DE1903936A1

DE1903936A1 - Holzwerkstoff-Formkoerper

Info

Publication number: DE1903936A1
Application number: DE19691903936
Authority: DE
Inventors: Richard Groessner
Original assignee: AUGUST MORALT FA
Current assignee: AUGUST MORALT FA
Priority date: 1969-01-27
Filing date: 1969-01-27
Publication date: 1970-09-17
Also published as: SE365982B; BE745006R; FR2031236A6; NL7000775A; GB1289465A

Description

DR. BERG DIPL.-ING. STAPF

PATENTANWÄLTE 8 MÜNCHEN 2. H IL.BLESTRASSE

Dr. Berg Dipl.-Ing. Stapf, 8 München 2, HilblestroSe 20 · Ihr Zeichen Unser Zeichen

iV/Gd 17

Datum

2 7, Jan. 1969

Anwalt sakten-.nr. 17 660

August ιώ ο r a 1 t, ~Uad Tö'lz.

Holzwerks to ff-i'ormkörper
Zusatz zu l·atent CPatentanmeldung P 16 53 254.0)

Die Erfindung betrifft eine vorteilhafte Weiterentwicklung der verbessernde Zusätze, inobesondere brandhemmende Zu-

sätze enthaltenden Holzwerkstoff-*ormkb'rper wie Platten, insbesondere Spanplatten und dergl. des Hauptpatents.

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'JJrotz vieler Vorteile stehen "bestimmte Nachteile einer universellen Verwendung von Holzwerkstoff-Formkörpern entgegen. Dieae Nachteile und die Versuche zu deren beseitigung sind im Mauptpatent ausführlich erläutert.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun Holzwerkstoff-Formkörper, welche schwer entflammbar sind, ohne nachteilige Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften, andererseits aber auch herstellungstechnisch leicht zugänglich sind.

.Das Hauptpatent betrifft nun riolzwerkstoff-Formkörper, wie Platten und dergl., insbesondere Spanplatten, mit ein- oder mehrschichtigem Kern und ein- oder beidseits angeordneten Deckschichten, wobei die Formkörper durch axe Kombination folgender Merkmale gekennzeichnet sind :

a) die Deckschicht ist in an sich bekannter Weise als Ausgleichsdeckschicht unter Verwendung von Feingut ausgebildet,

b) die Feingut-Ausgleichsdeckschicht enthält Flammschutzmittel vorzugsweise in einer klenge von mindestens etwa 15 üew.yo, bezogen auf die darrtrockene Deckschicht-Holzmasse.

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Insbesondere betrifft das nauptpatent Holzwerkstoff-Formkörper mit ein- oder beidseitigen Deckschichten, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Deckschicht unter Verwendung von Feingut eines Flammschutzmittel enthaltenden Formkörpers, insbesondere von Schleifstaub hergestellt ist.

Es wurde nunmehr überraschenderweise gefunden, dass die branahemmenden Eigenschaften des Formkörpers des Hauptpatents wesentlich dadurch verbessert werden können,wenn die Deckschicht, neben dem Flammschutzmittel enthaltenden Feingut, Asbest, vorzugsweise in feinteiliger Form enthält. Bemerkenswert ist hierDei, dass eine wesentliche Verminderung des Gehalts an Flammschutzmitteln vorgenommen werden kann, ohne nachteilige Beeinflussung der brandhemmenden Eigenschaften. Es hat sich sogar gezeigt, dass z.B. bei einem Gehalt von 50 Gew.^ Asbest, bezogen auf das Gesamtgewicht der Deckschicht (in wesentlichem aus Feingut und Asbest), selbst bei einer Verringerung des Gehalts an Flammschutzmittel auf die Hälfte, der Formkörper noch eine wesentlich bessere flammhemmende Wirkung aufweist als ein keinen Asbest, aber die doppelte Menge Flammschutzmittel enthaltender Formkörper.

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Von neutraler Seite wurden Brandversuche nach den baubehördlichen Bedingungen DIN 4102 Blatt 10 Ausgabe Oktober 1966 für das Brandverhalten von brennbaren Baustoffen im Brandschacht durchgeführt. Diese Prüfung ist in Punkt 4 Klasse B 1, genau beschrieben. Demnach werden in den urandschacht der Prüfvorrichtung 4 Proben mit der i'lächenabmessung 190 χ 1000 mm im Quadrat und einem gewissen Abstand voneinander aufrecht eingebracht. Am unteren Ende werden die Proben mit einem Ringbrenner beflammt. Beflammungszeit ist 10 Minuten. Die entscheidende Bedingung ist dabei die unzerstörte Restlänge am oberen Ende. Zur Erfüllung der Bedingung "schwer entflammbar" muss sie mindestens 15 cm betragen.

