DE1918778B2 - Gebrannter Magnesia-Chromit-Formkörper - Google Patents
Gebrannter Magnesia-Chromit-FormkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen gebrannten Magnesia-Chromit-Formkörper,
dessen Ansatz vor dem Brennen in geringen Mengen CaO, SiO2 und P2O-, sowie
gegebenenfalls B2O) enthält.
Aus der DE-PS 2 57 448 ist ein Verfahren zur Herstellung von ungebrannten, feuerfesten Steinen aus
Magnesiachromit und Chromitmagnesia bekannt, wobei dem Sintermaterial 0,05-0,7% einer Borverbindung,
berechnet als B2Oj, zugesetzt werden.
Formkörper der eingangs genannten Art werden beispielsweise in Induktionsöfen für Eisen- und Nichteisenmetalle
eingesetzt.
Eine Möglichkeit bezüglich des Prüfens von Phosphaten in Magnesia-Formkörpern ist in »Improved
Chemical Bonds For Basic Refractories«, von R. W. Limes und R. O. Russell, entsprechend einem Vortrag
bei dem American Ceramic Society Annual Meeting, Philadelphia, Pennsylvania, im Mai 1965, beschrieben. In
dieser Arbeit wurde gefunden, daß ausgezeichnete Heißfestigkeit bei 12600C erhalten werden kann
vermittels Binden eines basischen, Dicalciumsilikat enthaltenden Formkörpers mit langkettigen Natriumphosphatgläsern. Es ist nun jedoch gefunden worden,
daß diese Formkörper praktisch keine Biegefestigkeit bei 1430°C besitzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gebrannten Magnesia-Chromit-Formkörper der eingangs genannten
Art zu schaffen, der einen ausgezeichneten Bruchmodul bei 1430° C aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erlindung beruht auf der Feststellung, daß gebrannte Magnesia-Chromit-Formkörper, bei denen
CaO, SiOi, P2O^, in geringen Mengen in gesteuerten
Verhältnissen vorliegt, ausgezeichnete Hochtemperaturfestigkeit
aufweisen. Die Festigkeitswerte sind hervorragend, wenn sich das CaO : SiO2: P2O5 Gewichtsverhältnis
des Formkörpers auf ausreichend angenähert 55 :12 : 33 beläuft. Die Formkörper werden
z. B. aus einem Ansatz geformt, der im wesentlichen aus größenklassiertem, totgebranntem Magnesiakorn und
Chromerz und Calciumoxid und phosphatabgebenden Materialien besteht.
Der erfindungsgemäße Ansatz sollte praktisch frei von Alkalioxiden sein. Der B2O3-Gehalt des erfindungsgemäßen
Formkörpers sollte sich auf weniger als etwa 0,08 Gew.-% belaufen. Das gesamte CaO+ SiO2+ P2O5
in dem Formkörper sollte ^vorzugsweise kleiner als 10%
sein. Vorzugsweise sollte die totgebrannte Magnesia wenigstens 90% MgO betragen. Es ist bevorzugt, daß
der SiO2-Gehalt des Formkörpers sich auf weniger als
1,5 Gew.-% beläuft. Optimale Ergebnisse werden dann erhalten, wenn sich der SiO2-Gehalt auf weniger als
etwa 0,75 Gew.-% beläuft. Es ist bevorzugt, daß sich das Magnesia zu Chromerz-Verhältnis auf etwa 90 :10 bis
60:40 beläuft und daß das Chromerz eine derartige
Größe aufweist, daß es durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,19 mm hindurchgeht und auf einem
Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,105 mm zurückgehalten wird. Die gebrannten Formkörper
können aus gebrannten Formkörpern hergestellt werden, die aus den oben beschriebenen Ansätzen
gewonnen und bei Temperaturen von etwa 1540°C gebrannt werden.
Damit die erfindungsgemäßen Formkörper die richtigen CaO : SiO2: P2O-,-Verhältnisse aufweisen, ist
es erforderlich, daß dieselben aus Ansätzen hergestellt werden, bei denen die Magnesia ein geeignetes
CaO : SiO2-Verhältnis aufweist, oder wo Calciumoxid
abgebende Materialien dem Ansatz zugesetzt werden, wie Calciumcarbonat, Calciumferrit, Calciunialuminat,
Calciumchromit oder Gemische derselben. Es werden Phosphate dem Ansatz zugesetzt, wie Ammoniumphosphat,
Magnesiumphosphate, Calciumphosphate und dgl. Das Anwenden von Natriumphosphat fällt nicht in den
Rahmen der Erfindung.
