DE1911624U - Krankensitz, insbesondere fuer spastisch gelaehmte kinder. - Google Patents
Krankensitz, insbesondere fuer spastisch gelaehmte kinder.Info
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Description
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Düsseldorf, Achenbachstraße 62
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Herrn Fritz Malesky, Mönchengladbach, Bismarckstraße 110
Vorrichtung zum Erleichtern oder Ermöglichen des Sitzens, insbesondere für spastisch gelähmte Kinder
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Erleichtern oder Ermöglichen des Sitzens, insbesondere für spastisch gelähmte,
aber auch durch Kinderlähmung gelähmte Kinder mit einer Sitzfläche, zwei Seitenlehnen, einer Rückenlehne und einer Fußstütze,
die durch einen Rahmen zusammengefaßt sind, und dient zur Unterstützung ihrer Haltung.
Es ist eine Hilfsvorrichtung zur Behandlung von Jehlbildungen,
insbesondere der Bewegungsorgane, bei kranken Erwachsenen,
Kindern und Säuglingen zu dem doppelten Zweck bekannt, eine Person in aufrechter Sitzhaltung auf einem Sitz gegen Herunterfallen
und daraus sich ergebender Verletzungen zu sichern und gleichzeitig die schwachen menschlichen Körperteile zu unterstützen
und Muskulatur und Knochenbau zu stärken. Sie besteht aus einem Hauptband, das um die Rückenlehne eines Stuhls herumgelegt
ist und einem zweiten Band, das in der Mitte des Haupt-
Telefongespräche sind nur verbindlich nach schriftlicher Bestätigung
bandes verstellbar befestigt ist, so daß es unabhängig von dem Hauptband um den Unterleib einer Person geschlungen werden kann,
die sich zwischen den beiden Bändern befindet. Diese orthopädische Hilfsvorrichtung mag für Personen mit Fehlbildungen der
Bewegungsorgane geeignet sein, für spastisch gelähmte Kinder
ist sie es jedoch nicht, weil diese Kinder nicht nur an !Fehlbildungen
der Bewegungsorgane leiden, sondern der ganze Körper keinen Halt hat, also vollkommen schlaff und ohne Spannkraft
ist. Wollte man diesen Kindern mit der bekannten orthopädischen Körperstütze zum Sitzen verhelfen, so würde der Körper des Kindes
unter den Armen aufgefangen, weil Becken und Gesäß wegen mangelnden Halts wegrutschen wurden. Die Folge davon wäre, daß
die Hüftgelenke auskugeln.
Spastisch gelähmte Kinder können in schweren Fällen nur liegen. TJm diesen Kindern das Sitzen überhaupt erst zu ermöglichen und
zunächst den Anfang zu einer Besserung zu erhalten, ist gemäß der Neuerung an der Übergangsstelle der Sitzfläche in die
Rückenlehne eine Hose angebracht. Dadurch kann ein spastisch schwer krankes Kind überhaupt erst sitzen und wird zur erweiterten
Gymnastik angeregt, die der Anfang für eine Besserung ist. Die einige Stunden in der Woche durch den Verein für spastisch
gelähmte Kinder durchgeführte Gymnastik wird durch die Neuerung sehr gefördert, denn durch das Sitzen findet schon
eine erweiterte Gymnastik statt. Der Krankensitz kann in Verbindung mit einem Beingestell als Stuhl, mit einem Fahrgestell
als Wagen, Schlitten od. dgl. verwendet werden.
Damit das gelähmte Kind nicht in die Hose hineinzuschlüpfen
braucht und die Beine zur richtigen Sitzhaltung leicht gespreizt werden, besteht die Hose aus zwei spiegelbildlich zueinander
angeordneten Gurten, die an den hinteren Ecken der Sitzfläche befestigt und mit ihren freien Enden zwischen Sitzfläche und
Seitenlehnen hindurchgeführt und auf der Unterseite der Sitzfläche leicht lösbar befestigt sind. Zum leichteren Hindurchstecken
der Hosengurte sind die Seitenlehnen gegenüber der Sitzfläche bewegbar, vorzugsweise an seitlichen Querstangen des
Sitzrahmens verschiebbar gelagert. Damit die durch die Hosengurte leicht gespreizten Beine nicht an den harten Seitenlehnen
scheuern, sind an ihren Innenseiten Polster vorgesehen, die mit den Seitenlehnen und dem Rahmen leicht lösbar verbunden
sind.
