DE1927425A1

DE1927425A1 - Mundpflegemittel

Info

Publication number: DE1927425A1
Application number: DE19691927425
Authority: DE
Inventors: Harth Dipl-Chem Dr Helmut; Rau Dr Karl; Wagner Helmar R
Original assignee: Blendax Werke R Schneider and Co GmbH
Current assignee: Blendax GmbH
Priority date: 1969-05-29
Filing date: 1969-05-29
Publication date: 1970-12-03
Also published as: LU61009A1; FR2061588A1; ES377822A1; AT297226B; FR2061588B1; GB1265250A; IE34241B1; IE34241L; BE750950A; RO57235A; US3689638A; NL7006718A

Description

Blendax-Werke

Π. Schneider & Co.
PatentaUeNung "

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ⁿostfach is~80

Mundpflegemittel

Die Erfindung betrifft Mundpflegemittel, wie Mundwasser, Zahnpasten, Zahnpulver, Kaugummi, Zahnreinigungs- und Kautabletten oder -dragees, die auf die Mundschleimhäute und das Zahnfleisch eine erfrischende und belebende Wirkung ausüben und die Uracil-4-carbonsäure und/oder deren Salze, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsvermittlers,enthalt en.

Uracil-4-carbonsäure oder 2,6-Dioxo-l,2,3,6-tetrahydropyrimidin-4-carbonsäure, auch unter dem Trivialnamen Orotsäure bekannt, findet als Anticholesterinaemicum, Lebertherapeuticum und Antiarthriticum in der Pharmazie Verwendung,

Es würde nun gefunden, daß Uracil-4-carbonsäure auf das Zahnfleisch eine gefäßwirksame, durchblutungsfördernde Wirkung ausübt und daher für den Einsatz in Mundpflegemitteln vorzüglich geeignet ist. Falls das Mundpflegemittel in wäßrigem Medium vorliegt, ist die Mitverwendung eines bekannten Lösungsvermittlers für Uracil-4-carbonsäure, wie Aminosäuren, insbesondere Glycin und/oder Lysin oder Methylglucamin zweckmäßig.

Die Mundpflegemittel nach der Erfindung können neben der Uracil-4-carbonsäure noch zahlreiche, für diesen Zweck an sich bekannte Substanzen enthalten. Wird eine zusätzliche kariesprophylaktische Wirkung der Mundpflegemittel angestrebt, empfiehlt sich der Einsatz von zahlreichen Fluorverbindungen, wie beispielsweise Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Ammoniumfluor id, Lithiumfluorid, Aluminiumfluorid, Magnesiumfluorid, Indiumfluorid, Palladiumfluorid, Zirkonfluorid, Zinnfluorid, Eisenfluorid, Alkalifluorzirkonaten, Zinnfluorζirkonat, Fluorstanniten, Fluorboraten oder Alkalimonofluorphosphaten. Auch die Mitverwendung organischer Fluorverbindungen wie beispielsweise Aminhydrofluoriden ist möglich. Es können auch Gemische verschiedener Fluorverbindungen eingesetzt werden.

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BAD ORIGINAL

Weiterhin können in den Mundpflegemitteln nach der Erfindung zahnsteinlösende und zahnbelagentfernende Mittel, wie Komplexbildner, beispielsv/eise Kthylendiaminotetraessigsäure und deren Alkalisalze, oder verschiedene wasserlösliche Polyphosphonsäureverbindungen, wie beispielsweise 1-Hydroxyäthylidcn- oder 1-Hydroxypropylidendiphosphonsäure sowie Enzyme, insbesondere Carbohydrasen wie Amylasen, Dextranasen, Lysozym, sowie Proteasen, wie Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, Papain, Bromelin, und Bakterien- oder Schimmelpilzproteasen, Lipasen sowie Gemische solcher Enzyme, v/ie sie beispielsweise im Pankreatin vorliegen, mitverwendet v/erden.

