DE194546C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

- JVIl94546 -

KLASSE 42Ä.-JGRUPPE-4--

Sphärisch, chromatisch und astigmatisch korrigierte, aus je zwei verkitteten Linsen bestehende Objektive nach dem Gauß-Typus mit einander zugewandten Kittflächen sind bekannt. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein derartiges Objektiv, bei dem durch die besondere Wahl der Berechnungsverhältnisse der Linsen eine vollkommene Korrektur des Astigmatismus erzielt werden soll, und. zwar dadurch, daß die für die Korrektur dieses Fehlers bestimmte Kittfläche umgekehrten Astigmatismus besitzt, um den Astigmatismus der dem andern Linsenpaar angehörenden Hauptkittfläche entgegenzuwirken, zu welchem Zwecke die Brechungen der diese Fläche bildenden Gläser umgekehrt zu denen der Hauptfläche angeordnet sind, d. h. die positive Linse derselben eine höhere Brechung besitzt als die negative.

In dem andern, die Hauptkittfläche enthaltenden Linsenpaar besitzt dagegen die positive Linse niedrigere Brechung als die negative, damit die Kittfläche desselben zerstreuend bricht und dadurch die sphärische Abweichung korrigiert.

Während in der vorliegenden Erfindung die besondere Anordnung der Brechungsverr hältnisse gegenüber der bekannten gleichartigen Ausführungsform den Vorteil der vollen Korrektur des Astigmatismus haben soll, soll die Verbesserung gegenüber den bekannten Vollanastigmaten darin gesehen werden, daß die sphärische Aborrätion auf die vier äußeren Flächen der beiden Linsen entsprechend verteilt und dadurch vermindert ist.

Einen weiteren Vorteil dieses neuen Typus gegenüber den bekannten Vollanastigmaten bildet der Umstand, daß die innere der beiden Linsen im Durchmesser viel kleiner sein kann als die äußere, wodurch dieser Typus besonders für die Konstruktion von Weitwinkellinsen mit bisher nicht erreichter relativer Öffnung im Verhältnis zur Winkelgröße vorzüglich geeignet ist.

Das Objektiv ist in der Zeichnung in

Fig. ι schematisch im Achsenschnitt dargestellt.

Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Doppelobjektiv nach der vorliegenden Erfindung.

In Fig. ι ist A das eigentliche, nach dem Stein heil sehen Prinzip konstruierte Objektiv und B die den Astigmatismus korrigierende Linse.

Die Linse B ist zunächst in ihrer einfachsten Form als neutral, d. h. weder als Sammellinse noch als Zerstreuungslinse gedacht, wennschon sie in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel nicht unerheblich von diesem Typus abweicht. Die Linse A besteht aus zwei verkitteten Linsen, und zwar aus einer positiven α von niedriger Brechungskraft und einer negativen b von hoher Brechungskraft, und die Kittfläche c ist in der Richtung der äußeren Flächen d und e gekrümmt. Die Kittfläche ist also durch eine Konvexfläche von niedriger und eine Konkavfläche von hoher Brechungskraft gebildet.

In der neu hinzugefügten, den astigmatischen Fehler korrigierenden Linse B ist dagegen

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die Kittfläche g in entgegengesetzter Richtung gekrümmt, und das Brechungsverhältnis der Glasarten bzw. der Kittflächen ist umgekehrt, d. h. die konvexe Kittfläche der Linse h ist von hoher und die konkave Fläche der Linse f von niedriger Brechungskraft.

Gleichzeitig sind aber auch die angewendeten Glasarten in bezug auf ihre farbenzerstreuende Kraft so gewählt, daß auch die chromatische Abweichung richtig korrigiert ist.

Durch Zusammensetzung zweier solcher Objektive in der üblichen Weise, indem die konkaven Seiten derselben einander zugewandt sind, entsteht das symmetrisch wirkende Doppelobjektiv. Es ist jedoch für dieses Objektiv nicht Bedingung, daß die beiden Hälften desselben einander genau gleich sind, da bekanntlich in letzterem Falle die Koma nur dann aufgehoben ist, wenn Objekt und Bild gleich groß sind, während für den gewöhnlichen Fall, in welchem das Bild bedeutend kleiner ist als das Objekt, die beiden Hälften vorteilhaft nicht streng kongruent sind.

Ferner ist es für das Doppelobjektiv vorteilhaft, wenn die beiden inneren Linsen desselben kleiner sind als die äußeren, wie es Fig. 2 zeigt.

Als Beispiel sind in' der folgenden Tabelle die Krümmungsradien, Durchmesser, Dicken ' und Glasarten desselben für ein Objektiv von 28 cm äquivalenter Brennweite und F: 7,5 relativer Öffnung angegeben. In Fig. 2, worauf sich die folgenden Zahlen beziehen, ist O die Objektseite, B die Bildseite des Objektivs, ·

	Krümmungsradien	Durchmesser	Dicken	Glasarten	V
	der Flachen in	in	in	Mittleres
Linsen	mm	mm	mm	Brechungsver	39·>
	' α = + 50,00) b = —34,5°)	■42,5	1,5	mögen	56,3
a'-b'	b = + 34,50 C = —88,50	42,5	4,8	1,6235	57,8
b'-c'	d = -J- 60,75 e = -j- 94,5°	38,5	. 5,8	1,5-43	56,3
d'-e'	e = —94,50 / = — 39.50	38,5	1,2	1,5695	56,3
e'-f	g = —40,50 /2 = —95.50	36,0	1,2	1,5143	57,8
g'-h'	h — + 95.50 i = +61,25	36,0	5.·	1,5143	56,3
h'-i'	j = —98,00 k = + 35.00	40,0	4.3	I.5695.	39.·
j'-k'	k —, — 35.0° / ='+ 50,50	40,0	1,4	1,5'43
k'-V.			1,6235

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:
   i. Sphärisch, chromatisch und astigmatisch korrigiertes, aus je zwei verkitteten Linsen bestehendes G a u ß - Objektiv mit einander zugewandten Kittflächen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Linsenpaar die positive, · in dem andern dagegen die negative Linse eine höhere Brechung besitzt als die zugehörige verkittete Linse. . ■
2. 2. Doppelobjektiv, bestehend aus zwei Objekten nach Anspruch 1.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.