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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Akkommodationsmessung des menschlichen Auges.
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Gemäß der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, daß auf der Netzhaut
des Auges vorzugsweise mit Infrarotlicht ein Bild enes Testobjektes erzeugt wird,
welches seinerseits in den Außenraum zurückabgebildet wird, wo die Schärfe fortlaufend
gemessen wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß zeitlich aufeinanderfolgende Strichgitter verwendet werden, derer deren Strichrichtungen
einen Winkel von 450 zueinander bilden.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere
aus den UnteransprUchen.
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Weitere Vorteile und Eiazelhei.ten der Erfindung ergeben sich as der
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeiciinungen.
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Bechreibung der Konstruktion des Akkommodometers Optischer und mechanischer
Aufbau An die Konstruktion des Akkommodometers sind folgende Anforderungen zu stellen:
1, Gemessen werden soll nicht die Brechkraft der Linse in Reich tung der optischen
Achse, sondern die Brechkraft des Systems Auge in Sehrichtung. Die Akkommodation
auf den Test bestimmt das Eingangssignal in den Regelkreis Akkommodation-Konvergenz-Pupille.
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2. Die Messung soll die Akkommodation und das Pupillenspiel möglichst
wenig beeinflussen.
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3. Der Akkommodationsmeßwert soll möglichst wenig von dem subjektiv
empfundenen Wert abweichen. (Z.B. den StiJes Crawford Effekt berücksichtigen.) 4.
Der Meßwert soll von der Pupille nicht verfälscht weiden.
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An die Meßmethodik werden folgende Anforderungen gestellt,: 1. Die
Methode sollte möglichst eine Nullmethode sein, um Von Intensitätsschwankungen der
Te s tbe leuchtung unabhängig zu sein.
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2. Die Eichung soll einfach und schnell reprodusierbar sein.
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3. Die optische Justierung sollte ebenfalls möglichst einfach sein.
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Geht man die bisherigen Methoden nach diesen Gesichtspunkten durch,
so sind alle einschließlich des SCHEINER-Verfahrens ungeeignet. Deshalb wurde eine
einfache optische Abbildung mit anschließender Schärfenkontrolle gewählt. Pas Verfahren
ist zudem ein Autokollimationsverfahren und erfordert damit keinen großen Aufwand
fLir die genaue Justierung.
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Das Prinzii der optischer; Anordnung zeigt Abb. 1. Ein Testzeichen
wird mit einer Akkommodometerlinse L2 und dem optischen System des Auges auf der
Rein abgebildet. Sind TEstzeichenebene und Retina zugeordnete Ebenen, bildet das
Reflexionslicht das Bild des Test zeichens bei idealer Abbildung wiederum auf das
Original ab. hinter einer Lochblende ergibt sich dann z.B. ein Maximum
des
durchgelassenen Reflexionslichtstromes (schraffierter Bereich in Abb. 1). Mit zunehmender
Defokussierung vermindert sich diese Intensität. Bei sehr starker Defokussierung
und einem Gittertest treten allerdings die Nebenmaxima der Scheinauflösung auf.
(Messungen zur Scheinauflösung des Auges bei Defokussierung finden sich bei WESTHEIMER
1964.) De Anordnung ist so gewählt, daß der hintere Brennpunkt der Akkommodationslinse
in der vorderen Hauptebene des Auges liegt.
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Diese Wahl bietet zwei Vorteile: 1. Die Bildgröße des Testes auf der
Retins ist unabhängig von Akkommodationszustand des Auges bzw. der Entfernung der
zugeordneten Ebene von der Linse. Damit verringert sich der Einfluß der Reflexionseigenschaften
der Retina in verschiedenen Gebieten, der bei ungleicher Größe we heinlich wäre.
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2. Die zugeordnete Ebene verschiebt sich linear mit wachsender Dioptrienzahl
vom vorderen Brennpunkt der Akkommodometerlinse in Richtung linse. Es gilt für die
Entfernung vom Brennpunkt die Gleichung a = 2 . dpt (a, f in m gemessen).
