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Geschlossenes Schwimmbad mit stationärer Beheizungsanlage und mit
Luftentfeuchtungsanlage Die Erfindung betrifft ein geschlossenes Schwimmbad, dessen
Schwimmbecken freistehend ist, insbesondere Privatschwimmbad, oder Hotelschwimmbad
mit stationärer Beheizungsanlage und mit Luftenfeuchtungsanlage, die einerseits
einen im oberen Teil der Schwimmbad-Gebäudewand eingebauten Abluftventilator, der
an den im Feuchtluftgebiet des Badraumes angeordneten und auf einen bestimmten iuftfeuchtigkeitswert
einstellbaren Schalthygrostaten angeschlossen ist, enthält und die andererseits
eine Unterfluranordnung der von der über den Äußenluftschacht in das Gebäude einströmenden
Zuluft umströmten Heizungskonvektoren aufweist, die parallel zur Gebäudelängswand
aneinandergereiht sind.
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Ein derartiges Schwimmbad ist bereits durch die Firmen-Druckschrift
"imperator Wärme-Technik" KW 1432, Juni 196?, der Hans Viessmann KG auf Seite 8
bekanntgeworden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, diese bekannte
Schwimmbadanlage hinsichtlich der Einhaltung
einer bestimmten Luftfeuchtigkeit,
hinsichtlich einer weitestgehenden Vermeidung von Zugluft, von Luftrückstau, instabilen
Strömungszuständen und Schwitzwasserbildung zu verbessern und diese Verbesserung
schon bei erheblich verringerten Betriebskosten zu erreichen.
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Jede Änderung der Luftbewegung beeinflußt bekanntlich die Wärmeabgabe
des menschlichen Körpers, da der menschlichen Körperoberfläche je nach dem Ausmaß
der-Luftgeschwindigkeit mehr oder weniger Wärme entzogen wird. Das Ausmaß dieser
Wärmeabgabe hängt im Einzelfall von der Stärke der Luftbewegung, dem Temperaturunterschied
zwischen Körperoberfläche und Umgebung und ferner vom Zustand des Yensehen, ob nackt
oder bekleidet bzw. wie er bekleidet ist usw. ab.
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Versuche von Kisskalt mit gleich starken, verschieden warmen Luftströmen
ergaben für das Verhalten des nackten Menschen im Zustand vor und nach der Bewindung
bei einer Lufttemperatur von 54°C eine Absenkung der Hauttemperatur von 2,5°C und
schließlich bei 23,5°C Lufttemperatur eine Absenkung der Hauttemperatur um 6,5°C
(vgl. Franz Bradtke u. Walther Liese "Hilfsbuch für Raum und außen klimatische Messungen"
2. Aufl. 1952, Springer Verlag 5. 15 ff).
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Wenn-bewegte Luft unbehaglich oder lästig empfunden wird, so pflegt
man von "Zugluft" zu sprechen. In ihrer reinsten Form handelt es sich um laminare,
seltener um turbulente, schwache Luftbewegungen, die auf eine umschriebene Stelle
der Körperoberfläche einen einseitigen Abkühlungsreiz auslösen. Inwieweit Zugluft
Erkältungskrankheiten verursacht und diese zum Anlaß bestimmter anderer
Gesundheitsschäden
werden, hängt von der Größe des Temperaturunterschiedes zwischen Luftbewegung und
sonstiger Umgebungstemperatur und der zeitlichen Dauer der Einwirkung ab. Eine Rolle
spielt dabei auch der allgemeine Gesundheitszustand des Menschen und die Erhitzung
des Körpers sowie Gegenwirkungen durch körperliche Bewegung.
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Nach den Erfahrungen muß angenommen werden, daß Zugluft für alle (besonders
für ältere oder für kranke) Menschen zumindest ungünstig ist und eine ausgesprochene
Abhärtung dagegen kaum erreicht werden kann. Im geschlossenen Raum kann Zugluft
als Folgeerscheinung von fehlerhaften Lüftungs-und Heizungsanlagen leicht entstehen.
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Die Erfahrung lehrt ferner, daß hohe relative Feuchtigkeit bei niedrigen
Temperaturen das Kältegefühl, bei höheren Temperaturen das Wärmegefühl (Schwüle)
steigert. In bewegter kübl-feuchter Luft tritt mit zunehmender Luftbewegung eine
wesentliche Verstärkung des Kältegefühis, in warmfeuchter Luft dagegen eine weit
geringere, unter Umständen gar keine Minderung des Wärmegefühls ein. Bewegte Luft
muß j je nach ihrer Temperatur und ihrem Feuchtigkeitsgehalt als Entwärmungsmittel
verschieden beurteilt werden, ob sie also vorzugsweise unmittelbar eine Kühlwirkung
an der Haut hervorruft oder mittelbar eine solche durch Begünstigung der Wasserverdunstung
herbeiführt.
