DE1936259A1 - Pharmazeutische Zubereitung - Google Patents

Pharmazeutische Zubereitung

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DE1936259A1
DE1936259A1 DE19691936259 DE1936259A DE1936259A1 DE 1936259 A1 DE1936259 A1 DE 1936259A1 DE 19691936259 DE19691936259 DE 19691936259 DE 1936259 A DE1936259 A DE 1936259A DE 1936259 A1 DE1936259 A1 DE 1936259A1
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Proewig Dr Med Frederick W
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PROEWIG DR MED FREDERICK W
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PROEWIG DR MED FREDERICK W
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/335Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin
    • A61K31/34Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin having five-membered rings with one oxygen as the only ring hetero atom, e.g. isosorbide

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Description

PATENTANWÄLTE PROF. DR. DR. j. REirSTÖTTER
DR.-ING.W.BONTE • MÖNCHEN IS, HAVONSTIUSSE 5
Sch/Gl M/9731
Frederick W. Proewig, Wantagh, New York» N.Y. / USA
PharmazeutIbehe Zubereitung
Die vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zubereitungen und bezieht sich insbesondere auf pharmazeutische Zubereitungen, die Purfuramid enthalten*
Von Werner Jadasaohn wurde die Erkenntnis gewonnen» dass es ohne Cholinesterase kein leben gibt ("Without cholinesterase there is no life"). Oholinesterase ist von allen Enzymen insofern einzigartig, als es eine vielseitige Wirkung ausübt. Cholinesterase findet si oh in allen Blutzöllen, im Blutserum, in ^Qn Membranen einer jeden Zelle sowie an den Nervenüber-
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gangssteilen (Synapsen). Von Margaret Greig et al wurden Ergebnisse veröffentlicht, welohe die Permeabilität von Zöllen und insbesondere ihrer Membranen zeigen. Dies bedeutet, dass der Austausch zwisohen dem Blut und den Körperzellen auf dem Aoetyloholin/Cholinesterase-Gleiohgewicht beruht, wobei das funktionieren dieses Gleichgewichts für die Kationentrennung zwischen der Körperflüssigkeit und dem Zelleninneren sowie tür die Tatsache verantwortlich ist, dass das Katrium:Kalium-Gleichgewicht des Serums innerhalb der Körperzellen reversibel ist (Gr θ ig et al., Arch. Bioohem., Band 23, Seite 370 (1949)» Brit. J. Pharmacol, Band 5, Seite 461 (1950), J, Pharmacol, and exp. SPherap«, Band 102, Nr. 1, Saite 19 (1951)» Am. J, Physiol.f Band 170, Seite 339 (1952), Arch. Bioohem., Band 26, Seite 151 (1951).
Bs ist nunmehr durch klinische Versuche gesichert, dass der Oholinesterase-Spiegel des Blutes konstant ist, wobei 75 - SO Einheiten für gesunde Lebewesen normal sind. Es wurde durch lestversuche ermittelt, dass chronische Schwächungskrankheiten CLeberzirrhose oder ohronische Nephritis) dazu neigen, den Cholineaterase-Spiegel abzusenken. Die niedrigsten Spiegel, und zwar etwa 40 Einheiten oder leicht darunter, findet man bei Krebskranken. Andererseits neigen Patienten mit kompensierten Her a zustand en und einer leichten Polyzythaemie dazu, Oholinesterase-Spiegel zu entwickeln, die oberhalb des normalen Spiegels liegen.