Die erfindungsgemäßen gebrannten Formkörper weisen eine ungewöhnliche MikroStruktur auf. Dieselbe
ist gekennzeichnet durch Periklaskörner, die teilweise durch Calciumsilikophosphatphase und teilweise durch
eine komplexe Spindelphase gebunden sind.
Die erfindungsgemäßen Formkörper weisen einen ausgezeichneten Bruchmodul bei Temperaturen über
I43O°C auf. Beispielsweise Festigkeiten liegen über 35 kg/cm'.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf das Dreistoffsystem gemäß Figur
erläutert, das die CaO : SiO2: P2O^,-Verhältnisse aufzeigt,
die bei erfindungsgemäßen Formkörpern geeignet sind.
Im folgenden verstehen sich die Prozentsätze und Teile auf der Gewichtsgrundlage.
In der Figur sind die relativen Anteile an CaO, SiO2
und P2C-, von beispielsweisen Gemischen aufgezeichnet.
Diese Anteile werden aufgrund chemischer Analysen ohne Bezugnahme auf MgO oder andere Oxide
berechnet und die Hauptkomponenten der feuerfesten Masse können natürlich keine Einwirkung auf die
Anteile an CaO, SiO.> und P2O', haben.
Ein Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen Magnesia-Chromit-Formkörper besteht darin, daß
ein Ansatz aus größenklassierten, totgebrannter Ma-
iesia, Chromerz und feinverteiltem, calciumoxidergenden
Material und feinverteiltem phosphatergebenn Material hergestellt, der Ansatz mit einer
sreichenden Menge an Bindemittel versetzt, in irmkörper verformt, getrocknet und gebrannt wird.
is phosphatergebende Material kann unter anderem s Calciumphosphaten, wie
Ca(POj)2; Ca2P2O7; Ca i( PO4J2;
Caj(PO4)j;F,a,OH,CO2;
CaHPO4; Ca(H2PO4J2;
Ca2P2O? · 5 H2O;
s Magnesiumphosphaten, wie
s Magnesiumphosphaten, wie
Mg2P2O7; MgJ(PO4).. ■ η H2O; MgHPO4 ■
η H2O; Mg(H2PO2J2 ■ 6 H2O;
s Ammoniumphosphaten, wie
s Ammoniumphosphaten, wie
(NH4)HjPO4 und (N H4J2H2P2O7
und aus Phosphorsäuren, wie
HPOj, H3PO4 und H4P2O7.
Unter feinverteilt ist zu verstehen, daß eine Korngröße kleiner als 0,21 mm vorliegt. Die Ansätze können in
einem Müller-Wischer vermischt und mit etwa 5% Ligninsulfonablauge-Bindemittel vermischt werden. Sodann
können dieselben in einen Formkörper unter einem Druck von etwa 700 kg/cm2 verpreßt, etwa 10
Stunden bei etwa 120°C getrocknet und sodann bei etwa 15400C gebrannt werden, und zwar etwa iO
Stunden lang. Für die erfindungsgemäß geeigneten Ansätze finden sich die Angaben in der Tabelle I. Die
berechnete chemische Analyse und die normalisierten CaO: SiO2 :P;O-,-Verhälinisse sind in der Tabelle
angegeben. Die typische Analyse der in der Tabelle I angegebenen Materialien finden sich in der Tabelle II.
