-
Kläranlage für kleine Änschlußwerte Die vorliegende Erfindung betrifft
eine fur kleine Anschlußwerte geeignete Kläranlage, der das Schmutz und Regenwasser
aus einem Mischkanal zugeführt werden kann und die mindestens aus einem einen Zulauf
aufweisenden Vorklärbecken, einer biologischen Zwisöhenstufe sowie einem einen auslauf
auS-weisenden Nachklärbecken besteht.
-
Die kostensparende Nischkanalisation konnte bisher wegen der in weiten
Grenzen schwankenden hydraulischen Klärbecken - Belastungen in Wohnsiedlungen unter
500 Einwohnern in der Regel nur dann verwendet werden, wenn ftir den Anfall von
zusätzlichem Regenwasser auch ein besonderes Regenklärbecken vorgesehen wird. Bei
dieser Kombination wird dann der Trockenwetteranfall biologisch und der Regelklärbecken
mechanisch gereinigt.
-
Surch die Aufteilung einer sochen Kleinklärange in eine Vorklärung,
Nachklärung sowie den zwischengeschalteten biologischen Teil einerseits sowie eine
Regenklärung andererseits ist eine solche Kleinkläranlage nichet nur außerordentlich
wartungsaufwendig,
sondern auch bei ihrer Erstellung relativ teuer. Daruberhinaus wirkt sich ferner
betriebserschwerend aus, daß das Regenklärbecken am Ende einer Regenperiode noch
besonders leergepumpt werden muß, damit sein in ihm befindlicher, aus Abwasser und
Regenwasser bestehender Inhalt nicht etwa anfault.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, eine für kleine
Änschlußwerte geeignete Kläranlage zu schaffen, die insbesondere hinsichtlich ihrer
Erstellung sowie auch ihres Betriebes ausreichend wirtschaftlich ist und bei der
die oben aufgezeigten Schwierigkeiten vermieden werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer solchen
Kläranlage mindestens das Vorklärbecken und das Nachklärbecken zu einem gemeinsamen,
gegebenenfalls auch als Regenklärbecken verwendbaren Mehrzweck-Klärbecken zusammengefaßt
sind und der Mittelteil dieses Mehroweck-Klärbeckens entweder als biologische Zwischenstufe
ausgebildet oder aber mit einer solchen über einen Abflußkanal sowie einen Rdokflußkanal
verbunden ist. Bei einem solchen Mehrzweck-Klärbecken läßt sich somit die Regenklärung
mit der mechanischen Vorklärung und der Nachklärung solange in einem gemeinsamen
Becken vereinigen, als das ftir das Regenklärbecken erforderliche Volumen größer
ist als das erforderliche Volumen fttr Vorklärung und Nachklärung susammeln. Hierbei
wird der vordere Teil des Mehrzweck-Klärbeckens im Trockenwetterfall zur Vorklärung
und der hintere Teil zur Nachklärung benutzt. Zwischen dem vorderen und dem hinteren
Teil wird dann das dem Mehrzweck-Klärbecken zugeführte Abwasser mittels eingesetzter
Scheibentauehkörper direkt der bioligischen Reinigung unterzogen oder aber einen
besonderen Abflußkanal einer benachbart
zum Mehrzweck-Klärbecken
angeordneten biologischen Zwischenstufe zugefuhrt und nach dem Passieren derselben
wieder in das Mehrzweck-Klärbecken zurückgegeben.
-
Ist eine solche besondere benachbart angeordnete biologische Zwischenstufe
vorgesehen, so ist zweckdienlich zwischen diesem Mehrzweck-Klärbecken und der besagten
biologischen Zwischenstufe ein Schöpfwerk, eine Pumpstation od. dgl.
-
angeordnet, die das Abwasser aus dem Mehrzweck-Klärbecken entnimmt
und der Zwischenstufe zuführt.
