DE1926706C - Umkehrberstscheiben zum Schutz von Apparaten und Behaltern gegen Überdruck und Verfahren zur Herstel lung - Google Patents
Umkehrberstscheiben zum Schutz von Apparaten und Behaltern gegen Überdruck und Verfahren zur Herstel lungInfo
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Description
Die Erfindung bezieh! sich auf Umkehrberstscheiben, deren Wölbung dem Belriebsdruck enlgegengcrichtet
ist, zum Schutz von Apparaten und Behältern gegen Überdruck, und auf ein Verfahren zur Herstellung.
Umkehrberstscheiben, deren Wölbung dem Betriebsdruck entgegengerichtet ist, sind bekannt. Weiterhin
ist es bekannt, an Berstscheiben durch Ultraschallschweißnähte, Reihen von Bohrungen, durch Kerben
oder durch Anfräsungen schwache Zonen vorzusehen, an denen das Aufreißen einsetzt. Weiterhin, ist es
bekannt, durch schwache Ultraschallschweißnähte am
ίο Umfang der Scheibe oder durch Messer, die· in
Strömungsrichtung hinter der Scheibe angeordnet sind, im Schadensfall eine sichere Freigabe des gesamten
Scheibenqueiichnitts zu erreichen. Die Herstellung von Umkehrberstscheiben, deren
Wölbung dem Betriebsdruck entgegengerichtet ist, ist aus der deutschen Patentschrift 964 823 bekannt.
Nach dieser Patentschrift werden die ebenen Blechscheiben zwischen zwei besonders geformten Halteringen
eingespannt und hydraulisch auf einen festgelegten
Druck über der Fließgrenze und über eine festgesetzte
Zeitspanne (z. B. V2 Stunde) belastet. Nach der Auswölbung
werden die Scheiben kontrolliert und nur solche Scheiben benutzt, deren bleibende Durchbiegung
nach der Belastung bei ihrer Herstellung
zwischen festgelegten Grenzen liegt und die gleichmäßig rotationssymmetrisch geflossen sind. Die sich
aus der verschiedenen Dicke und Härte der Blech scheiben ergebenden unterschiedlichen Festigkeiten
sollen durch die Stärke der Wölbung bis zu einem gewissen Maße ausgeglichen werden. Die gewölbte
Scheibe wird von ihrem Einspannrand befreit und dem Druck entgegen in einen Tragring eingelegt, auf
den sich sie abstützt, und abdichtend befestigt. Bei Überschreiten eines bestimmten Ansprechdruckes
schnappt sie membranartig um, die Lötstelle reißt auf und die Scheibe fällt heraus.
Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist, daß unterschiedliche Dicken und Fließspannungen des
Werkstoffs durch unterschiedliche Wölbungshöhen ausgeglichen werden sollen. Der Ansprechdruck einer
Umkehrberstscheibe ist aber abhängig vom E-Modul und von den geometrischen Abmessungen und nicht
von den Fließspannungen des Werkstoffs. Mit der Einhaltung eines feslgelegten Auswölbdruckes werden
die Festigkeitsunterschiede des Bleches nicht ausgeglichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Umkehrberstscheiben zu entwickeln, bei denen der Ansprechdruck
wesentlich genauer eingehalten werden kann als bisher und dieser Ansprechdruck auch nach langer
Betriebszeit, beispielsweise 4 Jahren, und bei hohen Betriebstemperaturen, beispielsweise 600' C, eingehalten
werden kann.
Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung dieser Umkehrberstscheiben zu finden. Die vorliegende Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß Umkehrberstscheiben, deren Wölbung dem Betriebsdruck entgegengerichtet ist, an einer einknickschwachen Stelle zuerst ein-
Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung dieser Umkehrberstscheiben zu finden. Die vorliegende Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß Umkehrberstscheiben, deren Wölbung dem Betriebsdruck entgegengerichtet ist, an einer einknickschwachen Stelle zuerst ein-
So knicken und damit der Ansprechdruck durch die in
bezug auf das Einknicken schwächste Stelle begrenzt wird. Diese einknickschwächste Stelle wird bei kugeligen
Umkehrberstscheiben durch zufällige Fehler im Material, durch Formfehler bei der Auswölbung oder
durch Spannungen bei der Verbindung mil ihren Tragringen bestimmt.