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In feuchter Luft ist die Atmung flacher und lebhafter als in trockner
Luft, in der eine Vertiefung der Atemzüge und Verringerung ihrer Zahl beobachtet
wird. Andererseits fördert Lufttrockenheit die Stiubentwicklung und Staubverbreitung
und zu hohe Luftfeuchte fährt zu lästiger Schwitzwasserbildung an Qen Gebäudewänden
und sonstigen Umschließungsflächen sowie Einrichtungs- und Geräteflächen.
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Die vorstehend erörterten Tatsachen sind bei der Erstellung eines
Schwimmbades des eingangs geschilderten Typs, das gemäß der der Erfindung zugrunde
liegenden Aufgabe ein behagliches Raumklima bei kostengünstigen Installationen gewährleistet,
in Betracht zu ziehen. Durch eine bestimmte technische Gestaltung baulicher Art
in Verbindung mit besonderen technischen örtlichen Maßnahmen bei der Beheizung,
der Lüftung und der Raumluft-Feuchtwertstabilisierung soll dabei gemäß der Aufgabenstellung
ein Optimum an klimatischer Behaglichkeit erreicht werden und Störungen der Behaglichkeit
auf ein Minimum reduziert werden, in der bekannten Erkenntnis, daß Abweichungen
von behaglichen Werten rasch zu lästigen Empfindungen der Unbehaglichkeit führen.
Die Grenzen, innerhalb welcher eine große Mehrheit von Personen ein Raumklima behaglich
empfindet, liegen verhältnismäßig nahe beieinander (vgl.
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Prof. Dr. med. Etienne Grandjean "Voraussetzungen für ein behagliches
Raumklima" in Heizung - Lüftung - Haustechnik 1967,Heft 7,Seiten 272 bis 273, VDJ-Verlag
Düsseldorf).
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Für ein geschlossenes Schwimmbad, dessen Schwimmbecken freistehend
ist, insbesondere Privatschwimmbad oder Hotelschwimmbad, mit stationärer Beheizungsanlage
und mit Luftentfeuchtungsanlage, die einerseits einen im oberen Teil der Schwimmbad-Gebäudewand
eingebauten Abluftventilator, der an den im Feuchtluftgebiet des Bauraumes angeordneten
und auf einen bestimmten Luftfeuchtigkeitswert einstellbaren Schalthygrostaten angeschlossen
ist, enthält und andererseits eine Unterfluranordnung der von der über den Außenluftschacht
in das Gebäude einströmenden Zuluft umströmten Heizungskonvektoren aufweist, die
parallel zur Gebäudelängswand aneinandergereiht sind, besteht zur Lösung
der
gestellten Aufgabe und unter Berücksichtigung der oben erörterten Behaglichkeitsparameter
die Erfindung darin, daß erstens zwischen dem außen liegenden Zu luftschacht und
der unteren Gebäudeaußenwand eine Erdschicht vorhanden ist, deren Dicke mindestens
etwa gleich der lichten Weite des in seiner Tiefe bis über den quer abzweigenden
und unterhalb der den Konvektoren unmittelbar vorgesetzten Strömungsleitblechen
einmündenden Zulufteinlaßkanal hinaus reichenden Zuluftschacht ist, daß zweitens
die Einmündung des Zulufteinlaßkanals und die Einströmseite der unterflurigen Konvektoren
zu einem bis auf den Konvektorenausgang abgeschlossenen, beheizten und als Wärmepuffer
benutzbaren Unterflurraum gehören, der die äußeren Seitenflächen und die auf Säulenfüßen
aufliegende Bodenfläche des Schwimmbeckens umgibt, daß drittens auf der Ausströmseite
an die Xonvektoren strömungsmäßig eine nach oben wirksame, trichterartige Verkleidung
angesetzt ist, deren obere Trichteröffnung durch wärmespeichernde, überflurig begehbare
Steinplatten, die in der Längsrichtung der Konvektoren je mit Luftspalt aneinandergereiht
sind, abgedeckt ist,;und daß viertens das Volumen des überflurig und über dem Schwimmbeckenwasserspiegel
befindlichen Luftraumes zu der vom Abluftventilator leistungsmäßig absaugbaren Luftmenge
im Verhältnis von 1 : 4 bis 1 : 5 steht.
