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Tastenwerk £ür Fernschreiber Zusatz zu Patent 1 901 622 (Az. P 19
Ol 622.9) Das Hauptpatent beschreibt ein Tastenwerk Zur Fernscheiber, dessen Tasten
unabhängig davon betätigt werden können, ob eine vorher niedergedrückte Taste losgelassen
wurde. Zu diesem Zweck ist jedem Tastenhebel ein Wählglied zugeordnet, das zwei
verschiedene Lagen einnehmen kann und jedem Wählglied ist ein Rückstellglied zugeordnet,
welches das Wählglied unabhängig von der Bewegung des zugehörigen Tastenhebels aus
seiner Arbei.tslXage in die Ruhelage zurUckstelltw Um das Wählglied aus seiner Ruhelage
in die Arbeitslage zu überfuhren, ist bei der im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsform
dieser Anordnung mit dem Tastenhebel ein Mitnehmer verbunden, der das zugehörige
Wählglied beim Niederdrücken des Tastenehebels erfaßt und es in der.Arbeitslage
wieder freigibt. Weil also bei dieser Anordnung die Tastenhebel unmittelbar auf
die Wåhlglieder einwirken, kann es nun vorkommen, daß ein falsches Zeichen gesendet
wird, wenn eine Taste gedrückt wird, während eine andere Taste
noch
nicht in die Ausgangslage zurückgekehrt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Verbesserung ist es, solche Falschbetätigungen
zu vermeiden.
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Zu diesem Zweck ist das Tastenwerk nach dem Hauptpatent erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Ueberführung des Wählgliedes aus seiner Ruhelage
in die Arbeitslage durch eine vom Tastenhebel ausgelöste, jedoch von ihmunabhängige
Schaltvorrichtung erfolgt.
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Die Anordnung ist vorzugsweise so getroffen, daß die Schaltvorrichtung
vom Tastenhebel auf einem Teil seines Weges mitgenommen wird und bei weiterem Niederdrücken
des Tastenhebels von diesem freikommt. Durch diese Mitnahme wird eine Feder gespannt,
welche die Schaltvorrichtung selbsttätig weiterbewegt, wobei diese ihrerseits das
hlglied in die Arbeitslage verstellt. Ist das ahlglied in der Arbeitslage angelangt,
so wird es von der Schaltvorrichtung freigegeben. Letztere setzt ihre freie Bewegung
fort, bis sie erneut in eine Ruhelage gerät, in der sie vom Tastenhebel erfaßt werden
kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung beschrieben. Hierin sind
Fig, 1 die rechte Seitenansicht
der einem Tastenhebel zugeordnet ählvorrichtg gemäß der Erfindung Fig. 2 eine Teilansicht
ähnlich Fig. 1 in anderer Lage verschiedener Teile und Fig. 3 eine Teilansicht entsprechend
Fig. 2 in einer weiteren Lage der beweglichen Teile.
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Die in Fig. 1 dargestellte Wählvorrichtung ist abgesehen von den weiter
unten beschriebenen Verbesserungen identisch mit der im Hauptpatent beschriebenen.
Die Wahlvorrichtung 31 enthält einen Tastenhebel 55 mit einer Taste 56, der in einer
Grundplatte 80 verschiebbar gelagert ist. Eine Blattfeder 81, die mittels einer
Niete 82 an der Grundplatte 80 befestigt ist, sucht den Tastenhebel 55 nach oben
zu drücken. Ist der Tastenhebel weit genug niedergedrückt, so muß er außerdem die
Kraft einer Rückholvorrichtung 60 überwinden. Zur Führung des Tastenhebels 55 dienen
an den beiden Schenkeln desselben befestigte Stifte 83 und 84, die in vertikale
3schlitze 85 und 86 der Grundplatte 80 eingreifen.
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Zur Kodierung Patent eine drehbare Blende 106, die um eine Achse 107
drehbar ist und deren Bewegung durch einen festen Anschlag 117 begrenzt wrd. Die
Blende 106 befindet sich in einer Vertiefung 105 der Grundplatte 80 und ist auf
ihrem Umfang mit radialen Sperrzähnen 110 versehen, die Sperrzähne
110
können je ein Lichtführungsloch 112 in der Grundplatte 80 verdecken und können selektiv
abgebrochen werden, so daß dann die entsprechenden Löcher 112 bei einer Drehbewegung
der Blende 106 nicht verdeckt werden. Zum Zusammenhalten der einzelnen hintereinanderliegenden
Wählvorrichtungen 31 dienen rechteckige Stangen 71 und 74, die sich in entsprechenden
Randausschnitten 70 und 72 der Grundplatte 80 befinden.