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Später wird sich noch ein dritter Vorteil ergeben.
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Die Genauigkeit des Verfahrens wächst mit der Brennweite der Akkommodomeerlinse,
wenn die Augenpupille als konstant angenommen wird. Das bedeutet, die Lichtstromänderung
pro gleichem infinitesimalen Dioptrienfehler nimmt bei gleicher Destzeichenausführung
zu. Die Brennweite dea Linse sollte also möglichst groß gewählt werden. Andererseits
ist der Brennweite eine Grenze gesetst. Die größte noch meBbare Dioptrienzshl für
die Nahakkommodation ist durch die Entfernung der Linse vom Auge gegeben. Nach unten
ist die Brennweite ferner durch die Zusatzgeräte beschränkt, die zwischen Auge und
Akkommodometer gebracht werden sollen. Die Brennweite wurde zu 100 mm gewählt. Damit
lassen sich im Idealfall +10 dpt messen.
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Eine Schwierigkeit, die bei allen Messungen der Refraktion des Auges
auftritt, ist die Festlegung der Hauptebene des Auges.
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Eigentlich müßte die Ebene für jede Versuchsperson vor jeder Messung
neu bestimmt werden. Für die vorliegenden Versuche wurden näherungsweise die Werte
des schematischen Auges von GULLSTRAND eingesetst. Für das Vollsystem liegt der
erste Hauptpunkt für die Akkommodationaruhe 1,348 mm hinter der vorderen Hornhautfläche.
Die vordere Linsenfläche ist 3,6 mm von ihr entfernt.
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Unter der Voraussetzung-, daß die Iris der Lage des vorderen Lincenscheitels
in etwa entspricht, liegt die erste Hauptebene dann 2,25 mm vor der Iris. Dieser
Wert wurde bei der Einjustierung der Versuchsperson in Rechnung gesetzt.
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Die Justierung ist prinzipiell fehlerhaft, da die Hauptebene sich
mit wachsender Akkommodation in die Nähe von der Hornhaut zur Linse entfernt. Der
durch Verschiebung der Hauptebene bewirkte Fehler ist für den Dioptrienwert dx/f2.
Auch aus diesem Grund ist es also vorteilhaft, die Brennweite der Akkommodometerlinse
möglichst groß zu wählen. Für 100 mm Brennweite ergibt sich der Fehler durch Verschiebung
der Hauptebene um dx (in mm) zu dx.1O1 dpt.'Der durch 1 mm Fehljustierung gegebene
Fehler fällt also bereits ins Gewicht.
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Das Testzeichen wird von hinten mit einem achsenparallelen Parallelstrahlbündel
ausgeleuchtet. Deshalb ist die Abbildung des Testzeichens auf die Retina nur durch
einen einzigen ausgezogenen Strahl angedeutet. Diese fast geometrische Abbildung
bringt den Vorteil, daß die Versuchsperson die Testmarke in Jeder Stellung scharf
sieht und so zur Fixiermarke kein zusätzlicher Akkommodationsreiz hinzukommt, wie
im SCHEINER-Verfåhren von CAMPBELI, et al. (1958, 1959). Die notwendigen IR-Intensitäten
des Beleuchtungsstrahlenganges sind immerhin so groß, daß die Versuchsperson das
Testzeichen erkennen kann. CAMPBELL et al.
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vermieden den Zusatzreiz, indem sie die Akkommodation nicht in Richtung
der Sehachse, sondern in einem Winkel zu ihr maßen.
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Durch die Parallelstrahlenabbildung wird die Eingangspupillenfunktion
zu einer 6-Funktion. Es wird also vermieden, daß bei der doppelten Abbildung die
Abbildungsfehler des Auges doppelt eingehen.
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In der Anordnung wird die Lichtquelle des Beleuchtungskollimators,
eir.e kleine Kreisblende, in die Hauptebene des Auges abgebildet. Wegen der Hornhautreflexe
(das verwendete Testzeichen erlaubte nicht die Verwirklichung der GULLSTRANDs-chen
Forderung) kann das Lichtquellenbild nicht in die lupillenmitte gelegt werden. Die
gewählte seitliche Verschiebung betrug je nach Versuchsperson ca. 1 mm.