-
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist das Mehrzweck-Klärbecken
als in sich geschlossener Ringkanal ausgebildet. Infolge dieser Bauform gelangt
ein Teil des bereits gereinigten Abwassers wieder in den Bereich der Vorreinigung
und strömt erneut durch das ringförmige Mehrzweck-Klärbecken hindurch, was einerseits
eine Verbesserung des Klärprozesses mit sich bringt, andererseits aber einen Stillstand
des Abwassers und damit auch ein eventuelles Anfallen desselben vermeidet. In diesem
Zusammenhang kann in dem ringförmigen T'ehrzweck-Klärbecken auch zusätzlich noch
eine das Abwasser fördernde Einrichtung, insbesondere ein Wasserrad, eine Pumpeinrichtung
od dgl.
-
angeordnet sein.
-
Schließlich kann df dieses ringförmige Mehrzweck-Klärbecken auch noch
in der Porn einer Emscherrinne mit durchgehendem bodenseitigen Schlitz ausgebildet
sein, durch den das aus dem Abwasser ausgeschiedene Gut in bekannter Weise in einen
unterhalb des Mehrzweck-Klärbeckens befindlichen, tnchterförmingen Faulraum gelangt.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind den auf der Zeichnung dargestellten
verschiedenen beispielsweisen Ausftihrungsformen zu entnehmen.
-
Es zeigen: Sig. 1 bis 4 eine schematische Darstellung eines gestreckten
Mehrzweck-Klärbeckens bei vier verschiedenen Belastungsfällen, Fig. 5 eine ringförmige
Ausführungsform des MehrÇweck-Klärbeckens und Pig. 6 eine ebenfalls ringförmige
Ausführungsform des Mehrzweck-Klärbecken mit einer in diesem befindlichen biologischen
Zwischenstufe.
-
Bei der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten gestreckten Ausführungsform
des Mehrzweck-Klärbecken 1 ist der für die Vorklärung des Abwassers vorgesehene
vordere Teil mit 2 und der der Nachklärung dienende hintere Teil mit 3 bezeichnet.
Eine nicht besonders dargestellte, dem Mehrzweck-Klärbecken 1 benachbarte biologische
Zwischenstufe ist dabei über einen Abflußkanal 4 und einen Zuflußkanal 5 mit dem
mittleren Teil 6 des Mehrzweck-Klärbeckens 1 verbunden. Die Einflußöffnung 7 und
die Ausflußöffnung 8 dieser beiden Kanäle 4 und 5 sind dabei in einem mit a bezeichneten
Abstand von einander angeordnet.
-
Die Fig. 1 zeigt nun den Zustand* bei dem dem Mehrzweck-Klärbecken
1 keinerlei neues Abwasser zqeftthrt wird. Mittels einem wischen dem mittleren Beckenteil
6 und der biologischen Zwischenstufe angeordneten, ebenfalls nicht besonders dargstellten
Schöpfeinrichtung od. dgl. wird das in dem
Becken 1 befindliche
Abwasser in Richtung des Pfeiles 9 abgesaugt, durch die zwischengeschaltete biologische
Stufe hindurchgeführt und wieder in Richtung des Pfeiles 10 dem Becken 1 zugeführt.
Damit aber bildet sich im mittleren Beckenteil 6 die in der Fig. 1 dargestellte
Strömung gemäß der Pfeile 11 aus.
-
Wird gemäß der Fig. 2 dem Mehrzweck-Klärbecken 1 nun eine relativ
geringe Abwassermenge in Richtung des Pfeiles 12 zugeführt, so bildet sich die durch
die Pfeile 13 dargestellte Strömung aus, bei der die Versorgung der biologischen
Zwischenstufe wieder die gleiche, aber darüberhinaus eine der Zulaufmenge gleichartige
Menge Abwasser in Richtung des Pfeiles 14 aus dem Becken 1 abströmt.
-
Steigt nun die Abwassermenge stärker an, was durch die zusätzlichen,Pfeile'
15 dargestellt ist, so wird das Abwasser in diesem Fall kontinuierlich durch den
Abflußkanal 9 der biologischen Zwischenstufe zugeführt und gelangt nach dem biologischen
Reinigungsprozeß durch den ZuSlußkanal 5 wieder in den mittleren Beckenteil 6, juni
von hier aus in Richtung der Pfeile 14 und 16 abzuströmen. Das zwischen den beiden
Kanalöffnungen 7 und 8 befindliche Abwasser vermengt sich dabei nur teilweise mit
dem zufließenden bzw. abfließenden Abwasser.
