DE1942841C3 - Tonabnehmer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Tonabnehmer.
Bei einer bekannten Tonabnehmer-Ausführung (US-PS 18 04 264) ist eine dauerhaft elektrostatisch
aufgeladene Wachsscheibe vorhanden, neben der mit Abstand eine mit dem Nadelträger verbundene
Elektrodenplatte vorgesehen ist, die beim Abspielen einer Schallplatte vibriert, wobei dann aufgrund der
Ladung der Wachsscheibe entsprechende variable Ladungen elektrisch auf eine Gitterelektrode übertragen
werden, die zusammen mit einer Plattenelektrode in einem die elektrischen Signale weiterleitenden Vakuumrohr
angeordnet sind. Diese bereits sehr alte Ausführung ist für high-fidelity-Qualität und Stereo-Abspielungen
nicht geeignet.
Aus der Praxis bekannte Kondensator-Tonabnehmer mit elektrostatischem Wandler besitzen eine sehr kleine
bewegte Masse, ein sehr naturgetreues Verhalten und ausgezeichnete Frequenz-Charakteristiken. Da jedoch
der Ausgang des Tonabnehmers an eine elektrische Schaltung hoher Eingangsimpedanz angeschlossen ist,
muß die elektrostatische Kapazität des Wandlers groß und die elektrische Impedanz des Wandlerausganges
niedrig sein. Dies bewirkt eine Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen der Nadel und einer als
Membran ausgebildeten Elektrode sowie eine Vergrößerung der Eingangsimpedanz von der Nadel; ferner
wird der Antrieb für die Übertragung der Nadelbewegung auf die Elektrode auf nur eine Sielle verringert
Die Masse der Elektrodenmembrane wird also erhöht und die Resonanz des die Nadel halternden Auslegers
wird in einem reproduzierten Band erzeugt. Wird eine
Membran zwecks Verkleinerung der Masse in ihrer Dicke verringert, so bewirkt dies eine multimodale
Vibration, die die obere Grenzfrequenz begrenzt und außerdem eine Verschlechterung im Frequenzansprechverhalten
des Tonabnehmers bewirkt.
Weiterhin ist aus der DL-PS 55 147 ein Stereo-Tonabnehmer bekannt, bei dem zu beiden neben einem
federnd und leitend in einem Gehäuse gelagerten Nadelträger Plattenelektroden rechtwinklig zueinander
vorgesehen und isoliert im Gehäuse angeordnet sind, wobei jeder Elektrode ein Oszillator zugeordnet ist.
Eine baulich ähnliche Ausführung zeigt auch die US-PS 30 05 060. Hier werden also jeweils mit Hilfe der durch
Nadelbewegungen auftretenden elektromechanischen Veränderungen elektrische Signale den entsprechenden
Wandlern zugeführt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrostatischen Tonabnehmer zu schaffen, der
eine sehr geringe bewegte Masse, ein sehr naturgetreues Verhalten sowie einen weiten Frequenzansprechbereich
besitzt, bei dem weiterhin die Nadelbewegungen in Luftdruckänderungen umgesetzt werden und eine
große, dünne Membrane des elektrostatischen Wandlers von den Luftdruckänderungen angetrieben wird.
Hierbei soll der Wandler eine große elektrostatische Kapazität besitzen und durch äußere Geräusche
weitgehend unbeeinflußt sein, wobei der Tonabnehmer außerdem eine niedrige mechanische Antriebsimpedanz,
d. h. ein geringes Trägheitsmoment des vibrierenden Teiles, besitzen soll.
Die Erfindung besteht darin, daß der elektrostatische Tonabnehmer eine von zwei flexiblen Wänden abgeschlossene,
luftgefüllte Kammer enthält, wobei die Nadelbewegung auf eine dieser flexiblen Wände
mechanisch übertragen wird und die andere flexible Wand eine Elektrode eines elektrostatischen Wandlers
bildet.
