DE1846365U - Ofen zum behandeln von metallschmelzen in vakuum oder in schutzgasatmosphaere. - Google Patents

Ofen zum behandeln von metallschmelzen in vakuum oder in schutzgasatmosphaere.

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DE1846365U DEB43070U DEB0043070U DE1846365U DE 1846365 U DE1846365 U DE 1846365U DE B43070 U DEB43070 U DE B43070U DE B0043070 U DEB0043070 U DE B0043070U DE 1846365 U DE1846365 U DE 1846365U
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  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre.
  • Die Vakuum-bzw. Schutzgasbehandlung von Metallschmelzen wird einerseits zur Vermeidung der Reaktion chemisch aktiver Legierungskomponenten mit der Ofenatmosphäre, andererseits zur Verschiebung der physikalisch-chemischen Gleichgewichte zwischen den im Einsatz homogen gelösten Gasen, den eventuell heterogen beigemischten Gasmetallverbindungen undder Ofenatmosphäre und unter Umständen auch zur Abdestillation metallischer Verunreinigungen angewendet. Einer breiteren Anwendung der Vakuumschmelz-und Entgasungsverfahren standen bis jetzt hauptsächlich zwei Hindernisse entgegen : Diejenigen bekannten Vakuumschmelzöfen, mit denen eine sehr weitgehende Raffination der Schmelze durchgeführt werden konnte, wie z B. Vakuuminduktionsschmelzöfen oder Elektronenstrahlöfen hatten zu hohe Anlage-und Betriebskosten, als dass sie für weniger hochwertige Metalle und Legierungen wie z. B. Kugellagerstähle, Transformatorenstãhle, rostfreie Stähle, Buntmetalle und Buntmetallegierungen hätten eingesetzt werden können. Billigere Entgasungsverfahren dagegen, z. Bedasjenige nach dem Prinzip der Giesstrahlentgasung ermöglichen nur eine Teilengarung, die im wesentlichen auf leichter entfernbare Gase, wie z. B. Wasserstoff beschränkt ist. Diese ist aber nicht ausreichend, um bei den erwähnten Legierungen eine dem Aufwand entsprechende Qualitätsverbesserung zu erzielen. Die wesentliche Ursache dafür ist, dass bei der Strahlentgasung die für die Entgasung zur Verfügung stehende Zeit zu kurz ist bzw. eine Verlängerung der Entgasungszeit zwangsläufig mit so hohen Temperaturverlusten verknüpft wäre, dass geeignete Beheizungsvorrichtungen notwendig würden, für die jedoch bis jetzt noch keine befriedigende Lösung bekannt geworden ist.
  • Davon ausgehend hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, einen Vakuumofen zu entwickeln, bei dem die Vakuumbehandlung mit möglichst geringen Energieverlusten verknüpft ist, auf einfache Weise eine Energiezufuhr möglich* ist. und die Behandlungszeit nahezu beliebig variiert werden kann, wodurch eine so weitgehende Annäherung an die möglichen physiklisch-chemischen Gleichgewichte erreicht werden kann, als es für den betreffenden Fall notwendig erscheint. Der neue Ofen soll weiterhin die Möglichkeit bieten, die Geschwindigkeit der Entgasung gegenüber dem Bisherigen zu erhöhen, so dass kurze Behandlungszeiten erreicht werden und durch die damit verbundene Erhöhung der Durchsatzgeschwindigkeit eine wesentliche Senkung der Schmelzkosten ergibt.
  • Der erfindungsgemässe Ofen zur Berhandlung von Metallschmelzen im Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre ist insbesondere zum Entgasen oder Destillieren von Metallschmelzen geeignet. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass der die Schmelze aufnehmende Behälter um einegegenüber der Vertikalen geneigte Achse drehbar ausgebildet ist Inwiefern ein solcher Ofen die gestellten Ziele erreichen lässt, wird aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich werden.