Es wurde bereits versucht, die Cholinesteraee-Spiegel durch Drogen, Enzyme, Hormone, Bestrahlung oder dergleichen anzuheben. Die bisher maximal erreichte Anhebung beträgt 5 Einheiten. Das Acetylcholin/Gholinesterase-Gleichgewlcht wirkt in einer analogen Weise wie beispielsweise der Stoffwechsel, Es ist zweokmässig, dieses Gleichgewicht auf einem hohen Grad
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fixieren. Je höher der Spiegel ist, desto besser ist der Austausoh voll Stoff Wechselprodukten iswischen dem Blutserum und den Körperteilen sowie die Hervenwirkung. Ausserdem ist der Sauerstofftransport durch die Blut:Zellen-Barriere erleichtert. Diese erhöhte Zufuhr sowie dieser gesteigerte ZeIlnu&tausoh von Substanzen für Stoffwechselzweoke und Aufbausweoke, für eine Zellerneuerung sowie für die Atmung sind insbesondere im Hinblick auf altere Personen von Bedeutung. Daher besteht ein erheblicher Bedarf an einer Zubereitung, welche eine merkliche Erhöhung des Oholinesterase-Blutgehaltes bewirkt.
Gegenstand der Erfindung ist eine hoohwlrksame pharmafiseutisohe Zubereitung» welche den Oholinesterase-Blutgehalt beträchtlich starker erhöht als dies bei Verwendung der bisher bekannten Zubereitungen der lall 1st. Durch die erfindungsgemässe Zubereitung wird therapeutisch der Chollnesteraee-Blutsplegel ' angehoben, so dass die vorstehend geschilderten Krankheiten, bei deren Vorliegen das Acetyloholin/Oholineeteraee-Ctleiohgewloht herabgesetet 1st, erfolgreich bekämpft werden können.
Die erflndungsgemässen Zubereitungen enthalten als Wirkstoff sur Erhöhung des Ohollneeterase-Spiegels im Blut lurfuramid, d.h. H,Hl-di-2-Furfxiryliden-2-f\crfurylidendiamin der Formel
OH OH
I I
OH CH H OH O^ JBH
OH 0 0 OH—OH
K OH- OV OH
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Diese Verbindung besitzt einen Schmelzpunkt von 1170O. Sie wird durch Umsetzung von Furfural mit wässrigem Ammoniak erhalten. Sie ist relativ stabil und zersetzt sich nur beim Kochen in Wasser ssu Furfural und Ammoniak.
Es wurde gefunden, dass eine orale Verabreichung von Furfuramid eine merkliche Erhöhung des Cholinesterase-Splegels im Blut zur Folge hat. Ausserdem wird der Albumingehalt im Blut ebenfalls erhöht. Dies ist beispielsweise dann von klinieohem Wert, wenn Leberzirrhosen behandelt werden sollen, da in diesem Falle der Serumalbumingehalt niedrig ist.
Ferner wird als Reaktion des furfuramids die Viskosität des Bluts herabgesetzt. Es ist bisher keine andere Droge bekannt, welche eine derartige Wirkung ausübt, mit Ausnahme dee Schilddrüsenhormon!=}. Eine Herabsetzung der Blutviskosität führt zu einer besseren Blutzirkulation, wie sich an einer Herabsetzung der Decholinzeit zu erkennen gibt. Dieser lest wird zur Kessung der Blutvielcoeität verwendet. Bei normalen Personen betragt diese Zeit ungefähr 11 Sekunden« Dies ist die Zeitspanne, innerhalb welcher die intravenös verabreichte Droge Decholin einen bitteren Geschmack auf d.ex Zunge verursacht. Diese Zeit steigt mit steigender Viskosität auf 20 Sekunden oder darüber an. Sie Viskosität selbst kann mittels eines Viskosimeter gemessen werden, beispielsweise mittels eines Hess-Vlekosimeters· Formale Werte der Blutviskosität sind 3,5 - 3*7. Die Viskosität kann bis auf 5» 5 oder darüber steigen, d.h. bis auf Werte, bei welchen eine Herzthrombose zu befürchten ist. Diese ViskositätsernöJiung geht Hand in Hand mit einer Erhöhung der roten Blutkörperchen sowie dem Blutgehalt im Serum. Beispieleweise ist ein Hämoglobinwert von 17,5 g # anstelle des normalen Gehaltes von 14*5 g ί> von einer Viekositätserhöhung auf 5,5 begleitet. Bei einer oralen
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BAD
Verabreichung yon Furfuramid in kleinen Dosen von 0,4 - 0*7 β pro Sag wird der hohe Viskosltätawert von 5»5 innerhalb von 3 Wochen auf 3,7 abgesenkt. Diese Wirkung ist beispielsweise bei der Behandlung von Angina peotoris von Bedeutung·
Eine Herabsetzung der Viskosität duroh Verabreichung von Furfuramid hat auch eine Steigerung der Blutzirkulationsgeschwindigkeit, d.h. eine Abnahme der Zirkulationszeit, zur Folge. Wird beispielsweise duroh Herabsetzung, der Blutviskosität die anfänglich bestimmte Zirkulationszeit von 22 Sekunden auf 11 Sekunden herabgesetzt, dann wird die zweifaohe Sauerstoffmenge innerhalb der gleichen Zeitspanne allen Körperzellen angeboten.