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Die bis hierher beschriebenen Teile sind nach Art und Lage identisch
mit den entsprechenden Teilen der Anordnung nach dem Hauptpatent. Einige weitere
Teile sind bei der vorliegenden Ausfuhrungsform etwas abgewandelt, erfüllen aber
die gleichen Aufgaben. So ist auch hier eine Feder 116 zwischen der Blende 108 und
der Grundplatte 80 angeordnet und sucht die Blende 106 entgegen dem Uhrzeigersinne
in Eingriff mit dem Anschlagstift 117 zu drehen. Ein Universalloch-Sperrzahn 113
der Blende 106 tragt einen Stift 114, der durch einen Schlitz 115 in der Grundplatte
80 hindurchgeht, und das Universalloch 111 ist hier nicht wie beim Hauptpatent oberhalb,
sondern unterhalb des Sperrzahns 143 angeordnet.
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Ferner befindet sich der linke (vordere Schenkel des Tastenhebels
55 in einer flachen Vertiefung 150 der Grundplatte 80, die hier nicht wie beim Hauptpatent
auf der anderen Seite der Grundplatte wie die Blende 106, sondern auf der gleichen
Seite der Grundplatte ausgebildet ist.
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Schließlich befinden sich der Lappen 120 des Tastenhebels und das
von ihm beim Niederdrücken verdeck hç qr im oberen Teil der Grundplatte 80.
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Neben-i-dbesen geringen baulichen Abwandlungen liegt der Hauptunterschied
der erfindungsgemäßen Verbesserung gegenüber der Anordnung nach dem Hauptpatent
darin, daß die Blende 106 hier nicht unmittelbar vom Tastenhebel, sondern von einer
Schaltvorrichtung 151 betätigt wird, die sich in einer tiefen Aussparung 152 der
Grundplatte 80 befindet. Die Schaltorrichtung 151 ist an der Grundplatte 80 auf
einem Zapfen 153 mittels eines Lagers 154 gelagert und besteht aus einem Mitnehmerteil
1 55 für die Blende, einem Federbetätigungsteil 156 und einem vom Tastenhebel erfaßbaren
Betätigungsteil 157. Die Schaltvorrichtung 151 kann aus einem einzigen Stück bestehen
oder aus einzelnen, unverrückbar miteinander verbundenen Teilen zusammengesetzt
sein.
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In der rechten Kante des linken (vorderen) Schenkels des Tastenhebels
55 ist eine rechteckige Aussparung 162 ausgebildet, die eine Oberseite 163, eine
Seitenfläche 164 und eine Unterseite 165 besitzt. Der Betätigungsteil 157 der schaltvorrichtung
151 besitzt vier gleichmEßig auf seinen Umfang verteilte Nasen 166, die soweit radial
nach außen abstehen, daß sie von der Oberseite 163 und der Unterseite 165 der Aussparung
162 erfaßt werden können.
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Der Federbetätigungsteil 156 ist mit vier ebenen Seitenflächen 167
versehen, die in einem Quadråt um den Zapfen 153 angeordnet sind. Der Mitnehmerteil
155 besitzt
vier gleichmäßig auf seinem Umfang verteilte Mitnehmer
168, die radial soweit nach außen abstehen, daß siebei einer Drehung der Schaltvorrichtung
den Zapfen 11-4 der Blende 106 erfassen.
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Die Drehung der Schaltvorrichtung 151 um den Zapfen 153 wird durch
die Flächen 163 und 165 des Tastenhebels 55 und durch eine Feder 169 beherrscht,
Letztere geht von einem Loch 170 in der Grundplatte 80 um einen Zapfen 171 herum
und verläuft dann etwa parallel zum linken (vorderen) Schenkel des Tastenhebels
55. Die Feder 169 befindet sich in einer Aussparung 172 der Grundplatte mittlerer
Tiefe und steht in Eingriff mit einer der Seiten 167 des Federbetätigungsteils 156
der Schaltvorrichtung 151. Die Feder dient dazu, die Schaltvorrichtung in vier Stellunge
festzulegen, die je dadurch gegeben sind, daß eine der Seiten 167 parallel zur Feder
169 verläuft.