Bei dem erfindungsgemäßen Tonabnehmer wird also die mit dem elektrostatischen Wandler verbundene
flexible Wand nicht direkt durch die Nadel bzw. die Nadelbewegung mechanisch angetrieben, sondern die
Nadelbewegung wird statt dessen von der entsprechenden flexiblen Wand zunächst in Luftdruckänderungen
umgewandelt, die auf die mit dem elektrostatischen Wandler verbundene flexible Wand angetrieben wird,
d. h. sie wird auf diese Weise indirekt von der Nadelbewegung angetrieben. Die von der Nadelbewegung
direkt angetriebene flexible Wand kann dabei verhältnismäßig klein gehalten werden, damit keine
multimodale Vibration hoher Frequenz erzeugt werden kann. Der über die luftgefüllte Kammer auf die flexible
Wand des elektrostatischen Wandlers wirkende Druck kann sehr gleichmäßig auf diese flexible Wand
einwirken und diese antreiben, so daß auch in diesem Falle keine multimodale Vibration hoher Frequenz
erzeugt wird.
Da die flexible Wand, auf die die Nadelbewegung mechanisch übertragen wird, und die flexible Wand des
elektrostatischen Wandlers durch Luft miteinander verbunden sind, kann außerdem die Relativlage der
Nadel zum Wandler beliebig gewählt werden, was zu einem verhältnismäßig einfachen Aufbau des Tonabnehmers
führt.
Es ist ferner möglich, den Abstand zwischen der flexiblen wand des elektrostatischen Wandlers und
einer zugehörigen Platte zur Erhöhung der elektrostatischen Kapazität zu verringern, so daß kaum ein äußeres
Geräusch von einem Verstärker aufgenommen wird, der mit dem Ausgang des Tonabnehmers verbunden ist
Der erfindungsgemäße Tonabnehmer besitzt außerdem eine niedrige mechanische Eing&ugsimpedanz und
Breitband-Charakteristiken.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können beide flexiblen Wände als Membran ausgebildet sein.
Bei einpr anderen Ausführungsform der Erfindung
besteht die von der Nadelbewegung direkt angeregte flexible Wand aus einem Balg. Die flexible Wand des
elektrostatischen Wandlers kann dann wiederum durch eine Membrane gebildet sein.
In jedem Falle ist es jedoch besonders vorteilhaft, wenn die eine Elektrode des elektrostatischen Wandlers
bildende Membrane aus einem metallbeschichteten Elektret besteht Wenn letzteres dauerhaft polarisiert
ist, dann kann eine gesonderte polarisierende Spannungsquetle entfallen, wodurch die Handhabung erleichtert
wird. Wenn hierbei eine Schaltung mit einem Feldeffekttransistor benutzt wird, dann ergibt sich die
gleiche Handhabung wie bei einem herkömmlichen Magnet-Tonabnehmer.
Der erfindungsgemäße Tonabnehmer kann in vorteilhafter Weise auch iur Abtastung stereophoner Aufzeichnungen
mit zwei Kammern und zwei elektrostatischen Wandlern ausgestattet sein.
Im folgenden seien einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläuten. Es
zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen
elektrostatischen Wandler eines erfindungsgemäßen Tonabnehmers,
F i g. 2 eine Rückansicht des Wandlers gemäß F i g. 1,
Fig.3 ein Beispiel einer Wiedergabeschaltung des elektrostatischen Wandlers,
Fig.4 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Stereo-Tonabnehmer unter Verwendung des in F i g. 1 gezeigten elektrostatischen Wandlers,
Fig.5 eine teilweise geschnittene Perspektivansicht
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig.6 einen Längsschnitt durch den in Fig. 5 dargestellten Tonabnehmer.
Die Fig. 1 und 2 zeigen den Aufbau eines im erfindungsgemäßen Tonabnehmer verwendeten elektrostatischen
Wandlers. Ein in diesem Falle zylindrisch ausgebildeter Isolierkörper 6 weist an seiner Vorderseite
6a eine im wesentlichen in seinem Zentrum angeordnete Ausnehmung von relativ kleinem Durchmesser
auf, die eine vordere Luftkammer 3 bildet. An der Rückseite 66 des Isolierkörpers 6 ist dagegen eine
zentrale Ausnehmung mit relativ großem Durchmesser eingeformt, die eine hintere Luftkammer bildet. Die
vordere und die hintere Luftkammer 3 bzw. 4 sind durch einen Luftraum 5 miteinander verbunden. Die vordere
Luftkammer 3 ist an ihrer Vorderseite durch eine flexible Wand luftdicht abgeschlossen, die durch eine
Membrane 1 gebildet ist; die hintere Luftkammer 4 ist durch eine weitere flexible Wand, die ebenfalls als
Membrane 2, im folgenden als Hauptmembrane bezeichnet, ausgeführt ist, luftdicht verschlossen. Auf
diese Weise ergibt sich durch die vordere Luftkammer 3, den Luftraum 5 und die hintere Luftkammer 4 in dem
Isolierkörper 6 eine luftgefüllte Kammer, die durch die Membranen I und 2 abgeschlossen ist.
