DE1901753C3 - Verfahren zur Herstellung eines genadelten und ornamental gemusterten Vliesstoffes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines genadelten und ornamental gemusterten VliesstoffesInfo
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Description
rv c c- 1 L · Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde gemu-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- sterte Nadelvliesstoffe von einheitlicher Material-
Vlifs tff genadelten und ornamental gemusterten stärke auf kontinuierliche Weise so herzustellen daß
Fs Jn/hpr -t ν c u u , dabei weder ein Bedrucken mit einem farblichen'Mu-
ts sind bereits Verfahren bekannt, welche zur Er- 40 ster noch ein partielles Nadeln notwendig ist
ΪΖ einer ornamentalen Musterung auf ein Be- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ee-
bSepTseTnin Veibmd r W^d* vcf^iedenf.,·- löst' daß auf eine einfarbi8e ίΆ* VliessSahn
dehechnfk 7 Γγ y,erbindunS mit einer bestimmten Na- einseitig mit dem gewünschten Ornament ein in die
spiSefe bekaAn7£ Z* )°Τ'γ k° "I eS ^ Vliesstoffbahn eindringender Leim aufgebracht unl
977JTS Ä? (Ag d"utschej Gebrauchsmuster 45 diese Bahn nach ihrem Trocknen mit der dem leim
Streifen "η Fn An,2rdnung der Nadeln, z. B. in abgekehrten Seite auf eine zweite, andersfarbige, m™
Streifen, m Form von Ornamenten. in Form einer langierte oder farblich kontrastierende genadehe
musterunT T ίΓΤ^J ge °der farblich kontrastierende genadSte
unteShSliS" ? ' r^ ^fvS VS?adeIn Vliesstoffbahn aufgelegl wird ""d beide gemeinsam
durch die gewSe NnH\J 5 Vhesst°ffbahne» vo" der beleimten Seite her durchgenadelt werden,
der Farbe E 5 L v>
Ian t Ordn"ng ei" Muster in 5° Mit diesem Verfahren wird erreicht, daß Fasern
fläche "ϊ anderen Vl ΓΑ3'1" · "Λ d" Sicht" der nkht beleimten Ab^hnitte der mit Leim verseE
- SHSSSSSB
deutsches Gebrauchsmusi SsTsm tcE £S' Γ d"riihtrffreie« KanaJ, ausbildet' s0 daß an
ehern vorgefertigte Flächenmuster aus FWm in u S I? "Λ" me FaSem °der nUr Fasern in unbe"
B gic r.acnenmuster aus Fasern in be- deutender Menge durch die Widerhaken der Nadeln
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mitgenommen werden. Dagegen erfolgt außerhalb des Bereiches der ornamentalen Verleimung eine
volle Durchnadehrag, so daß auf der Sichtfläche ein
entsprechendes negatives Muster in bezug auf das durch Leim aufgebrachte Muster in der Farbe verleimten
Vliesstoffbahn sichtbar wird. Voraussetzung für diesen Effekt ist, daß die Schaftdurchmesser der
verwendeten Mädeln hinter und vor der Einkerbung nicht wesentlich voneinander abweichen. Von besonderem
Vorteil ist dabei, daß lediglich Vliesstoffbahnen unterschiedlicher Einfärbung zu verwenden sind,
die in der üblichen Weise miteinander vernadelt werden, ohne etwa eine der ornamentalen Musterung
entsprechende Anordnung der Nadeln vorsehen zu müssen, wie es das eingangs erwähnte bekannte Verfahren
erfordert
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann auf die geleimte Seite des Vliesstoffes eine weitere
Vliesstoffbahn aufgelegt und es können Vliesstoff und Vliesstoffbahn gemeinsam genadelt werden,
so daß auf diese Weise die geleimte Fläche zum einen eine Abdeckung erfährt und zum anderen auch
die dritte Vliesstoffbahn, falls sie andersfarbig ist, bei dem Musterungsvorgang gleichfalls wirksam wird,
indem auch Fasern der dritten Vliesstoffbahn bis zur Sichtfläche hin durchgenadelt werden.
Es kann weiterhin zur Erzielung von Farbabstufungen der Leim auf die Vliesstoffbahn rasterförmig
aufgetragen werden.
Schließlich können als Leim solche reversiblen Leime, insbesondere Glutinleime, verwendet werden,
welche bei der späteren Imprägnierung in Lösung gehen, härtbar sind und in Verbindung mit Kunststoffdispersionen
eine Imprägnierwirkung haben, womit eine spätere Imprägnierung, wie sie sonst zur Anwendung
kommt, überflüssig wird, indem der das Muster erzeugende Leim unmittelbar die Imprägnierung
besorgt
Glutinleime mittlerer Viskosität und Gallertfestigkeit bieten die besten Eigenschaften, jedoch können
auch andere synthetische Leime Anwendung finden, soweit es sich um Bindemittel mit höheren Schmelzpunkten
handelt. Thermoplaste sind dagegen für das Verfahren nicht geeignet. Die besondere Brauchbarkeit
der Glutinleime ist vermutlich auf die optimal niedrige Thermoplastizität derartiger Leimfilme zurückzuführen.