Jbliche Spanplatten haben keine unzerstörte Restlänge aufzuweisen. Die mit Flammschutzmitteln in üblicher Weise imprägnierten Spanplatten genügen ebenfalls nicht diesen Bedingungen. Die erfindungsgemassen Platten weisen eine Restlänge von etwa 32 cm auf.

Die erfindungsgemassen Erzeugnisse genügen somit bei weitem den gestellten Anforderungen.

Als Feingut können die Deckschichten entsprechend dem Hauptpatent beispielsweise beleimtes Spanplatten«Feingut, insbesondere Schleifstaübg enthalten. Es kann aber auch

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anderes Feingut, beispielsweise schleifstaub von Sperrholzplatten, nachzerkleinerte Sägespäne, geeignet zerkleinerte Besäumabfälle aus der Spanplattenherstellung sowie Gemische hiervon, z.B. Gemische von beleimtem und unbeleimtem Schleifstaub Verwendung finden. Auch weitere bestandteile, beispielsweise fasriges Material oder Armierungsmaterialien, z.u. Späne, Deckschichtspäne üblicher Dimensionen usw. können enthalten sein ohne, dass damit eine Deckschicht im erfindungsgemässen sinne verlassen würde. Mit Vorteil wird Schleifstaub und zerkleinerte Besäumabfälle von erfindungsgemässen Spanplatten verwendet, da dieser Schleifstaub bereits Anteile an Flammschutzmittel und Asbest enthält.

Bei den in den erfindungsgemässen Spanplatten enthaltenen Flammschutzmitttsln handelt es sich um an sich bekannte Flammschutzmittel, insbesondere um solche, wie sie für die Jf'lammfestmachung von Spanplatten bereits verwendet wurden wie Antimonoxyd und insbesondere Boroxyd. Die Flammschutzmittel liegen im allgemeinen in einer Menge

von mindestens 5 Gew.?& in der Deckschicht, bezogen auf das Gewicht der Deckschicht, vor. Bevorzugt sind die Bereiche um etwa 10 Gew.^ Flammschutzmittelgehalt·

Astoestgehalte von 40 bis 60 Gew./«, bezogen auf das Ge samt-

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gewicht der Deckschicht, sind ohne weiteres möglich und im bevorzugten .bereich. 3o treten beispielsweise bei Asbest-Gehalt en von 50 Gew.^ sehr günstige Ergebnisse auf. Im allgemeinen werden .Bereiche von ca 20 Gevj,°/o Asbest nicht unterschritten, wenn auch die Zugabe von geringen Mengen bis hinunter zu etwa 8-12 Gew.$ durchaus möglich und auch noch wirksam ist.

iileben dem Vorteil der schweren Entflammbarkeit und der einwandfreien mechanischen Eigenschaften besitzen die erfindungsgemässen Holzwerkstoff-.formkörper den beachtlichen Vorzug der leichten Herstellbarkeit.

Im allgemeinen wird so vorgegangen, dass die pulver·· bis puderfeinen Flammschutzmittel dem zur üeleimung des .Feingutes und des Asbests bzw. des Gemisches benötigten Leim zugesetzt oder mit dem Jfc'eingut und Asbest nach, vorzugsweise während oder vor der üeleimung vermischt werden. Noch einfacher ist die Herstellung bei Verwendung von leimlöslichen ilammschutzmitteln. Es ist allerdings auch möglich und sogar bevorzugt, das .flammschutzmittel nur dem Holzfeingut vor, während oder nach der i3eleimung zuzusetzen. Herstellungstechnisch liegen also beachtliche Vorteile vor. Das feingut und der Asbest lassen eine äuseerst innige Mischung mit dem Löim₃ der selbst möglichst

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unbrennbar sein soll, wie z.n. Harnstoff-üormaldehyd,und dem Flammschutzmittel zu. Es wird eine ausgezeichnete Schutzwirkung erzielte Auch "bei einer Zumischung des Flammschutzmittels in Form von möglichst puderfein gemahlenem Pulver tritt keine Entmischung auf.

Besonders günstig ist, wie "bereits angedeutet, die Verwendung des Feingutes, insbesondere Schleifstaubs, von schwer entflammbaren Spanplatten der erfindungsgemässen Art, da dann bereits ein wesentlicher Teil des erforderlichen Flammschutzmittels in dem Feingut, z.B. 1/3 der notwendigen Gesamtmenge, und des Asbests enthalten ist, so dass nur noch eine Ausgleichsmenge hinzugesetzt werden muss« Diese Ausgleichsmenge kann Feingut und/oder Späne üblicher Art und Grössenordnung sein.

Ein Deckschichtmaterial aus Feingut und Asbest kann eine erheblich grössere Menge auch eines Pulvers, z.B. auch gegen Pilzbefall usw.,enthalten als den Spänen grösserer Dimensionen. Diese Erscheinung ist wahrscheinlich auf die wesentlich grössere Oberfläche des Materials je Gewichtseinheit zurückzuführen. Tatsächlich können die erfindungsgemässen Formkörper neben oder anstelle der Flammschutzmittel andere die Eigenschaften der Formkörper beeinflussende Zusätze in der Feingut-Deckschicht ent-

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halten. Hierzu gehören beispielsweise Insektizide, Fungizide und drgl. Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn mehr-funktioneile Zusätze enthalten sind, die beispielsweise brandhemmende und fungizide Eigenschaften aufweisen, wie z.B. Borsäure oder Gemische aus Borsäure und Antimontrioxyd.

Auch hier können die Unterhalb der Deckschichten angeordneten (Span-) Schichten, Kernschichten und drgl.Zusatzstoffe, wie Flammschutzmittel und drgl. in üblichen Mengen enthalten.

liach einer bevorzugten Ausführungsform wird für die Aussenschicht oder -schichten der beim Schleifen der erfindungsgemässen Platten anfallende Schleifstaub wieder verwendet. Es können auch die Besäumabfälle, aufbereitet und für die Aussenschichten verwendet werden. Sie fallen in einer Menge von etwa 15/" der für die Aussenschichten benötigten Menge an. Bei einer Spanplattenherstellung herkömmlicher Art kann also mit einem zur Wiederverwendung kommenden Aussenschichtanteil aus dem Abfallmaterial (Schleifstaub und Besäumgut) von etwa 40 bis 5O^ gerechnet werden. Dieses Abfallmaterial hat als wiederverwendbarer Rohstoff aber gegenüber dem aus anderem Holzmaterial erzeugten Span- oder Faserstoff wesentliche Vorteile, nämlich einen Gehalt an ausgehärtetem Leim, einen Gehalt

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an Flammschutzmittel und einen Gehalt an Asbest, jeweils im notwendigen Anteil. Frisches Material "braucht dem-, nach nur noch zu einem Anteil von etwa 50 "bis 60?» aufgewendet zu werden. Mit Vorteil werden auch hier Flammschutzmittel verwendet, durch die der Härter für den Leim ersetzt werden kann.'Auch ein solches Flammschutzmittel kann sowohl dem Leim als auch getrennt als Pulver dem "beleimten oder unbeleimt.eia Deckschichtmaterial "bzw. Feingut zugesetzt werden. Der erst spätere Zusatz als Pulver kann dabei Vorteile aufweisen, wie z.B. geringere Viskosität und längere Topfzeit des Leims.

Beachtlich ist, dass auch bei hohen Asbestgehalten von z.B. 50 Gew.^c/* oder mehr bei sauer härtenden Bindemitteln keine nachteilige Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften ersichtlich ist, wenn die Alkalitat des Asbests durch erhöhten Härteranteil ausgeglichen wird. Besonders bewährt hat sich die Härter- und Flammschutz-Funktion aufweisende Borsäure.

In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausschnitt eines Holzwerkstoff-Formkörpers gemäß Erfindung dargestellt.

Die Zeichnung zeigt die Anordnung der Kernschicht 2 zwischen zwei Asbest enthaltenden Peingutdeckschichten 1.

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Claims

Patentansprüche :

1. Ho lzwerks to ff-.Formkörper mit ein- oaer beidseitigen, unter Verwendung eines, Flammschutzmittel enthaltenden

Feinguts hergestellten Deckschichten, nach Patent

(Patentanmeldung P 15 53 254.0), dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschichten zusätzlich Asbest enthalten.

2. Holzwerkstoff-Formkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Asbest feinteilig ist.

3. Holzwerkstoff-Formkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Asbest in Mengen von

40 bis 60 Gew./«, bezogen auf das Gesamtgewicht der Deckschicht, enthalten ist.

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