Da der ganze Körper eines spastisch gelähmten Kindes schlaff und ohne jedä Kontrolle einer Muskelfunktion ist, wird mit der
Sitzhaltung erst ein Teil des Notwendigen erreicht. Um dem Körper weiteren Halt zu geben, ist um den Mittelkörper im unteren
Bereich der Rückenlehne ein weiterer in seiner Länge verstellbarer
Leibgurt angeordnet. Um auch dem Oberkörper einen Halt zu geben, sind am oberen Ende der Rückenlehne zwei in
ihrer Länge verstellbare Schultergurte angeordnet, deren freie Enden mit dem Leibgurt leicht lösbar verbunden sind. Die Schwankungen
des Kopfes werden dadurch begrenzt, daß im oberen Bereich an jeder Seite der Rücklehne eine Kopfstütze angebracht
ist. Bei schweren Fällen ist der Körper erst mit allen diesen
Mitteln in eine sitzende Stellung zu bringen. Je nach Schwere der Krankheit benötigen aber manche spastisch gelähmten Kinder
nur einige dieser Hilfen.
Um den Sitz dem Wachsen des Kindes anpassen zu können, sind die Sitzfläche, die Rückenlehne und die Fußstütze vergrößerbar.
Die Neuerung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen:
Pig. 1 den Krankensitz in schaubildlicher Ansicht, fig. 2 die Ansicht der Sitzfläche von unten, und
Hg. 3 die Ansicht der Rückenlehne von hinten.
Der Krankensitz 10 besteht wie der Sitz eines normalen Kindersportwagens
aus einer Sitzfläche 11, zwei Seitenlehnen 12 und 12a, einer Rückenlehne 13 und einer Fußstütze 14, die durch
einen Rahmen 15 zusammengehalten sind. Die Neigung der Rückenlehne 13 ist in bekannter Weise mittels eines Gestänges 16 verstellbar.
Dort wo die Sitzfläche 11 in die Rückenlehne 13 übergeht,
ist eine Hose 20 angebracht, die aus zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten Gurten 21,21a besteht, die an
den hinteren Ecken 22,22a der Sitzfläche 11 befestigt sind.
-5-
Die Hosengurte 21,21a nehmen in der Breite nach ihren freien Enden hin ab und sind so gekrümmt, daß sie nach einmaligem Umschlagen
um die Beine des Spastikers mit ihren freien Enden 25>23a zwischen Sitzfläche 11 und Seitenlehnen 12,12a hindurchgeführt
und auf der Unterseite 24 der Sitzfläche 11 mittels Einsteckschlösser 25,25a befestigt werden können. Da die
Seitenlehnen 12,12a unmittelbar an die Sitzfläche 11 anschliessen,
können die freien Enden 23,23a der Hosengurte nur mit Mühe unter ihnen hindurchgesteckt werden. Die Seitenlehnen
sind deshalb gegenüber der Sitzfläche 11 bewegbar. Dazu sind sie mittels einer Doppelrohrschelle 27 an zwei seitlichen
Querstangen 26· des Sitzrahmens 15 in der Höhe verschiebbar
gelagert. In Figur 1 ist die linke Seitenlehne 12a in ihrer
hochgeschobenen Stellung gezeigt.
Da die Beine des Spastikers durch die Hosengurte zur Erlangung der richtigen Sitzhaltung leicht gespreizt werden, kommen
sie an den Innenseiten der harten Seitenlehnen zur Anlage, wo sie scheuern wurden. Um das zu vermeiden, sind an den Innenseiten
der Seitenlehnen Polster 28,28a vorgesehen, die mittels Reißverschlüsse 29>29a mit den Seitenlehnen verbunden sind.
