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Kennwort: "Multihydroformer" Siebpartie einer Papiermaschine zum Herstellen
einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn Die Erfindung betrifft eine Siebpartie
einer Papiermaschine zum Herstellen einer zwei- oder mehrlagigen Faserstoffbahn,
mit einem eine Traglage erzeugenden Sieb (Tragsieb) und mit wenigsteins einem eine
Decklage erzeugenden, unmittelbar oberhalb des-Tragsiebes angeordneten und in seinem
Blattbildungstrumm entgegen dem Tragsieb laufenden Decksieb, das hinter seiner Blattbildungszone
von einer Umlenkwalze in die Laufrichtung des Tragsiebes umgelenkt und an dieses
zur Vergautschung der Decklage mit der Traglage bzw. einer bereits auf dieser befindlichen
Decklage herangeführt ist, ferner mit Je einem Jedem Siebe zugeordneten Stoffauflauf.
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Der bekannte Vorteil von Mehrlagenmaschinen besteht darin, daß für
die einzelnen Lagen Eintragastoffe unterschiedlicher Qualität ausgewählt werden
können. Ungeachtet der Anzahl der Lagen wird man ftlr die Decklage meist einen höherwertigen
Eintragsstoff verwenden. Häufig sieht man drei Lagen vor, nämlich eine Traglage
und zwei Decklagen (Wochenblatt für Papierfabrikation 1966, Seite 384, Abb. links
oben), doch werden gelegentlich auch vierlagige Bahnen hergestellt (DRP 527429).
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Die Bauhöhe solcher Siebpartien hält sich zwar in annehmbaren Grenzen,
so daß eine solche Siebpartie in ein und demselben Gebäudegeschoß untergebracht
werden kann. Doch ist die Baulänge außerordentlich groß, und zwar umso großer, Je
höher die Zahl der Decksiebe ist. Dies erklärt sich daraus, daß die Gautschzone,
innerhalb welcher das Decksieb bzw. das erste Decksieb an das
Tragsieb
herangeführt ist, einen gewissen Mindestabstand vom Stoffauflauf des Tragsiebes
haben muß, damit die Traglage den für eine optimale Vergautschung der Lagen erforderlichen
Mindesttrockengehalt erreichen kann. Im Hinblick auf die Lagenvergautchung ist somit
eine beträchtliche Länge des Tragsiebes vor der (ersten) Cautschzone erforderlich.
Hinter der Cautschzone wlrd die Länge des Tragsiebes durch die zur Erzielung des
erforderlichen Entwässerungsvermögen und damit der notwendigen Oeschwindigkeit bedingte
Mindestlänge des bzw. der Decksiebe bestimmt. Aus alledem ergibt sich eine außerordentlich
große Länge einer solchen Siebpartie mit aufgesetzten Decksieben; bereits bei einem
einzigen Decksieb wird die ganze Siebpartie etwa doppelt so lang wie ein einfaches
Langsieb.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebpartie mit Tragsieb
und Decksieb bzw. Decksieben derart auszubilden, daß sich die Gesamtlänge verringert.
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Diese Aurgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens
der Stoffauflauf des Tragsiebes, vorzugsweise alle Stoffaufläufe, mit einer an sich
bekannten, sich bis zum Ende der Blattbildungszone erstreckenden Oberlippe ausgestattet
sind.
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Durch die Verwendung solcher Stoffaufläufe wird die Baulänge der
Siebpartie wesentlich vermindert; es hat sich gezeigt, daß der Trockengehalt bereits
kurz hinter der in Sieblaufrichtung vor gezogenen Oberlippe einen ttlr die Lagengautschung
optimalen Wert, nämlich zwischen 6 und 10% aufweist. Die erste Oautschzone kann
somit bereits an dieser Stelle des Tragsiebes angeordnet werden, so daß das Tragsieb
zwischen seinem Stoffauflauf und der Cautschzone nur eine geringe Länge aufweist.