Als Ergebnis der Anhebung des Blutoholinesteraee-Spiegels sowie des beschleunigten Blutflusses wird äLen Austausch von Stoffwechselprodukten gesteigert und die Blutzufuhr zu absterbenden Organen praktisch wieder auf den Hormalwert gebracht. Der gesteigerte Ghol inest eras e-Q ehalt dt, β Blutes erleichtert den Austausch von dem Blut zu den Zellen, wobei die herabgesetzte Blutviskosität die Blutzufuhr zu den Körperzellen ungefähr verdoppelt. Die Furfuramid-Verabreichung übersteigt in ihrer Wirkung gegenüber Angina peotoris sogar die Wirkung von Nitroverbindungen. Patienten, die mit 3?urfuramld behandelt werden, können langwirkende oder unmittelbar wirkende Nitroverbindungen entzogen werden. Ein nachlassendes Gedächtnis sowie ein nachlassender Orientierungssinn bei älteren Personen lassen sich wieder normalisieren. Symptome, die bei Diabetes auftreten, werden beseitigt. Die mit einem zwischenzeitlich auftretenden Hinken, der Henidre-Krankheit, der Parästhesie oder dem Pruritus auftretenden Beschwerden werden merklich gelindert, und zwar unabhängig davon, ob diese Symptome duroh
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- 6 -Diabetes oder Ärterlosklerose verursacht werden·
Sie gleiche günstige Wirkung von Furfuramid bezüglich der Zirkulation, welche im Falle von Angina pectoris beobachtet . wurde, lässt sieh auch bei anderen Herzsuständen feststellen, beispielsweise bei Taohykardie oder Extrasystolen. In Hangen von O9 4 - O9 7 g pro Sag verabreichtes Furfuramid beseitigt Extra sy st öle, und zwar sogar noch nach einer 3- j ährigen Sauer. Werke über Eardiologie geben an, dass Extrasystolen, die langer als 1 1/2 Jahre dauern» auf keinen Fall mohr therapeutisch beeinflusst werden können«
' Das Fliessen von Blut, das durch die Verabreichung von Furfurafflid beschleunigt wird» sowie der erhöhte Austausoh von Sauerstoff begünstigen sogar schwere Fälle von Emphysema. Wenn auch die auf diesem Gebiet festgestellten Ergebnisse nicht so ausgeprägt sind wie diejenigen Werte, die bei der Behandlung von Herskrankheiten festgestellt wurden, so fÜhlten sich dennoch die Patienten dann besser, wenn sie Furfuramid eingenommen hatten, wobei insbesondere das Atmen leichter wurde.
