DE1877400U - Sportschuh, insbesondere sprungschuh. - Google Patents
Sportschuh, insbesondere sprungschuh.Info
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Description
Adolf Dassler, Herzogenaurach
Sportschuh, insbesondere Spruncr.schuh . .
Es ist bekannt, daß bei Ausübung vieler Sportarten, insbesondere beim Weit- und Dreisprung die Ferse des Fußes außergewöhnlich
stark beansprucht wird. Verletzungen der Ferse, insbesondere Fersenprellungen, treten deshalb bei Sportlern, insbesondere
Leichtathleten, sehr häufig auf und sie sind in ihrer Ausheilung,
sehr langwierig, so daß ein Sportler, der. eine solche Fersenverletzung
erhalten hat, oft eine ganze Saison mit einer weiteren sportlichen Betätigung aussetzen muß.. Dieselben Unannehmlichkeiten
ergeben sich auch bei Verletzung-, der Achillessehne, die zufolge
der verhältnismäßig flachen Stellung des Fußes im Schuh bei der
sportlichen Betätigung, insbesondere beim T/STeit- und Dreisprung,
ebenfalls sehr stark belastet wird. - .
In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, daß beim Weitsprung
der beim Absprung auf dem Fuß lastende Druck bis zu 900 kg-betragen
kann. Beim Dreisprung ist die Gefahr von Fersenprellungen.noch in erhöhtem Maße gegeben, weil der Auftritt nach dem ersten und zweiten
Sprung noch auf festem Boden erfolgt., "-".'■"
Man hat dem Mangel des bekannten Sportschuhwerks, bei demzur
Verhütung von Fersenverletzungen keine besonderen Maßnahmen getroffen sind, dadurch Rechnung zu tragen versucht, daß in den Schuhboden,
d.h. zwischen Brand- und Laufsohle, ein Absatzkeil aus Schaumstoff eingearbeitet wird. Dadurch wird aber das Gewicht des
Sportschuhes so sehr erhöht, daß derartige Schuhe von den Sportlern im allgemeinen nur beim Training getragen werden, während sie zum
Wettkampf leichtes Schuhwerk anziehen, bei denen ein besonderer Schutz der Ferse gegen Prellungen nicht vorgesehen ist. Da die
Bereithaltung eines besonderen Trainings- und Wettkampfschuhes mit entsprechend hohen Kosten verbunden ist, verzichten viele
Sportler, vor allem aus dem Nachwuchs, auf einen Trainingsschuh
mit Schäumstoff-Absatzkeil und nehmen das Risiko einer Fersen-Verletzung
notgedrungen in Kauf.
In der Praxis besteht deshalb bereits seit langem, das Bedürfnis
nach einem auf die Fußseite der Brandsohle in den Sportschuh eingelegten Fersenkissen, das der Ferse insbesondere beim Sprung
einen wirksamen Schutz verleiht. Die zu diesem Zweck bisher verwendeten bzw. ausprobierten Fersenkissen, beispielsweise aus
Schaumstoff, haben sich aber nicht bewährt, weil sie derFerse keine ausreichende Standsicherheit geben. Wegen der" Nachgiebigkeit
des verwendeten Materials konnte nämlich das Kissen bei Beanspruchung auf Torsion und Scherung seitlich leicht ausweichen.
Dadurch wird aber die Sicherheit des Sportlers
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beim Absprung beeinträchtigt; denn bereits eine geringe Verlagerung
der lerse von der normalstellung kann die Weite des
Sprunges und damit äie Wettkampfaussiehten wesentlich, beeinträchtigen.
Mit der vorliegenden Neuerung wird nun ein Sportschuh mit
Fersenkissen geschaffen, das den an den Schutz der fußferse
zu stellenden Anforderungen Rechnung trägt und dabei gleichzeitig dem Sportler auch die erforderliche Standsicherheit
im Schuh gibt und das auch als in den Schuh lose eingelegte
Einlage verwendet werden kann.
Der neuerungsgemäße Sportschuh ist in einer allgemeinen Ausführung
dadurch gekennzeichnet, daß das eingelegte Fersenkissen aus einem nachgiebigen und im wesentlichen elastischen,
jedoch verhältnismäßig wenig kompressiblen Werkstoff, vorzugsweise
Kompaktgummi, hergestellt und mit einer sich vorzugsweise bis ins Gelenk erstreckenden Versteifung versehen ist,
die bis möglichst nahe an den Rand des Kissens herangeführt ist. Durch die Versteifung, die in dem Kissen eingelagert oder,
wie bei einer vorzugsweisen Ausführungsform vorgesehen, auf
der Unterseite des Kissens befestigt ist, beispielsweise durch Verklebung, soll die liiderstandsfestigkeit des Kissens gegen
Deformation, vor allem also gegen das seitliche Ausweichen, erhöht werden. Dadurch wird dem Sportler auch dann noch eine genügende
Standsicherheit beim Absprung gegeben, wenn- der Fuß
bzw. der Schuh seitlich (kantig) aufgesetzt wird, also keine satte Berührung mit dem Boden hat, wie es an und für sich erwünscht
ist» Die neuerungsgemäß vorgesehene Versteifung für das Fersenkissen
ist auch für eine gleichmäßige Druckverteilung im Fersenbereich günstig. Vorzugsweise werden, wie bereits erwähnt,
verhältnismäßig wenig kompressible "Werkstoffe für das Fersenkissen
verwendet, damit das Kissen bei der hohen Druckbeanspruchung nicht so hart bis zur (harten) Unterlage durchfedert.
