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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abdichten von
Reißverschlußbandmaterial.
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Reißverschlußbandmaterial besteht aus zwei Tragbändern mit daran
befestigten Verschlußgliedem, wobei die Länge der einzelnen Reißverschlüsse an dem
Reißverschlußb andmaterial allenfalls vorgebildet ist (z. B. sind in bestimmten
Abständen Verschlußglieder entfernt), Anfangsstoppteile, Endstoppteile und Schieber
jedoch nicht angebracht sind. Das Reißverschlußbandmaterial wird also erst in einer
nachgeschalteten Fertigungsstufe zu Reißverschlüssen komplettiert.
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Die Abdichtung von Reißverschlußbandmaterial geschieht häufig durch
Anbringen von zusätzlichen Dichtungsleisten aus Gummi oder Kunststoff. Nach dem
Stand der Technik können solche Dichtungsleisten nur zeitaufwendig mit Hilfe von
Klebern u. dgl.
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mit den Tragbändern bzw. den Verschlußgliedern in Verbund gebracht
werden (deutsches Gebrauchsmuster 1 900 029 und britische Patentschrift 608122),
was einer Massenfertigung entgegensteht. Andererseits werden aber in der Praxis
in zunehmendem Maße abgedichtete Reißverschlüsse verlangt.
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Es ist auch bereits bekannt, zum Abdichten von Reißverschlußbandmaterial
dieses durch das Mundstück einer Schneckenstrangpresse für thermoplastischen Kunststoff
zu führen und dabei die Verschlußglieder und das Reißverschlußbandmaterial zumindest
teilweise mit dem thermoplastischen Kunststoff zu umspritzen. Das führt wegen Schrumpfung
des thermoplastischen Kunststoffes zu unzureichender Abdichtung oder macht aufwendiges
Nacharbeiten der Dichtungsleisten erforderlich. Darüber hinaus reicht die Temperaturfestigkeit
von thermoplastischem Kunststoff für Einsatzbereiche mit hohen Temperaturbeanspruchungen
häufig nicht aus. Hier werden Dichtungsleisten aus Gummi verlangt, die in der beschriebenen
Weise mit Hilfe einer Schneckenstrangpresse nicht angebracht werden können.
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Schließlich ist eine Vorrichtung zum Abdichten von Reißverschlußbandmaterial
besonderer Art, nämlich Reißverschlußbandmaterial, das in seiner Ebene gekrümmt
ist, bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 125 379), mit der Dichtungsleisten auf Teile
der Tragbänder bzw. Verschluß glieder aufvulkanisiert werden. Bei dieser Vorrichtung
sind Formflächen vorgesehen, die im Bereich der gedehnten Teile des Tragbandes ein
wellenförmiges Profil besitzen, wobei die jeweilige Wellung der Formflächen in ihrer
Tiefe annähernd der jeweiligen Streckung des Tragbandes entspricht. Auch diese Vorrichtung
ist, auch auf nichtgelcrümmtes Reißverschlußbandmaterial angewendet, in der Massenfertigung
nicht verwendbar.
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Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie
eine Vorrichtung zum Abdichten von Reißverschlußbandmaterial aus zwei Tragbändern
mit daran befestigten Verschlußgliedern durch zusätzliche Dichtungsleisten aus Gummi
oder Kunststoff zu gestalten ist, damit mit dieser Vorrichtung vorgefertigtes Reißverschlußbandmaterial
im Bedarfsfall, im Zuge der Massenfertigung, auf einfache Weise durch zusätzliche
Dichtungsleisten abgedichtet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein Formband
mit den Verschlußgliedern der Tragbänder entsprechenden Kupplungsgliedern, Führungseinrichtungen
für das Formband.
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eine Kupplungseinrichtung für das Ankuppeln der
Verschlußglieder an
die Kupplungsglieder, eine Zuführungseinrichtung für die Dichtungsleisten und eine
beheizbare Presse mit Aufnahmen für die mit den Verschlußgliedern gekuppelten Kupplungsglieder.