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Die Erfindung sei nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
für eine beispielsweise und besonders günstige Ausführungsform näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt das nach der-Erfindung eingerichtete Schwimmbad im Grundriß.
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Fig. 2 zeigt in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt
des Querschnittes nach Fig. 1 mit der Luftströmungs-Eingangsseite.
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Fig. 3 zeigt ein über mehrere Tage aufgenommençs Diagramm der Schwimmbad-Raumtemperatur
einer Einrichtung nach der Erfindung.
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Fig. 4 zeigt ein über den gleichen Zeitraum aufgenommenes Diagramm
der relativen Schwimmbad-Luftfeuchte in einer Einrichtung nach der Erfindung.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Schwimmbad und mit 2 das Schwimmbecken bezeichnet.
Das Schwimmbecken 2 besteht zweckmäßig aus Stahl. Das geschlossene Schwimmbad 1
nach Fig. 1 bzw.
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Fig. 2 hat überflurig einen Rauminhalt von etwa 12 1/2m (Länge)x 6m
(Breite) x 3m (Höhe über dem Wasserspiegel bei gefülltem Becken 2) - 225m3. Das
Schwimmbecken 2 hat im Falle der Fig. 1, bzw. Fig. 2 eine Tiefe von etwa 1,5m, eine
Breite von 4m und eine Länge von lOm. Das Schwimmbecken 2 ist sowohl überflurig
allseitig, ringsum begehbar (Fig. 1) als auch im Weller (Fig. 2) allseitig freistehend
aufgestellt.
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Das nach oben durch eine in den Zeichnungen nicht sichtbare Decke
abgeschlossene Schwimmbad 1 ist mit einem Schalthygrostaten 3 und einem Abluftventilator
4 ausgerüstet. Der Abluftventilator 4 ist in eine ins Freie führende Öffnung der
Querwand eingebaut (Wandlüfter) und ist zweckmäßig ein liialventilator, der die
Naßluft nach außen absaugt, wenn sich ein zu hoher Luftfeuchtewert im Raum eingestellt
hat. Der ßxialventilator 4 bildet mit dem Bygrostaten 3 ein diskontinuierlich arbeitendes
System.
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lis Feuchtemesser 3 kann das bekannte, sehr einfache und preiswerte
Haarhygrometer verwendet werden. Bei hohen Feuchtigkeitswerten ist jedoch die Einstellung
beim Haarhygroneter schleppend und unsicher1 da die Haarverlängerung im Bereiche
hoher Feuchtigkeit relativ gering ist gegenüber derjenigen bei geringer Feuchtigkeit.
Sehr verbreitet sind Haarhygrometer, die als Hygrostaten für Klimaregelzwecke mit
Schaltkontakten ausgerüstet sind. Um schleichende Xontaktgabe zu vermeiden, sind
hierbei Springschalter eingesetzt. Der Springachalter schaltet ein, wenn die Luftfeuchte
einen bestimmten, durch die von Hand einstellbare Vorspannung der Haarharfe eingestellten
Wert unterschreitet. Ein ebenfalls sehr einfaches Feuchtemeßgerät beruht auf der
Tatsache, daß sich bestimmte Kunststoffe unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit
verschieden stark ausdehnen (wie beim Bimetallthermometer mit zwei Metallstreifen).
Dann wird sich dieser Biplastikstreifen entsprechend der Feuchtigkeit der Umgebung
verbiegen. Diese Ausbiegung kann auf einen Zeiger oder auf die Schaltkontakte übertragen
werden.
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Am günstigsten hat es sich im Falle der Erfindung erwiesen, wenn der
an der Wand su montierende Schalthygrostat 3 als hygroskopisches Meßelement ein
Nylonband enthält, wie dies z. B. bei dem bekannten Feuchtigkeitsregler Type i 46
C 1000 der Firma Honeywell der Fall ist.
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Der Schalthygrostat 3 wird zweckmäßig in einer Höhe von etwa 1 1/2m
über dem Boden im frei zirkulierenden Luftstrom des Feuchtluftgebietes, abseits
jener Stellen also, an denen Heizkörper aufgestellt sind, installiert. Die elektrische
Verbindung 5 des Schaltbygrostaten 3 an der Schwimmbadwand 6 mit dem Abluft-Ventilator
4 in der Schwimmbadwand
8 ist in Fig.## 1 gestrichelt dargestellt.