Aus diesem Grunde ist die Verwendung von Schaumstoff weniger günstig als Kompaktgummi. Eine weitere vorteilhafte und wichtige
Nebenwirkung des neuerungsgemäßen Fersenkissens besteht darin, daß durch Änhebung der Ferse die Achillessehne entlastet und
demnach auch die Gefahr von Verletzungen der Achillessehne wesentlich·'; herabgesetzt wird.
Das bei dem neuerungsgemäJ3en Sportschuh verwendete Fersenkissen
ist vorzugsweise keilförmig gearbeitet und bis in das Gelenk hinein
verlängert, wo die Einlage dann stufenlos in die Brandsohle übergehen kann. Es bietet sich dadurch die Möglichkeit, die
Versteifung für das Fersenkissen bis in das Gelenk hineinzuziehen,
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so daß der Halt des eigentlichen Fersenkissens, also dessen Widerstandsfestigkeit gegen ein seitliches Ausweichen, noch
gefördert wird. Zur Erzielung der Versteifungswirkung ist es natürlich günstig, wenn die Versteifung in der Ferse bis nahe
an den Rand des Kissens herangeführt wird, da eine seitliche Deformation des Kissens gerade von der Randpartie ihren Ausgang
nimmt. . .
"Weiterhin ist aus Gründen der Standsicherheit auf dem nachgiebigen
Fersenkissen neuerungsgemäß noch vorgesehen, daß im Fersenbereich die Stärke des Kissenkörpers zum Rand hin zunimmt, Dadurch kommt
das Fersenbein beim Aufsetzen des Fußes in eine Vertiefung zu liegen, wodurch das bei den bekannten Fersenkissen aus Gummi als*
wesentlicher Nachteil empfundene "Schwimmen" der Ferse weitgehend
ausgeschlossen wird. Durch die dünnere Ausbildung der Unterstützungsfläche für das Fersenbein erhält der Sportler auch
einen besseren Kontakt mit dem Boden, was für die Sicherheit beim Absprung ganz wesentlich ist. Di eis ich zufolge der stärkeren Randausbildung
des Kissenkörpers beim Aufsetzen ergebende, die Ferse umlaufende Randerhöhung gibt gleichzeitig einen wirksamen Schutz
gegen Fersenprellungen. Es ist nicht erforderlich, daß die das Fersenbein aufnehmende und dieses auch randseitig umschließende
Vertiefung in das - unbelastete - Fersenkissen eingeformt wird. Die Oberseite des Fersenkissens kann also in der Ferse völlig plan
ausgebildet sein.
f.
Mit dem zuletzt beschriebenen Merkmal des neuerungsgemäßen Fersenkissens
geht die Neuerung einen grundsätzlich anderen T/feg als der Stand der Technik dem gemäß die Gummi-Fersenkissen das Fersenbein
nur auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche (fast punktförmig) unterstützten. Abgesehen davon, daß eine so kleine Unterstützungsfläche der Ferse keinen sicheren Halt gibt, insbesondere nicht bei
der hohen Sprungbelastung, ist hierbei"auch die Ferse gegen,Prellungen
nicht besonders geschützt.
Die auf der Unterseite des Kissens vorgesehene Versteifung kann beispielsweise aus Lederfaserwerkstoff bestehen und durch
Stanzen aus einer entsprechenden Ilferkstoffplatte einen der Trittspur
des Fußes entsprechenden Umriß aufweisen,, so daß es ohne
weiteres möglich ist, die Versteifung, wie bereits erwähnt, bis in das Gelenk zu verlängern, ohne daß die Versteifung über das
Fersenkissen vorsteht.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Neuerung ist das Kissen
in der Fersenpartie auf eeiner Unterseite mit einer Aushöhlung versehen,
so daß zwischen Kissen und Unterlage ein die Federwirkung erhöhendes Luftkissen gebildet ist. In Ausgestaltung dieses Gedankens
ist die Aushöhlung durch die auf dsr Unterseite des Kissens vorge- .
sehene Versteifung abgedeckt, wobei die Versteifung in der Fersenpartie
nur mit ihrem Rand mit dem Kissenkörper verbunden ist, was beispielsweise durch Verkleben geschehen kann; dabei kann sich die
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Verbindung zwischen Versteifung und Kissenkörper auf die Seiten
beschränken, so daß die in dem zwischen Versteifung und Kissenkörper gebildeten Hohlraum enthaltene Luft beim Zusammendrücken
des Kissens nach hinten (also in der Gegend des Fersenriemens-) ausweichen kann.