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Im einzelnen bestehen bezüglich der Ausgestaltung und Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verschiedene Möglichkeiten. So ist bei einer bevorzugten
Ausführungsform das Formband aus textilem Material aufgebaut und mit einer Beschichtung
aus antiadhäsiven Elastomeren versehen. Die Beschichtung mit den antiadhäsiven Elastomeren
entspricht der Dicke der Dichtungsleisten, die mit den Tragbändern bzw. den Verschlußgliedern
in Verbund zu bringen sind. In der Presse dient so das Formband mit seiner Beschichtung
gleichsam als Distanzleiste beim Schließen der Presse. Auf diese Weise kann verhindert
werden, daß in der Presse die Verschlußglieder Verformungen erfahren. Im übrigen
besteht die Möglichkeit, das Formband endlos auszuführen und umlaufend, kontinuierlich
oder diskontinuierlich, durch die Presse zu führen. Vorzugsweise ist weiter vor
der Kupplungseinrichtung eine Entkupplungseinrichtung für das Entkuppeln der Verschlußglieder
der beiden Tragbänder und hinter der Presse eine Kupplungseinrichtung für das Kuppeln
der Verschlußglieder der beiden mit den Dichtungsleisten versehenen Tragbänder vorgesehen.
Schließlich ist zweckmäßigerweise die Presse nach Art einer Plattenpresse mit Pressentisch
und Pressenoberteil ausgebildet, wenn diskontinuierlich gearbeitet wird, wobei beispielsweise
stets ein solches Stück des Reißverschlußbandmaterials, das der Länge eines Reißverschlusses
entspricht, mit Dichtungsleisten versehen wird. Grundsätzlich besteht jedoch auch
die Möglichkeit, mit einer kontinuierlich arbeitenden Presse, beispielsweise einer
Walzenpresse oder einer Bandpresse, zu arbeiten. Ob man diskontinuierlich oder kontinuierlich
arbeitet, hängt hauptsächlich davon ab, welche Mengen von Reißverschlußbandmaterial
in welchen Zeiten mit Dichtungsleisten versehen werden sollen.
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Der durch die Erfindung erreichte Vorteil ist zusammengefaßt darin
zu sehen, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einfache Weise Reißverschlußbandmaterial
im Zuge der Massenfertigung mit zusätzlichen Dichtungsleisten versehen und damit
abgedichtet werden kann. Besonders hervorzuheben ist, daß der Werkstoff, aus dem
die Dichtungsleisten bestehen, trotz der Verformung der Dichtungsleisten in der
Presse, nicht störend in die Verschlußglieder der Tragbänder eindringen kann, da
die Verschlußglieder während des Durchlaufens durch die Presse mit den ILupplungsgliedern
des Formbandes gekuppelt sind. Eventuell in den Zwischenraum zwischen benachbarten
Verschlußgliedern eindringender Werkstoff der Dichtungsleisten erhöht nur die Wirkung
der Abdichtung. Jedenfalls können nach dem Entkuppeln der Verschlußglieder und der
Kupplungsglieder die Verschlußglieder ohne weiteres wieder miteinander gekuppelt
werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 perspektivisch eine Vorrichtung zum Abdichten von Reißverschlußbandmaterial
aus zwei Tragbändern mit daran befestigten Verschlußgliedern,
Fig.
2 in gegenüber der F i g. 1 wesentlich vergrößcrter Darstellung einen Schnitt in
Richtung A-tl durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 aus dem Gegenstand nach F
i g. 2 die E!embnie Tragbancler mit Verschlußgliedern. Formband mit Kupplungsg!iedern
und Dichtungsleisten, gleichsam explosionsartig auseinandergezogen. und Fig. 4 im
Mnßstab der F i g. 2 und 3, mit der dargestellten Vorrichtung abgedichtetes Reißverschlußbandmaterial.
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In ihrem grundsätzlichen Aufbau besteht die Vorrichtung zunächst
aus einem Formband 1. Führungseinrichtungen 2, 3 ftir das Form band 1, Führungseinrichtungen
4, 5 für zugeordnete Tragbänder 6, 7, einer Entkuppiungseinrichtung 8 für die mit
Verschlußgliedern 9, 10 versehenen, gekuppelten Tragbänder 6, 7, einer Kupplungseinrichtung
11 für das Kuppeln der Verschlußglieder 9, 10 mit Kupplungsgliedern 12, 13 des Formbandes
1, einer Zuführungseinrichtung 14 für zwei Dichtungsleisten 15, 16 und einer beheizten
Presse 17, 18 mit Aufnahmen 19 für die gekuppelten Verschlußglieder 9, 10 bzw.
