DE1926892B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verseilen von Adern für elektrische Kabel oder Fernmeldeleitungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verseilen von Adern für elektrische Kabel oder FernmeldeleitungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verseilen von Adern für elektrische Kabel oder
Fernmeldeleitungen, bei dem jeweils einzelne Adern kontinuierlich von feststehenden Vorratsspu.'en einem
sie räumlich festlegenden Einlaufpunkt einer Tordierstrecke und nach der Tordierstrecke einem sie erneut
räumlich festlegenden Auslaufpunkt zugeführt werden und bei dem die Adern dann gemeinsam von einer mit
gleichbleibender Drehzahl rotierenden Verseileinrichtung und Aufwickelspule zum Kabel zusammengefaßt
werden.
Wenn die Verseilung von Adern dadurch erfolgt, daß die Adern von den Vorratsspulen abgezogen und dann
unmittelbar verseilt werden, können Kapazitätsungleichgewichte, die sich daraus ergeben, daß die Dicke
der Isolierung der Adern am Umfang und längs der Adern nicht immer gleich ist, nicht kompensiert oder
vermieden werden, da die Adern immer in gleicher Relativlage zueinander verseilt werden, so daß beispielsweise,
wenn in einer Ader über eine gewisse Länge der Leiter nicht genau zentrisch in der Isolierung liegt,
die Stelle dünnerer Isolierung sich immer in gleicher Relativlage zu den anderen Adern befindet.
Um den beschriebenen Nachteil zu vermeiden ist es bekannt (japanische Patentveröffentlichung 3773/1966),
die Vorratsspulen zusätzlich um eine zu ihrer Drehachse rechtwinklige Achse zu drehen, in welchem Fall Stellen
dünnerer (oder dickerer) Isolierung beim Verseilen eine sich dauernd ändernde Relativlage zu den anderen
Adern haben, so daß Kapazitätsungleichgewichte sich gegenseitig aufheben. Dies wird bei dem bekannten
Verfahren jedoch nur mit vergleichsweise aufwendigen Mitteln erreicht, da die Vorratsspulen zusätzlich um eine
zu ihrer Drehachse rechtwinklige Achse gedreht werden müssen, wozu eine komplizierte Einrichtung
erforderlich ist, wobei sich außerdem der Nachteil ergibt, daß eine hohe Verseilgeschwindigkeit nicht
angewendet werden kann.
Es ist zur Vermeidung des genannten Nachteiles auch ein Verfahren bekannt (US-PS 30 52 079, japanische
Patentveröffentlichung 569/1964), bei welchem die Adern zwischen den Vorratsspulen und der Verseileinrichtung
von Klemmrollenpaaren erfaßt und abwechselnd rechtsherum und linksherum gedreht werden.
Hierbei ändert sich die Relativlage der Adern zueinander dauernd, so daß eventuelle Kapazitätsungleichgewichte
zufolge ungleichmäßig dicker Isolierung sich gegenseitig aufheben. Jedoch ist es zur Durchführung
dieses Verfahrens ebenfalls erforderlich, eine komplizierte Einrichtung für die besondere Drehung
der Klemmrollenpaare vorzusehen, wobei es besonders erschwerend ist, daß, um die beabsichtigte Wirkung zu
erzielen, die Klemmrollenpaare vergleichsweise schnell in den abwechselnden Richtungen gedreht werden
müssen. Insgesamt ist auch hier eine hohe Verseilgeschwindigkeit nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Verseilung von Adern so auszuführen, daß das gegenseitige Aufheben
von Kapazitätsungleichgewichten erzielt wird, ohne daß den Adern nur kompliziert hervorrufbare Drehungen
erteilt werden müssen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die Adern im gestreckten tordierbaren
Zustand innerhalb der Tordierstrecke über eine
feststehende, sie abschnittsweise kraftschlüssig und kraftfrei umfassende Rollenanordnung geführt werden.
Bei der Erfindung wird die dauernde Änderung der Relativlage der Adern zueinander dadurch erreicht, daß
die bei der normalen Verseilung auftretende Tordierung der Adern abschnittsweise geändert wird. Es ist
gefunden worden, daß damit eine wirksame Beseitigung von Kapazitätsungleichgewichten erhalten wird. D>e
Mittel zur Änderung der Tordierung sind vergleichsweise einfach, da es lediglich erforderlich ist, die Adern
abschnittsweise festzuhalten und loszulassen. Somit kann hierbei auch eine höhere Verseilgeschwindigkeit
angewendet werden.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht aus feststehenden
Vorratsspulen für die Adern, einem Einlaufpunkt einer Tordierstrecke, einem Auslaufpunkt der Tordierstrecke,
sowie einer Verseileinrichtung und Aufwickelspule. Wesentlich ist hierbei, daß zwischen dem
Einlaufpunkt der Tordierstrecke und dem Auslaufpunkt für jede Ader eine diese abschnittsweise kraftschlüssig
und kraftfrei umfassende Rollenanordnung vorgesehen ist.
