DE1920608C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von-Rohblocken aus thermo plastischen Kunststoffen fur die Er zeugung von gemusterten Bahnen oder Platten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rohblöcken aus thermoplastischen Kunststoßen, die zur Erzeugung von gemusterten Bahnen oder Platten weiterverarbeitet werden, bei dem mehic:ε in sich und/oder zueinander verschiedenfarbige Granulate zu einem Rohfell kalandriert werden, das EU Chips etwa rechteckiger Gestalt zerkleinert wird, die ■■■■ "leichmäßiget Verteilung zu einer fortlaufendei Materialschicht aufgestapelt, im Stapel erwärmt und schließlich unter Druck zu einem Block verschweißt werden, der abgekühlt wird.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Chips in gleichmäßiger Verteilung bis zur Höhe des gewünschten Rohblockes zu stapeln, zu erwärmen und den Stapel entsprechend dem Tiefenmaß des Rohbiockes zu unterteilen und in eine Kastenform abzulegen. Ej-, derartiger Kastenblock gestattet lediglich das Schälen zu Platten, ein Schälen von Bahnen ist nicht möglich. Gerade Bahnen sind jedoch beispielsweise für Bodenbeläge sehr vorteilhaft, weil sie sich rationell verlegen lassen.

E> ist daher Aufgabe der Erfindung, in Weiterentwicklung des vorgeschlagenen Verfahrens eine Möglichkeit zur Herstellung von Rundblöcken, die das Si rilen ■. . Bahnen gestatten, zu schaffen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Chipsstapel du'ch stufenweise Erwärmung zu einer Bahr gesintert wird, die zu einem Rundblock aufgewickelt wird, der vor der Abkühlung eine radiale Verdichtung erfährt.

Der wesentlichste Vorteil eines derartigen Ve-fnhrens liegt wie 1 ereits erwähnt darin, daß statt Platten Bahnen gefertigt werden können, die sich schnell und einfach verlegen lassen und außerdem in aufgewickeltem Zustand geringere Verpackungs- und Transpottprobleme mit sich bringen als Platten. Ein weiterer Vorzug besteht darin, daß die Bahnen nur geringe oder gar keine inneren Spannungen aufweisen, die dazu führen könnten, daß sich der verlegte Belag verzieht und von der Bodenfläche jHhebt. Alle Muster können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, wobei aufgrund der radialen Verdichtung des Rundblockes keine Verschiebungen des Musters auftreten. Es wird stets die gleiche Marmorierung erreicht. Im übrigen fällt etwa Va bis ¹U vve.siger Umlaufmaterial als bisher an, wodurch sich eine erhebliche Materialersparnis ergibt.

Während dzi Wärmeeinwirkung, vorzugsweise vor Eintritt in Zonen erhöhter Temperatur, kann die b.ihn einer Vorverdichtung unterworfen werden, die eine beschleunigte Sinterung mit sich bnngt.

Da das Verpressen in axialer Richtung bei gemusterten Blöcken nicht möglich ist, weil dann der Fluß in axialer Richtung auftritt und ungleiche Marmorierungen über die Breite der Bahn entstehen, werden zur Erzielung glatter Stirnseiten des Rundblockes diese nur so weit zusammengestaucht, wie etwa die Breite des Rohfelles beträgt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Breite der von üv.ii Rundblock geschälten Bahn gewährleistet, ohne daß sich Veränderungen der Bemusterung ergeben. Die eigentliche Verdichtung der aufgewickelten Bahn zu einem kompakten Rundblock erfolgt hydraulisch oder pneumatisch von außen oder innen in radialer Richtung. Bei Erreichen eines vorbestimmten Preßdruckes ist der Rundblock von innen und/oder außen zu kühlen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das Material von außen radial zu verdichten und es sobald der vorgegebene Preßdruck erreicht ist, von innen zu kühlen und den Preßdruck so lange aufrechtzuerhalten, bis eine einwandfreie Verschweißung erzielt ist. Die Kühlung des Rundblockes von innen kann durch Kühlung eines in dem Rundblock be-