Diese zufälligen Formfehler sind der Berechnung nicht zugänglich und gestatten eine annühernri/» h»
Stimmung des Ansprechdruckes nur durch Versuche
Daher wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in der Mitte der Umkehrberstscheiben eine einknickschwache
Zone zu schaffen, wobei die Form der Umkehrberstscheibe von der Kugelform dergestalt abweicht, daß
der Krümmungsradius von der Mitte zum Rande hin abnimmt. Bei dieser Form knickt die Umkehrberstscheibe
zuerst im Bereich der Mitte ein, und der Ansprechdruck wird gegenüber der idealen Kalotte
um einen bestimmten Betrag gesenkt.
Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Raumwinkel der Scheibenkuppe größer ist als
«» U ■
Aus Kärman und Hsue Shen T s i e n, »The
Buckling of Spherical Shells by External Pressure« California Institute of Technology, 1939, ist bekannt',
daß bei Überschreitung dieses Mindest-Raumwinkels der !-Cuppe in der mittleren Zone keine Versteifung
von: Rand her mehr wirksam ist. Damit gelten für die Un kehrberstscheiben die Rinknickgesetze der Hohlkui.:I.
die einer Berechnung eher zugänglich sind. Die zii'älügen, vom Rande oder der Einspannung herrü!ü-nden
Formfehler und die daraus entstehenden einixnickschwachen Zonen haben für den Ansprechdn.k
keine Bedeutung mehr gegenüber der bewußt in der Mitte hervorgerufenen Einknickzone. Damit
die,e erfindungsgemäße Form nicht nur mit einer
Matrize, sondern auch durch hydraulischen oder pneumatischen Druck erzeugt werden kann, wird
ernndungsgemäß vorgeschlagen, daß ein Material verwendet wird, das nach der zur Aufwölbung erforderlichen
Dehnung noch eine positive Spannungs-
dehnungskurve aufweist, deren Steigung ■—■ größer
<*<■· "
ist als etwa 100—^, . Wenn diese Bedingung erfüllt
wird, bilden sich bei der freien Auswölbimg (ohne
Matrize) die gewünschten systematischen Kugelformabweichungen durch die unterschiedlichen Verformungsgrade
des Kuppenblechs am Rand (etwa einachsige Dehnung) und in der Mitte (etwa gleichförmige
ebene Dehnung). Für jeden Raumwinkel dip
gilt in einem Augenblick der Auswölbphase:
2-S0
const;
5°
dabei ist:
ρ — augenblicklicher Auswölbdruck. χ - Ort,
R = Kuppenradius,
σ = Fließspannung,
S0 = Ausgangsblechdicke.
R = Kuppenradius,
σ = Fließspannung,
S0 = Ausgangsblechdicke.
Vorzugsweise für lange Standzeiten und hohe Betriebstemperaturen werden eriindimgsgemäß hochkriechbeständige
Nickel-Basis-Legieriingen vorgeschlagen,
die vor dem Aufwölben im lösimgsgegliihten Zustand vorliegen. Diese Materialien besitzen einen
vergleichsweise kleinen Elastizitätsmodul bei einer hohen Kriechbeständigkeit und werden erfind ungsgemäß
nach dem Auswölben durch Wärmebehandlung aussscheidungsgehärtet.
