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Flüssiges Verbandmaterial
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein flüssiges Verbandmaterial, das aus einer Lösung eines filmbildenden Kunststoffes auf der Basis von Vinylpolymerisaten. in einem organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls weiteren Zusätzen besteht. Wird eine derartige Kunststofflösung auf eine Anwendungsstelle aufgetragen, so verdunstet das Lösungsmittel und es entsteht ein Film. Wenn die Anwendungsstelle ein Teil an einem menschlichen Körper ist, muss der erhaltene Film elastisch sein. Das hat man bisher dadurch erreicht, dass man der Kunststofflösung Weichmacher zugesetzt hat, von denen jedoch oft ein sehr hoher Prozentsatz notwendig ist, wodurch die Festigkeitseigenschaften des Filmes ungünstig beeinflusst werden und eine Irritation der Haut verursacht werden kann.
Flüssige Verbandmaterialien des vorerwähnten Typs werden häufig als Träger für dermatologisch wirksame Substanzen, wie Teer, verwendet. Dabei tritt oft der Nachteil auf, dass solche Substanzen bei Einwirkung von ultraviolettem Licht Hautschäden verursachen. Die Einarbeitung von UV-Strahlen absorbierenden Mitteln ist jedoch bei einem hohen Gehalt an Weichmachern unzweckmässig ; denn der Gehalt an Schutz-Zusatz-und Wirkstoffen zusammen mit dem Weichmacher würde dadurch so hoch, dass die erwünschen Eigenschaften des Filmes in bezug auf Elastizität, Diffusionsfähigkeit u. dgl. wieder verloren gehen.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und hat ein flüssiges Verbandmaterial zum Ziel, das ohne oder mit geringen Gehalten an Weichmachungsmitteln einen hochelastischen, diffusionsfähigen Film ergibt. Ausserdem soll der Film als Träger für dermatologisch wirksame Substanzen geeignet sein und erwünschtenfalls die Einarbeitung von weiteren Zusatzstoffen, wie UV-Strahlen absorbierenden Mitteln ermöglichen.
Dieses Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, dass der filmbildende Kunststoff ein Polymerisat aus
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ten allen andern Kunststoffen dieses Typs überlegen sind.
Bei dermatologischer Anwendung kann der erfindungsgemässe Verband so verwendet werden, dass auf die Applikationsstelle erst die dermatologisch wirksame Substanz und dann der erfindungsgemässe Verband aufgebrachtwird. Man kann aber auch den Verband als Träger benutzen, indem die dermatologisch wirksame Substanz der Kunststofflösung beigemischt wird. Man kann zusätzlich zu der dermatologisch wirksamen Substanz ein Ut-Strahlen absorbierendes Mittel, wie Tetramethylthiuramdisulfid oder Benzocain, dem Film zusetzen. Bei der Anwendung wird die sowohl Kunststoff als auch die dermatologisch wirksame Substanz enthaltende Lösung auf die Applikationsstelle aufgepinselt oder aufgespritzt.
Beispiel l : Ein Verbandkunststoff wird durch Polymerisation von 40 Teilen 2-Äthoxyäthylmethacrylat und 60 Teilen Äthylacetat mit einem Teil Benzoylperoxyd unter Rückflusskochen während 24 Stunden hergestellt. Wenn diese Lösung über eine Hautfläche gestrichen wird, die vorher mit einem Teerpräparat bestrichen worden ist, beispielsweise mit Albapyrrol (gereinigter Steinkohlenteer), erhält man einen Schutzverband über der Haut, der einerseits die Verschmutzung der Kleider durch den Teer
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reichen und eine Hautirritation zu verursachen.
Beispiel 2 : Einerwie in Beispiel l hergestellienKunststofflösung werden 0, 2 g Tetramethylthiuramdisulfid zugesetzt, das über seine desinfizierende Wirkung hinaus auch das Vermögen des Kunststoffes, ultraviolettes Licht zu absorbieren, vermehrt. Ein 0, 1 mm dicker Film, der aus diesem Produkt hergestellt ist, hat eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als 10 Ufo bei Wellenlängen unter 3000 und
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und weniger als 50 % unter 3300 Ä. Der Film kann auf die gleiche Weise wie im vorangegangenen Beispiel über einem Teerpräparat appliziert werden.
Man kann auch die dermatologisch wirksame Substanz der Kunststofflösung selbst einverleiben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flüssiges Verbandmaterial, bestehend aus einer Lösung eines filmbildenden Kunststoffes auf der Basis von Vinylpolymerisaten in einem organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls weiteren Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, dass der filmbildende Kunststoff ein Polymerisat aus 2-Äthoxyäthylmethacrylat ist oder dieses Polymerisat in wesentlicher Menge enthält.