Die auch als Antriebsmembrane bezeichnete Membrane J isi beispielsweise aus weichem Kunsistoff oder
Gummi gebildet, und ein Ende eines Antriebsarmes 7 ist
etwa zentral sowie unter rechtem Winkel an dieser Antriebsmembrane 1 befestigt Der Antriebsarm 7 ist
mit einer hier nicht dargestellten Nadel des Tonabnehmers verbunden, so daß die Nadelbewegung auf diese
Antriebsmembrane 1 mechanisch übertragen wird.
Die im folgenden als Hauptmembrane bezeichnete Membrane 2 bildet eine Elektrode des elektrostatischen
Wandlers. Diese Hauptmembrane 2 kann aus einer Metallfolie mit einer Dicke von etwa 3 bis 5 Mikron
bestehen und eine mehrfach so große Fläche wie die Antriebsmembrane 1 aufweisen, wobei sie z. B. einen
Durchmesser von etwa 10 bis 15 mm besitzt; oder sie kann aus einem Kunststoff-Film von etwa 5 bis 15
Mikron Dicke bestehen und an ihrer einen Seite eine Metallschicht aufweisen, die beispielsweise darauf
aufgedampft ist Im letzteren Falle ist der Kunststoff-Film straff am Isolierkörper 6 befestigt, und zwar mit
der leitfähigen Seite nach außen. Gegenüber der Hauptmembrane 2 ist in der hinteren Luftkammer 4
eine hintere Platte 8 aus leitfähigem Material vorgesehen. Es ist zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen
dieser hinteren Platte 8 und der Hauptmembrane 2 relativ klein ist, z. B. 15 bis 30 Mikron.
Die Empfindlichkeit des Tonabnehmers steigt mit der Verringerung des Abstandes zwischen der Hauptmembrane
2 und der hinteren Platte 8; ein zu enger Abstand erhöht jedoch den Luftviskositäts-Widerstand, was eine
Verringerung der Tonabnehmer-Empfindlichkeit mit sich bringt. Um dies zu vermeiden, sind in der hinteren
Platte 8 beispielsweise viele feine, im wesentlichen gleichmäßig darauf verteilte Löcher 9 vorgesehen. Es ist
ferner zweckmäßig, den die Luftkammern 3 und 4 verbindenden Luftraum 5 entsprechend der Achse des
Isolierkörpers 6 vorzusehen.
Die leätfähige Schicht der Hauptmembrane 2 und die hintere Platte 8 sind mit Anschlüssen 10 verbunden,
wobei die leitfähige Schicht der Hauptmembrane 2 vorzugsweise mit der Masse verbunden ist.
Die Nadelbewegung bewirkt über den Antriebsarm 7 eine Vibration der Antriebsmembrane 1, wodurch eine
Verdichtung und Ausdehnung der luftgefüllten Kammer (Luftkammern 3 und 4 und Luftraum 5) hervorgerufen
wird, so daß durch diese Luftvibration die Hauptmembrane 2 ebenfalls angetrieben wird bzw. vibriert. Die
dabei auftretenden Veränderungen im Abstand zwischen Hauptmembrane 2 und hinterer Platte 8 führen zu
Veränderungen in der elektrostatischen Kapazität zwischen den Anschlüssen 10.
In Fig.3 ist ein Beispiel einer Wiedergabeschaltung
veranschaulicht, die die Änderungen der elektrostatischen Kapazität des Wandlers in Form von elektrischen
Ausgangssignalen aufnimmt. Eingangsanschlüsse 11 sind mit den Ausgangsanschlüssen des elektrostatischen
Wandlers verbunden. Eine polarisierende Spannung von etwa 5 bis 100 Volt wird von einer Gleichspannungsquelle 12 über einen hochohmigen Widerstand 13 (etwa
100 Megaohm) an die leitfähige Schicht der Membrane
2 angelegt. Die Änderungen in der elektrostatischen Kapazität des Wandlers werden als Spannungsänderungen
am Widerstand 13 erfaßt und über einen Kopplungskondensator 14 dem Tor eines Feldeffekttransistors
15 zugeführt, der ein Verstärkerelement bildet. Die Kapazitätsänderungen werden in Form von
elektrischen Signalen von den Ausgangsanschlüssen 17 abgenommen. Mit 16 ist die Stromquelle für den
Feldeffekttransistor 15 bezeichnet.