Die starke Erwärmung der Nadeln, besonders bei einem intensiven Nadelvorgang, bedingt
eine entsprechend geringe Thermoplastizität des Bindemittels, wenn die erwähnte stabile Kanalbildung
erreicht werden soll.
Nachstehend sei das Verfahren an einem Beispiel im einzelnen beschrieben:
Ohne Verwendung eines Trägergewebes wird eine aus mehreren Vliesstoffschichten zusammengenadelte
Vliesstoffbahn in einer Breite von 210 cm mit einem Flächen-Gewicht von 200g/ma aus einfarbiger,
schwarzer Polypropylenstapelfaser in einer Länge von 90 mm und einer Stärke von 14 den hergestellt.
Nach Passieren der Nadelmaschine wird die auf die vorbeschriebene Weise mechanisch vorverfestigte
Propylenfaservliesstoffbahn mit einer geeigneten Beleimungsapparatur der gewünschten, ornamentalen
Musterung entsprechend beleimt, wobei an den zu beleimenden Stellen das Bindemittel in die Vliesstoffbahn
bis zu etwa 50% der Vliesstoffbahndicke eingetragen wird, so daß die Vliesstoffbahn an diesen
Stellen bis zu der genannten Tiefe verleimt ist. Die auf diese Weise mit dem gewünschten Muster beleünte
Vliesstoffbahn durchläuft anschließend einen Kanaltrockner und wird nach Abschluß des Trocknungsvorganges
mit einer zweiten 210 cm breiten, S vorverfestigten, mehrschichtigen Vliesstoffbahri aus
helliOten Polypropylenstapelfasern mit einer Faserlänge
von 90 mm und einer Faserstärke von 14 den zusammengenadelt. Für den Nadelprozeß werden
Nadeln verwendet, die im Querschnitt vor und nach ίο den Einkerbungen nicht oder nur geringfügig voneinander
abweichen, wobei die Einstichtiefe der Nadelmaschine so eingestellt wird, daß an den nicht verleimten
Stellen die Fasern des Musterungsvlieses bis zur unteren Oberfläche der zu musternden unteren
X5 Vliesstoffbahn durchtreten.
Nunmehr wird eine dritte vorgefertigte Vliesstoffbahn
von gleichfalls 210 cm Breite aus gleichem Fasermaterial und in gleicher Farbe wie das Musterungsvlies
auf der geleimten Fläche auf dieses aufgenadelt. In diesem Fall wird die Einslichtiefe der Nadeln
so eingestellt, daß sich ein inniger Verbund aller drei Vliesstoffbahnen ergibt, ohne daß es jedoch zu
einer Durchführung der Fasern bis zur Oberfläche der zuvor gemusterten Vliesstoffbahn kommt. Der
Rücken eines auf diese Weise hergestellten Teppichbodens ist nunmehr einfarbig hellrot, während die
Vorderseite in den Farben hellrot und schwarz entsprechend dem vorgesehenen Muster ornamental gemustert
ist, so daß der Eindruck eines dunkelroten Ornaments auf hellrotem Grund entsteht.
Der auf diese Weise aus drei Vliesstoffbahnen zunächst nur mechanisch verfestigte Teppichboden
kann nunmehr in bekannter Weise zusätzlich durch chemische Bindemittel verfestigt werden, sei es durch
Vollbadimprägnierung, sei es durch Pflatschen oder rückseitiges Aufrakeln, durch Beschäumen oder Eintragen
des Bindemittels von der Rückseite her oder aber auch durch ein kombiniertes Verfahren, wie Imprägnieren
und Pflatschen. Als Bindemittel werden die eingangs genannten Kunststoff-Dispersionen verwendet.
Zur Erhaltung der chemischen Vorverfestigung des auf der Sichtseite gebildeten Flors empfiehlt es
sich, eine zusätzliche Verfestigung durch chemische Bindemittel anzuwenden, um ein Flachlegen des
Flors zu vermeiden. Hierzu kann beispielsweise das Verfahren gemäß der schweizerischen Patentschrift
422 696 in Betracht kommen.
