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Einbau-Aggregat für senkrechten Durchfluß in Abwasserklärbecken mit
mechanischer Absetzung Beschreibung 1. Anwendungsgebiet Das nachfolgend beschriebene
Einbau-Aggregat soll den senkrchten Durchfluß in Abwasserklärbecken mit mechanischer
Absetzung bewirken, wo sonst waagerechter Durchfluß erfolgt. Senkrecht durchflossene
AbsetzbecKen eignen sich besonders für Abwasser mit viel flockigem ochlame wie es
als unmittelbarer Abfluß aus Trennsystemen mit häuslichem Schmutzwasser oder aus
biologischen Klaranlagen (z.B. Belebungsbecken) anfällt.
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Für die sehr kleinen Verhältnisse bis 300 Einw. gelten dabei auch
die Vorschriften des Norvnblattes DIN 4261.
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2. stand der Technik Die Herstellungskosten für Kläranlagen - bezogen
auf die Anzahl des angeschlossenen Einwohner - steigen umsomehr, je kleiner die
Anlage wird. Bei Kleinanlagen liegen diese Kosten oft schon in für Wohnbebauung
wirtschaftlich nicht mehr vertretbarer Höhe, besonders wenn vorgefertigte Kompaktanlagen
zur Anwendung kommen müssen. Da nun gerade bei Herstellung kleiner Anlagen dem Bauherren
oftmals kein Spezialpersonal zur Verfügung steht, ist dieser
dann
auf die Beschaffung und den Einbau von vorgefertigten Kompaktanlagen angewlesen.
Dies gilt vor alle für kleine Kläranlagen mit biologischer Reinigung. Die hier als
vorgefertigt angebotenen Bauarten zeigen oft die Grobreinigung, die Vorreinigung,
die biologische Reinigung und die Nachreinigung miteinander in einer einzien Bauanordnung
verbunden. Dabei sind die Behälterwände als verbindende leiiente benutzt und meist
aua stahl efertit. Man muß also Behälteranordnungen vorgefertigt mit erwerben und
im Erdreich einbauen. Sowiet diese aus Stahlblech bestehen, haben sie trotz aufgebrachter
Rostschutsmittel stets Korrosionsbeobachtung und entsprechende Pf lege nötig. Darüber
hinaus verteuert die dadurch stark erhöhte Stahlmenge die Beschaffungs-Kosten erheblich.
Bei Herstellung der Wandungen in örtlicher Betonbauweise würde die Gesamtanlage
wesentlich weniger Baukosten verursachen. Auch die Herstellung von Wandungen aus
Betonfertigteilen verteuert die Gesamtanlage oft noch beachtlich. Vorteile sind
hier nur bei sehr geringen Baugrößen zu erwarten, wo Bockenteile höchstens als Brunnenringe
übliches Transp;ortg'rößen nötig werden (z.B. gem. Normblatt DIN 4261 für Anlagen
unter 300 Einw.).
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Im jetzigen stand der Technik ist daher eine Verwendung kompakt vorgefertigter
Kläranlagen fast regelmäßig mit stark erhöhten Kosten verbunden.
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3. Aufgabe Die wirtschaftlich nötige Baukostenverringerung wird möglich,
wenn man die Behälterwände in sehr einfacher Form und mit örtlichen Baumitteln herstellen
kann und auf diene lediglich Aggregate aufzulegen hat, welche alfe übrigen Bauteile
in sich geordnet
enthalten und dabei festen Halt in sich haben.
Sie können beiapielsweise an einem Träger oder einem Bedienungssteg montiert sein.
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Das Bedürfnis fachlicher Behörden auf einfache Prüfmöglichkeit durch
Wahl von konfektionierten Größen solcher Anordnungen kann leicht befriedigt werden,
indem man neben der Liste zur Größenwahl der Aggregateinsätze noch eine entsprechende
Liste zu C7rößenwahl und Formgebung für die örtlich hergestellten Behälter verbindlich
anwendet.
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Gegenstand des vorliegenden Haupt- Ans pruches 1 ist das Einbau-Aggregat
für senkrechten Durchfluß mit mechanischer Absetzung zur Einsetzen in ein Becken
einfacher Formgebung wobei eine gleichseitize blologische Klärwirkung nicht vorgesehen
ist.