Die Antriebsieistunp fies eiektrnstatisrhen WanHlprc
ist sehr gering. Die Antriebsmembrane 1 ist nämlich klein und ihre Antriebs-Eingangsimpedanz nimmt im
umgekehrten Verhältnis zum Quadrat des Flächenverhältnisses der Membranen I und 2 ab, so daß die
Antriebsleistung extrem niedrig sein kann. Da ferner — wie oben beschrieben — die mechanische Eingangsimpedanz
sehr niedrig gehalten werden kann, kann der Einfluß auf eine mechanische Antriebsquelle extrem
verringert werden. Da die Antriebsmembrane I eine kleine Fläche besitzt, obwohl sie mit dem Antriebsarm 7
an einem Punkt gekoppelt ist, vibriert sie auch im Falle hoher Frequenzen überall gleichmäßig. Obwohl die
Hauptmembrane 2 eine große Fläche besitzt, wird sie durch die Luftdruckänderungen in der mit Luft gefüllten
Kammer in Vibration versetzt, was nicht nur an einer Stelle, sondern überall gleichmäßig geschieht. Auf diese
Weise tritt auch bei hohen Frequenzen keine multimodale Vibration an der Hauptmembrane 2 auf, so daß die
gleichmäßige Vibration der Hauptmembrane 2 über einen weiten Bereich in ein elektrisches Signal
umgewandelt werden kann. Ferner kann der wirksame gegenüberliegende Bereich der Hauptmembrane 2 und
der hinteren Platte 8 groß gehalten und der Abstand zwischen ihnen verengt werden. Die mit bekannten
Ausführungsarten erzielbare elektrostatische Kapazität beträgt nur höchstens etwa 0,4 pF. Mit der vorliegenden
Erfindung kann jedoch leicht eine elektrostatische Kapazität von etwa 10 bis 30 pF erreicht werden, so daß
es möglich ist, von den Ausgangsanschlüssen 10 ein von der Vibration der Hauptmembrane 2 umgewandeltes,
korrektes Signal ohne Aufnahme eines äußeren Geräusches abzuleiten. Ferner kann auch die Vibration
der Hauptmembrane bei etwa 40 kHz leicht in ein elektrisches Signal umgewandelt werden. Durch die
vom Luftraum 5 sowie der vorderen und hinteren Kammer 3, 4 gebildete luftgefüllte Kammer ergibt sich
eine Art akustischer Umformer.
Der die vordere und hintere Luftkammer 3 und 4 verbindende Luftraum 5 braucht nicht gerade, sondern
kann auch gekrümmt ausgeführt sein. Die Relativlage zwischen dem Kopplungspunkt des Antriebsarmes 7 mit
der Antriebsmembrane 1 und der Hauptmembrane 2 kann beliebig gewählt werden, so daß die Konstruktion
des Tonabnehmers vereinfacht werden kann.
Die eine Elektrode des elektrostatischen Wandlers bildende Hauptmembrane 2 kann auch aus einem
metallbeschichteten Elektret bestehen, so daß die polarisierende Spannungsquelle 12 entfallen kann. In
diesem Falle wird die Hauptmembrane 2 aus hochmolekularem Kunststoff-Film, z. B. Polypropylen, Polyester
od. dgl, hergestellt und einer Polarisationsbehandlung ausgesetzt; danach besitzt sie eine permanente elektrische
Ladung. Die Polarisationsbehandlung wird in folgender Weise durchgeführt: Ein dielektrischer Film
mit einem sauberen metallischen Überzug auf einer Oberflächenseite wird sandwichartig zwischen zwei
flachen Plattenelektroden angeordnet, dann wird für etwa 15 Minuten Gleichspannung von etwa 300 bis 500
Volt in einer Atmosphäre von etwa 2000C durchgeführt;
hierauf wird der Film auf Raumtemperatur abgekühlt
Auf diese Weise ergibt sich eine weitgehend stabile permanente elektrische Ladung.
