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Klappsitz für Reihenstühle Die Erfindung bezieht sich auf einen Klappsitz
für Reihenstühle mit einer im Abstand zur Sitzoberfläche liegenden Sitzunterfläche.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, zwei Bedingungen für Reihenstühle,
insbesondere für solche Bestuhlungen, die für Hörsäle, Theater u. dgl. infrage kommen,
zu erfüllen.
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Zum einen soll die Sitzfläche so ausgebildet sein, daß ein anatomisch
richtiges und bequemes Sitzen ermöglicht wird, und zum anderen soll die Unterseite
des Sitzes sowohl im hochgeklappten als auch im benutzten Zustand die Akustik des
mit dem Reihengestühl versehenen Raumes günstig beeinflussen.
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Diese Forderungen wurden bei den bekannten Klappsitzen
für
Reihenstühle bisher nicht erfüllt, da dort die Unterseite des Sitzes der Form der
Sitzoberfläche folgte, bei welchen die Unterseiten der Sitze durch das Anbringen
von Perforationen schallschluckend ausgebildet sind.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Sitzunterfläche
aus zwei ebenen, im Winkel zueinander angeordneten Flächen besteht. Diese ebenen
Flächen wirken schallrichtend. Dabei kann der Klappsitz aus zwei voneinander unabhängigen
und miteinander verbundenen Teilen bestehen, von denen das die Sitzfläche bildende
Teil muldenförmig ausgebildetes !.
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Die Sitzfläche kann neben der muldenförmigen Ausbildung einean sich
bekannte, nach vorn abgebogene Vorderkante aufweisen.
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Das Sitzunterteil kann in an sich bekannter Weise zur Verbesserung
der Akustik des Raumes mit schallschluckenden Perforationen versehen sein, wobei
vorzugsweise die größere der beiden ebenen Flächen mit den genannten Perforationen
versehen ist.
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Durch die Trennung zwischen Sitzoberteil und Sitzunterteil kann die
erwünschte Schallwirkung auch noch
nachträglich durch Veränderung
der Relativlage zwischen den beiden Teilen korrigiert werden. Dabei kann das Sitzunterteil
als getrenntes Bauteil am Oberteil angeschraubt oder durch Verleimen oder ähnliche
Befestigungsmöglichkeiten mit dem Oberteil verbunden werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen,
auf die sie nicht beschränkt ist, näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen Reihenstuhl in Seitenansicht mit der bisherigen
bekannten Ausführungsform des Sitzes ; Fig. 2 zeigt einen Reihenstuhl mit der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Sitzes in Seitenansicht bei hochgeklapptem Klappsitz ; Fig. 3 zeigt
den Stuhl nach Fig. 2 bei heruntergeklapptem Klappsitz ; Fig. 4 zeigt in perspektivischer
Darstellung den Klappsitz allein, schräg von hinten gesehen ; Fig. 5 zeigt in perspektivischer
Darstellung den Sitz nach Fig. 4, schräg von unten gesehen ;
Fig.
6 veranschaulicht in perspektivischer Darstellung die Trennung zwischen Sitzoberteil
und Sitzunterteil.
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Der in Fig. 1 dargestellte, bekannte Stuhl hat einen Standholm 2,
an welchem eine Rückenlehne sowie ein Pultbrett befestigt sind.
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Der Standholm 2 trägt ferner ein Schwenklager 3, an welchem ein Klappsitz
1 beweglich gelagert ist. Die Klappsitzoberfläche 4, also die eigentliche Sitzfläche,
ist S-förmig gekrümmt. Die Krümmung der Sitzunterfläche 5 folgt der Krümmung der
Sitzoberfläche 4.
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Sitzoberfläche 4 und Sitzunterfläche 5 werden durch einen keilförmigen
Rahmen im Abstand zueinander gehalten.
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In den Fig. 2 und 3 ist ein Reihenstuhl in Seitenansicht gezeigt,
der mit dem erfindungsgemäßen Klappsitz ausgerüstet ist. Dabei ist in Fig. 2 der
Klappsitz in hochgeklappter Stellung und in Fig. 3 in heruntergeklappter Stellung
dargestellt.
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Die Sitzunterfläche 5 ist in zwei im Winkel zueinander liegende Flächen
5a und 5b aufgeteilt, wobei die größere der Flächen 5a bei hochgeklapptem Klappsitz
etwa
senkrecht steht und die kleinere der Flächen 5b im Winkel von etwa 1200 bis 1400
zur größeren Fläche liegt.
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Die Vorderkante 7 des Sitzoberteils ist bei dieser Ausführungsform
nach unten hin gekrümmt, die Sitzfläche 4 selbst setzt sich geradlinig nach hinten
fort.
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Diese Ausführung geht aus den Fig. 4 und 5 noch deutlicher hervor.
Die Sitzhinterkante 9 des Sitzoberteiles ist geschweift ausgebildet. Die ebenen
Flächen 5a und 5b des Sitzunterteiles 5 stoßen an ihrer Berührungskante 6 aneinander.
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Fig. 6 zeigt Sitzunterteil und Sitzoberteil getrennt, Beide Teile
werden an den Stellen 8 durch Schrauben, Kleben, Vernieten o. dgl. miteinander verbunden.
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Die zweiteilige Herstellung von Sitzunterteil und Sitzoberteil hat
insbesondere den Vorteil, daß Sitzunterteil und Sitzoberteil auchhach der Montage
des Gestühls noch gegeneinander verschoben werden können, um eine möglichst gute
Akustik dem Raum zu erhalten.
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Das Sitzunterteil kann als Hohlkörper ausgebildet und überdies mit
schallschluckenden Stoffen gefüllt werden.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Sitz weist außerdem eine erhöhte
Festigkeit auf, weil die Längsausdehnung der muldenförmigen Ausnehmung des Sitzoberteiles
im rechten Winkel zur Berührungskante 6 zwischen den Flächen 5a und 5b liegt. Dies
führt bei der Montage von Sitzober-und Sitzunterteil zu Verspannungen, die dem Sitz
eine besonders vorteilhafte Steifigkeit verleihen.
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Der bekannte Sitz, der S-förmig ausgebildet und in Fig. 1 dargestellt
ist, besitzt diese Steifigkeit nur in Querrichtung zum Sitz und nicht in seiner
Längsausdehnung, d. h. in der Sitztiefe.