Durch die Verwendung von Stoffaufläufen mit bis zum Ende der Blattbildungszone reichender
Oberlippe auch für die Erzeugung der Deckschichten ergeben sich kurze Decksiebe
und damit auch eine entsprechend kleine Länge des hinter der bzw. den Cautschzonen
liegenden Teiles des Tragsiebes.
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Die Vorzüge der Erfindung kommen besonders zur Geltung, wenn ohr
als zwei Lagen aufeinander gegautacht werden. Im Hinblick auf eine optimale Lagenvergautschung
darf nämlich die Traglage weder zu feucht, noch zu trocken sein. Ist die Traglage
zu feucht, so kann sie beim Vergautschen zerdrUckt werden; ist sie zu trocken, so
besteht die Gefahr der Lagenspaltung in trockenen Zustand. Die Vergautschung muß
sich also innerhalb eines bestimmten Trockengehaltsbereiches der Traglage, und damit
innerhalb eines bestimmten Längenbereiches des Tragsiebes vollzichen.
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Infolge der Anwendung von Decksieben gemäß der Ereindung ist es möglich,
die Cautschzonen dicht hintereinander anzuordnen, so dii es gelingt, alle Cautschzonen
in dem genannten relativ engen Bereich des Tragsiebes untertubrtrgen, und damit
eine optimale Cautzchung sicherzustellen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dii die
Siebe, zumindest aber eines von ihnen,im Bereich der jeweiligen Blattbildungszone
aufsteigend angeordnet sind, d.h. in an sich bekannter Weine als sogenannte Steigsiebe
ausgebildet sind, womit eine zusätzliche Verkürzung der ganzen Siebpartie bei gleichbleibender
Entwässerungsleistung erzielt wird.
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Selbstveratändlich läß sich eine Siebpartie gemäß der Eriindung durch
alle Jene Einrichtungen weiter ausgestalten, welche bei der Anwendung zu Mehrlagenmaschinen
besonders vorteilhaft sind. 80 kann z.B. ein Applikator zum Aufbringen eines im
fertigen Erzeugnis eine Einlage bildenden Stoffes auf eine der Lagen vorgesehen
werden.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist ein AusfUhrngsbeispiel einer Siebpartie
in der Zeichnung dargestellt und im folgenden beschrieben. Diese Sibpartie weist
ein Tragsieb 1 sowie ein unmittelbar Uber diesem angeordnetes Decksieb 2 auf, das
in seinem Blattbildungstrumm dem Tragsieb 1 im wesentlichen entgegenläuft, und das
durch eine Umlenkwalze 3 in die Laufrichtung des Tragsiebes 1
umgelenkt
ist. Die auf den beiden Sieben gebildeten Stofflagen werden am unteren Scheitelpunkt
dieser Umlenkwalze 3 zusammengegautscht und vom Tragsieb 1 als zweilagige Bahn (nicht
näher dargestellt) weitergeführt. Die beiden Siebe 1,2 sind als Schrägsiebe ausgebildet,
d.h. sie sind in ihren Blattbildungsbereich.n 3,5 ansteigend angeordnet. Jedem Sieb
1,2 ist ein Stoffauflauf 6,7 zugeordnet, dessen Oberlippe 8,9 die Blattbildungszone
Jeweils überdeckt. In den Blattbildungsbereichen 4,5 sind Saugkästen 10,11 angeordnet.
Am Ende des Tragsiebes 1 ist eine Pick-up-Walze 13 zum Überführen der erwähnten
zweilagigen Bahn auf einen Abnahmefilz 14 vorgesehen.
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Den beiden Sieben 1,2 ist Jeweils ein Applikator 15,16 zum Aufgeben
eines Zuschlagstoffes wie z.B. eines Füllstoffes auf die betreffende noch nasse
Lage zugeordnet. Zum Schutze der Lagen ist Je ein Abdecksleb 17,18 vorgesehen, durch
dessen Maschen der Zuschlagstoff hindurchtritt.