F i g. 4 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Tonabnehmers für eine Abtastung stereophoner Aufzeichnungen, wobei zwei Kammern und zwei
elektrostatische Wandler der oben beschriebenen Art vorgesehen sind Eine dreieckige Ausnehmung 117 mit
rechtwinkligem Scheitelpunkt ist in einer Seite eines Isolierkörpers 106 eingeformt. In die rechtwinklig
zueinander liegenden inneren Wände 117L und 177/? sind Ausnehmungen eingeformt, die vordere Luftkammern
103L und 103/? bilden, welche durch Antriebsmembranen 101L und 101/? abgeschlossen sind.
Antriebsarme 107L und 107/? sind im Zentrum jeder Antriebsmembrane 101L und 101R angeordnet und am
freien Ende mit einem Ausleger 118 verbunden. In die andere Seite des Isolierkörpers 106 sind hintere
■ Luftkammern 104L und 104/? eingeformt, die von
straffen Hauptmembranen 102L und 102/? abgedichtet sind. Die vorderen und hinteren Luftkammern 103L,
103/? und 104t, 104/?, sind dann durch geeignete
Lufträume 105/, und 105/? miteinander verbunden. In
,. den Luftkammern 104L und 104/? sind gegenüber den
Hauptmembranen i02L und 102/? wiederum hintere bzw. Rückplatten 108L und 108/? vorgesehen. In diesem
Falle kann die Rückseite 1066des Isolierkörpers 106 mit
einer Abdeckplatte 119 abgedeckt sein, die Ausnehmun-
.M, gen 119L und 119/? aufweist. Letztere liegen den
hinteren Luftkammern 104Z. und 104/? auf der Rückseite
der Hauptmembrane 102L und 102/? gegenüber. Am
Ausleger 118 ist eine Nadel 120 befestigt.
Wie in F i g. 4 veranschaulicht ist, können die Lufträume 105/, und 105/? gekrümmt ausgeführt sein,
damit die hinteren Luftkammern 104L, 104/? dicht
beieinander angeordnet sind, so daß sich eine kompakte Einheit ergibt. Da ferner die mechanische Antriebsimpedanz
wegen der kleinen Trägheit der Vibrationsglie-
i., der klein ist, besitzt der erfindungsgemäße Tonabnehmer
bei Abtastung einer Schallplatte durch die Nadel 120 ein Breitband-Verhalten bei geringer Rückkopplung,
und somit high-fideiity-Eigenschaften.
Die Fig.5 und 6 veranschaulichen eine andere
ts Ausführungsform der Erfindung zur Abtastung stereophoner
Aufzeichnungen, wobei die von der Nadelbewegung direkt angeregte flexible Wand der luftgefüllter
Kammer in diesem Falle — anstelle der Antriebsmembrane der vorhergehenden Beispiele — aus einem
.,o beutelartigen Balg besteht.
Von dem erfindungsgemäßen Tonabnehmer ist in der F i g. 5 und 6 lediglich der Kopf 201 näher veranschaulicht.
Dieser Kopf enthält eine einstückig mit einem Bügel 202 ausgebildete Grundplatte 203, einen elektrostatischen
Wandler 204, Verstärkerschaltungen 205 eine Anschlußplatte 206 und eine Schutzkappe 207, die
die zuvor genannten Teile abdeckt und somit zusammen mit der Grundplatte 203 eine Art Gehäuse bildet. Eine
Auslegerhalterung 211 trägt den Ausleger 210, der eine
su daran befestigte Nadel 208 sowie Antriebsarme 20S
aufweist. Die Auslegerhalterung ist mittels einei Schraube 212 abnehmbar am Kopf 201 befestigt Zur
Erneuerung der Nadel 208 wird die ganze Auslegerhalterung 211 ersetzt An der Auslegerhalterung 211 isi
ss eine Staubkappe 213 befestigt; weiterhin sind eir Widerstand 214 und ein Kondensator 215 vorgesehen.