Die günstige Wirkung der Zellatmung sowie die Erhöhung des ' Stoffwechsels wird insbesondere bei Pillen von Alkoholismus deutlich. Hören Alkoholiker zu trinken auf, dann treten die bekannten Entziehungssymptome während einer Zeitspanne von ; 1-2 Wochen auf, d.h. extreme Nervosität, Reieung, Zittern . und Psychosen. Diese Entziehungssymptome werden dann nicht festgestellt, wenn 0,7 g Furfuramid täglich verabreicht werden. Da unter der Einwirkung von Purfuramid die Umstellung von Dipsomanie auf Abstinenz praktisch nioht wahrgenommen wird, ist es nicht notwendig, derartigen Patienten Sedativa, !Tranquilizer oder starke Titamindosen zu verabreichen« Die
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Behandlung kann ambulant erfolgen. Eine Einlieferung in Kliniken ist nioht mehr notwendig.
Es wurde festgestellt, dass die Lernfähigkeit umso grosser ist, je höher die Choi ine st eras a-Konzentrat ion im Hirn ist· Daher Übt die Verabreichung von Eurfuramid auoh eine gtlnstige Wirkung auf lernende Kinder aus. Zusammenfassend ist festzustellen» dass Jftjrfuraraid ftlr folgende Zwecke verwendet werden kann:
a) PUr die Behandlung von Alkoholismus oder Leberzirrhose,
da der Cholinesterase-Spiegel sowie der Albuminspiegel im Blut erhöht werden.
b) FUr die Behandlung von Angina poctoria, multipler Sklerose* Hypothyreose, Polyzythaemie und Diabetes, da die bei diesen Krankheiten auftratende hohe Blutviskosität herabgesetzt wird, eo dass eine merkliche Linderung erzielt wird..
o) Zur Verhinderung von vergiftenden Hebenwirkungen, wie sie beispielsweise bei einer Bestrahlung mit Röntgenstrahlen oder bei einer Bestrahlung mit einer Kobaltquelle auftreten, sowie ssur Erhöhung der Eoleranzdosis einer derartigen Bestrahlung.
d) Als hochwirksames Mittel zur Stimulierung des Appetits sowie fisur Linderung von Parkinson'sehen- Symptomen, wobei in diesem Falle Furfuramld die gleiche Wirkung wie Furfural ausübt, jedoch besser als diese Verbindung vertragen wird.
Die täglich verabreichbaxe Dosis an Furfuramid liegt zwischen, ungefähr 0,3 g und ungefähr 0,2 g, wobei sich die bevorzugte
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BAD
tägliche Dosis swlschen ungefähr 0,45 g und ungefähr 1,35 g "bewegt, Die Ei&seldoais schwankt zwischen ungefähr 0P1 g und ungefähr 1,0 gf während sich die bevorzugte Einsseldosie zwischen ungefähr 0,30 g und ungefähr 0,4? g bewegt»
Die Zubereitung wird auf oralem Wege verabreicht, und awar vorasugsweise in form von Tabletten oder Dragees. Kapseln können ebenfalls verabreicht werden.
Vie vorstehend erwähnt, wird Fnrfiiramid voreugsweise oral in Form von Tabletten, Dragees, Pillen, Bastillen oder ähnlich geformten Zubereitungen verabreicht« Ferner kann Furfuramid in Pulverform verabreicht werden, und awar vorzugsweise eingeschlossen in Gelatine oder ähnliche Kapseln. Eine orale Verabreichung in flüssiger Form, beispielsweise in Form von Jäaulsionen, Suspensionen oder, dergleichen, ist ebenfalls möglich. Wässrige Zubereitungen können jedoch nicht während einer längeren Zeitspanne gelagert werden. Man kann jedooh Suspensionen verwenden, beispielsweise Suspensionen in geniessbaren Ölen oder dergleichen»
Derartige feste und flüssige Zubereitungen werden in bekannter Weise hergestellt, wobei man eich der üblichen Verdünnungsmittel, Bindemittel und/oder Expandierungsmittel, gleitmittel und/oder anderer Zusätze, wie beispielsweise Lactose, Rohrzucker, Dextrin, Stärke, Talk, Kaolin, Hagnesiucioarbonat, Pektin, Gelatine, Agar, Bentonit, Magnesiumstearat oder dergleichen, bedient.