Eine solche Vorrichtung ist von vergleichsweise einfacher Ausführung, weil die Rollen lediglich einfache
hin- und hergehende Bewegungen auszuführen brauchen, die einfach hervorgerufen werden können.
Weitere Merkmale der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 4—6 beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Verseilen eines Vierers eines Fernmeldekabels;
Fig. 2 ist eine Schnittansicht eines Vierers eines Fernmeldekabels;
Fig.3 ist eine Darstellung zur Erläuterung der
Beziehung der Winkeldifferenz zwischen zwei verseilten Adern;
F i g. 4 ist eine graphische Darstellung, welche die Beziehung der Länge des Vierers zu den Drehungswinkeln
zwischen zwei Adern des Vierers wiedergibt;
F i g. 5 ist eine graphische Darstellung zur Erläuterung der Beziehung zwischen der Länge des Vierers und
den Zeiten der Betätigung von Torsionsbremsen bei der Verseilung des Vierers;
Fig.6 ist eine schematische Seitenansicht einer weiteren Vorrichtung zum Verseilen eines Vierers eines
Fernmeldekabels;
Fig. 7 ist eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen der Länge des Vierers und dem Ausmaß der Lose, die an den Adern in Spannungs- und Torsionsbremsen
beim Verseilen des Vierers hervorgerufen wird.
In Fi g. 1 ist in schematischer Form eine Vorrichtung zum Verseilen eines Vierers eines Fernmeldekabels
wiedergegeben, bei der mit 9, 10, 11 und 12 vier Vorratsspulen bezeichnet sind, die räumlich voneinander
getrennt und ortsfest angeordnet sind und von denen jeweils eine isolierte Ader 1 bzw. 2, 3, 4
abgewickelt wird. Mit 13, 14, 15 und 16 sind Einrichtungen bezeichnet, welche die Adern bremsen
und die z. B. Ablaufbremsen sein können und eine Mehrzahl von Rollen aufweisen.
Mit 21, 22, 23 und 24 sind Einrichtungen bezeichnet,
die verhindern, daß die Torsion bzw. die Drehung einer Ader längs der Ader rückwärts wandert, und diese
Einrichtungen können z. B. Torsionsbremsen sein.
welche das Zurückwandern der Torsion in Richtung gegen die Ablaufbremsen 13 bis 16 verhindern. Jede
Torsionsbremse weist beispielsweise zwei ortsfeste Führungsrollen 25 und 26 und eine bewegliche
r> Führungsrolle 27 auf, die sich senkrecht (gemäß F i g. 1)
bewegen kann.
Wenn im Betrieb die bewegliche Führungsrolle 27 beispielsweise der der Ader 3 zugeordneten Torsionsbremse
23 nach unten (gemäß F i g. 1) sinkt und dadurch
κι diese Torsionsbremse 23 öffnet, läuft die Ader 3 durch die Bremse frei hindurch, so daß die der Ader erteilten
Drehungen längs der Ader in Richtung gegen die Ablaufbremse übertragen werden. Wenn andererseits
die Führungsrolle 27 nach oben steigt, wie dies
r, beispielsweise bei der der Ader 1 zugeordneten
Torsionsbremse 21 wiedergegeben ist, die somit geschlossen ist, dann läuft die Ader 1 nach rechts
(gemäß Fig. 1) in einer Zickzack- oder Wellenlinie zwischen den Führungsrollen 25, 26, 27 der Torsions-
2(i bremse 21 hindurch, und dadurch wird verhindert, daß
die der Ader 1 von einer umlaufenden Aufwickeleinrichtung 20 erteilten Drehungen nach links (gemäß Fig. 1)
über die Torsionsbremse 21 hinaus zurückwandern, d. h. nicht in Richtung gegen die Ablaufbremse 13.
2j Die Torsionsbremsen können nicht nur solche mit
zickzackförmig angeordneten Rollen sein, sie können auch eine andere Ausbildung haben, welche die
betreffende Ader frei durchlaufen läßt, wenn die Bremse geöffnet ist, aber das Zurückwandern der Drehungen
in der Ader über die Torsionsbremse hinaus verhindert,
wenn die Bremse geschlossen bzw. an die Ader angelegt ist.
