-
11Aufzugsmotor Die Erfindung betrifft einen Aufzugsmotor.
-
Die bekannten Aufzugsmotoren werden je nach der gewünschten Fördergeschwindigkeit
als Asynchronmotoren oder Gleichstrommotoren ausgeführt. Die Asynchronmotoren sind
dabei als eintourige und polumschaltbare Kurzschlußläufermotoren ausgebildet. Sie
werden bei jeder Aufzugsfahrt direkt oder über ohmsche oder/und induktive Widerstände
an das Netz geschaltet.
-
Seltener werden Schleifringläufermotoren mit Rotoranlasser verwendet.
-
Bei Verwendung polumschaltbarer Asynchronmotoren wird das anhalten
(Einfahren in die Etage) durch übersynchrone Bremsung eingeleitet0 Der Aufzug wird
damit auf eine niedrigere Geschwindigkeit - die Einfahrgeschwindigkeit - gebracht,
aus der er dann mechanisch abgebremst wird. Durch die unterschiedliche Größe der
Afzugsbelastung ist der Schlupf des
Asynchronmotors von Fall zu
Fall verschieden, wodurch sich unterschiedliche Bremswege ergeben. Da die Größe
des Bremsweges unter anderem vom Quadrat der Fahrgeschwindigkeit abhängt, ist die
Lastabhängigkeit der Notordrehzahl besonders bei schnellen Aufzügen nachteilig.
-
Um die Aufzugsbeschleunigung zu begrenzen, ist es bei Verwendung dieser
Motoren bekannt, eine Schwungscheibe vorzugsweise auf der Motorwelle anzubringen0
Neben der Hubarbeit muß der Motor dann allerdings bei jedem Anfahren kinetische
Energie in der Schwungscheibe speichern. Beim Abbremsen eintouriger Asynchronmotoren
wird die kinetische Energie direkt in Wärmeenergie umgewandelt, bei polumschaltbaren
Motoren wird ein kleiner Teil der kinetischen Energie ins elektrische Netz zurückgespeist,
ein anderer Teil im Aufzugsmechanismus, ein großer Teil jedoch im Motor in Wärme
umgewandelt. Die dabei im Motor entstehende Wärme muß abgeführt werden. Um die Verlustleistung
niedrig halten zu können, wird ein verhältnismäßig großer Wickelraum für die hoch-
und niederpolige Erregerwicklung benötigt. Zu diesem Zwecke ist es bekannt, die
hoch- und die niederpolige Wicklung in gemeinsame7l Nuten unterzubringen, und sie
auf einen gemeInsamen Rotor wirken zu lassen, wodurch sich aber relativ große Motorabmessungen
und hohe Kosten ergeben. Auch die getrennte Anordnung eines hochpoligen und eines
niederpoligen aktiven Notorteils ist
bekannt. Diese wirken vorzugsweise
auf eine gemeinsame Welle.
-
Auch diese Ausführung ist mit relativ hohen Kosten behaftet.
-
Für gute Fahreigenschaften eines Aufzuges ist eine weitgehend stufenlose
Änderung der Beschleunigung erforderlich. Bei einem Asznchronmotor ist es nachteilig,
daß sich seine Drehzahl nur mit relativ großem Aufwand regeln läßt. So sind z.B.
ständergeregelte Asynchron-Aufzugsmotoren bekannt, die jedoch wegen der relativ
hohen Kosten eines leistungsstarken Reglers den ebenfalls kostspieligen leonardantrieb
noch nicht verdrängen konnten.
-
Es ist ferner bekannt, einen eintourigen Asynchronmotor mit einer
Wirbelstrombremse zu kombinieren, jedoch ist die getrennte Anordnung eiie: kompletten
treibenden und eines kompletten bremsenden Maschinenteils natürlich ebenfalls kostspielig.
-
Schließlich ist auch bekannt, eine Gleichstromwicklung zur Bremsung
eines Asynchronmotors in gemeinsamen Nuten mit der Drehstromwicklung unterzubringen.
Der hierfür erforderliche, relativ große Wickelraum erhöht~jedoch den Preis eines
solchen Motors wesentlich. Die Verwendung einer gemeinsamen Wicklung für Gleich-
und Wechselstrom erfordert meistens einen erhöhten Aufwand bei der Anpassung der
Größe der Gleichspannung an die gegebene Drehstromwicklung.
-
Zur Lösung anderer Aufgaben sind Kurzschlußläufermotoren mit Außenläuf
er für Aufzugsantrieb bekannt. Mit Hilfe von Mehrphasenwechæelströmen kann eine
Wirbelstrombremsung auf den Außenläufer ausgeübt werden. Mit Hilfe von Mehrphaæenwechselströmen
ist jedenfalls bei noch ausführbaren Polzahlen eine Abbremsung bis zum Stillstand
nicht möglich, so daß dieser bekannte Motor zur Lösung der Aufgabe der Erfindung
nicht dienen kann. Auch ist zur Regelung der Bremswirkung eine relativ große Reglerleistung
erforderlich, deren Erstellung mit entsprechend hohen Kosten verbunden ist.
