DE1948469A1

DE1948469A1 - Zahnreinigungsmittel

Info

Publication number: DE1948469A1
Application number: DE19691948469
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr Harth; Karl Dr Rau; Karl Dr Scheer
Original assignee: Blendax Werke R Schneider and Co GmbH
Current assignee: Blendax GmbH
Priority date: 1969-09-25
Filing date: 1969-09-25
Publication date: 1971-04-01
Also published as: DK124921B; GB1270200A; NL7012993A; FR2063012B3; FR2063012A7; BE756129A; AT303262B

Description

R. Schneider & Co,
65 M a i η ζ
Rheinallee 88

Zahnreinxgungsmittel

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Zahnreinigungsmittel mit einem Gehalt an Enzymen und Putzkörpern, die dadurch gekennzeichnet sind, däß der oder die Putzkörper zum überwiegenden Teil eine Mindestteilchengröße von 20 Mikron aufweisen.

Der Einsatz von Enzymen in Zahnpflege- und Zahnreinigungsmitteln ist seit langem bekannt und bewährt. Durch die-Verwendung proteolytischer Enzyme können eiweißhaltige Speisereste zu wasserlöslichen Bruchstücken abgebaut werden. Der Einsatz von Carbohydrasen, insbesondere Amylasen, spielt eine wichtige Rolle beim Abbau von mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten.

Darüberhinaus besitzen insbesondere proteolytische oder amylolytische Enzyme große Bedeutung beim Abbau von Zahnbelag und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Kariesprophylaxe. Dem gleichen Zweck dient auch die Verwendung von Dextranasen in Zahnpflegemitteln, da bekannt ist, daß extracelluläre Dextrane ein wesentlicher Bestandteil der im Zahnbelag vorhandenen kariogenen Polysaccharide sind und eben diese Dextrane durch Einwirkung von Dextranase in niedermolekulare wasserlösliche Bruchstücke gespalten werden können.

Es wurde nun gefunden, daß eine erhöhte Reinigungswirkung von enzymhaltigen Zahnpflegemitteln dann erzielt werden kann, wenn man diesen Mitteln Putzkörper zusetzt, deren Mindestteilchengröße zum überwiegenden Teil über 20 Mikron liegt.

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Dadurch wird nicht nur bei der täglichen Zahnhygiene ein verbesserter Reinigungseffekt erzielt, sondern durch die Einwirkung von Putzkörpern, die eine höhere Teilchengröße als die bisher in enzymhaltigen Zahnpflegemitteln benutzten aufweisen, kann auch festhaftender Belag von der Zahnoberfläche entfernt und dadurch der Einwirkung der Enzyme leichter zugänglich gemacht werden.

Als in enzymhaltigen Zahnpflegemitteln nach der Erfindungeinsetzbare Putzkörper, die zum überwiegenden Teil eine Teilchengröße von mindestens 20 Mikron aufweisen sollen, sind prinzipiell alle bisher zum Einsatz in solchen Mitteln beschriebenen Substanzen verwendbar. Besonders bevorzugt werden jedoch die verschiedenen Calciumphosphate, wie beispielsweise Dicalciumphosphat und/oder dessen Dihydrat, Tricalciumphosphat und Calciumpyrophosphat, Calciumcarbonat und Siliciumdioxid sowie verschiedene Silikate. Insbesondere hat sich die Verwendung eines Gemisches aus einem oder mehreren Calciumphosphaten, Calciumcarbonat und/oder SiIi-ciumdioxid als wertvoll erwiesen. Weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Putzkörper, deren Teilchengröße zum überwiegenden Teil mindestens 20 Mikron betragen soll, sind Aluminiumsilikat, Zirkoniumsilikat, Aluminiumoxid und/oder dessen Trihydrat, Kaolin, wasserunlösliche Alkalimetaphosphate sowie pulverförmige Kunststoffe, insbesondere Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat, Copolymerisate aus Methylmethacrylat und Acrylnitril, Polystyrol, Polycarbonate, Polyamide, Epoxyharze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Melamin-Formaldehyd-Harze und Harnstoff-Formaldehyd-Harze sowie Gemische der aufgezählten Substanzen.

Als Enzyme in den Zahnreinigungsritteln nach der Erfindung kommen insbesondere Carbohydrasen und Proteasen in Betracht. Einsetzbare Carbohydrasen tierischer, pflanzlicher oder mikrobiologischer Herkunft sind insbesondere a- und ß-Amylase,

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Glucoamylase, Dextranasen, a- und ß^Glucosidase, a- und ß-Fructosidase, a- und ß-Galactosidase sowie Lysozym.

Zur Anwendung in den Zahnreinigungsmitteln nach der Erfindung geeignete Proteasen sind neben Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, Papain, Ficin, Bromelin und Elastase isnbesondere proteolytische Enzyme mikrobiologischen Ursprungs, beispielsweise Proteasen aus Aspergillus niger oder A.oryzae und Proteasen aus Bacillus subtilis.

Es können im Rahmen der Erfindung natürlich auch verschiedene Enzymaktivitäten aufweisende Enzymkomplexe, insbesondere solche aus Mikroorganismen, wie Hefen und Schimmelpilzen, sowie Gemische aus verschiedenen Enzymen zur Anwendung gelangen.

Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungmittel können alle zum Einsatz in solchen Mitteln bekanntenStoffe enthalten, soweit diese auf die Enzyme nicht inaktivierend wirken.

Als Binde- und Verdickungsmittel in Zahnpasten werden beispielsweise Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose, Tragant, verschiedene Alginate, Pektin, Polyvinylpyrrolidon und Polyacrylsäure oder deren Salze eingesetzt.