Mit 17 ist eine Einrichtung zum Ordnen der vier Adern im Vierer bezeichnet, beispielsweise eine
r, feststehende Lochscheibe.
Mit 18 ist ein Verseilnippel bezeichnet. Wenn die Adern 1, 2, 3, 4 durch die Lochscheibe 17 mit einer
Ablaufgeschwindigkeit V(m/min) hindurchgehen, werden sie an den Ecken eines Quadrates angeordnet.
Wenn sie danach durch den Verseilnippel 18 hindurchlaufen, werden sie verseilt aneinandergelegt wie dies in
F i g. 2 wiedergegeben ist.
Mit 20 ist eine drehbare Aufwickelspule zum Aufwickeln des verseilten Vierers 19 bezeichnet, die mit
5 einer Drehgeschwindigkeit N (U/min) um die Abzugsachse des verseilten Vierers 19 (Fig. 1) rotiert. Die
Aufwickeleinrichtung 20 kann beispielsweise auch eine Verseileinrichtung der Flyerart sein.
Wie vorstehend erwähnt, erteilt die rotierende
-,o Aufwickelspule 20 den vier Adern 1, 2,3,4 eine Torsion.
Bei der Vorrichtung gemäß Fi g. 1 wird der Vierer mit
einem Linksdrall versehen, so daß jede Ader außerdem über die Lochplatte 17 hinaus entweder bis zu der ihr
zugeordneten Torsionsbremse oder bis zu der ihr zugeordneten Ablaufbremse tordiert wird.
Es sei jetzt auf Fig. 2 und 3 Bezug genommen. In Fig. 2 ist ein Vierer eines Fernmeldekabels im
Querschnitt dargestellt, und es sollen die beiden in dem Vierer benachbart liegenden Adern 1 und 3 hinsichtlich
bo des Drehungswinkels jeder Ader betrachtet werden. In F i g. 3, welche die Beziehung der Differenz der
Drehungswinkel zwischen den benachbarten Adern 1 und 3 wiedergibt, bedeutet φ' die Winkeldifferenz
zwischen den Vektoren A und B, die mit Bezug auf die Aderquerschnitte festliegen. Mit φ soll eine Integration
von φ' längs der Adern 1 und 3 zwischen den ihnen zugeordneten Spannungsbremsen 13 bzw. 15 und der
ersten Matrize 18 bezeichnet werden; mit anderen
Worten, φ ist die Drehungswinkeldifferenz eines Paares
von Adern zwischen den Ablaufbremsen und dem Verseilnippel.
Wenn beispielsweise mit / die Länge der Ader 1 zwischen dem Verseilnippel 18 und der Torsionsbremse
21 und mit L die Länge der Ader 1 zwischen der Torsionsbremse 21 und der Ablaufbremse 13 bezeichnet
wird, dann gelten für den Gesamtwinkel Θ einer der Adern zwischen der betreffenden Ablaufbremse und
dem Verseilnippel 18 im stetigen Zustand die folgenden Gleichungen:
beim Schließen der Torsionsbremse: (-) — 2.-π·/ (1)
beim öffnen der Torsionsbremse: (-) = 2.-ti(L + /)
beim öffnen der Torsionsbremse: (-) = 2.-ti(L + /)
(2)
In diesen Gleichungen bedeutet ν die Anzahl Drehungen je Längeneinheit der Adern, d. h. das
Reziproke der Drallänge der Adern selbst. Im stetigen Zustand ist ν gleich der Drehungszahl N/V des Vierers
oder das Reziproke der Viererdrallänge.
Es soll nachstehend die Änderung des Winkels φ für
den einfachen Fall berechnet werden, daß nur die der Ader 1 zugeordnete Torsionsbremse 21 geöffnet und
geschlossen wird und die der Ader 3 zugeordnete Torsionsbremse 23 immer geschlossen ist.