Die folgenden Seispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
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8AO ORIGINAL
50 kg Purfuramid werden innig mit 73»5 leg Lactose, 10 kg Kornstärke und 1,5 leg Magnesiumstearat vermisoht, worauf die Mischung zu Tabletten mit einem Gewicht von 405 mg komprimiert wird. Jede Tablette enthält ungefähr 150 mg Furfuramid.
Beispiel 2
200 g Purfuramid werden mit 70 g Zornstärke vermischt, mit einer 5 #igen Gelatinelösung angefeuchtet und durch Vorpressen durch ein Sr. 20-Sieb granuliert. Das Granulat wird getrocknet. 100 g Kartoffelstärke sowie 30 g eines gereinigten Talks werden gründlieh zugemischt, worauf die Mischung zu 1.000 Tabletten verpresst wird. Jede lablette wiegt 400 mg und enthält 200 mg Purfuramid.
Beispiel 3
Eine Mischung aus Fur.furamia, Lactose, Eorastärke und Magnesiums tearat wird zu bikonvexen Drageekernen mit einem Gewicht von 405 mg verpresst. Diese Kerne werden mit Zucker überzogen, und zwar durch Drehen in einer mit Zuckersirup gefüllten Besehichtungspfanne. Jedes Dragee enthält ungefähr 150 mg Purfuramid.
Beispiel,4
Tor dem Beschichten mit Zucker werden die Drageekerne, die gemäss Beispiel 3 hergestellt worden sind, mittels einer alkoholischen Schellacklösung mit Schellack überzogen. Die schllesslieh noch mit Zucker überzogenen Dragees lösen sich nicht in den Magensäften auf, sondern nur im Darmkanal. Die therapeutische Wirkung ist jedoch die gleiche.
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SAO
. - ίο -
Beispiel p
Bartgelatine-Kapseln werden jeweils mit 300 mg ffurfuramid gefüllt.
Die in den Beispielen beschriebenen Zubereitungen wurden an Patienten zur Behandlung verschiedener Unpässlichkeiten und Krankheiten verabreicht. So wurden an 17 Alkoholiker 3 χ täglich 2-3 Furfuramid-ißabletten verabreicht! wobei jede Tablette 150 mg des Wirkstoffe enthielt, nach 3 Sagen wurde kein Alkohol mehr gegeben. Es traten keine Emtziehungssymptome," wie beispielsweise Zittern, Appetitlosigkeit, Kopfeohmerzen, Krämpfe oder dergleichen auf. Der Appetit der Patienten war gut· Ss war keine weitere Verabreichung von Vitaminen» Tranquilizern oder Sedativs erforderlich.
Sin Pail von Leberzirrhose wurde mit Purfuramid behandelt. Ber Patient, ein 53 Jahre alter Mann, wurde in der Klinik behalten, da er unter schweren Blutungen an verschiedenen Yenen der Speiseröhre litt. Dies ist gewöhnlich das letzte Stadium dieser Krankheit. Sie extrem geschwollene Leber verhindert die RUckkehr von Venenblut aus dem unteren Ende der Speiseröhre, Die Folge sind Varikositäten, die dann aufbrechen, wenn sie ausreichend gross sind. Das Blutausspucken aus dem Mund ist beträchtlich. Die meisten Patienten mit Speiseröhrenkrampfadern verbluten auf diese Welse. Der Hämoglobingehalt des Patienten war auf 5,5 g abgesunken (der Normalwert beträgt 14,5 g). Der Gelbsuchtindex betrug 45 Einheiten (normal 4-6 Einheiten); Albumin 2,0 g (normal 4,5 - 5,5 g); die Baut war stark Ik torisch, die Sklera tief gelb; die Leber war auf die Höhe des Nabels abgesunken. Es wurde eine beträchtliche Bauchwassersucht festgestellt. Die unteren Beine und die Knöchel waren geschwollenβ Nach einer 6 Monate dauernden Behandlung
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6AD ORIGINAL
mit IPurfuramid (0,6 g pro Sag) war der Gelbsuehtindex des Patienten auf 14 Einheiten abgesunken« Dieser Wert wird als sublkterisoh angesehen. Sie Haut und die Sklera waren nur noch leicht gelb, Der Albumingehalt war auf 3,9 g und der Hämoglobingehalt auf 10,5 g angestiegen. Die Bauchwassersucht war vollständig verschwunden; desgleichen das Anschwellen der Beine· Se wurde kein Bluten mehr aus der Speiseröhre oder der Kehle beobachtet. Die Leber war wieder an ihre normale Stelle unterhalb der rechten unteren Rippe zurückgekehrt» befand sich jedoch immer noch links Über dem Magen und war dort au fühlen» Der Patient fühlte sioh wohl und konnte arbeiten.