-
Um einen relativ kleinen Einschaltstrom zu erhalten, ohne an die Belastungssteifigkeit
Zugeständnisse machen zu müssen, ist schließlich auch schon ein Asynchronmotor mit
Außenläufer mit relativ großem Rotorwiderstand bekannt, auf dessen Außenläufer eine
Gleichstrom-Wirbelstrombremse einwirkt. Die damit gelöste Aufgabe ist jedoch wiederum
eine andere als die Aufgabe, die durch den Gegenstand der Erfindung gelöst werden
soll.
-
Bei diesem Motor wird durch die Belastungssteifigkeit die Einstellbarkeit
konstanter Erregerströme bei der Wirbel strombremse angestrebt. Dieser Motor (Anm.
P 12 59 453.5-32, Fa.
-
Ziehl-Abegg oHG) wird daher zum Beispiel für Werkzeugmaschinen-, Textilmaschinenantriebe
und insbesondere auch für !Piirschl ießantriebe vorgeschlagen.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, für
Aufzüge
mit einer Fahrgeschwindigkeit, bei der der gesteuerte polumschaltbare Asschronmotor,
durch seinen lastabhängigen Schlupf und sein praktisch trägheitslos einsetzendes
Anzugs-und Bremsmoment nicht mehr die gewünschten kurzen Einfahrwege ergibt und
eine ungenügende Haltegenauigkeit oder/und mangelhafte Fahreigenschaften mit stufenartigen
Änderungen der Beschleunigung liefert, einen regelbaren Antriebsmotor zu schaffen,
der die Regelbarkeit eines Leonardantriebes bei wesentlich niedrigerem Kostenaufwand
hat und andererseits die im Aufzugsbetrieb entstehende Verlustleistung ohne unzulässig
hohe Wicklungstemperatur an die umgebende Luft ab zuführen imstande ist. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Drehstromwicklung und eine von ihr
räumlich getrennt angeordnete Gleichstromwicklung einen gemeinsamen Läufer mit vorzugsweise
zwei getrennten Kurzschlußkäfigen magnetisch beeinflusses Das antreibende Drehfeld
und das bremsende, räumlich feststehende regelbare Gleichstromfeld lassen dann eine
im Belastungsbereich lastunabhängige Drehzahlregelung zu.
-
Durch die getrennte Anordnung der beiden Wicklungen wird die Wärmeabfuhr
wesentlich begünstigt. Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Läufer
rohrförmig ausgeführt, und die beiden Ständerpakete sind konzentrisch angeordnet.
-
Diese Konstruktion ist besonders raumsparend.
-
Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt
zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele eines Motors
gemäß der Erfindung.
In der Zeichnung ist Fig. 1: ein Axialschnitt durch einen Motor gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel Fig. 2: ein liialschnitt durch einen Motor gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel Fig. 3: ein Schnitt nach Linie A-A durch den Motor nach Fig.
2 und Fig. 4: ein Lüfter, wie er für jedes der Ausführungsbespiele Verwendung finden
kann.
-
Nach der Zeichnung ist der Ständer 11 des Aufzugsmotors am Aufzugsgetriebe
12 angeflanscht. Er trägt die zwei räumlich getrennten konzentrisch angeordneten
Ständerblechpakete 13 und 14 mit den entsprechenden Erregerwicklungen 15 und 16.
-
Der gemeinsame rohrförmige Rotor 17 ist an der bei allen Aufzügen
erforderlichen Bremsscheibe 18 befestigt. Die Kraftübertragung erfolgt vom Rotor
über die Bremsscheibe zum Wellenende 19 des Getriebes.
-
Fig. 2 gibt ein zweites Ausführungsbeispiel wieder, das eine an sich
bekannte Bremmsmöglichkeit am aktiven Rotorpiket zläßt. Der am Aufzugsgetriebe 22
angeflanschte Ständer 21 trägt die Standerblechpakete 23 und 24. Der Rotor 25 ist
an dem Wellenende 26 des Getriebes befestigte Die
zweckmäßige Ausbildung
des außenliegenden Ständerpaketes läßt ein Angreifen der Bremsbacken, betätigt durch
die Feder 28 und durch den Lüftniagneten 29 zu.
-
Auch eine weitere Teilaufgabe, nämlich die Anbringung einer Fremdbelüftung
zur besseren Belüftung des Notors, läßt sich mit einer Weiterbildung der Erfindung
lösen, und zwar durch einfache Befestigung des Fremdbelüftungsgehäuses 31 am Motorgehäuse
32 gemäß Fig. 4.