  • Die Figuren 1 und 2 zeigen eine einfache Ausführungsform eines Ofens nach der Erfindung. Darin bedeutet 1 einen die Schmelze aufnehmenden, birnenförmigen Behälter% der um eine gegenüber der Vertikalen geneigten Achse 2 drehbar ist. Zu diesem Zweck ist der Behälter an seinem unteren Ende mittels einer Welle 3 und eines Lagers 4 drehbar gelagert und mit einem Antrieb, bestehend aus einem Motor 5 und einem Kettentrieb 6 versehen.
  • Der Behälter 1 ist an seinem oberen Ende bei 7 verjüngt und mittels eines Wälzlagers 8 und einer vakuumdichten Drehdurchführung 9 drehbar und vakuumdicht an ein zylindrisches Kopfteil 10 angeschlossen. Dieses Kopfteil 10, das auf einem Sockel 11 aufgebaut ist, besitzt einen Vakuumanschluss 12 und trägt weitere Hilfseinrichtungen, z, B. einen Stutzen 13, an den eine Materialzugabevorrichtung angeschlossen werden kann, und die elektrischen Lichtbogenelektroden 14 und 15, welche in den Schmelzbehälter 1 hineinragen. Den Elektroden 14 und 15 wird der Strom durch vakuumdichte Stromzuführungen 16 und 17 zugeleitet.
  • Die Flansche 18 und 19 ermöglichen, eine rasche Verbindung oder Trennung zwischen dem feststehenden Kopf teil 10 und dem drehbaren Behälter 1 herzustellen. Nach Lösung der Flanschverbindung 18/19 kann der Behälter 1, der zusammen mit dem Antrieb 5/6 auf einem fahrbaren Gestell 20 aufgebaut ist, weggefahren und an beliebiger Stelle unter Normaldruck abgegossen, bzw. neu chargiert werden. Ein solches Verfahren ist insbesondere bei der Behandlung von Massenstählen oder Ferrolegierungen zweckmässig.
  • Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Figuren 3 und 4.
  • Der Aufbau des Schmelzbehälters, die Antriebsvorrichtung. und die drehbare Lagerung sind im wesentlichen gleich wie bei der vorbeschriebenen Anlage ; entsprechende Teile sind mit gestrichenen Bezugszeichen (1t 9t) versehen. Der Unterschied gegenüber der erstbeschriebenen Anlage besteht im wesentlichen darin, dass das Kopfteil 10'zusammen mit dem drehbar an dieses Kopf teil angeschlossenen Behälter lt nunmehr um eine horizontale Achse 30 gekippt werden kann. Dazu dienen die hohlen Achsstümpfe 31 und 32 des genannten Kopfteiles, die in den Lagern 33 und 34 ruhen und an die über vakuumdichte Drehdurchführungen 35 und 36 feststehende Vakuumkammern 37 und 38 (im Beispielsfalle als Rohrstutzen ausgebildet) angeschlossen sind. In den Figuren 3 und 4 ist der Schmelzbehälter gerade in Giesstellung gezeichnet. Normalerweise befindet er sich in der Stellung, wie sie in der Figur 3 mit 1*'/2''angedeutet ist. Zum Kippen des Schmelzbehälters können an sich bekannte Hebezeuge dienen, die in der Figur 3 nicht dargestellt sind. Die Kammer 37 nimmt eine Gussform auf 39 und eine Giessrinne dient dazu, die beim Kippen des Schmelzbehälters Ir über dessen Giessschnauze 40 entleerte Schmelze 41 aufzufangen unde dem Giesstrichter 42 zuzuleiten.
  • Der Hohlwellenstumpf 32 und die an ihn angeschlossene Kammer 38 bietet Raum für die Anordnung einer Förderrinne 43, mittels deren der Schmelzbehälter Ir auch unter Vakuum beschickt werden kann. Dazu wird auf die Förderrinne 43 das Beschickungsgut über eine Schleuse 44 aufgegeben. Der Achsstumpf 32 dient gleichzeitig als Evakuierungsleitung. Für diesen Zweck weist die Kammer 38 einen Anschluss 45 an eine Vakuumpumpe auf.