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Nach den Erläuterungen des vorangegangenen Kapitels sind an das Lichtquellenbild
in der Hauptebene des Auges folgende Bedingungen zu stellen: 1. Es muß so groß sein,
daß keine zu große örtliche Belastung der Augenmedien durch das IR-Licht eintritt.
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2, Es muß so groß sein, daß örtliche Inhomogenitäten der Augenmedien
ohne Einfluß bleiben.
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3. Es darf nicht so groß sein, daß die Randzonen der Pupille einen
zu großen Einfluß auf die Abbildung nehmen.
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4. Es darf ni.cht so groß sein, daß ein zusätzlicher Akkommodationsimpuls
auftritt.
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5. Es soll so klein sein, daß der Einfluß des doppelten Lichtweges
vernachlässigbar ist.
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t. Das Bild soll gerade so weit außerachsial liegen, daß die Reflexbilder
an den Augenmedien außerhalb des Beobachtungsstrahlenganges bleiben. Die Verschiebung
aus dem Mittel ist in Abb. 1 durch die Parallelverschiebung der Augenachse gegen
das Akkommodometersystem angedeutet.
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Für die Versuchsanerdnung wurde ein Lichtquellenbilddurchmesser von
1 mm gewählt.
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Das reflektierte Licht läuft durch die gesamte Pupille zurück.
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Es ergibt sich die gewiinschte integrale Akkommodation in Ri.ohtung
Fixiermarke. Nicht berücksichtigt bleibt der Stiles-Crawford-Effekt. Er wird aber
zumindest nicht überbewertet wie beim SCHEINER-Verfahren.
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Das durch die Tenthlende zurücklaufende licht wird mit einer zweiten
Linse (Abb. 2, 1.) auf die Photokathode einer Photovervielfacherröhre abgeildet,
die im Bennpunkt der Linse liegt.
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Die Linse hält den vom Photovervielfacher erfaßten Streulichtkegel
des an der Testblende reflektierten Lichtes des Beleuchtungsstrahlenganges konstant.
Ohne sie wäre der Streulichtkegel von der Testblendenstellung auf der Achse abhängig,
d.h. er nimmt mit wachsender Entfernung von der Röhre ab. Damit wäre bei der gewählten
Meßmethode eine streulichtabhängige Verschiebung der Akkommodation verbunden. In
diesem Zusammenhang ist auf eine weitere Eigenschaft der Hauptpunkt-Brennpunkt-Anordnung
hinzu-Weisen. In diesem Fall ist nämlich der Aperturwinkel des reflektierten Lichtes
hinter der Akkommodometerlinse von der momentanen Akkommodationslage des Auges unabhängig
und nur eine Punkt tion der lupillenweite und der Brennweite der Akkommodometerlinse.
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(Abb. 2) bildet die Pupille auf der Photokathode ab. Für alle Test
lagern wird daher bei gleicher Pupillenweite dieselbe Photokathodenfläche benutzt,
so daß Unebenheiten der Kathode nicht stören. Die Offeung des Kegels des Reflexionslichtes
entspricht mit 5,7° einer tO mm weiten Pupille.
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Für die Abbildung wird IR-Licht verwendet. Es wird sowohl das Licht
des Beleuchtungsstrahlenganges als auch das des Beobachtungsstrahlenganges mit Filtern
von Schott & Gen. (RG 780) gefiltert. Die Photovervielfacherröhre (150 CVP)
hat eine IR-empfindliche Kathode. Das Maximum der Empfindlichkeit liegt bei 800
nm. Die Absorptionskante der beiden Filter liegt ebenfalls bei 800 nm. Der Transmissionsgrad
der Augenmedien ist bei 820 nm mit 71,6% ausgesprochen gut (s. BR8CKNER, Tabulae
biologicae 1963).
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Durch das Prinzip der Autokollim.ttion bestehen keine mechanischen
Justierschwierigkeiten des Testes und ebenfalls keine beim Einjustieren der Versuchspersonen.
