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Feuchtwerk für Flachdruckmaschinen Die Erfindung betrifft ein mit
einer Walze arbeitendes Feuchtwerk zum Auftragen von Feuchtflüssigkeit unmittelbar
oder mittelbar auf eine Druckplatte einer lvlachdruckmaschine, insbesondere einer
Offsetdruckmaschine Die bekannten i'euchtwerke dieser Art sind mit mehreren Walzen
ausgerüstet, z. B. mit einer in einem Trog mit Feuchtflüssigkeit umlaufenden Tauchwalze,
einem Heber, einem Reiber und zwei die Druckplatte feuchtenden AuStragwalzen wie
z. B. im DBP 883 288 Fig. 1 unten darg,estellt. Eine Ausfiihrung ohne Heber mit
nur einer Tauchwalze, einer die Feuchtflüssigkeit dosierenden Quetschwalze und wenigstens
einer die DruckplaLte feuchtenden ßuStragwalze ist aus dem DRP 678 543 bekannt,
siehe insbesondere Fig. 1 und 2.
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Die bekannten Feuchtwerke sind aufwendig und nehmen verhältnißmäßig
viel Raum in Anspruch. Letzteres ist besonders nachteilig bei Mehrfarbendruckmaschinen
mit um einen gemeinsamen Druckzylinder herum gruppierten Druckwerken. Bei solchen
Druckmaschinen ist für die bekannten Feuchtwerke oft so wenig Raum vorhanden, daß
dieselben nur schwer zugänglich und zu warten sind.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein einfaches, raumsparendes und leicht
zu wartenden Feuchtwerk zu schaffen, welches von den erwähnten Nachteilen frei ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Feuchtwerk, welches eine einzige, mit einem porösen
Überzug versehene umlaufende Feuchtwalze besitzt, wobei der poröse Überzug über
eine Vielzahl von auf der Mantelfläche der Feuchtwalze gleichmäßig verteilten Bohrungen
mit dem
hohlen Inhenraum der Feuchtwalze in Werbindung steht., und
Mittel zum Zuführen einer genau dosierbaren Menge Feuchtflüssigkeit zu dem Innenraum
der Feuchtwalze vorgesehen sind.
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Das erfindungsgemäße Feuchtwerk läßt sich infolge seiner . raumsparenden
Bauweise ohne Beeinträchtigung seiner Zugänglichkeit an jeder beliebigen Stelle
eines Farbwerks ansetzen, vorzugsweise jedoch.möglichst nahe der zu befeuchtenden
Druckplatte, um das Emulgieren der Farbe und den Verlust von Feuchtflüssigkeit durch
Verdunstung möglichst niedrig zu halten. An einem Farbwerk sind folgende räumliche
Anordnungen des erfindungsgemäßen .Feuchtwerks möglich: a) Die Feuchtwalze überträgt
die Feuchtilüssigkeit unmittelbar auf die Flachdruckplatte, wobei sie zweckmäßig,
in Laufrichtung des Plattenzylinders gesehen, vor der ersten Farbauftragwalze angeordnet
ist, b) die Feuchtwalze läuft in Berührung mit der Flachdruckplatte und außerdem
einem anderen Zylinder, vorzugsweise einem mit der ersten Farbauftragwalze in Berührung
laufenden Reibzylinder, c) die Feuchtwalze läuft in unmittelbarer Berührung mit
irgendeinem gut zugänglichen Zylinder des Farbwerks, vorzugsweise mit einem der
Flachdruckplatte. möglichst nahe liegenden Reibzylinder.
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Dis Dosierung der dem Innenraum der Feuchtwalze zuzuführenden Feuchtflüssigkeit
kann erfindungsgemäß durch eine Tropfvorrichtung ähnlich einem großen Tropföler
erfolgen, oder durch eine in ihrer Fördermenge genau regelbare Dosierpumpe, oder
durch ein anderes, in die Zuleitung für die Feuchtflüssigkeit eingebautes Dosierelement
z. 3.
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einen Kükenhahn od. dgl Bei waagerechter Lage des erfindungsgemäßen
Feuchtwerks ist die Verteilung der Feuchtflüssigkeit über die Länge
der
Feuchtwalze völlig gleichmaßig. Wenn intensivere Befeuchtung einer Seite erreicht
werden soll, so ist das durch sinngemäßes Verstellen der Lagerhebel der Feuchtwalze
möglich. Die tiefer liegende Seite der Feuchtwalze erhält mehr Feuchtflüssigkeit.