Die beiden Längsgebäudewände des Schwimmbades sind in Fig. 1 mit 6 und 7 bezeichnet.
Im Schwimmbad 1 ist fernerhin überflurig ein Zentralheizungskörper 9 mit Sitzfläche
10 vorgesehen (Fig. 1 vor der linken Querwand).
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Die durch Pfeil 11 schematisch dargestellte Frischluft wird aus der
freien Atmosphäre entnommen und über den Zuluftschacht 12, dessen Bodenfläche 13
mit Kies bedeckt ist, sowie über die Querverbindung 14 und über das jalousieartige
Zuluftgitter 15, das im Bedarfsfalle durch den Stellmotor 16 einstellbar eingerichtet
sein kann, in den Kellerraum (Fig. 2) im Sinne der eingezeichneten Pfeile eingeführt.
Der Zuluftschacht 12 ist durch Gitterrost 17 abgedeckt. Die Luftentnahmestelle (12)
ist vorteilhaft geschützt gegen Wind, Staub, Rauch und Ruß in oder in der Nähe von
Gartenanlagen au wählen. Auch sollen die Kanäle 12 und 14 zu Reinigungszwecken gut
zugänglich sein. Die richtige Anordnung und Gestaltung der Zuluftkanäle ist im Falle
der Erfindung von großer Bedeutung. Das gleiche gilt auch für deren richtige Ankopplung
an die übrigen Bauelemente der Schwimmbadklimatisierung mit Hilfe selbsttätiger
Regelung auf zahlenmäßig festgelegte Werte.
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Die Eintrittsstelle 17 am Zuluftschacht 12 (Fig. 2) liegt ebenso wie
die begehbare, überflurige Unrandungsfläche um das Schwimmbecken 2 herde etwa in
Höhe der Erdoberfläche. Der Kellerraum, in den das Schwimmbecken 2' praktisch mit
voller Beckentiefe hineinragt (Fig. 2), liegt in seiner gesamten Höhe unter der
Erdoberfläche.
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Die Zuluft(l1) wird unterflurig über die Leitbleche 18 und 19 (Fig.
2) dem Heizungskonvektor 20 zugeführt, der im Scheitel eines nach oben offenen Trichters
21 sitzt,
Die Öffnung des Trichters 21 ist vorteilhaft durch wärmespeichernde
Steinplatten 22 abgedeckt, die mit Lückenabstand 23 (Fig. 1) querliegend nebeneinander
parallel zur Gebäudewand 7 gelegt sind. Durch die Steinplattenlücke 23 strömt die
Konvektionsluft in den Baderaum als Trockenluft ein und wird durch Sog, den das
Ausströmen der Naßluft bei 4 bewirkt, nachgeschoben.
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Die Konvektoren 20 ruhen samt Trichter 21 auf Halterungen 24 die in
der Kellerwand 25 verankert sind. Das nach allen Seiten und nach unten bis auf die
Auflage freistehende Schwimmbecken 2 ruht auf mehreren Beton- oder Steinsockeln
26. Mit 27 ist die Seitenwand (Fig. 2) des aus Stahl hergestellten Schwimmbeckens
2 bezeichnet. In Fig. 1 ist noch die Fensterglasfläche, insbesondere Thermopane,
mit 28 angegeben.
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Zwischen dem außen im Erdreich liegenden Zuluftschacht 12 (Fig. 2)
und der unteren Gebäudeaußenwand, d. h. der Kellerwand 25, ist vorteilhaft eine
Erdschicht vorgesehen, deren Dicke a mindestens etwa gleich der lichten Weite des
in seiner Tiefe zweckmäßig bis über den quer abzweigenden und unterhalb der den
Konvektoren 20 unmittelbar vorgesetzten Strömungsleitblechen 18, 19 einmündenden
Zuluft-Einlaßkanal 14 hinausreichenden Zuluftschacht 12 ist.
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Der erwähnte hinausreichende Teil des Schachtes 12 ist in Fig. 2 mit
13 bezeichnet. Er dient der Ableitung etwa eindringenden Wassers, damit dieses nicht
in den guerstollen 14 und damit in die Unterkellerung des Schwimmbades eindringen
kann.
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Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich bei der technischen Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe,
wenn bei einer Kellerhöhe
von etwa 2m die Mitte des Querstollens 14 etwa 1 1/4m unter der Erdoberfläche liegt
und der Wert a etwa gleich 60 bis 70cm ist. Die lichte Weite des teerkanales 14
ist dabei zweckmäßig etwa 35cm.
