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Röntgenfilmpackung für intraoperativ Aufnahmen Bei intraoperativen
Röntgenaufnahmen, die der Darstellung von Organen oder Organteilen unter aseptischen
Bedingungen dienen, ist es notwendig, die Filmpackung oder Filmkassette vor Einbringen
in das sterile Operationsgebiet äußerlich keimfrei zu machen. Dies geschieht üblicherweise,
indem Filmpackung oder Kassette in sterile Tücher gehüllt werden.
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Dies Vorgehen hat erhebliche. Nachteile, da Rauhigkeit und Härte der
Tücher zu Blutungen und Gewebeläsionentühren können.
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Eine Kontrolle der richtigen Lage des Filmes, der Filmebene und der
Filmbegrenzung ist in dem Tuchpaket in der Regel nicht möglich. Eindringendes Blut
und Gewebesaft verderben den Film. Der zwangsläufig große Abstand zwischen Objekt
und Film beeinträchtigt zusammen mit den abgebldeten Tuahfalten Bildschärfe und
Gesamtqualität der Aufnahme und damit ihren diagonistischen Wert.
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Es wurde nun gefunden, daß eine Röntgenfilmpackung, die aus einer
dichten, verschweißten, äußeren Kunststoffhülle und der darin angeordneten Blattfilmpadkung
besteht für intraoperative Aufnahmen hervorragend geeignet ist. Bei Verwendung einer
derartigen Packung treten die oben erwähntenNachteile nicht auf.
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Sowohl bei Knochenaufnahmen als auch bei Anwendung der Weichteiltechnik
wird durch die Zwischenschaltung einer wasserdichten, elastischen, durchsichtigen
und strahlendurch-. lässigen Plastikfolie von glatter Oberfläche in den Strahlengang
die Bildqualität nicht wahrnehmbar beeinflußt.
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Die glatte Oberfläche der unsterilen Pj. astikfolie kann durch antiseptische
Lösungen zuverlässig keimfrei gemacht werden, z. B. durch 15-minütiges Untertauchen
in einer 1% igen Lösung von handelsüblichen Präparaten wie Sagrotan oder Zephirol.
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Die Plastikfolieh lassen sich zu geschlossenen Taschen verschweißen
; die Schweißnähte sind wasserdicht und keimfest.
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Das Verfahren besteht darin, daß der in lichtundurchlässiges Papier
eingeschlagene Röntgen-Film, beispielsweise der Sino-Film der AGFA, AG., wasserdicht
in eine Tasche aus Plastikfolie eingeschweißt wird. Die Außenhaut der Tasche wird
vor Verwendung in antiseptischer Lösung keimfrei gemacht.
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Als Kunststoffhüllen eignen sich alle Folien aus polymeren Produkten,
die im Rahmen der vorliegenden Verwendung physiologisch unbedenklich sind. Bevorzugt
werden, wegen der einfacheren Herstellung der Taschen, schweißbare Folien, beispielsweise
aus Polyolefinen wie Polyäthylen.
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Die Schweißnähte sollten dicht an den Begrenzungen der Filmpackungen
liegen. Vor Beendigung der letzten, die Tasche verschließenden Schweißnaht ist darauf
zu achten, daß die Tasche flach gedrückt ist, um die Entstehung von Luftkissen zu
vermeiden. Das jenseits der Schweißnaht überstehende Plastikmaterial wird abgeschnitten
! Bei jeder Packung muß die Wasserdichtigkeit von Naht und Folie durch 15-minütiges
Untertauchen in Wasser oder antiseptischer Lösung geprüft werden. Bei Undichtigkeit
dringt Wasser ein und färbt das rote Papier der Filmpackung dunkel. Als Verfahren
zur Keimfreimachung bewährte
sich zuverlässig das 15-minütige Unterauchen in einer 1% igen |
Lösung von Sagrotan (Firma Schule und Mayr, Hamburg). Die |
Herstellung in Plastikfolien eingeschweißter Filmpackungen
ist |
für praktisch alle üblichen Formate zweckmäßig, z. B. 9x12
cm, |
13x18 cm und 18x24 cm. Im Rahmen der Routinearbeiten im Operationssaal bietet das
Keimfreimachen der Packungen keine
Schwierigkeit. Der Operateur
wird sich einen Vorrat für ihn
,',. |
geeigneter formats selbst zusammenstellen. Die Unterbringung |
des sterilen Vorrates erfolgt dann in einer Trommel oder in |
einem anderen aseptischen Behälter.
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Die sterile Plastiktasche, kaum größer und dicker als der Film selbst,
sollte keine scharfen Ecken besitzen und flexibel sein. Sie ist wasserdicht, und
ihre Oberfläche ist glatt.
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Infolge dieser Eigenschaften läßt sie sich intraoperativ auch durch
einen engen Zugang bequem an den gewünschten Ort bringen, und die Gefahr einer Gewebeläsion
oder einer flutung ist dabei gering. Blut kann nicht eindringen. Die Aufnahmequalität
wird sehr erheblich gesteigert durch Fortfall des Abstandes zwisden Objekt und Film
und durch Fortfall der Abbildung von Tuchfalten. Hierzu trägt auch bei, daß es möglich
ist, unter Sicht des Auges Filmgrenzen und Filmebene mit dem Objekt abzustimmen.
Es besteht noch die Möglichkeit, den biegsamen Film einer gekrümmten Objektoberfläche
dort anzuschmiegen, wo es die Abbildungsschärfe verbessert.
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In den anliegenden Abbildungen 1 und 2 ist eine mögliche Ausführungsform
einer derartigen Packung dargestellt,
Mit (1) ist dabei die Kunststoffhülle
bezeichnet, mit (2)-gestrichelt dargestellt-die Filmpackung als solche und mit (3)
die Schweißnähte. Die Abb. 2 zeigt die Packung im Querschnitt.
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Unter Filmpackung (2) in den Abbildungen ist dabei eine übliche Röntgenblattfilmpackung,
beispielsweise der Sino-Film der AGFA, AG., zu verstehen, der aus einem übliden
lichtempfindlichen Röntgenfilm in einer lichtdichten Papierumhüllung besteht.