Bin 65 Jahre alter Patient litt während der letzten 9 Jahre an Angina peotoris. Sr wurde mit langwirkenden 2©tranitratverblndungen, Digitalis und Se&ativa behandelt. Dieser gut genährte Mann musste ungefähr 18 Monate, nachdem er einen Yorderwandinfarkt erlitten hatte, mit dem Arbeiten aufhören. Er wurde täglich Kit 0,9 g Turfuramid behandelt. Nach 2 Wochen konnte der Patient eine Hnderung der Bruatschmersen feststellen, Die Anginaattaoken traten weniger oft auf, wobei ausserdem der Sohmers beträohlioh geringer war. lach 4-wÖOhlger Behandlung war der Patient frei von Symptomen. Sein Blutdruck blieb der gleiche systolische Druck, und swar 160 mm Hg. Sein diaatollscher Druck war jedoch merklich vermindert, und swar von 120 mm Hg zu Beginn der Behandlung auf 95 mm während der fünften Woche. Die gelbliche Gesichtsfarbe des Patienten hatte sich su einem gesunden rosa Farbton verändert, voraus hervorgeht, dass eine verbesserte Zirkulation infolge der Aufweitung der Arteriolen erfolgt war. Hach 6-wöohiger Behandlung mit ffurfuramid wurde die Behandlung mit allen anderen Drogen, Nitraten, Sedativa, Digitalis oder dergleichen unterbrochen.
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BADOF)IGfNAL
Der Patient nahm seine regelmässige Arbeit Wieder auf. Seine Freunde stellten fest, dass er viel besser aussah. Er arbeitet nunmehr seif 2 Jahren und bemerkte seit dieser Zeit keine Brustschmerzen mehr beim Arbeiten, !Tragen von lasten und Ireppensteigen«, Aa &en Patienten wird nunmehr täglich eine Dosis von 0,3 g IHirfuramid verabreicht.
Bei anderen Patienten, die an Angina peotoris mit einer Decholinzeit von 20 Sekunden litten, konnte nach einer Verabreichung von ffarfuramid festgestellt werden, dass die Deeholinzeit praktisch auf den Kormalwert (11 Sekunden) abgesenkt werden konnte. Daraus geht hervor, dass die Geschwindigkeit des Blutflusses praktisch verdoppelt wurde, wobei die Blutviskosität entsprechend vermindert wurde.