Die erfindüngsgemäßen Mundpflegemittel können zusätzlich verschiedene Vitamine, beispielsv/eise des Vitamin B,- oder B „-

b LZ

Komplexes, sowie Antibiotika und andere bakterizid v/irkende Stoffe und Konservierungsmittel enthalten. Beispielhaft genannt seien verschiedene Phenole, wie Hexachlorophen, oder •die niederen Ester der p-Hydroxybenzoesäure und die verschiedenen quaternären Ammoniumverbindungen.

Falls die erfindungsgemäßen Mundpflegemittel in Form von Zahnpasten oder Zahnpulvern vorliegen sollen, ist die Mitverwendung von Putzkörpern und gegebenenfalls Füllstoffen zweckmäßig. Als solche dienen beispielsweise Dicalciumphosphat und/oder dessen Dihydrat, Calciumcarbonat, unlösliche Alkalimetaphosphate, Tricalciumphosphat, Calciumpyrophosphat, Aluminiumoxid und dessen Trihydrat, Kaolin, Siliciumdioxid verschiedener Teilchengrößen, Zirkonium- und Aluminiumsilikat, pulverförinige Kunststoffe, wie Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehydharze, Polymethylmethacrylat, Polyamidpulver und Polyvinylchlorid sowie Gemische dieser Stoffe.

Als Binde- und Verdickungsmittel in Zahnpasten finden Carboxymethylcellulose, Alginate, Tragant, Polyacrylsäure und deren Alkalisalze, Polyvinylpyrrolidon und verschiedene Pflanzenschleime Verwendung. Feuchthaltemittel sind beispielsweise Glycerin, Sorbit und andere Zuckeralkohole sowie verschiedene aliphatische Alkandiole.

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BAD ORIGINAL

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Neben den in Mundpflegemitteln üblichen Aroma- und Geschmacksstoffen können erforderlichenfalls noch Farbstoffe, optische Aufheller sowie geringe Mengen an Lösungsmitteln, wie aliphatischen Alkoholen oder Chloroform, adstringierende Mittel, die die angenehme Wirkung von üracil-4-carbonsäure auf das Zahnfleisch noch verstärken, wie Aluminiumsalze, beispielsweise Aluminiumlactat, oder Zinksalze in geringen Konzentrationen mitverwendet werden.

Möglich ist auch der Einsatz verschiedener oberflächenaktiver Stoffe als Hetz- und Schaummittel in den erfindungsgemäßen Mundpflegemitteln. Als solche seien anionaktive Stoffe wie Fettalkoholsulfate, Alkylarylsulfonate, Olefinsulfonate und Fettsäure-Eiweißkondensate, kationaktive Stoffe wie quaternäre Ammoniumveibindungen, nichtionische Stoffe wie Äthylenoxid- und Propylenoxid-Kondensate mit Alkoholen und Aminen oder Aminoxide sowie amphotere oberflächenaktive Stoffe wie Betaine oder langkettige Alkylaminocarbonsäuren genannt, wobei auch Gemische solcher Stoffe Verwendung finden können.

Die erfindungsgemäß in Mundpflegemitteln zu verwendende Uracil-4-carbonsäure (Orotsäure) und deren organischen oder anorganischen Salze sind als Handelsprodukte erhältlich. Uracil-4-caibonsäure findet sich in der Kuhmilch und kann auch durch Fermentation verschiedener Mikroorganismen sowie synthetisch gewonnen werden. Der Mengenanteil von Uracil-4-carbonsäurc in den erfindungsgemäßen Mundpflegemitteln ist ebenso wie der pH-Wert in wäßrigem Medium nicht kritisch, der bevorzugte Bereich liegt bei 0,25 - 5,o Gew.-% der Gesamtzusammensetzung.

Die folgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung, die angegebenen Zahlen beziehen sich auf Gewichtsprozente.