  • Für die Oefen nach der Erfindung wird vorzugsweise flüssiger Einsatz verwendet, Vor allem die weniger reaktionsfähigen Komponenten einet Legierung können mit klassischen Methoden ausserhalb des Vakuums vorgeschmolzen und dann in den vorgeheizten Behälter (l lt) unter Normaldruck eingebracht werden. Nach Evakuierung und eventueller Füllung mit Schutzgas wird dann zunächst mit oder ohne Wärmezufuhr entgast oder raffiniert und erst dann werden eventuell reaktionsfähigere Legierungskomponenten zugesetzt.
  • Man erzielt auf diese Weise auch bei Massenstählen Qualitäten, die bisher nur nach dem Induktionsschmelzverfahren hergestellt werden konnten. Der Aufbau von Legierungen ist aber auch dadurch möglich, dass man vom festen Zustand ausgehend im Behälter 1 bzw. Ir aufschmilzt. Der Abguss kann darauf entweder unter Vakuum, unter Schutzgasatmosphäre oder auch an freier Atmosphäre erfolgen «
    Die Beheizung des Behälters erfolgt in dem Ausführungsbeispiel durch einen
    141
    Vakuumlichtbogen, dessen Elektroden (14, 15 bzw./15') verschiebbar durch die
    Oeffnung des birnenförmigen Schmelzbehälters eingeführt werden können. Zur
    Stabilisierung des Lichtbogens bei niedrigen Drucken ist es zweckmäßig,
    durchbohrte Elektroden zu verwenden, durch die kontinueierlich einischwaeher Strom inerten Gases, z. B. Argon, in die Entladungsstrecke eingeführt werden kann. Anstelle eines Lichtbogens können auch andere Beheizungsarten gewählt werden, wobei die erfindungsgemässe Ofenkonstruktion, bei welcher die Heizvorrichtungen stets im Innern des Schmelzbehälters ohne Berührung mit der Schmelze angeordnet werden können, erlaubt, auch solche Heizkörper bzw. Heizvorrichtungen zu verwenden, die einer direkten Berührung mit der Schmelze nicht standhalten würden. Z. B. können anstelle der Lichtbogenelektroden Widerstandsheizkörper in den Schmelzbehälter hineinragen. Besonders in Verbindung mit einer Schutzgasatmosphäre zur Beheizung der Schmelzbadoberfläche gut geeignet ist auch das Plasmastrahlverfahren insbesondere mit Hochfrequenz. Der Plasmastrahl, mit dem man Temperaturen bis zu 4000 0 C erreichen kann, wird hiebei durch die Oeffnung des Schmelzbehälters (1, li) hindurch gegen die Schmelzbadoberfläche gerichtet. Die Plasmastrahlkanone wird am Kopfteil befestigt und darf, da keine direkte Berührung mit der Schmelze stattfindet, auch in den Behälter hineinragen. Das für den Plasmastrahl verwendete inerte Gas wird aus dem Behälter laufend abgesaugt und kann so, eventuell nach Reinigung, wieder der Plasmakanone zugeführt werden, wodurch sich ein sehr sparsamer Betrieb ergibt.
