DE18651C - Neuerung an Waschmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei bisher bekannten Waschmaschinen arbeitet in dem Waschgefafs entweder eine Schlagvorrichtung oder die Wäsche wird in irgend einer Weise geprefst oder geknetet und infolge dessen angegriffen. Die Neuerung bei der Behandlung der Wäsche in vorliegender Maschine besteht darin, dafs die Wäsche sich vollkommen selbst beim Waschprocefs überlassen bleibt. Um die verschiedenen Waschstücke allseitig gleichmäfsig zu bearbeiten, wird die Wäsche abwechselnd entgegengesetzt bewegt, und genügt diese abwechselnde Bewegung der sich selbst überlassenen Wäsche vollkommen zur gründlichen Reinigung, da nämlich durch die abgerundeten Rippen α dafür gesorgt ist, dafs die Wäsche in dem rottenden Gefäfs nicht gleiten kann, sondern sich umwälzen mufs.

Die vorliegende Waschmaschine besteht aus dem festliegenden, zum Theil mit Wasser gefüllten, unter schwachen Dampfdruck zu stellenden äufseren Cylinder A, in dessen Innern eine durchlöcherte und innen mit abgerundeten Leisten a a a . . . versehene Waschtrommel d rotirend angeordnet ist; beide Cylinder A und d sind durch Deckel c und c' verschliefsbar und leicht zugänglich. Die Waschtrommel d wird abwechselnd selbstthätig nach links und rechts gedreht vermittelst des an der Stirnwand des Cylinders A angebrachten Umsteuerungsmechanismus. Letzterer functionirt in folgender Weise:

Zur Bewegung der Trommel d dienen der offene und gekreuzte Riemen r und r', die auf den losen Scheiben r" und r'" laufen. Die mittlere Riemscheibe H (Betriebsscheibe) sitzt fest auf der Vorgelegewelle b, und überträgt durch Zahnrad ζ und z' die Bewegung auf die Waschtrommel d. Die Riemen r und r' werden durch mit einander verbundene Riemenführer / und f abwechselnd auf die feste Riemscheibe R gebracht, und zwar vermittelst des zweiarmigen Hebels h, welcher durch Zugstange s, die am Schneckenrad e excentrisch angreift, hin - und herbewegt wird. Das Schneckenrad e wird durch Schnecke 11, Ketten-.scheiben ν' und υ betrieben, welch letztere auf der Vorgelegewelle b sitzt. Um die · Riemen bestimmte Zeitabschnitte auf dieBetriebsscheibei? wirken zu lassen, geht der Hebel h h eine Zeitlang todt im Ausschnitt s' der Stange s. Zum Ausrücken der Maschine dient die an dem Hebel ί einerseits und am Gestell G, andererseits befestigte Stange p, Fig. 3. Letztere ist excentrisch am Gestell G gelagert und kann durch Gegengewicht ο gehoben und damit die Stange s aus dem Bereich des Hebels h gebracht werden. An derselben Drehachse ist eine Arretirvorrichtung χ angebracht, die mittelst Einschnittes und den am Hebel h angebrachten Stift y den Hebel h in der Mittelstellung arretirt.

Hervorzuheben ist noch, dafs der Deckel c des inneren Cylinders d sicher und bequem verschliefsbar ist, damit eine Störung in diesem selbstthätigen Betriebe nicht stattfinden kann. Dies ist erreicht durch den in Fig. 5 dargestellten Schnappriegelverschlufs. Die beschriebene Maschine dient zugleich als Wasch- und als Spülmaschine, ohne dafs man den selbstthätigen Betrieb zu unterbrechen braucht. Zunächst wird die genügende Quantität Seife und Wasser eingebracht, unter Zutritt von Dampf der Stoff durch die abwechselnde Rotation ge-

waschen und nach einer bestimmten Zeit das Waschwasser ab- und Spülwasser zugelassen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Die Anwendung einer durchlöcherten, im Innern mit abgerundeten Leisten versehenen, geschlossenen Waschtrommel, in die bei fortgehendem Betriebe nach einander Seifwasser, Dampf und Spülwasser geleitet werden kann und welche abwechselnd in entgegengesetzte Rotation gebracht wird.
   Die abwechselnd rotirende Bewegung dieser Waschtrommel durch eine selbstthätige Umsteuerung, bestehend in dem Hebel h, Hebel s, Einschnitt s', Schneckenrad e und Schnecke u.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.