Beispiel | 1,44 | Magnesia | Di fieren/ | - | B | C | 1.44 | - | D | |
Λ | 2,08 | Λ | - | |||||||
Ansatz (Gewichtsleile) | - | 20 | 20 | 2,12 | 20 | |||||
Transvaal Chromerz | 20 | - | 0,7% | 80 | 80 | - | ||||
Magnesia A | 80 | - | 0,4% | - | - | 80 | ||||
Magnesia B | - | 0,2% | 0,42 | 0,50 | ||||||
Calciumcarbonat | - | - | - | __. ._. | - | |||||
Monoammoniumphosphat | -■- | 2,4 | 2.48 | - | ||||||
Calciumphosphut | — d. | 6,1 - | - | |||||||
Magnesiumpyrophosphat | 0,03 | - | 3,3 | 4.2 | ||||||
phosphuthultigcr Staub | - | 9,4 | ||||||||
Chemische Analyse, % | 2,46 | 2,59 | ||||||||
Calciumoxid (CaO) | 0,71 | 0.78 | ||||||||
Kieselerde (SiO1) | ■ - | 1,30 | — | 1.36 | ||||||
Phosphor (P:0<) | ||||||||||
Eisenoxid (FcO;) | ||||||||||
Tonerde (AU),) | ||||||||||
Chromoxid (CnO,) | Transvaal- | |||||||||
Normalisierte Verhältnisse | 55,0 | Chromer/ | 54,7 | |||||||
Calcium (CaO) | 15,9 | 16,5 | ||||||||
Kieselerde (SiO1) | -29,1 | 1,01% | 28,7 | |||||||
Phosphor (P2O,) | 15,0 | |||||||||
Tabelle II | Magnesia | 26,9 | Phosphat- | |||||||
B | 47,5 | haltiger | ||||||||
0.21 | Staub | |||||||||
0% | 10,5 | 5,0% | ||||||||
Kieselerde (SiO,) | 0,03 | 1,7 | ||||||||
Tonerde (AhO.,) | 0,6 | - | 0,9 | |||||||
Eisenoxid (Fe2Oi) | - | |||||||||
Chromoxid (Cr2O,) | 1,0 | 48,8 | ||||||||
Calciumoxid (CaO) | — | 0,5 | ||||||||
Magnesiumoxid (MgO) | 0,12 | - | ||||||||
Boroxid (B2O.,) | - | 33,8 | ||||||||
'hosnhornentoxid (INOO | ||||||||||
Eine Größenklassierung für die beispielsweisen Ansätze isl im folgenden wiedergegeben:
Geht durch ein Sieb mit 4,76 mm, zurückgehalten auf 1,65 mm Geht durch 1,65 mm hindurch, zurückgehalten auf 0,59mm
Geht durch 0,59 mm hindurch, zurückgehalten auf 0,21 mm Geht durch 0,21 mm hindurch
Bereich | bevorzugt |
annehmbar | 3O1X. |
20-40% | 30% |
20-40% | 101A |
weniger als 15% | 30% |
20-40% | |
Das Chromerz liegt vorzugsweise in einem Größenbercich
von 4.76-, 1.65- oder 1,65-, 0.59-mm-Fraktionen r,
des Ansatzes vor.
Bezüglich der mineralogischen Aspekte des Erfindungsgegenstandes darf zusammenfassend ausgeführt
werden, daß es wesentlich ist, daß CaO, SiOj und PiOi im
wesentlichen vollständig kombiniert aus Calciunisiliko- >»
phosphaten, z. B. Silikocarnotit vorliegen müssen. Die Silikophosphatphase liegt in der Grundmasse des
Formkörpers vor und führt zu einer Bindung zwischen Periklas- und Chromerzkörnern. Die Bildung von
sekundären Spinelen während des Brennvorgange! führt ebenfalls zu einer Bindung zwischen Periklas- unc
Chromerzkörnern. Diese sekundären Spinele sine komplex aufgebaut und weisen die allgemeine Formel
(MgO.FeOXCr .O .AbO ,.Fe2O,)
auf. Das Calciumoxid läßt sich vorzugsweise währenc des Brennens mit der Kieselerde und den Phosphoroxi
den umsetzen. Somit werden niedrig schmelzende Calciumoxid-Ferrite oder Aluminate nicht festgestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gebrannter Magnesia-Chromit-Formkörper, dessen Ansatz vor dem Brennen in geringen Mengen ϊ
CaO, SiO2 und P2O5 sowie gegebenenfalls B2O3
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Summe von CaO, SiO2 und P2O5 wenigstens 2% des
Gesamtgewichtes des Formkörpers beträgt mit einem CaO :SiO2: P2Os Gewichtsverhältnis, das in
die Fläche A-B-C-D-E nach Fig. 1 fällt und ausreichend nahe 55 :12 :33 liegt und daß weniger
als 0,08 Gew.-% B2O3 enthalten sind.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß SiO2 in einer Menge von weniger als r,
1,5 Gew.-% vorliegt.
3. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß SiO2 in einer Menge von weniger als
0,75 Gew.-% vorliegt.
4. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chromerz 10 bis 50 Gew.-% des
Formkörpers ausmacht und eine derartige Korngröße besitzt, daß dasselbe durch ein Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 1,19 mm hindurchgeht und auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweile
von 0,105 mm zurückgehalten wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US73779868A | 1968-06-17 | 1968-06-17 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|
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DE (1) | DE1918778B2 (de) |
GB (1) | GB1211312A (de) |
-
1969
- 1969-04-10 DE DE19691918778 patent/DE1918778B2/de not_active Ceased
- 1969-05-15 GB GB2484569A patent/GB1211312A/en not_active Expired
- 1969-06-13 JP JP44046221A patent/JPS4944088B1/ja active Pending
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Publication number | Publication date |
---|---|
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GB1211312A (en) | 1970-11-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |