DE1911287B2 - Hydraulischer zweikreisbremszylinder fuer teilbelagscheibenbremsen - Google Patents
Hydraulischer zweikreisbremszylinder fuer teilbelagscheibenbremsenInfo
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Description
Die hrfindung betrifft einen hydraulischen Zweikreisbremszylinder
für Teilbelagscheibenbremsen, mit zwei in einer gemeinsamen, einseitig offenen Zylinderbohrung
axial verschiebbar gelagerten Kolben, wobei der Zylinderraum zwischen dem ersten Kolben und der
geschlossenen Zylinderseite an einen ersten Bremskreis und der Zylinderraum zwischen dem ersten und dem
zweiten Kolben an einen zweiten Bremskreis angeschlossen sind, sowie mit einer mit den Kolben
zusammenwirkenden selbsttätigen Nachstellvorrichtung, die bei entsprechendem Bremsbelagverschleiß
durch eine Relativbewegung der Kolben im Nachstellsinn verstellt wird.
Bei der bekannten Anordnung (US-PS 24 97 438), von der die Erfindung ausgeht, ist die Nachstellvorrichtung
außerhalb des Bremszylinders angeordnet ui d daher einer starken Verschmutzungsgefahr ausgesetzt. Würde
man aber die Nachstellvorrichtung innerhalb des Bremszylinder unierbringen, so könnte die Verschiebung
beider Kolben ein Nachstellen bewirken und wäre eine einwandfreie Nachstellung zum Ausgleich des
Bremsbelagverschleißes nicht möglich.
Ferner ist es bei einer Schwenksattelbremse bekannt iGB-PS 10 84 410), die druckbeaufschlagten Stirnflächen
zweier Kolben unterschiedlich groß zu machen, so daß bei Bremsbetätigung normalerweise nur der eine
Kolben anspricht und dadurch eindeutige Bewegungsverhältnisse erzielt werden. Hieraus läßt sich jedoch
keine Anregung entnehmen, wie bei einer Schwimmsattelbremse mit zwei in einer gemeinsamen Zylinderbohrung
geführten Kolben die Nachstelleinrichtung vorgesehen werden soll.
Es ist an sich bekannt, eine selbsttätige Nachstellvorrichtung zwischen zwei Betätigungsorganen anzuordnen
(FR-PS 13 72 438), während es sich bei dem einen Betätigungsorgan um den Betätigungskolben einer
Schwenksattelbremse handelt, besteht das andere Betätigungsorgan aus dem mechanisch zu betätigenden
Stößel der Parkbremse. Auch dadurch ergibt sich keine Anregung für die Ausbildung der Nachstellvorrichtung
bei Zweikreisbremszylindern, weil eine gleichzeitige Betätigung durch den mechanischen Stößel und den
hydraulischen Betätigungskolben nicht vorgesehen ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Zweikreisbremszylinder der eingangs
geschilderten Art so auszubilden, daß nämlich die axialen Abmessungen verringert werden und große
Pedalwege bei Ausfall eines Bremskreises sowie ein großer Bremsflüssigkeitsbedarf vermieden ist und daß
bei Betätigung durch irgendeinen der beiden getrennten Steuerdrücke die Erzeugung etwa gleich großer
Bremskräfte möglich ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nachstellvorrichtung axial zwischen den beiden
Kolben derart angeordnet ist, daß sie im Sinne einer stetigen Vergrößerung des Abstandes der beiden
Kolben wirkt und daß ein Teil der vom ersten Bremskreis beaufschlagbaren Stirnfläche des ersten
Kolbens in dessen Ruhelage und/oder bei intakten Bremskreisen mittels einer zwischen erstem Kolben und
geschlossener Zylinderseite wirkenden Ringdichtung von der übrigen Stirnfläche des ersten Kolbens
hydraulisch getrennt ist.