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Den Zuluftkanal 12 unmittelbar an die Kelleraußenwand 25 (a etwa gleich
Null) zu legen, hat sich als recht ungunstig erwiesen. Der Querschnitt des Kanals
12 beträgt etwa 1/3n2. Der Querschnitt von 14 hat etwa denselben Wert.
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Die Einmündung des Zuluftkanales 14 und die Einströmseite der unterflurigen
Konvektoren 20 gehören, abgesehen vom-Strömungsausgang an den Konvektoren 20 zu
einem praktisch abgeschlossenen, beheizten und als Wärmepuffer benutzbaren Unterflurraum,
der die äußeren Schwimmbecken-Seitenflächen 27 und die auf Säulenfüßen 26 aufliegende
Bodenfläche des Schwimmbeckens 2. umgibt.
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Damit diese Pufferwirkung ausreichend ausnutzbar ist, hat das vertikale
Leitblech 19 nur eine begrenzte Länge, die nach unten nicht bis in den unmittelbaren
Einströmungsbereich von 15 reichen soll oder gar eine völlige Trennwand gegen jenen
Kellerraum bilden könnte, welcher den kellerseitigen Teil des Schwimmbeckens 2 unmittelbar
umgibt.
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Die Raumtiefe b, in welche der durch Sog nach oben umgelenkte Frischluftstrom
eindringt, beträgt im Falle eines besonders vorteilhaften Ausführungsbeispieles
etwa lm, wohingegen das Leitblech 19 einen Abstand von etwa 1/2m von der inneren
Fläche der Kellerwand 25 hat. Die untere Kante des vorzugsweise senkrecht gestellten
Leitbleches 19 liegt etwa 65cm über der Mittelachse des horizontalen, insbesondere
zylindrischen Einströikanales 14. Das Strömungsleitblech 18 nimmt gegen die Horizontale
einen Winkel
von etwa 300 ein. Die Temperatur des Kellerraumes,
in den die von außen kommende Frischluft bei 15 einströmt, stellt sich durch die
Anwesenheit des mit Warmwasser gefüllten Schwimnbeckens 2 und insbesondere durch
die Unterbringung der Ölfeuerungsanlage für die Zentralheizung im gleichen Keller
auf etwa 25O C ein. Die Einbaustelle dieser Beuerungsanlage befindet sich, wenn
man sich an Hand der Fig. 1 orientiert, in jener Kellerecke, welche sich in Fig.
1 unterhalb der linken oberen Ecke des Raumes mit der Wanifläche 6 befindet. Die
Heizkesselanlage hat damit vorteilhaft einen optimalen Abstand zur Strömungseintrittsstelle
15. Die Zentralheizungs-Ölfeuerungsanlage ist in den Figuren 1 und 2 nicht besonders
eingezeichnet. An diese Zentralheizungsanlage sind auch die Heizungskörper 9 und
20 angeschlossen. Sie betreibt auch die Warmhaltung des Schwimmbadwassers.
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Die unterflurig auf die Halterungen 24 montierten Heizungskörper 20
sind zweckmäßig sogenannte Konvektoren, bei denen der Wärmeträger, insbesondere
Warmwasser, durch ein Rippenrohr fließt. Um die Strömungsgeschwindigkeit der Luft,
die sich an den Rippenrohren erwärmen soll, zu vergrößern1 ist dem Rippenrohr ein
Auftriebsschacht 21 nachgeschaltet, der sich im Falle der Erfindung vorteilhaft
nach oben trichterförmig erweitert. Die unter dem Namen Konvektoren bekannten Heizkörper
20 stellen nichts anderes dar als eng berippte Rohre oder Robrsysteme. Die Wärmeabgabe
dieser Heizkörper 20 erfolgt fast ausschließlich durch KonvektionZ woraus sich ihr
Name herleitet, und man erreicht mit der Anlage 20, 21 besonders große Luftgeschwindigkeiten,
bzw. Aufprallgeschwindigkeiten für die keramischen Speicherplatten bzw. Steinplatten
22.
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In den Trichterschacht 21,, von etwa 10 1/2m Länge und etwa 65cm Öffnung
sind in einer Tiefe von etwa 45cm in Reihe drei Konvektorsäulen 20, von etwa je
3m Länge aufgelegt und miteinander verbunden. Diesem System sind (vgl. Fig.
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1) zwei Frischluftsuleitungssysteme der in Fig. 2 dargestellten Art
mit gegenseitigen Mittenabstand von ca. 4,7m zugeordnet.