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In den Abbildungen 1, 2 und 3 ist das Einbau-Aggregat in dieser Grundform
mit dicken ausgezogenen Linien dargestellt.
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Für eine weitere Ausführungsgestaltung mit beigegebener biologischer
Reinigung und entsprechend dem Anspruch 2 sind zusätzliche Aggregatsteile nötig.
Diese sind in dünn ausgezogenen Linien dargestellt.
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Die nicht zum Schutzanspruch gehörigen Anlageteile, wie z.B.
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Absetzbecken, Rohrleitungen usw. sind mit dünnen gestrichelten Linien
dargestellt.
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3. Ausführungsart navh Anspruch 1 Als Absetzbecken 1 in einfacher
Form mag z.B. ein kreisförmiges Trichterbecken dienen. Der Zulaufkanal ragt mit
einen kurzen Rohr stück als Zulauf-Rohrstutzen 2 in das Beckenlichte hinein, ebenfalls
der Ablaufkanal mit einem Rohrstück als Ablauf-Rohrstutzen.
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Zum einzusetzenden Aggregat gemäß Anspruch 1 gehören die nachgenannten
Teile 4 bis 17. Als statisch tragendes Teil des Aggregates dient ein Tragwerk 4,
das z.B. als Trägerrahmen ausgebildet sein kann und das quer über das Absetzbecken
1 in Richtung von Zulauf-Rohrstutzen 2 nach Ablauf-Rohrstutzen 3 als Träger auf
2 Stützen aufgelegt wird. Das Tragwerk 4 kann zum Bedienungssteg für die Gesamtanlage
begehbar gemacht werden. Eo dient zugleich als Zusammenhalteteil für alle übrigen
Aggnegatsteile.
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Zum Einbau-Aggregat gehört weiterhin ein Sandfangkasten 5, in dessen
Wandung nun für das zulauf ende Roh-Abwasser in Höhe und Richtung des Zulauf-Rohrstutzen
2 ein Rohrstück als Übernahme-Rohrstutzen 6 eingesetzt ist. Beide Rohrstutzen werden
durch eine dichte Rohrmanschette verbunden. Das hier zulaufende Roh-Abwasser gelangt
innerhalb des Sandfangkastens 5 zunächst in den Rechenkorb 7, der darin aushebbar
eingehängt ist. Im Rechenkorb 7 werden Sperrstoffe zurückgehalten. Der Sandfangkasten
5 ist mit dithtem Boden versehen und ragt nach unten in das Absetzbecken 1 hinein.
Im unteren Teil des Sandfangkastens 5 wird außer Sand auch Grobschlamm abgesetzt.
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Die Absetzanlage ist nur für die mechanische Reinigung des sugeführten
Roh-Abwassers bestimt. Daher gelangt das Abwasser vom
Sandfangkasten
5 aus durch den auf der anderen Wandseite eingesetzten mit Verschlußschieber versehenen
Weitergabe-Rohrstutzen 3 unmittelbar in das nebengolegene, senkrechte Sinkrohr 9.
Dieses ist oben und unten offen und führt das eingeleitete Abwasser mit geringer
Geschwindigkeit nach unten weiter. Das Sinkrohr 9 endet unten in Höhe des dchlammraumes
lt im Unterteil des Absetzbeiens1.
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Hier sammelt sich der abgesetzte Schlamm an. Um dort ochlammaufwirbelungen
zufolge der im oinkrohr 9 abwärtigen Strömung zu vermeiden, ist diesem ein Prallteller
10 unten vorgesetzt, der die Abwasserströmung zum seitlichen Ausbiegen und dann
zum senkrechten Aufsteigen im Absetzraum 1. des Absetzbeckens 1 bringt.
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Im Absetzraum 1" bildet sich in bekannter Weise ein schwebendes Flockenfilter,
welches vom Abwasser nunmehr von unten her durchströmt wird und vor allem flockige
Schwebeteilchen gut zurückhält und zusammengeballt zum Schlammraum 1' absinken läßt.
Das so mechanisch geklärte Abwasser gelangt dann unter den Tauchwänden 11 hinweg
in die beiderseits des Einbau-Aggregates in Wasserspiegelhöhe angesetzten Sammelrinnen
12.
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Die unterhalb der Tauchwände 11 angesetzten waagerechten Abweisrippen
13 hindern etwa aufsteigende chwimtnschlammteile daran, in die Sammelrinnen 12 zu
gelangen.