Es sei angenommen, daß der Teil des verseilten Vierers, der durch den Verseilnippel 18 nach rechts
(gemäß Fig. 1) im Augenblick des öffnens oder Schließens der Torsionsbremse 21 hindurchgeht, einen
Nullpunkt zum Messen der Länge des Vierers und der Länge zwischen diesem Nullpunkt und dem Verseilnippel
18 längs des verseilten Vierers dargestellt, dann ist die Anzahl ν der der Ader 1 je Längeneinheit erteilten
Drehungen von der folgenden Differentialgleichung (3) abhängig:
Wenn sich die Torsionsbrernse 21 öffnet, ergibt
sich:
sich:
Wenn sich die Torsionsbremse 21 schließt,
ergibt sich hinsichtlich der Drehungen r, der
Ader 1 zwischen den Bremsen 13 und 21:
ergibt sich hinsichtlich der Drehungen r, der
Ader 1 zwischen den Bremsen 13 und 21:
L ^L + ,, = 0
dx
dx
und hinsichtlich der Drehungen I2 der Ader 1
2
2
(3)
zwischen der Bremse 21
nippel 18:
nippel 18:
dl'2
und dem Verseil
1O
Beim öffnen der Torsionsbrernse 21:
(4)
Beim Schließen der Torsionsbremse 21:
wenn L nicht gleich /, d. h. L /= /:
wenn L nicht gleich /, d. h. L /= /:
.,-JiT--1
wenn L gleich / ist, d. h. L = /:
III
Hier kann, da die Beziehung besteht
= !2.-Tr(L + /) bzw. 2.-7(i·, L + /·2/)| - 2.-τι·0/
= !2.-Tr(L + /) bzw. 2.-7(i·, L + /·2/)| - 2.-τι·0/
der Differenzdrehungswinkcl 7 aus den Gleichungen
(4), (5) und (6) wie folgt berechnet werden:
2(1
Beim öffnen der Torsionsbremse 21:
Jl-cxp(-x-^T)l.
Beim Schließen der Torsionsbremse 21:
wenn L ψ I:
wenn L ψ I:
= 2,-tLi'o
- xlL
1 1/L[
wenn L= /:
= 2:rLrnc
-χ/Ι
2.-7.\Toe
3") Aus der Gleichung (8) ergibt sich; je größer die Länge
L bei konstanter Länge / ist, um so größer ist die Änderung der Winkeldifferenz φ, die durch die Wirkung
des öffnens und Schließens der Torsionsbremse 21 hervorgerufen wird, und die Zeitkonstante bei der
κι Änderung der Winkeldifferenz. Mit anderen Worten
ausgedrückt, wenn die Länge L bei konstanter Länge ι größer wird, wird die Rückdrehungswirkung bei der
Anordnung der Ader 1 innerhalb des Vierers größer, und die Frequenz der Betätigung der Torsionsbremse 21
« kann vermindert werden, wodurch die mittlere Rückdrehungswirkung
innerhalb zulässiger Grenzen gehalten werden kann.
Wenn angenommen wird, daß L> >/, dann können die Gleichungen (7) und (8) wie folgt vereinfacht
in werden:
beim öffnen der Torsionsbremse 21:
7 = 2.-7>·„L| 1 -c'*"- !
beim Schließen der Torsionsbremse 21:
wenn χ < I:
beim Schließen der Torsionsbremse 21:
wenn χ < I:
In der vorstehenden Gleichung (3) bedeutet Vq die
Drehungszahl des Vierers. «ι
Wenn die Glieder der Gleichung (3) unter einer Grenzbedingung aufgelöst werden, ergeben sich die
folgenden Werte:
7 = ζ
wenn .v » /:
wenn .v » /:
7=4
(9)
Die graphische Darstellung gemäß F i g. 4 veran
schaulicht die Art der Änderung der Winkeldifferenz q zwischen den Adern 1 und 3 relativ zu der Länge χ füi
den Fall der Gleichung (9). In Fig.4 ist du
Betätigungsfrequenz bzw. die Aderstrecke zwischen dem periodischen öffnen und Schließen der Torsionsbremse
21 mit χ = 3L angenommen. Die Änderung der Winkeldifferenz ψ in bezug auf * tritt während der
Periode von fast 2L unmittelbar nach dem öffnen oder Schließen der Torsionsbremse auf. Das mittlere
Änderungsausmaß des Winkels φ relativ zu χ während
der Anfangsperiode 2L bzw. das sogenannte mittlere Rückdrehungsausmaß J kann betragen:
beim öffnen der Torsionsbrcmsc 21:
2 η χ 21. ι·,,
beim Schließen der Torsionsbrcmsc 21:
beim Schließen der Torsionsbrcmsc 21:
2nx21.
d. h., es werden 50% des mittleren Rückdrchungsausmaßes erhalten. Nach der Erfahrung mit der üblichen
Verseilmaschine ist es bekannt, daß das Kapazitätsungleichgewicht in einem Vierer bei einem Rückdrehungsverhältnis
von 50% tatsächlich klein wird.