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1.) Mundwasser Äthylalkohol, 50%ig üracil-4-carbonsäure Glycin

Glycerin, 86%ig Aromastoffe

Saccharin-Natrium n-Propyltp-hydroxybenzoat Natriumlaurylsulfat

86,0 I/O 0,5 8,5 3,o" 0,1 0,1 0,8

2.) Zahnpasta Calciumpyrophosphat Glycerin, 86%ig Sorbit, 60%ig Carboxymethylcellulose Methyl-p-hydroxybenzoat Uracil-4-carbonsäure Lysin

Glycin

Aromastoffe

40,ο 10,o 10,o

1,5

0,2

2,o

l,o

0,5

Saccharin-Natrium	0,1	-5-
Lauryldimethylaminoxid	1,5	SAD ORIGINAL
Wasser	32,2
3.) Zahnpasta
Dicalciumphosphatdihydrat	3O,o
Polyvinylchloridpulver	10,ο
Polyacrylsäure, Natriumsalz	2,ο
Natriummonofluorphosphat	l,o
Natriumlaurylsulfat	1,5
Uracil-4-carbonsäure	1,5
Methylglucamin	1,5
Sorbit, 60%ig	10,O
Glycerin, 86%ig	15,O
Aroma- u. Geschmacksstoffe	1,5
Saccharin-Natrium	O,l
Natriumdihydrogenphosphat	3,7
Hexachlorophen 0 09849/1835	0,2
Wasser	22, ο

4.) Zahnpulver

Dicalciumphosphatdihydrat 55,ο

Dicalciumphosphatanhydrid 15,ο

Gehärtetes Melamin-Formaldehyd-

Konderisationsprodukt 15,ο

Wasserunlösliches

Natriummetaphosphat 7,5

Natriumlaurylsulfat 2, ο

Uracil-4-carbonsäure 2,ο

Pankreatin 1,5

Geschmacks- u. Aromastoffe 1,8

Saccharin-Natrium 0,2

5.) Gelförmige Zahnpasta

Siliciumdioxid-Gel 15,ο

(SyIoid 63 der Pa. Grace GmbH,
Teilchengröße 10 Mikron, Oberfläche 830 cm²/g)

Siliciümdioxid-Gel 10,ο

(SyIoid 72 der Fa. Grace GmbH,
Teilchengröße 3 Mikron, Oberfläche 370 cm²/g)

Sorbit, 60%ig 8,ο

Glycerin, 86%ig 22,ο

Carboxymethylcellulose 1,5

Uracil-4-carbonsäure 2,ο

Glycin Ι,ο

Natrium-N'-lauroylsarkosid 1,5

Hexachlorophen 0,1

Saccharin-Natrium 0,1

Geschmacks- und Aromastoffe 1,3

Wasser 37,5

■^s""^ur ' ' 009849/1835

	1927425	80,ο
6.) Mundwasser	•	2,ο
Äthanol, 50%ig	l,o
Uracil-4-carbonsäure	9,ο
Glycin	2,ο
Glycerin, 86%ig	0,o5
Aluminiumlactat	0,1
Hexachlorophen	I/O
Saccharin-Natrium	2,5
Polyäthylenoxid (Molgewicht 400)
Aromastoffe

l-Hydroxyäthan-l,l-diphosphonsäure 2,35

7. Kaugummi EinerGummigrundmasse mit den üblichen Geschmacks- und Aromastoffen werden 3,ο Gew.-Tie. Uracil-4-carbonsäure 2,ο Gew.-Tie. Pankreatin und 2,ο Gew.-Tie. Aluminiumfluorid pro 1OO Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung zugesetzt, die Masse gut durchmischt, ausgewalzt und in Streifen geschnitten.

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Claims

Blendax-Wet'ko 4) * R. Schneider & Co* " ■ ί Patentabteilung 65 H.alnz ψ* ■ 1927 Ί 25 Postfach 15 80 τ Patentansprüche

1.) Mundpflegemittel mit den üblichen Aufbau- und Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie Uracil-4-carbonsäure und/oder deren Salze enthalten.

2.) Mundpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet/ daß sie einen Lösungsvermittler für Uracil-4-carbonsäure und/oder deren Salze enthalten.

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