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Befindet sich die Schaltvorrichtung 151 in der Stellung der Fig. 1,
so wird beim Druck auf die taste 56 die Oberseite der Aussparung 162 des Tastenhebels
55 in Eingriff mit einem der Finger 166 des Betätigungsgliedes 157 gebracht. Beim
weiteren Niederdrücken der Taste 56 nimmt der Tastenhebel den Finger 166 und damit
das Betätigungs glied 157 mit. Da das Betåtigungsglied 157 fest mit der anderen
Teilen der Schaltvorrichtung 151 verbunden ist, dreht sich auch das Federbetätigungsglied
156 hinsichtlich der Feder 169, wodurch die Feder 169 von dem Drehzapfen 153 weggedrückt
wird. Diese Bewegung setzt sich fort, bis die Schaltvorrichtung 151 iidie Stellung
der Fig. 2 gelangt ist, die ein labiles Gleichgewicht darstellt, da die Feder 169
ihre größte Auslenkung erreicht hat, Die Normale im Berührungspunkt der Feder mit
einer Ecke des Federbetätigungsteils 156 geht in dieser Stellung durch die Achse
des Drehzapfens 153. Dreht sich die Schaltuorrichtung 151 nur ein ganz kleines Stück
Über die Gleichgewichtslage hinaus, so übt die Feder 169 eine Kraft auf die Schaltvorrichtung
aus, durch welche dieselbe in die nächste Ruhelage weitergedreht wird, in der die
nächste Seite 167 desFederbetätigungsteils 156 in die Stellung der Fig. 1 gelanyt,
in welcher die Feder 169 an der betreffenden Seite anliegt. Diese Weiterdrehung
erfolgt unabhäg davon, ob der Tastenhebel 55 weiter niedergedrückt, losgelassen
oder festgehalten wird, d.h. die Schaltvorrichtung 151 schnappt unabhängig vom Tastenhebel
sofnrt in die
nächste Ruhelage. Nur wenn der Tastenhebel 55 bereits
losgelassen wird, bevor die Schaltvorrichtung 151 sich über das labile Gleichgewicht
der Fig. 2 hinausbewegt hat, drückt die Feder 81 den Tastenhebel 55 wieder nach
oben und die Unterseite 165 der Aussparung 162 nimmt den Finger 166 mit, so daß
die Sialtvorrichtung eine Bewegung im Uhrzeigersinne macht und in die Ausgangslage
der Fig. 1 zurUckkehrt.
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Wie Fig. 2 zeigt, sind die Betätigungsfinger 168 des Betätigungsteils
156 der Schaltvorrichtung 151 so angebracht, daß sie stets außer Eingriff mit der
Blende 106 sind, solange die Schaltvorrichtung 151 in Eingriff mit dem Tastenhebel
55 steht. Sobald aber die Weiterdrehung der Schaltvorrichtung 151 von der Feder
169 übernommen wird, also unmittelbar jenseits der labilen Gleichgewichtslage der
Fig. 2, kommt ein Finger 168 in-Eingriff mit dem Stift 114 an der Blende 106. Beim
Uebergang der Schalterrichtung 151 in ihre nächste Gleichgewichtslage unter der
Wirkung der Feder 169 verschwenkt der Finger 168 die Blende 106 im Uhrzeigersinne
gegen die Kraft der Feder 116. In diesem Zeitintervall werden die Löcher 112 von
ihren zugeordneten Sperrzähnen 110 verdeckt, wenn diese nicht weggebrochen sind,
und werden dann teilweise wieder freigegeben, wie es in dem Hauptpatent beschrieben
ist.
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Nähert sich die Schaltvorrichtung 151 ihrer nächsten Ruhelage,
so
gelangen der Betätigungsfinger 168 und der Stift 114 in die in Fig. 3 dargestellte
Stellung, in der die auseinanderlaufenden Kreisbahnen des Fingers 168 und des Stiftes
114 die Trennung der beiden Teile voneinander verursachen. Dadurch wird die Blende
106 freigegeben, so daß sie unter der Kraft der Feder 116 in Berührung mit dem Anschlag
117 zurückkehren kann während die Schaltvorrichtung 151 den letzten Teil ihrer Weiterdrehung
in die nächste Ruhelage ausführt. So kommt die Vorrichtung wieder in die Stellung
der Fig. 1, wobei nur die Schaltvorrichtung 151 sich um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn
weitergedreht hat. Da alle Teile der Schaltvorrichtung 151 symmetrisch hinsichtlich
ihrer Drehachse angeordnet sind, stimmt die neue Ruhelage in allem mit der früheren
Ruhelage überein.
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Die einzige Aufgabe des Tastenhebels 55 besteht darin, die Schaltvorrichtung
151 über ihr labiles Gleichgewicht hinaus bis zu, er Stellung zu drehen, in weicher
die Weiterdrehung- ein von der Feder t69 übernommen wird.
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Durch dieses Merkmal n Verbindung mit der Tatsache d$S die Betätigungsfinger
168 nu r während der freien Drehung der Schaltvorrichtung,- 151 in Eingriff mit
der Blende 106 stehen, verhindert jede Verstellung der Blende 106, bis eine vollständige
Wählfunktion, bestehend aus der Drehung der Blende 106 in die Sperrlage und der
Rückkehr
derselben in die Lage der Fig. 1 gewährleistet ist Es
können deshalb beliebig viele Tasten ganz oder teilweise niedergedrückt gehalten
werden, während eine weitere Taste betätigt wird, ohne daß ein falsches Zeichen
erzeugt wird.