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Zur Feststellung der zugeordneten Testzeichenebene bieten sich mehrere
Möglichkeiten an: 1. Man kann das Prinzip der Skiaskopie einer senkrecht zur Achse
bewegten Blende wählen. Nachteilig ist bei ihm, daß es nur sehr einfache Teste erlaubt,
z.B. eine einzelne Kreisfläche
oder elr Rechteck. Sie haben bezogen
auf die Fläche eine kleine Randzone. Die Länge der Randzone bestimmt aber die Güte
des Maximums des Photostromes.
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2. Das Testzeichen wird mit einer Regelautomatik im Maximum festgehalten.
Das Regelsignal kann man sich z.B. durch Schwingungen de Testzeichens in Richtung
der optischen Achse erzeugen. Als Signal ergibt sich dann ein periodischer Photostrom,
dessen Phase zur mechanischen Schwingung die Verschieberichtung und Größe für das
Testzeichen angibt.
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3. Das Testzeichen wird Jedesmal über die ganze Meßstrecke geführt.
Das Maximum des Photostromes ist dann der Bildebene zugeordnet. Dieses Verfahren
führt allerdings nur zu einer quasi kontinuierlichen Akkommodationsaufzeichnung.
Die zeitliche Auflösung wird durch die Anzaift der Meßpunkte pro Sekunde best:Lmnit.
Die Form des Maximums ergibt gfeichzeitig ne Kontrolle für die Güte der Abbildung
bz. de Schärfentiefe.
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In Verversachen erwie,3 sich die dritte Methode als die günstigste.
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Die Mechanik wurde auf eine Genauigkeit unter 0,1 dpt ausgelegt.
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Eine wesentlich größere Genauigkeit wäre wegen der relativ großen
Schärfentiefe des Auges unnötig. Die Testetrecke entspricht -1 bis +9 dpt und wird
50 mal in der Sekunde lbgetastet.
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Die Güte des Maximums wird durch folgende Punkte bestimmt: 1. Die
Güte def Abbildungseigens@@aften des Systems Auge. So kann die Apparatur mit den
vorliegenden Testzeichen auch für Versuchspersonen mit einem Astigmatismus wesentlicher
Größe verwendet werden.
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2. Das Verhältnis Randzone zu Testzeichenfläche ist wichtig. Je größer
es ist, desto schärfer ist das Maximum. Die Fußpunkte des Maximums werden allerdings
flacher. Wegen der Scheinauflösung können sich sogar Nebenmaxima bilden. Dieses
ist bei der elektronischen Signalauswertung zu berücksichtigen. Die durchbrochene
Fläche ist so groß zu wählen, daß das Nutzsignal
gentigend hoch
über dem verhältnism?ig starken Eigenrauschen der Photorölire liegt.
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3. Die SCHEINER'Wirkung durch die Versetzung der beiden optischen
Achsen gegeneinander hat in Achsennahe nur eine geringen Einfluß auf das Maximum.
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Für das Testzeichen wurden Gitterteste der Form in Figur 4 gewählt.
Mit solchen Testen lassen sich die Messungen auch auf astigmatische Augen ausdehnen.
Mit Hilfe der drei Messungen mit den drei verschiedenen Gitterrichtungen ergeben
sich dann die Akkommodatlonswerte in 450, 900 und 1350. Aus diesen drei Punkten
lassen sich dann aus den bekannten Pormeln für die Haupt- und Nebenachse einer um
den Ursprung gedrehten Ellipse die Größe und die Achsenlage (Winkel) des Astigmatismus
bestimmen. Die Gitterteste wurden auf Kunststoffträger aufgebracht oder werden noch
besser auf dünnes Glas aufgedampft.