Ein anderer Patient wurde auf Hypothyreoßie und Polyzythaemie behandelt. Beide Zustände heben folgende Merkmale gemeinsam: Die Zahl der ro tan Blutkörperchen liegt ungefähr 25 # oberhalb des Hormalwertes und die Viskosität des Blutes, gemessen mittels des Hess-Viskosimeters, ist hoch. Die normalen Werte sind 3,5 - 5,6 iß Vergleich zu Wasser. Messungen des Blutes dieses 25 Jahre alten Patienten ergaben Viskositätswerte von 5» 5 und darüber. Er klagte über Müdigkeit, häxxfige Kopfschmerzen und Nasenbluten. Das Herz und der Blutdruck waren normal. Sine Blutuntersuchung ergab, dass er zwischen 5,4 und 5»7 Millionen rote Blutkörperchen aufwies. Der Bämoglobingehalt war von 115 bis 122 $ erhöht. Er wurde 2 Jahre lang beobachtet, wobei er gelegentlich zur Ader gelassen wurde. Nachdem an den Patienten Purfuramid (0,15 g, 3 x täglich) verabreicht worden war, wurden seine Kra&kheitssymptoma allmählich gebessert. Sein Blutwert blieb hoch, Br wurde nicht durch die therapie beeinflusst. Die Viskosität wurde jedoch auf 4f0 - 3,4 abgesenkt, was einer
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BAD ORIGINAL
Durchschnittseenfcuag in Bezug auf den Standardwert von 1,3 oder eine Senkung um ungefähr 1/3 bedeutet« Die Folge davon war, dass die Geschwindigkeit des Bliitflusses gesteigert wurde, so dass sich der Patient weniger müde fUhlte. !fach dem Einsetzen der Behandlung stieg der Gholinasterase-Spiegel von 88 Einheiten auf 110 Einheiten, wodurch der Stoffwechsel der Körpersellen weiter gefördert wurde.
Ein 62 Jahre alter Manu musst© seine Arbeit als Erdölingenieur infolge einer Desorientiertheit, welche auf Arteriosklerose zurückzuführen war, aufgeben. Er war infolge von Bewusstseinsspaltung, Begriffsstutzigkeit waA Vergesslichkeit arbeitsunfähig» Pemer verlor er laufend an Gewicht und besass eine fahle Gesichtsfarbe· Zu Hause stand er um 3 Uhr morgens auf, und zwar in der Annahme, es sei Erühstüokszeit» Er war nicht,, in der Lage, eine SelefonnumEier aus dem telefonbuch au entnehmen oder eine Telefonnummer su wählen. Er erhielt taglich 2x2 Purfuramid-üJabletten, d.h. 0,6 g pro lag. Bald nach dem Einsetzen der Eherapie zeichnete sich eine Besserung ab. nach 3 Monaten war er erneut in der !lage, an Konferenzen teilzunehmen. Er konnte seinen Wagen fahren und fehlerfrei Telefonnummern wählen. Sein Geist wurde wieder absolut klar, wobei er ausserdem an Gewicht suaahm (16 kg in ungefähr 6 Monaten). Er besass eine gesunde Gesichtsfarbe, Seine freunde machten wiederholt die Peststellung, dass er noch nie so gut ausgesehen hätte, Die Erhöhung des Gholinesterase-Spiegels im Blut ist für diese Besserung verantwortlich zu Sachen«, Die Blut/Gehirn-Barriere war herabgesetzt worden.
Ferner wurde ein Patient behandelt, der ein Alter von 60 Jahren besass und seit den letzten 10 Jahren an Diabetes gelitten hatte. Er erhielt die Standardbehandlung, d.h. Insulin
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und später Orinase. Br beklagte sich jedoch über Sekundär-Symptome, welche nicht durch DiSt und Medikamente beseitigt werden konnten. Er fühlte sich immer schwach, insbesondere in den Beinen. Beim Spaziergehen bemerkte er Kx&rapfe in den Waden. Fexner stellte er ein Kribbeln in den Extremitäten fest, wobei ihn manchmal die Haut juckte. Bach der Verabreichung von lurfuramid (täglich 0,45 g) verschwanden Müdigkeit sowie alle anderen Symptome während der 4 Wochen dauernden Behandlung,, 32er Patient stellte deutlich fest, dass er schneller laufen konnte und nicht mehr ermüdete. Der Blutzucker sowie die Zukkerverträgllchkeit wurden, jedoch durch die Droge nicht beeinflusst. Jedoch wurden durch das Purfuramid vollständig die Sekundärwirkungen von Diabetes mellitus beseitigt, und zwar Kreislaufstörungen, Ueurltis und Müdigkeit, auf welche die Standardmedikamente keinen Einfluss haben.