  • Auch Heizung durch Elektronenbeschuss ist bei Oefen nach der Erfindung leicht durchführbar, wobei anstelle der gezeichneten Lichtbogenelektroden elektronenemittierende Kathoden verwendet werden, während die Schmelz ze die Anode der Entladungsstrecke bildet. Nach der Einführung des Schmelzgutes und Evakuierung wird der Schmelzbehälter in schräggestellter Lage um seine Achse gedreht. Die Schmelze bildet dabei eine relativ grosse Oberfläche aus, die zudem durch die Mitnahme der Flüssigkeit infolge der Wandreibung dauernd erneuert wird. Durch geeignete Massnahmen, z. B. durch Rührbewegungen über einen eingeführten Rührer oder durch Durchleitung eines neutralen Gases kann noch eine zusätzliche Bewegung erzeugt werden, wodurch die Entgasung beschleunigt und eine rasche Durchmischung erreicht wird. Diese Durchmischung kann noch dadurch gefördert werden, dass man dem Schmelzbehälter (1, 1') einen ovalen Querschnitt senkrecht zur Drehachse gibt oder an der Innenwand feste Rippen einbaut, die sich mit dem Behälter mitdrehen. Durch die dauernde Ueberbpülung der der Beheizung ausgesetzten freien Innenoberfläche des Schmelzbehälters wird dafür gesorgt, dass auch bei hoher Heizleistung keine thermische Ueberbeanspruchung der Auskleidung eintreten kann und eine wirkungsvolle Energieübertragung auch dann noch möglich ist, wenn die Lichtbogenelektroden oder die sonstige Heizvorrichtung zur Vermeidung einer Erosion durch Spritzer in großem Abstand von der Badoberfläche angeordnet werden müssen.
  • Das einzige bekannte Vakuumschmelzverfahren, das eine gleich weitgehende Raffinationsmöglichkeit wie der erfindungsgemässe Ofen bietet, ist, wie erwähnt, das Vakuuminduktionsschmelzverfahren. Im Vergleich zu diesem besitzt der neue Ofen jedoch zusätzlich eine ganze Reihe entscheidender Vorteile : Ein erheblicher Unterschied besteht zunächst in den Investitionskosten. Zur Verringerung der Streufeld-verluste und der Rostbildung durch Kondenswasserbildung ist es nämlich notwendig, den wassergekühlten Kessel in der Regel aus hochwertigem, rostfreiem Stahl herzustellen. Da auch bei Verwendung magnetischer Abschirmjoche zwischen Spule und Kessel noch ein gewisser Abstand zwischen Spule und Kesselwand vorhanden sein muss, ergibt sich ein im Vergleich zu erfindungsgemässen Oefenwesentlich grösseres Kesselvolumen mit entsprechend vergrößertem Materialaufwand und langer Pumpzeit. Die Induktionsbeheizung durch Mittelfrequenz erfordert ausserdem umfangreichere und kostspieliger elektrische Einrichtungen als Lichtbogen-und Widerstandsheizung, die bei der Erfindung möglich sind. Wenn man ausserdem das Induktionsschmelzverfahren so ausbauen will, dass die Heizung und Rührung der Schmelze zugleich und unabhängig voneinander möglich sind, was wesentliche Vorteile bei der Schmelzführung bringt, ist eine zusätzliche Niederfrequenzspeisung der Ofenspule erforderlich, die ebenfalls erheblichen Aufwand mit sich bringt. Bei den erfindungagemäsaea Oefen dagegen ist die Möglichkeit gleichzeitigen Rührens und Heizens ohne weiteres gegeben.
  • Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Vakuumschmelz-und Entgasunganlagen ist es, dass der die Schmelze aufnehmende Raum einen gut wärmeisolierten und nahezu allseits geschlossenen, weitgehend rotationssymmetrischen Behälter bilden kann, dessen Mantel die Abgrenzung gegeniber der Aussenatmosphäre darstellt. Daraus ergibt sich, dass die Beschränkung in der Tiegellebenadauer und das Risiko, das mit einem Tiegeldurchbruch beim Induktionsofen verbunden ist. bei der Erfindung überwunden wurde.
  • Beim Induktionsofen müssen relativ geringe Tiegelwandstärken verwendet werden, um einen befriedigenden Wirkungsgrad zu erzielen. Die Folge sind hohe Temperaturgradienten und starke Wärmespannungen im Tiegel, die besonders bei den meistens zur Verwendung gelangenden basischen Tiegelmaterialien mit relativ hohem Ausdehnungskoeffizienten zu den gefürcheteten Tiegeldurchbrüchen führen, die nicht nur zu einer Beschädigung der Anlage, sondern auch zum Verlust der Schmelze führen können. Bei dem neuen Ofen können dagegen wesentlich dickere Ofenfutter verwendet werden, die viele niedrigere Wärmeverluste ergeben und auch grösseren thermischen Beanspruchungen gewachsen sind.