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Die Gitterstreifen sind nacheinander auf einer Scheibe so angebracht,
wie es Figur 3 zeigt. Sie nehmen jeweils einen Quadranten der Scheibe ein. Der 4.
freibleibende kann für zusätzliche eingeblendete Messungen wie Pupillenweiten- oder
Konvergenzmessungen verwendet werden. Der Kurvenverlauf der Gitterstreifen ist so
bemessen, daß die Entfernung zum Mittel- und Drehpunkt der Scheibe im Uhrzeigersinn
linear als Funktion des Winkels abnimmt. Dadurch wird gewährleistet, daß der ausgeleuchtete
Teil des Gitterstreifens bei konstanter Drehzahl der Scheibe mit konstanter Geschwindigkeit
die Meßstrecke von L1 kommend Jum Spiegel 2 hin durchläuft. Die Neigung der Gitterstreifen
zur Achse des Gerätes ist dann auch so groß, daß überflüssiges Streulicht hinausgespiegelt
wird und die Messung nicht verfälscht.
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Mit Rücksicht auf die elektronische Auswertung ist- die Laufrichtung
so zu wählen, daß der Gitterausschnitt von hohen zu niedrigen Akkommodationswerten
verläuft. Wenn sich die Scheibe, auf der die Gitter montiert sind, mit 300 U/min
dreht, ist bei der niedrigen oberen Grenzfrequenz des Akkommodationsmechanismus
eine
quasi kont nuierliche Akkommodationsaufzeichnung gut gewährleistet.
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Wesentlich für die Messung ist eine gute Justierung der Versuchspersonen.
Zur Einjustierung der Versuchsperson wird am besten das SCHEINER-Verfanhren oder
eine skiaskopische Methode verwendet.
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Zur Festlegung des Kopfes wird eine Beißstütze verwendet. Während
der Messung und Justierung blickt die Versuchsperson auf geeignete Fixiermarken,
die in Richtung der optischen Achse des Ge-4ütes liegen.
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Zur Justierung nach dem SCHEINER-Verfahren wird die Testzeichenscheibe
mit dem Antriebssynchronmotor aus dem Strahlengang entfeit. Zusätzlich wird die
für die Messung als Lochblende variabler Größe ausgebildete Blende Bl1 durch eie
Ringblende eretzt, deren oberer und unterer Teil jeweils senkrecht zueinander polarisiertes
Licht hindurchlassen. Blende Bl2 wird entfernt. Wenn außerdem die Linse L (Figur
2) ebenfalls in der oberen Linsenhälfte durch Polarisationsfilter für vertikal und
in der unteren Hälfte für horizontal polarisiertes Licht gesperrt wird, geschieht
die Abbildung der beiden Ringhälften durch getrennte Linsenteile. Die Ringblende
wird so groß gewühlt, daß je auf die Iris abgeildet wird, Nur wenn die Iris in der
Ebene durch den Brennpunkt F der Linse L1 (Figur 2) geht, erscheint der Ring einfach
im scharf. in jedem anderen Fall wird der Ring unscharf and beide Hälften sind gegeneinander
verschoben. Die auf einen Kreazsupport mit Höhenverstellung montlerte Beißstütze
wird so verschoben, daß das Versuchspersonenauge (Pupille) zum Ring zentriert i;3t
.uii die Iri: kn der Elene senkrecht durch W liegt. Anschließend :tLrd die Beißstütze
in Achsenrichtung noch so verschoben, daß der Brendpunkt F hach des schematischen
Auge von GULLSTRAND in die vordere Hauptebene des Auges fällt.
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Elektronische Auswertnip' Ziel der elektronischen Auswertting ist
die Umwandlung der momentanen Akkommodationslage des Auges in ein elektrisches Analogsignal.
Das Ausgangssignal soll die Dioptrien in einem linearen Maßstab wiedergeben.
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Auf der optischen Achse der Akkommodometeranordnung ist ein Punkt
mit einer photoschranke markiert ( Figur 2 Steuerpunkt St). So stellt sich das Problem
als zeitliche Zuordnung des Reflexionsmaximums zur Markierung. Für- konstante Abtastgeschwindigkeit
entlang der optischen Achse gilt dann für den Abstand x (cm) des Maximums von der
Markierung x=v.t, wenn t in sec gernessen wird. Da im vorliegenden Fall 1cm idpt
entspricht, kann dieser Abstand nach entsprechender Umdimensionierung in gleicher
Weise für die Dioptrien geschrieben werden. y sei der Abstand in dpt. Dann gilt
y=v.t.dpt.cm-1.