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Diese symmetrische Verteilung im Verhältnis von etwa 4,7m zu etwa
10,5m der beiden Frischluft-Zuführungssysteme (12, 14, 15) auf die Gesamtlänge der
drei in Reihe liegenden Konvektoren 20 und der Gesamtlänge des Trichterschachtee
21 (Fig. 1) hat sich als besonders günstig für die Lösung des vorliegenden klimatischen
Problems und Strömungsproblems innerhalb der erfindungsgemäßen Gesamtldsung heraus,-gestellt.
Die Gesamtlänge des Strömungatrichters 21 ist vorteilhaft mindestens so groß wie
die Längsabmessung des Schwimmbeckens 2.
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Wie bereits erwähnt, ist der Trichterschacht 21 nicht durch einen
Gitterrost, wie er üblicherweise bei der Abdeckung von Konvektoren benutzt wird,
sondern im Rahmen des Erfindungsgedankens durch wärmespeichernde, begehbare Steinplatten
22 abgedeckt, die je mit Luftausströmlücke 23 über die Gesamtlänge des Trichters
21 aneinandergereiht sind. Die Steinplatten 22 liegen dabei zweckmäßig quer, so
daß benachbarte Steinplatten-Längskanten einen: Luftspalt 23 von etwa 1/2cm bilden.
lis wärmespeichernde Platten 23 sind solche aus Naturstein wie Travertin, oder auo
Betonstein geeignet. Die Dicke jeder Platte 22 beträgt etwa 4 bis 5cm. Jeder der
über die Gesamtlänge von etwa lOm des-Trichters 21 verteilten Luftspalte 23 hat
die Wirkung einer Strömungsblende.
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Diese Steinplatten-Luftspaltanordnung 21, 22, 23 wirkt sich lüitungstechnisch
im Gebrauch als leistungssparender Luftverteiler aus. Sie trägt 2ur Steigerung des
bei der Erfindung mit relativ einfachen Mitteln erreichbaren Luftkomforts erheblich
bei. Die sich dabei auf der Oberfläche der Steinplatten 22 auf der Gehseite einstellende
Plattentemperatur beträgt etwa 30 bis 350 C bei einer Temperatur der Konvektoren
20 von ca. 60 bis 650 C und einer Kellertemperatur von etwa25°C.
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Nach Fig. 1 ist das etwa lOm lange Steinplatten-Luftspaltsystem 21,
22, 27 mit dem zugehörigen auf der gleichen Schwimmbeckenseite an zwei Stellen vorgesehenen
Frischluft-Zuführungssystem 12, 14, 15 zweckmäßig und im allgemeinen auch ausreichend
auf der Sonnenseite vor der Fläche des Fensters 28 errichtet. Im Bedarfsfalle kann
natürlich das gleiche System in besonders gelagerten Ausnahmefällen auch zusätzlich
noch auf der anderen Seite des Schwimmbeckens 2 vorgesehen werden. In diesem Falle
müßte jedoch der Feuchteregler 3 an einer anderen Stelle als in Fig. 1 gezeigt installiert
werden. Lufttechnisch ist es jedoch zweckmäßig und vorteilhafter, die in den Zeichnungen
dargestellte Ausfhhrungsform zu bevorzugen und anzustreben, die nur auf einer einzigen
Längsseite des Schwimmbeckens 2 frontal gegenüber dem Feuchteregler 3 ein einziges
Frischluftzuführungs-Speicher-Luftverteilersystem (12, 14, 15, .a, b, 18, 19, 20,
21, 22, 23) enthält, wie es in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist.
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Die Luftströmungsverteilung auf die gesamte Länge@ des Speicherplattenbelages
kommt u. a. dadurch zustande, daß die aus jedem der beiden Frischluftzuführungssyst'eme
12, 14, 15 entnommene und durch den Konvektor 20 geführte
Luft
auf die Unterseite einer wärmespeichernden Platte 22 prallt und die abprallende
Strömung jedesmal wieder nach jeder Seite auf benachbarte Speicherplatten nacheinander
abdrängt und aufprallt usw. und dabei partiell an jedem blendenartigen Luftspalt
(23) nach oben abströmt.
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Diese Möglichkeit der Seitenverteilung der Einströmung besteht bei
Abdeckungen mit Gitterrosten nicht. Die Erfindung liefert demgegenüber einenentscheddenden
technischen Vorteil, denn die richtige Luftverteilung spielt bei der gewünschten
Klimatisierung des Schwimmbadraumes eine erhebliche Rolle.