Geeignete Feuchthaltemittel sind beispielsweise Glycerin, Sorbit, 1,3-Propandiol und 1,4-Butandiol.

Als oberflächenaktive Substanzen können den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln Fettalkoholsulfate, Alkylarylsulfonate, Olefinsulfonate, Fettsäureeiweißkondensate, Äthylen- und Propylenoxid-Addukte und -Copolymerisate, langkettige N-Alkylamincarbonsäuren, Betaine und/oder kationaktive Tenside zugesetzt werden.

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Zweckmäßigerweise enthalten die erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel die üblichen Aroma- und Geschmacksstoffe sowie Konservierungsmittel,und gegebenenfalls Farbstoffe oder optische Aufheller.

Den Zahnreinigungsmitteln nach der Erfindung können auch weitere Wirkstoffe zugesetzt werden, soweit sie auf die eingesetzten Enzyme nicht inaktivierend wirken. Solche Wirkstoffe sind zum Beispiel die verschiedenen zur Kariesprophylaxe bekanntgewordenen Fluorverbindungen, beispielsweise Alkalimonofluorphosphate oder Aminfluoride, durchblutungsfordernde und/oder adstringierend wirkende Substanzen, beispielsweise Pyridylcarbinol und Aluminiumlactat, Komplexbildner, beispielsweise Athylendiaminotetraessigsäure und deren Salze, sowie entzündungshemmende Substanzen, beispielsweise Azulen oder Kamillenextrakt.

Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittel richtet sich jeweils nach dem pH-Optimum der eingesetzten Enzyme.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, die angegebenen Zahlen beziehen sich auf Gewichtsprozente,

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§§i§2i§i_Il Zahnpasta

Carboxymethylcellulose 1,Io

p-Hydroxybenzoesäureäthylester 0,15

Glycerin, 99,5%-ig 30,oo

Dicalciumphosphatdihydrat

(mittlere Teilchengröße 25 Mikron) 42,oo

Calciumcarbonat

(mittlere Teilchengröße 25 Mikron) 5,oo

Aerosil^^R) l,5o

Protease aus Aspergillus oryzae

(4,5 Anson E/g) . 0,4o

Azulen 0,o5

Natriumlaurylsulfoacetat 0,5o

Natriumlaurylsufat l,oo

Saccharin-Natrium O,Io

Aromaöl l,oo

Wasser 17,2o

Hydroxyäthylcellulose . 0,95

p-Hydroxybenzoesäuremethylester O,Io

Kaliumsorbat 0,o5

Glycerin, 99,5 %-ig 20,oo

Sorbit, 70%-ig 12,oo

Dicalciumphosphatdihydrat

(mittlere Teilchengröße 30 Mikron) 38,oo

Dicalciumphosphatanhydrid

(mittlere Teilchengröße 20 Mikron) 5,oo

Kieselsäure, amorph,

(mittlere Teilchengröße 10 Mikron) 3,oo

Dextranase aus Penicillium funiculosum 0,75

Natriumcyclamat 0,2o Natriumlaurylsulfat l,2o Fettsäure-Eiweißkondensationsprodukt 0,3o Aromaöl l,oo

Wasser . 17,45

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Beis£iel_3)_ Zahnpulver ■

Dicalciumphosphatdihydrat 68,80

Tetracalciumpyrophosphat

(mittlere Teilchengröße 20 Mikron) 25,00

Amyloglucosidase l,oo

Kaliumdihydrogenphosphat 0,5o

Saccharin-Natrium . 0,2o

Natriumlauroylsarkosinat 2,5o

Natriumfluorid 0,5o

Aromaöl " l,5o

Tragant
Polyvinylpyrrolidon

Amylase aus Bacillus subtilis (15.000 SKB-E/g)

Calciumcarbonat

(mittlere Teilchengröße 25 Mikron) Kieselsäure, amorph.

(mittlere Teilchengröße 20 Mikron) Natriumlaurylsulfat

Saccharin-Natrium

Aromaöl

Beispiel 5) Zahnreinigungsmittel in Pulverform,

_das_vgr_Gebrauch_mit_Wasser_angetex2t_wird

	5o
o,	3o
o,	8o
88,	6o
4,	OO
3,	OO
O,	3o
1,	5o

Dicalciumphosphatanhydrid (mittlere Teilchengröße 25 Mikron)	71,5o
Zirkoniumsilikat (mittlere Teilchengröße 25 Mikron)	5,oo
Aerosil¹ '	3,oo .
Sorbit-Pulver	15,oo
Carragheenat	l,oo
Olefinsulfonät	2,5o
Protease aus Bacillus subtilis (1,5 Anson-E/g)	l,5o
Pfefferminzöl, amerik.	0,5o

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Claims

BLENDAX - WERKE I 9 4 8 4 t> R. Schneider & Co. M a i η ζ Rheinallee 88 Patentansprüche

1.) Zahnreinigungsmittel mit einem Gehalt an Enzymen und Putzkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß der überwiegende Teil des Putzkörpers eine Mindestteilchengröße von 20 Mikron aufweist.

2,) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Putzkörper Calciumphosphat, Calciumcarbonat und/oder Siliciumdioxid mit einer Teilchengröße, die zum überwiegenden Teil mindestens 20 Mikron beträgt, verwendet werden.

3.) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1 und/oder 2_r dadurch gekennzeichnet, daß es als Enzyme Carbohydrasen und/oder Proteasen enthält.

4.) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Amylasen enthält.

5.) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Dextranasen enthält,

6.) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Glucosidasen enthält,

7.) Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 3 mit einem Gehalt an proteolytischen Enzymen, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form eines Pulvers, das vor Gebrauch mit Wasser angeteigt wird, vorliegt.

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