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Die Sammelrinnen 12 führen das geklärte Abwasser zu dem neben Sinkrohr
9 befestigten Kontrollschacht 14 durch dessen Einlauföffnungen 15. Der Kontrollschacht
14 ragt mit deinem dichten Boden in das Absetzbecken 1 hinein. In der Wandung des
Kontrollschachtes 14 ist ein Rohrstück als Obgrgabe-Hohrotutzen 16 in
Richtung
und Höhe des Ablauf-Rohrstutzens 3 einsresetzt. Beide Ro,hrstutzen werden durch
pire dichte Rohrmanschette verbunden.
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Das Abwasser verläßt hier die Anlage.
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Eine im Sinkrohr 9 erhöht gelegene Überlaufrinne 17 dient der Weiterführung
des Abwassers bei Reparaturarbeiten. Hierzu wird der mit Verschlußschieber versehene
Weitergabe-Rohrstutzen 8 verschlossen gehalten.
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5. Weitere Ausgestaltung nach Anspruch 2 Die mechanische absetzung;
in senkrecht durchflossenen Becken wird mit Vorteil auch als Nachklärung bei biologischen
Reinigungsverfahren angewandt. Die hier beschriebene weitere Ausgestaltung des'
Einbau-Aggregates eignet sich insoweit z.B. besonders fur eine dicht nebengelegene
Belebtschlammanlage. Diese hat nämlich eine Schlammrückführung in die biologische
Anlage nötig, wenn auch ein Teil des schlammes als Überschußschlamm im Absetzbecken
verbleibt.
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Der Anspruch 2 bezieht sich auf eine solche spezielle Ausgogtaltung
des Einbau-Aggregates. Die biologischen Anlageteile sind in den Anspruch 2 nicht
einbezogen und sind in der Zeichnung auch nicht mit dargestellt. Nur die Rohrverbindungen
hierzu sind an gegeben. Das Aggregat wird um die Teile 18 bis 22 erweitert.
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Das Einbau-Aggregat behält grundsätzlich die Ausführungsform des Anspruches
1. Jedoch wird bei Verwendung nach Anspruch 2 der ait YerschlußachLeber versehene
Weiterabe-Rohrstut:en 8 im sandfang kasten 5 verschlossen gehalten. Er wird nur
noch zur Abwasserweiterleitung
bei Reparatur der biologischen Anlage
o.ä. geöffnet.
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Die seitwärts gelesene biologische Anlage erfordert im candfangkasten
5 seitlich einen etwa in gleicher öhe gelegenen mit Verschlußschieber versehenen
Verbindungs-Rohrstutzen 18. An diesen wird dann das zir biologischen Anlage weiterführende
Rohr angeschlossen. Ebenfalls seitwärts erhält das Sinkrohr 9 einen Verbindungs-Rohrstutzen
19, durch welchen das aus der biologischer Anlage in das Absetzbecken 1 einzuführende
Abwasser eintritt und dann weiterhin den gleichen Weg nimmt, wie in der Ausführungsart
nach Anspruch 1.
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Um die nötige Schlammrückführung zu bewirken, wird im Sinkrohr 9 ein
Schlammsteigrohr 20 zusätzlich angeordnet, welches unten offen ist und tiefer als
das Sinkrohr 9 im Schlammraum 1' des Absetzbeckens 1 endet. Von hier wird durch
eine baug- oder Druck--wirkung, welche hier nicht weiter zu beschreiben ist, abgesetzter
Schlamm im chlaitnsteigrohr 20 nach oben gefördert und durch den Rückschlamm-Rohrstutzen
21, der vom Schlammsteigrohr 20 nach der Seite abzweigt und durch die Seitenwand
des Sinkrohres 9 führt, in die biologische Anlage zurückgeführt. An den Rückschlamm-Rohrstutzen
21 ist hierzu dann ein weiterführendes Schlammrohr anzuschlieBen.
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Weitere Verbindungen mit Überlauf-Rohrstutzen 22 können nötig werden.
Statt der rechtwinkeligen Aggregatsteile können auch kreisförmige mit Vorteil angewandt
werden, wenn s,B. nur Vereinfachung der Ausgestaltung Anfianechungen benutzt werden.