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung ist vorgesehen, daß die
Fußseite des Kissens mit einem rauhen Überzug, beispielsweise einem groben Gewebe, versehen ist, womit ein Abgleiten des Fußes
bei etwaigem Feuchtigkeitseinschluß zwischen Fuß und Kissen, was beispielsweise bei Schweißfuß der Fall sein kann, vermieden wird.
Das neuerungsgemäße Fersenkissen wird vorzugsweise lose in den Schuh eingelegt, es kann natürlich auch in den Schuh, beispielsweise
durch Verkleben, fest eingearbeitet sein. Jedoch kommen die Vorzüge des neuen Fersenkissens besonders dann zur Geltung,
wenn es ohne weiteres austauschbar ist, weil sich dann die Bereithaltung eines besonderen Trainings- und Wettkämpfschuhes erübrigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt,
Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht auf die Oberseite (Fußseite) des bei dem
neuerungsgemäßen Sportschuh verwendeten Fersenkissens,
Figur 2 eine Ansicht auf die Unterseite- (Laufseite) s3as in Figur
gezeigten Fersenkissens,
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie IJI-III der Figur 2 und
Figur 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Figur 2,
Wie aus Figur 3 ersichtlich, besteht das neuerungsgemäße Fersenkissen
aus dem eigentlichen Kissenkörper 1, der z.B. aus Kompaktgummi hergestellt sein kann, der auf der Unterseite des Kissenkörpers
vorgesehenen Versteifung 2 und dem rauhen (Gewebe)überzug 3
auf dffir Oberseite des Kissenkörpers. In der Fersenpartie steigt
die Stärke des Kissenkörpers 1 von der Mitte zum Rand 1* verhältnis
mäßig stark an, wie die Figur 4 deutlich zeigt. Der zum Gelenk hin keilförmig auslaufende Kissenkörper besitzt in Anpassung an
den - nicht gezeigten - Schaft des Sportschuhes einen von oben außen nach unten innen abgeschrägten Rand 1* und auf seiner Unterseite
eine Aushöhlung 4. Die Versteifung 2 erstreckt sich vom fersenseitigen Ende des Kissens bis zum Gelenk hin und ist, wie
Figur 2 deutlich zeigt, im Fersenbereich bis nahe an den Rand 1* des Kissenkörpers 1 herangeführt. In der durch die Versteifung
2 ringsum abgedeckten Aushöhlung 4 wird ein .- dämpfendes - Luftkissen
gebildet.
Die Neuerung äst anwendbar im Rahmen aller einzeln oder in beliebiger
Verbindung miteinander verwandten Merkmale aus den Schutzansprüchen sowie der Beschreibung und der Zeichnung,
die dem Fachmann ersichtlich neu und fortschrittlich sind.
Claims (8)
- Schutzansprüche:1· Sportschuh, insbesondere Sprungschuh, mit vorzugsweise keilförmig ausgebildetem Fersenkissen, das aus einem nachgiebigen und im wesentlichen elastischen Werkstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das aus einem verhältnismäßig wenig kompressiblen Werkstoff, vorzugsweise Kompaktgummi, hergestellte Kissen (1) mit einer sich vorzugsweise bis ins Gelenk erstreckenden Versteifung (2) versehen ist, die im Fersenbereich möglichst nahe an den Rand des Kissens herangeführt ist.
- 2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung auf der Unterseite des Kissens vorgesehen ist.
- 3. Sportschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung aus Lederfaserwerkstoff besteht.
- 4. Sportschuh mit einem Fersenkissen, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen im Fersenbereich auf seiner Unterseite eine Aushöhlung (4) aufweist.- 10 -
- 5. Sportschuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung die Aushöhlung unter Einschluß eines Hohlraumes abdeckt»
- 6. Sportschuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung nur entlang des an den Schuhseiten sich erstreckenden Bereichs mit dem Kissenkörper, beispielsweise durch Verklebung, verbunden ist.
- 7. Sportschuh mit einem Fersenkissen, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen auf der Fußseite mit einem rauhen Überzug (3), z,B, einem groben Gewebe, versehen ist»
- 8. Sportschuh mit einem Fersenkissen, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kissenkörper Cl) im Fersenbereich eine zum Rand (1*) hin ansteigende Stärke aufweist.
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