Weiterhin wird ein Verfahren zur Herstellung von Umkehrberstscheiben vorgeschlagen, die in bekannter
Weise aus ebenen Blechen hergestellt werden, die zwischen zwei kreisrunden Halteringen eingespannt
werden und wobei die Wölbung durch hydraulischen oder pneumatischen Druck erzeugt wird. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, daß die Dicke jedes unverformten Bleches genau gemessen und daraus die
zur Einhaltung eines bestimmten Ansprechdruckes notwendige Höhe der Wölbung sowie der zur Erreichung
dieser Höhe unter Berücksichtigung der elastischen Rückfederung notwendige Druck berechnet
wird und mit Hilfe einer einstellbaren Tastvorrichtung beim Erreichen der gewünschten Höhe eine weitere
Druckerhöhung sofort beendet wird. Nach diesem Verfahren werden die Dickenunterschiede der einzelnen
Blechscheiben durch die berechnete Wölbungshöhenkorrektur optimal eliminiert, und die Festigkeitsunterschiede,
die keinen Einfluß auf den für das Einknicken entscheidenden Elastizitätsmodul ausüben, bleiben
ohne Einfluß. Als zusätzliche Kontrollmöglichkeit wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der zur
Erreichung der Höhe aufgebrachte hydraulische Druck aufgezeichnet und mit dem berechneten Druck verglichen
wird.
Die verformten Umkehrberstscheiben werden zur Einspannung mit einem Tragring dicht verbunden.
Diese Verbindung kann durch Schweißen oder durch Hochtemperaturlöten erfolgen. Wenn die Scheiben
durch Hochtemperaturlöten mit ihrem Tragring verbunden werden sollen, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, die oben bereits beschriebene Wärmebehandlung zur Ausscheidungshärtung
der Scheiben zusammen mit dem Hochtemperaturlöten vorzunehmen.
Die erfindungsgemäße Umkehrberstscheibe und das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Umkehrberstscheiben gestatten es, den Ansprechdruck der Umkehrberstscheiben auch nach langer Betriebszeit und bei hohen Betriebstemperaturen wesentlich
genauer einzuhalten als bisher.
Weiterhin gestattet es das beschriebene Verfahren, den Ausschuß zu verringern, was insbesondere bei
hochwertigen Materialien von Vorteil ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die ausgewölbten Scheiben mit Hilfe
des an sich bekannten Elekironenstrahlschweißens und nur auf einem geringen Teil ihrer Wandstärke,
und zwar auf der dem Betriebsdruck entgegengerichteten Seite mit ihrem Tragring verschweißt werden
und die Scheibe oder der Tragring im Bereich der Schweißnaht einen geringen Vorsprung in radialer
Richtung erhält. Die an der dem Betriebsdruck entgegengerichteten Seite der Umkehrberstscheibe angebrachte
Schweißnaht von geringer Stärke hat den Vorteil, daß die Scheibe, insbesondere bei hydraulischer
Belastung, beim Erreichen des Ansprechdruckes nicht nur einknickt und membranartig iimschnappt,
sondern auch mit Sicherheit auf ihrem ganzen Umfang abreißt. Der kleine Vorsprung in
radialer Richtung an der Umkehrberslscheibe oder am Tragring hat den Vorteil, daß die nach dem
Schweißen auftretenden Schrumpfspannungen keine Risse im Bereich der Schweißnaht verursachen können.
Die F i g. 1 und 2 zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei ist in beiden Figuren zur
besseren Verdeutlichung die Wandstärke der Umkehrberstscheibe übertrieben groß dargestellt.
In F i g. 1 ist Teil 1 ein Tragring, der in nicht näher
beschriebener Weise in einer Rohrleitung befestigt wird, während Teil 2 die in den Tragring 1 eingelötete
oder eingeschweißte Umkehrberstscheibe darstellt. D ist der Nenndurchmesser der Scheibe, der um einen
geringen Betrag von dem tatsächlichen Scheibendurchmesser abweicht. R ist der Krümmungshalbmesser
der Umkehrberstscheibe, der, wie aus der Zeichnung nicht hervorgeht, vom Rande zur Mitte hin zunimmt.