Um die vorstehend angeführte Theorie auf die in Fig. 1 wiedergegebene Vorrichtung konkret anzuwenden,
kann folgendes angenommen werden. Die Aufwikkelspule 20 wird mit der Geschwindigkeit N (U/min)
umlaufen gelassen, während der verseilte Vierer 19 mit der Geschwindigkeit Vaufgewickelt wird. Die Torsionsbremsen
21 und 22 werden zum Freigeben bzw. Erfassen der Adern 1 und 2 gleichzeitig jeweils nach
einer Aderstrecke von beispielsweise 4L geöffnet bzw. geschlossen, und die Torsionsbremsen 23 und 24 für die
Adern 3 und 4 werden ebenfalls gleichzeitig geöffnet und geschlossen, jedoch mit einer Verzögerung von IL
im Vergleich zu den Torsionsbremsen 21 und 22. In F i g. 5 ist das Schema der zeitlichen Betätigung der
Torsionsbremsen 21 bis 24 wiedergegeben. Wenn die Bremsen in dieser Weise mit Bezug auf die beiden
benachbarten Adern 1 und 3 (Fig.2) betätigt werden,
wird die Rückdrehungswirkung immer auf irgendeinen Teil des verseilten Vierers ausgeübt, wodurch das
Kapazitätsungleichgewicht innerhalb des Vierers wirksam unterdrückt wird.
F i g. 6 zeigt eine andere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Verseilen eines Vierers eines Fernmeldekabels,
welche Mängel der Vorrichtung gemäß F i g. 1 zu beheben gestattet, wobei in Fig.6 die Teile, die
gleichen Teilen der Ausführungsform gemäß F i g. 1 entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Der Grundgedanke der verbesserten Vorrichtung gemäß F i g. 6, in welcher zur Vereinfachung nur die sich
auf die Ader 1 beziehenden Teile dargestellt sind, besteht darin, die Zugspannung der Ader 1 auf die
Vorratsspule 8 zu vergleichmäßigen. Die Spannung, die von einer ersten nockengesteuerten Rolleneinrichtung
33 an der Torsionsbremse 21 erzeugt wird, wird mittels einer in der Nähe der Ablaufbremse 13 angeordneten
und synchron mit der ersten nockengestcuerten Rolleneinrichtung 33 arbeitenden Tänzerrolleneinrichtung
bzw. einer zweiten nockengesteuerten Rolleneinrichtung 33' in umgekehrter Weise freigegeben oder
aufgenommen. Auf diese Weise kann die Geschwindigkeit, mit welcher die Ader 1 von der Vorratsspule 9
abgegeben wird, angenähert konstant und gleich der Abzugsgeschwindigkeit V des verseilten Vierers gehalten
werden. Mit dem Nocken 36 der ersten Rolleneinrichtung 33 wird von einer Feder 35 das eine Ende einer
Stoßstange 34 in Berührung gehalten, deren anderes Ende die Rolle 27 trägt. Auf diese Weise bewirkt eine
Umdrehung der Welle 37 des Nockens 36, daß die Rolle
I) 27 sich einmal auf- und abbewegt bzw. die Torsionsbremse
21 einen Schließ- und Öffnungszyklus ausführt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.6 weist die
zweite umgekehrt arbeitende nockengesteuerte Rolleneinrichtung 33' beispielsweise zwei ortsfeste Führungs-
:o rollen 43 und 44 und eine Rolle 42 auf, die auf- und
abbewegbar und vom oberen Ende einer Stoßstange 38 getragen ist. Die Stoßstange 38 wird mit ihrem unteren
Ende durch eine Feder 39 mit einem Nocken 40 in Gleitberührung gehalten. Demgemäß führt eine Umdre-
2"> hung der Welle 41 des Nockens 40 eine Auf- und
Abbewegung der Rolle 42 herbei. Der Abstand der Rolle 42 von den ortsfesten Führungsrollen 43 und 44 ist
vorzugsweise größer als der maximale Radius oder Hub des Nockens 40, so daß die Rolle 42 stets im Eingriff mit
in der Ader 1 bleibt. Der Nocken 36 ist mit dem Nocken 40
mit einem Geschwindigkeitsverhältnis von 1 :1 synchronisiert, und er wird so gedreht, daß seine
Geschwindigkeit der Aufwickelgeschwindigkeit V des verseilten Vierers proportional ist, wobei aber die
j) Umlaufphasenbeziehung zwischen den Nocken 36 und
40 derart ist, daß sie miteinander um 180° außer Phase sind. Mit anderen Worten ausgedrückt, wenn sich die
Rolle 27 in ihrer tiefsten Stellung befindet, befindet sich die Rolle 42 in ihrer höchsten Stellung und umgekehrt.