Sind beide Bremskreise intakt, so wird im Falle einer Bremsbetätigung nur der zweite Kolben verschoben
und es erfolgt eine Nachstellung, wenn der Bremsbelagverschleiß ein vorgegebenes Lüftspiel überschreitet.
Versagt der Bremskreis, dessen Druck die Kammer zwischen erstem und zweitem Kolben beaufschlagt, so
ergeben sich unveränderte Verhältnisse. Versagt dagegen der andere Bremskreis, dessen Druck die Kammer
zwischen dem ersten Kolben und der Zylinderstirnseite beaufschlagt, so hebt der erste Kolben ab und es wird
die volle Bremskraft erzeugt, wobei der erste Kolben über die Nachstellvorrichtung auf den zweiten Kolben
wirkt und diesen verschiebt. Ein Totgang am Pedal, das den Hauptbremszylinder betätigt, sowie ein entsprechend
hoher Bremsflüssigkeitsbedarf sind somit vermieden. Ferner ist die Nachstellvorrichtung nun innerhalb
des Bremszylinders angeordnet und damit vor Verschmutzung geschützt, so daß eine zuverlässige
Betriebsweise erzielt ist. Schließlich ist die axiale Baulänge verhältnismäßig gering.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch einen schwimmend gelagerten Bremssattel für eine Scheibenbremse mit
Zweikreisbremszylinder,
F i g. 2 einen teilweise gebrochenen Schnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Zweikreisbremszylinders
mit einer zusätzlichen Handbremseinrichtung,
Fig.3 einen Schnitt durch einen Zweikreisbremszylinder
in F i g. 1 in abgeänderter Ausführung und
Fig.4 einen Schnitt durch ein viertes Ausführungsbeispiel eines Zweikreisbremszylinders, der sich insbesondere
für eine Scheibenbremse mit einem rahmenförmigen
Bremssattel eignet.
GenViß Fig. 1 enthält der einstückige Bremssattel 10
einen Zweikreisbremszylinder 12, in dem ein erster Kolben 24, im folgenden Stellkolben 24, und ein zweiter
Kolben 14, im folgenden Betätigungskolben 14 genannt, ι ο angeordnet sind. Bei solchen Schwimmsattelbremsen
werden die nicht dargestellten Bremsbacken am Betätigungskolben 14 sowie am Gegenschenkel 16 des
Bremssattels in Anlage an die zwischen den Bremsbakken gelegene ebenfalls nicht dargestellte Bremsscheibe
gebracht.
Der Betätigungskolben 14 ist in einer im Bremssattel 10 ausgebildeten Zylinderbohrung 18 angeordnet, wobei
die Bohrung 18 und der Kolben 14 durch eine Ringdichtung 20 abgedichtet sind, die außerdem für die
Rückstellung des Betätigungskolbens 14 sorgt. Zwischen dem Betätigungskolben 14 und dem Boden 22 der
Zylinderbohrung 18 ist der Stellkolben 24 angeordnet. Wie F i g. 1 zeigt, begrenzen die Kolben 14 und 24 zwei
Kammern 26 und 28 in der Zylinderbohrung 18. Die Kammer 26 wird durch den Boden 22 des Bremssattels
10 und den Stellkolben 24 und die Kammer 28 durch den Stellkolben 24 und den Betätigungskolben 14 begrenzt.
Die Kammer 26 ist mit einem ersten Bremskreis 30 und die Kammer 28 mit einem zweiten Bremskreis 32
verbunden. Der Boden 22 enthält einen zylindrischen Vorsprung 34, der mit einem im Stellkolben 24
ausgebildeten Sackloch zusammenwirkt, das an seiner Innenwand mit einer Nut versehen ist, in der ein
Dichtring 35 einsitzt. Der Vorsprung 34 ist konzentrisch zum Stellkolben 24 angeordnet. Zwischen dem Stellkolben
24 und dem Boden 22 ist eine Einrichtung vorgesehen, die den Stellkolben 24 an einer Drehung um
seine Achse hindert, wobei diese Einrichtung bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Stift 36
besteht, der vom Boden 22 vorsteht, und sich in den Stellkolben 24 erstreckt.