-
Die Fig. 4 schließlich zeigt den Zustand, bei dem zusätzlich su den
bwasserm.ngen auch noch Regenwasser in das Nehriweck-flärbecken 1 gelangt. Hierbei
strömt ein Teil des bereits in dem Beckenteil 2 mechanisch vorgeklärten Wassers
in Richtung der Pfeile 17 an den Kanalöffnungen 7 und 8 vorbei und gelangt so direkt
in den der Nachklärung dienenden Beckenteil 3.
-
Gemäß der folgenden Fig. 5 ist das Nehrzweck-Klärbecken 18 ringförmig
gestaltet, wobei der Eintritt für das Abwasser mit 19 und der diesem benachbarte
Austritt mit 20 bezeichnet ist. Auch dieses Becken 18 weist wiederum einen vorderen
Teil 2, einen hinteren Tel 3 sowie einen dazwischen befindlichen Mittelteil 6 auf.
Auch in diesem Fall ist der dem Eintritt 19 und dem Austritt 20 gegenüberliegende
Mittelteil 6 wieder aber den ibflußkanal 4 und den Zuflußkanal 5 mit einer nicht
besonders dargestellten biologischen Zwischenstufe verbunden.
-
Die Wirkungsweise dieses ringförinigen Beckens 18 ist dabei praktisch
die gleiche, wie diese auch schon zuvor im Zusammenhang mit dem Becken t erläutert
worden ist. Das Abwasser tritt durch den Eintritt 19 in Richtung des Pfeiles 21
in das Becken 18 ein, um anschließend in Richtung der Pfeile 22 und 23 durch dieses
hindurchzuströmen und wieder in Richtung des Pfeiles 24 auszutreten. Ist nun die
Menge des kontinuierlich zuströmenden Abwassers relativ klein er auf einen mittleren
Normalwert begrenzt, so = ein erheblicher Anteil des bereits gereinigten, den hinteren
Beckenteil 3 passierenden Abwassers in Richtung des Pfeiles 25 wieder in den vorderen
Beckenteil 2, um anschließend nochmals das Becken 18 zu passieren, wobei es dann
einer erneuten mechnnischen und biologischen Reinigung unterzogen wird. Steigt die
Menge des zugeführten Abwassers an, so reduziert sich der das Becken 18 nochmals
durchströmende Anteil entsprechend. Bei dieser erfindungsgemäßen ringförmigen Gestaltung
des Mehrzwe¢k-ElWrbeckens 18 wird also teilweise eine wiederholte Reinigung des
Abwassers ersielt und vor alles auch eine volle Auanutsung der Leistung dieser fleinkläranlage
erreicht. Darilberhinaus
befindet sich aber das in dem Becken 18
befindliche Ab wasser in ständiger Bewegung, so daß auch ein Anfallen desselben
praktisch ausgeschlossen ist. Diese Bewegung des Abwassers kann dabei gegebenenfalls
noch durch ein nicht besonders dargestelltes Wasserrad od. dgl. unterstützt werden.
-
Die in der weiteren Fig. 6 dargestellte Ausführungform betrifft wieder
das gleiche ringförmige Nehrzweck-Klärbecken 18, wobei Jedoch in diesem Fall die
biologische Zwischenreinigung nicht etwa außerhalb des Beckens 18, sondern in dem
Beokenmittelteil 6 durchgeführt wird.
-
Zu diesem Zweck ist indem Beckenmittelteil 6 ein mit 26 bezeichneter
Scheibentauchkörper angeordnet, der auf einer mit 27 bezeichneten Welle aufsitzt,
die mittels eines Elektromotors 28 od. dgl. in Richtung des Pfeiles 29 in Umlauf
gesetzt wird. Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist wieder praktisch die
gleiche, wie diese auch zuvor schon im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß
der Fig. 5 dargestellt worden ist.
-
Schließlich besteht bei der ringförmigen Gestaltung des Nehrzweck-Klärbeckens
18 auch noch die Möglichkeit, daß dieses Becken 18 in der Form einer sogenannten
Emscher-Rinne ausgebildet ist* durch deren bodenseitigen Schlitz das sich absetzende
Gut in einen unterhalb deß Beckens 18 befindlichen Faulram gelangen kann.