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Kuppiurlgsglieder 12, 13.
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Das Formband 1 besteht aus textilem Material, ist mit einer Beschichtung
20 aus antiadhäsiven Elastomeren versehen und besitzt die den Verschlußgliedern
9, 10 entsprechenden, im Ausführungsbeispiel sogar identisch entsprechenden Kupplungsglieder
12, 13. Das Formband 1 ist endlos ausgebildet; es wird im Ausführungsbeispiei schrittweise
bewegt. Die Führungseinrichtung 2, 3 für das Formband besteht aus Umlenkrollen.
Die Kupplungseinrichtung 11 für die Tragbänder 6. 7 mit dem Formband 1 und die Zuführungseinrichtung
14 für die Dichtungsleisten 15, 16 sind runktionsmäßig mit der Führungseinrichtung
2, 3 vereinigt. Im übrigen ist der Führungseinrichtung 2, 3 für das Formband 1 die
Führungseinrichtung 4 in Form einer Vorratsspule für die Tragbänder 6, 7 zugeordnet.
Von dieser Vorratsspule werden die Tragbänder 6, 7 über die Entkupplungseinrichtung
8 nach Art eines Reißverschlußschiebers abgezogen. Entsprechend ist eine Kupplungseinrichtung
21 für die mit den Dichtungsleisten 15, 16 versehenen Tragbänder 6, 7 vorgesehen.
Die Presse 17, 18 ist nach Art einer Plattenpresse ausgebildet. Der Pressentisch
18 steht fest, das Pressenoberteil 17 wird gehoben und gesenkt.
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Man erkennt unmittelbar, daß die Arbeitsweise so ist, daß die Verschlußglieder
9, 10 an das Formband 1 mit den Verschlußgliedern 9, 10 entsprechenden Kupplungsgliedern
12, 13 angekuppelt und da-
nach auf die beiden Tragbänder6, 7 die Dichtungsleisten
15, 16 aus Gummi oder Kunststoff die Verschlußgiieder 9. 10 überfassend. aufgelegt
werden.
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Unter Anwendung von Druck und Wärme können dann die Tragbänder 6,
7 mit den Dichtungsleisten 15, 16 in Verbund gebracht werden.
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F i g. 3 macht deutlich, daß die Dichtungsleisten 15.
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16 beim Verbund mit den Tragbändern 5. 7 am Formband 1 Dichtungsprofilierungen
22 erhalten können, die die praktisch hundertprozentige Abdichtung sicherstellen,
wenn der Reißverschluß gekuppelt ist (vgl. Fig. 4).
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Paten tansprüche: 1. Vorrichtung zum Abdichten von Reißverschlußbandmaterial
aus zwei Tragbändern mit daran befestigten Verschlußgliedern durch zusätzliche Dichtungsleisten
aus Gummi oder Kunststoff, gekennzeichnet durch ein rormband (1) mit den Verschlußgliedern
(9. 10) der Tragbänder (6, 7) entsprechenden Kupplungsgliedern (12, 13), Führungseinrichtungen
(2, 3) für das Formband (1), eine Kupplungseinrichtung (11) für das Ankuppeln der
Verschlußglieder (9, 10) an die Kupplungsglieder (12, 13), eine Zuführungseinrichtung
(14) fiir die Dichtungsleisten (15, 16) und eine beheizbare Presse (17, 18) mit
Aufnahmen (19) für die mit den Verschlußgiiedern (9,10) gekuppelten Kupplungsglieder
(12,13).
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2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formband
(1) aus textilem Material aufgebaut und mit einer Beschichtung (20) aus antiadhäsiven
Elastomeren versenen ist.
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3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß
das Formband (1) endlos ausgeführt und umlaufend, kontinuierlich oder diskontinuierlich,
durch die Presse geführt ist.
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4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Kupplungseinrichtung (11) eine Entkupplungseinrichtung (8) für das Entkuppeln
der Verschlußglieder (9, 10) der beiden Tragbänder (6, 7) und hinter der Presse
(17, 18) eine Kupplungseinrichtung (21) für das Kuppeln der Verschlußglieder (9,
10) der beiden mit den Dichtungsleisten (15, 16) versehenen Tragbänder (6, 7) vorgesehen
ist.