Zwischen dem Stellkolben 24 und dem Betätigungskolben 14 ist eine nur in einer Richtung wirkende
Nachstellvorrichtung vorgesehen, die beim Verschleiß der Bremsbeläge und bei einer Trennbewegung der
Kolben 14 und 24 diese daran hindert, sich zu nähern. Die Nachstellvorrichtung besteht bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel aus einer Gewindestange 38, die starr oder einstückig am Stellkolben 24 angeordnet ist
und auf die eine Hülse 40 aufgeschraubt ist. Das Gewinde zwischen der Hülse 40 und der Gewindestange
38 ist nicht-selbsthemmend und die Ganghöhe ist sehr groß. Die Hülse 40 ist geringfügig verschiebbar
gegenüber dem Betätigungskolben 14 angeordnet; zu diesem Zweck ist eine Beilagscheibe 42 vorgesehen, die
durch einen Sicherungsring gehaltert wird, der in einer in der Innenwandung des Kolbens ausgebildeten Nut
einsitzt. Zwischen der Beilagscheibe 42 und einem Flansch 46 der Hülse 40 ist ein Druck-Kugellager 44
angeordnet, das eine leichte Drehung der Hülse sicherstellt. Um die Hülse 40 ist eine Schraubenfeder 48
mit geringer Klemmwirkung aufgewickelt, wobei ein Federende in einer im Kolben vorgesehenen Ausnehmung
50 gehaltert wird. Die Drehung des Kolbens wird durch das Zusammenwirken eines an Bremsbacken
angeordneten Steges (nicht gezeigt) mit einer Rechtecknut 52 verhindert, die an der Außenfläche des
Betätigungskolbens 14 vorgesehen ist. Die Feder 48 bildet eine Einweg-Kupplung, die die Drehung der
miteinander verschraubten Hülsen-Gewindestangenanordnung im Nachstcllsinn zuläßt und eine Drehung im
entgegengesetzten Sinn vephindert. Der zwischen dem Stellkolben 24 und dem Boden 22 feststehend
angeordnete Stift 36 verhindert eine Drehung der einstückig mit dem Stellkolben 24 ausgebildeten
Gewindestange 38. Somit verhindert die eben beschriebene Einrichtung eine Verstellung des Kolbens zum
Boden der Zylinderbohrung, wenn die Bremsbeläge verschleißen. Als Verbindung zwischen dem Stellkolben
24 und dem Betätigungskolben 14 lassen sich natürlich auch andere Arten von Einweg-Nachstellvorrichtungen,
ob sie nun mit Drehung arbeiten oder nicht, verwenden.