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Ein Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Feuchtwerks 7 dessen
Feuchtwalze mit einer Flachdruckplatte und einem Reibzylinder in Berührung läuft,
ist anschließend an Hand rein schematischer Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen
ist: Fig. 1 Ein Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Feuchtwerk nach Schnittlinie
I-I in Fig. 2, Fig. 2 ein Querschnitt durch das Feuchtwerk nach Schnittlinie II-II
in Fig. 1, und Fig. 3 ein Schema der Anordnung des Feuchtwerks an dem zugehörigen
Druck- bezw. Farbwerk in Seitenansicht.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Hauptteile des Feuchtwerks eine
Feuchtwalze 1 mit konzentrischer Durchgangsbohrung 2, die beiderseits durch Wälzlager
LI auf einer stillstehenden Achse 5 drehbar gelagert ist. Die Wälzlager 4 sind auf
der Achse 5 durch Axialsicllerungsringe 6 axial gehalten. Der zwischen der Bohrung
2 der Beuchtwalze und der Achse 5 entstandene Hohlraum ist durch Dichtelemente 7
gegen die Wälzlager @ flüssigkeitsdicht verschlossen. Zum Antrieb der Feuchtwalze
mit der Umfangsgeschwindigkeit der mit ihr in Berührung umlaufenden Zylinder ist
sie fest mit einem Stirnrad 8 verbunden. Die Feuchtwalze ist mit einem porösen Überzug
9 aus zO B. einem textilen Walzenschlauch, geschäumten Kunststoff, Filz od. dgl.
versehen, welcher iiber eine Vielzahl von auf der läantelfläehe der Feuchtwalze
1 gleichmäßig verteilten kleinen Bohrungen 3 mit deren Längsbohrung 2 in Verbindung
steht.
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Die still stehende Achse 5 enthält eine konzentrische, nicht
durchgehende
Bohrung; 10,. die durch einen Stopfen 11 flüssigkeitsdicht verschlossen ist und
über eine achsparallele Reihe von in gleichmäßigem Abstand voneinander angeordneten
kleinen Bohrungen 13 mit dem Außenmantel der Achse Verbindung hat. Der aus der Feuchtwalze
frei herausragende hohle Teil der Achse 5 trägt einen Rohrstutzen 19. mit einem
Schlauch 20, über welchen die Bohrung 10. dar Achse nit einer nicht dargestellten
Dosiereinrichtung für die Feuchtflüssigkeit in Verbindung steht Am anderen Ende
der Achse 5 ist ein Lager zapfen 12 vorgesehen.
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Der Lagerzapfen 12 und der ebenfalls als Lagerzapfen dienende Stopfen
11 der Achse 5 sind in Lagern 12' bezw. 1f' gelagert, die je um ein Maß E excentrisch
an Bolzen 14 bezw 17 fest sitzen. Das Lager 12' hat einen Lagerdeckel 15, welcher
durch Schrauben 16 auf dem Lagerzapfen 12 festklemmbar ist und dadurch die Achse
5 gegen Verdrehen sichert. Die Bolzen 14 und 17 sind ihrerseits in Bohrungen von
itebeln 18 und 18' drehbar und festklemmbar gelagert, wobei die Hebel konzentrisch
um einen in Fig. 3 angedeuteten Reibzylinder 22 schwenkbar und feststellbar sind
zum Anstellen der Feuchtwalze an die Druckplatte, wie für die Lagerung von Barbåufb
tragwalzen allgemein bekannt. Nach Lösen der Schrauben 16 des Lagers 12' ist die
Achse 5 samt Feuchtwalze durch axiale Verschiebung des Lagers 11' leicht herausnehmbar,
wie für Farbauftragwalzen üblich.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, gelangt Feuchtflüssigkeit aus einem nicht
dargestellten Vorratsbehälter über eine nicht dargestellte Dosiereinrichtung , den
Schlauch 20 und Rohrstutzen 19 in die Längsbohrung 10 der still stehenden Achse
5 des Feuchtwerks. Die Feuchtflüssigkeit füllt die Bohrung 10 und steigt soweit,
bis sie durch die Reihe kleiner Bohrungen 13 in den durch die Dichtelemente 7 seitlich
abgeschlossenen Hohlraum 2 der Feuchtwalze überläuft. Die Reihe Bohrungen 13 steht
zweckmäßig senkrecht nach oben, wie
in Fig. 1 und 2 dargestellt.
Falls die Feuchtwalze eine genau waagerechte T.age hat, verteilt sich die Feuchtflüssigkeit
gleichmäßig im Innenraum der Feuchtwalze und gelangt von dort durch die gleichmäßig
verteilten kleinen Bohrungen 3 in den porösen Überzug 9 d-er rotierenden Feuchtwalze.
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Bei der als Ausführungsbeispiel in Fig. 3 dargestellten Anordnung
überträgt die Feuchtwalze einen Teil der in ihrem porösen Überzug vorhandenen Feuchtflüssigkeit
unmittelbar auf die Druckplatte eines Plattenzy1.inders 21, während ein Teil der
Beuchtflüs.sigkeit mittelbar über einen Reibzylinder 22 und eine Farbauftragwalze
23 dorthin gelangt. Die Feuchtflüssigkeit wird in diesen Falle gleichmäßig auf die
Flachdruckplatte aufgetragen. Falls eine Seite der Druckplatte mehr Feuchtflüssigkeit
erhalten soll, so ist das durch Senken derjenigen Seite der Feuchtwalze erreichbar,
die mehr Feuchtflüssigkeit abgeben soll. Dieses geringe Senken oder Neigen der Feuchtwalze
geschieht durch sinngemäßes Verstellen der Hebel 18, 182.