Bei der Verwendung reversibler Leime, beispielsweise Glutinleimen, Pflanzenleimen oder Polyvinylalkohol
für die Beleimung zum Zweck der ornamentalen Musterung kann die vorbeschriebene Arbeitsweise
in der Weise abgeändert werden, daß statt des Abdeckens des Musterungsvlieses durch eine dritte
Vliesstoffbahn lediglich die beiden ersten Vliesstoffbahnen, d. h. die zu bemusternde Vliesstoffbahn und
die Musterungsvliesstoffbahn, nach ihrem Zusammennadeln und der so erzielten mechanischen Verbindung
durch ein temperiertes Wasserbad hindurchgeführt werden, wobei sich der reversible Leim wieder
auflöst und innerhalb des Vliesstoffes gleichmäßig verteilt. Nach dem Abquetschen der überschüssigen
Leimlösung wird zunächst eine Mischung von beispielsweise 80 Teilen eines Acrylatharzes und
20 Teilen eines Harnstofformaldehydharzes durch Schaumauftrag beiderseits aufgebracht und in die
Vliesstoffbahn eingetragen, woran sich ein Trockenvorgang gemäß der schweizerischen Patentschrift
422696 anschließt Auf diese Weise kann der zu
Musterungszwecken hilfsweise verwendete Glutinleim, dessen Menge nach dem vorerwähnten Beispiel
etwa 75 g/ms beträgt, als Bindemittel innerhalb der
Imprägnierungsflotte mitverwendet werden, so daß die Verwendung von zusätzlichen Bindemitteln nicht
nötig ist.
Während bei dem zuvor erwähnten Beispiel zweifarbig gemusterte Vliesstoffe hergestellt werden, die
innerhalb der beiden Farben stark differenzierte Ab-
IO stufungen aufweisen können, ist es auch möglich,
Vliesstoffe mit mehreren Grundfarben herzustellen, in dem rapportgerecht weitere Musterungsvliese mit
abweichenden Farben verwendet werden.
Es ist auch möglich, speziell für das Musterungsvlies Fasern zu verwenden, die sowohl hinsichtliph der
Faserlänge als auch der Faserstärke von den Fasern der anderen Vliesstoffbahnen abweichen. Hierdurch
lassen sich weitere das Erscheinungsbild des Vliesstoffes verändernde Effekte erzielen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines genadelten Flächenmuster durch Ausschneiden bzw. durch Aus-
und ornamental gemusterten Vliesstoffes, da- 5 stanzen aus Flächengebilden vorgefertigt Dabei soldurch
gekennzeichnet, daß auf eine ein- len die zum Vorfertigen der Flächenmuster dienenfarbige
genadelte Vliesstoffbahn einseitig mit den Flächengebilde vor dem Ausschneiden bzw
dem gewünschten Ornament ein in die Vliesstoff- Ausstanzen der Flächenmuster vorverfestigt bzw
bahn eindringender Leim aufgebracht und diese vorgenadelt oder von einer Seite mit einer trocknen
Bahn nach ihrem Trocknen roh der dem Leim ίο Klebeschicht versehen werden, um eine bessere Staabgekehrten
Seite auf eine zweite, andersfarbige, bilität zu erreichen. Auch ist es in diesem Zusammelangierte
oder farblich kontrastierende, gena- menhang bekannt, derartige Flächenmuster zwischen
delte Vliesstoffbahn aufgelegt und beide gemem- zwei miteinander zu vernadelnder Vliesstoffbahnen
sam von der beleimten Seite her durchgenadelt zu verbringen, so daß durch den Nadelvorgang Fawerden.
15 Sern der Flächenmuster auf den Sichtflächen sichtbar
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- werden. Obwohl nach diesen bekannten Verfahren
kennzeichnet, daß auf die beleimte Seite des eine Musterungsmöglichkeit im Sinne einer ornamen-Vliesstoffes
eine weitere Vliesstoffbahn aufgelegt talen Musterung besteht, sind der praktischen Durch-
und Vliesstoff und Vliesstoffbahn gemeinsam ge- führbarkeit enge Grenzen gesetzt, zumal die vorgesenadelt
werden. 20 henen Stanzvorgänge einer Von erfestigung des FIa-
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- chengebildes bedürfen. Die Gleichmäßigkeit der
kennzeichnet, daß zur Erzielung von Farbabstu- Ausstanzungen und der Abtransport der ausgestanzfungen
der Leim auf die erste Vliesstoffbahn ra- ten Teile bereitet darüber hinaus technische Schwiesterförmig
aufgetragen wird. rigkeiten, abgesehen davon, daß mit dem Ausstanzen
4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch ge- 25 erhebliche Materialverluste verbunden sind. Soweit
kennzeichnet, daß als Leim solche reversiblen Ausstanzungen erfolgen, ergeben sich zudem im Fer-Leime,
insbesondere Glutinleime, verwendet wer- tigprodukt des erzeugten Vliesstoffes Höhenunterden,
welche bei der späteren Imprägnierung in. schiede und Dickenunterschiede, die bei derartigen
Lösung gehen, härtbar sind und in Verbindung Stoffen unerwünscht sind und die Gebrauchsfähigkeit
mit Kunststoffdispersionen eine Imprägnierwir- 30 des Erzeugnisses beeinträchtigen. Außerdem ist im
kung haben. ^a,!c dc, Anwendung des Fertigerzeugnisses, z.B.
als Bodenbelag, mit einem baldigen Abtreten des
oberen, die ornamentale Musterung bildenden Flächengebildes zu rechnen, sofern sich dessen Aufbrin-35
gen auf die Oberfläche beschränkt hat.
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