Rx ist der vom Ort χ abhängige Krümmungshalbmesser
der Scheibe. 5 ist die Blechdicke der Scheibe, die im nicht ausgewölbten Zustand als Ausgangsblechdicke
S0 bezeichnet wird. Der Rauinwinkcl
der ausgewölbten Scheibe wird mit 2φ bezeichnet.
F i g. 2 zeigt mit denselben Bezeichnungen wie in F i g. 1 die erh'ndungsgemäße Schweißverbindung 3
zwischen der Scheibe 2 und dem Tragring 1.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Umkehrberstscheibe, deren Wölbung dem Betriebsdruck entgegengerichtet ist, zum Schutz
von Apparaten und Behältern gegen Überdruck, wobei die Scheibe sich auf einen Tragring abstützt
und mit diesem Tragring dicht verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Mitte eine einknickschwache Zone vorhanden ist, wobei ihre Form von der Kugelform dergestalt
abweicht, daß der Krümmungsradius von der Mitte zum Rande hin abnimmt und daß der
Raumwinkel der Scheibenkuppe größer ist als
3,82 |/~ und daß ein Material verwendet wird,
das nach der zur Aufwölbung erforderlichen Dehnung noch eine positive Spannungsdehnungs-
kurve aufweist, deren Steigung " größer ist als
etwa 100 ——, .
mm·*
mm·*
2. Umkehrberstscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus hochkriechbeständigen
Nickel-Basis-Legierungen besteht, die vor dem Aufwölben im lösungsgeglühten Zustand
vorliegen.
3. Verfahren zur Herstellung von Umkehrberstscheiben nach Anspruch 1 aus ebenen Blechen, die
zwischen zwei kreisrunden Halteringen eingespannt werden und wobei die Wölbung durch
hydraulischen oder pneumatischen Druck erzeugt wird und die Scheiben nach dem Aufwölben von
ihrem Einspannrand befreit und dicht in ihrem Tragring befestigt werden, daduich gekennzeichnet,
daß die Dicke jedes unverformten Bleches genau gemessen und daraus die zur Einhaltung eines bestimmten
Ansprechdruckes notwendige Höhe der Wölbung sowie der zur Erreichung dieser Höhe
unter Berücksichtigung der elastischen Rückfederung notwendige Druck berechnet wird und
mit Hilfe einer einstellbaren Tastvorrichtiing beim Erreichen der gewünschten Höhe die weitere
Druckerhöhung sofort beendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verformten Umkehrberstscheiben
durch Wärmebehandlung ausscheidungsgehärlet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Umkehrberstscheiben mit ihren Tragringen durch
Hochtemperaturlöten verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung zusammen
mit dem Hochtemperaturlöten vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgewölblen Scheiben mit ihren
Tragringen mit Hilfe des an sich bekannten Elektronenstrahlschweißens
nur auf einem geringen Teil ihrer Wandstärke, und zw;ir auf der dem
Betriebsdruck enlgegengcrichteten Seite verbunden werden und der Tragring oder die Umkehrberstscheibe
im Bereich der Schweißnaht einen kleinen Vorsprung in radialer Richtung erhält.
Priority Applications (7)
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BE750734D BE750734A (fr) | 1969-05-24 | 1970-05-21 | Obturateurs claquables a retournement pour proteger les appareils et reservoirs contre la supression et procede de fabrication |
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GB25291/70A GB1260619A (en) | 1969-05-24 | 1970-05-26 | Reversing blow-out discs for the protection of apparatus against the occurence of excessive pressure therein |
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DE19691926706 DE1926706C (de) | 1969-05-24 | Umkehrberstscheiben zum Schutz von Apparaten und Behaltern gegen Überdruck und Verfahren zur Herstel lung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1926706A1 DE1926706A1 (de) | 1970-12-03 |
DE1926706B2 DE1926706B2 (de) | 1972-09-28 |
DE1926706C true DE1926706C (de) | 1973-05-10 |
Family
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