  • Auch wegen der günstigeren Geometrie (Annäherung an die Kugelform) und der gleichmässigeren Erosion ist die Haltbarkeit und Stabilität des neuen Ofens grösser. Während man beim Induktionsofen aus Sicherheitgründen gezwungen ist das Ofenfutter schon vor Ablauf der wirklichen Lebensdauer zu erneuern, kann man bei dem erfindungsgemäasen Ofen abwarten, bis eine unzulässige Erwärmung der Aussenhaut eintritt und so die wahre Lebensdauer des wertvollen Futters voll ausnützen. Selbst wenn ein Risa im Futter auftritt, bedeutet das im Gegensatz zum Induktionsofen noch keine Gefährdung des Ofens oder der Charge. Alle diese Gründe führen dazu, dass sowohl der Ausnützungsgrad des Ofenfutters, als auch der Ausnützungsgrad der Schmelzanlage als Ganzes infolge der geringeren Stillstandszeiten günstiger wird.
  • Die grössere thermische Widerstandsfähigkeit des Ofenfutters, die grössere Wandstärke und mechanische Stabilität ermöglichen auch erstmals, die begrenzung der Chargengrösse, die dem Induktionsofen eigen ist, zu überwinden. Der größte Vakuum-Induktionsofen der bis heute gebaut wurde, besitzt ein Einsatzgewicht von ca. 2 t Stahl. Eine weitere Vergrösserung wäre mit grossen Risiken verbunden gewesen. Beim erfindungsgemässen Ofen besteht diese Begrenzung dagegen nicht, da die mechanische Stabilität des die Schmelze aufnehmenden Futters so gut gewählt werden kann wie diejenige von Roheisenmischern, die bekanntlich für Einsätze von mehreren 100 Tonnen gebaut werden. Dabei ist diese Erweiterung ohne Einbusse an Raffinations-oder Legierungsmöglichkeiten möglich. Damit wird auch erstmalig die Möglichkeit geschaffen, Massenstähle und andere Legierungen der Technik, die in grossen Gewichtsmengen verarbeitet werden müssen, in den erforderlichen Einsatzgewichten unter Bedingungen im Vakuum zu behandeln, die eine weitgehendere Annäherung an die physikalisch-chemischen Gleichgewiehte ermöglichen, als es bei den seither bekannten Massenstahlentgasungsverfahren der Fall war.
  • ZurUnterstützung der Entgasung kann man, wenn man von der an sich bekannten Entgasungswirkung eines durch die Schmelze geleiteten, neutralen Gasstromes Gebrauch machen, der durch die Vergrösserung der Austauschoberfläche zwischen Schmelze und Gasatmosphäre eine zusätzliche Beschleunigung des Entgaaungsvorgangs bewirkt. Während bei den bekannten Schmelz-und Entgasungsanlagen die Einleitung eines möglichst feinverteilten Gasstroms im praktischen Betrieb zu erheblichen Komplikationen und Schwierigkeiten führt, da die verwendeten keramischen Formteile grossen thermischen und chemischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, läset sich dieses Gasspülverfahren in Verbindung mit der Erfindung in sehr betriebssicherer und einfacher Weise verwirklichen. Es genügt, atiner Stelle des Ofenfutters, die im Verlauf der Drehbewegung des Schmelzehälters an die tiefste Stelle des Bads gelangen kann, einen einfachen Formstein aus Keramik, die zahlreiche feine Bohrungen enthält oder porös gesintert ist, so einzubauen, dass die Rückseite mit einer durch den Aussenmantel geführten Gaszuleitung in Verbindung steht. Bevor man mit der Gasspülung beginnt, bringt man zunächst die poröse Stelle im Ofenfutter an den obersten Punkt ihrer Kreisbewegung. Man öffnet dann die Zufuhr und dreht den Kessel um 900, bis diese Stelle ihren tiefsten Punkt erreicht hat und der Gasstrom eine möglichst grosse Badtiefe durchspülen kann. Auf diese Weise wird das etwaige vorherige Eindringen der Schmelze in die Oeffnungen der Poren vermieden und das Problem der Einführung einer nicht genügend keramischen Gaszuleitung umgangen. vorgewärmten Durch die gute Wärmeisolation des Ofens ist der Energieaufwand, der zur Aufrechterhaltung der Temperatur der schmelze nötig ist, ausserordentlieh niedrig. Dadurch ergibt sich eine geringe Heizleistung und damit ein sehr geringer Abbrand bzw. Verdampfungsverlust der Heizelektroden, besonders wenn mit flüssigem Einsatz gearbeitet wird. Trotz des geringen Energieaufwandes erhält man eine bessere Raffinationswirkung als beim Induktionsofen, da die Wärmeentwicklung vorwiegend auf die Badoberfläche konzentriert ist und die Versetzung von Schlacken, die sich durch Flotation auf der Badoberfläche ansammeln, begünstigt wird.
