DE1935916A1

DE1935916A1 - Abdeckmaterial fuer medizinische Zwecke

Info

Publication number: DE1935916A1
Application number: DE19691935916
Authority: DE
Inventors: Mueller Dipl-Chem Dr Heinz
Original assignee: Beiersdorf AG
Current assignee: Beiersdorf AG
Priority date: 1969-07-15
Filing date: 1969-07-15
Publication date: 1971-02-04

Description

Abdeckmaterial für mediinische Zwecke Um fast verheilte Wunden oder kleinere Verletzungen absudecken, werden oftmals sog. Sprühpflaster verwendet. Sprühpflaster bestehen aus filmbildenden Substanzen, die in einem Lösungsmittel gelöst sind und mittels eines Treibgases auf die Haut gesprüht werden. Nach Verdunsten des Lösungsmittels entsteht ein Film, der in den Poren der Haut- verankert ist und erst nach mehreren Tagen wieder abgestoßen wird.
Diese Sprühpflaster haben Jedoch den Nachteil, daß sie wegen des organischen Lösungsmittels mitunter Rautreizungen hervorrufen und im Kontakt mit offenen Wunden brennend schmerzen.
Auch kann die Zeit vom Aufsprühen bis zur Bildung eines geschlossenen Films für die praktische Anwendung z.B. an Gelenken störend wirken.
Es ist nunmehr gelungen, ein Abdeckmaterial zu entwickeln, das für die gleichen Zwecke geeignet ist, aber nicht die aufgeführten Nachteile hat. Es besteht erfindungsgemäß aus einem sehr dünnen ein oder mehrschichtigen Kunststoffilm, der einseitig mit einer Selbstklebeschicht versehen ist.
Die Herstellung eines derartig dünnen Abdeckmaterials, die sonst technisch-äußerst schwierig und uniständlich ist, erfolgt dadurch, daß auf einem beidseitig klebstoffabweisend ausgerüsteten, biegsamen Trägermaterial eine oder mehrere Kunststoffschichten in einer Stärkte von ca. 10-20 g/m² aus einem Lösungsmittel oder aus einer Dispersion aufgetragen werden. Die Elastizität, die Härte und die Vernetzbarkeit können je nach den gewünschten Eigenschaften des fertigen Produktes durch Verwendung entsprechender filmbildender Substanzen eingestellt werden. Als Filmbildner lassen sich z.B. Polyacrylsäureester, die nach dem Trocknen und gegebenenfalls Vernetzen nicht klebende Aufetriche ergeben, oder Polyurethane verwenden. Dann wird auf die Kunststoffschicht eine transparente Selbstklebemasse auf Basis von Acrylsäureestercopolymerisaten aufgetragen. Das Erzeugnis wird anschließend-zu Rollen von gewünschter Breite konfektioniert, Zuschnitte davon können eingesiegelt und sterilisiert werden (z.B. durch γ-Bestrahlung).
Das erfindungsgemäße Abdeckmaterial wird mit der klebenden Seite auf die Wunde gelegt und dann wird der Träger abgezogen.
Auf diese Weise ist einerseits eine schmerzlose Versorgung von Wunden mit einer so dünnen Abdeckschicht möglich, daß die Kautatmung weitgehend erhalten bleibt; andererseits bietet der geschmeidige Film trotz seiner geringen Schichtdicke einen wirksamen Schutz gegen äußere Einflüsse, wie z.B. Feuchtigkeit oder Lösungsmittel. Je nach Verwendungszweck läßt es sich durch Veränderung der Dicke der filmbildenden Schicht erreichen, daß das Abdeckmaterial mühelos wieder abzuziehen ist oder irreversibel auf der Haut verbleibt und erst mit der Zeit wieder abgestoßen wird.
Folgendes Beispiel soll Zusammensetzung und Herstellung des neuen Abdeckmaterials näher erläutern.
Beispiel Auf ein beidseitig silikonisiertes 100 g/m² schweres Trennpapier wurde eine Lösung aus einem Silikonkautschuk, Silikonharz, Silikonhärter und einer filmbildenden Substanz (z.B. Polyvinylbutyral) in einer Stärke von 3-4 g/m² gestrichen, getrocknet und vernetzt.
Auf den getrockneten Film wurde in einem zweiten Arbeitsgang eine 40 ige Essigester-Lösung eines nicht klebenden Polyacrylsäuresters (Dicrylan 7424 der Fa. CIBA) gestrichen. Dann wurde auf 130 0C erwärmt, wobei dieser Kunststoffauftrag getrocknet, vernetzt und in einen kohäsiven Film überführt wurde.
Die Strichstärke betrug insgesamt 10-20 g/m2. Anschließend wurde auf diese Polyacrylsäureesterschicht eine 30 %-ige Lösung eines Haftklebers auf der Basis eines Mischpolymerisates aus Isooctyl-und Butylacrylsäureester unter Zusatz von Glycidylmethacrylat (49 : 49 : 2) in Benzin/Aceton (85 . 15) aufgetragen und bei 40-130 0C getrocknet. Die Strichstärke betrug 10-20 g/m². Nach Konfektionierung zu Rollen gewünschter Breite war da Material anwendungsfertig.

Claims

Patentansprüche

1. Abdeckmaterial für medizinische Zweckedadurch gekeenzeichnet, daß es aus einem oder mehreren übereinander aufgetragenen nicht klebenden Kunststoffilmen, sowie einer darauf aufgebrachten Selbstklebeschicht besteht.

2. Abdeckmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die nicht klebenden Kunststoffilme aus Polyacrylsäureestermischpolymerisaten bestehen.

3. Abdeckmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstklebeschicht aus einem Polyacrylsäureesteraischpolymerisat besteht.

4. Abdeckmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem klebstoffabweisend ausgerüsteten biegsamen Trägermaterial angeordnet ist.