Die Arbeitsweise der eben beschriebenen Bremsbetätigungsvorrichtung
ist folgende:
Während normaler Betriebszustände werden die Kammern 26 und 28 von zwei getrennten Hauptbremszylindern
oder von einem geteilten Hauptbremszylinder mit Druckmittel im wesentlichen gleich großen Drucks
versorgt. Da der Steilkolben 24 am Boden 22 anliegt und seiner Verschiebung Reibungskräfte entgegenwirken,
sucht lediglich der in der Kammer 28 herrschende Druck den Betätigungskolben 14 zur Bremsscheibe hin
zu verstellen, was infolge der Anlage der beiden Bremsbacken an sich gegenüberliegenden Seitenflächen
der Bremsscheibe zu einer Bremsbetätigung führt. Bei Verschleiß der Bremsbeläge wird die automatische
Nachstellvorrichtung in Gang gesetzt und der Abstand zwischen dem Betätigungskolben 14 und dem Stellkolben
24 nimmt zu. Der Stellkolben 24 verbleibt normalerweise in Anlage am Boden 22. Im Falle eines
Versagens des dem Eingang 30 zugeordneten Bremskreises bleiben die Verhältnisse die gleichen, lediglich
der Stellkolben 24 wird stärker gegen den Boden 22 angedrückt. Im Falle einer Störung des dem Eingang 32
zugeordneten Bremskreises drückt der Strömungsmitteldruck des Bremskreises 30 den Stellkolben 24 gegen
den neben dem Betätigungskolben 14 angeordneten Bremsschuh und infolge der Anordnung der automatischen
Einweg-Nachstellvorrichtung tritt zwischen dem Stellkolben 24 und dem Betätigungskolben 14 kein
Totgang auf. Infolgedessen bleibt, in welchem der beiden Bremskreise 30 oder 32 auch immer eine Störung
auftritt, die volle Bremswirkung erhalten und ein Totgang am Pedal, das den Haumbremszylinder
betätigt, wird vermieden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 vird der Stellkolben 24 durch Reibung und eine Druckdifferenz
in Anlage am Boden 22 gehalten; natürlich können die zylinderförmigen Vorsprünge 34 auch in Fortfall
kommen, indem der Endabschnitt der Zylinderbohrung 18 einen Querschnitt erhält, der etwas geringer als der
Querschnitt des übrigen Teils der Zylinderbohrung 18 ist, derart, daß bei im wesentlichen gleich großen
Drücken der Bremskreise 30 und 32 ein dann stufenförmig ausgebildeter Stellkolben 24 an seiner die
Kammer 26 begrenzenden Stirnfläche mit einer geringeren und an seiner die Kammer 28 begrenzenden
Stirnfläche mit einer größeren Kraft beaufschlagt ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fi g. 2, bei dem
die dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 entsprechenden
Bauteile durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind, enthält der Stellkolben 24 an
seiner Stirnfläche, die der die Gewindestange 38 tragenden Stirnfläche gegenüberliegt, einen zylinderförmigen
Vorsprung 60, der unter Anordnung einer
Claims (3)
1. Hydraulischer Zweikreisbremszylinder für Teilbelagscheibenbremsen,
mit zwei in einer gemeinsamen, einseitig offenen Zylinderbohrung axial verschiebbar
gelagerten Kolben, wobei der Zylinderraum zwischen dem ersten Kolben und der
geschlossenen Zylinderseite an einen ersten Bremskreis und der Zylinderraum zwischen dem ersten ]0
und dem zweiten Kolben an einen zweiten Bremskreis angeschlossen sind, sowie mit einer mit
den Kolben zusammenwirkenden selbsttätigen Nachstellvorrichtung, die bei entsprechendem
Bremsbelagverschleiß durch eine Relativbewegung der Kolben im Nachstellsinn verstellt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachstellvorrichtung (40 bis 48) axial zwischen den beiden
Kolben (14, 24) derart angeordnet ist, daß sie im Sinne einer stetigen Vergrößerung des Abstandes
der beiden Kolben wirkt und daß ein Teil der vom ersten Bremskreis (30) beaufschlagbaren Stirnfläche
des ersten Kolbens (24) in dessen Ruhelage und/oder bei intakten Bremskreisen mittels einer zwischen
erstem Kolben (24) und geschlossener Zylinderseite (22,34;22a;wirkenden Ringdichtung (35;62; 72) von
der übrigen Stirnfläche des ersten Kolbens (24) hydraulisch getrennt ist.
2. Hydraulischer Zweikreisbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (35) zwischen einem Zapfen (34) der geschlossenen Zylinderseite (22) und einer Bohrung
im ersten Kolben (24) wirkt.
3. Hydraulischer Zweikreisbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (62) zwischen einer Bohrung der geschlossenen Zylinderseite (22; 22ajund einem am
ersten Kolben (24) festen, mit einer mechanischen Betätigungsvorrichtung (68, 70) verbundenen, aus
dem Betätigungszylip.der nach außen geführten Zapfen (60) wirkt.
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