4(i F i g. 7 zeigt die Beziehung der Längen der Ader 1 in
der Torsionsbremse 22 und in der umgekehrt arbeitenden Rolleneinrichtung 33'. In Fig.7 stellen die
gestrichelten Linien die akkumulierte Leiterlänge in der Torsionsbremse 21 dar, während die ausgezogenen
v·, Linien die freigegebene Leiterlänge an der umgekehrt
arbeitenden Rolleneinrichtung 33' darstellen. GemäD F i g. 7 werden die Torsionsbremse 21 und die
Rolleneinrichtung 33' mit einer Periode von beispielsweise 8L auf die Viererlänge * betätigt. Die Gestalt des
w Nockens 40 kann vorzugsweise zwei halbkreisförmige
Konturen aufweisen, so daß die an der Rolleneinteilung 33' freigegebenen Längen durch die ausgezogener
Linien in Fig.7 dargestellt werden. Mit anderer Worten, wenn in der Torsionsbremse 21 das AusmaO
ν-, der Aderlänge vergrößert oder verkleinert wird, wird ir
der Rolleneinrichtung 33' das Ausmaß der Aderlänge umgekehrt verkleinert bzw. vergrößert, um sie irr
Synchronismus auszugleichen, so daß die Adcrvor· Schubgeschwindigkeit annähernd konstant wird.
Hierzu 2 Bhitl Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Verseilen von Adern für elektrische Kabel oder Fernmeldeleitungen, bei dem r>
jeweils einzelne Adern kontinuierlich von feststehenden Vorratsspulen einem sie räumlich festlegenden
Einlaufpunkt einer Tordierstrecke und nach der Tordierstrecke einem sie erneut räumlich festlegenden
Auslaufpunkt zugeführt werden und bei dem die ι ii Adern dann gemeinsam von einer mit gleichbleibender
Drehzahl rotierenden Verseileinrichtung und Aufwickelspule zum Kabel zusammengefaßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (1 bis 4) im gestreckten tordierbaren Zustand ι r>
innerhalb der Tordierstrecke (L 1) über eine feststehende, sie abschnittsweise kraftschlüssig und
kraftfrei umfassende Rollenanordnung (21 bis 24) geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei vier Adern verseilt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erstes und ein zweites Paar von Rollenanordnungen (21 bis 24) mit einer Verzögerung von etwa dem
zweifachen der Ablaufstrecke der Adern (1 bis 4) gegenüber dem jeweils anderen Paar betätigt ir->
werden.
3. Vorrichtung zur Durchführutig des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit feststehenden
Vorratsspulen für die Adern, einem Einlaufpunkt einer Tordierstrecke, einem Auslaufpunkt der jii
Tordierstrecke und mit einer Verseileinrichtung und Aufwickelspule, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Einlaufpunkt der Tordierstrecke und dem Auslaufpunkt (18) für jede Ader eine diese
abschnittsweise kraftschlüssig und kraftfrei umfassende Rollenanordnung (21 bzw. 22 bzw. 23 bzw. 24)
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Rollenanordnung (2 J bzw. 22 bzw.
23 bzw. 24) auf einer Seite der zugehörigen Ader (1 bzw. 2 bzw. 3 bzw. 4) zwei ortsfeste Rollen (z. B. 25,
26) und auf der gegenüberliegenden Seite der Ader eine hin- und herbewegliche Rolle (z. B. 27) aufweist,
die mit der Ader an einer Stelle zwischen den beiden ortsfesten Rollen in Eingriff bringbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Ader der Einlaufpunkt
der Tordierstrecke durch eine Spannungssteuereinrichtung (13 bzw. 14 bzw. 15 bzw. 16) gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Ader zwischen
dem Einlaufpunkt (13 bzw. 14 bzw. 15 bzw. 16) und der zugehörigen Rollenanordnung (21 bzw. 22 bzw.
23 bzw. 24) eine nockengesteuerte Rolleneinrichtung (33') vorgesehen ist, die synchron mit der zugeordneten
Rollenanordnung (21 bzw. 22 bzw. 23 bzw. 24) im Sinne des Konstanthaltens der Spannung der
abgezogenen Ader (1 bzw. 2 bzw. 3 bzw. 4) betätigbar ist.
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