Ein weiterer 66 Jahre alter Patient wurde in eine Klinik eingeliefert, und zwar wegen mehrerer Nierensteine, die eine Anurie verursaohten. Die Anurie liess 36 Stunden nach der Behandlung nach» Der Patient wurde mit dem Batschlag entlassen, sieh später zur Entfernung der Nierensteine operieren zu lassen. Ihm wurden dann täglich 3 χ 0,3 g Purfuramid verabreicht» Während der zweiten Eehandlungswoßhe verlor der Patient wiederholt zahlreiche Steine (öalciumoxalat). Eine Röntgenuntersuchung ergab 2 Wochen später8 dass keine restlichen Steine mehr vorhanden waren.
Bezüglich einer Bestrahlung werden folgende Wirkungen der Purfuramiä-a?herapiö beobachtet?
a) Der "lonisationskater" tritt niemals bei Patienten auf, die mit grossen Dosen Kobalt auf Halignität bs2iand@lt worden sind.
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b) Ein gesundes Gewebe wird besser gegen eine Serstöruxig durch Strahlung geeeMtBt, Dies geht aus der erhöhten Verträglichkeit tod Mäusen gegenüber letalen Dosen radioaktiven Kobalts horror»
o) Furfuramid beeinflusst offensichtlich den pathologischen Stoffweohsel von Krebsgewebe durch geitweilige Inhibierung oder partielle Inhibierung der reduktiven Amidierung, die spezifisch für Krebsgewebe ist. Sie Folge davon ist, dass der pH-Wert in Krebsgeweben nur das "bösartige Wachstum gegenüber einer therapeutischen Strahlung empfindlich macht.
Eine Patientin, die an Unterleihskrebs litt, und zwar einem inoperablen Uhterleibskrebs (Grad 4), erhielt eine Kobaltbehandlung. Ausserdem wurde ihr vor und während der Behandlung Furfuramid verabreicht. Sie fühlte niemals eine "EÖntgenatrahlen-Mtidigkeit". Bei einer erneuten Untersuchung wurde festgestellt, dass der 2?umor mehr als üblich durch die Bestrahlung und Ztaparotomie zurückgegangen war. Bei der Operation wurde festgestellt, dass bio au der abdominalen Aorta einige I^mphknoten infolge von Metastasen in vergrößertem Zustand surUekgeblieben waren« Biese Stelle war bei der ersten Beetrahlungsrsihe mit Kobalt nicht erreicht worden. Nach der Entlassung aus der Klinik mtrde die Patientin erneut einer Kobaltbehandlung unterzogen,, wobei ebenfalls Furfuramid verabreicht wurde. Ils Ergebnis dieser Behandlung nahm die Patientin an Gewicht su und fühlte sich wieder wohl. Sie konnte alle ihre Pflichten als BJausfrau erfüllen.
Diese und andere EranMieitsgeschichten seigen, dass Furfuramid eine bemerkenswerte Wirkung auf alle Krankheiten ausübt, die auf einen verminderten Cholinesterase-Blutspiegel und/oder auf eine erhöhte Blutviskosität Eurücksufuhren sind»
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Claims (2)

- 16 Patentansprüche
1. Pharmazeutische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Wirkstoff zur Anhebung des Cholinesterase-Blutspiegels Furfuramid zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger enthält.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie in Form einer Dosierungseinheit vorliegt und ungefähr 0,1 bis ungefähr 1,0 g Furfuramid sowie einen pharmazeutisch verträgliehen Träger enthält.
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SAO ORIQiMAL
DE19691936259 1968-07-16 1969-07-16 Pharmazeutische Zubereitung Pending DE1936259A1 (de)

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TROTTER-London of the Thiouracil Group of Drugs'.