Bildlichen Wickelkerns aus Stahl oder dgl. erzielt werden. Dies hat den Vorteil, daß das Material auf den Kern schrumpft, so daß zum Schälen des Blockes keine Verankerung des Kerns erforderlich ist. Selbstverständlich kann auch das Druckmedium zusätzlich gekühlt werden, was jedoch nicht sehr vorteilhait ist, weil die Gefahr besteht, daß sich im Block Risse bilden, da das Material aus der erstarrten Außenzone nicht nachfließen kann. Auch eine Verdichtung des Blockes von innen nach außen in radialer Richtung ist aus den erwähnten Gründen unzweckmäßig. Außerdem muß dann der Kern, der zum Schälen notwendig ist, nachträglich eingeführt und zum Schälen des Blockes verankert werden.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebener. Verfahrens. Diese besteht aus einem Walzwerk mit anschließender Quer- und Längsschneidvorrichtung, die durch ein Transportband miteinander verbunden sind, aus hintereinander angeordneten, mit einem durchlaufenden Förderband ausgestatteten Heizvorrichtungen, aus einem als Wagen ausgebildeten, zwischen der Abwurfstelle der Längsschneidvorrichtung und dem aus der ersten Heizvorrichtung herausragenden Förderband hin- und herfahrbaren Förderband und aus einer kühlbaren Preßform und ist dadurch gekennzeichnet, daß am Endvi des durch die Heizvorrichtung geführten Transportbandes eine aus einem drehbaren, "orzugsweise hohlen Kern und einer Anpreßvorrichtung bestehende Wickeleinrichtung vorgesehen ist, wobei der Kern mit dem aufgewickelten Rundblock in eine im wesentlichen zylindrische Radialpreßform einsetzbar ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind auf den Kern zwei mittels Riegel sicherbare Kopfplatten auischiebbar. Kern, Rundblock und Kopfplatten werden in die Preßform eingesetzt, in der erfindungsgemäß mittels einer hydraulisch oder pneumatisch aufweitbaren Schlauchmembran von der Forminnenwand oder vom Kern aus ein radialer Preßdruck auf den Rundbiock ausgeübt wild.

Die Erfindung wird an Hanü der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Fertigungsstraße für Rohblöcke aus Chips aus thermoplastischem Material für uie Weiterverarbeitung zur Erzeugung von Bahnen;

F i g. 2 ist ein Längsschnitt durch eine zylindrische Radialpreßform für den Rundbiock;

F i g. 3 und 4 zeigen unterschiedliche Schichtungen der Chips.

Die aus Bahnen thermoplastischen Materials hergestellten Chips 14 gelangen auf ein Transportband 15, das von einem Walzenpaar 13 mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben wird und als Changiervorrichtung 16 ausgebildet ist, indem es auf einem Untergestell 17 hin- und herfahrbar ist. Ist die Vorlaufgeschwindigkeit der Changiervorrichtung 16 genau so groß wie die des Transportbandes 1.5, so steht dieses gegenüber der Changiervorrichtung still und legt keine Chips 14 auf das nachfolgende Transportband 19, das durch Heizvorrichtungen 20 und 21 hindurchgeführt ist, ab. Erst beim Rücklauf der Changiervorrichtung 16 werden die Chips auf das Transportband 19 abgeworfen. Durch Abstimmen der einzelnen Geschwindigkeiten lassen sich verschiedene Schichtungsarten erreichen; zwei Möglichkeiten sind rein theoretisch in den F i g. 3 und 4 wiedergegeben. Eine Schichtung gemäß Fig. 3 wird erzielt, wenn die Rücklaufgeschwindigkeit klein ist, so daß sich die Chips bei der Ablage wie Dachziegel übereinanderlegen, während bei schnellem Rücklauf eine Schichtung gemäß Fig. 4 erfolgt. Zweckmäßig liegt die Schichtdicke der übereinani' liegenden Chips /wischen 2 bis 30 mm. vorzugsweise zwischen 4 und 20 mm.