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Bei der Erfindung ergibt sich schon damit eine völlig andere Strömungsform
als bei bekannten Systemen. An der die wärmespeichernden Platten 22 bildenden Ubergangsstelle
findet quasi eine Änderung der Strömungsform statt und zwar roh etwa von den beiden
zylindrischen Strömungsformen 11 in einen gemeinsamen keilförmig nach oben öffnenden
und sich über die gesamte Länge von etwa lOm des richterschachtes 21 erstreckenden
Luftstromes. Nimmt man für die Speicherplatten.22 sogenannte Halbplatten von 60cm
x 30cm, so kommen auf die Gesamttrichterlänge c von etwa lOm ca. 33 Luftspalte 23
von je 1/2cm x 60cm Austrittsöffnung. Die Warmluft tritt also an diesen 33 Stel
len der Gesamtlänge c von etwa lOm mit diesem Rechteck-, durchflußquerschnitt von
1/2cm x 60cm aus und erweitert, sich infolge der Schräge des Trichters 21 auf-der
dem Fenster 28 abgewandten Seite schräg nach oben inden Schwimmbadraum hinein.
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Die mit kreisförmigen Querschnitt an den beiden Stellen 16 eintretende
Luftströmung 11 wird also durch die Anordnung
nach der Erfindung
umgewandelt in eine zusammenhängende Strömungsform mit schmalem, länglichem, rechteckförmigen
Querschnitt an etwa 33 nebeneinanderliegenden Stellen. Wann auch im praktischen
Betrieb eine Vermischung Jedes freien Luftstrahles mit der Umgebung stattfindet,
so kann damit gerechnet werden, daß laminare Luftströme tiefer in den Rai eindringen
als turbulente Luftströjungen. Die Art der Strömung ist in erster Linie für ein
Entstehen der Turbulent verantwortlich.
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Die Ölheizungsanlage ii Weller trocknet dort die Luft stark aus, was
der Versorgung des überflurigen Schwimmbauraumes mit Trockenluft zugute kommt. Zum
Trocknen der Versorgungsluft dienen auch die drei Konvektoren 20 und die Speicherplatten
22. Diese Speicherplatten 22, an denen eine Umlenkung des Strahles bewirkt wird,
sind derart angeordnet, daß sie vom Wärme umgebenden Medium von unten laufend aufgewärmt
werden, um diese gespeicherte Wärme nach oben an das zu erwärmende Medium abzugeben.
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Die zum Nachwärmen der Luft dienenden Speicherplattenk 22, welche
paarweise miteinander die Belüftungsschlitze 23 bilden, können insbesondere aus
Travertin (Kalktuff) bestehen. Als vorteilhaft dürfte sich auch Magnesit mit einer
spezifischen Wände von ca. O,27kcal/kg Grad oder andere kerlaische Stoffe, Olivin
sowie Hochofenschlacke oder Beton als Material für die Wärmespeicherplatte erweisen.
Magnetit wird bekanntlich zur Aus fütterung von Thomaskonvertern und zur Herstellung
von Heraklithplatten verwendet. Travertin ist ein poröser, leichter, löcheriger
Kalkstein.
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Bei der Anordnung nach der Erfindung ist fernerhin das Volumen des
überflurig und über dem 8chwimabeckenwasserspiegel
befindlichen
Bu-ftraumes zu der vom Abluftventilator 4 leistungsmäßig stündlich absaugbaren Luftmenge
im Verhältnis von 1 : 4 bis 1 : 5 gewählt. Die Gesamtanordnung ist strömungstechnisch
erfindungsgemäß derart eingerichtet, daß bei der Einschaltung des Ablüfters 4 durch
den Hygrostaten 3, d. h. bei laufendem Ventilator 4, Feuchtluft vom Ablüfter 4 so
abgesaugt wird, daß sich mit dem Feuchtluft-Absaugen, dem Sog, automatisch trockene
Warmluft zur Nachfüllung des Schwimmbadraumes einsaugt.