Der elektrostatische Wandler 204 enthält eine hinten Platte 216, eine aus einem metallbeschichteten Elektre
bestehende Hauptmembrane 219, die eine Elektrode dei
do Wandlers bildet und an einem gegenüber der Platte 21(
durch einen Abstandshalter 217 angeordneten Ring 211 befestigt ist sowie ein Gehäuse 220. Der Wandler 204 is
an einer Halterung 221 befestigt Die Halterung 221 besitzt einen einstückig mit ihm ausgebildeten Vor
r>s sprung 222 und eine Verbindungsbohrung 223, die dei
Vorsprung 222 und die Halterung 221 miteinandei verbindet Auf dem Vorsprung sitzen die je eine flexibli
Wand darstellenden beutelartigen Bälge 224, di<
beispielsweise aus Gummi hergestellt sind. Die Membrane 219 des Wandlers 204, die Wandlerhalterung 221
und die Bälge 224 bilden eine abgeschlossene luftgefüllte Kammer 229. Die Verbindungsbohrung 223 des
Vorsprunges 222 ist mit einem Dämpfungsmaterial 225 gefüllt. Eine Dämmplatte 226, die durch eine Schraube
an der Wandlerhalterung 221 befestigt ist, wird für die Verdrahtung der verwendeten Vorrichtungen benutzt.
Der Ausleger 210 ist ein beispielsweise aus Aluminium hergestelltes Rohr, dessen eines Ende die Nadel 208
trägt und dessen anderes Ende an einer Halterung 227 befestigt ist, die an ihrem Zwischenteil einen verkleinerten
Durchmesser aufweist und aus einem Kunstharz hergestellt ist. Die Halterung 227 besitzt zwei
Antriebsarme 209, die einstückig mit ihr ausgebildet sind und zueinander einen Winkel von 45° bilden; ein als
Dämpfer dienender Gummiring 228 ist dicht auf dem mit reduziertem Durchmesser ausgeführten Teil der
Halterung 227 angeordnet. Das Ende dieser Halterung 227 ist fest in ein nicht dargestelltes Loch der
Auslegerhalterung 211 eingesetzt; der Ausleger 210 ist
abnehmbar, wobei der Teil mit verkleinertem Durchmesser eine Art Drehpunkt bildet.
Wenn die Auslegerhalterung durch die Schraube 212 an der Grundplatte 203 befestigt ist, drücken die
Antriebsarme 209 leicht gegen die Endspitzen der Bälge 224. Wenn dementsprechend eine 45-45-Stereo-Schallplatte
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Tonabnehmers abgespielt wird, dann werden die
Endspitzen dieser Bälge 224 durch die Antriebsarme 209 entsprechend den vom linken und rechten Kanal
abgenommenen Geräusche verformt, was eine Änderung des Luftdruckes in der luftgefüllten Kammer 229
mit sich bringt. Hierdurch ändert sich der Abstand zwischen der Membrane 219 und der hinteren Platte 216
des elektrostatischen Wandlers 204, so daß ein elektrisches Signal erzeugt wird. Dieses elektrische
Signal wird dann durch die Verstärkerschaltung 205 verstärkt und von der Anschlußplatte 206 abgenommen.
Im veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist keine Spannungsquelle für die Verstärkerschaltung 205
enthalten, so daß die Spannungszuführung von der Anschlußplatte erfolgt; es kann jedoch auch eine
Miniatur-Batterie eingebaut werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Elektrostatischer Tonabnehmer, dadurch
gekennzeichnet, daß er eine, von zwei flexiblen Wänden (1,2; 101/, 102/, 101R, 102/7; 219,
224) abgeschlossene, luftgefüllte Kammer (3, 4, 5; 103/, 104/, 105L; 103/7, 104/7, 105/?; 223) enthält,
wobei die Nadelbewegung auf eine (1; 101/, 101/7;
224) dieser flexiblen Wände mechanisch übertragen wird und die andere flexible Wand (2; 102/, 102/7;
219) die eine Elektrode eines elektrostatischen Wandlers bildet.
2. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide flexiblen Wände als
Membrane (1,2; 102/, 102/, 101/7,102/7) ausgebildet
sind.
3. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Elektrode des elektrostatischen Wandlers bildende Membrane (2; 102/,
102/7; 219) aus einem metallbeschichteten Elektret besteht.
4. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Nadelbewegung
angeregte flexible Wand aus einem Balg (224) besteht.
5. Tonabnehmer nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abtastung stereophoner Aufzeichnungen zwei Kammern (103/, 104/, 105L und 103/7,
104/7, 105Λ) und zwei elektrostatische Wandler
vorgesehen sind.
6. Tonabnehmer nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Tonabnehmergehäuse (203, 207) ein Verstärker(205) integriert ist.
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