Eine Kette 22 zieht das Transportband 19 avi gleichmäßiger Geschwindigkeit in die Heizvorridi tu: g 20, bis die erforderliche Gewichtsmenge fur einen Rundbiock 23 erreicht ist. Sodann wird das Band 19 über einen Schnellgang in die zweite Heizvorrichtung 21 gezogen und währenddessen die daraufliegenden Chips 14 gegebene.lfa'Is mit einem Walzenpaar 24 vorverdichtet. In der Heizvorrichtung 21 sintern die Chips 14 bei höherer Temperatur, vorzugsweise bei 170 bis 180° C, zu einer Bahn 25 zusammen, die nach Erreichen der erforderlichen Temperatur um einen Wickelkern 26 zu dem Rundblock 23 gewickelt wird. Zur Erzielung einer gleichmäßigen Aufwickelung der Bahn 25 dient eine Anpreßvorrichtung 27.

Zur Radialverpressung des Rundblockes 23 wird eine im wesentlichen zylindrische Preßform 28 verwendet (F i g. 2). Im dargestellten Beispiel soll die Verdichtung des Rundblockes 23 von außen erfolgen. Zu diesem Zweck ist an der Innenwand der Preßform 28 eine Schlauchmembran 29 angeordnet, die über eine absperrbare Leitung 30 mit Druckluft oder Druckflüssigkeit beschickbar ist. Vor dem Einsetzen des Rundblockes 23 in die Form 28 werden auf den Wickelkern 26 Kopfplatten 31 aufgeschoben und unter geringfügiger axialer Stauchung des Rundblockes 23 zu dem Kern mittels Riegel 32 gesichert. Je nach dem Grad der Aufweitung der Schlauchmembran 29 wird der Rundblock 23 mehr oder weniger dichtgef.'eßt und nach Erreichen des erforderlichen Preßdruckes über den Kern 26 gekühlt, indem dieser hohl ausgebildet und von Kühlmedium durchströmt wird. Bei der Notwendigkeit einer Kühlung des Rundblockes von außen wird das Druckmedium der Membran 29 gekühlt. Soll die radiale Verpressung des Ringblockes zusätzlich oder allein von innen ausgehen, so kann eine Schlauchmcmbran rings um den Kern 26 angeordnet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

1 920 60b Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Rohblöcken aus thermoplastischen Kunststoffen, die zur Erzeugung von gemusterten Bahnen oder Platten weiterverarbeitet werden, bei dem mehrere in sich und/oder zueinander verschiedenfarbige Granulate zu einem Rohfell kalandriert werden, das zu Chips etwa rechteckiger Gestalt zerkleinert wird, die in gleichmäßiger Verteilung zu einer fortlaufenden Materialschicht aufgestapelt, im Stapel erwärmt und schließlich unter Druck zu einem Block verschweißt werden, der abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Chips.stapel durch stufenweise Erwärmung zu einer Bahn £ wintert wird, die zu »^;nem Rundblock aufgewickelt wird, der vor der Abkühlung eine radiale Verdichtung erführt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn während der Wärme- jo einwirkung, vorzugsweise vor Eintritt in Zonen erhöhter Temperatur, einer Vorverdichtung unterworfen wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder

2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundblock axial bis zur Breite des Rohfelles gestaucht wird und die radialt Verdichtung von außen und/oder innen hydraulisch bzw. pneum2*^:sch erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ter Rundblock von innen und/oder außen gekühlt wird.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfallrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, bestehend aus einem Walzwerk mit anschließender Quer- und Längsschneidvorrichtung, die durch ein Transportband miteinander verbunden sind, aus hintereinander angeordneten, mit einem durchlaufenden Förderband ausgestatteten Heizvorrichtungen, aus einem als Wagen ausgebildeten, zwischen der Abwurfstelle der Längsschneidvorrichtung und dem aus der ersten Heizvorrichtung herausragenden Förderband hin- und herfahrbaren Förderband und aus einer kühlbaren Preßform, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des durch die Heizvorrichtung (20, 21) geiührten Transportbandes (19) eine aus einem drehbaren. vorzugsweise hohlen Kern (26) und einer Anpreßvorrichtung (27) bestehende Wickeleinrichtung vorgesehen ist, wobei der Kern (26) mit dem aufgewickelten Rundblock (23) in eine im wesentliehen zylindrische Radialpreßform (28) einsetzbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kern (26) zwei mittels Riegel (32) sicherbare Kopfplatten (31) aufschiebbar sind und daß in der Preßfrom (28) eine hydraulisch oder pneumatisch aufweitbare, einem radial nach innen oder außen gerichteten Druck ausübende Schlauchmembran (29) vorgesehen ist.