  • Die beschriebenen Anlagen eignen sich nicht nur zur Entgasung von Schmelzen, sondern sie können auch für die abdestillation von Legierungkomponenten, wie sie z. B. bei der Aufarbeitung von Leichtmetall-und Buntmetallabfällen erforderlich ist, eingesetzt werden. Es ist dann nur nötig, einen geeigneten Kondensator am Kopfteil (10, 101) der Anlage anzuordnen. Das Einfüllen des flüssigen Einsatzes und das Ablassen des Rückstandes kann in diesem Falle zweckmässig über ein und dieselbe mit einem gekühlten Schieber versehenen Oeffnung (21) im Boden des Behälters (1) erfolgen, die sich beim Einfüllen an der Oberseite und beim Ablassen an der Unterseite befindet.

Claims (9)

  1. w4iL, a n s p r ü c h e.
    oder 1. Ofen zur Behandlung von Metallschmelzen in Vakuum/in Schutzgas- atmosphäre, insbeonderezum Entgasen oder Destillieren von Me-
    tallschmelzen, d aHurr c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der die Schmelze aufnehmende Behälter um eine gegenüber der Vertikalen geneigte Achse drehbar ausgebildet ist.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c hn e t, dass ein um eine horizontale Achse kippbareskopfteil vorgesehen ist, welches den Vakuumanschluss und etwaige Hilfseinrichtungen trägt und an welche der die Schmelze aufnehmende Behälter drehbar und vakuumdicht angeschlossen ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n nzeichnet, dass der die Schmelze. aufnehmende Behälter an seinem oberen Ende verjüngt ist und das verjüngte Ende mit dem Kopfteil drehbar vakuumdicht verbunden ist.
  4. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n. zeichnet, das das Kopfteil eine oder mehrere Lichtbogenelektroden trägt, welche in den die Schmelze aufnehmenden Behälter hineinragen.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, das die Kippachse des Kopfteiles hohl ausgebildet ist und in der hohlen Achse eine Giessrinne feststehend angeordnet ist, die zu einer feststehenden Gussform überleitet, wobei der Gute. formbehälter und das kippbare Kopfteil drehbar vakuumdicht miteinander verbunden sind.
  6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6e d a d u r c h gekennzeichnete dass die Kippachse hohl ausgebildet ist und an die hohle Achse die Evakuierungsleitung mittels eines drehbaren vakuumdichten Anschlusses angeschlossen ist.
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gek e n n z e ich n e t, dass der die Schmelze aufnehmende Behälter einen Innenraum ovalen Querschnitts senkrecht zur Drehachse aufweist.
  8. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Stelle der Wand des die Schmelze aufnehmenden Behälters ein poröser oder mit Bohrungen versehener Körper eingesetzt ist und dessen Aussenseite mit einer Gasquelle verbunden werden kann.
  9. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der drehbare Behälter leicht lösbar mit dem feststehenden Kopfteil verbunden ist.
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