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Das IR-Licht wird in der Photoverfielfacherröhre in ein elektrisches
Analogsignal umgewandelt. Spannungsteiler und Arbeitswiderstand der Röhre werden
gekühlt, um dasbei IR-Licht starke Rauschen niedrig zu halten. Anschließend wird
das Signal in einer ersten Stufe elektrisch gefiltert. Es ist nur eine Vorfilterung.
Bei jedem Testzeichenwechsel, wenn ein Testzeichen den Strahlengang verläßt und
das nächste hereinkomst, wird die Messung kurz unterbrochen. Dadurch entsteht im
Reflexionslicht eine Dunkelphase, die sich im elektrischen Signal als starke negative
Senkung zeigt. Bei zu starker Filterung am Anfang würden die relativ großen negativen
Amplittiden mit ihrem niederfrequenten Anteil die Phasenlage des Miximums sehr stark
verzerren.
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Das würde aber wiemerum zu Falschmessungen der Akkommodationslage
führen, die in der Phase kodiert vorliegt. Deshalb werden in der nüchsten Verstärkerstufe
neben der Verstärkung in einem Diskriminater die ngeativen Senken abgeschnitten
bevor eine Weitere Filterung darchlaufen wird. Außerdem wird der verbleibende Antell
normiert. Übrig bleiben also nur die normierten Spitzen der Maxima, die für alle
Akkommodationslagen eine ähnliche Farm haben. Die Diskrimination verhindert außerdem
eine Falschmessung
durch die Nebenmaxima einer eventuell auftretenden
Scheinauflösung.
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In einem weiteren Filter kann das Signal jetzt unbedenklich gefiltert
werden. Die Phasenverschiebung wirkt wegen der ähnlichen Signalform auf alle Akkommodationslagen
in gleicher Weise in Form einer Verzögerung um eine konstante Zeit. Das bedeutet
aber nach der oben angegebenen Formel nur eine konstante Verschiebung des Signals
entlang der optischen Achse bzw. auf der Dioptrienskala. Sie stört die Linearität
der Eichung nicht und kann durch eine entsprechende Konstante berücksichtigt werden.
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Der Nullpunkt des Differentials des Signals gibt die Lage des Maximums
an. Er liefert also die gewünschte In mation. Bei der Differentiation verstärken
sich die einzelnen Frequenzen der trigonometrischen Signalzerlegung mit dem Faktor
a . Das bedeutet eine Verstärkung des höherfrequenten Rauschens, das dem verhältnismäßig
langsamen Anstieg des Nutzsignals überlagert ist.
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So kann das Rauschen bereits Nulldurchgänge bewirken, bevor der Nulldurchgang
des Nutzsignals erfolgt. Die Laufrichtung wender Testzeichen wurde deshalb so gewählt,
d der steilere Teil des Nutzsignals zeitlich vor dem flacheren liegt. Die Differentiation
geschieht über eine geeignete RC-Kombination.
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Mit dem differenzierten Signal sind ein Schitt-Trigger einstellbarer
Schwelle und Hysterese angesteuert. Wegen der Empfindlichkeit der Messung gegen
Nullpunktverschiebungen und der notwendigen Gleichspannungskopplung müssen Differentiator
und Schmitt-Trigger gut temperaturstabilisiert werden.