Die Polster 28,28a sind deshalb mit den Seitenlehnen 12,12a höhenverschiebbar. Um die Seitenlehnen mit ihren Polstern gegen
ein unbeabsichtigtes Hochschieben zu sichern, sind an den vorderen Enden der Polster 28,28a Laschen 30,3Oa befestigt,
die in der abgesenkten Stellung der Polster um den Rahmen herumgeklappt und auf die Außenseiten der Seitenlehnen ge-
knöpft werden können.
um auch dem Mittelkörper des Spastikers einen Halt zu geben,
ist im unteren Bereich der Rückenlehne 13 ein Leibgurt 31 angeordnet,
dessen Länge sowohl durch eine Schnalle 32 als auch auf der Rückseite 33 der Rückenlehne 13 mittels Schrauben 34
od. dgl. verändert werden kann. Damit auch der Oberkörper des Spastikers einen Halt bekommt, sind am oberen Ende der Rückenlehne
zwei Schultergurte 35,35a angebracht, deren freie Enden
in den Leibgurt 31 eingehakt sind. Die Länge der Schultergurte ist ebenfalls auf der Rückseite 33 der Rückenlehne 13 mittels
Schrauben 34 zu verändern. Um die Schwankungen des Kopfes möglichst einzuengen, ist die Rückenlehne 13 am oberen Bereich an
jeder Seite mit einer Kopfstütze 36,36a versehen. Sitzfläche,
Rückenlehne und Fußstütze können dem Wachsen des Kindes entsprechend vergrößert werden.
Soll ein gelähmtes Kind in den Krankensitz gesetzt werden, werden die Laschen 30,3Oa losgeknöpft, die Seitenlehnen 12,
12a hochgeschoben und sämtliche Gurte gelöst. Dann wird das Kind in den Sitz gesetzt und die Hosengurte werden um die
Beine nach außen geschlungen und zwischen Seitenlehnen und Sitzfläche hindurch auf der Unterseite der Sitzfläche befestigt,
Die Seitenlehnen mit ihren Polstern werden abgesenkt und befestigt und die übrigen Gute geschlossen. Die Kissen sind auswechselbar
und in verschiedenen Stärken vorgesehen, so daß sie in Verbindung mit den Halterungen einen zusätzlichen Halt für
den Körper des Kindes geben.
-7-
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Erleichtern oder Ermöglichen des Sitzens, insbesondere für spastisch gelähmte Kinder, mit einer Sitzfläche,
zwei Seitenlehnen, einer Rückenlehne und einer Fußstütze, die durch einen Rahmen zusammengefaßt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Übergangsstelle der Sitzfläche (11) in die Rückenlehne (13) eine Hose (20) angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hose (20) aus zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten
Gurten (21,21a) besteht, die an den hinteren Ecken (22, 22a) der Sitzfläche (11) befestigt und mit ihren freien Enden
(23,23a) zwischen Sitzfläche und Seitenlehnen (12, 12a) hindurchgeführt und auf der Unterseite (24) der Sitzfläche
leicht lösbar befestigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenlehnen (12,12a) zum leichteren Hindurchstecken
der Hosengurte (21,21a) gegenüber der Sitzfläche (11) bewegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenlehnen (12,12a) an seitlichen Querstangen (26)
des Sitzrahmens (15) verschiebbar gelagert sind.
5. Torrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Seitenlehnen (12,12a) Polster
(28,28a) vorgesehen sind, die mit den Seitenlehnen und dem Rahmen (15) leicht lösbar verbunden sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im unteren Bereich der Rückenlehne (13) ein in seiner Länge verstellbarer Leibgurt (31) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß am oberen Ende der Rückenlehne (13) zwei in ihrer Länge verstellbare Schultergurte (35,35a) angeordnet
sind, deren freie Enden mit dem Leibgurt (31) leicht lösbar verbunden sind.
8. Torrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Bereich an jeder Seite der Rückenlehne (13) eine Kopfstütze (36,36a) angebracht ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzfläche (11), die Rückenlehne (13) ug.d die Fußstütze (14) dem Wachsen des Spastikers entsprechend
vergrößerbar sind.
10. Torrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polster (28,28a) auswechselbar und in verschiedenen
Stärken vorgesehen sind, um dem Körper des Kindes einen zusätzlichen Halt zu geben.
Priority Applications (1)
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1964
- 1964-05-26 DE DEM48354U patent/DE1911624U/de not_active Expired
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