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Dieser Sog bildet einen lückenlosen Strömungspfad von 17 über 12 und
14, dann über 18/19 und 20 (Fig. 2) sowie 23 (Fig. 1) in den Raum 1 über 2 hinweg
nach 4 und schließlich ins Freie. Ein Randströmungspfad beaufschlagt dabei den Hygrostaten
3, der dementsprechend-plaziert ist. Das Buftströmungssystem ist bei der Erfindung
in vorteilhafter Weise derart gestaltet, daß eine Regeneration von Feuchtluft zu
Trockenluft innerhalb des umschlossenen Raumes in nennenswerter Weise nicht auftreten
kann, Bei dem eingangsgenannten bekannten beheizten Hallenschwimmbad nach der Zeitschrift
"imperator" (KW 1432, Juni 1967) findet Jedoch eine derartige Regeneration statt.
Bei dieser bekannten Einrichtung fällt nicht nach außen abgeführte Naßluft aus dem
Schwimmbadraum durch einen begehbaren Rost auf die darunterliegenden Unterflurkonvektoren,
wird dort getrocknet und dann im Aufluftstrom als Trockenluft wieder in den Schwimmbadraum
zurückgeführt.
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Der unterflurige Zuluftraum hat zudem beim Bekannten keine Verbindung
mit dem übrigen Kellerraum wie bei der Erfindung, sondern enthält eine bis zum Kellerboden
reichende Trennwand, die in einem Abstande gleich der Breite des Gitterrostes vor
jener Kellerwand, welche die ins
Freie führende Frischluftöffnung
enthält, vertikal errichtet ist. Dieser derart gebildete enge, innere, vertikale
Frischluftkanal enthält außerdem noch dicht unter halb des Konvektors eine starke
Durchtrittverengung.
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Für eine Schwimmbad-Raumgröße von 205cbm ist beim Bekannten ein Abluftventilator
mit einer Leistung von 700cbm/ Stunde bei Pressung eingesetzt.
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Bei der Anordnung nach der Erfindung benötigt man für einen einzigen
Luftwechsel ca. 12 Minuten. Dazu dient bei einem Raum von 220cbm eine Förderleistung
des Abluftventilators von 1000cbm Luft pro Stunde. Als günstiger Wert hat sich für
die Anordnung nach der Erfindung eine Konstanthaltung auf 50% relative Feuchtigkeit
bei etwa 25°C Raumtemperatur herausgestellt. Die Schwimmwassertemperatur ist dabei
zweckmäßig ungefähr 23°C oder 24 0.
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Das Diagramm nach Fig. 3 zeigt eine Einpegelung der Schwimmbad-RaumluSttemperatur
auf etwa 240 bis 250C, während- das Diagramm nach Fig. 4 die Einpegelung der relativen
Luftfeuchtigkeit im gleichen Raum zur gleichen Zeit auf etwa 48% zeigt. Die am Freitag
für die Luftfeuchtigkeit registrierte starke Spitze nach oben, ist durch einen besonders
lebhaften Badebetrieb zu diesem Zeitpunkt zu erklären.
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Zur Vergleichmäßigung der Ausströmungsintensität am Strömungswandler
(18, 19, 20, 21, 22, 23) ist es vorteilhaft, wenn man den Strömungsblenden 23 an
den Enden der Langsausdehnung c (Fig. 1) einen größeren Blendenquerschnitt gibt
als den Strömungsblenden 23, welche in Fig. 1 an den Enden des Abschnittes d liegen.
Man kann vorteilhaft
auch grundsätzlich den Blendenquerschnitt
von 23 der jeweiligen Entfernung zur Abluftstelle 4 anpassen, d. h.
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die vom Abluftventilator 4 am entferntesten Strömungsblenden 23 erhalten
den größten Querschnitt, d. h. den größten Luftspalt und umgekehrt.
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Bei endseitig am Strömungswandler vorgesehenen größeren Breiten der
Luftspalte 23 sind bei einer solchen Ausführun-gsform der Erfindung derartige Luftspalte
23 zweckmäßig durch luftdurchlassende Uberbrückungseinlagen begehbar gemacht. Solche
Einlagen können z. B.
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aus Streifen eines Gitterrosstes oder dgl. hergestellt sein. Sie haben
in erster Linie den Zweck, Unfälle beim Begehen zu vermeiden.
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Die Anordnung nach der Erfindung liefert vorzugsweise bei einem auf
50*-relative Feuchtigkeit eingestellten Hygrostaten, bei einer Schwimmbad-Raumtemperatur
von etwa 250C und einer Schwimmbecken-Wassertemperatur von etwa 24°C, sowie einer
Ventilatorförderleistung von etwa lOOOcbm Luft pro Stunde eine Optimierung der klimatischen
Behaglichkeit und eine Vermeidung von Schwitzwasser an Wänden und Türen und Sitzflächen
und sonstigen Flächen.
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Patentansprüche