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Der Differentiator schaltet einenersten Schmitt-Trigger ein, wenn
das Signal einen bestimmtes positiven Wert übersteigt. Damit wird verhindert, daß
das Rauschen am Fußpunkt des Ausgangssignals bereits vor dem eigentlichen Schaltpunkt
zu wesentlichen Fehlschaltungen führt. Die Ausschaltschwelle liegt bei einigen mV
unterhalb des Nullwertes des Differentials. Bei der Größe des Differentials ist
der hierdurch bedingte Fehler indder Phasenmessung zu vernachlässigen. Das REohtecksignal
des Triggers
schwingt beim Ein- und Ausschalten einmal über. Die
Aus schaltspitze des Überschwingens schaltet den zweiten SChmitt-Trigger aus. Dieser
wurde beim Passieren des Markierungspunktes St (Figur 2) auf der optischen Achse
eingesahaltet. Die Offnungszeit des zweiten Triggers ist also ein lineares Maß für
die Dioptrienzahl, die der Punkt des maximalen durchgelassenen Reflexionslichtes
von dem Markierungspunkt entfernt ist. In einer Integrationsstufe wird die Öffnungszeit
durch die stromkonstante Entladung eines Kondensators an ein Amplitudensignal umgewandelt.
Die Spannung am Kondensator ändert sich linear mit der Öffnungszeit. Die Kondensatorspannung
des wird bs zum nächsten zugeordneten Markierungsimptils gehalten. Dieser lädt den
Kondensator wieder bis zu einem konstanten Ausgigswert auf. Kurz vor der Rückstellung
wird der Wert abgefragt und in einem Haltekreis bis zum nächsten zugeordneten Abfrageimpuls
übernommen.
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Am Ausgang der elektronischen Signalverarbeitung ergibt sich eine
zur momentanen Akkommodationslage des Auges analoge Treppenfunktion, die zum Beispiel
bei den oben genannten 3000 Umdr/ min alle 20 msec eine Stufe besitzt. Die Stufen
können anschließend noch durch eine schwache Filterung geglättet werden.
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Für alle drei Gitterrichtungen wird das gleiche elektronische Auswertesystem
benutzt. Ein Multiplexer schaltet die Werte nur auf den entsprechenden der drei
verschiedenen Haltekreise um. Außerdem steuert der Multiplexer in geeigneter Weise
den Weg der Steuerimpulse der Photozelle St.
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Am Ausgang der Elektronik ergeben sich also drei verschiedene Akkommodationskurven,
aus denen dann die Größe und Achsenlage des Astigmatismus des Auges und dessen zeitlicher
Verlauf bei Akkommodationsaufgaben bestimmt werden kann.
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Das Verfa ren zur kontinuierlichen Akkommodationsmessung menschlichen
Auges ist 1) dadurch gekennzeichnet, daß auf der Netzhaut des Auges vorzugsweise
mit Infrarotlicht ein Bild eines Testobjek erzeugt wird, welches seinerseits in
den Außenraum zurückabgebilde-t wird, wo dessen Schärfe fortlaufend gemessen wird.
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2) dadurch gekennzeichnet, daß das Testbild unabhängig von der Akkomaodationslage
des Auges stets annähernd scharf abgebildet wird (beispielsweise mittels Kollimatorbeleuchtung).
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3) dadurch gekennzeichnet, daß das Retinabild auf das Testobjekt zurückabgebildet
wird.
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4) dadurch gekennzeichnet, daß das Testobjekt eine Blende ist.
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5) dadurch gekennzeichnet, daß das Testobåekt zum Zwecke der Schärfenmessung
fortlaufend den Akkonmodationsbereich des auges durchläuft, wobei mittels eines
auf infraroten Licht ansprechenden Meßgerätes ständig die vom Testobjekt durchgelassene
Intensität des Reflexionslichtes des Retinabildes gemessen wird und wobei maximale
Intensität den Ort maximaler schärfe des Retinabildes im Außenraum anzeigt.
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£) dadurch gekennzeinet, daß als Meßgerät ein Photomultiplier (2EV)
verwendet wird.
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7) dadurch gekenzeinhnet, daß zur Herabsetzung des Streulichteinfluß
es der SEV vorzugsweise in der Brennebene einer Linse liegt.
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8) dadurch gekennzetchnet, daß vorzugsweise mit einem Kaltlichtspiegel
zusäzliche Akkommodationreize eingeblendet werden.
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9) dadurch gekennzeiclltlet, daß mittels der drei verschiedenen Testzeichen
die AChsenlage und Größe des astigmatischen Fehlers des Auge.3 gemessen werden kann.