kühlmittelausflußrate im
Bereich der Hauptkühlmittelstutzen oder der Steuer stabstutzen unzulässig hohe Werte erreicht, werden die
entsprechenden Ausflußquerschnitte durch Kolbenringe 25 bzw. 29 heruntergesetzt, die sich im Notfall mit
den zugehörigen Stutzen verlagern können. Um zu vermeiden, daß diese Kolbenringe im Normalbetrieb in
Schwingungen geraten und die Leitungen beschädigen, werden sie in ihrer Normallage mit einer schwachen
Verbindung 30 befestigt, die erst unter der Einwirkung der großen innendruckbedingten Kräfte bei einem
Unfall zerreißen. Die Kolbenringe werden dann in axialer Richtung gegen die entsprechenden Dichtflächen, wie beispielsweise Einsatzhülsen 31, gepreßt.
Zur Erleichterung einer Außeninspektion des Reaktordeckels 2 durch Schraubstopfen 32 hindurch kann der
Fangdeckel 12 so gestaltet werden, daß er z. B. um 10 bis
20 cm hochgehoben werden kann, ohne daß die zahlreichen Deckelstutzen entfernt werden müssen.
Mit den beschriebenen Sicherheitsvorrichtungen in Form eines Fangdeckels und Fangringes auf dem
Reaktordeckel, den entsprechenden Notabstützungen und der Anordnung von Dichtungsringen können also
auf einfache Weise die evtl. Folgen eines Bruches des Reaktordruckgefäßes weitgehend beherrscht werden.
Selbstverständlich kann das Grundprinzip der Exfindung
auch sinngemäß angewendet werden bei Druckbehältern, deren Deckel seitlich oder unten angeordnet ist,
und die zur Aufnahme andersartiger hochgespannter Medien bestimmt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Sicherheitsvorrichtung für Druckbehälter von Atomkernreaktoren, wobei auf der dem Reaktorkern
abgewandten Seite des Druckbehälterdeckels ein bei Bruch desselben wirksam werdender, sowie
mit Durchbrüchen für Stutzen des Druckbehälterdeckels versehener Fangdeckel angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fangdeckel (12) gemeinsam mit dem Druckbehälterdekkel
(2) abnehmbar ist und den Bereich des Druckbehälterdeckels (2) innerhalb des Kreises der
Deckelschrauben (15) überdeckt und durch einen Fangring (13) gehalten ist, der sich radial nach innen
über die Deckelschrauben (15) und den äußeren Bereich des Fangdeckels (12) erstreckt.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangring (13) an der
dem Fangdeckel (12) abgekehrten Außenseite über Halteschrauben (16) mit einem Kühlmittelstutzen
(26) des Druckbehälters (1) überdeckenden Ankerring (3) lösbar verbunden ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangring (13) über
eine bei Normalbetrieb des Reaktors Spiel aufweisende Zahnverbindung (17) mit dem Fangdeckel (12)
in Eingriff steht.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangdeckel (12) ohne
Entfernen der Deckelstutzen geringfügig über den Druckbehälterdeckel (2) anhebbar und mit Schraubstopfen
(32) zur Inspektion versehen ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen Druckbehälterdeckel
(2), Fangdeckel (12), Fangring (13) und Ankerring (3) Zwischenbleche (27) zur Wärmeisolierung
angeordnet sind.
Priority Applications (5)
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- 1970-09-24 US US00074988A patent/US3753853A/en not_active Expired - Lifetime
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